Bestellte Bilder

Frankfurter Rundschau: „Vor dem Zaun – oder dahinter“ – „Bis auf die Knochen abgemagert, weggesperrt hinter Stacheldraht“. Für die Bild-Zeitung bot die Verhaftung Radovan Karadzics Anlass, sich noch einmal des legendären Bildes zu erinnern, das 1992 um die Welt ging und die internationale Gemeinschaft im jugoslawischen Bürgerkrieg emotionalisierte. Es zeigt den damals 22-jährigen Fikret Alic, einen auf 48 Kilogramm abgemagerten jungen Muslim im serbischen Lager Trnopolje. (…) Für Deichmann stellt sich die Situation vom August 1992 so dar. Die britischen Journalisten seien zuvor in Omarska gewesen. Dort habe man ihnen aber den Zugang zu bestimmten Bereichen des Lagers verweigert. Der erbärmliche Anblick von Fikret Alic in Trnopolje sei ihnen da gerade recht gewesen. Es passte ins Bild dessen, was man sehen wollte. Der Medienscoop, glaubt Deichmann noch heute, war bereits vorbereitet, eine kritische Überprüfung des Materials nicht vorgesehen.“

Plötzensee zum Nulltarif

Tagesspiegel: Henryk M. Broder soll wegen 0,00 Euro in den Knast (via law blog).

Wer ist Heinz Buschkowsky?

Informativer Artikel im Tagesspiegel über den Berlin-Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky: (…) „2001, als er sich von einem Bündnis aus SPD, Linken und Grünen wieder zum Bürgermeister wählen ließ. Das hat ihm die Neuköllner CDU nie verziehen und sie beschimpft den Sozialdemokraten gern als inkompetent und schlampig, Buschkowsky mache Politik auf Gutsherrenart. Ein merkwürdiger Kontrast zum Lob der Landes-CDU für den kernigen SPD-Mann, der sich von den eigenen Genossen nichts vorschreiben lässt und in der Bezirksverwaltung eher gefürchtet als beliebt ist. Eine politische Dummheit hätte ihn 2005 fast das Amt gekostet: Als sich Buschkowsky in der Rechtsaußen-Zeitung Junge Freiheit über „Gutmenschen“ und „sozialromantische Multikultiträumer“ mokierte. Grüne, Linke und Christdemokraten forderten den Rücktritt des Bezirksbürgermeisters, der sich mit einer öffentlichen Entschuldigung retten konnte.“ (…)

Vgl. auch Berliner Morgenpost: „Bürgermeister findet sein Neukölln ‚affenscharf'“

Nachtrag (aus dem aktuellen SPIEGEL): “‘Neukölln ist nichts für Weicheier”, sagt Buschkowsky und amüsiert sich über die Bundespolitiker, die sich nur mit Personenschutz in die Gegend trauen.”

The Enchanted Doll

Nackte Porzellanpuppen von Marina Bychkova (Thanks to Ariadne).

Ohne Worte | Speicherwahn im Kabinett

Sueddeutsche.de (02.07.): „Justizministerin Zypries und der oberste Datenschützer Schaar diskutierten in Berlin das neue ‚Computergrundrecht‘. (…) Die Referenten, mehrheitlich Juristen, gaben offen zu, dass sie keine Ahnung von Technik haben. Selbst der Spruch ‚Um Computer und Internet kümmert sich meine Frau‘ fiel: Im Hause des innenpolitischen Sprechers der SPD, Dieter Wiefelspütz, darf die Gattin den Rechner wieder hochfahren, wenn er abgestürzt ist.“ Man fasst es nicht…

Kein Firefox auf Sandwich

Sandwich-Inseln noch noch immer ohne vernünftigen Browser!

Nahles Natterngezücht

Sturm rational: (…) „Andrea Nahles ist ja schon damals bei den Jusos vor allem durch ihr ganz besonders unangenehmes Auffallen ganz besonders unangenehm aufgefallen. (…) Aber Andrea Nahles ist da von ganz anderem Holz geschnitzt. Vor allem ist sie eine Frau, und spätestens, seitdem das Merkelferkel hochoffiziell auf dem Kanzlerstühlchen sitzt, sollte auch dem letzten verbohrten Schwanzträger in der Politik klar geworden sein, dass Frauen auf dem Weg zur Macht zu ganz besonders ekelhaften Dingen fähig sind. Zu Dingen, vor denen vielleicht selbst ein ganz besonders ausgemachter Mistkerl wie Roland Koch seine hässliche Fratze mit Grausen abwenden würde.“ (…) Lesenswert!

Default Password List

Ohne Worte: Default Password List.

Die Grimme Online Awards, oder: Wie dumm kann man sein?

Zeit online: „Denn gerade habe ich meinen Kopf mehrmals mit Wucht auf meine Schreibtischplatte knallen lassen. Grund dafür ist die unglaubliche mediale Inkompetenz des Adolf Grimme Instituts. Blenden wir noch einmal zurück in das vergangene Jahr, als die Grimme Online Awards ungebremst in den Rhein rasten. Zuerst wurde mit dem „Elektrischen Reporter“ (ein Angebot von Handelsblatt.com) ein Angebot nachnominiert, dessem Mitglied in der Jury saß. Mario Sixtus trat aus der Jury aus – und bekam den Preis. Dann kamen die Gewinner durch einen technischen Fehler schon vorab an die Öffentlichkeit. (…) Zunächst einmal wurde zumindest ein Sieger schon vorab informiert – der WDR, rein zufällig Gesellschafter des Grimme Instituts.“

Papers give peek inside al Qaeda in Iraq

CNN: „In this exclusive report, CNN’s Michael Ware examines the largest collection of al Qaeda in Iraq documents ever to fall into civilian hands, discovering surprises about how the insurgents operate and clues about their strength today.“

Privacybox für Whistleblower und Journalisten vorgestellt

Heise.de: „Die German Privacy Foundation hat im Büro des Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix die PrivacyBox vorgestellt. Die mit Open-Source-Software programmierte Box ist ein mit jedem Browser zu erreichendes Web-Formular, das Journalisten, Bloggern sowie ihren Informanten und Hinweisgebern („Whistleblower“) eine anonyme und vorratsdatenfreie Kontaktmöglichkeit anbietet.“ [mehr]

Understanding individual human mobility patterns

Nature: „Understanding individual human mobility patterns“, vgl. auch heise.de: „Wissenschaftler analysieren individuelle Bewegungsprofile von Handynutzern“: „Die Bewegungsmuster der einzelnen Menschen haben die Wissenschaftler in räumliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen zusammenfassen können, nach denen deutlich werde, dass Menschen trotz ihrer unterschiedlichen Bewegungen ‚einfachen, sich wiederholenden Mustern‘ folgen.“ Für das Denken gilt das vermutlich auch….

„Mein Kampf“ bald in der Buchhandlung?

Rheinische Post: „Gift für die Demokratie – oder einfach nur ein schlechtes Buch? In Deutschland wird diskutiert, ob Hitlers Bekenntnisschrift neu herausgegeben werden sollte. Ein Plädoyer für eine wissenschaftliche Edition. (…) Historiker haben deshalb eine kommentierte Neuausgabe angeregt.(…) Der Zentralrat der Juden ist für eine kommentierte Neuausgabe, der Publizist und Historiker Rafael Seligmann fordert gar völlige Freigabe. Auch wenn prominente Juden für eine Edition eintreten – der Freistaat Bayern lehnt ab. Begründung: Respekt vor den Opfern des Holocaust. Außerdem hat sich der Fachbereichsleiter Printmedien der Bundeszentrale für politische Bildung gegen die Pläne ausgesprochen. Hans-Georg Golz, ebenfalls Historiker, zweifelt am Sinn einer Neuedition. Er frage sich, was man damit erreichen wolle, sagte Golz im Deutschlandfunk. So ein Argument aus Wissenschaftlermund überrascht. Denn welchen Nutzen eine Arbeit hat, erweist sich oft erst im Nachhinein. Und wenn die Wissenschaft wirklich der Wahrheitssuche verpflichtet ist, wie jeder Studienanfänger lernt, dann ist eine Edition von „Mein Kampf“ geradezu Historikerpflicht. Auch wenn und gerade weil es kein Buch wie jedes andere ist.“ (…)

Kurze Einführung in Anon-Dienste für Schäuble

Karsten hat eine „Kurze Einführung in Anon-Dienste für Ermittlungsbehörden“ verfasst.

Müssen die Zahlen 1 und 8 verboten werden?

Schöner Artikel auf Telepolis über den Irrsinn der Lichterkettenträger in Thüringen. Ich werde mal versuchen, als Rechtsextremismus-Experte in Zukunft nur noch Braugold 1888 zu trinken. Hier steht mehr zur 88 und zur Zahlenmagie.

Elektra Belle Epoque Q1

Die schönste Kaffeemaschine der Welt gibt es hier zu sehen.

Bloggerland scheint ausgebrannt

Soeben gelesen: Medienblogcharts 4/08.

Neu in Burks‘ Blogroll: blog.tagesschau.de, Journalistenschredder, Off the record. Rausgeflogen sind das Redaktionsblog Berliner Journalisten (komplett unleserlich), Dienstraum (nichts los), Medienrauschen (dito).

Verärgerte Politiker, Medien und Journalisten, revisited

Anmerkungen zum Fall Edathy von „Onkel Brumm„, ZEIT online

Readers Edition: „Quo vadis Medienkultur? Wenn eine Journalistin nicht mehr schreiben darf“

Runenpulli

Klasse Idee: Skizze eines Feinstrick-Rollkragenpullovers mit Runenschrift.

Soul Sacrifice: Michael Shrieve

Musik-Tipp of the day: Michael Shrieves Schlagzeug-Performance mit Santana – Soul Sacrifice (Woodstock 1969).

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