A contemptible minority in a land of freedom

female soldier idf

Nachdem Fratzenbuch ich wegen des schießenden Unterwäschemodels wegen der israelischen Soldatin für Postings in dortigen Gruppen bis Ende Oktober gesperrt hat, muss ich jetzt nachlegen. „You are selling your body to the government.“

Aber außer dem Erdbeben, das vielleicht von ukrainischer… äh polnischer Menschenhand verursacht wurde, ist nicht viel passiert. Wenn die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine nicht unverzüglich eingestellt werden, werden die russischen Streitkräfte vor der gnadenlosen Bombardierung Moskaus nicht zurückschrecken, warnt Putin.

Ich hatte gehofft, dass es mindestens 105 Prozent würden. Im übrigen glaube ich, dass es sich bei der Wahl im Donbass durchaus um ein realistisches Ergebnis handelt, weil der übergroße Mehrheit derjenigen, die gegen den Anschluss stimmen würden, ohnehin nicht mehr dort leben.

And now for something completely different. Wir erleben mittlerweile einen Sozialtourismus. Wenn meine Wortwahl als verletzend empfunden wird, dann bitte ich dafür nicht um Entschuldigung.

And now for something completely different. Wahre Demokratie ist, wenn jemand eine Wahl im Ausland privat beobachtet und deswegen seine Jobs in Deutschland verliert. McCarthy lässt grüßen. Ich bin eine „verachtenswerte Minderheit in einem Land der Freiheit“.




Misunderstanding of what the phenomenon is

italien

Saudi-Arabien ist der freie Westen und verwirklicht dessen Werte. Russland nicht.

Putin gibt Edward Snowden die russische Staatsbürgerschaft. Muss er jetzt zum Militär? Als Agent ist er ja geeignet.

Italien kenne ich nicht wirklich, ich war noch nie südlicher als Meran und Umgebung. Vielleicht kann die Leserschaft eine kluge Analyse empfehlen anstatt des Geheuls und Gejammers, das uns aus den Qualitätsmedien – auch über Schweden – entgegenschwappt?

Die braun gebrannte Dame, die hier schon verlinkt wurde, erwähnt die „Finanzdingsbums“ („perfect slave at the mercy of financial speculators“) genauso wie die Gebrüder Strasser. Man muss sich eben überall zusammensuchen, was das Volk glücklich macht. Aber das „schaffende Kapital“ soll selbstredend weiter erhalten und gepflegt werden wie auch bei der AfD.

Natürlich ist das alles reaktionäre Kapitalismus-Kritik. Die „Familie“, die Meloni ständig erwähnt, zerstört sich selbst, wenn sie keinen ökonomischen Sinn mehr ergibt, und verflüchtigt sich in wolkige und unsubstantiierte Gefühle aka Liebe, die den Trieb zur Fortpflanzung unterfüttern – mehr aber auch nicht. Die Rechten sind hier genau so Lifestyler wie die „Linken.“ Ans Eingemachte geht es nie. Deren Gallionsfiguren sind nicht nur „rechts“, sondern müssen sich auch „links“ geben – wie Donald Trump.

2016 zitierte ich Robby Soave auf Reason.com: „Nobody votes for Trump or likes Trump on the basis of policy positions. That’s a misunderstanding of what the Trump phenomenon is. (…) The segment of the electorate who flocked to Trump because he positioned himself as „an icon of irreverent resistance to political correctness“ think it means this: smug, entitled, elitist, privileged leftists jumping down the throats of ordinary folks who aren’t up-to-date on the latest requirements of progressive society.“

Aber man muss das erst nehmen. Der Nationalismus, den auch Marine Le Pen und Giorgia Meloni bedienen, meint in Wahrheit: Die von uns gewählte Regierung soll sich um uns kümmern und nicht um die Ukraine oder Einwanderer. Das kann man nicht nur, das sollte man unterstützen. Ich würde es aber nicht völkisch definieren wie die Rechte, sondern sagen: Die deutsche Bevölkerung ist zuerst dran. Und dann sehen wir weiter.

Heimlich wünsche ich mir auch für Frankreich, dass Le Pen gewinnt: Zum einen würde ich mich über die Reaktion der deutschen Medien köstlich amüsieren, und zum anderen bestätigte das nur meine Meinung, dass die „Linke“ mehrheitlich ein Haufen „diverser“ kleinbürgerlicher Versager ist, auch in Frankreich, die man genau so wenig retten kann wie die einst ruhmreiche italienische KP.

Oder, philosophisch gesprochen: Jede Bevölkerung in einer parlamentarischen Demokratie hat der Regierung, die sie verdient.




Vernebelte Hirne, reloaded

apokalypse

Die Grünen haben keine Angst vor dem Atomkrieg, ganz gleich, was die Wähler denken.

Viele literarische Beispiele für die augenblickliche Lage fallen mir nicht ein – vielleicht Camus‘ Roman Die Pest, das ich während meiner Schulzeit auf Französisch lesen musste und damals nicht verstanden habe. Reflexion aus distanziertem Blickwinkel über den Widerstand der Menschen gegen physische und moralische Zerstörung trifft es ganz gut. Oder man stellt sich jemanden vor, der inmitten der deutschen Kriegshysterie zu Beginn des ersten Weltkriegs nicht mitmachen wollte, aber niemanden fand, der sich dem medialen Mainstream entzog. Vermutlich hätte Friedrich Kellner ein Dé·jà-vu. Kurz und knapp: Alle anderen sind verrückt geworden. Man beginnt dann, an sich selbst zu zweifeln: Bin ich vielleicht der Geisterfahrer und merke es nur nicht?

apokalypse

Die Wagenknecht sagte: Wir sind in Deutschland offenbar nicht mehr in der Lage, halbwegs vernünftige Debatten zu führen. Wenn ich in einer Bundestagsrede den Ukraine-Krieg ein Verbrechen nenne, aber trotzdem die Wirtschaftssanktionen kritisiere, weil sie uns weit mehr schaden als Russland, dann wird behauptet, ich hätte eine „pro-russische“ Rede gehalten. Wer für Verhandlungen statt Waffenlieferungen eintritt, wird als „Kreml-Sprecher“ diffamiert. Das ist doch unterirdisch. Mit Moral allein wird man den Krieg und das Leid der ukrainischen Bevölkerung leider nicht beenden können.

Ich kann jedes Wort unterstützen. Was ist daran falsch? Wenn man aber liest, was die Kritiker dazu sagen, kann man sich nur an den Kopf fassen. Und erst das Geheule und Gekeife auf Twitter und auch anderswo!

Wie verrückt ist es, wenn eine Partei die einzige Person, der mehr zuhören aus die eigenen Leute, nicht zur Vorsitzenden macht oder sie zumindest vorbehaltlos unterstützt? Die „Linke“ hat sich endgültig demontiert und traut sich noch nicht einmal, gegen die Position des Ausschusses, der die Geschäfte der Bourgeoisie organisiert der Regierung zu sein. Es ist schon fast so wie die Situation, als die SPD für die Kriegskredite stimmte.

apokalypse

Im Freitag lesen wir einen recht klugen Artikel über die Stimmung in Russland: Westliche Arsenale und Aufklärung haben der Ukraine maßgeblich zum Charkiw-Durchbruch verholfen, eben das wurde in Russland genau registriert. Spätestens jetzt ist der Westen keine „Wirtschaftskriegspartei“ mehr, wie es der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck Ende März formulierte, sondern „unmittelbare Kriegspartei“. Das scheint zum neuen gesellschaftlichen Konsens in Russland geworden zu sein. Daraus resultieren in der Kriegsdebatte zwei entscheidende Fragen: Können wir trotzdem gewinnen? Und wenn ja, muss sich dafür etwas an der Strategie ändern? Auf beide Fragen antworten die Russen mit „Ja“. (…) Eine mögliche Niederlage gegen den „kollektiven Westen“ wird in Russland – schon aus geschichtlichen Gründen – mit einem vollständigen Untergang gleichgesetzt. Umso kompromissloser stellt sich die russische Gesellschaft auf ein Weiterführen der Kampfhandlungen ein.

Was die Referenden angeht, ist die Meinung unserer Medien durchweg ignorante Heuchelei: Dass alle ausnahmslos von „Schreinreferenden“ reden, lässt mich an Gleichschaltung freiwillige Selbstkontrolle denken. Oder eben an das Gegenteil – an unfreiwillligen Kontrollverlust.

apokalypse

Apropos Gleichschaltung freiwillige Selbstkontrolle: Gibt es einen Konsens unter den Rezipienten deutscher Medien, dass ein Wahlsieg Giorgia Melonis der Untergang des Abendlandes bedeute? Nein, gibt es nicht. Aber alle tun so. „Europas Angst vor Giorgia Meloni“ (ZDF). Auch die Lautsprecher des Kapitals sorgen sich: „Wenn sie am Sonntag die Wahl gewinnt, gerät Italiens EU-Mitgliedschaft in Gefahr“ (Handelsblatt). Vermutlich sehen das die Italiener gelassener. Immerhin können sie auf 2500 Jahre Erfahrung mit schlechten Regierungen verweisen.

Es sind die immer gleichen Textbausteine, die abgesondert werden, wie auch beim Wahlsieg der Rechten in Schweden. Vielleicht sollte man sich einfach Gedanken machen, dass die eigene Position womöglich falsch ist und man die Themen, die die Leute bewegen, anders angehen muss? Nein? Dann geht dahin, wo die „Linke“ bald sein wird.

apokalypse

Apropos „links“: Der „linke“ chilenische Präsident Gabriel Boric ist ein Antisemit. Bei einem schwerwiegenden diplomatischen Zwischenfall verweigerte der chilenische Präsident Gabriel Boric am Donnerstag die Annahme des Beglaubigungsschreibens des neuen israelischen Botschafters Gil Artzyeli. Die Ablehnung des israelischen Gesandten durch den Präsidenten stellt einen gravierenden Verstoß gegen das diplomatische Protokoll dar, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern trüben könnte.

Das ist nicht der erste Fall dieser Art. Mein Mitbewohner ist Chilene und erklärt das so: Die Community arabischer Einwanderer in Chile ist die größte von ganz Lateinamerika, und vermutlich plappert Boric wie auch die US-amerikanischen „Linken“ – die auch hierzulande bejubelt wurden – so, wie sie meinen, dass ihre potenziellen muslimischen Wähler das wollen.

apokalypse

Einige Tage nach diesem Vorfall geschah etwas Interessantes: „Hackers have leaked more than 350GB of Chilean Armed Forces emails“. Ach? According to the local press, the more than 400,000 emails published contain military secrets such as the Chilean Army spying on the Communist Party of the country, the persecution of environmental activists and travel irregularitiesare among the most bullied content of this leak.

Jetzt rollen dort die Köpfe. Wer war’s? Ich musste an mein T-Shirt denken, das ich tragen werden, wenn meine Hüfte wieder ganz gesund ist, am besten auf der Sonnenallee. Der israelische Botschafter hat der chilenischen Regierung schon angeboten, dass Israel ihnen auf dem Gebiete der IT-Sicherheit „helfen“ könne, sie hätte da einige Experten. Ich musste schallend lachen, als ich das hörte.

apokalypse

Apropos IT-Sicherheit: Die Russen wollen jetzt auf Linux umsteigen. Damit ist der freie Westen erledigt. Das eröffnet ganz neue Perspektiven für Aeroflot.

apokalypse

Ich bin 50 und empfinde das auch. Unser Autor würde sich gern jünger fühlen. Doch dann steht er nach einer alkoholgetränkten Nacht vor dem Spiegel, betrachtet sein zerfurchtes Antlitz und denkt: Altbau bleibt Altbau, mein Freund. (Spiegel online)

Die jungen Leute haben einfach keinen Mumm mehr.

apokalypse




Die Lage, schon mehrfach revisited

putin

Es überrascht nicht weiter, dass die Russen schon jetzt Karten veröffentlichen, die das zu erwartende Ergebnis wiedergeben: Das Beitrittsgebiet wird ein Fünftel der Ukraine umfassen, die Krim gar nicht mitgerechnet. Die Einwohnerzahl ist natürlich aus der Luft gegriffen, da Millionen von Ukrainern auf der Flucht sind. „In terms of area, this is larger than Bulgaria, Cuba or South Korea. The population is larger than Belgium, Belarus, Israel or Austria.“

Und ja, das ist kein Bluff.

kriegsfolgen




Ins Wissenschaftliche verlegte Kampfschrift für deutsche Bedürfnisse

british empire

Jan Gerber rechnet in der FAZ (Paywall, ich bekam den Artikel von einem Leser geschenkt) mit den Postcolonial Studies ab. Lesenwert, aber für viele vermutlich tl;dr.

Die Documenta 15 wurde nicht zufällig zum Festival des Antisemitismus. Obsessiver Hass auf Israel begleitet die postkolonialen Studien schon seit ihren Anfängen. Warum fällt er in Deutschland auf fruchtbaren Boden?

Doch nicht erst die Nähe zur BDS-Bewegung, sondern schon die überdeterminierte Berufung auf den Postkolonialismus hätte stutzig machen können. Das heißt nicht, dass die postkoloniale Theorie per se antisemitisch ist. Ihr kommen große Verdienste zu. Die Postcolonial Studies haben die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte, den Verbrechen und dem Nachleben des Kolonialismus befördert. Zugleich haben sie dazu beigetragen, dass Literatur aus Asien, Afrika und Lateinamerika im Westen stärker beachtet wird.Dennoch fällt auf, dass es viele namhafte postkoloniale Theoretiker gibt, die BDS-Positionen vertreten. (…)

Auch wenn der Postkolonialismus weder eine in sich geschlossene noch eine antisemitische Theorie ist, hat er offene Flanken zum traditionellen und israelbezogenen Antisemitismus. Die Obsession gegenüber Israel wurde ihm bereits in die Wiege gelegt. Folgt man ihren Chronisten, dann war Edward Saids Buch Orientalismus (1978) das Gründungsdokument der Postcolonial Studies. Said versucht am Beispiel des Nahen Ostens zu zeigen, dass der westliche Blick auf den Orient stets von Dominanzbedürfnissen geprägt war. (…)

Kritiker wie Bernhard Lewis haben schon früh darauf hingewiesen, dass einige zentrale Thesen Saids wissenschaftlich nicht haltbar sind. (…) [Warum sind Leute immer noch nicht in der Lage, Links zu setzen? Ich würde als Chefredakteur die Peitsche schwingen.]

Wer von Deutschland und Israel spricht, thematisiert, ob er will oder nicht, auch die Vernichtung der europäischen Juden. Der Holocaust darf bei Said jedoch nicht oder allenfalls am Rande vorkommen, weil er die Vorstellung dementiert, dass Israel ein Produkt des Kolonialismus sei. Die Weltgemeinschaft stimmte der Gründung des jüdischen Staats 1948 vor allem aufgrund des nationalsozialistischen Massenmords zu. Israel wurde nicht auf Druck der alten Kolonialmächte gegründet, sondern gegen ihren Willen. (…)

„Orientalismus“ ist (…) eine „ins Wissenschaftliche verlegte Kampfschrift“. Auch wenn man nicht so weit gehen will, ist kaum zu übersehen, dass das Buch zumindest im Subtext auf die Delegitimierung Israels zielt. Durch seine Schrift The Question of Palestine, die ein Jahr nach „Orientalismus“ erschien, setzte Said sein wissenschaftliches Werk schließlich selbst explizit in den Kontext seines politischen Engagements gegen Israel. Vermittelt über beide Texte, das theoretische und das politische Manifest, schrieb sich die affektive Besetzung des jüdischen Staats in die postkoloniale Theorie ein. (…)

Die europäischen Juden wurden nicht wegen ihrer Hautfarbe ermordet; das Jahrhundertverbrechen lässt sich nicht mit Verweisen auf die zur zentralen Konfliktlinie des Jahrhunderts ernannte „Color Line“ erklären. Auch daraus resultieren sowohl die vielen postkolonialen Versuche, den Holocaust zu relativieren, als auch die fragwürdigen Bemühungen, das Verbrechen doch noch an der Farbskala einzuordnen. Einige postkoloniale Denker gehen so weit, Juden zu „People of Color“ zu erklären, die erst durch ihren Aufstieg in die Mittelschichten zu „Weißen“ geworden seien. (…)

Nimmt man die Zahlen ernst, dann liegt der Prozentsatz von Antisemiten in Asien,
Lateinamerika und im südlichen Afrika unter dem westeuropäischen Durchschnitt von 24
und dem deutschen von 27 Prozent. Nur der Nahe Osten und das nördliche Afrika weisen
deutlich höhere Werte auf. Sie liegen bei 74 Prozent.

Vor diesem Hintergrund scheint es fast so, als wären mit der demonstrativen
Beschwörung des Postkolonialismus bei der Documenta vor allem deutsche Bedürfnisse
bedient worden. Jenseits aller vollkommen berechtigten Empörung über die
jahrzehntelange Ignoranz der Kolonialgräuel ist hierzulande ein neues Unbehagen an der
Erinnerung an den Holocaust entstanden.




Wind an der Front [Update]

Glasmüll
подразделения, которое участвует в спецоперации, считает, что Россия справится со всеми задачами на Украине без мобилизации

Jeder denkende Mensch wird ahnen, wie es weitergeht mit der „speziellen Militäroperation“. Die Russen graben sich ein.

Ab dem 23. September wird in den sogenannten Volksrepubliken über einen Beitritt zu Russland abgestimmt. Im Westen gibt es dazu nur Heulen und Zähneklappern. Ich halte das für Heuchelei. Gesetzt den Fall, es gäbe Wahlen, die von UN-Beobachtern kontrolliert würden, und die Leute stimmten mehrheitlich für den Beitritt zu Russland – dann würde das auch nicht akzeptiert. Deswegen spielen die Russen das Spiel mit und trollen ihre Gegner mit „Wahlen“.

Wenn diese Gebiete dann nach Ansicht der Russen zu Russland gehören, kann Putin seinen Leuten einen Angriff als Attacke auf das „Vaterland“ verkaufen. Und das Regime in Kiew ist dämlich genug, das provozieren zu wollen. Rücksicht auf die eigenen Leute nehmen die Oligarchen und ihre bis ins Mark korrupten Helfershelfer genauso wenig wie Putin.

Irgendwann werden die Russen richtig draufhauen, und man kann nur hoffen, dass es nicht Atombomben sind.

[Update] „After the referendums, an attack on the liberated territories will become an attack on Russia with all the consequences, said Deputy Speaker of the Federation Council Konstantin Kosachev.“




Unter Bibellesern

das kapital

Workingclasshistory (vielleicht sollte ich auch so einen Online-Shop eröffnen?) auf Instagram:
On this day, 14 September 1867, volume one of Karl Marx’s Magnum Opus, Capital, first appeared in Germany. Subsequently published in all the world’s major languages and studied widely by workers, it was often referred to as „The Bible of the working class“.

Today, it is still unsurpassed as an analysis and critique of capitalism. While parts of it are quite dense and complex, notably the first three chapters, much of it is very readable. Some Capital study guides, for example, suggest skipping the first three chapters if readers find them excessively complex, and returning to them later. Some suggest beginning with chapters 26-28, where Marx emotively recounts the violent theft of common lands in Britain which laid the foundations of the capitalist system, by forcing the dispossessed to work for a wage.

For example, in 18th-century Scotland: „the hunted-out Gaels were forbidden to emigrate from the country, with a view to driving them by force to Glasgow and other manufacturing towns… From 1814 to 1820 these 15,000 inhabitants, about 3,000 families, were systematically hunted and rooted out. All their villages were destroyed and burnt, all their fields turned into pasturage. British soldiers enforced this eviction, and came to blows with the inhabitants. One old woman was burnt to death in the flames of the hut, which she refused to leave. Thus [the Duchess of Sutherland] appropriated 794,000 acres of land that had from time immemorial belonged to the clan. She assigned to the expelled inhabitants about 6,000 acres on the sea-shore — 2 acres per family… The Duchess, in the nobility of her heart, actually went so far as to let these at an average rent of 2s. 6d. per acre to the clansmen, who for centuries had shed their blood for her family.“

lesson




Dem Volke dienen

steinbruch
Linkssektierer und Wagenknecht-Kritiker nach der Revolution bei der Aufbauarbeit im Dienste des Volkes

Die Linkssektierer, die bei Sahra Wagenknecht „Querfront“ murmeln und sich in ihrer winzigen Blase gegenseitig bestätigen, sind noch irrelevanter als die maoistischen Politsekten der 70-er Jahre. Ein Jahr in der Produktion Seit an Seit mit der Arbeiterklasse oder ein gleich langes Praktikum bei der Feuerwehr in Berlin-Neukölln würden vielleicht helfen. Es muss ja nicht gleich ein Steinbruch sein. Oder man wartet einfach, bis sie auf dem gleichen Müllhaufen gelandet sind wie die diversen Glottisschlagerinnen.




Unter Desaströsen

ukraine
Deutscher Panzer (noch nicht klimaneutral) in Charkov.

„Gerüchte über eine eventuelle mögliche Wiedereroberung Charkows entbehren jeder Grundlage.“ (Oberkommando der Wehrmacht, 2. März 1943)

Im Fernsehen reden die Russen überraschend deutlich Klartext (mit englischen Untertiteln). Alle Positionen kommen vor (außer meiner natürlich). Lässt man das Revue passieren, merkt man ziemlich schnell, dass alle Meinungen, die sich irgendwie am Begriff „Nation“ entlanghangeln, total in weltanschaulichen Sackgassen enden. Sind die Ukrainer eine Nation und wenn ja, was sagt uns das? Falsche Frage. Erst kommt das Fressen, dann der Rest.

Vermutlich könnte auch niemand erklären, was am russischen way of life so erstrebenswert sein soll, dass die Ukrainer ihre Oligarchen den russischen vorziehen. Was mich erschreckt ist, dass offenbar niemand einen Plan hatte, auch Putin und seine Peer Group nicht, und jetzt alle von einem in das nächste Desaster stolpern, weil niemand bei Strafe des eigenen Untergangs wieder zurückkann. So fing auch der erste Weltkrieg an.

Deutsche Panzer stehen bald wieder vor Charkow. Das hatten wir schon mal.

Наше дело правое. Победа будет за нами. Ach. Ach was.




Spezielle Spezialoperation oder: The end game remains the same [Update]

ukraine

Allmählich lichtet sich der propagandistische Nebel, und man kann erkennen, was da in der Ukraine vor sich geht. Die russische Armee zieht sich in Windeseile – um nicht zu sagen panisch – aus dem Oblast Charkow zurück. Offenbar hat man eingesehen, dass es angesichts der massiven Offensive der Ukraine nicht sinnvoll ist, Gebiete halten zu wollen, die ohnehin verloren gehen würden. Das kann aber jetzt lange Zeit hin und her gehen. Einige russische Stimmen fordern natürlich jetzt, nicht zum ersten Mal, eine Kriegserklärung und Mobilmachung.

Die westliche Propaganda hatte Putin bekanntlich schon todkrank dahinsiechend gesehen. Die neueste Version: Sein Rücktritt wird gefordert.
„We believe that the decision made by President Putin to start the special military operation is detrimental to the security of Russia and its citizens,“ the Smolninsky document filed on Wednesday evening said.

Das wird natürlich folgenlos bleiben. Interessant ist aber, wie das Leute wie Scott Ritter sehen, die zwar auch bedingungslos pro-russisch argumentieren, aber immerhin auch Zwischentöne zulassen: „I am thousands of miles removed from the battlefield and am in receipt of incomplete and often contradictory pieces of information. Any effort to try and paint a complete picture of this battlefield would be, in my case at least, a fool’s errand.“ Scott sieht bisher drei Phasen des Krieges (ich habe das zusammengefasst und gekürzt):

1. Phase: In der ersten Phase wollten die Russen so viel Territorium wie möglich erobern. Dafür boten sie etwa 200.000 Soldaten auf. Die Ukraine konnte etwa 260.000 Soldaten aufbieten, die von bis zu 600.000 Reservisten unterstützt wurde. Das standardmäßige Angreifer-Verteidiger-Verhältnis von 3:1 wurde außer Kraft gesetzt: Die Russen versuchten, den zahlenmäßigen Vorteil der Ukraine durch Schnelligkeit in den Überraschungseffekt zu kompensieren. Sie hofften auf einen schnellen politischen Zusammenbruch der Ukraine, der einen längeren Krieg verhindert hätte.

Dieser Plan war zum Beispiel im Süden der Ukraine erfolgreich. Er band ukrainische Truppen an Ort und Stelle und vereitelte, dass die Ukraine dorthin Verstärkungen schicken konnte. Der Plan scheiterte aber strategisch – die Ukraine brach nicht zusammen.

2. Phase: Die Russen gruppierten sich in der zweiten Phase um und konzentrierten sich darauf, die Donbass-Region zu erobern. Russland nutzte seine überlegene Feuerkraft, um langsamen und gezielt gegen die Ukrainer vorzurücken. … in doing so, achieving unheard of casualty ratios that had ten or more Ukrainians being killed or wounded for every Russian casualty. (Woher will er das wissen?)

Während Russland langsam gegen die eingegrabenen ukrainische Streitkräfte vorrückte, versorgten die USA und die NATO die Ukraine mit Milliarden von Dollar an militärischer Ausrüstung für mehrere gepanzerte Divisionen (Panzer, gepanzerte Kampffahrzeuge, Artillerie usw.) mit umfassender operativer Ausbildung an dieser Ausrüstung in militärischen Einrichtungen außerhalb der Ukraine. Während Russland damit beschäftigt war, das ukrainische Militär auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen, war die Ukraine damit beschäftigt, diese Armee wieder aufzubauen und zerstörte Einheiten zu ersetzen.

Jetzt sah sich Russland neuen Einheiten gegenüber, die extrem gut ausgerüstet, gut ausgebildet und gut geführt waren und die von Streitkräften unterstützt wurden, die die NATO ausgbildet hatte. Aber der Großteil dieser Einheiten wurde noch in Reserve gehalten.

3. Phase

Die derzeitige ukrainische Gegenoffensive verlängert nicht die zweite Phase, sondern ist der Beginn einer dritten Phase: Kein ukrainisch-russischer Konflikt mehr, sondern ein NATO-Russland-Konflikt.
Der ukrainische Schlachtplan trägt überall den Stempel „Made in Brussels“. Die Zusammensetzung der Streitkräfte wurde von der NATO bestimmt, ebenso wie der Zeitpunkt der Angriffe und die Richtung der Angriffe. Der NATO-Geheimdienst lokalisierte sorgfältig Schwachstellen in der russischen Verteidigung und identifizierte kritische Kommando- und Kontroll-, Logistik- und Reservekonzentrationsknoten, die von ukrainischer Artillerie angegriffen wurden.

Die Taktik der Ukraine scheint völlig neu zu sein. Sondierungsangriffe werden gestartet, um die Russen zu zwingen, ihre Verteidigungsfeuer offenzulegen, die dann durch ukrainische Gegenbatteriefeuer unterdrückt werden, die von Drohnen und/oder Gegenbatterieradaren gelenkt werden. Dann rücken hochmobile ukrainische Streitkräfte schnell durch identifizierte Schwachstellen in der russischen Verteidigung vor und dringen tief in weitgehend ungeschütztes Gebiet ein. Diese Hauptkolonnen werden durch Überfälle unterstützt, die von auf Fahrzeugen montierten Truppen durchgeführt werden, die russische Stellungen im hinteren Bereich angreifen und jede russische Reaktion stören. Die ukrainische Armee, der Russland in Cherson und um Charkow gegenübersteht, ist anders als alle ukrainischen Gegner, denen es zuvor gegenüberstand. Vorteil: Ukraine.

Das Potenzial für eine ukrainische Gegenoffensive ist seit einiger Zeit bekannt. Zu glauben, dass Russland völlig überrumpelt wurde, ist jedoch falsch. Aber die Realität schränkt die operativen Optionen ein: Russland hat sich auf 200.000 Mann beschränkt. Auf einem so großen Schlachtfeld wie der Ukraine ist das nicht genug.

Vielleicht hat Russland das Potenzial für einen konzertierten ukrainischen Gegenangriff geahnt, war aber von der Kombination neuer Faktoren überrascht. Die Geschwindigkeit des ukrainischen Vormarsches war unerwartet, ebenso wie die von der Ukraine angewandte Taktik. Das Ausmaß an operativer Planungsunterstützung und Geheimdienstinformationen, die die NATO zur Unterstützung dieses Gegenangriffs bereitstellte, schien die Russen ebenfalls überrascht zu haben. Aber die russische Armee, so Scott, sei extrem anpassungsfähig.

Jetzt sieht es so aus, als hätte die Ukraine ihre sorgfältig zusammengestellten Reserven erschöpft, bevor der Großteil der russischen Reaktion eingreift. Die Offensive von Cherson scheint ins Stocken geraten zu sein. Ob beabsichtigt oder versehentlich – die Offensive von Charkow entwickelt sich zu einer Falle für die engagierten ukrainischen Streitkräfte, die in Gefahr sind, abgeschnitten zu werden. Diese Gegenoffensive wird in einer strategischen ukrainischen Niederlage enden. Russland wird die Front in ihre ursprünglichen Positionen verschieben und in der Lage sein, die offensiven Operationen wieder aufzunehmen. Die Ukrainer werden derweil ihre Reserven verbraucht haben, was ihre Fähigkeit einschränkt, auf einen neuen russischen Vormarsch zu reagieren.

Das bedeutet nicht, dass der Krieg vorbei ist. Die Ukraine erhält weiterhin militärische Hilfe in Milliardenhöhe und verfügt derzeit über Zehntausende von Soldaten, die sich einer umfassenden Ausbildung in NATO-Staaten unterziehen. Es wird eine vierte Phase und eine fünfte Phase geben … so viele Phasen wie nötig, bevor die Ukraine entweder ihren Kampf- und Sterbewillen erschöpft oder die NATO ihre Fähigkeit zur weiteren Versorgung des ukrainischen Militärs verloren hat. Ich habe bereits im April gesagt, dass die Entscheidung der USA, Milliarden von Dollar an militärischer Hilfe bereitzustellen, ein „Game Changer“ war.

Dieses Geld hat das „Spiel“ verändert. Das Ergebnis sind mehr tote ukrainische und russische Streitkräfte, mehr tote Zivilisten und mehr zerstörte Ausrüstung. Aber das Endspiel bleibt dasselbe – Russland wird gewinnen.

[Update] Paul Mason: „Kharkiv counterattack— a political assessment“ – „It signals a third phase of the war.“

Modern Russian doctrine, however, lacks one element that even the bastardised Marxism of the late Soviet Union still contained: an accurate appraisal of the socio-economic and ideological conditions of your own side and of the enemy. Haha. Schön gesagt.

ukraine




11. September

allende




Unter Verlegern

putin

Deputy Minister of Defense of Ukraine Malyar drew attention to the fact that „at present, a lot of information is being circulated on social networks about settlements allegedly liberated by the Armed Forces of Ukraine, which does not correspond to reality.“ Even the Ukrainian side is forced to talk about mass information fakes, „the risk of a Russian counteroffensive is too great.“

Die Russen haben sich eine temporäre Klatsche geholt, wie in Kiew. Allerdings sollte man den Vormarsch der ukrainischen Armee nicht überbewerten, genau sowenig wie die russische Besetzung der Territorien. Das Land ist einfach nur flach, und was zählt, sind Informationen, Logistik und Nachschub. Keine der beiden Parteien kann unbemerkt größere Truppenbewegungen initiieren – man fragt sich aktuell jedoch, was die russischen Aufklärer eigentlich beruflich machen. In Charkow kann man aber alles verstecken, und das ist nicht weit von der aktuellen Front.

Leider wiederholen die Qualitätsmedien auch Falschmeldungen. Isjum ist wohl doch noch in russischer Hand, obwohl sogar russische Blogger das anders gemeldet haben. Und so einfach wird man die Russen dort nicht vertreiben können. Das Kräfteverhältnis ist immer zehn zu eins; es ist nur die Frage, wo die Kräfte bei der hunderte von Kilometern langen Front jeweils sind.

The need to „relocate“ large contingents of troops by curtailing entire axes again raises the question of the insufficient size of the grouping in the entire theater of operations as a whole. From February to September, they tried to solve this issue by strengthening recruitment for contract service, mobilization in the DPR and LPR, recruitment into PMCs, the formation of BARS, the 3rd Corps, etc. However, six months later, the problem still exists and has the most serious impact on the course of operations.

Immerhin haben die Russen es geschafft, sich rechtzeitig zurückzuziehen (sie nennen das nicht so, sondern Verlegung), ohne sich einkesseln zu lassen. Der russische Vorstoß von Norden auf Isjum war ohnehin auch für mich als Laien schwer zu erklären, wenn man nicht plante, den östlichen Donbass ganz abzuschneiden. Aber ein wochenlanger Stellungskrieg war nicht sinnvoll, da das besetzte Gebiet wie ein Keil in das noch ukrainisch gehaltene Gebiet hineinragte – der Anblick auf der Karte lädt dazu ein, diesen Keil von Norden vom Nachschub abzuschneiden.

The Russian Armed Forces launched a counteroffensive on the northern bank of the Ingulets River east of Snigirevka from Kalininsk and Bobrovy Kut.

Wie das alles ausgeht, wird man erst in einer Woche wissen. Bertolt Brecht wusste es schon:

Der Krieg, der kommen wird
ist nicht der erste. Vor ihm
waren andere Kriege.
Als der letze vorüber war
gab es Sieger und Besiegte.
Bei den Besiegten das niedere Volk
hungerte. Bei den Siegern
hungerte das niedere Volk auch.




„Oh, dear, I hope it wasn’t anyone important.“

repairing cars
Credits: Daily Mirror/Mirrorpix/Mirrorpix via Getty Images

Like all the best families, we have our share of eccentricities, of impetuous and wayward youngsters and of family disagreements.

Nachdem eine ausnahmsweise sympathische Vertreterin der herrschenden Klasse Großbritanniens den Weg alles Irdischen angetreten hat, sollten die deutschen Medien und die Politik sich wieder den großen Fragen der Menschheit zuwenden, unter anderem wie der Krieg und das Sterben in der Ukraine möglichst auf Kosten der kleinen Leute in die Länge gezogen werden könnten.




Herrschende Klasse jetzt quasi divers

divers

Die deutschen Medien überschlagen sich vor Begeisterung: „Die neue britische Premierministerin Truss hat ihr Kabinett vorgestellt. Es ist so divers wie noch keine britische Regierung zuvor. Erstmals in der Geschichte der Vereinigten Königreichs wird keine der vier Spitzenpositionen von einem weißen Mann besetzt.“

Na und? Finanzminister Kwasi Kwarteng ist zum Beispiel ein Farbiger maximal Pigmentierter und ein ultrareaktionärer Brexit-Befürworter. Soll das jetzt gut sein? Spielt die Hautfarbe irgendeine Rolle, ihr rassistischen Pappnasen?

An solchen Beispielen merkt man, dass „divers“ nichts anderes ist als ein politisches Konzept, das den Herrschenden wunderbar in den Kram passt, um die Klassengegensätze zu vertuschen. Deswegen fährt die deutsche Journaille total drauf ab. (Chor im Hintergrund in Cis-Moll: Arbeitgeber! Arbeitnehmer! Tarifpartner!)




In einen Kontext setzen

mecki
Vorsicht! In diesem Buch kommen kleine Negerlein vor!

„Es handelt sich um einordnende Hinweise, welche die Filme entsprechend unserer Aufgabe als modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus in einen zeitgemäßen Kontext setzen“. Wer so formuliert (natürlich eine Anstalt!), hat eh einen an der Waffel. Einordnende Hinweise – was wäre das Gegenteil? Hinweise, die verwirren und alles Gemeinte im Chaos enden lassen?

Turkestan Islamic Movement
Screenshot von Online terrorism: ‚East Turkestan Islamic Movement‘ terror audio and video. Einordnender Hinweis: In diesem Video kommt islamistischer Terror der Uiguren vor – den darf es aber gar nicht geben weil der feudale Autokrat Dalai Lama nicht zuständig ist, weil die pöhsen Chinesen die Uiguren wegsperren.

Dann haben wir noch „modernes multimediales öffentlich-rechtliches Medienhaus“. Darf man so viele Adjektive überhaupt verwenden? Und ist das nicht auch ein sehr großes riesiges Geschwurbel, aus dem Anus der deutschen Sprache ausgeschieden? Eine total altmodische, quasi-behördenhafte staatlich alimentierte Hütte?

By the way: Müsste man nicht das ganze Internet mit einem einordnenden Hinweis versehen und nicht nur Winnetou, lieber Mittel[sic!]deutscher Rundfunk?




Unter Islamversteheristen

Mohammed

Das obige Bild zeigt eine persische Darstellung Mohammeds (rechts) vor seinen frühesten Anhängern. Muslime wollen, dass Bilder Mohammeds gar nicht gezeigt werden dürfen. Die Illustration stammt aus Al-Birunis Kompendium Athar al-Baqiya ‚an al-Qurun al-Khaliya. Das Werk befindet sich in der Sammlung der Bibliothèque Nationale in Paris (Manuscrits Arabe)

Jetzt geht es wieder los. Unsere so genannten „Experten“ fordern, dass die Trennung von Staat und Kirchen aufgehoben wird, hier: dass das Berliner Neutralitätsgesetz abgeschafft wird.

Das geht aus dem Abschlussbericht des Gremiums hervor, wie der Sender RBB berichtet. Demnach heißt es darin, das Gesetz sei eine „systematische und institutionalisierte Diskriminierung“ von Frauen mit einem Kopftuch und damit ein Beispiel für die „institutionelle und strukturelle Praxis des antimuslimischen Rassismus.“
Die Expertenkommission wurde 2021 vom Senat als Reaktion auf den Terroranschlag in Hanau eingesetzt. Beteiligt sind Vertreter der Evangelischen Hochschule Berlin, der Alice Salomon Hochschule, der Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie Delegierte des „Islamforum Berlin“.

Das muss man dann bei Muslimen gleich entsprechend bebildern, mit einem Kind und einer lächelnden Hijabistin. Ich hätte andere Fotos genommen.
Unsere Islam-Versteher werden aber in der Zukunft genau so wenig locker lassen wie die Befürworter der Vorratsdatenspeicherung.

Das sieht man schon, wenn man sich anschaut, aus welchem Milieu die „Experten“ kommen: Die Evangelische Hochschule (nutzt Gendersprache) wird finanziert von der Evangelischen Kirche. Die Alice Salomon Hochschule nutzt exzessiv Gendersprache. Schule ohne Rassismus faselt etwas von „Muslimfeindlichkeit“ (tut mir leid, Eberhard! Ich weiß, dass es beim obigen Beschluss einer Minderheitenmeinung gab). Das Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) nutzt Gendersprache („Geflüchtete“) und erhält Geld vom Bundestag. Berliner Islamforum: Nomen est omen. Ergo: Wo Gendersprache drin ist, ist auch meistens Islamversteherismus drin.

Übrigens: Ruud Koopmans schreibt auf Twitter: „Wer es nach Münster und Bremen (und Oslo, Dresden, Orlando usw.) noch nicht geschnallt hat: die größte Bedrohung für die Sicherheit von LGBT+ geht von Tätern aus muslimischen Kulturkreisen aus. Nicht von Biologinnen und Frauenzeitschriften.“

Ich weiß zwar nicht, was ein „muslimischer Kulturkreis“ ist und ob er meint, die Aleviten gehörten dazu oder die Ahmadiyya? Ich halte es mit dem unzensierten Dante Alighieri, dessen Langzeitwirkung ich mir auch für mich wünsche und der Mohammed (Mahomet) – der natürlich in der Hölle ist – so beschreibt (Chor im Hintergrund in C-Dur, forte: Bildungskanon! Bildungskanon!)

Kein Faß, das in der Mitte oder auf der Seite seines Bodens eine Daube verliert, kann so durchsichtig seyn, als ich da einen Verdammten sah, der vom Kinn bis an den Wannst herunter ganz von einander geborsten war. Zwischen den Beinen hiengen ihm die Gedärme herab. Das Eingeweide lag frey. Und der unreine Darm, der aus dem, was man hinunterschlingt, den Unflath in sich sammlet, auch der war da zu sehen. Indem ich mich gänzlich damit beschäfftigte, ihn genau zu betrachten, sah er mich an, öffnete sich mit den Händen die Brust, und sagte, O! siehe, wie ich mich nun in Stücken zerlege, siehe, wie verstümmelt ich, Mahomet, nun bin! Vor mir her geht und weint Ali, dessen Angesicht vom Kinn bis an den Wirbel gespalten ist. Und alle die andern, die du hier siehst, waren in ihrem 204 ehemaligen Leben Stifter von Aergernissen, Trennungen und Religionsspaltungen, und daher sind sie nun hier also zerspaltet. Denn dort hinten ist ein Teufel, der uns mit der Schärfe eines Schwerdts grausam zertheilet, und wann wir die schmerzhafte Straße herum sind, einem jeden von unsrer Gattung diese Trennung von neuem aufhauet.


11. Feuerbachthese

Und jetzt die tägliche kalte Dusche tägliche Dosis für die „Linken“: Ich forderte auf, weniger vages Räsonnement, großklingende Phrasen, selbstgefällige Bespiegelungen und mehr Bestimmtheit, mehr Eingehn in die konkreten Zustände, mehr Sachkenntnis an den Tag zu fördern. (…) Ich begehrte dann, die Religion mehr in der Kritik der politischen Zustände, als die politischen Zustände in der Religion zu kritisieren, da diese Wendung mehr dem Wesen einer Zeitung und der Bildung des Publikums entspricht, da die Religion, an sich inhaltslos, nicht vom Himmel, sondern von der Erde lebt, und mit der Auflösung der verkehrten Realität, deren Theorie sie ist, von selbst stürzt. Endlich wollte ich, daß, wenn einmal von Philosophie gesprochen, weniger mit der Firma: „Atheismus“ getändelt (was den Kindern ähnlich sieht, die jedem, der’s hören will, versichern, sie fürchteten sich nicht vor dem Bautzenmann), als vielmehr ihr Inhalt unter’s Volk gebracht würde. (Karl Marx über die Presse und Religionskritik, an Arnold Ruge, 30. Nov. 1842, MEW 27, 412)




Chinese grinning

happy chinese

Business Insider: „China’s top energy firms are sending natural gas to European nations struggling with Russia’s supply cuts“.

Das Gas ist gar nicht weg, es hat nur jemand anderes, der ein bisschen den Preis erhöht – wegen des großen Umwegs nach Europa.

Ach so.




Dick, doof, dünn, nicht doof

camila vallejo
Comandante Camila Vallejo im gewohnt proletarischen Outfit.

Die Linke in Chile hat sich eine heftige Klatsche geholt: Mit der neuen „fortschrittlicheren“ Verfassung wird es nichts, obwohl comandante Camila Vallejo immer nur gute Nachrichten auch nach Wahlniederlagen verkündet. Eine Kommunistin als Regierungssprecherin! Ist aber keine Garantie, dass die dort nicht alles genauso verkacken wie die Linke hierzulande. Ich habe noch keine vernünftige Klassenanalyse Analyse gefunden, nur das übliche Gefasel: „Die Gründe für dessen Ablehnung sind vielfältig. (…) Die Lage ist kompliziert.“

Komisch, dass die so genannte Linke allüberall fortschrittliche Ideen mit völkischem Quatsch und Lifestyle-Themen mischt, die eh nicht mehrheitsfähig sind. Im linken Verfassungsentwurf möchte man das unselige Multikulti der deutschen Grünen wiederholen. Es ist nichts dagegen zu sagen, einen Staat als „plurinational“ zu definieren – auch Deutschland hat nationale Minderheiten wie die Friesen oder Sorben. Und ist die Schweiz etwa nicht auch irgendwie „plurinational“? Aber dort wird niemand auf die Idee kommen, die Rätoromanen als „Nation“ zu bezeichnen. Die Mapuche sind unstrittig eine Nation wie die Sorben, aber sie führen in Wahrheit einen Klassenkampf um die Ressourcen, der sich nur völkisch kostümiert. Außerdem sind „Nationen“ immer politische Konstrukte – schon seit den Goten -, also letztlich reine Fantasie. Ich bin zum Beispiel Preuße von Geburt an. Beweist mir das Gegenteil!

Wer Nationalismus schürt, gerät immer in ideologische Sackgassen wie in Schottland, im Baskenland und im sogenannten Kurdistan. Linke, die auf das Konzept „Nation“ setzen – und die lateinamerikanische Linke ist da seit jeher völlig auf dem Holzweg -, müssen scheitern, es sei denn, das Regime ist auch bei den Mittelklassen verhasst wie Somoza in Nicaragua.

lupe fuentes
Lupe Fuentes, die viele Männer auch extrem spärlich bekleidet kennen, ist heute Musik-Unternehmerin. Sie hätte bei ihrem Bekanntheitsgrad auch in die Politik gehen können, sie ist aber zu klug dafür. Fuentes finde ich genau so viel oder wenig beeindruckend wie Camila Vallejo, und sie ist bestimmt genau so clever.

Mit Feminismus, Nationalismus und vermutlich auch mit „Klima“ als Themen erreicht man das Wahlvolk nicht, auf keinen Fall aber die Mehrheit. Die Linke muss sich auf ihr Kernthema beschränken. Chile ist das reichste Land Lateinamerikas, der Anteil der Arbeiterklasse ist im Vergleich zu anderen hoch. Die so genannten unteren Schichten, die eigentlich links wählen sollten, sind aber sehr konservativ, wie in Deutschland auch, wenn es um „Lifestyle“ geht. Arbeiter und Arme wählen und leben oft evangelikal, also das Gegenteil von „feministisch“. Die protestantischen Sekten haben in Lateinamerika eine ähnliche Funktion wie der Islam in Nordafrika – sie schaffen soziale Netze und Solidarität. Das muss man akzeptieren, oder man endet so wie die deutsche Linke mit ihrem diversen Glottisschlag und dem Kapitalismusklimareparieren. (Chor im Hintergrund: Wagenknecht! Wagenknecht!) Aber die Linken verachten ja den Mob. Sollte man nicht tun, man sollte ihn als Verbündeten sehen.

Für mich ist der richtige Mob, mit dem nicht nichts zu tun haben will, eher auf Instagram wie unten.

instagram

Zum Schluss lesen wir noch als Hausaufgabe: „Der Kommunismus: Eine verlorene Sache, die die Welt retten kann“. Das Buch werde ich demnächst lesen und besprechen. Und jetzt brauchen wir alle eine Sonnenbrille zum Body-Fremd-Shamen. Kulturelle Vorgaben hin und her und zurück – aber muss das sein? Amerikaner sind mehrheitlich fetter als Japaner und sterben im Durchschnitt fast ein Jahrzehnt früher. Kann man machen, muss man aber nicht.

deutsche politikerinnen, symbolbild




Geliefert wie bestellt [Update]

avatar
Hinweis: Das Bild zeigt einen Avatar in Second Life und hat rein gar nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun.

Hier das Original-Zitat von Annalena Baerbock: „We stand with you, as long as you need us. Then I want to deliver… no matters what my german voters think, but I want to deliver to the people of Ukraine…“ [Ab Minute 1:24:55] Was ist daran missverständlich?

„Der kurze Ausschnitt sei zuerst von kremlnahen Accounts gepostet und sinnentstellend zusammengeschnitten worden sein“, meint Focus. Oder: „die Sätze Baerbocks sind so nicht gefallen, die Videos wurden manipuliert.“

Nochmal Focus: „Die Welt“ veröffentlichte etwa einen Artikel mit der Überschrift: „Regierung stehe an Seite der Ukraine, egal, was die deutschen Wähler denken“. Baerbock spricht im Video jedoch ausschließlich von ihrer Wählerschaft, den Grünen-Wählern.“

Nein, das tut sie nicht. Die Welt („regret the error): „Hinweis: In einer früheren Version wurde Baerbock mit „egal, was die deutschen Wähler denken“ zitiert. Sie sagte wortwörtlich aber „… was meine deutschen Wähler denken“, was wir korrigiert haben.“

Das ist scholastische Wortklauberei und Bullshit. Und gemeint hat sie es ohnehin, was zur Attitude passt. Was die Wähler denken, interessiert niemanden. Man könnte eine Umfrage starten, aber nur, wenn das zu erwartende Ergebnis dann auch umgesetzt würde. Aber das trauen sie sich nicht.

Postscriptum: Warum ist niemand in der Lage, das beschissene Video einfach mal zu verlinken? Das verändert sich nicht, auch wenn es die braun gebrannten Pappnasen von der AfD verbreitet haben.




Unter Versagern

qualitätsjournalisten

Mein Zitat, Annalena Baerbock sei die schlechteste deutsche Aussenministerin seit J. v. R., wurde sinnentstellend geschnitten und ohne Kontext geteilt. Tatsächlich sagte ich: Egal, was meine Facebook-Freunde denken.

Wenn die Ukraine irgendwann in Trümmern liegt, nach weiteren Tausenden von Toten, nachdem Selenskij abgesetzt wurde oder auf dem Weg in die USA ist und es sich abzeichnet, dass die Russen überraschenderweise den Krieg doch gewinnen, dann wird unsere Außenministerin, falls sie dann noch im Amt ist, die erste sein, die Friedensverhandlungen fordert, und sie wird behaupten, sie sei schon immer für den Frieden gewesen.

Übrigens: Bitte nennt mich nicht mehr „Herr Professor“. Es gibt derzeit Wichtigeres. Zum Beispiel: Gazprom has announced that Nord Stream has been suspended for an indefinite period. Another malfunction.