Male Escorts oder: Wie geht es deiner Seele?

Aeon: „Is the growing market for male escorts a sign of female sexual liberation or just a re-run of the same old stereotypes?“

The high cost means most customers are women with disposable incomes. At Aphrodisiac, 41 per cent of clients are in their 30s, and just 10 per cent in their 20s. The majority are single (36 per cent) or divorced (20 per cent); 18 per cent are married. At the upmarket agency Platinum X, in Sydney, most female patrons are 35‑50 years old. (…) Western women today have more freedom, money and power than at any point in history. Yet for many, like Louise, the decision to buy sex goes beyond financial independence: it marks a brave new world of go-getting female sexuality, in which women can be as assertive as men in pursuing what they want.

Hihihi. Ich habe mich mal umgesehen, ob es so etwas in Berlin für Frauen gibt. Sex darf in der deutschen Netzgemeinde bekanntlich nicht vorkommen, deshalb springe ich hier in die Bresche.

Die meisten „male escorts“ sind natürlich für schwule Männer, aber es scheint auch welche für Frauen zu geben. Lustig ist Premiumgigolo: „Premiumgigolo.com does not sell sex. We are a Gigolo listing service.“ WTF? Zum Kringeln ist auch Escortservice4ladies: „Angebote an unseren Service, können Sie uns auch postalisch senden, Infopost senden Sie mir bitte an meine Adresse, diese finden im Impressum. Bitte, haben Sie dafür Verständnis das wir nur ernstgemeinte Anfragen beantworten.“ Das hört sich an, als müsse eine Frau erst Geld nach Nigeria überweisen, bevor es dann weitergeht. Immerhin gibt es dort eine Telefonnumer, ein Impressum und sogar eine App, aber das sagt ja gar nichts.

Dazu passt das Interview (zwei Teile, grandios!) mit einer ehemaligen Prostituierten auf Krautreporter: „es gibt so viele Prostitutionen wie es Prostituierte gibt. Es ist vollkommen unmöglich, eine saubere Grenze zwischen Prostitution und Nicht-Prostitution festzuziehen… Mein liebstes Zitat kommt von Simone de Beauvoir, und sie sagte sinngemäß: Der einzige Unterschied zwischen einer Prostituierten und einer Ehefrau besteht in der Dauer und der Art eines Vertrags.“

Well said.




Chess!

FIDE World Championship 2014 – livestream (English)




„Bild“-Zeitung entlarvt GDL-Chef Claus Weselsky

Dpo: „‚Bild‘-Zeitung entlarvt GDL-Chef Claus Weselsky als Dämon aus der Niederhölle“.
Schon seit einigen Wochen spekulierten die Boulevardzeitungen, Weselsky könnte neben seiner Tätigkeit als Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auch ein wichtiges Mitglied von Satans Legionen sein. Der wahre Name des zwiegehörnten Dämonen soll ‚Weselskyor der Weltenbremser‘ lauten.




No Arachnophobia, pleasse!

Livescience.com: „They’re Alive! ‚Goliath‘ Tarantulas Among Spiders at New Exhibit“. Vgl. auch news.yahoo.com: „Goliath Encounter: Puppy-Sized Spider Surprises Scientist in Rainforest“. Das erinnert mich daran, dass ich noch einmal nach Guyana wollte….




Bericht aus Brüssel

Martin Sonneborns zweiter Bericht aus Brüssel (September) ist jetzt online.




Internet bei 300 km/h im Tunnel

Nettes User-Posting bei Heise über Internet in Japan im Vergleich zu Deutschland. Fazit: „Die haben hier doch alle ein Rad ab!“ (Vgl. aber auch die Gegenmeinung und den Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden.)




War for Talent

Islamabad (dpo) Der „War for Talent“ hat begonnen: Die Terrororganisation al-Qaida stellt ihren Mitgliedern neue Benefits in Aussicht, wenn sie nicht zur Konkurrenz vom Islamischen Staat (IS) abwandern. Ab sofort können Selbstmordattentäter damit rechnen, im Paradies von einer zusätzlichen Jungfrau empfangen zu werden. Der schon seit einigen Wochen andauernde Exodus der Mitglieder zum PR-erprobten Rivalen soll so gestoppt werden.

„Wir haben es momentan mit massiven Abwerbungsversuchen seitens des IS zu tun und wollen leistungsstarke Mitarbeiter noch fester an uns binden“, sagte Abdul Handschur, der Head of Human Resources von al-Qaida, am Rande einer Fachkräftemesse in Pakistan. „Daher haben wir uns für eine Erhöhung der erfolgsabhängigen Vergütung entschieden.“




Nobody Stands to Win in This Tit-for-Tat Battle

RIA Novosti fasst (in Englisch) die Presseberichte „westlicher“ Medien zur Ukraine und zu den Sanktionen gegen Russland zusammen. „Nobody Stands to Win in This Tit-for-Tat Battle“.

Im Gegensatz zu den meisten deutschen Medien verlinkt Novosti die Quellen. Lesenswerter Überblick.




OMGoettinger oder: Eigentlich ist das nicht lustig

Don Alphonso schreibt über Öttinger. Das dazu passende Video ist aber schon etwas älter.




Effizienz und Produktivität

Mother Jones hat zusammengestellt, wie weltweit die Arbeit organisiert wird: „Why „efficiency“ and „productivity“ really mean more profits for corporations and less sanity for you.“ Sehr interessant zu lesen.




Außerhalb der medialen Filterblase

Thomas Knüwer (Indiskretion Ehrensache): „Die seltsame Spezies namens Journalist (Versuch einer Beschreibung)“.

Dies ist derzeit bei einigen Menschen in meinem Umfeld, die nicht was mit Medien oder Journalismus machen, die Reaktion auf die Meldungen aus den Redaktionen von „Stern“ und „Spiegel“. Denn seien wir ehrlich: Außerhalb der medialen Filterblase ist das Interesse an diesen Scharmützeln eher begrenzt, es gibt Wichtigeres wie die Ukraine-Krise, die IS, den Bundesligastart oder die Ice Bucket Challenge.

Ein sehr schöner Artikel, den es sich lohnt, ganz und bis zum Ende zu lesen.




The Golden Age of Investigative Journalism?

Neu in der Blogroll: TomDispatch. Ich empfehle den Artikel Anya Schiffrin: „Who Knew We Were Living in the Golden Age of Investigative Journalism?“




Ein Platz für Islamisten

Wiesbadener Kurier: Die Titanic hat versucht, eine konsularische Vertretung der ISIS in Taunusstein zu eröffnen.

By the way, Wiesbadener Kurier, mal die Metaphern updaten: Man beißt nicht auf Eis, sondern auf Granit.




Mehdorn managt Wowereits Rücktritt

Wowereit verkündet Rücktritt „im Laufe von 2015“ +++ UPDATE: Rücktritt Wowereits wurde „falsch kommuniziert“, neuer Termin: 11. Dezember 2016 +++ UPDATE: Berlin baut für 16 Mio. Euro „Rücktritts-Infotower“ auf Tempelhof-Gelände +++ UPDATE: Möglicher Wowereit-Nachfolger nicht brandsicher! Verhandlungen laufen weiter +++ UPDATE: Klaus Wowereit (Bürgermeister) läßt Rücktritt von Hartmut Mehdorn managen +++ UPDATE: Experten schätzen Kosten von Wowereit-Rücktritt inzwischen auf 5,1 Milliarden Euro (Titanic)




Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt!

soljanka

Julia Prosinger im Tagesspiegel: „Können wir nicht einfach wieder essen, was auf den Tisch kommt? (…) Einer meiner Gäste lehnt Lauchgewächse ab, Zwiebeln oder Knoblauch, weil er schlechten Atem befürchtet. Der nächste ekelt sich vor dem Inneren von Gurken, wegen der glitschigen Konsistenz, noch schlimmer findet er nur das Innere von Tomaten. Pilze gehen gar nicht, und Koriander schmeckt nach Seife. Eine macht immer Diät. Eine andere ernährt sich jetzt Low Carb, sie lässt Kohlenhydrate weg und isst stattdessen Eiweiß, aber nur bio und regional.“




Humanitäres Bomben

Glenn Greenwald in „The Intercept„: „U.S. „Humanitarian” Bombing of Iraq: A Redundant Presidential Ritual“ (sehr schöne Presseschau seit 1990).




Jonathan – the oldest living land creature

BBC: „Meet Jonathan, St Helena’s 182-year-old giant tortoise“.




Not in der Notaufnahme

Lesenswerter Artikel auf Zeit online (inklusive der Kommentare): „Immer wieder werden in deutschen Krankenhäusern schwere Leiden nicht oder zu spät erkannt. Eine Gruppe von Ärzten schlägt Reformen vor – doch die werden abgeblockt“.

Ceterum censeo: Das Gesundheitssystem muss zu großen Teilen verstaatlicht werden. Auf Kosten der Kranken darf kein Profit gemacht werden. In Kuba funktioniert das besser als hier: „Die Gesundheit der Bevölkerung lässt sich die kubanische Regierung nach wie vor etwas kosten – rund 13 Prozent des kubanischen Staatshaushaltes fließen in diesen Sektor.“

Ein Leserkommentar auf Zeit online: „Das Prinzip eines Facharztes Notfallmedizin ist in allen angloamerikanischen und nahezu allen kontinentaleuropäischen Ländern (ausser den deutschsprachigen und wenigen Exoten) etabliert und funktioniert prima.“

Dazu passt auch ein älterer Artikel: „Behandlungsfehler kosten in Deutschland fünfmal so viele Menschen das Leben wie Verkehrsunfälle, nämlich 19.000. Jedes Jahr.“




Lüge in Kriegszeiten oder: Die Verkommenheit der westlichen Medien

Mathias Bröckers in Telepolis: „Am Beispiel des Ersten Weltkriegs formulierte Arthur Ponsonby 1928 die Strukturgesetze der Kriegspropaganda – sie gelten, wie die aktuelle Berichterstattung über die Ukraine zeigt, noch immer.“

Absoluter Lesebefehl.

(…) … Medienschaffende und Journalisten, die in Leitartikeln und Talkshows Stimmung machen. Von ihrer Verpflichtung zu objektiver Information haben sie sich weitgehend verabschiedet und präsentieren die Wirklichkeit als Schwarzweißfilm mit eindeutiger Rollenverteilung in Gute (USA, EU und Nato) und Böse (Putin und Russland) präsentieren. Zu diesem Zweck mutieren dann nicht nur Gerüchte zu Tatsachen, Vermutungen zu Ereignissen und Meinungen zur Wahrheit, sondern es werden auch unpassende Fakten verschwiegen und Interessen und Hintergründe der Akteure des Konflikts unterschlagen.




Compañero Xi Jinping

Granma: „El líder histórico de la Revolución cubana, Fidel Castro Ruz, sostuvo en la mañana de este martes un fraternal encuentro con el Presidente de la República Popular China, compañero Xi Jinping, quien encabeza una numerosa delegación que realiza una visita oficial a nuestro país“.

Ich wage doch stark zu bezweifeln, compañeros von der Granma, dass es sich bei Xi Jinping um einen „compañero“ handelt.

Fidel sieht übrigens echt alt aus… Und mir wäre es an seiner Stelle peinlich, wenn einem die eigene Büste geschenkt wird. Man fühlt sich dann doch schon tot.