Klein Burks

burks

Das bin ich Weihnachten 1954.

TITANIC erklärt: Burschenschaften

Titanic sagt, was ich sagen wollte:

Wichs: Offizieller Name für einen Verbindungsstudenten. Die Gesamtheit der Mitglieder einer Studentenverbindung bezeichnet man als Wichser. (…) Corps: Bedeutet „Körper“. Weil die Burschenkörper von regelmäßigem Alkoholkonsum unansehnlich aufgedunsen sind, werden sie mit traditionellen Uniformen bedeckt. Deren Farbe („Couleur“) ist von Burschenschaft zu Burschenschaft verschieden. Die zulässige Hautfarbe hingegen ist in den Verbindungsstatuten einheitlich festgelegt („nordisch weiß“).

Uniform der Beamten des nationalen Cyber-Abwehrzentrums geleakt

Uniform

Die offizielle Uniform der Beamten des nationalen Cyber-Abwehrzentrums ist geleakt. (via presseschauer)

Genderpolitisch korrektes Bier

CNBC: „Beer has long been presumed to be the domain of men. The dozens of commercials aired during sporting events by brewers only helps to promote the stereotype of beer being solely a man’s drink. (…) Now Danish-based brewer Carlsberg is looking to speed up the trend by offering a gender-neutral beer.“

Bei Carlsberg findet man Details:
„‚We can see that there are a number of consumers, especially women, who are very aware of design when they choose beverage products. There may be situations where they are standing in a bar and want their drinks to match their style. In this case, they may well reject a beer if the design does not appeal to them,‘ says Jeanette Elgaard Carlsson, International Innovation Director at Carlsberg.“

Unterschichtenfernsehen für alle

CDU NRW: „Die medienpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Andrea Verpoorten, hat den WDR aufgefordert klarzustellen, dass es insbesondere auf seiner Jugend-Hörfunkwelle ‚Einslive‚ keinen Boykott von Sieger-Titeln aus der RTL-Serie ‚Deutschland sucht den Superstar‘ (DSDS) gebe. (…) Mit dem Programm- und Informationsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders sei ein ‚Boykott‘ bestimmter Musikformen jedenfalls nicht vereinbar, betonte die Kölner Abgeordnete Andrea Verpoorten“.

Ei ei ei, Verporten, es ist nicht Aufgabe der durch Steuergelder finanzierten Medien, jeden Scheiss zu senden. Dafür gibt es Privatfernsehen. Aber wir haben verstanden: Geistig Minderbemittelte wählen CDU. Für die muss man Lobbyarbeit machen.

Intellektuell anspruchsvolles Rotlichtmilieu

studentinTagesspiegel: „Tatsächlich aktiv im Rotlichtmilieu ist in Berlin jeder 27. Studierende (3,7 Prozent). (…)

Charakterlich scheinen sich die Sexarbeiter kaum von ihren anderen Kommilitonen zu unterscheiden. Ein Persönlichkeitstest ergab bei Eigenschaften wie Offenheit, Verträglichkeit oder Gewissenhaftigkeit nur graduelle Unterschiede. Die Gründe für die Sexarbeit sind vielfältig. Die betroffenen Studenten sind zu mehr als 30 Prozent verschuldet. In einer nicht in der Prostitution engagierten Vergleichsgruppe ist der Anteil der verschuldeten Studenten mit rund 18 Prozent deutlich geringer. Gleichzeitig erhalten nur etwa 50 Prozent der nebenberuflichen Sexarbeiter finanzielle Unterstützung aus ihrer Familie (Vergleichsgruppe: rund 65 Prozent).“

Natürlich haben alle deutschen Medien den Rechtschreibfehler der Originalmeldung übernommen (man hätte ja recherchieren müssen, um den festzustellen). Es heisst nicht „Das geht aus einer Studie des Studienkolleggs zu Berlin mit dem Titel: ‚Nebenjob: Prostitution‘ hervor“, sondern: Studienkolleg zu Berlin. (Man kann eine Website auch verlinken, ihr Offline-Dödel, dann wäre es euch aufgefallen.)

Wie kann man das Thema jetzt angemessen bebildern? SCNR

Ich weiss, was ich gestern getan habe

gpf

Dinge, die die Welt zu Ostern dringend braucht

Messerbänkchen

…zum Beispiel 箸置き aka Messerbänkchen.

Ich habe einen Vogel

tarn

…müsste ich zu mir selbst sagen, da ich bei wunderschönem Osterwetter vom Joggen heimkehre und jetzt hungrig bin, aber auch eine Dusche brauche, dennoch vor dem Rechner sitze, obzwar mir nichts einfällt zur Weltlage und zu den Weltläuften (kennt jemand das Wort oder weiß gar, was es bedeutet? Bitte melden!), und versuche zu bloggen, was mir inhaltlich ohnehin misslingt, da ein Tarn (liebe Kinder – den gibt es nicht wirklich, obwohl ich bzw. mein Avatar – der Kerl rechts – darauf sitzen und herumfliegen kann!) in Gor (nein, Gor gibt es auch nicht, obwohl einige Idioten das missverstanden haben!) nicht wirklich für einen literarisch und bloggerisch anspruchsvollen Inhalt steht, sonder das Missfallen der wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser auf sich ziehen wird, da diese zu Recht annehmen, der Autor dieses kleinen familienfreundlichen und zensurfeindlichen Blogs sollte sich lieber diesem und jenem anspruchsvollem journalistischen Sujet (bedaure, auch dieses Wort gehört zu meinem francophilem – nein, nicht der Diktator, sondern die Sprache – aber heißt das so? – Wortschatz), wenn nicht gar einem literarischen Projekt widmen, das, wie das Publikum zu Recht vermutet, schon seit langem in meinem Kopf schlummert, wenn nicht gar davon mehrere, aber partout (zum drei Mal geschwänzten sarrazinischem Hugenotten: gleich sage ich auch noch Chaiselonge!) nicht hinauswill, was zwar bedauerlich, aber durch Gewalt jedweder Form nicht zu ändern ist (Herrschaftszeiten, will denn dieser vermaledeite Satz nie aufhören!?) dergestalt, dass ich mich selbst nicht in den Allerwertesten treten, sondern nur auf eine Muse hoffen kann, wobei mir einfällt, dass ich noch jemanden anrufen wollte.

Brandsafe Medienerotik

lomex

Ein herausragendes Produkt des deutschen Qualitäts-Journalismus finden wir auf der Website der Berliner BZ: „Celine – die schöne Nachbarin beim ganz privaten Fotoshooting“. Und warum steht dort so oft Lomex? Schauen wir nach:

„Die LOMEX Media richtet sich strategisch vor allem auf Kooperationen mit großen Medienpartnern aus. Hier verfolgen wir konsequent das Konzept der ‚Medienerotik‘! Als Medienerotik definieren wir die stilvolle Darreichungsform erotischer Produkte. Diese werden ‚brandsafe‘ beim Partner implementiert und haben keinen negativen Abstrahlungseffekt auf die eigene Marke. Der Partner erhöht somit die Attraktivität seines Portals, da erotische Inhalte zu den am stärksten nachgefragten Contents im Web gehören und verschafft sich selbst die nötige Planungssicherheit im Transaktionsgeschäft.“

Bruhahahahaha.

Veganismus mit robustem Mandat

„Den Veganismus mit robustem Mandat durchsetzen, das ist es doch, was die Grünen wirklich wollen.“ (Julia Seeliger in der taz)

World Map of the Penis Size

Weltkarte der Penis-Längen (Quelle, via Schockwellenreiter)

Sushi bitte vorher abkochen

Die dpa meldet, Sushi sei sicher. Experten raten trotzdem, es vorher abzukochen.

Christentum in Aktion

The Huffington Post: „Authorities in suburban Philadelphia say a 70-year-old man was stoned to death with a rock stuffed in a sock by a younger friend who alleged the victim made unwanted sexual advances.

According to the criminal complaint, 28-year-old John Thomas of Lansdowne has told police he killed 70-year-old Murray Seidman because the Old Testament refers to stoning homosexuals.“

Trendbehinderung Stottern

„Gesichert ist dagegen, daß das Stottern in der madagassischen Hauptstadt Antanananarivo erfunden wurde.“ (Quelle)

Esst mehr Wurst

Heute haben ich eine Currywurst gegessen. In der Bude hing ein Schuld mit der Aufschrift: „Dicke Kinder sind schwerer zu kidnappen!“

Das Ziel: Tod, Leben, Avatar

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Heute haben ich mir das Computerspielemuseum angeschaut. Wie zu erwarten war, hat das großen Spaß gemacht. Ich musste ununterbrochen schmunzeln.

Hätte man sich jemals vorstellen können, dass ein Commondore, mit dem ich vor einem Vierteljahrhundert gespielt habe, heute hinter Glas in einem Museum zu bewundern ist? Wo ist eigentlich mein Atari, mit dem ich meine ersten Bücher geschrieben habe? (Den habe ich irgendwann verschenkt, ich Dummkopf.)

Man lernt viel über Kultur – für Schulklassen sollte ein Besuch Pflicht sein. Wie aber archiviert man die Geschichte de 3D-Welten und deren Comic-artigen Anfänge wie Worlds Away aka „Phantasus“? (Das habe ich damals noch mit einem Modem gespielt – kaum zu fassen.)

Esst mehr Fleisch!

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„Ich habe mich doch nicht in Jahrmillionen der Evolution an die Spitze der Nahrungskette gekämpft, um mir dann eine Salatplatte zu bestellen.“ (Ein Leserbrief im aktuellen Spiegel)

Im bolivianischen Pando-Dschungel (1984) habe ich von armen Kautschuk-Sammlern gebratenene Affen als Abendessen vorgesetzt bekommen. Das Tier hing am vorher am Haken in dieser „Küche“. Und natürlich habe ich zugelangt; die Gastgeber wären beleidigt gewesen, hätte ich es nicht getan. Damals war die völlig abgelegene und fast unerforschte Gegend nördlich des Rio Madre de Dios noch kein Nationalpark („Reserva Nacional Manupiri-Heath“). Wenn ich das Stichwort „Dschungelcamp“ höre, muss ich immer nur lachen.

What Facebook Is For


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Kompensatorische Gratifikation oder die Funktion spärlich bekleideter Frauen während einer Revolution

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Die deutsche Linke hat noch ihre Probleme mit der Revolution In Tunesien. Außer dem Lautsprech einiger anarchistischer Sekten liest man nicht viel. Eine Revolution in einem islamischen Land ist einfach nicht sexy genug.

Die Bildersprache, die zu einer Pseudo-Solidarität der Kinder der Mittelschichten in Deutschland führen könnte (wie noch während der Revolution in Nicaragua 1990, vgl. 3. Foto), gibt das einfach nicht her. Es muss ja nicht gleich ein nackter Busen sein wie auf dem klassischen Revolutionsgemälde von Eugène Delacroix; aber erst „schöne“ und sexuell attraktive Frauen turnen den voyeuristischen Betrachter an. Danach suchen Fotografen, wenn sie einem Aufstand ein „Gesicht“ geben wollen.

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Männer sind out – Revolutionen funktionieren ikonografisch wie Rock-Gruppen. Das war auch früher schon so – nur dass die Pop-Kultur politische Inhalte nicht sexuell kostümierte (vgl. das Foto aus dem spanischen Bürgerkrieg.) Man kann das noch mehr reduzieren: Frauen mit Waffen sind immer sexy; nur müssen sie heute zusätzlich ihrer Titten zeigen wie in den feuchten Männerfantasien der Fantasie-Trash-Romane und -movies à la „Xena – die Kriegerprinzessin“ oder wie bei Lara Croft.

Eine trotzkistische Politsekte hat auf Indymedia erstaunlich korrekt beschrieben, wer die Basis der Revolution in Tunesien ist: „Es sind arbeitlose [sic] junge Akademiker, Rechtsanwälte, und Arbeiter in den Industrie- und Bergbauzentren, die einen Generalstreik von zwei Stunden am 14.01 ausübten und den Aufstand tragen.“ Interessant ist natürlich, dass dieselbe soziale Schicht die islamistische Heilsfront in Algerien unterstützte.

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Das Phänomen ist in der Soziologie als „kompensatorische Gratifikation“ bekannt: Wer den sozialen Aufstieg plant, durch Ausbildung und das dazu passende internalisierte Verhalten (vgl. die protestantische Arbeitsethik Max Webers), aber durch die starre Hierarchie einer Gesellschaft daran gehindert wird, also scheitert, wird versuchen, diesen „Aufstieg“ dennoch zu erreichen, indem er sich einer Gruppe anschließt, die vielleicht sozial geächtet ist (ob eine religiöse oder eine politische Sekte macht keinen Unterschied), aber innerhalb der Gruppe oder des Kleinst-Milieus einen „Aufstieg“ ermöglicht oder zumindest verspricht. Eine Revolution wird er dann zu einer solchen, wenn sie zu einer Jugendbewegung wird – wie in China während des „Langen Marsches“ oder in Nicaragua beim Sturz Somozas.

Die aktiven Kader einer religiösen Sekte oder auch einen Guerilla gehören fast ausnahmslos den aufstrebenden Mittelschichten der jeweiligen Gesellschaft an, denen man aber just diesen Aufstieg verwehrt. Die Führungselite der ehemaligen kolumbianischen Guerilla M-19 bestand fast ausschließlich aus arbeitslosen Lehrern und Ingenieuren; das galt auch für den peruanischen Sendero Luminoso.

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Im aktuellen Spiegel (vgl. Ausriss unten) hat man versucht, das zu beherzigen: Wo zum Teufel, laufen sie denn, die schönen Frauen, oder sitzen auf den Schultern ihrer Männer?

Es ist angesagt, die Revolution in Tunesien sympathisch zu finden, auch wenn unsere eigene Junta natürlich die Zähne zusammenbeisst: Es kann doch nicht angehen, dass die Untertanen die Obrigkeit davonjagen? „Keine Gewalt!“ rufen alle Pfaffen im Chor. Wo kämen wir denn da hin?! Hierzulande bereichert man sich anders, eleganter, wenigern auffällig (wieso muss ich schon wieder an Maschmeyer denken?) Das Prinzip ist natürlich identisch. Die Reichen sollen reicher werden und die Armen ärmer.

Die hysterische Reaktion der deutschen Öffentlichkeit, wirft man ihr den eher nichtssagenden Wortfetzen „Kommunismus“ hin, beweist, dass die herrschende Klasse auch hierzulande Angst bekommen hat. Und das ist auch gut so.

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