Nach der Wahl ist vor der Wahl [Update]

RichardplatzRichardplatzRichardplatzRichardplatzBalkonien

Alles ganz entspannt hier nach dem Wählen. Ich bin mir nicht sicher, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich schon einmal Security vor Wahllokalen gesehen habe. Seit mehr als zehn Jahren war ich immer Leiter eines Wahllokals, aber in diesem Jahr hatte ich keine Lust…

[Update] „Laschet nicht zufrieden, will aber Regierung bilden“. I told you so.




Hoch gerechnet

hochrechnung

Gut, es ging schon rund, dass die ARD schon eine Hochrechnung für 17.45 Uhr kurz durchjagte. So etwas wäre bei Putin nicht passiert. Ach ja, alles war nur ein Test. Natürlich.

Das Ergebnis sieht aber so aus, als hätte ich persönlich eine Prognose abgegeben: CDU und SPD gleichauf, weil im letzten Moment noch viele von der FDP wieder zurückkommen, die Liberalen also kleiner geschrumpelt, die Salonfaschisten dümpeln vor sich hin, die „Linke“ kratzt an der Fünf-Prozent-Hürde und die Grünen sind bei ungefähr 15 Prozent. Alles andere würde mich doch sehr überraschen.




Unter Heuchlerinnen

machine gun

Wir Die Grüninnen wissen, dass Maschinenpistolen gefährlich sind. Wir wissen auch, dass Frauen mit Knarren – werbetechnisch gesehen – besser wirken als Männer (hier, hier, hier, hier, hier, hier, hier [adult check!]).

Vermutlich war das einer der Gründe, warum die obigen Grünin aus München so posiert. Bei denen ist es bekanntlich so, dass nicht die Qualifikation bei Kandidaten entscheidet, sondern identitäre Merkmale, wie etwa hier der ausländisch klingende Name. Wer Rashid oder Mohamed Ali heißt, siegt immer über Mandy oder Gisela. Das nennt man dann Vielfalt, und das ist – ganz richtig gesagt – ein Generalangriff auf die Linke (der natürlich von den Grüninnen und anderen Kapitalismus-Repariererglottisschlaginnen unterstützt wird).

Hier kommt hinzu, dass, wo Nationalismus im Spiel ist, immer auch Bullshit-Bingo vom Allerfeinsten naht. Das merkwürdige Faible aller Pseudolinken der buntscheckigsten Art – von Schottland, Lateinamerika bis „Kurdistan“ – besteht darin, das Völkische über die Klassenfrage zu stellen. Das geht seit der Gesellschaft für bedrohte Völker fast immer schief, auch wenn man es genau so oft gut meint. Im Hintergrund lauert ein reaktionärer Rousseauscher Romantizismus (ich konnte dem Stabreim einfach nicht widerstehen), der das vermeintliche „Natürliche“ schützen will, aka kleinbürgerliche Kapitalismuskritik. Die Yanomami sind genausowenig „natürlich“ wie die mit Waffen posierenden weiblichen Peschmerga die Speerspitze der Weltrevolution sind. (Wären wir jetzt hier auf Fratzenbuch, würden mich wieder viele „entfreunden“. Das passiert immer, wenn ich Robbenbabys töte, die heiligen Sprechblasen des linksgefühlten Milieus durchsteche. Irgendwie schweife ich gerade ab – das ist immer so, wenn ich mich aufrege und/oder nicht „am Stück“ posten schreiben kann.)

Was also will mir die Künstlerin mit dem Foto sagen? Freude, am Drücker zu sein, kann es nicht sein, das hätte sie privat machen können. Pazifismus ist schlecht? Dann sollte sie die Arbeiterklasse der Rüstungsindustrie unterstützen und nicht fordern, diese abzuschaffen. Sie unterstützt die Nationalstaaterei dort, wo sich die Warlords untereinander bekriegen? Oder ist die einfach nur – was immer am wahrcheinlichsten ist – dämlich? Das leitet über zu einem ähnlichen Thema:

nablus

Die erzkonservative Jüdische Rundschau schreibt auf Fratzenbuch: „Falls die Großmutter der anti-israelischen Journalistin Nemi El-Hassan tatsächlich aus Nablus vertrieben wurde, so geschah dies sicherlich nicht durch Israel. Haben etwa die arabischen Jordanier die ebenfalls arabischen „Palästinenser“ vertrieben? Fragen über Fragen – 4.231 Menschen, darunter der ebenfalls anti-israelische Journalist Malcolm Ohanwe, haben sich entschlossen, diese Fragen nicht zu stellen.“

Arye Sharuz Shalicar meint ebenfalls auf Fratzenbuch: „Nemi el-Hassan ist im Endeffekt auch nur ein Opfer. Warum? Weil sie von ihren Eltern, Grosseltern und radikal-antisemitischen Teilen ihrer Community vollgepumpt wurde mit Lügen und Hass über die Juden und Israel. Die perfekte Veranschaulichung hat Nemi uns mit diesem im Mai von ihr veröffentlichtem insta-post geliefert. Sie erzählt davon, wie ihre palästinensische Grossmutter angeblich (von den Juden) aus Nablus vertrieben wurde. Doch Nablus wurde im Unabhängigkeitskrieg 1948 nicht von den Juden, sondern den arabisch-muslimischen Jordaniern eingenommen [das fehlt natürlich im deutschen Wikipedia].

Das traurige an der ganzen Geschichte ist, dass nicht nur Nemi ihr ganzes Leben auf Lügen und Hass aufgebaut zu haben scheint, sondern Tausende Menschen, die ihren insta-post geliked haben, ihrer verfälschten Darstellung der Geschichte Glauben geschenkt haben [auch deutsche Medien – das überrascht nicht] und wieder einmal antisemitischer Propaganda auf den Leim gegangen sind.“

Alles richtig, aber ich glaube nicht daran, dass sie „Opfer“ ist. Wer nicht oder falsch informiert wird, kann sich selbst sachkundig machen. Man muss auch nicht den Quatsch, den man von der eigenen Familie hört, nachplappern. Wäre das so, verehrte ich immer noch auf eine exzentrische Art höhere Wesen.

Aber ich fange schon wieder an mich aufzuregen….




Soziale Blabla

soziale Gerechtigkeit

Manchmal kann man Textbausteine des politischen Bullshits schon weit weitem riechen erkennen. Ein Indikator: zwei Wörter, die sich ursprünglich fremd waren, sind so verklebt, dass die Kombination beider von allen immer öfter dahergefaselt wird, bis eines ohne das andere gar nicht mehr lebensfähig zu sein scheint. Beispiel: Farbe bekennen oder Gesicht zeigen.

Soziale Gerechtigkeit. Jetzt holen wir tief Luft und lassen das auf uns wirken. Wörter, die auf -keit enden, sind, spräche und schriebe man gutes Deutsch, generell des Blähens und sinnentleerten Furzens verdächtig. Oft hilft auch die Probe auf’s Gegenteil: Asoziale Ungerechtigkeit? Oder soziale Ungerechtigkeit? Oder asoziale Ungerechtigkeit? Irgendwas ist doch hier faul.

Ich diskutierte gestern beim von mir selbst zubereiteten Schweinefleisch süß-sauer (welchselbiges stilvoll und mit Stäbchen zu verzehren ist), mit einem Freund aus der Branche meines Erstberufes, was eventuell zu wählen sei. Er meinte, die „Linke“ stünde für „soziale Gerechtigkeit“, was, so meinte ich den Unterton richtig zu deuten, doch positiv sei.

Ich weiß gar nicht, auch nur annähernd, was das sein könnte. Was ist im Kapitalismus „gerecht“? Das hört sich nach Moral an, für die die Pfaffen zuständig sind, die aber in der Ökonomie gar nichts zu suchen hat. Darf ich jemand gerecht ausbeuten, Mehrwert, Profit, gar Surplusprofit erwirtschaften?

Der Lohn ist auch nicht gerecht, das geht gar nicht, da er das Ergebnis des Klassenkampfes zwischen Arbeit und Kapital ist.

Und „sozial“? Da musste ich investigativ recherchieren: „die Gesellschaft und besonders ihre ökonomische und politische Struktur betreffend“. Ach?! die Gesellschaft und besonders ihre ökonomische und politische Struktur betreffende Gerechtigkeit? Wir versprechen allen das Blaue vom Himmel, zum Beispiel gleiche Chancen, einen Arbeitsplatz zu bekommen, jeder darf sich bilden und irrig hoffen, damit seit der Aufstieg garantiert? Das ist doch alles Quatsch mit Soße.

Ich verdächtige die Pseudolinken, die etwas „sozial gerecht“ machen wollen, des totalen Unwissens über Ökonomie und deren Gesetze. Die lesen vermutlich Marx auch nicht mehr. Wo kämen wir denn da hin? Dann müsste man irgendwann das K-Wort wieder in den Mund nehmen. Das geht bekanntlich gar nicht. Was würde dann die bürgerliche Presse gegen die Linken hetzen würden dann die Medien schreiben?




Inhalte überwinden!

umfragen
Ich wollte das Publikum nur verwirren und die Saat des Misstrauens in eure Seelen säen.

Ich habe in den letzten Tagen mit Freunden natürlich auch über die anstehenden Wahlen debattiert. Ich bleibe bei meiner Prognose, dass vermutlich Laschet Kanzler werden wird, ob in diesem Jahr oder im nächsten Frühjahr, kann offen bleiben.

Ich stelle mir das Szenario vor, dass die SPD knapp vorn liegt. Was dann? An Stelle Laschets würde ich der SPD dann mitteilen, dass Scholz sich abschminken könne, Kanzler zu werden, weil die CDU den Grünen und der FDP eine Koalition anböte. In dieser Konstellation wäre die CDU stärkste Partei und würde den Regierungsschef stellen. Sowohl die Grünen als auch die FDP sind geil darauf, ihre Klientel mit Ministerposten auszustatten, und würden sich nur wenig zieren. Es geht doch nie um Inhalte. Wer das glaubt, ist naiv.

Scholz hat die Option nicht: Für die die FDP ist die Alternative, zusammen mit der CDU zu regieren, wesentlich attraktiver, da ein angeschlagener Laschet wesentlich nachgiebiger gegenüber dem wäre, was Lindner in Koalitionsverhandlungen fordern wird. Der wäre ja mit dem Klammerbeutel gepudert, würde er mit der SPD und den Grünen zusammengehen. Seiner politiischen Peer Group könnte er das auch schwer verkaufen.

Rot-Rot-Grün wird rechnerisch nicht möglich sein, darauf wette ich auch. Ich bin aber leider kein waschechter Prophet, sonst würde ich Lotto spielen. Aber immerhin habe ich auch beim Duell zwischen Clinton und Trump recht behalten.




Deutlich vorn geschrumpft

qualitätsmedien

Diejenigen, die im ersten Wahlgang nicht für den alten und neuen CDU-Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gestimmt hatten, werden in den Qualitätsmedien als „Abweichler“ tituliert. Das lässt ja tief blicken. Von welcher Linie wichen die denn ab? Nur mal so zwischendurch: Abgeordnete unterliegen in Deutschland keinem Fraktionszwang, sondern sind gemäß Art. 38 Grundgesetz „an Aufträge und Weisungen nicht gebunden und nur ihrem Gewissen unterworfen“.

Was haben wir noch – neben den Nebentätigkeiten der geldgeilen Parlamentarier? (Was für ein Wort: „Nebentätigkeit“! Da müsste ich mal drüber nachdenken.)

Aus der Rubrik „nützliches Wissen“: Masturbation ist bei Männern eine gute Vorsorge gegen Prostatakrebs. According to science: „Über die genaue Ursache der schützenden Wirkung von Selbstbefriedigung können Giles und seine Kollegen jedoch nur Vermutungen anstellen. So wäre möglich, dass mit dem Ejakulat auch krebserregende Verbindungen den Körper verlassen.“ Ouch. Das spräche wieder gegen Fellatio aka Blowjob.

Dann haben wir noch die Scripted Reality der Anstalten. Dazu wollte ich eigentlich Brüste posten, weil „Aktivistinnen“ bei solchen Anlässen gern dieselben herzeigen. Aber nicht Lifestyle-Linke in Deutschland. Leider.

fellatio




Die Wüste lebt nicht, und die Religiotinnen mal wieder [Update]

Tahari by night
Tahari in der Abenddämmerung, Second Life, Symbolbild für alles

Nein, damit das klar ist: Nemi El-Hassan in Deutsche. Und alles entgleist angeblich schon wieder. Ach herrje. Die üblichen Verdächtigen kommen aus den Löchern und suchen nach „Islamophobie“, damit sie nicht diskutieren müssen.

„Sie entschied sich im Alter von 17 Jahren aktiv dazu, in ihrem Alltag einen Hidschab, eine Form des muslimischen Kopftuchs, bei dem nur das Gesicht zu sehen und auch der Hals bedeckt ist, zu tragen“, liest man auf Wikipedia. Danach würde ich mich für die Dame schon gar nicht mehr interessieren. Aber Religioten toppen sich immer selbst. Sie „hatte 2014 an der israelfeindlichen Al-Kuds-Demonstration und weiteren Demonstrationen teilgenommen“. „Israelfeindlich“ – ja, das auch, antisemitisch in das richtige Wort. Wer da mitläuft, will Israel auslöschen, so hatte der Iran in Gestalt des Oberpfaffen Ajatollah Ruhollah Chomeini proklamiert. Ich weiß nicht, was es da beim WDR zu diskutieren gibt.

Patrick Bahners von der FAZ schrieb auf Twitter, meine Kritik an Nemi El-Hassan sei ein Beweis für meine Islamfeindlichkeit“, schreibt Ahmad Mansour in der Zeit.

Mich nervt das „Sich-distanzieren-Getue“, das so sicher kommt wie das Amen in der Kirche. Ich habe bekanntlich in dem Alter ziemlich viel Unsinn geredet, und auch noch mit Ende zwanzig. Ich würde mich aber nie von irgendetwas „distanzieren“, etwa dem Maoismus, wie man das nennt. Man sollte, falls man die Irrtümer anderer Zeiten erkennt, sich selbst erklären, warum man so war, tat und dachte. Und mit wem man sich umgab.

Nemi El-Hassan

Keine weiteren Fragen, euer Ehren.

Ich lese jetzt doch lieber etwas über Debattenkultur:
Besonders irritiert zeigen sich die Autoren über den mangelnden Respekt für elementare Grundrechte, den manche Studenten während der Befragung offenbarten. So erklärten Vertreter der Union Syndicale, die Unschuldsvermutung sei ein Werkzeug der Klassenjustiz. Nur die Stimme der Opfer dürfe zählen, und wer Opfer angreife, müsse sofort bestraft werden.

Dieses Dogma erklärt auch, weshalb es zwischen linksidentitären Ideologen und Islamisten eine geistige Komplizenschaft gibt, die man in Frankreich «islamogauchisme» nennt.

Was bin ich froh, dass ich mich mit so einem Pack nicht herumschlagen muss.

[Update] Nicht die allerbeste Quelle, aber Cicero hat etwas dazu: „Rassismus auf Kosten der Gebührenzahler“. „Divers“ und „Vielfalt“ über alles – dafür nimmt man beim WDR offenbar Antisemitismus und Judenhass in Kauf.




Militärputsch in Deutschland! Die Revolution tobt auf den Straßen!

Revolution
Am Morgen des 29. Februar 2022: Die GSG 9 stürmt das Kanzleramt im Berliner Ortsteil Tiergarten.

29.02.2022: Nach monatelangen erfolglosen Verhandlungen der Parteien, eine Regierung zu bilden, hat in Deutschland das Militär das Parlament für aufgelöst erklärt. Eine provisorische Regierung wurde ernannt. Diese soll nach rund einem Jahr Wahlen einberufen. Bekanntlich hatte das Wahlergebnis am 26.09.2021 es unmöglich gemacht, irgendeiner Koalition der politischen Parteien eine Mehrheit zu verschaffen.

Offenbar waren Geheimgespräche mit einer klandestinen Gruppe von Revolutionären mit den Generälen der Bundeswehr, der Führungsebene der Polizei der Länder und der GSG 9 voraufgegangen. Aus gut unterrichteten Kreisen wurde durchgestochen, dass die Verschwörer den Militärs versprochen hatten, diese würden sie in Zukunft alles erhalten, was sie verlangten, und dass die Bundeswehr reformiert und zu einer funktionsfähigen Armee umgebaut werde. Die GSG 9 übernahm auch den Personenschutz für die Mitglieder der neuen Regierung.

strike
Arbeiter der Rüstungsfirma Rheinmetall begrüßen aufs Allerherzlichste den Sieg der Revolution in Deutschland

Die provisorische Revolutionsregierung einer großen Koalition aller relevanten Parteien und parteiloser Experten im Bundestag besteht aus:

Bundeskanzerin: Sahra Wagenknecht (Die Linke)
Bundesministerium der Finanzen: Charles Wyplosz
Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat: Dr. Barbara Slowik
Auswärtiges Amt: Camila Vallejo (lernt gerade Deutsch)
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Giannis Milios
Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz: Hans-Jürgen Papier
Bundesministerium für Arbeit und Soziales: Claus Weselsky (CDU)
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Marcus Benser
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Bini Adamczak
Bundesministerium für Gesundheit: Marisa Kurz
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: Sebastian Alscher (Piratenpartei)
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Boris Palmer (Die Grünen)
Bundesministerium für Bildung und Forschung: Klaus Lederer (Die Linke)
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Malca Goldstein-Wolf
Bundesministerium der Verteidigung: Burkhard „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“ Schröder

bewaffnete Arbeiter
Bewaffnete Volksmiliz auf dem Plan (Berlin)




Verspieltes, pikantes, freundschaftliches und heilige Scheiße

Dune 2000: GruntMods Edition
Ihr seid schuld. Ich musste aber einen uralten Rechner nehmen. Das Gefühl war mir sofort wieder vertraut, obwohl ich das zuletzt irgendwann Ende der 90-er gespielt haben dürfte.


Dann haben wir die Hildmann-Chroniken, die angeblich „pikant“ sein sollen, weil der käufliche Damen, vielleicht sogar der strengen Sorte, in Anspruch genommen haben soll. Also nee – das will ich gar nicht wissen, und was unter der Oberfläche brodelt, ist höchstens schmierig und grenzt an Leichenfledderei. Übrigens, Tagesspiegel, es gibt keine veganen Köche, sondern nur vegane Nahrung. Just saying.

Dann haben wir noch in der Rubrik „heilige Scheiße“ einen exorzierenden katholischen Pfaffen (via Fefe), der nach Ansicht ihm vorgesetzter Pfaffen selbst exerziert werden soll, weil er sich verliebte – jetzt kommts: in „una escritora de novelas eróticas y satánicas“. Da bleibt mir der Mund offenstehen.

freundschaft
Fratzenbuch, was willst du mir damit sagen?




Wokeism and Street epistemology

sowjetisches plakat
„Ich möchte Chemiker werden!“ – als Studentinnen sich noch für Wissenschaft und nicht für Genderforschung interessierten. (Sowjetunion 1964)

Ein Wandel in unserem Diskurs in den Naturwissenschaften, der Technologie, der Politik, der Wirtschaft, der Gesellschaft sowie in verschiedenen Communities ist notwendig, um marginalisierte Gruppen zu beschützen, das Vorankommen von Frauen, Trans- und Gender-Personen (inkl. sich keinem Geschlecht zugehörig Fühlender und Gender-Skeptikern) voranzubringen, und um den Problemen Abhilfe zu schaffen, die aus dem Klimawandel folgen, der von der kapitalistischen und neo-kapitalistischen Überabhängigkeit hypermännlicher Motive sowie der ausbeutenden Nutzung fossiler Brennstoffe vorangetrieben wird.“ (Quelle)

Peter Boghossian (natürlich kein deutscher Wikipedia-Eintrag!) verlässt die Universität. Er begründet das:

„Ich habe nie geglaubt – und tue es bis jetzt nicht –, dass der Zweck der Lehre sei, meine Studenten zu einem bestimmten Ergebnis zu führen. Vielmehr wollte ich die Voraussetzungen für ein kritisches Denken schaffen und ihnen helfen, sich das Rüstzeug anzueignen, um nach eigenen Schlussfolgerungen zu suchen. Das ist der Grund, warum ich in die Lehre gegangen bin und warum ich das Unterrichten liebe.

Doch die Universität hat diese Art der intellektuellen Erkundung Stück für Stück unmöglich gemacht. Sie hat eine Bastion der freien Forschung in eine Fabrik für soziale Gerechtigkeit verwandelt, deren einziger Input Rasse, Geschlecht und Opferrolle und deren einzige Leistung Missgunst und Spaltung sind. (…)

Ich habe Studenten erlebt, die sich weigerten, sich mit anderen Standpunkten auseinanderzusetzen. Fragen von Dozenten bei Diversity-Trainings, die anerkannte Narrative in Frage stellten, wurden sofort abgelehnt. Diejenigen, die Beweise zur Rechtfertigung neuer institutioneller Maßnahmen forderten, wurden der Mikroaggression beschuldigt. Und Professoren wurden der Scheinheiligkeit beschuldigt, wenn sie mit kanonischen Texten arbeiteten, die zufällig von europäischen und männlichen Philosophen stammten.

Den Studenten an der Portland State University wird nicht beigebracht, zu denken. Sie sollen vielmehr die moralische Gewissheit von Ideologen nachahmen. Fakultät und Verwaltung haben den Auftrag der Universität, nach Wahrheit zu suchen, aufgegeben und fördern stattdessen die Intoleranz gegenüber abweichenden Überzeugungen und Meinungen. Hier ist eine Kultur der Beleidigung entstanden, in der Studenten nun Angst haben, offen und ehrlich zu sprechen.“

Ich vermute, dass es an deutschen Universitäten schon ähnlich zugeht. Manchmal bin ich froh, dass ich mich einer universitären Laufbahn verweigert habe und stattdessen in der Welt herumgereist bin. Ich würde die neoprotestantische Regression da nicht aushalten.




Unter Messenger-ribonucleic-acid-Skeptikern

sowjetisches plakat
Das Wort der Korrespondenten und das Licht der Wissenschaft müssen die Lügen der Sektenmitglieder entlarven!

Genossin Sahra Wagenknecht sagte gewohnt linkspopulistisch hinter der Welt-Paywall:
Interessant ist, dass gerade von den Grünen und ihrem Milieu mittlerweile Ansichten vertreten werden, die in erschreckender Weise autoritär und illiberal sind. (…) Für viele Menschen aber steht das Label „links“ heute leider trotzdem eher für abgehobene Debatten unter Privilegierten und die Verachtung des Normalbürgers…

Ich meinte gestern, ich könne „die Linke“ erst wieder wählen, wenn die Genossin Wagenknecht den Laden übernommen hat. Sonst warten wir einfach, bis die linksidentitären Gendersprecherinnen die Partei unter die Fünf-Prozent-Hürde gedrückt haben.

Man darf aber auch das Kleingedruckte nicht übersehen:

WELT: Sie selbst sind nicht geimpft. Beschäftigt Sie die Debatte um Ungeimpfte deswegen besonders?
Wagenknecht: Ich warte auf einen verlässlichen klassischen Impfstoff.

WTF ist ein „verlässlicher klassischer Impfstoff“? Ich musste nachsehen:
mRNA-basierte Impfstoffe haben den Vorteil, dass eine große Anzahl an Impfdosen innerhalb weniger Wochen hergestellt werden kann. Klassische Impfstoffe, die auf veränderten oder abgetöteten Viren basieren, benötigen beispielsweise die Herstellung dieser Viren in Zellkulturen – stattdessen kann die RNA für die mRNA-Impfstoffe relativ leicht massenweise synthetisiert werden.

Die Genossin ist also eine mRNA-Skeptikerin. Sie möchte sich lieber mit etwas Totem impfen lassen und nicht mit mit diesem genbasierten Zeug.

Mit Verlaub, das ist doch total bescheuert, Genossin.




In den Markt integrierte Saat des Bösen

Thieves of State
Neue Lektüre und neuer Salat: Thieves of State: Why Corruption Threatens Global Security

Was haben wir denn da, passend zur Überschrift? Wieder einmal den Reichsarbeitsdienst erzwungenen Dienst am Gemeinwesen: „Menschen, die Leistungen vom Staat erhalten und nicht bereit sind, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren“. Das kennen wir schon aus der Diskussion über Drogen: Wer sich immer zudröhnt, verweigert sich irgendwie dem Kapitalismus. Wo kämen wir denn da hin. Nur um das klarzustellen: Arbeit im Steinbruch für bestimmt Leute als Therapie, um das Leben kennenzulernen, halte ich klammheimlich für eine gute Idee; leider würden mir aber ganz andere Leute einfallen, die in Frage kämen, als etwa der Arbeits(sic)agentur.

Zum Thema „bunt“, „divers“, „Vielfalt“ und dem Land, in dem wir gut und gerne leben: „Iraker schlug Hotelangestellten und randalierte mit Eisenstange“ – „Der Mann ist seit Jahren ausreisepflichtig, 2018 wurde sein Asylantrag abgelehnt. (…) Ebenfalls am Sonnabend hatte, wie berichtet, ein Afghane in Wilmersdorf einer ehrenamtlichen Gärtnerin in den Hals gestochen. Die Frau hatte in einer Grünanlage Büsche gestutzt. Der Täter kritisierte, dass eine Frau arbeitete, und stach mit einem Küchenmesser“.

Das hat natürlich nichts mit dem Islam zu tun. Man könnte viel dazu schreiben. Ich empfehle wieder einmal Rian Malans Mein Verräterherz – das Kapitel über den „Hammermörder“.

Zum Erinnern und auf Empfehlung des hiesigen Publikums: Es gibt durchaus westliche Werte, die es zu verteidigen gilt – inklusive der Shorts der Sängerinnen! (Sehr süß!)

die Saat des Bösen
Die Saat des Bösen. Credits: Christian Y. Schmidt auf Fratzenbuch

Die BBC hat Fake news zum Thema „Giftgasangriff in Syrien“ verbreitet (via Telepolis). „Nach dem angeblichen Angriff mit chemischen Waffen in Douma waren die Leichen von rund 50 Zivilisten geborgen worden. Die USA, Großbritannien und Frankreich bombardierten bereits wenige Tage nach den Ereignissen – noch während der OPCW-Ermittlungen – Einrichtungen der Assad-Regierung und der syrischen Armee. (…) Demnach hatte die OPCW-Führung systematisch alle Erkenntnisse übergehen oder gar zensieren lassen, die der Giftgasthese zuwiderliefen“. Westliche Werte eben. Kann man nichts machen.

Das ist doch die alte Western-Parole: Erst schießen, dann fragen. Passt auch zu den deutschen Qualitätsmedien, die damals gewohnt seriös berichteten.

dune

Erholen wir uns. Nun zum Feuilleton. Ja, ich werde mir Dune im Kino ansehen.

Die FAZ rezensiert ganz unterhaltsam: „Der thematischen Schwere dieses Themas gehorsam, baut Villeneuve seinen Film aus Bildergebirgen, Hans-Zimmer-Getöse, gewaltigen Fabrikraupen, prächtigen Or­nithoptern, flatternder Flucht, funkensprühenden Zweikämpfen, uralten Prophezei­ungen und Trugspiegelungen.“

(Merke: Wolf Schneider hatte in Deutsch für Profis: Wege zu gutem Stil empfohlen, mit Adjektiven äußerst sparsam umzugehen. Ich füge hinzu: Bricht der Stab nicht, wenn wir ihn reimen? fragten fünfzig funkensprühende falsche Fuffziger.)

Vermutlich wird man gut unterhalten so ähnlich wie mein Avatar, der sich auch meistens in den virtuellen Dünen herumtreibt, obwohl ich alle Filmversionen schon mehrfach gesehen habe und auch die Ballerei eines gleichnamigen Computerspiels nächtelang genoss. Ach nein, das war ein ganz anderes: „Lets Play Dune 2000“. Würde ich heute sofort noch mal bis zum höchsten Level durchziehen. So gut wie Privateer!

Ich schweife ab. Natürlich ist der Plot Fantasy und nicht Science (!) Fiction und genauso albern wie die Bücher John Normans. Man kann über die Ikonografie räsonnieren oder das Werk, wozu ich meistens neige, als Kinderfilm abzutun (die Bücher sind definitiv nichts für die lieben Kleinen).

Jenny Jecke fasst das auf Moviepilot treffend zusammen:
– „Ein junger Kerl schlurft wie eine bedröppelte Arrested Development-Figur durch die Wüste.
– Zahlreiche Oberkörper in extravaganten Kostümen schauen erwartungsvoll auf unsere Geldbeutel oder in die unsichere Franchise-Zukunft.
– Die Tagline „It begins“ sitzt als überlagerte Kirsche auf dem zutiefst originellen Sahnehäubchen dieses Posters.“

Vermutlich wird das so grün ökologisch moraltriefend und divers herüberkommen wie die pseudorevolutionären Witzfiguren in der Matrix: Quotenmaximalpigmentierte, Wursthaare und Pseudo-Obdachlosen-Chic. Aber natürlich besser als der schlechteste Film, den ich mir jemals reingezogen haben. Demnächst mehr in diesem Theater.




Überhängendes

Nach dem aktuellen Politbarometer geben 46 Prozent der Befragten an, ihre Wahlentscheidung am 26. September oder bei der Briefwahl davor sei noch unklar. Also werft die Umfragen einfach in die Tonne.

Eine interessante Analyse zur Wahl las ich im Tagesspiegel: „Denn nach der halben Wahlrechtsreform der Koalition bleiben drei Überhänge ohne Ausgleich. Das sollte ein bisschen gegen das Aufblähen des Bundestags helfen. Das tut es auch, denn der Nicht-Ausgleich betrifft drei Überhänge der CSU. Allerdings bedeutet das auch, dass die Sozialdemokraten trotz eines leichten Vorsprungs bei den Zweitstimmen (was nach dem Schnitt der neuen Umfragen der Fall ist) ganz knapp nicht stärkste Fraktion im Bundestag sein könnten. Dann hätten sie keinen Anspruch auf den Posten des Bundestagspräsidenten. Im schlimmeren Fall könnte daran aber auch eine Koalitionsbildung scheitern.“

Die Messe ist noch nicht gesungen, Sozis!




Unter Ortskräften [Update]

stinger afghanistan cia art
Credits: „The First Sting“ von Charlie Wilson. „A commissioned painting in the collection of the Central Intelligence Agency’s ‘Intelligence Art Collection’. The U.S. built Stinger ground-to-air anti-aircraft missile, supplied to the Afghan Mujahedeen in very large numbers, struck a decisive blow to the Soviet war effort as it allowed the lightly-armed Afghans to effectively defend against Soviet helicopter attacks. This effort to support the Afghan Mujahedeen in resisting Soviet oppression led successfully to the first major military defeat of the Soviets. The forced retreat of the Red Army in Afghanistan proved an important contributing factor in the eventual collapse of the Soviet Empire.“

Zum Thema „zu Schützende“: Bei den Afghanistan-Evakuierungen sind auch 20 Menschen in die Bundesrepublik eingereist, die „sicherheitsrelevant“ sind, darunter Vergewaltiger und Menschen, deren Name im Terrorismusabwehrzentrum bekannt ist. Waren das die viel zitierten „Ortskräfte“?

Ich verstehe das nicht. Welche Kriterien gab es denn, wer „zu schützen“ ist? Oder hat die Bundeswehr abgeschobene Straftäter als Kollaborateure eingestellt, weil die Deutsch konnten?

[Update] „Kriminelle Afghanen, in Deutschland zum Beispiel wegen Vergewaltigung oder Kindesmissbrauch verurteilt, dann für teures Geld in ihre Heimat abgeschoben, haben Plätze in Bundeswehrflugzeugen erobert. Hilfskräfte der Bundeswehr, echte Flüchtlinge, die um ihr Leben fürchten, wurden zurückgelassen.

Ist das Humanismus? Sieht so „Buntheit und Vielfalt“ aus? Das Thema wird von manchen gemieden, weil es so blamabel ist. (…)

Einwanderung ist nur dann nützlich, wenn ein Land sie unter Kontrolle hat, sich über Kriterien verständigt und auswählt. Leuten, die einen hassen, sollte man nicht die Tür öffnen.

Deutschland verhält sich selbstzerstörerisch. Es weist manchmal wohlintegrierte Menschen wegen einer Lappalie aus und wird gleichzeitig gefährliche Personen oft nicht wieder los. Weil man hier Skrupel hat, sich gegen naive „Kein Mensch ist illegal“-Aktivisten durchzusetzen, überweist man lieber viele Millionen an Länder wie die Türkei, Griechenland oder Bulgarien.“ (Harald Martenstein im „Tagesspiegel“)




Quatschomat oder: Ich berate gern

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War mir schon klar, dass nur gequirlte Kacke dabei herauskommt, aber dass es so schlimm ausgehen würde, ahnte ich nicht. Bei einem anderen Versuch stand die FDP ganz oben.

1. Auf allen Autobahnen soll generelles Tempolimit gelten.
[Ja] Warum eigentlich nicht? Die Frage ist unsinnig, weil das Tempo nicht vorgegeben ist. Was ist, wenn ich für ein Limit bei 200 Stundenkilometern wäre?

2. Deutschland sollte seine Verteidigungsausgaben erhöhen.
[neutral] Der Satz, so dämlich er ist, stammt vermutlich von der AfD. Die Linke“ würde immer dagegen sein, egal wie hoch die Ausgaben für das Militär sind. Es kommt doch darauf an, was genau man mit der Bundeswehr machen will. Vermutlich könnte man die Hälfte des Etats einsparen, wenn man keine „externen“ Berater zuließe. Mehr Geld heißt nicht automatisch, dass die Schiffe schwimmen, U-Boote tauchen, Flugzeuge fliegen und Panzer fahren.

Meine Meinung kommt ohnehin nicht in keinem der Parteiprogramme vor: Das militärische Konzept müsste sich langfristig an dem der Schweiz oder Costa Rica orientieren. Im Kapitalismus dient das Militär auch immer dazu, das Volk einzuschüchtern und dagegen eingesetzt zu werden. Eine bewaffnete Volksmiliz könnte da gegensteuern. Ich will ja nicht gleich die alte linke Forderung nach einer generellen Volksbewaffnung erheben.

Kriege gibt es heute nur noch asymmetrisch (vgl. Afghanistan). Dagegen kann eine konventionell aufgerüstete Armee ohnehin nicht viel ausrichten.

3. Bei Bundestagswahlen sollten auch Jugendliche ab 16 wählen dürfen.
[Nein] Dann kommt wieder nur was mit Klima und Tieren raus. Ich bin ohnehin für ein Wahlalter erst ab 21.

4. Die Förderung von Windenergie soll beendet werden.
[Nein] Ich bin für Staatskapitalismus auf dem Weg zum Kommunismus (har har).

5. Die Möglichkeiten der Vermieterinnen und Vermieter, Wohnungsmieten zu erhöhen, sollen gesetzlich stärker begrenzt werden.
[Ja] Obzwar Gendersprache, also „grün“ oder „links“: Ich bin Mieter und suche eine Lobby, die meine Interessen unterstützt.

6. Impfstoffe gegen Covid-19 sollen weiterhin durch Patente geschützt werden.
[Nein] Darüber gibt es gar nichts zu diskutieren. Kapitalisten, die sich sträuben, kommen in den Steinbruch.

7. Der für das Jahr 2038 geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung soll vorgezogen werden.
[Neutral] Warum ist das so wichtig? Die Frage riecht mir zu „grün“.

8. Alle Erwerbstätigen sollen in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert sein müssen.
[Ja] Sind Großkapitalisten und Couponschneider erwerbstätig? Oder gar Blogger, die nur deshalb die Miete zahlen können, weil die Lebensabschnittsgefährtin sie durchfüttert? Das ist schon wieder zu vage formuliert: Obdachlose nicht?

9. Das Recht anerkannter Flüchtlinge auf Familiennachzug soll abgeschafft werden.
[Nein] Eindeutig von den blauen Salonfaschisten. Was ist mit den Familien der Glücksritter aus den afrikanischen failed states oder denen der Einwanderer, die vor nichts geflüchtet sind? So kann man das Thema nicht diskutieren.

10. Auf den Umsatz, der in Deutschland mit digitalen Dienstleistungen erzielt wird, soll eine nationale Steuer erhoben werden.
[Ja] Das klingt irgendwie „links“, ist aber auch selbstverständlich. Ich frage mich nur, wie ein „digitaler Dienst“ „national“ definiert werden könnte und sollte. Wenn es aber darum geht, internationale Konzerne, die in Deutschland etwas anbieten, stärker zur Kasse zu bitten, bin ich natürlich dafür, ganz gleich, ob der Firmensitz auf den Cayman Islands oder auf Jersey ist.

11. Die traditionelle Familie aus Vater, Mutter und Kindern soll stärker aus andere Lebensgemeinschaften gefördert werden.
[Nein] Idioten. Das förderte die Gebärfreudigkeit bestimmter Bevölkerungsgruppen, von denen ich gar nicht so viele tyrannische Blagen sehen will. Oder unterstützt die AfD jetzt arabische Clans?

12. Spenden von Unternehmen an Parteien sollen weiterhin erlaubt sein.
[Neutral] Ich bin gegen Parteispenden, aber die werden im Falle eines Verbots drei Fantastilliarden Wege finden, das zu umgehen. Vollständige Transparenz ist viel besser.

13. Studentinnen und Studenten sollen BAfÖG unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern erhalten.
[Nein] Schwachsinn: Das BAfÖG ist dazu da, Studenten aus armen Familien zu unterstützen.

14. In Deutschland soll es generell möglich sein, neben der deutschen eine zweite Staatsbürgerschaft zu haben.
[Neutral] Das riecht schon wieder nach der Lobby, die die Erdogan-Wähler hierzulande unterstützt. Im internationalen Vergleich sind mehrere Staatsbürgerschaften nicht exotisch. Es kommt aber darauf an, wo man wählt. Ich würde das nur einmal erlauben – Einwanderer müssten sich entscheiden.

15. Bundesbehörden sollen in ihren Veröffentlichungen unterschiedliche Geschlechtsidentitäten sprachlich berücksichtigen.
[Nein] Wenn ich diese bürokratischen Wort-Monstren sehe, wird mir übel – Deutsch des Grauens und allein schon deshalb zum Göbeln.

16. Die Ostsee-Pipeline „Nord Stream 2“, die Gas von Russland nach Deutschland, soll wie geplant in Betrieb gehen dürfen.
[Ja] Wer ist denn dagegen – außer den Grünen?

17. Der Solidaritätszuschlag soll vollständig abgeschafft werden.
[Ja] Ich hasse es, „solidarisch“ mit dem Beitrittsgebiet sein zu müssen.

18. Das Tragen eines Kopftuchs soll Beamtinnen im Dienst generell erlaubt sein.
[Nein] Das ist auch gegen das gesetzliche Gebot, der Staat müsse neutral sein. Ich würde das Kopftuch generell für alle verbieten, die in staatlichen oder städtischen Einrichtungen arbeiten. Wer fordert denn so einen Unfug? Ich musste nachschauen: Die „Grünen“ natürlich und die „Linke“. (Ist das wirklich wahr? Unfassbar! Wer „grün“ oder „links“ wählt, unterstützt also die Religiotisierung.)

19. Die Zulassung von neuen Autos mit Verbrennungsmotor soll auch langfristig möglich sein.
[Nein] Langfristig hat Individualverkehr in der Stadt gar keine Zukunft, und die Industrie soll sich ohnehin etwas einfallen lassen, sonst wird sie international noch mehr abgehängt.

20. Der Bund soll mehr Zuständigkeiten in der Schulpolitik erhalten.
[Ja] Diese Kleinstaaterei ist doch so was von frühes 19. Jahrhundert.

21. Der Bund soll Projekte zur Bekämpfung des Antisemitismus stärker finanziell unterstützen.
[Neutral] Diese Projekte sich doch ohnehin nicht wirksam, oder es lässt sich nicht prüfen, ob und wie sie das sind. Und wer soll das wie evaluieren? „Bitte kreuzen Sie an, dass sie kein Antisemit mehr sind, weil unser Projekt sie mit einer Maßnahme beglückt hat“?

22. Chinesische Firmen sollen keine Aufträge für den Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur in Deutschland erhalten dürfen.
[Nein] Damit Deutschland weiter europäisches Schlusslicht beim Digitalen sein kann? Weil die deutsche Regierung ihre Untertanen gar nicht ausspionieren will wie die pöhse chinesische Regierung? Ihr habt doch den Schuss nicht gehört. Oder hat das Donald Trump geschrieben?

23. Der Staat soll weiterhin für Religionsgemeinschaften die Kirchensteuer einziehen.
[Nein] Der Staat sollte Religionen ins Private zurückdrängen.

24. Der kontrollierte Verkauf von Cannabis soll generell erlaubt sein.
[Ja] Auch der unkontrollierte Verkauf, sagt der Marktwirtschaftler. Gebt das Hanf frei!

25. Deutschland sollte aus der Europäischen Union austreten.
[Nein] Friedrich List ist auch dagegen.

26. Die Landeslisten der Parteien für die Wahlen zum Deutschen Bundestag sollen abwechseln mit Frauen und Männern besetzt werden müssen.
[Nein] Das ist gegen das Grundgesetz und würde vom BVerfG in die Tonne getreten. Geschlecht bedeutet auch nicht Qualifikation.

27. Stationäre Behandlungen im Krankenhaus sollen weiterhin über eine Fallpauschale abgerechnet werden können.
[Nein] Das Gesundheitssystem vergesellschaften!

28. Auf hohe Vermögen soll wieder eine Steuer erhoben werden.
[Ja] Wait a minute. Wieder? Jetzt muss man für hohe Vermögen keine Steuern zahlen?

29. Bei der Videoüberwachung öffentlicher Plätze soll Gesichtserkennungssoftware eingesetzt werden dürfen.
[Ja] Vorausgesetzt, sie funktionierte. Vorausgesetzt, die Leute wüssten davon. Vorausgesetzt, mit den Daten würde professionell umgegangen. Oder: Kauft beim Chinesen! Wenn schon, denn schon. Was man nicht verhindern kann, kann man auch gleich begrüßen.

30. Auch Ehepaare ohne Kinder sollen weiterhin steuerlich begüstigt werden.
[Neutral] Vgl. Frage 17.

31. Ökologische Landwirtschaft soll stärker gefördert werden als konventionelle Landwirtschaft.
[Ja] Freilaufende Schweine und Rinder schmecken einfach besser, wenn sie abgeschlachtet wurden.

32. Islamische Verbände sollen als Religionsgemeinschaften staatlich anerkannt werden können.
[Nein] Wer so etwas fordert, hat vom Islam keine Ahnung. Der ist nicht „verkircht“, es gibt also keine „offizielle“ Lehrmeinung. Was glauben die (vermutlich wieder die Grünen), was los wäre, wenn der Staat die Ahmadiyya anerkennte?

33. Der staatlich festgelegte Preis für den Ausstoß von CO2 beim Heizen und Autofahren soll stärker steigen als geplant?
[Neutral] Wie kann eine Partei fordern, wie sich Preise entwickeln? Muss ich erst in Lohn, Preis und Profit nachsehen. Ich habe keine Ahnung.

34. Die Schuldenbremse im Grundgesetz soll beibehalten werden.
[Ja] Allein schon deshalb, weil es sehr unterhaltend ist zuzuschauen, wie das von der EU überschrieben wird.

35. Asyl soll weiterhin nur politisch Verfolgten gewährt werden.
[Ja] Ich finde auch den Ägyptisch-Hethitischer Friedensvertrag ganz o.k.. Aber de facto ist das Asylrecht in Deutschland schon abgeschafft. Einwanderer wurden in der Vergangenheit zum Lügen gezwungen, weil es keine andere Option außer „Asyl“ gab, legal nach Deutschland zu kommen. Der Punkt stammt vermutlich von der AfD, lässt sich aber leicht unterlaufen, wenn man andere Motive erlaubt als die Flucht vor irgendetwas.

36. Der gesetzliche Mindestlohn soll spätesten im Jahr 2022 auf mindestens 12 Euro erhöht werden.
[Ja] Schon klar, dass die „Linke“ auf dem Weg zur Robinhoodisierung ihrer Politik das fordert. Aber warum nicht 13 oder 14 Euro? Oder gar: Nehmt euch die Betriebe?

37. Der Flugverkehr soll höher besteuert werden.
[Ja] Wieder so ein Unsinn. Wenn schon, dann muss jeder Cent in den Ausbau der Bahn fließen. Natioale Flüge und Flughäfen gehören langfristig ganz abgeschafft. Fordert aber niemand.

38. Unternehmen sollen selbst entscheiden, ob sie ihren Beschäftigten das Arbeiten imHomeoffice erlauben.
[Nein] Die Beschäftigten sollen das entscheiden.

Und was soll ich jetzt mit meiner Zweitstimme wählen?




Opium für das kleine Volk

the honor of kings

Telepolis: „Außer Freitag, Samstag und Sonntag von 20 bis 21 Uhr sind Online-Spiele in der Volksrepublik China fortan Erwachsenen vorbehalten“.

Gut oder schlecht? Ein Kommentator schreibt dort: Der Vergleich zu Opium ist sicher nicht zufällig gezogen, wenn man auf die chinesische Geschichte schaut: Opium hatte China geschwächt und die Opium-Kriege führten u.a. zur britischen Besetzung Hongkongs, Plünderung des Sommerpalasts durch britische Truppen und kolonialer Fremdbestimmung.

Der Vergleich zu Opium ist aber überaus passend, wenn man bedenkt, welche perfiden Mechanismen viele Online-Spiele einsetzen, um Suchtverhalten hervorzurufen und welchen schädlichen Teufelskreis sie in Gang setzen können, wenn sie einerseits schnelle Erfolgserlebnisse bieten, andererseits aber durch die beanspruchte Zeit Erfolgserlebnisse im realen Leben zunehmend verhindern. (Vgl. Wall Street Journal.)

Als langjähriger Gamer vermutet man natürlich sofort ein größeres Bullshit-Bingo. Hierzulande sollten sogar Spieler bestraft werden. Die Reaktionen der Qualitätsmedien sind daher verhalten, da man vermutlich weiß, dass die Glashäuser, in denen man sitzt, völlig entglast werden würden, entgegnete jetzt mit den üblichen Textbausteinen à la: Die pöhse Diktatur in China schränkt wieder die Freiheiten ein.

Also gemacht. Erstens geht es um Jugendliche. Zweitens: Soll der Staat so etwas anordnen oder die Eltern oder irgendeine „Jugendschutzbehörde“ – und wer soll das wie kontrollieren? Spielen die lieben chinesischen Kleinen The Honor of Kings auf dem Smartphone, auf der Konsole, auf dem PC oder in Internet-Cafes? Online-Spiele ohne vorherige Nutzerregistrierung unter Klarnamen seien in der Diktatur (har har) seit 2019 illegal, schreibt Telepolis sehr „neutral“. Zahlungen dürfen nur über bestimmte, staatlich vorgegebene Schnittstellen erfolgen. Letzteres find ich übrigens völlig ok, wenn es um Jugendliche geht.

By the way: Was machen eigentlich HiPiHi (ein chinesischer Klon von Second Life, burks.de berichtete)? Oder Entropia Universe? (Die einschlägige wissenschaftliche Presse gibt es noch.) Vielleicht will die chinesische Regierung die Kinderchen nicht mit etwas Japanischem behelligen – wegen weltanschaulicher Bedenken?

Mir weht da viele heiße Luft entgegen. Ich sehe in der staatlichen chinesischen Propaganda gegen „Online-Spiele“ auch keinen Unterschied zu dem, was einem hier aus den Anstalten Qualitätsmedien mehrheitlich entgegenschwallt. Man darf vermuten, dass die übergroße Mehrheit der chinesischen Eltern ohnehin hinter den aktuellen Gesetzen steht. Hierzulande fordern die Grünen genau das, was in China umgesetzt wurde. So what?




Strahlende Zukünfte und Hochwasserdemenz

atom

Immer noch bleibe ich bei meiner Vorhersage, dass es eine sogenannte „Deutschland-Koalition“ wird. Wäre ich ein Wahlkampfstrategie der CDU, dächte ich: Es geht doch nur darum, die eigenen Wähler zu mobilisieren, die wieder zur Urne gehen werden, weil sie bei so schlechten Umfragewerten denken, sie müssten eine Machtübernahme der Sozis auf jeden Fall verhindern, auch wenn Laschet eine lame duck ist oder den Underdog mimt.

havelberg

Dann haben wir noch die „Linke“, der nichts Besseres einfällt, als immer und immer wieder zu fordern, dass noch mehr Flüchtlinge Einwanderer kommen sollen. Das kann niemand mehr hören, weil es gebetsmühlenartig vorgetragen wird. Etwas anderes fällt ihnen nicht mehr ein. Wenn man auf derer Website sucht, kommt Flüchtlinge 1413 Mal vor, Ausbeutung jedoch nur 218 Mal. Das sagt doch genug.

Nur um das klarzustellen: „Wir“ würden das schaffen als eines der reichsten Länder der Welt. Aber wer auf die moralische Tränendrüse drückt, kommt beim Volk nicht weit. Zudem sollte man genau hinschauen, was diese Kollaborateure aus Afghanistan sind. Darf ich den Autor einer bürgerliche Zeitung zitieren (Paywall): „Wir haben in Afghanistan eine reiche Helferkaste geschaffen“.

Erkauft sich der Westen bei Einsätzen in sehr armen Ländern wie Afghanistan eine überaus gut bezahlte Klasse von Helfern? Verführen wir diese oft überdurchschnittlich ausgebildeten Menschen dazu, ihre Länder in Richtung Europa zu verlassen? Betreiben wir, wenn auch ungewollt, einen Braindrain?

Das Jahresgehalt eines deutschen Oberleutnants (A 10) betrug 27.000 Euro – das einer afghanischen Ortskraft (Stufe 6) 7140 Euro. Nun mein Punkt: Der Oberleutnant lag mit seinem Gehalt bei 84,1 Prozent des deutschen Durchschnittseinkommens – der für uns arbeitende Afghane aber brachte es auf unfassbare 892,50 Prozent des Durchschnittsgehalts seiner Landsleute. Diese Zahl zeigt das enorme Ausmaß der Privilegierung.

Als Staatswissenschaftler fürchtete ich, dass diese Überbezahlung zu einem Braindrain in den afghanischen Behörden, Sicherheitskräften, der Privatwirtschaft und den lokalen Medien führt und so die notwendige Entwicklung des Staates und der Zivilgesellschaft behindert.

Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

havelberg

Apropos Wasser, da ich gerade draußen das beschissene Klima, das ich nicht retten will den deutschen Sommer sehe. In einem sehr interessanten Artikel im Tagesspiegel (leider auch Paywall) wird exakt beschrieben, wie die Folgen der schweren Unwetter vom Menschen gemacht worden sind.

Es zeigte sich, dass Bauten in den 25 Jahren nach solchen Ereignissen zunächst nur an höher gelegenen Stellen neu entstanden. Aber schon nach einer Generation ging die Vorsicht verloren und man baute wieder näher am Fluss. Daraus schließen die Wissenschaftler in ihrer Studie von 2019, „dass die Erinnerung an extreme Wetterereignisse von lebenden Zeitzeugen abhängt und innerhalb von zwei Generationen ausstirbt“.

Der Umweltwissenschaftler Wolfgang Günthert spricht von einer „weit verbreiteten Hochwasserdemenz“. Und ein zweimaliges Flutopfer an der Elbe fasst das Paradox in den Satz, dass die Gefahr „in meinem Bewusstsein war, aber bewusst war sie mir nicht“.

Wir haben nach 2002 auch erst wieder lernen müssen“, sagt Wamser, „was die Menschen hier schon vor hundert Jahren gewusst haben müssen.“ Er kramt als Beleg eine Handzeichnung des Elbverlaufs hervor. In ihr sind die Altarme des Flusses berücksichtigt, die längst verlandet sind. Bei Hochwasser suche sich der Fluss sein früheres Bett…

(So, jetzt starren nicht mehr alle Besucher auf die Gesäße.)




Prüderie 2.0, Ortskräfte und Adult Content

asses

Nun gut, das Publikum möchte nicht mehr „die immer gleichen Marx-Zitate“ lesen, sondern, dass aufgedeckt usw. wird. Oder das Übliche halt, und keine Katzenbilder. Ich soll Portraitfotos alter weißer Männer konterkarieren? Nehmt also dies:

– Wenn die Sex-affinen Leser und die dem Erotischen nicht abgeneigten Leserinnen zuhause noch eine Sammlung alter Pornos haben – die könnte ein Vermögen wert sein. Man muss nur jemanden finden, der diese entsorgt.

lesbians

– Der Kapitalismus macht bekanntlich alle reich und glücklich. Man sollte nur rechtzeitig Lebensmittelvorräte anlegen.

Das Rezept von heute: „Man kann den Klassenkampf auch gewinnen, indem man einfach im Garten sitzt und die anderen nicht hinein lässt.“ (Don Alphonso, Couponschneider)

fallen angel

Dann gibt es noch diesen Leserbrief in der F.A.Z. eines Soldaten zum Thema „afghanische Ortskräfte“, den die identitäre Linke und das lichterkettentragende Glottisschlag-Milieu mit peinlichem Schweigen goutiert:

Diese jungen Männer (bei Radio Andernach gab es sogar einige Afghaninnen) kannten haargenau die Situation in der sie umgebenden Gesellschaft.
Selbstlosigkeit war das Letzte, was diese Leute angetrieben hat, um für uns zu arbeiten. Diese romantisch-idealisierenden Vorstellungen sind dort unbekannt beziehungsweise stoßen auf völliges Unverständnis. Das Leben ist viel zu hart, um sich mit derartigen Wohlstandsgefasel zu beschäftigen.
Unsere Ortskräfte wurden für afghanische Verhältnisse fürstlich entlohnt, gut behandelt und nahmen wie selbstverständlich an unserer ausgezeichneten Mittagsverpflegung teil. Von den Soldaten des deutschen Kontingents wurden sie in der Regel bei Kontingentwechseln mit Kleidung, Schuhen und so weiter beschenkt (…)
Es hat sich also gelohnt, für uns zu arbeiten. Dies war selbstverständlich auch ihrer Umgebung bekannt. Gehörten sie starken Familien, Stämmen, Clans an, haben auch diese davon profitiert und schützten diese Leute. Gut zu wissen: Ein Afghane definiert sich ausschließlich über seine Familien- beziehungsweise Stammeszugehörigkeit; Individualismus ist unbekannt. (…)
Innerlich verachten uns diese Menschen, was sie aus nachzuvollziehenden Gründen natürlich nie zugeben werden. Sie wollen ja etwas erreichen: den Wohlstandsmagneten Deutschland. Ich will nicht verkennen, dass es Ausnahmen geben mag. Nur: mir sind sie nicht begegnet.

sex

Die linke „Jacobin“ in den USA lässt jemanden zu Wort kommen, der vom Pornografie-Verbot bei OnlyFans betroffen ist. Diejenigen, die es angeht, werden aber bekanntlich nicht gefragt: „Sex workers like me who depend on the platform for their livelihoods will be hit the hardest.“

Das sollte man auch den CDU-Frauen hinter die Ohren pinseln. Vermutlich wollen sie auch Magdalenenheime stiften.

Übrigens liest mein Webprovider (der auch das Usenet providen würde, falls ich darum bäte), hier mit. Man kann ihn also fragen, warum er burks.de nicht abschaltet.




Hey girl, you’re doing such a great job with formal.

marx

Liebe Gemeinde! Wir beginnen den Tag mit einem Satz aus Markus 6, Vers 4: „Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie.“

Auch der Guardian stimmt zu: „Angela Merkel scores higher approval ratings than any other world leader“.

Warum eigentlich? „For handling of German economy“. Da müssen wir mit Altvater Marx korrigierend eingreifen und ins Detail gehen: „Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Kapitalistenklasse verwaltet.“

Merkel macht das, wofür sie gewählt worden ist wofür die herrschende Klasse sie vorgesehen hat. Das Volk scheint das zu hononieren? Ja und nein: „Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d. h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.“ (Deutsche Ideologie)

Ach so. Wer Marx nicht mag, kann stattdessen Einstein nehmen: „The minority, the ruling class at present, has the schools and press, usually the Church as well, under its thumb. This enables it to organize and sway the emotions of the masses, and make its tool of them.“

Amen.




Populare Religioten

taliban

Sehr interessanter Artikel auf counterpunch.org: „Eight Key Points on America’s Defeat in Afghanistan“.

Ich hatte ähnliche Fragen: Hat in Afghanistan eine Art Revolution stattgefunden? Die militärische Taktik der, die sich Taliban nennen, entspricht der klassischen Guerilla-Taktik: Einsickern, infiltrieren, übernehmen, wenn der Feind schwach ist usw.. Aber gibt es auch „rechte“ Revolutionen? Hat sich gar der Klassenkampf, mit hämischem Grinsen, dieses Mal religiotisch-antiimperialistisch kostümiert?

No leftist worth their claim of commitment to humanistic, egalitarian, and revolutionary ideals like socialism and communism would ever root for reactionary Islamic jihadists who brutally oppress women while slaughtering ordinary civilians and imposing a backwards, fundamentalist, and neo-feudal theology justifying that oppression and slaughter.

Der Artikel gibt acht Antworten:
The Taliban and Al Qaeda are Uncle Sam’s bastard children, to no small extent.

Second, the United States does not intervene in other countries’ internal affairs for humanistic purposes.

Third, the US has a long record of supporting and even imposing deeply reactionary regimes around the world – unstrittig, dass das afghanische Marionetten-Regime von Gnaden der USA eine korrupte Bande war, unter die der Bevölkerung genauso gelitten hat wie unter den Taliban.

Fourth: …the US has consistently driven people into the arms of anti-imperial resistance movements through its soulless murder and maiming of masses of ordinary people in their own homelands, far from US shores and borders – der aktuelle „Spiegel“ führt eine lange Liste von Kriegsverbrechen an, die die USA und ihrer Verbündeten in Afghanistan begangen haben. (Das fällt ihnen „früh“ auf.) Kernsatz: …every American bomb just drove more young Afghans into the resistance.

Fifth: …Islamic fundamentalism has arisen in the political and economic vacuum left by the US-led imperialist defeat of independent secular Third World nationalism in the Muslim world.

Sixth, chances of left and progressive, humanistic forces challenging the jihadists going forward in Afghanistan are only enhanced by the eviction of the American Empire.

Seventh, the United States’ claim to humanitarian and democratic concern is illegitimate. „Westliche Werte“ gibt es nicht, wenn man sich die blutige Geschichte von Miitärinterventionen und Kriegen ansieht, die die USA angezettelt haben.

Eighth, while the Taliban is terrible, it does offer a good global example and role model in one sense: it shows again (as did the Cubans and the Vietnamese from 1959 through 1975) that Superpower can be defeated even by small and poor nations through dedicated popular resistance..

Das genau ist die Frage: Sind die Taliban popular? Ich fürchte, die Antwort ist „ja“. Und daran ist unter anderem die Intervention der „westlichen“ Alliierten in Afghanistan schuld.