Flirting with disaster

Guter Kommentar im Guardian von Simon Jenkins: „In Taiwan, as in Ukraine, the west is flirting with disaster“.
The fates of Ukraine and Taiwan merit every diplomatic support but they cannot be allowed to lurch downhill towards global war or nuclear catastrophe. This may reduce the effect – always overstated – of nuclear deterrence, and make them vulnerable to blackmail. But it is one thing to declare yourself “rather dead than red”, quite another to inflict that decision on others.




Formosa

china taiwan

Ich lasse hier Cüneyt Gençer zu Wort kommen, der unter der Überschrift „Nachhilfe für unsere Völkerrechtlerin“ auf Facebook schrieb:

Liebe Frau Baerbock, da auch Deutschland in der EU ist, hat der Staat Deutschland, den Sie als Außenministerin repräsentieren, Taiwan als souveränen Staat nicht anerkannt. Auch für Deutschland ist die Insel Taiwan ein Teil der Volksrepublik China. Es werden zwischen Deutschland und Taiwan keine diplomatischen Beziehungen unterhalten.

Nochmal als Beispiel: Bayern ist ein Bundesland in der Bundesrepublik Deutschland und kein Nachbar von Deutschland.

Nun verkündet die frühere Trampolinspringerin und heutige Außenministerin in Richtung China, dass „Deutschland es nicht akzeptiere, wenn ein großer Nachbar den kleineren überfalle.“ Sie sagt Taiwan sogar Unterstützung zu.

Nachdem Taiwan nach der Rechtsauffassung Deutschlands ein Teil der Volksrepublik China ist, kann eine Außenministerin gerne – wenn sie sich davon was auch immer verspricht – China dafür kritisieren, wenn China in inneren Angelegenheiten militärische Maßnahmen zu ergreifen droht. Sie kann aber nicht von „großen und kleinen Nachbarn“ faseln. Das ist einfach eine falsche Metapher und zeugt von katastrophalen Kenntnissen des Völkerrechts. Genau des Rechts, dem sie in ihrem Lebenslauf ihre Berufsbezeichnung abzuleiten pflegt.

Ich finde die Äußerungen unserer Außenministerin furchtbar peinlich und ihres Amtes nicht würdig.

Full ack.

Sergei Wiktorowitsch Lawrow oder Clemens Wenceslaus Nepomuk Lothar Fürst Graf von Metternich-Winneburg zu Beilstein würden den Job eines deutschen Außenministers bestimmt besser machen als Baerbock. Die sind bzw. waren aber keine „Völkerrechtler“.




Hauptstadt Magdeburg

republik der deutschen

Johann Gottlieb Fichte: „Die Republik der Deutschen zu Anfang des zwei und zwanzigsten Jahrhunderts, unter ihrem fünften Reichsvogte“, aus ders. Nachgelassene Schriften 9, zit. n. Helmut Walser Smith Deutschland – Geschichte einer Nation, S. 211. (Zu meiner Studentenzeit gab es noch ein Pflichtseminar „Wissenschaftliches Zitieren“ – jede Wette, dass so etwas schon lange abgeschafft wurde. Heute muss man schon froh sein, dass Studenten die deutsche Rechtschreibung einigermaßen beherrschen.)

Der Walser Smith wird mir immer sympathischer angesichts der Fülle interessanten Materials zum Thema. Vieles war mir bisher unbekannt – und garantiert vielen anderen auch. Er schreibt über Heinrich von Kleist und über einen der bedeutendsten „Think Tank“ des deutschen Nationalismus Anfang des 19. Jahrhunderts:
Auf jeden Fall diskutierte die Tischgesellschaft über die Geschicke Preußens und Deutschlands und über die Form des neuen Patriotismus. Sie frönte, kurz zwar, aber unheilvoll, dem Antisemitismus, was uns daran erinnert, dass die Geburt des deutschen Nationalismus von Anfang an auf vielschichtige Weise mit antijüdischen Empfindungen verbunden war. Doch ganz gleich, ob Kleist der Tischgesellschaft angehörte oder nicht, offenbart sein Nationalismus etwas von beträchtlicher Bedeutung. Nämlich dass der deutsche Nationalismus, so problematisch er auch sein mochte, in seiner Anfangsphase aus einer wahren Eruption an intellektueller Kraft und kreativer Energie schöpfte, die ihn zugleich besonders und universell, blutig und utopisch machte. Indem er Gefühle der Liebe, des Hasses und der Angst in den Dienst staatlicher Macht stellte, wurde der deutsche Nationalismus zu einer der mächtigsten und letztlich tödlichsten politischen Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts.

Offenbar steht ein Revival bevor.




Unter Veracryptern und tugendhaften Klempnern

wasserhahn

Wie das der Kryptografie kundige und des Verschlüsselns digitaler Dinge erfahrene Publikum schon bemerkte, kann man geschützte Speichermedien fünf Jahre lang untersuchen und doch nichts finden. Ich weiß, wovon ich rede. Das wird die üblichen Verdächtigen aber nicht daran hindern, wie gewohnt zu verfahren.

Ich will aber eure Herzen nicht vergiften wie Madame de Staël, die in ihrem Buch über Deutschland, das Napoleon höchstpersönlich ins Feuer warf, schrieb, dass die Deutschen zu wenig unabhängig seien und dass sie „durchaus nicht das haben, was man Charakter nennt. Sie sind tugendhaft und rechtschaffen, als Privatleute, als Familienväter, als Staatsbeamte; aber ihr gefälliger und zuvorkommender Diensteifer gegenüber der Macht verursacht ein schmerzliches Gefühl.“

Jetzt zu wichtigen und aktuellen Themen: Ich muss für den Garten meiner Mutter einen neuen Wasserhahn besorgen, weil der alte tropft und vermutlich die halbe Hauswand einstürzt, wenn ich ihn versuche zu reparieren. Ich hatte bei der Großbourgeoisie schon einen gekauft (1/2 und 3/4 Zoll Anschluss), aber der passt nicht. Frage: Wo wird denn der Durchmesser festgestellt? Am Gewinde oder woanders? Wie groß dick muss er sein?




Jeder Tag ist Aschura oder: Falsche Propheten und kostümierte Revolutionen

schiiten

…Mit kaum hundert Getreuen langte er vor Kufa an, fand aber die Stadt bereits von seinen Feinden besetzt. Er verlegte sich auf erfolgloses Unterhandeln. Die Lebensmittel gingen ihm aus; das Wasser vertrocknete in dem Sonnenbrande; seine Tiere stürzten, und seinen Begleitern schaute der blasse Tod aus den eingesunkenen fieberfunkelnden Augen. Er rief vergebens Allah und den Propheten um Hilfe und Rettung an; sein Untergang stand „im Buch verzeichnet“. Obeïd ‚Allah, ein Heerführer Dschezids, drang bei Kerbela auf ihn ein, massakrierte seine ganze Begleitung und ließ auch ihn selbst umbringen. Man fand ihn aus Mangel an Wasser bereits dem Tode nahe; aber man hatte kein Mitleid mit ihm, und er wehrte sich vergebens mit der letzten Kraft seines schwindenden Lebens – man schnitt ihm den Kopf ab, der auf eine Lanze gesteckt und im Triumphe herumgetragen wurde.

Dies geschah am 10 Muharrem, und bis auf heute ist dieser Tag bei den Schiiten ein Tag der Trauer. In Hindostan trägt man ein Bild von Hosseïns Kopf auf einer Lanze herum, wie es nach seinem Tode geschah, und ahmt mit einem aus edlen Metallen gefertigten Hufeisen den Lauf seines Renners nach. Am 10. Muharrem ertönt ein Wehegeschrei von Borneo und Celebes über Indien und Persien bis zum Mogreb Asiens, wo die Schia nur noch zerstreute Anhänger hat, und dann gibt es in Kerbela eine dramatische Vorstellung, welche an Szenen der wildesten Verzweiflung ihresgleichen sucht. Wehe dem Sunniten, wehe dem Giaur, welcher an diesem Tage sich in Kerbela unter der bis zur Tobsucht aufgeregten Rotte der Schiiten sehen lassen wollte! Er würde in Stück
zerrissen! (Karl May: Von Bagdad nach Stambul)

Beim Frühstück fragte ich mich, ob Peter Scholl-Latour noch lebt, was wohl Peter Scholl-Latour zum Revolutiönchen im Irak nuscheln sagen würde. Revolution? Wir wissen alle, dass die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen ist, dass diese sich aber meistens als etwa anderes kostümieren. Das gilt für den 30-jährigen Krieg genauso wie für den „Konflikt“ zwischen Schiiten und Sunniten. Ich sah mir ein Video, das das nett und verständlich erklärt (für die, die Karl May nie gelesen haben, hilfreich).

Die Schiiten und deren Chefideologen scheinen jetzt wieder mal den Irak übernehmen zu wollen – die große Mehrheit haben sie ohnehin. Die politisch aktiven schiitischen Pfaffen haben meistens schwer einen an der Waffel, aber das merken Gläubige natürlich nicht: „Coronavirus: Iraqis criticise Muqtada al-Sadr for same-sex marriage claims„. Schon klar. Ich hatte vor fast zwei Jahrzehnten ausführlicher darüber geschrieben.

Ein Bürgerkrieg ist wahrscheinlicher. Wieso kostümierter Klassenkampf? Die Demonstranten „fordern eine Regierung frei von ausländischem Einfluss und Korruption“. Die da unten kegeln die da oben ein wenig durcheinander, und am Ende siegen wie immer die da oben, aber vielleicht andere.

Es ist Blut, sehr viel Blut geflossen; es sind Grausamkeiten verübt worden, welche niederzuschreiben sich die Feder sträubt, und noch heut ist dieser Haß nicht verlöscht. Er glimmt fort und fort und bricht bei jeder Veranlassung in helle, vernichtende Flammen aus. Es versteht sich ganz von selbst, daß diese Erbitterung ihre meisten Opfer in den Gegenden sucht und findet, wo Sunniten und Schiiten vermischt wohnen oder aber öfters aufeinander stoßen, und das findet ganz besonders statt in der Grenzprovinz Irak Arabi mit den beiden nicht weit von Bagdad liegenden heiligen schiitischen Städten Nedschef Ali und Kerbela.

Kerbela

Was sonst noch geschah: Russland wird Serbien unterstützen, falls die Kosovaren zündeln, weil „der Westen“ sie vielleicht aufgestachelt haben könnte. In den Schluchten des Balkan bleibt es dennoch unruhig. Die Volksrepublikchinesen kitzeln die auf Formosa. Und wie ist die Lage in Mali? Spricht man dort schon Russisch? Was sagt der Göttinger Mescalero zu dem jetzt fehlenden ukrainischen Oligarchen?




Foodporn: Kaloriengefürchtetes Geselchtes

kasseler mit bohnen

Frage: Warum geht man in ein Restaurant, wenn man das Essen, was dort geboten wird, auch selbst zubereiten kann und sogar besser? Nur um sich die Mühe des Kochens zu sparen, aus Zeitmangel oder weil der Kreis der Esser zu groß ist? Gibt es noch andere Gründe? Mir fallen keine ein. Noch könnte ich es mir leisten, aber wer weiß, wie das wird, wenn ich erst einmal alt werde. (Hat da jemand gelacht?)

Hier also Kasseler im Topf geschmort an frischen Bohnen mit Speck und Erdäpfeln Kartoffeln als Sättigungsbeilage. Ich musste meinem Mitbewohner, der nur wenig Deutsch spricht, erklären, was Koscheres auf dem Teller lag. Auf Spanisch oder Englisch musste ich passen – also Alexa das Internet: Kasseler kommt mitnichten vom gleichnamigen Ort, sondern von der Kasserolle, ist also Französisch, obwohl es dazu auch andere Theorien, gibt, die ersteres nicht ausschließen. Carne curada, das mir von Google angeboten wird, trifft es vermutlich nicht richtig, weil „gepökelt“ eigentlich „salar“ heißen müsste?

Die frischen (!) Bohnen kann man auch professionell zubereiten: Nach dem Waschen und Kochen mit Bohnenkraut (Lidl: „Ham wa nich!“) mit Eiswasser abschrecken.

Die Dienstvorschrift geht so: Die Zwiebeln in große Würfel schneiden. Die Margarine oder das Butterschmalz in einem großen Topf zerlassen und das Kasseler darin von allen Seiten kräftig anbraten. Dann das Kasseler aus dem Topf nehmen und auf einem Teller zur Seite stellen. Die Zwiebeln in den Topf geben und braun werden lassen.

Wenn die Zwiebeln leicht angebräunt sind, das Kasseler wieder zurück in den Topf geben. Das Wasser (am besten: heißes) dazu gießen – ungefähr so viel, dass das Fleisch zu zwei Dritteln bedeckt ist. Aufkochen lassen und ca. 60 Minuten bei mittlerer Hitze im geschlossenen Topf schmoren.

Dann nach Bedarf Salzen und Pfeffern. Ich musste gar kein Salz nehmen, da das Fleisch schon salzig genug war. (Ich habe als Student einmal in einer „Speckfabrik“ gearbeitet; ich weiß, was man da macht und vor allem wie.)

Das Kasseler herausnehmen und in Scheiben schneiden. Die Flüssigkeit mit dem Soßenbinder andicken und die Kasselerscheiben zurück in die Soße geben.

Ich hatte in der Zwischenzeit schon die Kartoffeln und die Bohnen gekocht und letzere mit Speck noch einmal angebraten. Beides kam getrennt in eine offenen und gefettete Auflaufform in den Backofen, sodass ich ca. 20 Minuten, bevor das Fleisch mit der Sauce fertig war, denselben anwerfen konnte, damit alles gleichzeitig und warm auf dem Tisch war.

Nachtisch: Vanilleeis mit heißer Schokosauce und ebensolchen Himbeeren.

Jetzt die Pointe: Wenn man die Kosten meines Mahl mit dem Preis eines vergleichbaren Gerichts im Restaurant meines Vertrauens vergleicht, lernt man etwas über Surplusprofit (man möge mir verzeihen – das ist nicht der korrekte Begriff): Kasseler kostet beim Metzger meines Vertrauens 20 Euro pro Kilo; ich hatte 750 Gramm für zwei Personen gekauft, was schon recht viel ist. Kasseler für eine Person kostet also, wenn man es selbst macht, halb so viel wie in einem guten Restaurant. Der Selbstkostenpreis meines Bratens samt Beilagen für eine Person läge um die zehn Euro. Jetzt mein Stundenmindestlohn dazugerechnet…

Oder habe ich mich verrechnet?




Down but not out and stronger than ever

times
Aus einem russischen Propaganda-Kanal und deshalb automatisch voll gelogen.

Ich habe hier noch ein paar Nachrichten.

Berliner Zeitung: „Selenskyj bietet uns Strom an – den er nicht hat und den er nicht bezahlen kann!. Ach?!

NATO Defense College: „Russia’s military after Ukraine: down but not out“. Will heißen: Die NATO glaubt, dass die Russen ihr militöärische Potentail nur begrenzt einsetzen, weil sie eventuell einen NATO-Staat angreifen wollen – als Option. Das entspräche Putins Aussage, man habe noch gar nicht richtig angefangen.

– Apropos Putin. Der Guardian meint: „The rouble is soaring and Putin is stronger than ever – our sanctions have backfired“.

– Dann habe wir noch etwas über die westlichen Werte. Die Nachdenkseiten haben einen schönen Artikel Werner Rügemers über den Zustand der Ukraine: „Die Ukraine ist korrupt – wissen wir, macht nichts, ist ja für die gute Sache. Aber die ärmste und kränkeste Bevölkerung, Land als Drehscheibe der europaweiten Niedrigstlöhnerei und des Zigarettenschmuggels, Weltspitze beim Handel mit dem weiblichen Körper – und mehr Soldaten als jeder europäische NATO-Staat“.

Jetzt verstehe ich auch, warum „der Westen“ der Ukraine hilft.




Ponton et al

pontonbrücke
Pontonbrücke neben der zerstörten Antonovskiy Bridge. Source: Russische Propaganda, also voll gelogen.

CNN führt die Gründe auf, warum die ukrainische „Gegenoffensive“ im Süden wahrscheinlich nicht gelingen wird. Ich vermute aber, dass das in den deutschen Medien nicht erörtert wird.




Die Lage und auch anderes [Update]

raumstation
Russische Raumstation, ca. 2028 – die wird aber ein bisschen teuer.

– Russland zieht sich vom Rückzug zurück will sich doch nicht von der ISS zurückziehen, solange es keine eigene Raumstation hat. Es bleibt also vorläufig alles, wie es ist. Gut, dass wir darüber geredet haben.

Meine Meinung: Die Russen werden irgendwann mit den Indern kooperieren oder als Gäste bei den Chinesen mitmachen, obwohl deren Raumstation angeblich nur rund zehn Jahre hält.

vogue
„Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass irgendjemand sich bewusst ist, wie wir es emotional bewältigen konnten.“

– Die russische Offensive hat begonnen. („The entire front has been activated since yesterday morning.“) Offenbar ist Bakhmut („geringes Verkehrsaufkommen“) das nächste Ziel im Donbass. Die Ukrainer meinen wie gewohnt, sie hätten schon fast gewonnen, weil sie eine Brücke zerbröselt haben. Die nächste, über die russischer Nachschub per Straße kommen könnte, ist aber nur rund 30 Kilometer entfernt.

– Dann haben wir noch die Documenta, reloaded. Man könnte aus Verzweiflung über diese antisemitischen Dumpfbacken auf die Idee kommen zu fordern, dass alle deutschen Künstler und alle, die aus islamischen Ländern kommen, erst einen Aufsatz über die Geschichte Israels seit 1948 schreiben müssen, bevor etwas von ihnen öffentlich gezeigt wird, und dass sie – falls sie sich weigern – gezwungen werden, in einer israelischen Siedlung nahe Gaza unter Raketenbeschuss der Hamas ein freiwilliges Jahr bei der Feldarbeit ableisten müssen.

– Lügen auf Fratzenbuch wird wieder erlaubt bei bestimmten Themen. Bei anderen war übrigens nie verboten.

[Update] Ich habe noch eine gute Nachricht, aber die verstehen nur Stammleser.




Atlas der Nationen

atlas major
Der Atlas Maior, vom Amsterdamer Verleger Joan Blaeu 1662 bis 1665 zusammengestellt, blieb über 100 Jahre der verbindliche Weltatlas. Er kostete damals umgerechnet 20.000 Euro und war das teuerste Buch des 17. Jahrhunderts.

Ich lese gerade ein Buch zwischendurch, das mich angenehm überrascht -von Helmut Walser Smith Deutschland – Geschichte einer Nation. Wenn man das nationalistische Gefasel der Bandera-Fans anhört oder ähnliches aus Russland, dann möchte man mit einem großen Knüppel klarstellen, dass eine „Nation“ immer ein politisches Projekt und nie etwas Reales ist. Walser Smith zeigt sehr schön, dass bis zur Napoleonischen Zeit niemand auf die Idee kam, von einer „deutschen Nation“ zu reden, die etwa anderes war als eine gemeinsame Sprache zu sprechen.

Immerhin waren einige Teile des ursprünglichen Raumes des deutschsprachigen Europas bereits schweizerisch und niederländisch geworden, und große Teile wurden von zusammengewürfelten Staaten wie Preußen und Österreich beansprucht. Niemand verachtete diese Staaten, weil sie multiethnisch waren. Am Ende des Jahrhunderts bildeten die deutschsprachigen Untertanen in Österreich eine zahlenmäßige Minderheit, in Preußen machten sie rund die Hälfte der Bevölkerung aus. Preußische Patrioten hielten nicht weniger von Preußen, weil es fast zur Hälfte polnischsprachig war, und niemand, mit Ausnahme einiger weniger polnischer Nationalisten, hielt es für bedauerlich, dass die zweitgrößte Stadt in Preußen Warschau war. Noch 1800 gab es keinen Grund, den politischen Raum in den deutschen Gebieten mit dem sogenannten Nationalraum in Einklang zu bringen.

Schweizer verstehen das sofort. Aber wenn man darauf bestünde, was korrekt ist, dass die Ukraine keine Nation ist, sondern ein Staat, in dem mehrere Nationen leben – wie auch in Deutschland -, dass merkt man, dass an eine rationale Diskussion kaum zu denken ist. Schweizer, Kaschuben und Tscherkessen würden mich sofort verstehen.

Als Ernst Moritz Arndt das Vaterland beschwor, «so weit die deutsche Zunge klingt», dachte er an einen Zusammenschluss von Individuen zu einer Gruppe und nicht bloß an einen geographischen Raum. Umgekehrt wurde die andere, die Außenseite, nicht mehr additiv gedacht, als ein Nebeneinander von Nationen, wie es den Humanisten des 16. Jahrhunderts zufolge auf Karten und laut Gottes Plan sein sollte. Vielmehr projizierte der Nationalismus Gefühle der Liebe und des Hasses auf die eigene und andere Nationen und machte aus dem «Innen» eine begrenzte «imaginäre, erfundene Gemeinschaft», die Leidenschaft, Hingabe und Opfer hervorbrachte, während das «Außen» oder das «Andere» Neugier oder Bewunderung, ebenso oft aber auch Abneigung und sogar Hass weckte

atlas major




Diaphragma pelvis und andere Schwellkörperschichten

beckenbodentraining

Zusätzliche Hausaufgabe von meiner schnuckeligen Physiotherapeutin: Jeden Tag Beckenboden-Training. Ich bin völlig platt.

Ich dachte, das machten nur Frauen? Aber nein, es gibt allerlei positive Nebenwirkungen auch bei Männern. Meine Physiotherapeutin meinte mit dem ihr eigenen Grübchen-Charme augenzwinkernd, das Training sei nicht nur zweckmäßig für meine Hüfte und das Drumherum, sondern auch wirksam gegen Inkontinenz im Alter.

Mit dem Beckenboden ist es so, was wenn man zum ersten Mal Querflöte spielen soll und man aufgefordert wird, mit dem Zwerchfell zu atmen und gar nicht weiß, wo das ist, geschweige denn, wie man es bewusst bewegen könnte. Die mir aufgetragene Übung besteht aus sechs Schritten, die jeweils nur ein paar Sekunden lang sind. Man legt sich platt auf den Rücken und zieht die Beine möglichst weit an. Die Unterlage sollte nicht durchhängen, sondern einigermaßen stabil sein.

– Dann fasst man mit den beiden Zeigefingern auf den vorstehenden Beckenknochen (den jeder hat) und mit den Daumen auf die untere Rippe.

– Jetzt das Becken nach vorn drehen, als wolle man etwa ausschütten (im Stehen ist das einfacher). Ob man sich dreht, merkt man an den Fingern, die die Knochen fühlen.

– Dann zieht man das Gemächt nach innen, als müsste man pinkeln, es aber zurückhalten (Eselbrücke).

– Dann zieht man den Bauchnabel noch nach innen.

– Nun hebt man – mit angespannten Muskeln untenrum! – die Schulterblätter an, so dass der Oberkörper vom Boden leicht abhebt.

– Jetzt noch abwechselnd mit den Händen jeweils die Hacken berühren, dabei mit der Spannung nicht nachlassen.

Ich schaffe nur das nur zehn Sekunden, dann muss ich wieder nachlassen. Ein paar Mal, wenn man ungeübt ist, und man ist erschöpft. Ich bin mal gespannt, wie oft ich das in einer Woche kann.




Betr.: Invadieren

arab invasionarab invasion

Die Russen marschieren in die Ukraine ein. Halt! Stopp! Das geht doch gar nicht? Wer marschiert hier wohin von allen Seiten ein? Muss man solche Leute nicht ächten, boykottieren, „Verbrecher“ nennen, vor ein Kriegsgericht stellen, sich von ihnen unabhängig machen? Zum Glück hatten die Deutschen damals keine Zeit, darüber nachzudenken, wem man jetzt schwere Waffen zukommen lassen sollte.

Übrigens: Ob ein Angriff an der Grenze bleiben, tief in das feindliche Land vordringen, ob er sich mit der Einnahme der festen Plätze vor Allem beschäftigen, oder den Kern der feindlichen Macht aufsuchen und unablässig verfolgen soll, hängt nicht von einer Manier ab, sondern ist Folge der Umstände, wenigstens kann die Theorie es nicht anders einräumen. In gewissen Fällen kann das weite Vordringen methodischer und sogar vorsichtiger sein als das Verweilen an der Grenze, in den meisten Fällen aber ist es nichts Anders als eben der glückliche Erfolg eines mit Kraft unternommenen Angriffs und folglich von diesem nicht verschieden. (Carl von Clausewitz: Vom Kriege)




Abgezapft und original verkorkst

getraenke

Ich bin heute den ganzen Tag bei glühender Hitze herumgedüst und habe meine Vorräte wieder aufgefüllt, vor allem im Konsumtempel des Westens. Sonst gibt es vermutlich nicht viel zu berichten, was berichtenswert wäre und man noch nicht gehört hat:

Mathias Broeckers rätselt über eine Falle, in die „der Westen“ getappt sein könnte.

– Niemand will mehr arbeiten – außer den Nordkoreanern.

– Berliner Freibäder kann man vergessen. „Alle Täter sind wieder auf freien Fuß.“ Nein, das hat auch nichts mit dem Islam zu tun oder kopftuchgeschmückten Müttern, die Männer zur toxischen Männlichkeit erziehen oder mit mangelnder Affektkontrolle von Männern eines ganz bestimmten Milieus.

Vergesellschaftung von Energieunternehmen! Na klar! #Kommunismus Fun Fact: Vergesellschaftung meint nicht Verstaatlichung unter kapitalistischen Bedingungen.

– Lawrow spricht wie immer Klartext. Auf Englisch: „If the West supplies Kyiv with long-range weapons, the geographical objectives of the special operation in Ukraine will move even further“.

– Putin ist schon halb tot – und Biden jetzt auch.




Wimmelbild der Lüste und auch anderer Dinge

bosch
Hieronymus Bosch aka Jheronimus van Aken: Garten der Lüste (1490-1500)

bosch Ich darf kurz zwischendurch ein Buch Stefan Fischers über Hieronymus Bosch empfehlen, das es nicht nur bei der einschlägigen Großbourgeoisie gibt, sondern auch – leider nur das erste Kapitel – im Internet.

Bosch war immer schon einer meiner Lieblingsmaler, weil ich keinen blassen Schimmer hatte, was seine Bilder eigentlich „bedeuten“. Die Gestalten und Mischwesen sind für uns nicht mehr erschröcklich, aber vor einem halben Jahrtausend wird man das anders gesehen haben. Ich hätte mir das vollständige Werk kaufen sollen, aber vermutlich stehen die zentralen Ideen des Autors auch in „Im Irrgarten der Bilder“. So etwas kann man in Büchern natürlich gar nicht richtig betrachten, weil die Details nicht zu erkennen sind. In Fischers Buch findet man eine Linksammlung, nur die ist zu einem großen Teil nicht mehr aktuell. Deswegen habe ich ein bisschen herumgesucht.

bosch
Detail aus „Garten der Lüste“

– Das Jheronimus Bosch Art Center (niederländisch) hat eine Kollektion der Bilder, aber nicht in hoher Auflösung.

– Sehr informativ ist das Bosch Project – dort kann man sogar einige Gemälde als Röntgenaufnahme betrachten. Wenn man einmal anfängt, merkt man schnell, dass man Tage brauchen würde, um alles zu studieren. Das gilt auch für Die_Versuchung_des_Heiligen_Antonius.

– Ganz großartig auch das interaktive De Tuin der lusten van Jheronimus Bosch: Mit Sound, man kann bis ins kleinste Detail hineinzoomen, und die werden auch noch per Text erläutert.

bosch
Ein Teufel, Detail der Hölle aus „Garten der Lüste“

Bosch war ein Maler für die herrschende Klasse, das muss man so uneingeschränkt sagen. Das bedeutet: Er malte deren Ideologie, deren Werte und deren Attitude. Seine Werke fanden sich im Privatbesitz und an den Höfen des europäischen Hochadels. Der Maler selbst war gebildet und was sich des gesamten Canons des Wissen, einschließlich der Bibel, bewusst. Ohne diesen Wissen verstehe man auch die zahllosen Anspielungen nicht.

Die 1484 in ’s-Hertogenbosch gedruckte vorhumanistische Kleingrammatik für den Lateinunterricht Doctrinale des Alexander de Villa Dei listet reihenweise rhetorische Figuren auf, die Bosch sicher prägten, aber zu sprachspezifisch sind, um sie direkt in die Bildkunst zu übertragen. Typische rhetorische Stilmittel bei Bosch sind die Accumulatio, die durch die Aneinanderreihung ähnlicher oder zu einem Thema passender Bildmotive „Wimmelbilder“ oder „Suchbilder“ entstehen lässt, sowie verschiedene Mittel des Vergleichs wie das schon bekannte Exemplum, der Parallelismus, die Oppositio (Gegenüberstellung). Hinzu kommen visuelle Tropen, also Bedeutungsverschiebungen durch Verfremdung, und visuelle Neologismen. Als Letztere kann man die hybriden Bildmotive und Mischwesen Boschs verstehen.

bosch
Eingang zum himmlischen Paradies, ca. 1500-1515

Die Gemälde von Bosch sind belehrend – sie erzählen, was man tun oder lassen sollte und was geschehe, wenn man der herrschenden Moral nicht folge. Die Zeitgenossen fanden sicher auch einige Dinge lustig.

Dieses am Alltäglichen und Gewöhnlichen orientierte Bildrepertoire führte oft zur Komik und zum Humor, auch dann, wenn die moralische Lehre im Dienst der kirchlichen Sündenlehre stand. Denn den Eliten waren ihre Werte und Normen so selbstverständlich eine Richtschnur für das richtige und gute Leben, dass diese Werte und Normen ihnen zugleich dazu verhalfen, sich vom gegenteiligen, also vermeintlich dummen oder undisziplinierten Verhalten abzugrenzen, sich über dieses zu erheben und es zu verlachen. Man war sich zwar der generellen Fehlerhaftigkeit des Menschen durchaus bewusst, erwartete aber, dass jeder sich in seine Rolle und Position einfügte und durch Selbstdisziplinierung mäßigte.

Ist also ungefähr das, was die heutige Mittelklasse fühlt und anderen aufzwingt, mit „bewusstem“ Essen und Sich-Fortbewegen und Sprechen, um sich vom dummen Proletariat abzuheben, das ŕaucht, Fleisch isst und keine Gendersprache will und sich auch sonst schlecht benimmt.

bosch
Die Burks‘-Blog-Leser Verdammten in der Hölle, ca. 1500-1515




Immer noch die Lage, getrommelt

Kirsch-Sahne-Torte

Was haben wir denn heute Schönes: Unter anderem eine Kirsch-Sahne-Torte, auf die ich hätte noch irgendetwas Schokoladenartiges und Sahniges hätte streuen bzw. spritzen müssen. Das nächste Mal zur Siegesfeier auf dem Roten Platz.

– Kommen wir zum Gewohnten. In Sri Lanka, auch bekannt als Ceylon, nimmt der Klassenkampf Fahrt auf. Immer dort, wo man es zuallerletzt erwartet. Was macht die arbeitende Klasse dort? Das deutsche Wikipedia klärt uns gewohnt hinreichend auf. „Das Kastensystem soll der herrschenden Elite vorwiegend dazu dienen, ihre Macht zu sichern. Dies erinnert an das einst in Europa verbreitete Konzept des Feudalismus.“ Ach. Mich erinnert das an gar nichts, höchstens an Indien und sein „Konzept“ des Kapitalismus. Vielleicht werde ich im nächsten Leben „Paraiyar oder Begräbnistrommler“.

– In Berlin hängt vor einer Moschee die Flagge des Inka-Reiches. Die islamischen Mitbürger finden das gar nicht gut. Konservative Muslime und Musliminnen berufen sich auf eine Stelle im Koran, die beweisen soll, dass Allah Homosexuelle hasst. Sie berufen sich auf die Geschichte des Propheten Lot und seines Volkes: „Ihr gebt euch in eurer Sinnenlust wahrlich mit Männern ab statt mit Frauen“, heißt es da. Allah tötet die, Zitat, „Sünder“

Die Moschee-Gründerin Ates ist nicht gut auf die neue „Antidiskriminierungsbeauftragte“ zu sprechen. Diese verharmlose Diskriminierungen innerhalb der muslimischen Community. Bei ihr gehe es nur um den Rassismus der weißen Mehrheitsgesellschaft in Deutschland. Schon klar. Ferda Ataman nutzt Gendersternchen. Was will man da erwarten? Übrigens, Studenten: Punktabzug fürs Nicht-Gendern ist rechtswidrig.

– Noch etwas zu den Mohammed-Verstehern und anderen Döspbaddeln. Elio Adler schreibt in der Berliner Zeitung: „In Teilen der muslimisch-migrantischen Community gehört der Hass auf uns Jüdinnen und Juden leider zu oft zum guten Ton. Häufig aus einer islamistischen Ideologie heraus, aber auch bei Personen, die nicht religiös sind.“ Ich glaube aber nicht, dass Frau Ataman solche Artikel liest.

Ich will Twitter auch nicht mehr kaufen.

– Was macht eigentlich der Antisemitismusbeauftragte der Landesregierung in Baden-Württemberg? Oha. Der ist im Internet aktiv – und wie!

Dr. Michael Blume




Die Lage

Ukraine
Symbolbild für die Qualität der Berichterstattung über die Ukraine

– Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass Ukraine Gebiete abtritt. Da sollte mal jemand dem Selenskij sagen. Und nur wenige glauben an einen Sieg der Ukraine.

– Die Tschetschenen wollen nach Berlin kommen, weil sie in der Ukraine den Islam verteidigen. Inschallah. Kein Zweifel!

– Westliche Waffen, die für die Ukraine bestimmt waren, landen nicht immer dort, wo sie hin sollten.

– China und Indien haben an Russland ziemlich viel Geld gezahlt. Vielleicht sollte man jetzt Rubel Kaufen?

– Ansonsten im Osten nichts Neues.




Westliches und östliches Gedöns

georgina
Georgina (Symbolbild)

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einer ungeheueren Georgina verwandelt. Halt! Stopp! Darüber wollte ich gar nichts posten. Ich suchte nur einen Vorwand für ein gefälliges Titelbild.

Deniz Yücel tweetete (heißt das Verb so?): In einer Welt aus Willen und Vorstellung, in der sich jeder Student mithilfe von giftgrünem Nagellack und Fantasiepronomen zur „non-binären“ Person erklären kann und jede Redakteurin mit schneewitchenblasser Haut und einem Onkel in Slowenien zur „Person of Color“ mag ein evolutionsbiologischer Vortrag über Sex und Gender als Zumutung erscheinen. Das ist okay. Queerdenker dürfen dagegen protestieren, ebenso wie z.B. Querdenker gegen einen epidemiologischen Vortrag über Covid-19. Die vorgetragenen Thesen können wissenschaftlich kontrovers sein, wie Kritik nicht immer als gepflegter Disput unter C4-Professoren stattfinden muss. Cancel Culture wird nicht dadurch vom Kampfwort zur Realität, weil Jana aus Kassel oder Momo aus Berlin (vormals: Bodo aus Ulm) oder wer auch immer im Internet oder auf der Straße gegen was auch immer demonstriert, sondern durch die Unfähigkeit von Institutionen aller Art, Kritik und Empörung auszuhalten.

– Ich würde das noch steigern: Wenn die vier (!) Präsidenten der Humboldt-Universität in Berlin nicht in der Lage sind, die Freiheit der Lehre und der Wissenschaft zu garantieren, notfalls mit Hilfe roher Gewalt der Polizei, dann sind sie unfähig und sollten allesamt zurücktreten. Oder sie wollen es nicht. Dann um so mehr.

Oder man sollte die Humboldt-Uni ganz schließen.

westliche werte
Westliche Werte (Symbolbild)

– Das Ministerium für Wahrheit informiert: „Wissenschaft“ heißt jetzt „inhumaner Biologismus„. #VolkerBeck

Die haben doch alle einen an der Klatsche. Ich kann mich da richtig hineinsteigern. Ich habe nichts gegen Aufmärsche von Homosexuellen, aber bitte dann auch im Stechschritt. Warum werden eigentlich bei Fotos des Milieus, das in Neusprech mit zahllosen Buchstaben abgekürzt wird, deren Reihenfolge mir entfallen ist, von der Bedeutung ganz zu schweigen oder gar, wie man das Gedöns ausspräche, immer nur Tunten abgebildet? Warum sind die alle so hässlich und sehen nicht so aus wie woanders? Sind „Transmenschen“ alles Männer? Jetzt muss ich aber damit aufhören…

– Apropos: „Sprachdiktate sind ein Markenzeichen aller Diktaturen.“

östliche werte
Östliche Werte (Symbolbild)

And now for something completely different.
– Das Ministerium für Wahrheit, auch bekannt als Clemens Wergin, informiert: Niederlagen oder heillose Flucht in einem Krieg heißen immer „taktischer Rückzug“.

– Die russische Propaganda zitiert den Feind: „The world can order Russia to leave Donbass, but the Russians will not leave, and no one can force them to leave.“ This statement was made by the former head of the British General Staff, General Richard Dannatt, in an interview with Sky News.
He also expressed confidence that Russian forces would „almost inevitably“ occupy the DPR and the LPR, and the Ukrainians would not be able to „expel“ them from there.

Das hätte ich nicht gedacht, zumal Selenkij doch angekündigt hat, den Donbass zurückzuerobern?

– Das mit den ukrainischen Drohnen hat sich bald ausgedrohnt. „Ukraine’s drones are becoming increasingly ineffective as Russia ramps up its electronic warfare and air defenses“.

– Ich bin mal gespannt, ob die Russen jetzt erst nach Kramatorsk und Slowjansk vorstoßen oder eher im Süden in Richtung Odessa. Ich denke, die erstere Variante ist wahrscheinlicher – sie werden nach der Oblast Luhansk auch Donezk vollständig einnehmen wollen. Wenn die Ukrainer dann immer noch nicht verhandeln wollen, verlieren sie die gesamte Südküste – falls dann überhaupt noch jemand kämpfen will und nicht alle in Scharen desertieren.




Alles Putins ausser Mutti

Lisichansk
Die ukrainischen Truppen wurden aus Lisichansk vertrieben.

Bei der „Konkret“ hängt der Haussegen schief: „Für uns, Autorinnen und Autoren von Konkret, ist mit dem redaktionellen Kurs zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine rote Linie überschritten. Wir wollen und können nicht weiter in einer Zeitschrift publizieren, die sich in dieser Frage in die Nachbarschaft der AfD, des völkischen Flügels der Linkspartei oder Jürgen Elsässers Compact, von Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi oder den Lobbyverbänden der deutschen Industrie begibt.“

Ich halte das für bekloppt Quatsch. (Wer ist der „völkische Flügel“ der „Linkspartei?“) Leute, die reaktionäre Sprachesoterik aka Gendersterchen aushalten oder sogar benutzen, regen sich über eine Meinung auf, die sich nur marginal von der eigenen unterscheidet? Mittlerweile ist die Pro-Putin-Keule ein Mittel geworden, um sich vor einer Analyse zu drücken und Diskussionen zu verweigern. Wer keinen dritten Weltkrieg will, ist automatisch „Putin-Versteher“.

„…findet sich kaum etwas im Heft, ebenso wenig über die ideologische und materielle Zuarbeit der Machthaber im Kreml für die rassistische und faschistische Rechte weltweit, von Orbán und Le Pen bis Trump und Modi.“ Als wenn das alles so einfach wäre! Sollten deutsche Linke die Kriegstreiberin Hillary Clinton anhimmeln? Was unterscheidet Orbán von Netanjahu? Und was Le Pen von der dänischen Einwanderungspolitik? Alles Nazis außer uns? So kennt man die deutschen Linken und die, die sich dafür halten.




Entnazifizieren!

„Die Aussagen des ukrainischen Botschafters sind eine Verzerrung der historischen Tatsachen, eine Verharmlosung des Holocausts und eine Beleidigung derer, die von Bandera und seinen Leuten ermordet wurden.“ (Botschaft Israels in Berlin)

Ich glaube, der Melnyk spiegelt ńur den politischen Mainstream in der Ukraine wieder.




Huren, Putin und das Übliche

blonde
Keine Hure (Symbolbild)

Wäre Putin eine Frau, wäre die Ukraine schon längst erobert. Nein, ich wollte nicht über russische Huren schreiben, weil das andere schon getan haben. Mein Vater hätte mir das aber nie bezahlt.

Wir haben hier noch etwas über Biden, jetzt aber von CNN: „Biden officials privately doubt that Ukraine can win back all of its territory“. Ach was! Die Russen ziehen sich von der Schlangeinsel zurück, und die ukrainische Propaganda bejubelt das als Sieg, obwohl die gar keine Schiffe haben, die das Eiland hätten erobern können. Dahinter steckt garantiert ein Deal, von dem wir aber nichts erfahren werden. Oder die Russen kalkulieren nach dem Kosten-Nutzen-Prinzip, weil sie Raketen, die von der Ukraine aus auf die Insel abgefeuert werden, zur Zeit nicht abfangen können. Zu hoffen, die Ukraine würde jetzt ihrerseits etwas tun, finde ich illusorisch.

CNN beurteilt im Gegensatz zu deutschen Mainstream-Medien die Situation pessimistisch realistisch: „Tide turns in the Ukraine war as Russia makes progress in the east“. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die komplette Oblast Luhansk erobert worden und dann Russland per „Volksabstimmung“ einverleibt wird. Wer dann, wie jetzt und auch vorher, Raketen dahin schießt, greift Russland selbst an. Das würde nicht gut ausgehen.

„Russland als ein riesiger Flächenstaat, als der größte Flächenstaat der Erde und mit diesen ganzen großen Rohstoffvorkommen ist zu mächtig und zu interessant, als dass man ihn tatsächlich eindämmen und isolieren könnte.“ (Christoph Wanner, Russland-Korrespondent der „Welt“)

Ja, aber wer will das schon hören…

blonde
Keine Hure (Symbolbild)