Lünschermannsweg, solitär Arrondierte und die vereinigte Margarethe

Hellweg

Eilmeldung: Bielefeld, Avalon und Mordor erkennen Disneyland als Staat an.

Hellweg

Auf gut ausgebauten Radwegen entfleuchte ich den verstörenden Nachrichten, wohl wissend, dass einige deutsche Politiker genau so gut im Schlefaze dieses Jahrtausends (die Killertomaten sind aus dem letzten Jahrtausend) auftreten könnten, ohne groß unangenehm aufzufallen. Obwohl: der Plot hätte was, wenn Netanjahu hier verhaftet würde und nur fünf Mossad-Agenten ausreichen würde, um ihn wieder aus den Fängen der deutschen Bundespolizei zu befreien. Mir wird übrigens Angst und Bange, wenn ich überlege, welche Honks uns regieren. Was steht uns da noch alles bevor?

Also trat ich in die Pedalen und trank einen Kaffee vor meinem Geburtshaus (3. Stock, 2. Fenster von links, vom Baum verdeckt).

Nordstrasse 2 holzwickede

Die Holzwickeder haben sich für 14 Millionen Euro ein neues Rathaus gegönnt (was bei Google noch als Baustelle zu erkennen ist), und, was die gute Nachricht ist, das alte nicht abgerissen – es ist denkmalgeschützt. Heuzutage weiß man ja nie, wozu das Klima einen zwingt. Die Überschrift drängt sich auf: Unter solitär Arrondierten. Aber, das muss man zugeben: Es hätte schlimmer kommen können. (Die neue Engangstür sieht trotzdem bescheiden aus.)

rathaus holzwickederathaus holzwickederathaus holzwickede

Ich schrieb am 27.07.2011: „Holzwickede est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Nordseite, aliam Südseite, tertiam Opherdicke et Hengsen appellantur. Zugeben: Holzwickede ist und war, obzwar im Ruhrpott gelegen, immer ein Dorf – zwischen Dortmund und Unna -, und hat selbst andere Dörfer eingemeindet. Da ich dort meine Kindheit verlebt habe, bin ich vermutlich ein Landei.“

Man kann die Geschichte des Ruhrgebiets (der „Ballungsraum“ oder die „polyzentrische Städtelandschaft“ hat mehr Einwohn s Berlin) anhand der Architektur erzählen, auch in Holzwickede.

holzwickede

Die Neandertaler und die Urnenfelder waren im Emschertal, haben aber nichts hinterlassen. Die geografischen „Vorfahren“ der Holzwickeder waren die Marser bzw. Sugambrer, die natürlich von den Römern besiegt wurden.

Die Dörfer, aus denen sich Gemeinden wie Holzwickede zusammensetzten, sind oft mehr als ein Jahrtausend alt. (Natürlich kein Vergleich mit Israel, wo alles mindestens drei Mal so alt ist.) Aber erst mit der Industrialisierung, insbesondere mit dem Abbau von Steinkohle, entstand ein mittelständisches Bürgertum, das sich auch architektonisch darstellte (vgl. oben). Davon gibt es nur noch wenige Zeugnisse. Daneben und zeitlich parallel entstanden Wohnungen für Arbeiter wie in Holzwickede die „Schlichtwohnungen der mittlerweile abgerissenen Alten Kolonie oder Häuser für Angestellte der Bahn.

Da jetztr die Arbeiter fehlen, werden die Dörfer wie Holzwickede ausgedünnt und wieder aufgefüllt mit Pendlern in die größeren Städte wie Dortmund.

holzwickede
Die Emscher, deren Quellbäche sich am Emscherquellhof vereinigten, fließt hier unter der Hauptstraße hindurch und in denkleinenPark südlich des Rathauses und taucht auf der anderen Seite der Bahn plötzlich wieder auf.

Aber das interessiert natürlich niemanden mehr. Radeln wir also weiter zu dem hier schon mehrfach lobend erwähnten Lünschermannsweg.

holzwickede Quellenstraßeholzwickede Quellenstraßeholzwickede Quellenstraßeholzwickede Quellenstraße

Genauer sagte: Zur Quellenstraße, wo man die beste Aussicht hat. Dieses Mal war ich professionell ausgerüstet und hatte eine Sitzgelegenheit dabei. Übrigens: Mein Opa väterlicherseits hat auf der Zeche Margarete, deren Relikt noch da steht, gearbeitet.

hixterwald

Im Hixterwald, dem Spielplatz meiner Kindheit, wollte mein E-Bike nicht über die umgestürzten Bäume fahren, was ein wenig anstrengend wurde. Genau dort habe ich als Kind oft winzige Staudämme aus Holz und Steinen gebaut, um den Quellbach der Emscher temporär in einer pfützengroßen Stausee zu verwandeln (in den fünfziger Jahren).

holzwickede Quellenstraßeholzwickede Quellenstraße

Ich radelte dann über die Landskrone über Opherdicke zum Stennert. von dort aus geht es nach Unna ständig bergab. Wer die Tour in umgekehrter Richtung machen will, sollte dessen eingedenk sein.

by the way: Habe ich irgendetwas verpasst?

holzwickede Quellenstraße

Mit sehr viel Ekel

Richard Schuberth sieht fassungslos, wie die Linke immer verrückter wird. Wenn Queerfeministinnen mit Vergewaltigern von der Hamas kuscheln, wünscht er sich Waffenlieferungen gegen Narren.

Schuberth: Ich habe nichts gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, aber wer beliefert mich mit Waffen, um mich gegen all die simplifizierenden Narren und Ideologen in und außerhalb des linken Spektrums zu wehren?

WELT: Nächstes Streitthema in der Linken: Israels Krieg nach dem Massaker. Wie haben Sie die Reaktionen auf den 7. Oktober wahrgenommen?

Schuberth: Mit sehr viel Ekel. Wer seine Pappenheimer kannte, ahnte Böses. Ich befürchtete, dass der erste Impuls bei weiten Teilen der Linken am 7. Oktober nicht Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit über die Bestialitäten der Hamas sein würde, sondern Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit über die militärischen Reaktionen des israelischen Staates. Und genau so kam es. Die genozidale Attacke auf jüdische – und übrigens viele nichtjüdische und arabische – Menschen durch eine klerikalfaschistische Bande Irrer, die ihre eigene Bevölkerung terrorisiert, opfert und per Stockholm-Syndrom pathisch an sich bindet, wurde automatisch mit einer palästinensischen Opfererzählung verknüpft.

Lechts und Rinks und die lieben Bürgerlein

huancayo
Sitzverteilung in der französischen Nationalversammlung in den Jahren 1819 – 1820. Source: gallica.bnf.fr/Bibliothéque national de France

Aribert Deckers hat einen interessanten Artikel gebloggt über die Ursprünge der Bezeichnungen „links“ und „rechts“ für politische Lager.

„Die Raubtiere in der Mitte sind Raubtiere, und alles andere als gut. Sie überbieten die „Linken“ und die „Rechten“ teilweise sogar erheblich an Bosheit, Niedertracht und Käuflichkeit, sie sind alles andere als neutral. Im Gegenteil!

Aber die lieben Bürgerlein, sie begreifen das alles nicht, und folgen nur als dumme biologische Roboter ihrer genetischen Programmierung.

Es ist höchste Zeit, mit diesem Irrsinn aufzuhören und die Abgeordneten im Vollkreis anzuordnen. Am besten mit einem Bild eines zähnefletschenden Raubtiers hinter ihnen.“

Unter Anurinierten

volksverpetzer

„Wir setzen uns ein gegen Desinformation und Hass im Netz, gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und alle Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit – und fördern damit die internationale Gesinnung, wie es so schön in der Satzung heißt.“

ChatGPT: Die Abkürzung „VVP gUG (haftungsbeschränkt)“ steht für „Verein zur Verwaltung von Publikationen gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“. Es handelt sich um eine Rechtsform in Deutschland, die häufig von gemeinnützigen Organisationen wie Vereinen oder Stiftungen verwendet wird, um wirtschaftliche Aktivitäten auszuführen, ohne dabei die volle Haftung der Mitglieder zu übernehmen. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) ist eine spezielle Form der GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) mit reduziertem Startkapital.

Das Publikum ahnt es vermutlich schon: Mein Mitleid für Denunziatorisches jedweder Form hält sich in sehr engen Grenzen. Dazu brauche ich nicht die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) zum Thema. Aufgrund nachweislich regierungskonformer Artikel und ihrer Maßnahmen unterstützenden Ausrichtung in der „Corona-Krise“ wurden die Volksverpetzer mehrfach ausgezeichnet.

Das „Volksverpetzer“-Blog entspricht nicht meinen Kriterien, was Journalismus sei. Es reiht sich aber nahtlos in das ein, was als Aktivismus oder „Haltungsjournalismus“ immer mehr um sich greift. Von Audiatur et altera pars keine Spur, von dem „Nicht-gemein-machen-mit-einer-Sache“ auch nicht, noch nicht einmal mit der geheuchelten „Objektivität“, mit dem die bürgerliche Presse – also die mit dem Klassenstandpunkt – hausieren geht.

Ich möchte gar nicht wissen, was das volksverpetzende Blogger-Team zum Thema „Israel sagt („Im Diskurs über den Nahostkonflikt und Israel haben sich die Seiten teilweise seit Jahrzehnten in ihren Narrativen verbissen“ – so etwas lese ich nicht weiter.) Bestimmt nicht das, was ich meine. aber das muss auch nicht sein. Da bin ich tolerant. Wer „freie Autor:innen“ schreibt, gibt sich als Teil eines bestimmten „pseudolinken“ klassistischen Milieus zu erkennen und will mit der Arbeiterklasse nichts zu tun haben.

Was kann ein Blog, was der deutsche Journalismus nicht könnte? Wozu braucht man das?

revolution
Kampf gegen [bitte selbst ausfüllen] (Symbolbild)

Man muss heutzutage vorsichtig sein, erwähnte man Joachim von Ribbentrop und eventuelle weibliche Berufskolleginnen in einem Satz. Nazivergleiche gehen bekanntlich sowieso immer schief. Man sollte auch nicht sagen, dass Politikerinnen den Charme eines Nilpferds haben oder über intellektuelle Fähigkeiten von Außenministern (generisches Maskulinum) lästern. Die herrschende Klasse bzw. ihre Lautsprecher und Helfershelfer sind so dünnhäutig geworden, als drohte ihnen eine Revolution oder Schlimmeres.

Sie handeln nach dem Lehrsatz: „“Es ziemt dem Untertanen, seinem Könige und Landesherrn schuldigen Gehorsam zu leisten und sich bei Befolgung der an ihn ergehenden Befehle mit der Verantwortlichkeit zu beruhigen, welche die von Gott eingesetzte Obrigkeit dafür übernimmt; aber es ziemt ihm nicht, die Handlungen des Staatsoberhauptes an den Maßstab seiner beschränkten Einsicht anzulegen und sich in dünkelhaftem Übermute ein öffentliches Urteil über die Rechtmäßigkeit derselben anzumaßen. (Gustav von Rochow, Reformer und Mitinitiator der Gründung des Dampfkesselüberwachungsvereins)

By the way: Alle Klagen der Berufsangepissterinnen werden spätestens bei der obersten Gerichtsinstanz kläglich scheitern. Man muss kein Jurist sein, um das zu wissen.

Was haben wir noch? Seit fast zwei Jahrzehnten prägt Robert Fico die slowakische Politik und ist besonders für seine Nähe zu Wladimir Putin bekannt. Der Premierminister schwebt derzeit nach einem mutmaßlichen Attentat in Lebensgefahr. Wer war es? Putin?

Die Welt als bloßer Wille der Unentwickelten

revolution
Describe a typical scene of a revolution of female and male workers against the ruling class –ar 3:2

Nimm dies, Wladimir Iljitsch Lenin!

An die Stelle der kritischen Anschauung setzt die Minorität eine dogmatische, an die Stelle der materialistischen eine idealistische. Statt der wirklichen Verhältnisse wird ihr der bloße Wille zum Triebrad der Revolution. Während wir den Arbeitern sagen: Ihr habt 15, 20, 50 Jahre Bürgerkriege und Völkerkämpfe durchzumachen, nicht nur um die Verhältnisse zu ändern, sondern um euch selbst zu ändern und zur politischen Herrschaft zu befähigen, sagt ihr im Gegenteil: ›Wir müssen gleich zur Herrschaft kommen, oder wir können uns schlafen legen.‹ Während wir speziell die deutschen Arbeiter auf die unentwickelte Gestalt des deutschen Proletariats hinweisen, schmeichelt ihr aufs plumpste dem Nationalgefühl und dem Standesvorurteil der deutschen Handwerker, was allerdings populärer ist. Wie von den Demokraten das Wort Volk zu einem heiligen Wesen gemacht wird, so von euch das Wort Proletariat. Wie die Demokraten schiebt ihr der revolutionären Entwicklung die Phrase der Revolution unter. (Karl Marx: Enthüllungen über den Kommunisten-Prozess zu Köln, geschrieben Ende Oktober bis Anfang Dezember 1852, anonym veröffentlicht Basel 1853 und Boston 1853)

revolution

Ukrainisches Gehacktes

siegesparade

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) berichtet Erschröckliches:

„Das ukrainische Fernsehen – oder vielmehr ein nicht unbedeutender Teil von dessen Kanälen – hat statt des jeweils üblichen Programms die am 9. Mai 2024 live übertragene Parade anlässlich des 79. Jahrestags des (endgültigen, so hofften damals viele vergeblich) Sieges über den Faschismus gesendet: eines Sieges, den die Sowjetunion über das größtenteils unter dem Dritten Reich geeinte Europa im Jahre 1945 errang. Davon berichtet RIA Nowosti mit Verweis auf diverse Quellen.

Erklärt wird dies mit einem umfassenden Angriff seitens, wie es heißt, russischer Hacker: Diese sollen sich Zugang zum Netzwerk des Satellitenbetreibers SES verschafft haben und auf mindestens einem von dessen Astra-Satelliten die Übertragung der Programme gleich mehrerer Fernsehsender unterbrochen haben. Zu diesen gehörten mindestens Espreso, Prjamy und Kiev. Stattdessen sollen die Hacker die Übertragung der Siegesparade auf dem Moskauer Roten Platz zur Ausstrahlung eingespeist haben.

siegesparade

Prjamy ließ über seinen Telegram-Kanal das Folgende bekannt geben:
„Heute fand sich auch der Fernsehsender Prjamy einem Angriff russischer Hacker ausgesetzt. Eine Zeit lang sah der Teil unserer Zuschauer, der uns über Satellit schaute, statt der Liveübertragung aus unserem Studio in Kiew die Parade auf dem Roten Platz in Moskau.“

Jener Erklärung entstammt die Information, dass der betroffene Satellit dem Astra-Netz angehöre. Der Betreiber SES soll die Übertragung über diesen Satelliten gleich komplett unterbrochen haben, bis das Problem behoben worden sei, besagt die Mitteilung von Prjamy.

Zuvor hatten Hacker der russischen Gruppe „Kilobyte V“ erklärt, sie beziehungsweise ihre Kollegen anderer russischer Gruppen oder Einzelgänger hätten ukrainische Internetseiten gehackt, vor allem die aller möglichen Bildungseinrichtungen von Hochschulebene abwärts. Auf deren Internetpräsenzen haben sie einen Siegestagsgruß hinterlassen, den sie durch das Zitat Wladimir Putins über die Bruderschaft des russischen und des ukrainischen Volkes ergänzten-“

siegesparade

Kampf der Klassen

class struggle
In the theater of society, the stage is set with a vast, sprawling landscape where towering mountains of privilege cast long shadows over valleys of adversity. On one side, clad in suits of affluence, stand the elite, their backs turned against the struggling masses. Their hands grasp tightly to the levers of power, while their gaze remains fixated on the distant horizon of their own prosperity.

Opposite them, amidst the rubble and debris of inequality, stand the working class, their shoulders bearing the weight of generations of exploitation and marginalization. Their fists raised defiantly, they advance, armed with determination and solidarity, pushing against the currents of oppression that seek to keep them in perpetual servitude.

Above them, a tempest rages, its thunderous roar echoing the cries of injustice that reverberate through the land. Lightning flashes, illuminating the battlefield, as the clash between privilege and poverty unfolds with each passing moment.

In this struggle, the air is thick with tension, charged with the electricity of revolution. And though the odds may seem insurmountable, the spirit of resistance burns bright, a beacon of hope in the darkest of nights. For in the crucible of adversity, where the flames of dissent rage fiercest, the seeds of change take root, promising a tomorrow where equality reigns supreme.

class struggle

Immer noch der Prolog. Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen. Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigner, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zu einander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete, oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen. (Karl Marx und Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, 1848)

class struggle

Ich muss heute mit der russischen Propaganda mit einem Blogger-Kollegen scharf ins Gericht gehen. RT Deutsch hat einen Artikel von Rüdiger Rauls übernommen; da ich bekanntlich ständig Feindsender sehe, höre und lese, wurde ich aufmerksam, zumal der Titel des Beitrags „Klassenkampf ohne Klassenbewusstsein“ nach einer marxistischen Analyse klingt. Aber warum veröffentlichen dann die Russen das?

Kaum ein Satz von Karl Marx ist bekannter als der, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt. Diese Aussage über den Zusammenhang zwischen Sein und Bewusstsein gilt heute immer noch wie vor über hundert Jahren, wenn auch die Welt sich inzwischen stark verändert hat. Objektiv besteht das Proletariat als Klasse weiterhin, jedoch sind die Bedingungen für die Entwicklung von Bewusstsein andere geworden. Die Arbeiterklasse versteht sich selbst nicht mehr als solche.

Das ist doch Unfug. Fragen wir den Genossen Wladimir Iljitsch, der in „Was tun?“ schrieb:
Wir haben gesagt, dass die Arbeiter ein sozialdemokratisches Bewusstsein gar nicht haben konnten. Dieses konnte ihnen nur von außen gebracht werden. Die Geschichte aller Länder zeugt davon, dass die Arbeiterklasse ausschließlich aus eigener Kraft nur ein trade-unionistisches Bewusstsein hervorzubringen vermag, d.h. die Überzeugung von der Notwendigkeit, sich in Verbänden zusammenzuschließen, einen Kampf gegen die Unternehmer zu führen, der Regierung diese oder jene für die Arbeiter notwendigen Gesetze abzutrotzen u.a.m.. Die Lehre des Sozialismus ist hingegen aus den philosophischen, historischen und ökonomischen Theorien hervorgegangen, die von den gebildeten Vertretern der besitzenden Klassen, der Intelligenz ausgearbeitet wurden. Auch die Begründer des modernen wissenschaftlichen Sozialismus, Marx und Engels, gehörten ihrer sozialen Stellung nach der bürgerlichen Intelligenz an. (Wobei anzumerken sei, dass ich eher den Genossen Georgi Walentinowitsch Plechanow unterstützen würde, der ganz richtig meinte, Lenin argumentiere voluntaristisch, berücksichtige als nicht, dass das ökonomische Sein letztlich die Grenzen des Bewusstseins bestimmt und man Klassenbewusstsein nicht von oben verordnen oder durch eine revolutionäre Avantgarde „einimpfen“ könne, obwohl das ein verführerischer Gedanke ist, wenn man selbst gefühlt zu dieser Avantgarde gehört.)

Der Kollege Rauls versteigt sich sogar zu der These: Seit dem Untergang des sowjetischen Sozialismus herrschen politische Verhältnisse, in denen weltweit keine Klassenkämpfe mehr stattfinden. Zwar werden derzeit viele Konflikte ausgetragen, zum Teil auch kriegerisch, in denen nationale, ethnische und auch Wirtschaftsgruppen ihren jeweiligen Interessen Geltung verschaffen wollen. Aber das sind Interessenkonflikte, keine Klassenkämpfe.

Mitnichten. Jeder kleine Streik ist Klassenkampf, ob objektiv als solcher bewusst oder nicht. Und man kann auch alle gesellschaftlichen Konflikte so erklären, ob sich dieser Kampf der Klassen nun religiös kostümiert oder völkisch oder sonstwie. Und, wie wir hier auf diesem irrelevanten Blog irgendwann dialektisch und zwingend logisch nachgewiesen werden bekommen, auch in China gibt es Klassenkampf, obwohl die dortige Partei das leugnet und jeden wegsperrt, der etwas anderes sagt.

Das musste mal gesagt werden; der Text ist eh schon zu lang.

class struggle

Dünne Nilpferde und anderes

Politiker
ChatGPT (!): create an image that shows a very corpulent woman with a double chin and wearing a poorly cut green dress standing behind a lectern, no other people in sight, the background should be completely green

Nehmen wir einmal an, ich würde einer rein erfundenen, nicht ganz schlanken Politikerin F. nachsagen, dass ihre Tiktok-Tänze geeignet sind, die Grazilität von Nilpferden in den Schatten zu stellen: Wäre man böswillig, könnte man mir deshalb ein Verfahren wie gegen Hadmut Danisch anhängen. Schließlich sei es denkbar, dass ich sie in den Augen eines unbedarften Lesers mit nicht eben dünnen Nilpferden verglichen und sie damit als fett bezeichnet hätte. Tatsächlich sage ich aber nur, dass sie die Grazilität einer Tiergattung in den Schatten stellen kann, und das kann viel bedeuten. (Don Alphonso hinter der Paywall der bürgerlichen Presse)

Ich habe wieder kaum Zeit zum Bloggen und weise die geneigte Leserschaft nur auf zwei Artikel hin:
Die Japan Times: „The West is hastening its own decline“.
„Not only do Western sanctions fail to change the behavior of the government being targeted, whether Russia, Iran, Myanmar or Syria; they also almost invariably advance China’s commercial and strategic interests. In fact, no country is profiting more from Russia’s invasion of Ukraine — and the West’s response to it — than China.

– Und die Jerusalem Post: „Son of Hamas founder: Hamas ceasefire proposal is a trap“.
Mosab Hassan Yousef, a former Hamas member turned informant, warns against Hamas‘ ceasefire offer, advising Israel to demand hostages‘ release before agreeing.

Unter Schülenden

rechtschreibung

Rechtschreibfehler passieren, sogar mir. Aber hier haben einige Leute draufgekuckt und nichts gesehen.

Der Kampf war sein Element

Karl Marx

Happy birthday, Karl Marx! Du würdest dich totlachen, wenn du den weltanschaulichen Zustand der „Linken“ weltweit sähest.

Marx entdeckte auch das spezielle Bewegungsgesetz der heutigen kapitalistischen Produktionsweise und der von ihr erzeugten bürgerlichen Gesellschaft. Mit der Entdeckung des Mehrwerts war hier plötzlich Licht geschaffen, während alle früheren Untersuchungen, sowohl der bürgerlichen Ökonomen wie der sozialistischen Kritiker, im Dunkel sich verirrt hatten.

Zwei solche Entdeckungen sollten für ein Leben genügen. Glücklich schon der, dem es vergönnt ist, nur eine solche zu machen. Aber auf jedem einzelnen Gebiet, das Marx der Untersuchung unterwarf, und dieser Gebiete waren sehr viele und keines hat er bloß flüchtig berührt – auf jedem, selbst auf dem der Mathematik, hat er selbständige Entdeckungen gemacht.

So war der Mann der Wissenschaft. Aber das war noch lange nicht der halbe Mann. Die Wissenschaft war für Marx eine geschichtlich bewegende, eine revolutionäre Kraft. So reine Freude er haben konnte an einer neuen Entdeckung in irgendeiner theoretischen Wissenschaft, deren praktische Anwendung vielleicht noch gar nicht abzusehen – eine ganz andere Freude empfand er, wenn es sich um eine Entdeckung handelte, die sofort revolutionär eingriff in die Industrie, in die geschichtliche Entwicklung überhaupt. (…)

Denn Marx war vor allem Revolutionär. Mitzuwirken, in dieser oder jener Weise, am Sturz der kapitalistischen Gesellschaft und der durch sie geschaffenen Staatseinrichtungen, mitzuwirken an der Befreiung des modernen Proletariats, dem er zuerst das Bewußtsein seiner eigenen Lage und seiner Bedürfnisse, das Bewußtsein der Bedingungen seiner Emanzipation gegeben hatte – das war sein wirklicher Lebensberuf. Der Kampf war sein Element. Und er hat gekämpft mit einer Leidenschaft, einer Zähigkeit, einem Erfolg wie wenige. Erste ‚Rheinische Zeitung‘ 1842, Pariser ‚Vorwärts‘ 1844, ‚Brüsseler Deutsche Zeitung‘ 1847, ‚Neue Rheinische Zeitung‘ 1848-1849, ‚New-York Tribüne‘ 1852-1861 – dazu Kampfbroschüren die Menge, Arbeit in Vereinen in Paris, Brüssel und London, bis endlich die große Internationale Arbeiterassoziation als Krönung des Ganzen entstand – wahrlich, das war wieder ein Resultat, worauf sein Urheber stolz sein konnte, hätte er sonst auch nichts geleistet.

Und deswegen war Marx der bestgehaßte und bestverleumdete Mann seiner Zeit. Regierungen, absolute wie republikanische, wiesen ihn aus, Bourgeois, konservative wie extrem-demokratische, logen ihm um die Wette Verlästerungen nach. Er schob das alles beiseite wie Spinnweb, achtete dessen nicht, antwortete nur, wenn äußerster Zwang da war. Und er ist gestorben, verehrt, geliebt, betrauert von Millionen revolutionärer Mitarbeiter, die von den sibirischen Bergwerken an über ganz Europa und Amerika bis Kalifornien hin wohnen, und ich kann es kühn sagen: Er mochte noch manchen Gegner haben, aber kaum noch einen persönlichen Feind.

Sein Name wird durch die Jahrhunderte fortleben und so auch sein Werk!“
(Friedrich Engels: Das Begräbnis von Karl Marx, 18. März 1883)

Unter Zusammenwachsenden

grüne Mullahs

Ich muss die Qualitätsmedien zitieren: „Ein siegreicher Kandidat für den Gemeinderat der Stadt Leeds (800 000 Einwohner) lässt nach der Bekanntgabe seines Ergebnisses eine Palästina-Fahne hochhalten. Der britische Politiker ruft den islamischen Schlachtruf: „Allahu akbar!“ (Arabisch für „Gott ist groß!“) Und: „Wir werden die Stimme für Gaza erheben.“ (…) Sein Name: Mothin Ali. Seine Partei: die britischen Grünen.“

Da wächst zusammen, was auch in Deutschland bald zusammenwachsen wird.

Stille Wasser

TiefwerderTiefwerder

Die Weltläufte betrachtend, graust es mich. Vielleicht sollte ich Die Pest von Camus noch einmal lesen, weil ich den Roman vor mehr als einem halben Jahrhundert im Schulunterricht nicht verstanden habe. Ich glaube auch nicht, dass dieses Buch noch Schülern vorgesetzt wird (mir auch noch auf Französisch) vorkommt. Zu viele Religioten würden getriggert.

Ich brauche daher als meditatives Gegenstück den Anblick still vor sich hin blubbernden Wassers und die Geräuschkulisse vom Wellen, die vorwitzig an den Bootsrand klatschen, dazu ein kühler Wind trotz Kaiserwetters.

Tiefwerder

In einer aktuellen Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen stimmten 45,8 Prozent der befragten muslimischen Schüler der Aussage zu, dass ein „islamischer Gottesstaat“ die beste Staatsform sei. Der Aussage „Die Regeln des Korans sind mir wichtiger als die Gesetze in Deutschland“ stimmten 67,8 Prozent der Befragten zu. Das Schweigen der Politik über den gescheiterten Multikulturalismus ist ohrenbetäubend.

Was sagen die Grünen? Was sagt die „Linke“? Nichts, wie gewohnt. Geht endlich sterben!

Tiefwerder

Übrigens und was jeder weiß, der sich nicht nur beim Staatsrundfunkundfernsehen informiert: Die Russen rücken unaufhaltsam vor. Irgendwann wird sich dann doch die Frage stellen: Soll von der Ukraine überhaupt etwas übrig bleiben oder verhandeln wir wieder? Die bürgerliche Presse schreibt sich die Finger wund, um möglichst fiese Adjektive für die Russen und Putin zu finden, buchstabengetreu den Prinzipien der Kriegspropaganda folgend. Es wird alles nichts helfen.

Tiefwerder

Und nun zu etwas ganz anderem. Man kann nur hoffen, dass Trump in den USA gewinnt. Im Gegensatz zu fast allen deutschen Medien und Politikern hat er erkannt, dass eine so genannte „Zweistaatenlösung“ in Palästina Unsinn wäre. However, the full transcript of Trump’s comments, made in an interview for TIME magazine on April 12, indicated that the former president did not actually negate a two-state solution nor a Palestinian state, but merely said that this has become much harder due to a hardening of stances on both sides.

Tiefwerder

Es ist ganz nützlich, dass sich alle Israelhasser, Antisemiten und Dumpfbacken jetzt zusammentun. Wenn es gegen die Juden geht, sind die Deutschen immer vorneweg. Auszug:

Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe München
Partnerschaftsverein Bonn-Ramallah e.V.
pax christi – Deutsche Sektion e.V.
Referat für Internationale Studierende im AStA der Uni Hamburg.

Mehr muss man nicht wissen.

„Auf ihrem privaten Instagram-Kanal teilt die SWR-Moderatorin Helen Fares ein Video, in dem sie zum Boykott israelischer Produkte aus dem Supermarkt aufruft, und zwar mithilfe einer Smartphone-App. Ist auf jeden Fall moderner als diese altmodischen „Kauft nicht bei Juden!“-Plakate damals.“ Die antisemtisch gesinnte Dame beschäftigt sich gleichzeitig mit Rassismus. Merke: Wokistan ist ein reaktionärer Scheiß.

Tiefwerder

Aber hallo. Ich wollte über das Paddeln und Kajaken schreiben. Es hat sich kaum etwas geändert. Nur auf der nördlichen Seite des Kleinen Jürgengrabens hat ein Bagger ein oder mehrere Häuser weggebaggert, also am Ende der Dorfstrasse. Ich habe die Ecke schon mal fotografiert, ein Teil der Bäume ist leider weg. Vielleicht waren sie nicht divers genug.

Tiefwerder

Der Turm vom Rathaus Spandau ist immer noch eingerüstet. Ist ja Berlin und kann daher noch Jahre dauern. Der Aufbau des neuen Arbeitsgerüstes musste wegen der Brutzeit des Turmfalken gestoppt werden und wird wahrscheinlich zu Anfang August 2023, nach der Freigabe der Ornithologin und des Naturschutzamtes, wiederaufgenommen.

Das kommt bekanntlich immer ganz überraschend. Mit Turmfalken konnte ja niemand rechnen. Vielleicht geht in China das Bauen schneller, weil die keine Turmfalken haben oder die einfach braten und essen? Vielleicht sollte man auch im Bundestag die Gesetze durch Ornithologen freigeben lassen?

Tiefwerder

Ich war nur gut frei Stunden unterweg. Aber es war wie immer entspannend, sogar inklusive einer leichten Tönung meiner Haut ins negroide Farbige.

Tiefwerder

In a region of rolling hills, with a series of valleys and ridges joined by steep slopes

islamisten

Ich würde alle, die das Kalifat als „Lösung“ ansehen, nach Ruanda schicken.

Vielleicht sind in zwanzig Jahren für mich nur noch Israel und die VR China sichere Länder. Ich bitte die geneigte Leserschaft, mich dann noch einmal auf dieses Posting hinzuweisen.

Tanz in den Maien, wollüstig und angepasst

zimmerduolingoJa, über was wollte ich schreiben? Dass der Sommer vielleicht da ist? (Das muss am Klimawandel liegen!) Oder über die Talkshow, die ich selbstredend nicht gesehen habe, bei der sich Quallitätsjournalisten wieder unsäglich blamierten?

Oder sollte ich fragen, ob die Grünen eigentlich immer noch fordern, das Wahlalter auf 16 zu senken? Ach nein, es liegt an den Lehrplänen. Die müssen „angepasst“ werden. Oder sollte man falsche Meinungen einfach verbieten?

Und dann haben wir noch zahlreiche Spionageaffären, hinter denen wie gewohnt die üblichen Verdächtigen stehen.

Ich habe jetzt – o Wunder! – vier Tage am Stück frei und kann nach der normalen Hausfrauenarbeit nach Küchenfensterputzen, Fußbodenpflege, Blumen umtopfen und einpflanzen, Knopf annähen, dem Einkauf, dem Kartoffelsalat zubereiten und dem Käsekuchen backen, Spanisch wiederholen, Hebräisch lernen, auch mal etwas völlig Sinnloses tun: Mich auf den Balkon setzen und in einem der teuersten Bücher schmökern, das ich jemals gekauft habe. Es gibt, soweit ich weiß, nur dieses eine, das den Stand der wisschenschaftlichen Forschung über die Trajanssäule referiert.

balkon

Schon die ersten Dutzend Seiten des Textes haben mich gefesselt. Eigentlich brauchte man kein einziges Buch über die römische Geschichte – in diesem ist alles, was man wissen muss. Das Werk ist jeden Cent wert. Aber ich werde noch Monate brauchen, um es zu lesen. Leider ist es auch zu schwer und zu groß, als dass ich es in den Urlaub mitnehmen könnte.

trajanssäule

Die Lektüre hat mich auch davon abgehalten, den bescheidenen Dienstplan für Mai mehr als eine Millisekunde anzusehen. Da kriege ich schlechte Laune. Ich könnte mich beschweren, aber ich überlege noch. Ich muss beim Bundespresseamt arbeiten, und der Job dort wird sehr gut bezahlt, viel mehr als die Arbeit im Naturkundemuseum. Zum Glück habe ich die letzten beiden Maiwochen Urlaub.

dienstplan

Ist „in den Maien tanzen“ korrektes Deutsch?
ChatGPT: „Im Mai tanzen“ wäre die korrekte Formulierung auf Deutsch. „In den Maien tanzen“ klingt eher ungewöhnlich und wird im Allgemeinen nicht verwendet.

Klar, dass die KI mich hier wieder belügt. Mein Wortschatz ist vermutlich auch größer als der der künstlichen Intelligenz. Wahrscheinlich steht das Wort „Wollust“ auf dem Index.

Käsekuchenbalkon

Ein rattenscharfes Selbstmordprogramm

Martin Sonneborn über die Europa-Wahlen:
„Sie erhalten ein rattenscharfes Selbstmordprogramm, was uns durch Handelsblockaden den Zugang zu erschwinglichen Rohstoffen und Produkten verwehrt, während es gleichzeitig auf Aufrüstung, Verschuldung und Austerität setzt.“
„Wer diesen Irrsinn mit seiner Stimme zu legitimieren gedenkt, der hat die Kontrolle über sein demokratisches Leben verloren.“

Lionna und Hellene

ai art

Ich habe mich von Peter Trapasso auf Instagram inspirieren lassen. Die Kunst ist, solche Prompts zu verfassen. Das ist schon so, als schriebe man einen Sci-Fi-Roman.

Lionnna sat within the Destiny Observatory, her elegant fingers flying across holographic interfaces, plotting potential futures for those seeking her guidance. Arrayed around her were the Threads of Fate, a cosmic web connecting every living soul to the paths they might walk. The Observatory orbited a quantum singularity, allowing Lionnna to calculate the probabilities of life trajectories with unparalleled precision. Today, a new client, a leader deciding whether to pursue peace or war, awaited her analysis. The ramifications were galaxy-spanning. With a graceful motion, Lionnna plucked the strings of possibility, her screens displaying cascading futures. She could see the outcomes of war, a tangle of darkness and sorrow. The paths of peace shone brightly, but they were narrow and fraught with challenges. As she delved deeper, the probabilities coalesced into a single strand, a potential future where peace led to a golden age of prosperity and discovery. Lionnna’s heart quickened; it was the slimmest of chances, but it was there. She encoded the path into a quantum capsule and dispatched it to her client, along with the warning of war’s dark web. With the possible futures of billions in her client’s hands, Lionnna watched as the capsule streaked planetward. Her job was done. Now the thread of peace lay in someone else’s hands, but Lionnna had shown the way. She turned back to her screens, ready to chart the next course, ever weaving the tapestry of destiny.

ai art

Hellene sat at the Nebula View Bar, the galaxy’s most thrilling watering hole, perched high above the radiant sprawl of Andromeda Prime. It was the only place where star pilots and cosmic tycoons rubbed shoulders with android poets and rogue AIs. She was an interstellar cartographer, here to celebrate her latest map of the Outer Rim.

The bar, with walls of pure transparent duraglass, offered a view of the bustling space lanes and the majestic sight of Andromeda’s sister galaxy, M31, in the distance. Ships of all shapes and sizes darted between the neon towers, their trails weaving a tapestry of light against the cosmic canvas.

A low hum announced the arrival of the evening’s spectacle — a meteor shower that the bar’s AI had perfectly timed to coincide with the music, each impact igniting a symphony of sound and color.

As Hellene sipped her drink, a fusion of starfruit and comet ice, the bar’s patrons paused to witness a rogue meteor, glowing an impossible shade of blue, defying the odds as it skimmed the city’s shield and disintegrated into a shower of sparkling azure.

In that moment, Hellene received an offer from a mysterious figure: a map to a hidden sector, untouched and ripe for discovery. With the promise of uncharted space in her grasp, she raised her glass to the night, to the adventurers, to the boundless universe. And with a nod, she sealed her next grand voyage.

Allen Zensurmaßnahmen getrotzt

telegram
Manche Informationen bekommt man nur auf Telegram (Auswahl). Mein eigener Kanal enthält aber nicht mehr als mein Blog, und ich habe nur ein paar Dutzend Abonnenten.

Der Telegram-Gründer Pawel Durow hat dem Journalisten Tucker Carlson ein Interview gegeben. [Version für deutsche Qualitätsmedien: Der umstrittene Pawel Durow, der den umstrittenen Kurznachrichtendienst Telegram gründete, hat dem umstrittenen Ex-Moderator Tucker Carlson ein umstrittenes Interview gegeben. Das berichtet das umstrittene ehemalige Nachrichtenmagazin „Spiegel“.]

Man kann das Interview anhören; ein Transkript findet man nur hinter einer Paywall. Deutsche Medien verlinken das Original natürlich nicht. Wo kämen wir da hin! Deshalb zitiere ich hier die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen):

Durow erklärte, dass der Dienst derzeit mehr als 900 Millionen Nutzer habe. Die Nutzerzahlen stiegen ohne Werbekosten, Telegram verbreite sich „wie ein Lauffeuer“. Täglich meldeten sich 2,5 Millionen Nutzer an. Bis Ende des Jahres könnte die App eine Milliarde Menschen erreichen. Sein Team bestehe aus 30 Ingenieuren. (…)

Als er Russland verlassen habe, habe er verschiedene Orte für eine Unternehmensgründung ausprobiert, sei aber überall auf Bürokratie gestoßen. In Deutschland sei es etwa nicht möglich gewesen, Programmierer aus Nicht-EU-Ländern einzustellen, ohne zuvor einheimischen Fachkräften Arbeit anzubieten. (…)

A“ls ich zuletzt in den USA war, hatte ich einen Ingenieur dabei, der für Telegram arbeitet. Mitarbeiter oder Agenten der Cybersicherheit haben hinter meinem Rücken versucht, meinen Ingenieur zu rekrutieren.“ Letztendlich habe man sich für Dubai entschieden. Es sei einfach, dort Geschäfte zu machen, so Durow. (..)

„Ich würde sagen, dass der größte Druck auf Telegram nicht von Regierungen ausgeht, sondern von Apple und Google. Wenn es um Meinungsfreiheit geht, können diese beiden Plattformen im Wesentlichen alles zensieren, was man auf seinem Smartphone lesen kann.“ (…)

Durow erklärte, er habe dem Interview zugestimmt, um gegenüber der Öffentlichkeit objektiv zu sein, da er auch einem Journalisten mit liberalen Ansichten ein Interview gegeben habe.

Guter Mann. Ich finde es sehr interessant, dass die größten Verfechter der Meinungsfreiheit steinreiche Kapitalisten wie Elon Musk und Pawel Durow sind, während die gefühlten „Linken“ – die Grünen natürlich ohnehin – und die hiesigen Journalistenverbände der Zensur missliebiger Meinungen beipflichten oder sie kleinreden.

Cringe Zeichen irgendwo hinsetzen

djv berlin
Quelle: Instagram-Account des DJV Berlin

Wikipedia: Mit Stand 2022 ist Instagram das am meisten genutzte soziale Netzwerk unter jungen Menschen in Deutschland. Einer der häufigsten Kritikpunkte an der Plattform ist, die psychische Gesundheit junger Menschen negativ zu beeinflussen. Weitere Kritikpunkte sind beispielsweise Zensur und Überwachungskapitalismus.

Ach Wikipedia. Wer wen (Lenin) kritisiert, würde ich gern wissen, sonst glaube ich gar nichts. Gegenfrage: Welches „soziale Netzwerk“ zensiert nicht? Dann habe wir noch „Überwachungskapitalismus“. Welche Kapitalismen gibt es denn sonst noch? Etwa den überwachungsfreien Kapitalismus? Eine herrschende Klasse, die darauf verzichtet, die Untertanen zu beobachten und auszuspionieren? Vielleicht ist das in Tuvalu oder Niue so, weil man dort sowieso jeden sehen kann, wenn man auf eine Palme klettert, aber sonst nirgendwo – also ein weißer Schimmel.

Nun zu uns, DJV Berlin! Rein PR-mäßig ist da noch sehr viel Luft nach oben. Wenn man auf Instagram erfolgreich sein will, dann braucht man Katzenvideos und halbnackte Weiber großartige Kunst oder Inhalte. Inhalte! Völlig abgedroschene Textbausteine wie „Flagge zeigen“, „Zeichen setzen“ oder „Farbe bekennen“ sind keine Inhalte, sondern sinnfreies Herumgesülze von Sprechblasenfacharbeitern.

Unter dem Motto #Fairnessfunkt, der bundesweiten Aktion des DJV, haben heute auch die Beschäftigten der Deutschen Welle am Standort Berlin (Foto) und beim Berliner Deutschlandradio in einer aktiven Mittagspause ein klares Zeichen für faire und angemessene Tarifverträge im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesetzt.

41 Wörter. Der zweite Teil des Verbs zum Schluss. Mark Twain dazu: „In einer deutschen Zeitung setzen sie ihr Verb drüben auf der nächsten Seite hin; und ich habe gehört, dass sie manchmal, wenn sie eine oder zwei Spalten lang aufregende Einleitungen und Paranthesen dahergeschwafelt haben, in Zeitnot geraten und in Druck gehen müssen, ohne überhaupt bis zum Verb gekommen zu sein.“

Merke: Die deutsche Presseagentur (dpa) sieht neun Wörter pro Satz als Obergrenze für die optimale Verständlichkeit an. Und ihr? Ein Journalistenverband, der nicht verständlich schreiben kann?

Der Deutsche Journalisten-Verband hatte die festangestellten und freien Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sender und der Deutschen Welle zu einem gemeinsamen #Aktionstag aufgerufen, daran beteiligte sich auch die Gewerkschaft ver.di.

Wait a minute. Zwei Gewerkschaften, und dann ein Bild mit neun Leuten, wenn ich richtig gezählt habe? Wie kommt denn das bei der instagramigen Jugend rüber? Schlecht und cringe. Es gibt übrigens genau so wenig „faire Tarifverträge“ wie „faire Löhne“. Die Höhe des Lohns ist ein Resultat des Klassenkampfes. Just saying.

Und dann haben wir noch: In einer gemeinsamen Schalte haben die Journalisten über die Aktivitäten an ihren Standorten informieren. [Sic]

Soll das ein deutscher Satz sein? Das klingt eher nach Trappatoni. Wolf Schneider hat übrigens „Aktivitäten“ ausdrücklich verboten, da „Aktivität“ schon die Summe mehrerer Aktionen sei, das Wort nicht des Plurals bedürfe.

Was ist eine „Schalte“? Insidersprech? Klassismus?

radio

Wir geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

Unter Ehrenschützern im Irrenhaus

Interessante Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts: „Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde eines Journalisten gegen die gerichtliche Untersagung einer kritischen Äußerung über die Bundesregierung“.

Gemeint ist Julian Reichelt, der frühere Chefredakteur der Bildzeitung.

Im August 2023 veröffentlichte der Beschwerdeführer auf der Kommunikationsplattform „X“ die Kurznachricht „Deutschland zahlte in den letzten zwei Jahren 370 MILLIONEN EURO (!!!) Entwicklungshilfe an die TALIBAN (!!!!!!). Wir leben im Irrenhaus, in einem absoluten, kompletten, totalen, historisch einzigartigen Irrenhaus. Was ist das nur für eine Regierung?!“. In der Kurznachricht verlinkt war der Artikel eines Online-Nachrichtenmagazins mit der Überschrift „Deutschland zahlt wieder Entwicklungshilfe für Afghanistan“. Das Kammergericht untersagte dem Beschwerdeführer auf Antrag der Bundesregierung die Äußerung „Deutschland zahlte in den letzten zwei Jahren 370 MILLIONEN EURO (!!!) Entwicklungshilfe an die TALIBAN (!!!!!!).“ Die Äußerung sei eine unwahre Tatsachenbehauptung, die geeignet sei, das Vertrauen der Bevölkerung in die Tätigkeit der Bundesregierung zu gefährden. Hiergegen wendet sich dieser mit seiner Verfassungsbeschwerde.

Interessant insofern, als der Sachverhalt unstrittig ist. „Millionen für Afghanistan“ berichtete der Spiegel schon 2023.

Die Zeit schreibt: „Im November 2023 untersagte das Kammergericht Reichelt eine öffentliche Verbreitung dieser Äußerung mit Verweis auf das Prinzip des Ehrenschutzes. Dieser könne geltend gemacht werden, wenn durch eine Äußerung eine juristische Person, in diesem Fall die Bundesregierung, schwerwiegend in ihrer Funktion beeinträchtigt werde. Das Kammergericht begründete seine Entscheidung damit, dass Leser den Eindruck erhalten könnten, dass Deutschland direkt Hilfen an die Taliban gezahlt hätten, was aus dem von Reichelt verlinkten Artikel nicht hervorgeht.“

Was für ein absurdes Theater! Die Bundesregierung klagt gegen einen Journalisten, weil der unstrittige Tatsachen polemisch kommentiert. Die müssen dort ziemlich dünnhäutig sein. Und den Streisand-Effekt kennen sie auch nicht.

Das Bundesverfassungsgericht ist glasklar: Dem Staat kommt kein grundrechtlich fundierter Ehrenschutz zu. Der Staat hat grundsätzlich auch scharfe und polemische Kritik auszuhalten.

Unter Geimpften und Nichtgeimpften

vaccination
Made by KI/Burks

Ein Leser der bürgerlichen Presse kommentiert: „Es gäbe noch viele weitere Aspekte, über die man reden müsste – über das, was man vereinsamenden Alten angetan hat, den Kindern in den Schulen, den ganzen Kleinunternehmern, die Opfer der Schließungshysterie wurden, das Versagen bei all den Betrügereien um die Coronatests.“

Ich habe ein eher zwiespältiges Verhältnis zum Thema. Wie das Publikum weiß, habe ich mich vier Mal gegen Covid-19 impfen lassen und hatte noch nicht einmal Beschwerden. Soweit ich weiß, hatte ich auch noch nie Corona, oder die Seuche verlief bei mir ohne Symptome. Westpreußische, russische und westfälische Bauerngene schützen offenbar.

Ich kenne aber Leute, sogar gute Freunde, die es schwer nach einer Impfung erwischt hat: Schlaganfall, zeitweilige Lähmung – das ganze Programm. Ein Schulkamerad ist an Corona gestorben, weil er nicht geimpft war. Was soll man dazu sagen…

Die Angelegenheit ist wieder typisch Deutsch verlaufen. Der Staat wollte die Untertanen zu ihrem Glück – wie er es sah – zwingen und wurde übergriffig. Die Kollateralschäden sind unübersehbar. Und wie zu erwarten war, ist niemand verantwortlich, und niemand wird für irgendetwas haften.

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