Widerwärtige und Tyrannen und anderes Pack

chica llorando
Symbolfoto für den Zustand der Welt, aufgenommen 1979 in Quito, Ecuador

Den Begriff Fake News habe ich immer recht albern gefunden, vor allem dann, wenn der von denen verbreitet wird, die selbst Lügen, Halbwahrheiten oder Unfug verbreiten. Gestern wieder der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Der Sender hatte falsch verbreitet, einer der Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Gro0beeren trete nicht mehr an.

Kachelmann wirft dem RBB-Inforadio vor, man würde dort frei erfinden. „Kachelmanns Kritik ist, dass es sich bei den Informationen auf der rbb-Webseite gar nicht um echte Messwerte handle, sie würden lediglich berechnet, was für Kachelmann das gleiche ist wie ‚erfunden‘.“

Die Neue Zürcher Zeitung berichtet über den Versuch des Salonfaschisten Bernd Luckes, in Hamburg seine Antrittsvorlesung zu halten. Er würde mit Gebrüll daran gehindert und musste mit der Polizei aus dem Saal geführt werden.

Voltaire sagte dazu: Le droit de dire et d’imprimer ce que nous pensons est le droit de tout homme libre, dont on ne saurait le priver sans exercer la tyrannie la plus odieuse.
Das Recht zu sagen und zu drucken, was wir denken, ist eines jeden freien Menschen Recht, welches man ihm nicht nehmen könnte, ohne die widerwärtigste Tyrannei auszuüben.

Die Meinungsfreiheit gilt als einer der wichtigsten Maßstäbe für den Zustand eines demokratischen Rechtsstaates. „Eines der häufigsten Zitate zur Meinungsfreiheit wird dabei irrtümlich Voltaire zugeschrieben, entstammt aber tatsächlich der Biographie von Evelyn Beatrice Hall über ihn, um damit seine Überzeugung zu beschreiben:
I disapprove of what you say, but I will defend to the death your right to say it.

Ich halte dieses kleinbürgerliche Krawall-Pack, dass noch nicht mal jemanden aushalten kann, der die esoterischen Banalitäten der in Deutschland gelehrten „Volkswirtschaft“ von sich gibt, für unerträglich und reaktionär bis auf die Knochen. Und die Verantwortlichen von der Verwaltung der Uni sind feige – das ist ekelhaft.

Genauso zum Kotzen (Heise): „Bundesregierung finanziert türkeitreue Islamisten in Nordsyrien“.

Und now fore something completely different. National History Museum: „Wildlife Photographer of the Year 2019“. Die Fotos lohnen sich anzusehen – auch für die, die noch nie einen Vulpes ferrilata gesehen haben. (IFLScience hat auch was dazu.)

Und now fore something completely different. Mit dem Antisemitismus-Beauftragten von Baden Württemberg hat man wohl den Bock zum Gärtner gemacht, obwohl er auch manchmal ein Korn findet..

chica llorando
Symbolfoto für den Zustand der Welt, aufgenommen 1979 in Quito, Ecuador

Apokalypse Now

Gute und zutreffende Analyse von Jutta Ditfurth: „Extinction Rebellion ist eine Weltuntergangssekte“.

„Die beiden maßgeblichen Gründer sind Roger Hallam (53) und Gail Bradbrook (47). Hallam war Biobauer, Bradbrook kommt u.a. aus der Tierrechtsszene. Die beiden und ihre mindestens zwei Dutzend Unterstützer*innen aus Konzernen und Stiftungen zogen XR wie ein großes PR-Projekt auf: ein runenhaftes Logo, drei Grundprinzipien und sonst wenig Inhalt. Sie sind ja nicht einmal gegen Atomenergie. (…) Sie haben eine sehr plumpe politische Strategie: Angst machen, Emotionen schüren, esoterische Schulungen und symbolische Blockaden.“

Und jetzt nie wieder ein Wort über diese Esoteriker.

Verschlüsselt kommunizieren mit Localhost [Update]

verschlüsselt

Ich stoße jetzt auch eine neue Sicherheitsdebatte an. Die Textbausteine, die Politiker seit mehr als 30 Jahren zum Thema absondern und die unkritisch und unkommentiert von den Medien vervielfältigt werden, sind für mich nur noch Meme, über die ich kichern kann.

[Update] jetzt weiß ich auch, warum ich immer die Weltherrschaft erringen möchte.

Wer wen? [Update]

Haaretz: „Assad Forces, Now Allied With Kurds, Push Into Northeastern Syria as Turkey Vows to Press On“.

Andererseits hat auch Israel die Kurden schon unterstützt. Israel und die Kurden haben vermutlich gemeinsam, dass sie sich die Freunde nicht aussuchen können und auf niemanden Verlass ist.

[Update] Al Jazeera hat auch was dazu.

Deutschland im Herbst

herbst

Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer, um 1818

Ist ist zum Terroranschlag schon vieles von allen gesagt worden. Wenn man die so genannte rechtsextreme Szene seit 30 Jahren im Blick hatte (meine erste Reportage zum Thema schrieb ich 1989), fällt zuvörderst auf, dass sie die von Politikern, „Experten“ und den üblichen Verdächtigen abgesonderten Sprechblasen immer und immer wiederholen. Es gibt noch nicht einmal einen gesellschaftlichen Konsens darüber, was genau das Problem sei.

Vor 20 Jahren gab es einen Aufstand der Anständigen, mit großem medialen Getöse – was ist daraus geworden? Was hat der bewirkt? Ich schrieb:

„Einen »Aufstand der Anständigen« kann es somit gar nicht geben, denn ein Aufstand ist immer unanständig. In den Augen der Herrschenden jedenfalls. Und seit wann macht die Mehrheit einen Aufstand? Und gegen wen? Ein »Aufstand der Anständigen« ist so sinnig, als forderten die Scientologen die Kassenzulassung.

Dennoch, ein Erfolg hätte so aussehen können: Der Rassismus und der Antisemitismus hätten abgenommen, vielleicht nicht, was die Einstellungen angeht, aber wenigstens das Verhalten betreffend. Die Anständigen waren sich aber noch nicht einmal einig, dass es gegen den Rassismus ging. Und heute befinden wir uns in einer Situation, die zu der Frage anregt: Warum hat sich trotz der zahlreichen Gesichtzeiger und der »Programme gegen Rechts« nichts geändert? Man könnte das »trotz« durch »wegen« ersetzen, wenn man nur boshaft genug wäre.

Oder darauf hinweisen, dass es ohne die Programme und unzähligen, meist unpolitischen Aktionen auf Volkshochschulniveau noch viel schlimmer gekommen wäre und die Braune Armee Fraktion schon in Bataillonsstärke ihre Wehrsportmanöver durchführte. Der »Aufstand der Anständigen« war ein gruppendynamisches Kuschelereignis mit dem kathartischen Effekt einer Beichte: Wir bekennen, dass wir böse waren, und nehmen, ganz christlich, die Schuld der braunen Kameraden auf uns, die leider beim Aufstand nicht mitmachen, und versprechen, fürderhin so brav zu sein, wie wir schon immer waren.

Der Antisemitismus wird ohnehin gern vergessen. Natürlich ist es anständig, auf Friedhöfen nicht die Grabsteine umzuwerfen. Darauf, und auf den Appell, bitte keine Gewalt und keine Synagogen abzufackeln, einigt man sich schnell. Solange Juden auf Friedhöfen liegen und ihre Habseligkeiten in Museen verstaut sind oder man nur ihre restaurierte Architektur vor sich hat und ein bisschen Klezmer für Pfarrerinnen und Fans der völkischen Folklore, gibt es keinen Streit. Aber sobald andere unangenehme Details zur Sprache kommen, etwa israelische Fahnen vor Gemüseläden im schönen deutschen Berlin oder Werbebanner der israelischen Armee auf deutschsprachigen Websites, fällt die Moral in sich zusammen. Und der Aufstand verkrümelt sich genau so schnell.“

Das hiesige Publikum erwartet hoffentlich nicht von mir, dass ich mich mit dämlichen Sprüchen befasse, die sich irgendwie mit Radikalisierung im Internet beschäftigen. Das ist unter meinem Niveau, wie Gerhard Polt richtig sagt. Ich kann mich sogar einem Kommentar der Bild-Zeitung anschließen:

„Vor wenigen Tagen noch ließen die Behörden in Berlin einen Attentäter laufen, der mit einem Messer eine Synagoge überfallen wollte – kein Haftgrund.

Wenn Juden in Deutschland angegriffen werden, fallen die Strafen meist lächerlich gering aus. Wenn Juden in Deutschland nicht an Bord einer arabischen Airline gehen dürfen, tut die Politik NICHTS“.

Interessanter Aspekt, der aber außer von mir so nirgendwo gesagt werden wird: Wozu haben wir einen Inlandsgeheimdienst, wenn es nur „Einzeltäter“ à la Breivik gibt? Ceterum censeo: Verfassungsschutz esse delendam.

Weiteres Fazit: Es gibt offenbar keine Journalisten mehr, die das rechte Milieu professionell beobachten. Der Spiegel schreibt: „Im Internet ist auch ein Manifest aufgetaucht, in dem detailliert Anschlagspläne beschrieben werden. Experten des International Centre for the Study of Radicalization (ICSR) in London haben es in einem rechten Forum entdeckt.“

Im Internet. In einem rechten Forum. Das ist ja supergeheim, das finden deutsche Journalisten natürlich nie.

Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Mischpoke oder: Den rechten Rand bevölkern

Sehr schöner und die Journaille entlarvender Artikel auf ÜberMedien: „Von der ARD zur AfD: Journalisten, die den rechten Rand bevölkern“.

„Die AfD war gewissermaßen von Anfang an journalistisch geprägt: Das Gründungsteam der Wahlalternative 2013, aus der die Partei hervorging, bestand zur Hälfte aus Personen aus dem journalistischen Milieu…“

Ach. Und unseren „Volkswirtschaftlern“.

Sind deutsche Medien antisemitisch? [Update]

Wir möchten Sie zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema: „Israel in den Medien – Sind deutsche Medien antisemitisch?“ einladen.

Die Berichterstattung über Israel in den deutschen Medien wird oft auf den Konflikt mit den Palästinensern reduziert. Antisemitismus – das ist ein Tabuthema. Aber Anti-Israelismus – das ist „in“. Über Israel erfahren wir in den Medien nicht viel. Außer über den Konflikt mit den Palästinensern. Israel ist der Aggressor und die anderen verteidigen sich. Stimmt das? Steckt hinter dieser Berichterstattung ein System? Und wenn ja – welches?

Termin: Mittwoch, 16. Oktober 2019, 19 Uhr.
Ort: Geschäftsstelle DJV Berlin, Alte Jakobstraße 79/80, 10179 Berlin

Diskussionsteilnehmer:

Arye Sharuz Shalicar ist Sohn iranischer Juden und wuchs in Berlin-Wedding auf. Er studierte in Israel, wurde Sprecher der israelischen Armee und ist jetzt leitender Mitarbeiter der Regierung. Er schreibt regelmäßig für deutsche Medien, unter anderem für WELT, Jüdische Allgemeine und Nordwest Zeitung. Er ist Autor des Buches: , Berlin/Leipzig 2018

Maya Zehden ist Berliner Journalistin und Autorin. Sie arbeitet für den täglichen Newsletter HonestMedia und für ILI News. Auf der Gegendemo zum Al-Quds-Marsch am 1. Juni hielt sie eine Rede über“„Israel in der Berichterstattung“ und wurde dazu im ZDF interviewt. Sie ist Vorstandsmitglied der „Deutsch-Israelischen Gesellschaft“.

Eldad Beck wurde in Haifa geboren und studierte an der Sorbonne Arabistik und Islamwissenschaften. Er ist Deutschland- und Europakorrespondent israelischer Tageszeitungen und schrieb mehrere Bücher, darunter die erste hebräisch-sprachige Biografie über Angela Merkel: „Die Kanzlerin – Merkel, Israel und die Juden“. Er lebt in Berlin.

Diskussionsleiter: Burkhard Schröder

[Update] Der DJV Berlin berichtete.

KKK oder: Als das Fühlen nicht geholfen hat

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Wenn ich eines nicht ausstehen kann, dann ist es unpolitisches moraltheologisches Lifestyle-Gefasel. Was wollen mir junge Mädchen ohne große Lebenserfahrung eigentlich über das Weltgeschehen erzählen? Für mich klingt das nach Scientology-Ideologie, ein paar Seminare, und du bist besser als ein Samurai, der 40 Jahre täglich geübt hat. Oder: Als das Fühlen nicht geholfen hat oder: Mein Bauch sagt usw..

Dieser wild gewordene Haufen kirrer Klima-Kleinbürger (KKK), den Jutta Ditfurth zu Recht als Sekte bezeichnet, stellt nicht die Machtfrage, bewirkt nichts für das Klima (das können die Chinesen besser), hat keine blassen Schimmer von kapitalistischer Ökonomie und der ihr innewohnenden Gesetze, ist also nur ein reaktionärer Lifestyle-Scheiß – und ein verdammtes Heuchler-Pack.

Auf Fratzenbuch wäre das jetzt ein Hasskommentar und würde zensiert. Für so etwas habe ich ausschließlich mein Blog.

Vikings! Dezember!

VIKINGS | Returns December 4

Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Yes…..

Die Machtfrage oder: Wearable Face Projector für alle!

Wearable face projector

In Hongkong gibt man sich revolutionär. Natürlich sind die im Recht, aber es wird selbstverständlich böse ende. Die Regierung in Peking kann nur gewinnen, sie muss einfach abwarten.

Man kann von der Fantasie der Protestierenden nur lernen (vgl. oben). Während sich die Gefühlslinken hierzulande mit Lifesyle-Themen beschäftigen wie Gendersprache und Diversity (oder wie das heißt), müssen die entscheiden, ob sie die Machtfrage stellen und gegen wen und wie. Ein Wearable face projector ist ganz großartiges Hacken (via Fefe)!

Übrigens: Kinder in der VR China müssen eifriger lernen als in Deutschland. Ich will das gar nicht bewerten – ich habe auch keinen Schaum vor dem Mund. Vielleicht ist das ja die Zukunft, und wir stehen auf dem Abstellgleis?

Wenn man den Bildungsstand vieler „südländischer“ Einwanderer, auch der zweiten und dritten Generation, und des unteren Drittels der eingeborenen Deutschen ansieht, kann man sich nur gruseln.

Religioten oder: Scheibchenweise Wahrheit

Welt online: „Der Täter von Paris war wohl radikaler Islamist. Viel spricht dafür, dass die Regierung diese Tatsache bewusst verschleiern wollte. Erinnerungen an den Umgang mit der Kölner Silvesternacht werden wach.“

All thats interesting

dinosaurier

National Geographic schreibt etwas über einen gefundenen Saurier: „Known as a nodosaur, this 110 million-year-old, armored plant-eater is the best preserved fossil of its kind ever found.“ Faszinierend.

And Now For Something Completely Different. Die Süddeutsche (von der alle abschreiben) berichtet über ein bisher unbekanntes Video, in dem der Attentäter Anis Amri seine Tat angekündigt haben soll.

„Das Video ist bislang nicht in die Ermittlungsakte des Bundeskriminalamts (BKA) gelangt, das den Terroranschlag und seine Hintergründe aufklären soll. Dies geschah auf Wunsch eines ausländischen Geheimdienstes. Auch die Untersuchungsausschüsse verschiedener Parlamente, die seit geraumer Zeit an der Aufklärung des Falles arbeiten, haben dieses Video offenbar nicht gezeigt bekommen.“ Auch faszinierend.

And Now For Something Completely Different. Wer sich mit Plastikfolie vor Pefferspray schützt, muss Strafe zahlen.

And Now For Something Completely Different. The New York Times: „Ukraine? Impeachment? Trump Can Survive It All, Foreign Analysts Say“.

Schon klar. Auch wenn die deutschen Medien freiwillig gleichgeschaltet unisono das Impeachment-Verfahren bejubeln und sich gegen Trump die Finger wund schreiben: Alles nur Feuilleton, also irrelevant.

Zum Schluss: Esst mehr Fleisch, denn das ist gesund.

Mangel an Sach- und Fachkompetenz

Tagesspiegel: „Der zweite Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss stellt Polizei und Justiz im Land ein vernichtendes Zeugnis aus.“

Man kriegt einen Hals, wenn man das liest. „Eine ehemalige Mitarbeiterin des Amtes hatte vor dem Ausschuss erklärt, sie habe es während ihrer Tätigkeit bei dem Inlandsnachrichtendienst nicht für möglich gehalten, dass Rechtsextremisten andere Menschen töten würden. (…) Bei der Zusammenarbeit zwischen Polizei und dem Bundeskriminalamt (BKA) könnten sogar Daten verloren gegangen sein. (…) Wichtige Akten der Landespolizei zu von den Beamten geführten Spitzeln – sogenannten Vertrauenspersonen (VP) – seien für die Abgeordneten nicht einsehbar gewesen, kritisiert der Ausschuss.“

Schon klar. Honi soit qui mal y pense.

Alle Reaktionäre sind Papiertiger!

Der Wanderpokal Lautsprecher des Kapitals geht heute an Henrik Müller von Spiegel online für seinen saudämlichen Artikel über die Volksrepublik China. („Promovierter Volkswirt“ – da weiß man, was man bekommt.)

„Wieso feiert China nicht seine Öffnung, sondern seinen Weg in die Knechtschaft?“ Guckst du ausnahmsweise das deutsche Wikipedia: „Mit der Volksrepublik erlebte China zum ersten Mal im 20. Jahrhundert Stabilität und Frieden.“

By the way: Herzlichen Glückwunsch! (Wo ist die deutsche Ausgabe geblieben?)

Schreibend, 2.0

kasra

Irgendwie lustig, dass ich vor dem Monitor sitze und schreibe und gleichzeitig meinen Avatar beobachte, der das auch tut…

Alles Remote

admin

Meine Aufgabe, selbst gestellt, ist folgende: Ich muss mit einem Linux-Laptop per Remote-Desktop auf ein Windows-Laptop zugreifen bzw. – wenn das geht – auch Programme ausführen. Das muss von überall aus funktionieren, also ist eine VPN-Verbindung über meine Fritzbox angesagt.

Ich habe auch vor, nur ein virtuelles Windows zu installieren, vielleicht per QEMU (Ist Vmware besser?). Ich habe das sowieso bei meinem PC mitgekauft, da niemand meinen großen Scanner unter Linux zum Laufen bekommen wird.

Was ist die eleganteste Lösung? Per virtuellem Windows auf das reale Windows-Laptop zuzugreifen, oder per Linux auf Windows – und wie? Was muss ich beachten?

Permanent Record

antisemiten

Neu in meiner Bibliothek: Edward Snowdens Permanent Record. Das lese ich im Original und werde berichten.

Amulette et al

bewaffneter matrose Strausberg
Credits: Wikipedia„Der Rote Matrose“ (Roter Matrose), Hans Kies, Bronze, Strausberg-Stadt

Übermorgen habe ich Urlaub in einem meiner Berufe, heute und morgen wenig Zeit. In Kürze:

– Rubrik „Interessante Lebensläufe“, Teil 1: General Pedro Altamirano (Spanisch) (Wikipedia, Englisch, natürlich kein deutscher Eintrag)

– Rubrik „Interessante Lebensläufe“, Teil 2: „The girl who executed Nazis after seducing them in bars dies aged 92“ (NZ Herald)

The Guardian über die 100 besten Bücher, die jemals geschrieben wurden (das muss ich mir im Detail noch ansehen).

Telepolis von Matthias Becker: „Wer hat uns die Fakten geklaut?“

– Ähnlich und zum Thema Fakten und Paralleluniversen die Jerusalem Post: „Was Netanyahu-Gantz impasse predicted in mystic’s hidden manuscript?“ Schon klar, Kabbala und geweihte Amulette und sowas. Jede Religion hat ihre ganz speziellen Esoteriker und Globuli-Fresser.

– Ach ja: Ben Johnson hatte kein Recht, das Parlament in den Urlaub zu schicken. Aber da kommt es aufs Kleingedruckte an. Als jemand, der sich in harten Kämpfen im Vereinsrecht stählen musste, frage ich: Was ist, wenn ihn das Urteil kalt lässt? War doch mit Ansage. Das Comman Law ist auch etwas sehr Besonderes.

– Auch Juristerei: Vor dem Europäischen Gerichtshof werden die Urteile gegen die Massenüberwachung von Kommunikation angegriffen.

– Auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig greift etwas an. Den VW Managern wird vorgeworfen, „entgegen der ihnen obliegenden gesetzlichen Pflicht den Kapitalmarkt vorsätzlich zu spät über die aus dem Aufdecken des sogenannten ‚Diesel-Skandals‘ resultierenden erheblichen Zahlungsverpflichtungen des Konzerns in Milliardenhöhe informiert und damit rechtswidrig Einfluss auf den Börsenkurs des Unternehmens genommen zu haben.“ Die rechtlichen Grundlagen der Anklage nennt man Pflicht zur Ad-hoc-Publizität. Folgen? Bußgelder. Har har.

– Zum mentalen Erholen: Tutanchamun kriegt einen renovierten Sarkophag. Das war schon im einmal Frühjahr aktuell.

– Alle österreichischen EU-Parlamentarier, auch die Grünen, haben Freitag im Europaparlament gemeinsam mit den Rechtsradikalen und Neonazis eine Resolution beschlossen, in der eine Hauptschuld am Zweiten Weltkrieg der Sowjetunion angelastet und das Verbot Kommunistischer Parteien gut geheißen wird. Totalitarismus-Doktrin vom Feinsten. Da wächst zusammen, was zusammen gehört.

Attentäter und Bikinimädchen usw.

somoza

Leseempfehlung für gute Laune: Un operativo histórico: cuando un comando guerrillero argentino ajustició a Somoza. Das musste jetzt sein.

Noch was Schönes: Juan Guaidó in Venezuela ist vorerst am Arsch. Und das ist gut so. Vermutlich kommt es irgendwann doch zu einer Militärinvasion, die Herrschenden in Kolumbien würden das begrüßen.

Lesebefehl bei den Ruhrbaronen: Klimaproteste: „Der Feind ist ein Hippie“. „Zur grüngutbürgerlichen Dekadenz gehört es, zu ignorieren, dass es die Menschen mit den gut bezahlten Jobs in der Industrie sind, die nicht nur die Güter herstellen, deren Export das Geld bringt, von dem all die Gemeinschaftskundelehrer, Verwaltungsbeamten und Betroffenheitswissenschaftler leben. (…) Heute feierte sich eine arrogante und zum Teil erschreckend dumme Ökobourgeoisie selbst. Der Protest ihrer Kinder, der so ist, wie Protest von Kindern nun einmal ist, gab ihnen die Gelegenheit, ihre ganze Ignoranz auf die Straße zu tragen.“

Villa Romana del Casale

Noch mehr Schönes: Die Bikinimädchen stammen aus der Villa Romana del Casale auf Sizilien. Die herrschende Klasse im antiken Rom hatte eine guten Geschmack, besser als die heutige.

Im deutschen Wikipedia gibt es dazu einen geradezu lächerlichen Satz: „Während der ersten beiden Jahrhunderte der römischen Kaiserzeit hatte Sizilien unter einer Phase der Depression gelitten, hervorgerufen durch das auf Sklavenarbeit basierende Produktionssystem der Latifundien.“

Gelitten haben die Sklaven und armen landarbeiter und Bauern, nicht „Sizilien“.

Interessant ist aber, dass hier die Klassenkämpfe und was darauf folgte, durchscheinen. Ich schrieb im November 2016: „Die Bauern wurden ruiniert zugunsten der Großgrundbesitzer mit deren Latifundien. Die Produktion für den immer größer werdenden städtischen Markt verlangte nach ‚industrieller‘ Massenproduktion. Dafür setzte man immer mehr und öfter Sklaven ein; gleichzeitig wanderten ruinierte Bauern und Landlose in die Städte ab.“ Die Sklavenaufstände und andere Faktoren machten die Latifundienwirtschaft unrentabel – das bedeutet gleichzeitig: Die Diktatur der römischen Kaiserzeit war für die herrschende Klasse effektiver als die ursprüngliche formal existierende Republik aus Patriziern und Plebejern. (Historische Vergleich sind immer schief – aber der Faschismus – in welchem Kostüm auch immer – ist immer eine Option im Kapitalismus – wenn man das Volk nicht mehr anders in Schach halten kann. Das musste jetzt auch gesagt werden.)

Der Putsch in Chile

Zum Erinnern lese man Telepolis (11.09.2003): „Die mit Hilfe der US-Regierung in Blut getauchte „Demokratisierung“ ließ einen verklärten Mythos der Linken entstehen“.

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