Wonder Woman

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Hassprediger

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Credits: Felix Kruppa




Demokratie aber

„Demokratie aber ist halt nichts als eine der Herrschaftsformen, mit denen die Besitzer von Grund, Boden und Produktionsmitteln ihren Besitz verteidigen und mehren. Die in Gesellschaftsverträgen, Verfassungen, Grundgesetzen gefassten Normen folgen dem einen, immer gleichen Prinzip: Die Habenichtse, Mehrheit in jeder Gesellschaft, ergeben sich in die Herrschaft der Besitzenden. Die Bourgeoisie gewährt dafür das Recht, eine der zwei von ihr ausgesuchten und lizensierten Sorten Partei zu wählen: die es immer mit den Oberen hält, oder die andere, die manchmal nicht gegen die Unteren scheint.

Einsichtig hat die Bourgeoisie die Notwendigkeit dieser Herrschaft dadurch gemacht, dass sie die Öffentlichkeit vollständig privatisiert, sie als ‚Medien‘ entweder in ihr Eigentum oder in das der von ihr kontrollierten Regierung überführt hat. Die Klasse, die noch an ihren Vergnügungen verdient, konnte sich daa leisten, zumal es Journalisten für ein paar Groschen an jeder Straßenecke gibt, und man zum Preis eines Journalisten drei Professoren der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kriegt.“

Hermann L. Gremliza: „Die letzte Vorsitzende“. in der aktuellen konkret.




Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch

unternehmen barbarossa

Am 22. Juni 1941 überfiel die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion.

„Der gesamte europäische Teil der Sowjetunion sollte erobert, ihre politischen und militärischen Führungskräfte ermordet und große Teile der Zivilbevölkerung dezimiert und entrechtet werden. Mit dem Hungerplan, zu dem die Belagerung Leningrads gehörte, wurde der Hungertod vieler Millionen von Kriegsgefangenen und Zivilisten einkalkuliert, und nach dem ‚Generalplan Ost‘ sollten großangelegte Vertreibungen folgen, um die eroberten Gebiete anschließend zu germanisieren. Außerdem wurden Einsatzgruppen aufgestellt und ausgebildet, die hinter der Front Massenmorde an Juden begehen sollten.“

Heute stehen deutsche Panzer schon wieder im Baltikum und in der Ukraine.




Betr.: Deutschtürken

Keinen Fussbreit den Imamen! (Obwohl das schlechtes Deutsch ist.)

„In Deutschland leben und alle Freiheiten genießen, aber gleichzeitig den Menschen in der Türkei die Freiheit nehmen, ohne selbst dort leben zu wollen. Die moralische Verkommenheit einer solchen Haltung wird nur noch durch ihre Inkonsequenz getoppt.“ (Gideon Böss auf Twitter) #Erdogan #Deutschtürken #Autokorso




Free Speech!

Fefe: „Die ACLU rückt anscheinend von ihrer Fundamental-Verteidigung von Free Speech ab. Das ist eine Zeitenwende. Die ACLU ist eine der wenigen Organisationen, die bisher beinhart an ihren Prinzipien festgehalten haben, siehe z.B. als sie sich 1934 entschieden haben, Nazis zu verteidigen.“

Nichts erklärt den Unterschied zwischen den „Liberalen“ in den USA und den so genannten „Linken“ in Deutschland so wie die jeweilige Position zum Recht auf freie Meinungsäußerung. Wenn die ACLU das aufweicht, friert auch die Hölle ein.




Vendedora

chica y perro

Das Mädchen verkaufte Getränke an Reisende auf der Bahnstrecke von Chihuahua nach Los Mochis im Norden Mexikos (1982).




Unter Produktmanagern

News of the world

Dieser Artikel von Roger Boyes erschien unter dem Titel „Journalisten sind Verräter“ im Medienmagazin Berliner Journalisten (heute: Nitro), Ausgabe 3, 2005. Er ist immer noch aktuell. News of the World wurde am 10.07.2011 eingestellt. Auf Burks.de wurde er 2011 veröffentlicht.

Aktueller Anlass: Gestern hielt ich eine Rede zum 70. Geburtstag des Deutschen Journalistenverbands Berlin. Darin zitierte ich den Boyeschen Satz (vgl. unten), dass das öffentliche Ansehen von Journalisten in Großbritannien gegen unter Null tendiere, „gleich dem von Immobilienmaklern und minimal über dem von Kinderschändern. Das ist gesund.“ Daraufhin wurde ich nach meiner Rede von einem Kollegen von DPA erregt angesprochen, der sinngemäß meinte, mein Zitat sei unverschämt und dem Anlass unangemessen. Er kündigte an, aus dem DJV Berlin auszutreten. Er hatte wohl auch herumgefragt, ob der Vorstand meine Rede vorher „abgenommen“ hätte (Natürlich nicht, ich durfte sagen, was ich wollte.). Da zeigt sich doch gleich, wes Geistes Kind deutsche Journalisten sind.

Jedes Jahr feiert die britische Presse, wie auch die deutsche Presse, sich selbst. Bei den Briten läuft das natürlich ein bisschen anders ab. Man betrinkt sich, man flüstert sich boshaften Tratsch zu; manchmal gibt es eine Schlägerei in den Gängen eines teuren Grandhotels, in dem die Preisvergabe stattfindet.

Die britische Presseauszeichnung „Scoup of the Year“ – das journalistische Äquivalent zum Oskar – ging dieses Mal [2005] an News of the World, ein Revolverblatt. Der Medien-Oskar wurde für eine Geschichte verliehen, mit der erstmal die Identität der Geliebten von Fußballstar David Beckham enthüllt wurde.

Das Wort „scoop“ hat eine ganz spezielle Bedeutung. Gemeint ist eine Zeitungsmeldung, die etwas von größtem öffentlichen Interesse aus Licht bringt, häufig nach wochen- oder monatelangen Recherchen. David Beckhams Geliebte hingegegen war gekauft: Sie hatte eingewilligt, die erotischen Textnachrichten, die sie von dem Spieler erhalten hatte, an News of the World zu verkaufen.

Als der „Scoop“-Preisträger verkündet wurde, ging ein Ächzen durch den Raum. Ein Journalist, der über mehrere Monate hinweg korrupten Machenschaften in der UN nachgespürt war, verließ den Raum und übergab sich im Herrenklo. Elf leitende Redakteure verkündeten, sie würden nicht mehr an der alljährlichen Zeremonie teilnehmen. „Dies ist das Ende des investigativen Journalismus“, sagte einer, „Berichterstattung ist zur Farce verkommen.“

Und doch steckte mehr Leben, mehr journalistischer Geist in diesem lächerlichen Revolverblatt als in der gesamten deutschen Presselandschaft. Die News-of-the-World-Geschichte war zwar so wertlos wie eine Weimarer Banknote. Doch im Auftrag just dieser Zeitung arbeitet ein Redakteur namens Mazher Mahmood, dessen Veröffentlichungen bereits in 118 Fällen dazu beigetragen haben, Pädophile, Schleuser, Fälscher, russische Mafiosi und Hochstapler zu überführen. Er ist sieben Mal zusammengeschlagen worden und mittlerweile in ständiger Begleitung eines Bodyguard. Das Haus seiner Eltern in Birmingham wurde bereits von einer Straßenbande mit Macheten überfallen. Zu allem Übel kommt die Ablehnung seiner Kollegen: Mahmood ist ein Außenseiter. Für mich ist so eine Art postmoderner Held. Er hat etwas von Walraff. Beide setzen auf Verkleidungstaktiken, aber Mahmood ist professioneller als jener.

Mahmood arbeitet mit einem Team von Mitarbeitern, inklusive Technikern, die Gespräche mutmaßlicher Verbrecher abhören. Über das Internet werden Kontobewegungen nachvollzogen; aus dem Mobilfunknetz werden Daten abgesaugt und analysiert.

Kürzlich sagte er in einem Interview: „Ich habe etwa 40 000 Britische Pfund für Geschichten investiert, aus denen am Ende nichts geworden ist, und niemand in der Redaktion hat sich beschwert. Es ist ein Geschäft, da braucht es Investitionen. Unser Geschäft ist es, Zeitungen zu verkaufen. Die entscheidende Frage ist: Worüber sprechen die Leute in den Kneipen? Sprechen sie über deine Geschichte, so ist das viel mehr wert als eine journalistische Auszeichnung. (…)

Meinungsumfragen zeigen, dass das öffentliche Ansehen von Journalisten in Großbritannien gegen unter Null tendiert, gleich dem von Immobilienmaklern und minimal über dem von Kinderschändern. Das ist gesund. Journalisten sollten gefürchtet, nicht geliebt werden, so die angelsächsische Lektion.“




Fatah und Hamas kämpfen um die Macht

Interessanter Artikel auf Audiatur online: „Kartenhaus Nahost: Fatah und Hamas kämpfen um die Macht“.

„Seit die Hamas 2007 die formal gewählten Fatah-Politiker kaltgestellt hat, streiten die beiden Organisationen um die Herrschaft im Gaza-Streifen. Im Oktober 2017 sollte der Streit beigelegt werden, doch passiert ist seither wenig. Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) hat dem Gaza-Streifen zuletzt gar den Geldhahn zugedreht: Tausende Beamte bekommen weniger oder gar keinen Lohn und die Zahlungen für Strom wurden ausgesetzt. Die Folgen für die Bevölkerung sind fatal – und sie sind auch der Grund dafür, dass der palästinensische Burgfrieden wackelt, der besagt: Wir kritisieren Israel, aber sicher nicht uns selbst.“

Ceterum censeo: Keinen Cent für die korrupte Palästinenser-Bande!




Nimm dies, CSU!

Kurze Lektüre für Kaltduscher: Auf dem Verfassungsblog schreibt Dana Schmalz: „Weshalb man Asylsuchende nicht an der Grenze abweisen kann“.

Jeder Journalist, der zum Thema was absondert, sollte die Gesetze, die Schmalz zitiert, kennen, sonst nennte ich ihn eine Pappnase. Davon gibt es viele. „Staatsbürgerliche Aufklärung“, die zentrale Aufgabe der Medien, heißt bekanntlich auch, die Bürger mit den relevanten Informationen zu versorgen, damit sich diese eine eigene Meinung bilden können. Das ist bisher in den Mainstream-Medien insofern nicht geschehen, als die juristischen Grenzen das populistische Gefasel seitens Seehofer und Konsorten als heiße Luft entlarvt hätten. By the way: Natürlich hat Merkel recht, auf eine europäische Lösung zu pochen. Anders geht es nicht.




Aktion „Arbeitsscheu Reich“

Freitag: „1938 eröffneten die Nationalsozialisten ihren Feldzug gegen soziale Außenseiter, die im Laufe des Jahres zu Tausenden in Konzentrationslager verschleppt wurden“.

„Für einige Monate waren die „Asozialen“ die mit Abstand größte Häftlingskategorie der Konzentrationslager, die politischen Häftlinge gerieten in die Minderheit. Es handelte sich hauptsächlich um Bettler, Landstreicher und mittellose Alkoholkranke, in geringerer Zahl auch um Zuhälter und Personen, die mit Unterhaltszahlungen im Rückstand waren. Unter den Eingelieferten befanden sich außerdem viele Roma und Sinti („Zigeuner“). Gemeinsam war diesen sehr unterschiedlichen Menschen allenfalls, dass ihre Verfolger sie als arbeitsscheu definierten.“




Schutz der strukturell unterlegenen Beschäftigten

Das Bundesverfassungsgericht hat das Bundesarbeitsgericht abgewatscht. Das kommt nicht so oft vor.

Verbot mehrfacher sachgrundloser Befristung im Grundsatz verfassungsgemäß – Auslegung darf klar erkennbaren Willen des Gesetzgebers nicht übergehen.

Das „Deutsch“ von Juristen ist bekanntlich unverständlich und schlecht, deshalb hier in anderer Form, was gemeint ist:
Das Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge (TzBfG) regelt (In Paragraf 14), wie oft ein Kapitalist mit einem Arbeiter einen Arbeitsvertrag abschließen darf, der befristet ist und ohne dass ein besonderer („sachgrundlos“ ist geschwurbelter Juristen-Jargon) Grund vorliegt (die Gründe werden in dem Paragrafen genannt). Nur ein Mal!

Warum? …die Verhinderung von Kettenbefristungen und die Sicherung der unbefristeten Dauerbeschäftigung als Regelbeschäftigungsform trägt der Pflicht des Staates zum Schutz der strukturell unterlegenen Beschäftigten im Arbeitsverhältnis und auch dem Sozialstaatsprinzip Rechnung.

Das Bundesarbeitsagericht hatte das anders gesehen und eine wiederholte sachgrundlose Befristung zwischen denselben Vertragsparteien immer dann gestattet, wenn zwischen den Arbeitsverhältnissen ein Zeitraum von mehr als drei Jahren liegt.

Das Bundesverfassungsgericht ist bekanntlich äusserst höflich und würde keinesfalls in Richtung Bundesarbeitsgericht rufen: „Ist doch Blödsinn, was ihr entschieden habt!“ Man formuliert: Ihr „überschreitet die Grenzen richterlicher Rechtsfortbildung.“ Har har.

Ich bin gespannt, welche Konsequenzen das Urteil für das Sicherheitsgewerbe zum Beispiel in Berlin hat.




Religiöses Mobbing

Ein sehr interessantes Interview mit einer Neuköllner Lehrerin im Freitag: „Die türkische Community entfremde sich und religiöses Mobbing nehme dramatisch zu, sagt sie.“

„Ja, aber diese ganze Religiosität ist erst nach und nach gekommen. Man hat früher mal über den Islam geredet, aber das stand nicht so im Vordergrund. Jetzt kann man das Religiöse und die Politik der Türkei kaum noch trennen. Ich habe manchmal das Gefühl, die extremsten Anhänger Erdogans leben hier in Deutschland. (…)

Da das Kopftuch verhindern soll, dass Männer sich von Frauen angezogen fühlen und diese vor Belästigung schützen sollen, ist dies eine Sexualisierung von Kindern! Außerdem nehmen einige muslimischen Männer sich das Recht, unverschleierte Frauen belästigen zu dürfen! Und dann gibt es eine ganze Reihe Linker und Grüner, die glauben, die Verschleierung von Frauen sei eine kulturelle Besonderheit, die man schützen müsse.“




Alles für alle [Update]

Die Linke: „Wir unterstützen die Forderungen nach einem sofortigen Stopp der Abschiebungen und nach einem Bleiberecht für alle.“

Schwer zu vermitteln. Auch für Ali B.? Die Linke hat nicht nur den Kontakt zu bestimmten Milieus verloren, sondern auch mit der Realität, und ist auch nicht in der Lage, ihre Inhalte massentauglich zu verkaufen. Dann geht doch sterben.

Übrigen: Natürlich muss man Straftäter und Mörder, die versucht hatten, nach Deutschland einzuwandern, nicht unbedingt abschieben. Das zu fordern wäre doch blödester Populismus. Man kann sie einfach verurteilen, genauso wie Kriegsverbrecher.

[Update] Dazu auch André Brie in der taz: „Kein Gefühl mehr für normale Leute“.




Theotisci oder: Deutsche Werte gibt es nicht

Ein erholsam rationales Interview mit dem Historiker Johannes Fried auf Zeit online – Binsenwahrheiten, aber dennoch sehr lesenswert:

Johannes Fried: Nein. Es gibt menschliche oder kulturelle Werte, die Werte des Christentums und natürlich die westlichen Werte der Aufklärung. „Deutsche Werte“ gibt es nicht. (…) Die Deutschen sind kein gottgegebenes Volk, sondern ein politischer Verband, der aus vielen fremden Elementen und immer wieder auch aus Einwanderungsprozessen erwachsen ist. (…) Die Anfänge der Deutschen liegen zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert. In dieser Zeit gingen sie aus dem multikulturellen Vielvölkergemisch hervor, das damals zwischen Rhein, Donau und Oder siedelte – wobei der Grad der Zivilisation von Westen nach Osten abnahm. (…) Nationale Einheiten sind immer politische Gebilde.

Jeder Nationalist ist also ein Phantast und Idiot und hat keine Ahnung von Geschichte. Das gilt für Deutsche wie auch für Polen.




Wannsee-Konferenz, ein Muster und keine Sanktionen

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Nicht ohne meine Badehose, Kamerad Gauland, wollte ich rufen, als ich ins Boot stieg, aber der war nicht da, vielleicht zu seinem Glück, denn ich hatte mein Paddel in der Hand, um es notfalls auf Hohlköpfe zu schlagen, allein, weil mir das Geräusch so gut gefällt.

Es begab sich aber zu der Zeit, als die Sonne am heissesten war, dass ein Gebot von der Vorsehung ausging, die Freizeit nützlich zu begehen. Da machte sich auch auf Burks aus Rixdorf, aus der Stadt Neukölln, in das Berliner Land zur Stadt Spandaus, die da heißt Tiefwerder, darum dass er von dem Körper und Geschlechte eines männlichen Paddlers war. Und er beschloss zu probieren, ob seine Kräfte ausreichen würden, mit dem Kajak tief nach Süden vorzustoßen, die Havel talwärts, den Grundwaldturm (1. Foto), Lindwerder und gar Schwanenwerder (2. Foto, links, und 3. Foto, Südseite) die die Villen de dort hausenden herrschenden Klasse und deren Groupies und Helfershelfer passierend, um – die Ortsgrenze nach Zehlendorf auf dem Wasserwege überschreitend – das Strandbad Wannsee (5. Foto) zu erreichen, wo ihm, da das gelungen war, alsbald ein schrecklicher Lärm entgegenschallte, vor allem Mädchengekreisch, was ihn veranlasste, quer über den Wannsee ans gegenüberliegende Ufer zu paddeln und das Haus der Wannsee-Konferenz (6. Foto) von der Seeseite aus zu betrachten, eingedenk der Tatsache, dass man, wenn man eine Badehose trägt und gleichzeitig an die Zeit des Nationalsozialismus erinnert wird, unwillkürlich an einen kackbrauen Vertreter der Neunazis denkt, der ausser Fliegenschiss nicht viel in der Birne zu haben scheint, historische Kenntnisse jedoch garantiert nicht.

Laut Karte bin ich in rund fünf Stunden zehn oder sogar mehr Kilometer gepasselt und war bei Ankunft im Bootshaus am Hauptgraben total platt.

Ich könnte jetzt über den Fall der ermordeten Susanna schreiben, der gerade das Volk erregt. Boris Palmer hat auf Facebook dazu geschrieben:
Was in Mainz passiert ist, ist kein Einzelfall. Bestialische Sexualmörder dieser Art sind zwar extreme Ausnahmefälle. Keine zehn Asylbewerber von weit mehr als einer Million sind so weit gegangen. Jeder einzelne Fall ist unfassbar grausam und wühlt die Republik auf. Kandel und Freiburg sind Chiffren dafür geworden. Aber die von der Polizei veröffentliche Geschichte des Tatverdächtigen Ali B. zeigt trotzdem ein Muster auf, das leider für zig tausend Fälle zutrifft, auch wenn zum Glück die Straftaten, die daraus folgen, fast nie so grausam sind und mit dem Tod eines Mädchens enden.
Das Muster ist einfach beschrieben. Wie im Fall von Ali. B. folgt auf die Ablehnung eines Asylantrags meistens nicht die sofortige Ausreise, sondern ein langwieriges Verfahren. Das Ziel ist, den Aufenthalt so in die Länge zu ziehen, dass eine Abschiebung nicht mehr möglich ist, obwohl kein Asylanspruch besteht. Ali B. war schon fast zwei Jahre seit der Ablehnung seines Asylantrags im Land. Schlimm genug. Hinzu kommt aber, dass massive Störungen des Zusammenlebens in den Unterkünften und selbst wiederkehrende Straftaten keinen Einfluss auf das Verfahren haben und nicht zur Abschiebung führen. Dazu müsste erst eine rechtskräftige Verurteilung zu einem Jahr Freiheitsstrafe erfolgen. Das ist selten und dauert.
Ich kenne in Tübingen eine ganze Reihe solcher Fälle, wo die reine Ohnmacht des Staates ausgenutzt wird. Einer davon ist der mittlerweile Verurteilte gambische Asylbewerber, der sich an fünf Frauen vergangen hat. Bevor er gefasst wurde, randalierte er in seiner Unterkunft und drohte, einen Mitbewohner umzubringen, falls die Stadt es wagen sollte, ihm eine zweite Person in die Wohnung einzuweisen. Verfügbare Sanktionen: Null.
Die jungen Männer, um die es hier geht, wissen das alle längst. Sie kommen aus Ländern, in denen Autorität anders ausgeübt wird als nur mit dem Wort. Und unser Staat tritt ihnen hilflos und ohnmächtig entgegen. Das ist eine fatale und fahrlässige Aufforderung, ihn weiter heraus zu fordern und zu testen, was noch geht.

Ja, das sehe ich auch so. Das gilt ja auch für Falschparker und Raser. Wenn keine Sanktionen zu befürchten sind, lädt das zu Straftaten ein. Wenn mich Motorboote überfahren würden, ohne dass das geahndet würde, machten das einige bestimmt – nur aus Spaß und weil es eben geht. Oder sehe ich das falsch?




Ramschware et al

Rathaus UnnaUnna NicolaiviertelGüldener TrogUnna AltstadtUnna Oller KottenGüldener TrogUnna AltstadtUnna Hornung

Natürlich verfolge ich die Weltläufte und denke mir was dabei. Aber man muss die interessieren Leserinnen und neugierigen Leser nicht mit allem behelligen, was im Kopfe herumschwirrt. Manches muss sich erst setzen, bevor es an die Welt gelassen werden kann.

Zur so genannten „Patriotischen Linken“: Natürlich sehe ich auch, dass die Linke(n) bestimmte Milieus nicht mehr erreicht. Das kann man deutlicher sagen: Eine Linke, die nicht primär die Lobby der Arbeiterklasse und der kleinen Leute ist, kann einpacken. In Frankreich und Italien sind die (Kommunistischen) Parteien, die das einmal taten oder zumindest den Anspruch hatte, bedeutungslos. Was sagt uns das? Weitermachen wie bisher? Die Wähler hat das Gute, Schöne und Wahre, für das wir stehen, leider noch nicht begriffen? Geht doch sterben!

Ws gibt es sonst? Zu dem ukrainischen Untoten schrieb Christian Y. Schmidt (auf Facebook): Jetzt warte ich auf den ersten, der behauptet, dass Babtschenko und der ukrainische Geheimdienstchef Marionetten Putins seien, die die ganze Geschichte nur inszeniert haben, um dem Kreml zu nützen.

And now for something completly different. Für Antiquarisches muss man nicht unbedingt online suchen und bestellen. Ich habe mir in der Buchhandlung Hornung in Unna, wo ich schon in den sechziger Jahren Bücher gekauft habe, Deutsche Buchmalerei vorgotischer Zeit und Veit Stoss in Nürnberg mitgenommen, für jeweils zwei Euro. Online und mit Versandkosten wäre es teurer gekommen.




Naumannianer

Naumannianer

Ich habe ein interessantes Dokument gefunden, es ist nicht datiert, muss aber aus der Zeit vor 1935 stammen. Es ist ein Wahlaufruf der so genannten Naumannianer, auch bekannt als Verband nationaldeutscher Juden – eine ultrareaktionäre jüdische Politsekte in der Zeit der Weimarer Republik.

Der VnJ manövrierte sich durch seine Haltungen und Hetztiraden letztlich selbst ins Abseits. Er spaltete sich einerseits immer stärker von der jüdischen Gemeinschaft ab, stieß andererseits aber nicht auf die angestrebte Akzeptanz in der deutschen Gesellschaft. Den Nationalsozialisten waren die Anbiederungsversuche der Naumann-Juden ein besonderer Dorn im Auge, weshalb der VnJ früher als andere jüdische Organisationen am 18. November 1935 verboten wurde.

Warum denke ich jetzt an das Stockholm-Syndrom?

Interessanterweise lag der Aufruf – zusammen mit anderen Zeitungsausschnitten – in The Stroop Report: In German and English by Jurgen Stroop (2014-02-07), das Buch hatte ich mir antiquarisch bestellt. Ich glaube aber nicht, dass das Papier Teil des Buches ist.




Aktivisten, Rebellen, Terroristen

aktivisten




#fairwiese

wiese

Die hier mitlesenden Biologen und Verfasser von Pflanzenbestimmungsbüchern können mir bestimmt verraten, um welche Pflanzen am Feldrand es sich handelt. Klatschmohn kenne ich, und die anderen sind vermutlich nützlich, um das Feld vor Schädlingen zu schützen. Das ist fair oder auch nicht. (Das Foto habe ich von der Römerstrasse in Blickrichtung Hixterwald aufgenommen. Ja, römische Legionäre waren auch in Holzwickede.)

And now for something completely different. Der Begriff #fairland ist also gerade out. Vermutlich suchen sie nach einem neuen griffigen Wort. Ich habe eines vorgeschlagen, um die SPD mit einzubinden: #fairkapitalismus. Dann weiß man doch gleich, um was es geht.