Lehrer gegen Computerspiele

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Es ist immer wieder erheiternd, Blinde über Farben dozieren zu hören. (Nichts gegen Blinde, die können Farben manchmal besser beschreiben als Lehrer das Internet.) Golem.de berichtet: „Bayerische Lehrer kämpfen gegen World of Warcraft. (…) Ein bayerischer Pädagogenverband stellt sich gegen Onlinerollenspiele: Die Lehrerinnen und Lehrer bieten Seminare über das Thema an und haben eine Broschüre veröffentlicht – mit sieben Punkten, anhand derer Eltern erkennen können sollen, ob ihr Kind bereits an Onlinespielesucht erkrankt ist.“

Die Pointe, die alles erklärt: „Der BLLV hat sich vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachen beraten lassen, dessen Leiter Christian Pfeiffer regelmäßig Computerspielegegner mit unter Wissenschaftlern umstrittenen Statistiken versorgt; Pfeiffers Schwester Regine tourt selbst mit Anti-World-of-Warcraft-Vorträgen durch die Provinz.“

Pfeiffer nimmt ohnehin niemand mehr ernst, der weiß, wie man „Piratenpartei“ buchstabiert – er ist einschlägig für Nonsens bekannt. Offenbar hat er eine Marktlücke entdeckt, seitdem er nicht mehr Justizminisster ist, und für sich und andere Familienmitglieder das neue Berufsbild „Vor-dem-Internet-Warner.“ Also ist er für Lehrer gerade richtig, die auch nicht vorher mal im Internet vorbeischauen, was dort über Pfeiffer zu lesen ist..

Laut Wikipedia sagte er: „Killerspiele entstammen den professionellen Trainingsprogrammen der US-Armee, mit denen Schusstechnik, Zielgenauigkeit und direktes Reagieren auf auftauchende Gegner trainiert werden. Die Soldaten werden desensibilisiert und fürs Töten konditioniert, die Tötungshemmung wird abgebaut. Genauso werden durch Killerspiele Kindern und Jugendlichen Spezialkenntnisse über Waffen und militärische Taktik vermittelt […]“. Das ist selbstredend faktisch falsch und außerdem Schwachsinn.

Onlinespielsucht. Dann will ich das mal anhand des Fragebogens überprüfen.
Verbringt Ihr Kind mehr als 1,5 Stunden täglich mit Computerspielen?
Ja, ich verbringe jeden Tag mindestens zwischen acht bis zwölf Stunden vor dem Computer; ich habe vier davon.
Zieht Ihr Kind Computer spielen anderen Freizeitaktivitäten vor, insbesondere Sport und Outdoor-Tätigkeiten?
Ja, besonders wenn es regnet, allerdings muss ich oft Outdoor, wegen Aldi oder so. Sport ist bekanntlich Mord. Auch Albert Einstein und Winston Churchill haben keinen Sport getrieben.
Gibt es regelmäßig Streit, wenn Ihr Kind am Computer sitzt und es zum Essen kommen, Schlafen gehen oder lernen soll?
Nein, ich gehorche grundsätzlich nicht. Alle, die mich kennen, wissen das und versuchen es erst gar nicht.
Hat Ihr Kind immer weniger Kontakte und spricht es mit den verbliebenen Freunden viel über Computerspiele?
Ja, ich spreche mit Freunden viel über Computer und auch über Spiele. Dadurch habe ich mehr Kontakte gewonnen.
Haben Sie Ihr Kind schon einmal heimlich abends oder nachts beim Computerspielen entdeckt?
Ja, ich habe mich schon oft heimlich abends oder nachts beim Computerspielen entdeckt.
Stellt Ihr Kind, wenn es nachhause kommt, zuerst den Computer an?
Neij, ich stelle ihn schon an, wenn ich morgens aufstehe und erst wieder aus, wenn ich zu Bett gehe.
Beobachten Sie bei Ihrem Kind Leistungseinbrüche in der Schule?
Wenn, dann könnte es ja nur am Internet liegen. Andere Gründe kann es nicht geben. Das Internet ist bekanntlich an allem schuld, auch am allgemeinen Verfall der Sitten.

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Wenn Pfeiffer und Konsorten nur wüssten, was alles in Second Life oder gar in Gor los ist, dann würden sie weniger vor World of Warcraft, sondern mehr vor Rollenspielen in 3D-Welten warnen. Dort gibt es nicht nur virtuelle Gewalt, sondern auch noch jede Menge Cybersex, Sklaverei, Folter – und zudem das alles, was es noch schlimmer macht, freiwillig in gegenseitigem Einvernehmen! Das Ende ist also nahe.

Pfeiffer und seine bayerischen Lehrer sind ein gutes Beispiel für selffulfilling prophecy. Man weiß vorher schon, was der „Experte“ sagt und welche Attitude er pflegt. Die Lehrer-Funktionäre, die offenbar das Internet und Computerspiele für Teufelswerk halten, bekamen und bekommen das verkündet, was sie ohnehin schon dachten.

I left Gor and stay away from the Oasis of Sand Sleen

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Gestern habe ich die virtuelle SL-Welt Gor verlassen und mein Experiment Gor zeitweilig beendet. Wenn es am Schönsten ist, solte man aufhören. Neun Monate sind erst einmal genug. Ich weiß alles und es wiederholt sich jetzt nur noch. Aber zum Schluss gab es noch eine wunderschöne Intrige gegen mich, ähnlich wie vor einigen Jahren im DJV. Ich wurde aus meiner virtuellen Heimat Oasis of Sand Sleen vertrieben, weil ein paar dämlich Nasen mein Erfolg nicht passte und der Sim-Besitzer „Guru“ sich erpressen ließ und nicht Manns genug war, sich gegen die Intriganten durchzusetzen. Ein etwas komisches Gefühl hatte ich schon, denn zwölf „Sklavinnen“, die ich „besaß“, hinter sich denen reale Menschen und deren Spielspaß verbergen, rennen jetzt ohne Schutz und hiflos herum und werden vermutlich bald gekidnappt und gebrandmarkt werden.

Ein Fazit kann ich schon ziehen: Es ist nicht anders als im realen Leben. „Rollenspiel“ ist nicht wirklich ernst gemeint, denn niemand kann so einfach aus der „Rolle“ fallen und zum Beispiel einen „Obersklavenhalter“ spielen oder bewaffnete Amazone, wenn der reale Charakter gar nicht dazu passt. Und einen Kerl, der in Gor eine Frau spielt, erkenne ich auch recht schnell. Auch die empirische Verteilung der Charakter sie wie im wirklichen Leben: Zwei Drittel sind Opportunisten und Feiglinge, die Idiioten überwiegen, ein paar wenige sind Idealisten, und in Gor kommen noch eine Menge Leute dazu, die vermutlich nicht ganz richtig im Kopf sind und unter ärztliche Aufsicht gehörten. Aber zum Glück bleibt das, was sie tun, nur vituell, und das ist auch gut so.

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Nein, Gor ist nicht jugendfrei, aber zum Glück wissen das die hiesigen schmallippigen Jugendschutzwarte nicht, sonst wären Gor und Second Life schon längst verboten und man sähe nur ein Warnschild vor www.secondlife.com. Vorsicht, Sex und brutale Gewalt! Wenn ich meine Artikel fertig und publiziert habe, wird es bei jedem Amokläufer dann heißen: Man fand den Second-Life-Clienten auf seinem Rechner, er hat bestimmt vorher Gor gespielt.

Irgendwie bin ich gut darin, Leute zu etwas zu überreden. Die bildhübschen Sklavinnen kamen zuhauf, um sich zu unterwerfen und virtuell alles zu tun, was ich wollte. Ja, auch Cybersex. Ich galt als orthodoxer Goreaner, den man zu allem befragen konnte, obwohl ich nie auch nur einen dieser 26 Schundromane ganz gelesen habe. Wozu gibt es Google. Wer Erfolg hat, dem folgen die Neider und die Niedertracht auf dem Fuße. Die „Nachbarn“ in Gor, in „Wastelands in Sand Sleen“, versuchten alles, um mich aus dem Weg zu räumen, sie schickten mir sogar einen Killer auf den Hals. Vergeblich, sie kriegten mich nicht klein. Irgendwann fälschten sie sogar private Nachrichten und schickten sie zum Besitzer des Areals. Das geht leider in Second Life sehr leicht. Und sie drohten damit, das Areal zu verlassen – und ihnen gehörte die Hälfte des Marktes, die Einnahmen in Form von Lindendollar bringt. Und das gab den Ausschlag mich hinauszuwerfen.

Ich muss zugeben, dass ich ein wenig stolz darauf war, dass ich danach von Angeboten, „Head Slaver“ zu werfen, nur so überschüttet wurde. Wollt Ihr wissen wo, Goreaner? In Treve, Ushindi, Teletus, Olni, Sardar, Bosk Woods, Sulport, Zamora! Ich aber sage Euch, meidet bloß die Oasis of Sand Sleen! Und wenn ich aus meinen umfangreichen virtuellen goreanischen Kaderakten plaudern soll, dass fragt mich nur. Stay away from the Oasis of Sand Sleen and Wastelands of Sand Sleen!

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Heute war ich wieder in Second Life (Bild unten). Gefällt mir immer noch. Demnächst mehr.

Nachtrag: Die Kommentare stellen noch mehr klar.

Oasis of Sand Sleen

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Vielleicht liegt es an einer virtuellen Schilddrüse. Aber meine Lieblingssklavinavatarin schaut mich auf dem Screenshot aus Glubschaugen an, als sei sie über mich entsetzt. War sie aber nicht, außerdem ist sie im realen Leben Holländerin und fürchtet sich nicht vor virtuellen Deutschen. Die gewöhnliche Leserin und der durchschnittliche Mainstreamleser wenden sich mit Grausen ab, denn es geht wiederholt um die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial- und Trash-Schriftstellers John Norman. Ich stelle heute die digitale Heimat meines Avatars vor, der sich in Wüstengegenden wie Kara Ben Nemsi herumtreibt, die aber hier nicht Arabien, sondern Tahari heißen. Und mein Avatar ist kein Held, der für das Gute, Schöne und Wahre eintritt, sondern ein zynischer Sklavenhändler, der weibliche Avatare mit einem sklave goad traktiert, einer Art Elektroschocker ohne Elektro und sie an die Kette legt. Alles freiwillig natürlich, den weiblichen Mitspielern gefällt das, sonst würden sie ja stattdessen Halma oder Counterstrike spielen. Das hindert einen deutschen Jugendschutzwart natürlich nicht daran, die Lippen zusammenzupressen und nach einem „melden, durchführen und verbieten“ zu rufen.

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Die Goreaner werden wissen, was hier abgebildet ist: Die Perle der Tahari, die Oasis of Sand Sleem. Die ersten drei Bilder der drittletzten Reihe zeigen jedoch die Panther -Sim Hrimgar Foothills – leicht bekleidete Frauen also, die Männer mit Pfeil und Bogen niederschießen und sie als Sklaven verkaufen. (Nein, mich haben sie nicht erwischt und und ich weiß jetzt, wo der Eingang zu ihrem Camp ist.) Der Vulkan, den ich mit einem schneeweißen Tarn überfliege, steht in . Das letzte Foto ganz unten zeigt meine schönste Sklavin, mit der kann ich sogar in deutsch…äh…chatten. Sie gehorcht mir aufs Wort. Was will man mehr in virtuellen Welten. Ja, ihr könnt mich für bescheuert halten, aber ich amüsiere mich köstlich.

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Traumwelt

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Für die, die aus unerklärlichen Gründen hier zufällig hereingezappt sind und nicht, warum sie hier politisch völlig unkorrekte Screenshots halb- und ganz nackter verskalvter Avatare sehen: Es geht um die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial-Schriftstellers John Norman. Für das gelangweilte Stammpublikum: Wohin sonst mit meinen Screenshots und den Fotostudien- wenn nicht in mein Blog? Für die dreieinhalb Fans der Gor-Screenshots: Wo sonst kann man mit einer erfolgreichen US-amerikanischen Geschäftsfrau aus Texas „liiert“ sein, die virtuell eine „scharfe Braut“ ist (blond) und zwischen ihren Meetings in der realen Wetl als CEO mal kurz ins Virtuelle abtaucht, weil sie zu Recht sagt, dass die Glotze und alle anderen Computerspiele viel zu langweilig seien? Und wo sonst kann man auch noch zusätzlich mit bildschönen (real und 3D) französischen Künsterlerinnen (schwarze Haare) herummachen? Und noch mehr, wovon ich besser hier gar nichts erzähle? Nun, wer keine Phantasie hat und in seinem Kopfkino nur die Teletubbies laufen hat, der kann hier nicht mitreden.

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Gor: Drei Drei-D-Welten

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Die Second-Life-Ausgabe des 3D-Rollenspieles Gor nach den Büchern des US-amerikanischen Trivial-Schriftstellers John Norman.sind für mich insofern abgehakt, als ich nach drei Monaten intensiver Beschäftigung damit so ungefähr begriffen habe, worum es geht (Sex, Gewalt und Kommunikation) und welche Leute man dort antrifft. Ich bin aber deswegen nicht gelangweilt, sondern um so mehr angefixt, weil ich meinen Entschluss, sozusagen nur die „Ferrari-Version“ von Second Life zu spielen und die gewöhnlichen Avatare weit hinter mir zu lassen, nicht bereut habe. Allmählich habe ich auch eine fest umrissenen Vorstellung davon, wie ich das Thema journalistisch umsetzen könnte. Die verbrachte Zeit muss sich irgendwie rechnen. Fun allein kann es nicht sein, obwohl der (un)freiwillige Englisch-Unterricht (ich bin nur im englischsprachigen Gor), den ich dort erhalte, es schon wert wäre. Wer drei Monate lang jeden Tag drei oder vier Stunden oder sogar mehr intensiv in englischer Sprache chattet, macht garantiert sprachliche Fortschritte.

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Ich saß neulich mit Kollegen zusammen und, wie es nicht anders zu erwarten war, wenn ich dabei bin, kam man irgendwann auf das Thema Second Life (Gor kennt in Deutschland so gut wie niemand, obwohl die weltweite Online-Community vermutlich fast sechsstellig ist.) Es gibt offenbar nur drei Sorten vom Menschen: Solche, die überhaupt nicht wissen, um was es bei 3D-Welten geht und welche Zukunft die haben können, solche, die meinen, darüber etwas zu wissen, aber nicht neugierig genug sind, um sich wirklich zu informieren, und einige wenige, die davon begeistert sind. Dazu gehöre ich, wie die wenigen verbliebenen wohlwollenden Stammlerleserinnen und geneigten Stammleser schon ahnten.

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I prefer to explain it in English: Here are screenshots from places in Gor where I use to be, mostly in Kassau in the cold and rough north of Gor near Torvaldsland. I am the Head Slaver of Kassau Town. My kajira Dana (big photo). Next lines from left to right: the huge map of Gor in the Gor Hub, teleporting to about 300 gorean Sims. City slave os Esalinus. Caves of Esalinus. Me and my slave Tirza. Me and my former girl Lina (she has been killed). Two views of Glens of Kassau and Kassau Town. Lina bathing.

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My private girl Eden (big photo, she is french). Below: A prisoner in the kennel of Kassau. The northern coast of the german town of Kargash. Lina and me in the forests of Kassau. Riding a tarn in Glens of Kassau: „The tarn, the great, fierce saddlebird of Gor, is a savage beast, a monster predator of the high, blue skies of this harsh world; at best it is scarce half domesticated; even tarnsmen seldom approach them without weapons and tarn goad; it is regarded madness to approach one that is feeding; the instincts of the tarn, like those of many predators, are to protect and defend a kill, to the death“.

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Below: My En’Fora Akasha aka „Lil brat“. A female slave in Esalinus. View of the temple ruins of Kassau Woods, some days before the big earthquake. A prisoner in the kennel of Kassau..

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Below: Me (my avatar) in the public bath of Kassau Town.My former girl LIna in my private house. Oasis of Turmas in the Tahari desert. Me talking to a panther girl (yes, she did not shoot me down!) in the near of Black Canyon – a dangerous place! Do not walk there alone!

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Below: Me, riding a tarn in Kassau. One of my former girls swimming near the docks of Kassau. Tarn riding near the volcano of Verr Flord. Tarn with basket for transport.

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below: View of the fortress and the temple ruins is kassau Woods before the earthquake. Me and my former En’fora Farida in the furs. Panther girl at the docks of the Black Canyon area. Me, selling a slave to Free Woman in Kassau (Jetzt müssen die deutschen Jugendschutzwarte aber spätestens eingreifen! Da verkauft jemand einen weiblcihen Avatar an einen anderen weiblichen Avatar!.Und dann auch noch preiswert!)

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Below: Inner harbo(u)r of Kassau Town. My slave Dana as a Free woman (yes, I force collared her!) Me (my avatar) at the docks of Kassau Wood, home of the Ushindi Mercenaries of Gor.

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Alles klar soweit? Puls und Atmung noch normal? Ich habe bei Gesprächen immer den Eindruck, dass diejenigen, die sich aufregen (ja, einige Bücher Normans sind in Deutschland verboten!), diejenigen sind, deren die fantasie am meisten durchgeht, also diejenigen, die noch nicht einmal wissen, wie man das Wort Medienkompetenz buchstabiert. Lest die Bibel: „Alles ist eitel“ heißt es da, also: Alles nur Einbildung. Aber was wären wir ohne unser Kopfkino? Meines funktioniert sehr gut. Und die Glotze habe ich seit Januar nicht mehr angestellt. Ich mag es mehr interaktiv. Am liebsten würde ich im Tatort selbst mitballern. Aber dafür habe ich jetzt eine High-Tech-Armbrust, ein Schwert, zwei Dolche und zwei kleine Messer immer am Mann. Ach ja, und eine virtuelle Peitsche. Ich bin virtueller Sklavenhändler. Einige Frauen mögen das – es macht offenbar irgendwie Eindruck, wenn man zu den Bösen gehört, auch wenn es nur 3 D ist.

Brennen, foltern, tratschen

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Ein wohlwollender Leser schrieb ganz richtig: „Es darf nicht sein, dass sich Sklavenhändler und -halter durch Handeln in virtuellen Welten der Strafverfolgung entziehen!“ Es geht also wieder einmal, um den Rest des Stammpublikums zu verärgern, ganz kurz um ein hübsche Screenshots auf der virtuellen Welt von Gor innerhalb von Second Life. Mein Avatar ist mittlerweile Sklavenhalter in Esalinus geworden. „This presentation of the laws of Esalinus may seem harsh, but this is to simply express some basic points about role play and the kind of community we are trying to build. This is a Gorean city, and we strive to role play based on the Chronicles of Gor by John Norman. Gor is often not a pleasant place, but it can be a world of good and bad. We welcome any person wishing for good role play in the proper Gorean spirit.“

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Ich denke gar nicht daran, die Screenshots großartig zu kommentieren. Für wenigen Eingeweihten: Tahari Desert, City of Argentum, City of Esalinus. (Der große Vogel auf dem Bild rechts unten ist ein Tarn, den mein Avatar gerade fliegt). Und das Übliche eben. Was man dort so spielt: Brennen, foltern und tratschen und noch viel mehr. Und jetzt haben die schmallippigen Humorlosen das Wort.

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Durch die Wüste

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Oasis of Sand Sleen: Dance Contest

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Zugegeben: Ich ärgere gern die Leute mit den schmalen Lippen, die ihre private Prüderie und Angst unter dem Mantel der political correctness verbergen, und für die Heuchelei und Opportunismus das moraltheologlische per default ist (Oh mein Gott, Burks hat schon wieder Tittenfotos von Avataren veröffentlicht! Da muss man doch was tun?). Second Life ist für mich abgehakt als virtuelle Spielwiese, seitdem ich innerhalb der digitalen Welt Gor spiele. Das ist so, als sei man von einem gebrauchten Skoda auf einen Ferrari umgestiegen. Auch ein Skoda erfüllt alle Wünsche, die man von einem Auto erwartet. Ein Ferrari ist eben ein bisschen anders, obzwar sinnlos – aber der Spaßfaktor ist erheblich größer, auch wenn es vielleicht anstrengender ist, ihn in eine Parklücke einzuparken.

Mein Avatar ist – das ist kein Geheimnis – der oberste Sklavenhalter der Oasis of Sand Sleen in der Tahari-Wüste. Hinter den Avataren meiner zur Zeit neun Sklavinnen, die mir jeden Wunsch von den Lippen ablesen, verbergen sich reale Menschen, die zum Teil daraus kein Geheimnis machen. Niemand wird zu etwas gezwungen, und ich betrachte das Verhalten von Avataren mit der professionellen Neugier eines Verhaltensforschers, der Anregungen für neue Charaktere und deren Motive sucht. Warum spielt jemand ernsthaft eine Figur, die anderen ehrerbietig die Füße küsst und sich ihm vollständig unterwirft? Die Frage kann ich mir natürlich auch stellen, warum ich genau das Gegenteil spiele. Die Funktion ist mir mehr zufällig zugefallen. Ich hatte das Glück, dass sich bildschöne, erfahrene und intelligente Avatarinnen mir untwerwarfen, vermutlich vor allem wegen meiner Fähigkeit, andere Leute auch im Chat besoffen zu reden und wegen meines attraktiven Avatars, der auffallend dem verblichenen Bob Marley ähnelt, was kein Zufall ist. .

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Wie ganz oben zu sehen ist, veranstaltet die virtuelle Oase demnächst einen Tanzwettbewerb für „Sklavinnen“. Das Plakat hat eine Grafikerin aus Milwaukee entworfen, die auch meine „First Slave“ ist – gratis, freiwillig und professionell. Die drei Frauen sind meine Sklavinnen. Ist doch schön, wenn man dem Kapitalismus virtuell ein Schnippchen schlägt und hinterrücks die Sklavenhaltergesellschaft wieder einführt und alle Dienstleistungen plötzlich umsonst geliefert bekommt. Die obersten Screenshots zeigen die Oase und mein Avatar, reitend auf einem Tharlarion (eine Art Reptil) und einem „Desert Kaiila“, zwei Wesen, die in den Büchern Normans in der Tahari vorkommen und die von fleißigen Programmierern gleich digital umgesetzt wurden.

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Im Gegensatz zu herkömmlichen Computerspielen ist die Auswahl von Charakteren in Gor fast unbegrenzt, obwohl eine Spielfigur zahleichen Regeln unterworfen ist, wenn man es ernst und die trivailliterarische Vorlage wörtlich nimmt. Mein Avatar siedelt in einer Region, deren Administratoren jeden bannen, der sich anders verhält, als es in der Tahari-Wüste möglich ist. Eine „Freie Frau – also keine Skalvin – muss dort einen Schleier tragen. Macht sie das nciht, kann sie versklavt werden – von mir zum Beispiel. Wer das nicht akzeptiert, wird dann aus der jeweiligen Gegend verbannt (die Option sieht Second Life für Admins einer SIM technisch vor). Mein Avatar sitzt zum Beispiel (Fotoreihe oben) rechts unten im Lager der Bakah-Nomaden. Mir scheint, dass John Norman für die Tahari-Region schlicht die meisten Gebräuche Arabiens übernommen hat.

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Die Fragen, sie sich mir in den letzten zwei Jahren Second Life immer wieder gestellt haben, werden jetzt in Gor neu beantwortet. In welchem virtuellen Ambiente fühlt sich eine Avatar wohl? Das müssten die Wahrnehmungspsychologen beanworten können: Ab wann ist eine nur digital erzeugte Umgebung so realistisch, dass das Gehirn gefühle erzeugt, die auch real vorkommen? Ich weiß es nicht, probiere es aber einfach aus. In Gor sind die meisten Spieler, was die technischen Fähigkeiten angeht, dem Rest in Second Life überlegen, weil die Fertigkeit, mit Polygonen zu bauen oder den Avatar kompliziert zu steuern und das mächtige Menu zu beherrschen, vorausgesetzt werden.

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Gor ist eine ideale Mischung aus Action, Cybersex (nirgendwo gibt es hübschere und liebevoll ausgestattete weibliche Avatare), und Chat- bzw. Partnerbörse. Man kann erotische Fantasien ausleben, ohne dass ein deutscher Jugendschutz- und Sittenwart seinen dreckigen Finger dazwischensteckt. Die Amerikaner haben zum Beispiel kein Problem damit, Sklaven für reales Geld (Lindendollar, konvertierbar in US Dollar), auf Auktionen zu versteigern. Auf deutschen SIMs ist das verboten. Ich warte darauf, dass mich jemand anzeigt – wegen virtuellen Menschenhandels. Ganz Deutschland würde dann auch wegen zahlloser Mordanklagen überschwemmt werden gegen Counterstrike-Spieler, die ihre Mitspieler aus dem Weg geräumt haben.

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Wie die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser schon erwarteten, spiele ich auf einer internationen SIM mit den härtesten Regeln, die es in Gor gibt (für Eingeweihte: „force collar“ und „permanent capture“). Meine ehemalige Lieblingssklavin (rechts unten) ist nach meinem virtuellen Umzug „entlaufen“, vermutlich weil sie nur in deutsch spielen will und eher eine „weichere“ Spielvariante. Nun, wenn schon denn schon: Sie wird entweder ihren Avatar aufgeben müssen oder von mir gefangen: Ich habe eines der höchsten Kopfgelder auf sie ausgesetzt, das es in Gor jemals gab – fifty silver tarn disks: „Actually, fifty silver tarn disks was an extremely high price, and indicated the girl was probably of high caste as well as extremely beautiful. An ordinary girl, of low caste, comely but untrained, might, depending on the market, sell for as little as five or as many as thirty tarn disks.“ (Outlaw of Gor, p 193). Zahlreiche Söldner und Sklavenhändler machen jetzt Jagd auf sie. Einen Spartacus gibt es in Gor nicht. Noch nicht.

True Gorean

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Nun Kommt mir bloß nicht mit Inhalten – Männerfantasien und son Kram. Gor in Second Life ist ein Rollenspiel (roleplay) und das beste, das ich jemals gesehen habe. „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty seven novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Aber niemand würde doch auf die Idee kommen (außer den schmallippigen Jugendschutzwarten aka puritanisch-calvinistische Inquisition), mir zum Vorwurf zu machen, per Ego-Shooter einen anderen Spieler abgeschossen zu haben, weil ich damit den Charakter eines potenziellen Amokläufers dokumentiert hätte.

Für den Anfang ein kleiner Eindruck – vergesst alles andere In Second Life. Wer die mit Abstand schönsten Avatare, die beeindruckenste virtuelle Architektur, die interessantesten (und schrägsten) Charaktere und die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele kennenlernen will – join Gor in Second Life.

Ich bin übrigens überhaupt nicht BDSM-affin, falls das jemand vermutet. Damit hat es nichts zu tun, obwohl viele Spieler das irrig vermischen. Die Bücher Normans sind zwar plattester Trivial-Kitsch, aber die Idee ist herrlich politisch inkorrekt. Und Master Rarius Yuroki sagt es seinen Kajirae immer wieder: Wer sich vor seinen Fantasien so sehr fürchtet, dass er (oder sie) sich noch nicht einmal traut, mit ihnen virtuell herumzuexperimentieren, der wird von ihnen schon beherrscht.

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Das ist Spart…äh…Gor!

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Mein Avatar (links) hat sich ein Haus in Red Rock gemietet – einer Stadt in der (virtuellen) Wüste. By the way: Kommentare von Leuten, die aus dem Bild irgendetwas Moraltheologisches schließen wollen, werfe ich ungelesen in die nächste Mülltonne.

Talunas von Gor

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Wie im letzten Jahr schon angekündigt, lerne ich Second Life gerade von einer ganz anderen, neuen Seite kennen, die normalen Nutzern komplett verschlossen ist. Ich schrieb: In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“

Hier zwei erste Eindrücke. Auf dem obigen Bild begegnet mein Avatar (mit Schwert und Langbogen) zwei Talunas – oder auch Panther Girls genannt. Diese Begegnung endete für meinen Avatar beinahe tödlich – auf den mehr als 100 Gor-Regionen können Avatare „umgebracht“ werden. Über die „Panther“: „They construct their own camps and shelters, each band claiming a certain territory. Usually to join an established band, you must fight and kill an existing member. Panther girls live primarily by hunting though they also engage in slaving and trade. Panther girls are considered outlaws and subject to the same penalties as male outlaws, though more often than not a captured panther girl will be enslaved rather than killed. Thus, the cities are not safe for them and they must remain in the forests. (…) Panther girls are arrogant and proud, having little respect for anyone besides themselves. They despise female slaves and will treat them with great cruelty. They hate free women as well regarding all non-panther girls as weak and worthless.“ Hier übrigens einige sehr deutliche Worte zum Frauenbild von einer „Goreanerin“: „Musings from a Gorean Feminist: Gor is so Stupid“. Und hier: „One of the most askes questions: is Gor about discriminating women?“.

Das untere Bild zeigt das Dorf Kargash auf der gleichnamigen Sim (Region).

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Burks goes Gor

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Dumm gelaufen. Jetzt habe ich eine Woche gebraucht, um eine zweite Fotoserie über Second Life zu produzieren – und niemand will sie kaufen. Allzu lange biete ich die auch nicht an. Der Kundenkreis ist ohnehin extrem überschaubar. Standardargument: „Wir haben kein Geld dafür und produzieren unsere Bilder selbst.“ Ja, so sehen die über Second Life dann aber auch aus – irgendwelche grinsende Avatarinnen auf zwei Jahre alten Screenshots und sonst nichts. Ich werde die Story – Bilder und Text – in Kürze als Serie hier veröffentlichen und garantiere gute Unterhaltung und „Fotos“, die auch die Second-Life-Abstinenzler mit Vergnügen ansehen werden.

Bei einem anderen Thema, für das ich schon einen Abnehmer habe, komme ich ebenfalls nicht voran, weil die Recherche sich als sehr kompliziert gestaltet (mehr dazu demnächst). Daher habe ich mir gleich etwas ganz anderes in Second Life vorgenommen, über das auch noch nie jemand etwas geschrieben hat. (By the way, liebe KollegInnen: Ihr habe kaum Chancen, mir das Thema zu klauen – dazu ist es zu aufwändig zu recherchieren.) Eine der größten Communities in Second Life und gleichzeitig eine, die sich hermetisch von gewöhnlichen Nutzern abschottet, sind die „Goreaner„. In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Wer mehr Informationen will, lese zum Beispiel den Wikipedia-Eintrag über Kajira („The phrase „la kajira“ is said to mean „I am a slave-girl“ in the Gorean language“) oder über „Male domination„. („Male dominance, or maledom, refers to BDSM activities where the dominant partner is male.“)

Es handelt sich also auf den ersten Blick um ein pseudo-mittelalterliches Fantasy-Rollenspiel anhand vorgegebener Trivialromane (deren Inhalt als bekannt vorausgesetzt wird, um überhaupt teilnehmen zu können). Auf den zweiten Blick geht es um zum Teil abseitige sexuelle Praktiken, die in geschlossen Online-Communities in bestimmten Kostümen exzessiv ausgelebt werden. (Ja, ich verspreche Screenshots!) Ich habe genug Kontakt zu Frauen online, die mir Tipps geben werden. Die Ausstattung meines Avatars ist abgeschlossen (kostete eine Menge Lindendollar – einige reale Euro), auch ist mein Avatar bis an die Zähne bewaffnet (Langbogen, Schwert, Messer, vgl. Screenshots). In Gor in Second Life wird man gewzungen, den Avatar „sterblich“ zu machen – wer sich dem verweigert, ist zwangweise als „Beobachter“ zu erkennen, wird nicht beachtet und kann die interessanten Orte nicht erkunden. Man kann dort gekidnappt, versklavt und verkauft werden. Natürlich darf man sich dem entziehen, indem man sich ausloggt – aber man darf dann die virtuellen Terrotorien auch nicht mehr betreten – außer man akzeptiert den Status quo ante des Avatars. Im Unterschied zu Computerspielen muss man das Ambiente erkunden, sich die Regeln, die zum Teil erheblich variieren, selbst zusammensuchen – es gibt keine Handbücher, die diesen Namen verdienten.

Ich habe einigen Kontaktpersonen, die in „goreanischen“ Second-Lfe-Territorien fleißig mitspielen, schon angekündigt, dass ich mich als zu Beginn als „heimatloser“ einsamer Krieger einer Gruppe anschließen werde, die auf Raub- und Kriegszüge geht. Kriege („raids“) müssen 48 Stunden vorher angekündigt werden, damit die „Betroffenen“ vorher alle ihre Avatare, die Waffen tragen können, herbeitrommeln, um zu verhindern, dass die Frauen geraubt und das Territorium erobert wird.

Das verspricht richtig spannend zu werden, weil die „Goreaner“ das alles richtig ernst nehmen. Ich geriet bei meinem ersten Ausflug gleich in eine „verschneite“ Sim, die weiblichen Avataren vorbehalten war, die halb nackt herumliefen, aber ebenso wie ich gut bewaffnet waren und die – hinter einer Burgmauer verschanzt – mich aufforderten, wieder zu verschwinden, weil ihre „Herren“ ihnen den Kontakt zu „fremden Männern“ nicht erlaubten.

Risiko: Es gibt auch „Amazonen“ in Gor, die insbesondere Jagd auf alleinstehende – bzw. -reisende Männer machen. Ich habe noch nicht herausgefunden, woran man die erkennt, werde mich aber im Falle der Fälle so teuer wie möglich verkaufen….

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