Revolution ist Ficken

mietermagazin

Das Label heisst Revolution Records und und auch sonst stimmt an dem Song alles, was man von einem jungen weißen Mann erwartet, der aus der Oberschicht stammt, aber einen auf „Deutsch Gangsta Rap“ macht: Er geriert sich gaaaaanz pöhse, fickt also alle Frauen und benutzt auch gaaaanz hässliche Worte, die im deutschen Fernsehen weggepiept werden, weil „man“ das nicht sagt.

Hier handelt es sich um Jakob Herrmann aka „Jackpot“, den Sohn des Bayerischen Innenministers Joachim Herrmann. Letzerer gibt gern die üblichen erzreaktionären Parolen von sich, die man von der Charaktermaske Innenminister wartet. Das Video seinen Sohnes, „Das R mit der Krone“, wurde von Youtube zensiert (die spinnen, die bigotten Calvinisten).

Bei Revolution Records werden sie jetzt schon den Sekt kaltstellen und mit Popcorn um sich schmeissen. Eine bessere Werbeaktion kann man sich nicht vorstellen. Bei Spiegel offline lesen wir den klassischen Internet-Ausdrucker-Satz: „Zu derb für YouTube – das Video wurde inzwischen gelöscht und ist nur noch über Umwege im Netz zu sehen.“ Über Umwege, bruhahaha, und natürlich scheut man sich bei den Dünnbrettbohrern bei Spiegel Offline auch, einen Link zu setzen. German Internet AngstTM at it’s best. Einer dieser „Umwege“ ist selbstverständlich auch burks.de.

Bei Musikern wie Jakob Herrmann denke ich immer an Pfarrer-Söhne, die man mit Klavierunterricht und humanistischer Bildung traktiert hat, bis es ihnen aus den Ohren rauskam, und die sich dann einen Irokesenschnitt zulegen, weil sie denken, das geile pralle Leben würde sonst unbemerkt an ihnen vorbeiziehen. Revolution ist Ficken. Wo das endet, sehen wir bei Rainer Langhans.

Was würde denn die Töchter eines bayerischen Innenministers singen? „Ich bin eine geile Schlampe, arbeite im Puff und habe drei mal täglich Gangbang?“ Nein? Ach so. Aber das sagt natürlich etwas über deutschen Rap aus. Wobei wir bei der Gender-Frage wären – aber dafür bin ich nicht zuständig.

By the way: Ob Twitter meinen Account loscht, wenn ich den Titel twittere? Probieren wir es aus.

Voyeuristic Blogger Portraits

rixdorf

Wired hat eine hübsche Fotoserie von Gabriela Herman: „Herman disputes that technology has an isolating effect.“ (via Nerdcore)

Schön auch der Hinweis: „Wired’s 2002 declaration of the blog’s arrival now seems foolishly self-evident.“

Avatarischer Reitunterricht

Pandora

Manchmal kann man sich nicht aussuchen, womit man virtuell herumreitet. Dieses Tierchen gibt ein allerliebstes Fauchen von sich.

Lifestyle vom Feinsten

Der einzige Mensch auf der Welt, „der die ikea montageanleitungen, die zu 99 prozent ohne worte auskommen, genial findet“, bloggt über die Montage seiner Küche und wie man dabei abnimmt.

Unter Avataren, noch mal revisited

PandoraPandoraPandora

Das Spiel ist zwar nicht so schön wie Film (die Avatarinnen im Spiel sind hässlich!), dafür dauert es aber wesentlich länger.

Hank starb an ner Überdosis Hasch

Parliamentfights

Gerade wurde ich auf das entzückende Blog Parliamentfights aufmerksam (via Fefe). Allein schon die Tags sind zum Kringeln: „Throwing Objects“, „Throwing Paper“, „Throwing Water“, „Using Chairs and Furniture“.

Ein Posting bezieht sich auf einen Bericht der Zeitschrift Cicero (d.i. der Focus für den gefühlten FDP-Wähler).
„Hinzu kam, dass die beiden Kopiergeräte im Ausschusssekretariat durch einen Sabotageakt gezielt lahmgelegt worden waren. Unbekannte hatten nicht nur die Stecker gezogen, sondern auch die Verbindungskabel mitgenommen. Zum Schluss verlor die Ausschussvorsitzende Eva Bulling-Schröter (Die Linke) Übersicht und Fassung. Sie lief weinend aus dem Raum, verschanzte sich auf der Damentoilette und ward nicht mehr gesehen. (…) Richtig ukrainisch ging es allerdings erst nach der Ausschusssitzung zu. Eine Gruppe von Linken-Abgeordneten, deren Anführer, ein Werkzeugmacher aus Jena, wie Augenzeugen später berichteten, ’stark nach Alkohol roch‘, stellte sich den Saaldienern des Bundestags in den Weg, als diese die Fächer mit den Drucksachen füllen wollten. Es kam zu Handgreiflichkeiten, die Bundestagspolizei musste einschreiten. Die Sache wurde zwar aktenkundig, aber bislang unter der Decke gehalten.“

Ich wusste gar nicht, dass der Bundestag eine eigene Polizei hat…

Pornofilm für Geeks

>Do {
> scene++;
> text („Sie“, „Hallo“);
> text („Er“, „Willst du?“);
> text („Sie“, „Ja“);
> in_out = 0;
> Do {
> in_out++;
> if (in_out == 50, 100, 150, 200, 250) {
> change_position (to_next);
> }
> loop until in_out == 300;
> }
> loop until scene == 5;
> }
>play_credits;

sowie: unzip, strip, touch, finger, grep pipe, mount, fsck, more, yes, fsck, fsck, fsck, umount

Petition: Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten

Petition an den Deutschen Bundestag: „Entkriminalisierung von Cannabis-Konsumenten“:

„Der deutsche Bundestag möge Änderungen des Betäubungsmittelgesetzes beschließen, durch die konsumbezogene Cannabisdelikte (Besitz, Erwerb und Anbau geringer Mengen) in Deutschland konsequent entkriminalisiert werden. (…) In Deutschland gibt es jedes Jahr circa 100.000 Strafverfahren gegen einfache Cannabiskonsumenten. Zwar werden viele Strafverfahren wegen des Besitzes geringer Mengen eingestellt, aber bis dahin hat die Polizei das Cannabis beschlagnahmt und eine Strafanzeige geschrieben. Nicht selten kommt es aber auch zu harten Strafen für rein konsumbezogene Delikte, auch bei geringen Mengen. In einigen Bundesländern geht das Vorgehen gegen Cannabiskonsumenten noch darüber hinaus. Neben ihrer Diskriminierung im Straßenverkehr sind Verbraucher Hausdurchsuchungen ausgesetzt und werden erkennungsdienstlich behandelt. Die über 3 Millionen gelegentlichen oder regelmäßigen Cannabiskonsumenten und über 12 Millionen Menschen mit Konsumerfahrung sind keine Verbrecher! (…)“

Unter Avataren, revisited

Avatar

Nein, das ist – obzwar ein Avatar (meiner!) – nicht Second Life…

Linke Stilfragen

Spiegel Vorabmeldung: „Beim Kongress der Europäischen Linken in der französischen Hauptstadt wurden für den Ex-Vorsitzenden Oskar Lafontaine und den amtierenden Bundeschef Klaus Ernst zwei verschiedene Vier-Sterne-Hotels gebucht. Für die zwölfköpfige Delegation waren Doppel zimmer in einem Zwei-Sterne-Haus reserviert. Während die Delegierten sowie Ernst nahe dem Tagungsort nächtigten, lag Lafontaines Quartier mit Spa-Bereich beim Louvre. Ursprünglich geplant war auch, dass ein Dienstwagen aus Berlin nach Paris nachkommen sollte, die Fahrt wurde wegen des Winterwetters abgesagt. Verärgert waren Mitglieder der Delegation nicht nur über den teuren Klassenunterschied bei den Klassenkämpfern: Der Vorsitzende Ernst reiste als Gast, nicht als gewählter Delegierter an, beanspruchte aber Redezeit aus dem geringen Zeitpool, der den Deutschen zugeteilt worden war.“

Piraten lieben Kinder

Weihnachtslieder

Die Piraten haben Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder veröffentlicht. Der Anlass, wie die Fachzeitschrift bild.de schon berichtete: „GEMA-Abzocke: Kitas sollen für Kinderlieder zahlen.“

„Vor gut 14 Tagen wurde an dieser Stelle das Projekt „Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder“ gestartet. Ziel war es, ein gutes Dutzend gemeinfrei Lieder für die Advents- und Weihnachtszeit neu zu setzen, damit sie kostenfrei und legal von jedem kopiert werden dürfen – ohne dass jede Kopie über die GEMA bezahlt werden muss. Dieses Ziel wurde mit 26 Notensätzen mehr als erreicht.“

Natürlich wird die angemessene Antwort der Piraten auf moderne Wegelagerei und die Machenschaften der Content-Mafia in den Mainstream-Medien nicht erwähnt werden.

Noch ein Wort, Porno-Steffi: Das Bild oben ist keine Kinderpornografie, obwohl ein junges Mädchen einem alten Mann auf dem Schoß sitzt und schon die Hand schützend zwischen die Schenkel hält, damit der Kerl sie nicht angrapscht.

Warum die Kalifornier Kiffen verbieten

hanf

Was der Gesellschaft gerade an der [Sucht] so aufstößt, hat wenig mit der Droge selbst, um so mehr mit der damit zusammenhängenden Subkultur zu tun. Kompliziert formuliert: „Die strukturelle Anfälligkeit westlicher Gesellschaften für Konflikte über die moralische und rechtliche Bewertung des Drogenkonsums ergibt sich aus der delikat ausbalancierten Stellung des Drogenkonsums in einer sowohl am Leistungs- wie auch am hedonistischen Prinzip orientierten Gesellschaft.“ 1 Einfacher: Wer etwas leistet, erfreut sich in Gesellschaften, die im weitesten Sinne auf den moralischen Prinzipien der protestantischen Arbeitsethik fußen, eines hohen Ansehens – und darf sich dann auch mal was Schönes gönnen. Wer freiwillig faul ist, gilt, je nach Rigidität der Norm, als sozialer Abweichler. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, hieß es im alten Preußen. Wer dem Rausch frönt und süchtig ist, genauer: nach oder von illegalen Drogen süchtig ist, sei arbeitsunfähig und damit auch moralisch verwerflich – so jedenfalls das Klischee der öffentlichen Meinung. Man darf dem individuellen Lustprinzip huldigen, wenn man vorher etwas geleistet hat, nur dann. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Die Frage ist nur: Wie viele Arbeitsunwillige kann unsere Gesellschaft vertragen? Nicht ihre reale Zahl ist wichtig, sondern ihre symbolische Ausstrahlungskraft, die Faszination einer Drogen-Subkultur, die den normal arbeitenden Bürger zutiefst verunsichert. Die „Sucht“, die gleichzeitig das Lustprinzip auf die Spitze treibt, ist ein Angriff auf die Moral. Sucht ist nur in der Freizeit gestattet, als Ausgleich zum Streß des Arbeitslebens, als verschämt genossenes Privatvergnügen oder im Rahmen akzeptierter Rituale wie beim Fußball oder im Vereinswesen.

Das Klischee der „Sucht“ als Verweigerung der Leistung ist so in den Köpfen etabliert, daß die Realität kaum eine Chance hat: Heroinabhängige, die problemlos mit ihrer Droge versorgt würden oder werden – was wegen der Illegalisierung des Heroins kaum der Fall ist -, sind genauso arbeitswillig und -fähig wie jemand, der jeden Tag drei Schachteln Zigaretten raucht. Ihre Leistungsfähigkeit ist nicht wesentlich beeinträchtigt, noch nicht einmal, im Gegensatz zu Alkoholikern, die Fahrtüchtigkeit. 2 Sie richten also keinen Schaden an, jedenfalls nicht mehr als diejenigen, die ohne Drogen auskommen. Warum sollte also die Heroin-Sucht überhaupt behandelt oder gar therapiert werden? (…)

Selbstkontrolle und -disziplin gelten als unabdingbar für die Stabilität der sozialen Ordnung. Wer sich gehenläßt und dem Rausch frönt, kann seine Arbeitskraft nicht mehr eigenverantwortlich auf dem Arbeitsmarkt verkaufen. Der französische Philosoph Michel Foucault hat die These aufgestellt, die Irrenanstalten – Vorläufer der heutigen psychiatrischen und Nervenkliniken -, die es erst in der modernen Gesellschaft gibt, hätten zur Wiederherstellung der „kollektiven Selbstdisziplin“ gedient. Die Gesellschaft erklärt einige Verhaltensweisen für „normal“ und „nützlich“, andere für verwerflich und krank. Vor diesen muß man sich schützen, indem man die Betreffenden, die sich uneinsichtig verweigern, wegsperrt.

Diese Ideen waren doppelt sinnvoll: Zum einen entlasteten sie die „Süchtigen“. Die Alkohol- und später die Morphin-Konsumenten konnten ihr von der etablierten Norm abweichendes Verhalten als „Zwang“ erklären, der irgendwo in ihrem Inneren hauste und den sie nicht ohne fremde Hilfe zu bekämpfen in der Lage waren. Der Ausschluß aus der Gesellschaft als „Süchtiger“ bedeutete gleichzeitig die Wiedereingliederung „als Kranker“, um den man sich zu kümmern und den man zu rehabilitieren hatte. Zum anderen war die Idee einer „Sucht“ eine Erklärung für diejenigen Schichten der Bevölkerung, die ihr abweichendes und unerwünschtes Begehren ständig in Schach halten mußten: Wenn man die soziale Sicherung nicht schaffte, lag das an „dunklen Trieben“, die man noch nicht unter Kontrolle gebracht hatte, am „krankhaften“ Verlangen, das soziale Elend mit Drogen zu betäuben.

Philanthropen und bürgerliche Abstinenzapostel erklären Kriminalität und Verelendung als Folge der moralischen Zerrüttung durch den Rauschgiftkonsum und die „Sucht“. Nicht der kontrollierte Umgang wird gefordert, sondern der Verzicht. Gerade in Deutschland und in den puritanisch geprägten USA fällt diese Idee auf fruchtbaren Boden. Da das Leben ohnehin ein Jammertal ist, wäre der Rausch, der zumindest zeitweilig „Abhilfe“ schafft, geradezu eine Verhöhnung der sittlichen Grundlagen. Jegliche Erinnerung an mögliche mentale Erfahrungen, die den mühsam erarbeiteten eigenen Verhaltenskodex in Frage stellen, soll getilgt werden. Nicht zufällig wettern heute ehemalige Theologen, die durch politische Wirrungen in verantwortliche Posten in der Drogenpolitik katapultiert wurden, gegen den „Hedonismus“, der drohe, wenn man im Krieg gegen die Drogen nur ein wenig nachlasse.

Diese Vorstellung von Sucht hat fatale Folgen. Ihre Definition beruht letztlich auf ethischen und moralischen Leitsätzen, die in einer bestimmten Gesellschaft — und nur in einer — relativ sinnvoll sind. Niemand weiß, warum Wasserbüffel manchmal Mohnkapseln schlucken und danach orientierungslos herumtorkeln, warum Elefanten alkoholisch vergorene Früchte verzehren und regelrecht „ausflippen“, warum Katzen wild auf Katzenminze sind, Schafe sich vorsätzlich mit Narrenkraut bedröhnen oder Rhesusaffen, wenn sie die Auswahl haben, Kokain bevorzugen und Heroin verschmähen. Die Sucht, der exzessive Konsum von Rauschdrogen, soll beim Menschen jedoch eine Krankheit sein. Man verweigert ihm die Droge, und ist das nicht konsequent möglich, wird er selbst so isoliert, daß er nicht an sie herankommt. Nicht der mögliche Schaden für das Individuum ist relevant, sondern der „Schaden“ für die Gesellschaft. Der besteht darin, daß die zwar nie reale, aber dafür um so mehr befürchtete massenhafte Verweigerung der „nützlichen“ Tätigkeiten, eben der Arbeit, das System als solches in Frage stellen könnte. Das ist aber ein politisches, kein medizinisches Problem.

„Sucht“ als Phänomen, das sowohl repressive staatliche Maßnahmen nach sich ziehen muß als auch nach therapeutischem Bemühen verlangt, taucht erst dann auf, wenn sich die Süchtigen als soziale Randgruppe und/oder als subversive Subkultur im Bild der Öffentlichkeit etabliert haben. Das hat mit der Realität wenig zu tun, sondern dient den jeweiligen Interessen, das Verhältnis des Bürgers zum Staat zu definieren. Die Vorstellung von „Sucht“ als Krankheit ist untrennbar verbunden mit der Unterdrückung von unerwünschtem Verhalten und von Minderheiten.

1. Scheerer, S.: Die Genese der Betäubungsmittelgesetze in der Bundesrepublik Deutschland und in den Niederlanden. Göttingen 1982
2. Bei Tests zur Fahrtüchtigkeit von Heroinabhängigen, die das Medikament Polamidon erhielten, hat sich herausgestellt, daß die Substitution die Leistungsfähigkeit der Testpersonen nicht beeinträchtigte. Das jedenfalls teilten Verkehrsmediziner der Heidelberger Universität auf dem Jahreskongreß der Rechtsmediziner im September 1992 mit.

Diese Passagen stammen aus meinem Buch Heroin – Sucht ohne Ausweg?, erschienen 1993. Sie erklären auch, warum ich zum Thema Drogen nichts mehr in deutschen Medien veröffentliche – es hat schlicht keinen Sinn. Es ist seit 30 Jahren alles gesagt, die „Diskussion“ dreht sich im Kreis. Gegen moraltheologische Diskurse – um um einen solchen handelt es sich bei „Drogen“ – hat die Vernunft nicht die geringste Chance.

Путин едет сразу на 3-ех калинах oder: Potemkinscher Lada

Die ARD berichtet über Putins PR-Tour – mit einem Lada, Modell Kalina Sport, durch die Taiga, Putin höchstderoselbst am Steuer. Vaterländische Produktion vom Feinsten.

„Mehr als hundert Begleitfahrzeuge haben sie gezählt. Übrigens fast alles teure ausländische Modelle. Und dass da nicht nur ein gelber Kalina war – sondern, für alle Fälle, noch ein zweiter. Das hätte auch niemand erfahren. Und dann kam sogar noch ein dritter. Auf dem Abschleppwagen. „Der ist schon kaputt!““(via Fefe)

Why ARE so many modern British career women converting to Islam?

Daily Mail: „Why ARE so many modern British career women converting to Islam?“ Warum konvertieren so viele morderne englische Karriere-Frauen zum Islam? In Deutschland würde man noch nicht mal auf so eine Frage kommen… Eine Antwort: „for ‚intellectual and feminist reasons'“. Alice Schwarzer, übernehmen Sie – jedenfalls den zweiten Teil der Antwort!

Why I Support Legal Marijuana

George Soros schreibt im Wall Street Journal: „Regulating and taxing marijuana would simultaneously save taxpayers billions of dollars in enforcement and incarceration costs, while providing many billions of dollars in revenue annually. It also would reduce the crime, violence and corruption associated with drug markets, and the violations of civil liberties and human rights that occur when large numbers of otherwise law-abiding citizens are subject to arrest. Police could focus on serious crime instead.“ Jetzt will er für die Kampagne. Marihuana zu legalisieren, eine Million Dollar spenden.

Deutsche Medien wie Spiegel offline verlinken den Original-Artikel nicht, vermutlich weil sie befürchten, das Publikum würde sittlich gefährdet werden. Die Süddeutsche verschweigt Soros‘ Thesen im Wall Street Journal ganz und lässt auch den Link zur Quelle Los Angeles Times, von der man schlicht alles abgeschrieben hat, unter den Tisch fallen. Was seid ihr doch erbärmlich… Nur Telepolis ist eine rühmliche Ausnahme – wie gewohnt.

Natürlich würden sich nur eine Handvoll deutscher Politiker trauen, offen und ehrlich und schlicht das zu sagen, was der neun Milliarden Dollar schwere Soros aus guten Gründen fordert: Legalize it! Und welcher Kapitalist in Deutschland würde für diesen Zweck – Haschisch und Marihuana zu legalisieren – auch nur einen Cent spenden? Niemand – es sind alles Feiglinge. Was würde die Öffentlichkeit von mir denken?! Der deutsche Medien-Diskurs zum Thema Drogen ist ohnehin seit rund vier Jahrzehnten pure Moraltheologie (beherrscht dich!) und hat mit der Realität nichts zu tun. Und alle, alle machen mit. Kopf ab zum Gebet – es geht um die pöhsen Drogen!

Techno und schöpferischer Kapitalismus

Ein lesenswerter und anspruchsvoller Artikel der Musiksoziologin Dr. Sabine Vogt auf industrie-kultur.de über die protestantische Arbeitsethik in der Techno-Szene: „Clubkultur als Clubwirtschaft – das Beispiel Berlin. Über Professionalisierung in der Berliner Techno-Szene“.

„Tendenziell löst sich in der Clubwirtschaft, die vorgibt, eine Clubkultur zu sein, wohl alle Freizeit wieder in Arbeitszeit auf. Das ist der Lebensentwurf eines neuen Kleinbürgertums, dessen Handlungsfeld mittlerweile in den Kulturwissenschaften unterm Schlagwort „Creative Industries“ diskutiert wird. Eine derartige Kreativwirtschaft befördert den wirtschaftlichen Aufschwung von Regionen und Städten mit verschiedenen Formen und Stufen der Erstellung, Produktion und Verbreitung von kulturellen und künstlerischen Produkten, denen ein hoher Symbolcharakter anhaftet. Das klingt zunächst bedeutsam und neu, doch wenn man es genau nimmt, entpuppt sich die Symbolik, die der Kreativitätsbegriff transportiert, als trügerisch. Denn Kreativität steht nur als Mode- und Zauberwort für Fantasie, Innovation und Produktivität – für das Talent also, aus einem Überfluss von Einfällen ganz spezifische herauszusuchen, in Aktion umzusetzen und zu vermarkten.“

„Kreativität“ (auf Deutsch heisst das: „schöpferisch“), ein Lieblingswort – je nach Publikum – von Volkshochschulen und Subkultulturen, die sich zweiweilig jenseits des Mainstreams fühlen, bedeutet also nicht anderes als fähig zu sein, Marktlücken zu entdecken und diese gewinnorientiert auszunutzen.

Quelle: Der Aufsatz Vogts ist erstmals im Jahrbuch für Kulturpolitik 2005 des Institutes für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. (Klartext Verlag, Essen) erschienen. Die Arbeit geht zurück auf die Dissertation: Sabine Vogt: Clubräume – Freiräume, musikalische Lebensentwürfe in den Jugendkulturen Berlins, Musiksoziologie Band 14, Bärenreiter Verlag, Kassel 2005

Iron Butterfly: In A Gadda Da Vida

Der beste Song der sechziger Jahre, danach habe ich als Schüler getanzt. Der zweite Teil ist genauso gut. Wenn man das ganze Stück auf der Tanzfläche durchhielt bei voller Dröhnung, fühlte man sich, als hätte man drei Joints hintereinander geraucht. Zweifellos ist es auch eines der besten Schlagzeug-Solos aller Zeiten, neben Michael Shrieve in Woodstock 1969. Absoluter Gänsehaut-Faktor ab 9.11 und ab 3.58 im zweiten Teil, wenn man danach 1969 höchstpersönlich geschwooft hat! (Leider sind beide Teile viel zu leise…) Wer lieber Schlagzeugerinnen mag, sollte sich Ciny Blackman anhören.

Bademoden

Aus ganz bestimmten (ästhetischen) Gründen mache ich mal ausnahmsweise Reklame für Bademoden….

Die Wacht am Rhein: Pornografie gefährdet die öffentliche Sicherheit

Hier gibt es nichts zu klicken

Eine Pressemeldung des Ministeriums der Justiz Rheinland-Pfalz: „Die Landeszentrale für Medien und Kommunikation wacht insbesondere darüber, dass private Anbieter pornographischer Internetseiten das Jugendschutzrecht beachten. In der Vergangenheit stellte sie immer wieder fest, dass solche Anbieter ihre Niederlassungen zum Schein ins Ausland verlegten, um sich den Kontrollen zu entziehen. Die Landeszentrale holte daher ein Gutachten zu der Frage ein, wie sie solche Umgehungsversuche aufdecken und die betroffenen Anbieter verfolgen könne. Dieses Gutachten wurde zur Grundlage zahlreicher Ordnungswidrigkeitenverfahren. Der Kläger, ein Rechtsanwalt, beantragte, ihm das Gutachten zugänglich zu machen.“

Das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz in Koblenz hat nun entschieden, dass dieses Gutachten weiterhin geheim bleiben darf. Die Begründung hat es in sich:

„Zwar finde das Landesinformationsfreiheitsgesetz, welches dem Bürger einen Anspruch auf Zugang zu amtlichen Informationen gewähre, auch auf die beklagte Landeszentrale Anwendung. Diese habe eine Herausgabe des Gutachtens dennoch zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit ablehnen dürfen. Der Kläger berate zahlreiche Mandanten aus der Erotikbranche. Es sei daher zu befürchten, dass das Gutachten über den Kläger auch den betroffenen Internetanbietern bekannt werde. Diese könnten das so erworbene Wissen nutzen, um neue Verschleierungsstrategien zu entwickeln. Die Durchsetzung eines wirksamen Jugendschutzes im Internet werde hierdurch in Frage gestellt.“

Jemand, der Porno-Websites anbieten und sich dem klostertauglichen deutschen Jugend“schutz“ entziehen will, wird vermutlich seine Domains nicht in Deutschland registieren lassen, sondern etwa bei godaddy.com. Wenn ich also verrate, dass die hiesigen Jugendschutzwarte dann nicht mehr herausfinden können, wem die domain gehört, gefärhde ich die öffentliche Sicherheit.

By the way: Jugend“schutz“ wirkte noch nie, und schon gar nicht im Internet. Und Pornografie ist nicht schädlich für Jugendliche. Das sagen Wissenschaftler. alles klar sowiet? Puls und Atmung noch normal, Herr und Frau Jugendschutzwart?

Ich zitiere mich selbst vom 20.03.2010: „Das weiß doch jeder. Aber der so genannte „Jugendschutz“ in Deutschland dient bekanntlich nicht dem Schutz der Jugend, sondern ist ein probates Mittel, auf der kulturellen Basis puritanischer Moraltheologie Geld abzuzocken.“

Screenshot: Eine Porno-Website irgendwo „im Netz„. Hätten Sie’s gewusst?

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