Grüner Daumen

grüner daumen

Ich habe gerade ein Foto von mir gefunden (1954), das vielleicht erklärt, warum ich – nach Aussage einer Ex (leider!)-Loverin – einen so genannten „grünen Daumen“ habe: Ich mochte Pflanzen schon immer. Vielleicht habe ich deshalb einen so ruhigen Geist (har har).




Shvarts [Update]

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Auch die BVG haben das Wort „Schwarzfahren“ aus der internen und externen Kommunikation verbannt, um nicht in Rassismus-Verdacht zu geraten, nachdem der rot-grüne Berliner Senat im September 2020 ein sogenanntes „Diversity-Programm“ beschlossen hatte.

Ich sehe schwarz für die geistige Gesundheit der Bürger. Aber ich will keine Schwarzmalerei betreiben. Ich würde aber zu gern denjenigen mal in die Augen sehen, die derartigen Unfug beschließen und die psychiatrisch untersuchen lassen.

Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß sagte der Münchner Abendzeitung, dass der Ausdruck von dem jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme. Es bezeichnet also Menschen, die zu arm sind, um sich ein Ticket zu kaufen – und keine Dunkelhäutigen.

[Update] Schnell noch Schwarzwurzelgemüse kochen, bevor das verboten wird. #diversity




Nudis corporibus oder: Orgien, wir wollen Orgien!

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Nero selbst veranstaltete, um den Glauben zu erwecken, nirgendwo anders empfinde er ebenso viel Freude, auf öffentlichen Plätzen Gelage und benutzte die ganze Stadt gleichsam als sein Haus. Am berühmtesten wurde durch seine vielberedete Üppigkeit ein Gastmahl, das Tigellinus in Szene setze und das ich als Beispiel aufführen will, um nicht allzu oft von derselben Verschwendung erzählen zu müssen.

Er ließ also auf dem See Agrippa ein Floß bauen, auf dem das Gelage angerichtet war und das von anderen Schiffen gezogen werden konnte. Die Schiffe waren mit Gold und Elfenbein geziert; Ruderer waren Lustknaben, die man entsprechend ihrem Alter und ihrer sexuellen Erfahrung verteilte.

Geflügel und Wild hatte er aus entlegenen Ländern, Meerestiere bis vom Ozean kommen lassen. An den Ufern des Sees standen Bordelle voller vornehmer Frauen, und gegenüber ließen sich Dirnen mit nacktem Körper blicken. Schon sah man unzüchtige Gebärden und Bewegungen; und als die Dunkelheit hereinbrach, hallten der ganze Hain daneben und die umliegenden Häuser vom Gesang und erstrahlen im Lichterglanz.

Er selbst, durch erlaubte und unerlaubte Ausschweifungen zum Abschau geworden, hatte keine Schandtat ausgelassen, mit der er noch größere Verdorbenheit hätte an den Tag legen können, nur daß er wenige Tage später einen aus jener Schar der Lustknaben – sein Name war Pythagoras – nach der Art der feierlichen Eheschließung heiratete.
(Publius Cornelius Tacitus: Annalen Buch XV, 37ff.)

Man weiß, dass die Römer – hier die herrschende Klasse – beim Thema Sex nichts haben anbrennen lassen. Amüsant ist es natürlich sich vorzustellen, wie die Übersetzer im 19. und auch im 20. Jahrhundert beim Lesen ins Schwitzen gekommen sind. Die Kunst kriegt sich beim Thema Orgien gar nicht mehr ein; nur sind die „interessanten“ Details bei Gemälden immer weggelassen worden oder die Personen mehr angezogen, als sie vermutlich damals waren. Ich habe auch die obigen Textpassage nirgendwo online übersetzt gefunden.

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Blaue Bagger, faule Spree und noch mehr

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Die Spree bei Sophienwerder, nach Osten fotografiert

Die Weltläufte und dergleichen: Irgendwie passiert nichts von Belang.

Jemand fordert einen Gesinnungstest für Journalisten der ARD. Bin ich klar dafür. Wer nicht mindestens eine halbe Stunde frei über das „Kapital“ von Marx referieren kann, darf kein Journalist werden oder sein. Ersatzweise geht auch „Lohn, Preis und Profit„.

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Industrieruine in Strelow, an der Mündung der Spree in die Havel

Die Hölle friert ein In der Taz finden wir etwas über „Symbolkämpfe in der Sackgasse“: „Die Idee, mit dem Gendersternchen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft zu erzwingen, ist gescheitert. Die Gendersprache schließt zu viele aus.“

Das wird die linksidentitären Sprachesoterikerglottisschlaginnen aber nicht erschüttern. „Gegenderte“ Sprache ist nur ein Vorwand, um sich „nach unten“ abzugrenzen und sich moralisch besser zu fühlen – ohne Rücksicht auf Verluste. Aber das sagte ich vermutlich schon. „Dazu passt, dass die treibenden Kräfte vor allem an Universitäten und in Behörden zu finden sind. Sie geben Leitfäden zur geschlechtergerechten, diskriminierungsfreien Sprache heraus, die einen angemessenen Umgang empfehlen, in der Konsequenz aber aufgrund ihrer Vormachtstellung anordnen…“ Es geht um die Macht der Mittelklassen.

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Da bewegt sich doch was?

Sachlich und sehr informativ auf Telepolis: „Man sollte die Fähigkeiten der KP Chinas nicht unterschätzen“. De facto eine Vorschau, was wir hier (Tonfall: drohend) noch diskutieren müssen.

„Offiziell heißt es heute in den Geschichtsbüchern, dass China vor 1949 ein „halbfeudales“ und „halbkoloniales“ Land war.“ Das bedeutet: Sie wissen es nicht und drücken sich vor der Analyse. Damals hat die KP Chinas einfach den Unsinn und das schablonenhafte Geschichtsbild übernommen, den Stalin allen aufgezwungen hatte. Wenn ich keine Ahnung habe, wie ein Ding oder ein Etwas zu definieren sei, sagte ich einfach irgendetwas und setze „halb“ davor. Dann ist es halb wahr oder halb falsch.

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Der Bagger bzw. Kran gehört vermutlich zum Heizkraftwerk Reuter West

Schöne Schlagzeile im Guardian: „Why most people who now die with Covid in England have had a vaccination“. Das Deutsche kann ein Wort dafür zusammenstückeln: aufmerksamkeitsheischend.

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Heizkraftwerk Reuter

Lieder hinter der Paywall der Welt – ein Interview mit dem „Risikoforscher“ Gerd Gigerenzer (warum schreiben die nicht einfach „Psychologe“?). „Gigerenzer arbeitet über begrenzte Rationalität, Heuristiken und effiziente Entscheidungsbäume, das heißt über die Frage, wie man rationale Entscheidungen treffen kann, wenn Zeit und Information begrenzt und die Zukunft ungewiss ist (siehe auch Entscheidung unter Ungewissheit).“ Hört sich spannend an. Zu Beginn der aktuellen Pandemie lag er total falsch und hat seine Meinung geändert.

Gigerenzer: Man vertraut beispielsweise in das, was aus dem eigenen Land kommt. Eine Umfrage zeigte, dass die meisten Deutschen das größte Vertrauen in den Impfstoff von Biontech haben und weit dahinter in Moderna, das ja aus den USA kommt. Die meisten Amerikaner haben das größte Vertrauen in Moderna und Pfizer und die Briten in das Vakzin von AstraZeneca, das in Oxford entwickelt wurde. Und die Franzosen haben am wenigsten Vertrauen in alle diese Impfstoffe.

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Abrissarbeiten auf Sophienwerder

Ukrainische Soldatinnen [sic] sehen jetzt furchterregend aus. Putin schlottert schon.

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Faule Spree, ein Landschaftsschutzgebiet

RBB: „Betrügerische Netzwerke in der privaten Sicherheitsbranche verdienen bei der Bewachung von Berliner Flüchtlingsunterkünften viel Geld. Die Spuren führen in die organisierte Kriminalität und ins Clanmilieu.“

Das wundert niemanden, der sich in der Branche auskennt. Man sollte eher fragen, warum die so genannte öffentliche Hand dann immer die billigsten Angebote bei Ausschreibungen nehmen muss, statt auf Qualität zu achten? Anspruchsvolle Auftraggeber verlangen inoffiziell schon, dass die Sicherheitsfirma keine „Schwarzköpfe“ (Original-Zitat) schickt, sie wollen also weder türkischstämmige Sicherheitsmitarbeiter und auch keine Araber. Deren Arbeits“ethos“ in oft ganz anders. Ganz einfache Statistik, da hilft auch kein Drumherumreden oder Verschweigen.

Rudolf-Wissell-Brücke
Die Rudolf-Wissell-Brücke, die abgerissen werden soll, kurz vor der Schleuse Charlottenburg, bei der ich kehrtmachte und zurückpaddelte.




Blanco

fußbodenfarbe

Ich weiß (sic), was ich heute getan habe.




Kunstharzlack, nicht?

kunstharzlack hochbett

Wohlthätig ist des Mundes Macht,
Wenn sein Besitzer ihn bewacht,
Denn was er redet, was er spricht,
Oft ist’s was Kluges, oft auch nicht.

Jetzt muss ich die hier mitlesenden Maler, Lackierer und Anstreicher fragen. Die Situation: ein schon mit weißem Lack mehrfach gestrichener Holzdielenfußboden bedarf eines Updates, da sich das Weiß schon ins Grau-Gelbliche zu verfärben beginnt und das Arrangement zahlreiche Macken und Kratzer hat, hervorgerufen und verursacht durch Füße, Schuhe oder andere Accessoires dort hausender junger Damen mit nur geringer oder gar nicht vorhandener Kompetenz in Sachen Sauberkeit, Ordnung und häuslicher Ästhetik, welchselbige man auf den ersten Blick nicht bemerkt.

Denn wo das Flüss’ge mit dem Weißen,
Wo Kunstharz sich und Hölzer paarten,
Das mag man dann gern farbig heißen;
Drum prüfe, eh’ die Zeit dahin ist,
Ob in dem Topf auch Farbe drin ist‘,
Sonst weiß man deinem Werk nicht Dank.

Jetzt lese ich mit Schrecken auf dem Lacktopf: „Nicht mit Kunstharzlacken überstreichen“! Ich wollte aber als SahneLackhäubchen, wenn alles wieder glänzt, noch Klarlack drüberpinseln (wenn ich mich recht erinnere, empfahl dieses auch das hiesige Publikum). Ist denn der erworbene Klarlack ein Kunstharzlack? Und was passiert, wenn doch? Explodiert dann das Zimmer? Oder sollte ich es lassen?

Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.
So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt;
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.




Ut adsolet in amore et ira oder: Yellow Press, retro-style

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Zur gleichen Zeit erkaufte sich der Volkstribun Octavius Sagitta, vor Liebe zu Pontia, einer verheirateten Frau, von Sinnen, mit außerordentlichen Geschenken den Ehebruch und später die Scheinung von ihrem Gatten, indem er ihr die Ehe versprach und die Heirat mit ihr verabredete.

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Aber sobald die Frau frei war, erfand sie hinhaltende Ausflüchte, schützte die ablehnende Willenäußerung ihres Vaters vor, und als sie entdeckte, daß sie Hoffnung auf einen reicheren Gatten habe, sagte sie sich von ihren Versprechungen los. Octavius versucht es bald mit Klagen, bald mit Drohungen, wobei er beteuerte, sein Ruf sei vernichtet, sein Vermögen erschöpft, und schließlich die Entscheidung über sein Leben, das einzige, was ihm noch geblieben war, ihr überließ. Und als er abgewiesen wurde, verlangte er zum Trost eine einzige Nacht, um, durch sie entschädigt, für die Zukunft Maß halten zu können.

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Man setzt die Nacht fest, und Pontia überträgt einer vertrauten Dienerin die Wache vor dem Schlafgemach. Jener erscheint mit einem Freigelassenen und bringt im Gewand versteckt einen Dolch mit. Jetzt kommt es, wie das üblich ist, wenn Liebe und Zorn im Spiel sind, zu Zänkereien und Bitten, zu Vorwurf und Versöhnung, und ein Teil der Nacht bleibt dem Liebesgenuß vorbehalten; durch ihn gleichsam in leidenschaftliche Erregung versetzt, durchbohrt er die Frau, die sich dessen in keiner Weise versieht, mit dem Dolch, verjagt die herbeieilende Dienerin mit einem Hieb und stürzt aus dem Schlafgemach.

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Am folgenden Tag wurde der Mord offenbar, und kein Zweifel bestand über den Mörder; denn er wurde überführt, sich bei ihr aufgehalten zu haben. Doch der Freigelassene bekannte, seine Tat sei es, er habe die Kränkungen seines Patrons gerächt; und er hatte manche durch die Größe seiner beispielhaften Tat beeindruckt, bis die Dienerin, von der Verwundung wiederhergestellt, die Wahrheit ans Licht brachte. So wurde er vom Vater der Getöteten vor das Gericht der Konsuln gefordert und, nachdem er das Tribunat niedergelegt hatte, durch den Spruch der Väter nach dem Gesetz über Meuchelmord verurteilt. [Deportation und Vermögenseinziehung, aus Publius Cornelius Tacitus: Annalen Buch XIII, 44-45)

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Ich musste doch mehrfach schmunzeln. Tacitus wird beim Verfassen seines Werk ungefähr in meinem Alter gewesen sein. Ich stelle ihn mir grumpy vor, mit einer hochgezogenen Augenbraue auf die Weltläufte blickend und verächtlich über das Gekeif und Gekreische urteilen. Der Klatsch, den er hier verbreitet, ist zeitlos – man kann sich das Drama – „wenn Liebe und Zorn im Spiel sind“ [ut adsolet in amore et ira]- lebhaft vorstellen.




Noch mehr Grün

zimmerpflanzen

Andere Menschen posten ständig sich, ich mache das mit meinen Pflanzen. Nur mal kurz zwischendurch nach dem Umtopfen und Gießen.




Unkaputtbarer Baumefeu

baumefeu

Mein Baumefeu (Hedera helix L.) hatte den Winter auf dem Balkon nicht gut überstanden – alle Blätter fielen ab, und habe ihn radikal gekürzt, nur noch ein Stumpf blieb übrig – von zwei Metern auf einen Zentimeter. Ich hatte aber rechtzeitig für Nachwuchs gesorgt; der Ableger sprießt schon fröhlich.

Jetzt aber überrascht mich die Pflanze mit einer Wiedergeburt, mir der ich so wenig gerechnet hatte wie mit der Wiederkunft Christi Marxens.




Bunte Heuchelei

katheoy

Das Stammpublikum kennt mein Misstrauen: Wenn ich das Gefühl habe, durch die Mainstream-Medien in eine Volksgemeinschaft einen vermeintlichen gesellschaftlichen Konsens eingemeindet zu werden, den es bei näherem Hinsehen gar nicht gibt, stimmt etwas nicht. Warum jetzt die allgemeine Schnappatmung über ein ungarisches Gesetz, das vermutlich niemand im Wortlaut gelesen hat? Warum wieder Fackelzüge und Lichterketten Gesicht zeigen für Homosexuelle und Transgender-Personen?

Müssen wir bald vor der so genannten Regenbogenfahne strammstehen, die ich eher mit dem Bauernkrieg oder Cusco verbinde, weil ich nicht nach „links“identitärer Art unentwegt nur an Geschlechtliches denke?

Allüberall schwallt einem das Thema entgegen. Ich finde die Entscheidung der UEFA, welche Motive sie auch immer haben mag, korrekt. (Ich vermute, dass mir niemand aus der Journaille beipflichtet außer den rechten Pappkameraden, und die aus ganz anderen Gründen – und das macht mich stutzig). Wenn die gutmenschliche gefühlte Masse auch einmal „Zeichen“ gegen die kapitalistische Ausbeutung setzen würde, etwa rote Fahnen schwenkte, – aber nein, es geht immer nur um skurrile Minderheiten Sex.

Hintergrund ist ein vergangene Woche vom ungarischen Parlament verabschiedetes Gesetz, das „Werbung“ für Homosexualität oder Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen verbietet, schreibt der Tagesspiegel. Dazu gibt es nur wenige besonnende Stimmen wie die Gerhard Papkes, dem Vorsitzenden der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft: Das Ganze war eben nicht geplant als allgemeine Aktion für Diversität und Liberalität, sondern als politische Demonstration gegen Ungarn. Und damit hätte man die Ungarn vor der Weltöffentlichkeit entwürdigt und bloßgestellt. (…) Aber es kann auch nicht sein, dass jetzt alle Leute ständig vor der Regenbogenflagge salutieren müssen. Mit ihr verbindet sich inzwischen ein Machtanspruch, dem auch einmal Grenzen zu setzen sind. In der Politik traut sich das aber kaum noch jemand. (…) Viele, die Ungarn Homophobie vorwerfen, kennen scheinbar die Sachlage überhaupt nicht. Es gibt in Ungarn das Institut der eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaft, ähnlich wie in Deutschland. Schwule und Lesben können in Ungarn sicher leben, ganz im Gegenteil zu vielen islamischen Ländern, wo Frauenrechte und Homosexuelle nichts gelten.

Ach? Dann war alles nur heiße Luft? In einem Land mit sehr fragwürdigen Paragrafen zum „Kinderschutz“ sollte man sich bedeckt halten, eine andere Regierung zu kritisieren, die verbietet, etwas Minderjährigen zuzumuten – natürlich unter dem propagandistischen Deckmantel, es gehe gegen Pädophilie. Kein Mensch sollte glauben, dass den ungarischen Präsidenten Schwule und Lesben interessieren – es handelt sich um reine Innenpolitik nach der Methode Donald Trumps: Sollen die Leute sich über mich aufregen, dann beschäftigen sie nicht mit den wirklich wichtigen Dingen (wie zum Beispiel dem Verfahren der EU gegen Ungarn wegen Verletzung des Rechtsstaatlichkeitsprinzips). Ich würde es genau so machen, wäre ich Diktator von Deutschland oder von anderswo.

Warum also die unerträglich medial gleichgeschaltete heuchlerische Aufregung? Heuchlerisch? Dann schauen wir dorthin, wo es nicht nur zwei Geschlechter gibt, sondern Transgender-Personen anerkannt sind – und warum das so ist. (Man muss nicht Treechada Petcharat fragen.)
Matt Chauveau, an expat and the co-founder of MojoSons Events in Bangkok observes that Buddhism permeates Thai society, and despite the fact that to an outsider looking in Thailand seems remarkably open, the country is actually quite conservative culturally. The catch is that Buddhism is vastly different than the Abrahamic faiths. Tolerance and understanding are central Buddhist tenants, and there is even an explanation for transgender people in Buddhist mythology. Thai Buddhists believe that kathoey are women who were born as men in order to atone for sins committed in a past life; they are thus looked upon with pity and empathy rather than hatred or disgust. Another factor Matt notes stems from Thailand’s history: Thailand was the only country in Southeast Asia to avoid being wholly colonized and influenced by the Western Powers during the 19th century. In the nations Europe colonized European values were partially forced on native populations; this did not happen in Thailand.

Umkehrschluss: Toleranz und Verständnis sind eben nicht Teil der abrahamitischen Religionen. Und das Christentum, das mit dem Kolonialismus und späteren Imperialismus meist zwangsweise anderen Nationen aufgedrückt wurde, exportierte damit auch seine intolerante und prüde Sexualmoral. Nur eben nicht nach Thailand. Vielleicht haben unsere Regenbogenfahnenschwingerglottisschlaginnen nur heimlich ein schlechtes Gewissen und machen deshalb so einen Radau, weil sie hoffen, sich und ihrer Peer Group zu zeigen, dass sie die Guten sind.




Jubelnde Massen, klimagerecht

schleuse Spandau

Die Parteivorsitzende der „Linken“ hält eine Rede. Die Massen jubeln. „Klimagerecht“ kommt öfter vor als „Kapitalismus“, und niemand weiß, was das eigentlich heißt. Die „Linke“ ist auf dem Weg zum National Clarion Club.




Leibes- und andere Übungen üben

tiefwerdertiefwerdertiefwerderspandau südhafenspandau südhafen

Wie unschwer zu erkennen ist, habe ich mich heute (Vier-Tage-Woche im Sommer!) weder mit Budin oder Piden – oder wie die Charaktermasken alle heißen mögen – beschäftigt und auch nicht mit Sportarten, die gern in Massenhysterie der unangenehmen Art ausarten (Llongyfarchiadau Cymru! Da iawn!), sondern Leibesübungen der mittelschweren Art betrieben (Übungen betreiben? Sagt man das so?), wie gewohnt beginnend in Tiefwerder, dessen idyllische Teilmenge auch als Klein-Venedig bekannt ist, dann gen Norden zum Südhafen abbiegend (Ha! Ist das jetzt gar ein Antitheton?) bis zur Schleuse, die einen zwingt, das Boot per Trolley zu schleppen, dann zwischen vielen Inseln, deren Namen alle mit –werder enden, herumirrendpaddelnd, daraufhin – immer noch frohgemut und ohne Sonnenbrand! – zurück.

eiswerderenten valentinswerdervalentiswerder

Ich finde übrigens das chinesische Abendmahl eine lustige Trollerei. So geht Propaganda.

Und so geht Verschlüsselung nicht: „Forscher entdecken, dass viele Handys beim Surfen nach wie vor veraltete und angreifbare Verschlüsselungstechnik einsetzen. Sie sind sich sicher: Die Schwachstelle wurde mit Absicht eingebaut“ (via Fefe). Dazu gibt es noch uralte Artikel – die passenden Cryptophone kosten soviel wie mein E-Bike. Hat die Schwarmintelligenz damit vielleicht Erfahrungen gesammelt?

Skyline Spandauburks

Herzliche Grüße an alle attraktiven Wassersportlerinnen!




Unter Überhobenen

Marx

Karl Marx an Friedrich Engels vom 30. Juli 1862, MEW 30, S. 259

„Die moralische Selbstüberhebung jener Schicht, die sich selbst als links definiert, aber verständnislos und verächtlich auf Menschen herabblickt, die in nichtakademischen Berufen unser aller Wohlleben sichern, aber andere Lebensentwürfe und eine andere Weltsicht haben, für die Frauen Frauen sind und nicht Menschen, die menstruieren, die heimatverbunden sind und sprechen wollen, wie sie es gelernt haben.

Mit heiligem Zorn schreibt Wagenknecht von der Empathielosigkeit und dem Hochmut dieser elitären Minderheit, die sich in den Medien, Universitäten und Parteien etabliert hat und wie eine Dampfwalze über die Bedürfnisse, die Sprache und Lebensformen der Mehrheit hinwegrollt.

Gegnerschaften haben sich zu Feindschaften ausgewachsen, Gender- und Identitätspolitik sind zur Obsession geworden, und wer meint, darin eine Gefahr für den Zusammenhalt der Gesellschaft zu erkennen, gilt den linken Identitären als rückwärtsgewandt, reaktionär, eben als rechts.“ (Monika Maron hinter der Paywall der Welt)

Ich halte diese Minderheit nicht unbedingt für elitär, sondern nur für opportunistisch und feige. An den Universitäten sitzt die Mittelklasse – und fast nur die. Warum nutzen die meisten Gewerkschaftsfunktionäre gegenderte Sprache, ohne ihre Mitglieder gefragt zu haben? Warum fast alle Medien? Weil sie nichts falsch machen wollen, weil sie ab Werk nicht die Eier den Mut haben, gegen den gefühlten Mainstream zu schwimmen. Weil ihnen der Mumm fehlt, in einer Menschenmenge zu rufen: „Der Kaiser ist nackt.“

Ich hatte 2014 schon etwas zum Thema geschrieben – die Links zeigen Irrsinn im Detail:

Wie Fefe berichtet, wollen Studenten der Berliner Humboldt-Universität Hegel, Rousseau und Kant nicht mehr behandeln.

Schon in den ersten Sitzungen kam die Frage auf, wieso wir denn Texte aus der Antike lesen sollten, also aus einer Zeit, in der Frauen unterdrückt und Menschen versklavt wurden.

Das Deutsch des Grauens spricht schon für sich: „…die Kolonialisierung unterstützte die Versklavung, Ausbeutung, Unterdrückung, Misshandlung und Ermordung von Menschen“. Ung, ung ung ung.“




Die Lage

soljanka
Die Soljanka muss zur Lektüre passen und umgekehrt.

– Die Lage in Peru – doch halt, lassen wir die bürgerliche Presse zu Wort kommen: „Das Comeback des Marxismus“. Als ehemaliger Deutschlehrer muss ich das Denglisch bemängeln: Die „Rückkehr des Marxismus“ klingt besser. Ein Gespenst geht um usw.. Mal sehen, wann die US-Amerikaner die ersten Sanktionen verhängen.

Castillo war von 2005 bis 2017 Mitglied der Partei Perú Posible und ist seit 2020 Mitglied der Partei Freies Peru, die als marxistisch-leninistisch gilt. Er vertritt wirtschaftspolitisch linke bis linkspopulistische Positionen, auch wenn er sich selbst als „progessiv“ und nicht marxistisch definiert. So spricht er sich für die Verstaatlichung und Teilverstaatlichung von Infrastruktur und Rohstoffförderung und eine Erhöhung der Ausgaben für Bildung und Gesundheit aus. Er distanzierte sich aber vom Kommunismus und Chavismus. Ihm werden gleichzeitig Verbindungen zu einer Unterorganisation des Leuchtenden Pfads vorgeworfen.

Guter Mann! Von dem könnte die hiesige Linke was lernen: „Klima“, „nachhaltig“, „soziookölogisch“, „genderdings“ gibt es bei ihm nicht. Er besinnt sich aufs Kerngeschäft der Linken. So überzeugt man die Massen.

kuchen
Heute Nachmittag zu Ehren des Genossen Pedro Castillo gebacken!

– Die Lage in Wokistan: An der Universtität Oxford (!) wollen sie die Bilder der Queen abhängen. Ist Kolonialismus und so. Mein Rat: Zwangsarbeit im Steinbruch Studenten ans Fließband und auch sonstwo in die Produktion!

– Die Lage bei den Grünen: Gibt es irgendwo einen Annalena-Baerbock-Lebenslauf-Liveticker? (Variante: Gibt es irgendwo einen Armin-Laschet-Lebenslauf-Liveticker?)

– Die Lage bei der CDU: Jemand von denen „will wegen der wachsenden Zahl antisemitischer Vorfälle das Staatsbürgerschaftsrecht ändern. Wer gegen Juden hetzt, soll nicht Deutscher werden können.“ Das ist ja eine großartige Trollerei. Man sieht die Grünen und die Linken die Lippen zusammenbeißen und murmeln: Dazu sagen wir jetzt nichts.

– Die Lage in Nordkorea: Hatte ich schon über das Uhrenarmband von Kim Jong Un berichtet?

– Die Lage in Gor: We are expecting two to three feet of drama this evening with bullshit blowing in from all directions.

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Ausstattung: Golan Heights Winery Gamla Syrah Galilee-Galiläa 2018




Rund um den Knöterich herum

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Das Beste an der DDR war der Traum, den wir von ihr hatten. (Hermann Kant: Therapie: Erzählungen und Essays)

Der Tag beginnt schön: Sonne, Kaffee, der Knöterich mag seinen neuen Blumenkasten, und die Großbourgeoisie liefert etwas sowohl für Arbeiter der Faust als auch der Stirn.

Ausstattung: Bosch Akku-Trennschleifer, Harald Meller u. Kai Michel: Griff nach den Sternen: Nebra, Stonehenge, Babylon, Blumenkasten, Balkontisch, Stratonaut, Schlingknöterich (schon zwei Jahre alt, mittlerweile zwei Stockwerke über mir angekommen).

By the way, fiel mir gerade ein. Sätze, mit denen man ein Date nicht beginnen sollte: „Ich komme aus dem Völkerrecht“.




30 Sekunden Umweltindoktrination

„Wer denkt am Tag der Hochzeit schon an die Scheidung oder die feministische Freundin der Gattin, die man zu spät erkannt hat? Wer denkt beim Kauf einer Villa schon an den Pilzbefall im Dachstuhl des Dienstbotentraktes? (…)

Wie herrlich wäre es, wenn sich links gebende Redakteure auf den Frauenhass verzichten würden, der in den Worten „die Mutter meiner Tochter“ liegt, und stattdessen neben einer normalen Beziehung zu dieser Frau ein gschlampertes Verhältnis zu einem gebrauchten Monza hätten, den es schon zu Preisen gibt, mit denen sich andere in einem Jahr zu Völkerrechtlerinnen mit LL.M.-Titel in London machen lassen. (…)

Auch Menschen, die sich für die Guten halten, wollen ihre Sprudelflaschen nicht mit dem Lastenrad am Ortsrand abholen. Da sehen sie ja die Eltern von Mareike und Thorben bei ihrem Gutsein nicht! Außerdem könnte es regnen! (…)

Für diese 30 Sekunden Umweltindoktrination unseres Zwangsgebührensenders wurden superreiche Moderatoren mehrere Stunden mit Zilliarden Lumen bestrahlt, sodass das Atomkraftwerk daneben wieder eingeschaltet werden musste. Das ist unser öffentlich-rechtlicher Auftrag, und jetzt her mit den 86 Cent/Monat, die Gendersternsprecherin braucht eine neue Blondierung. (…)

Aber ein Versprechen a la „Wenn Sie sich alle Trainings der Formel 1 anschauen, verliert eine Gendersprachenerzieherin im Zwangsfunk ein volles Jahr Pensionsansprüche“ würde mich mit meiner Liebe zu sozialer Gerechtigkeit vor den Bildschirm treiben.“ (Don Alphonso hinter der Welt-Paywall)

Manchmal muss ich beim Konsumieren von Feindsendern einfach herzlich lachen.




Female Warriors

female warriors

1800’s female Samurai Warrior known as Onna-bugeisha, which literally translates to „woman warrior”. These women often engaged in battle. In fact, battle scene forensics show that up to 30% of remains are female.

Military History: „Female Samurai Warriors“. Eine schöne Ergänzung zu meiner These, dass Frauen genauso gut kämpfen können wie Männer.

Recent archaeological evidence confirms a wider female involvement in battle than is implied by written accounts alone. This conclusion is based on the recent excavation of three battlefield head-mounds. In one case, the Battle of Senbon Matsubaru between Takeda Katsuyori and Hojo Ujinao in 1580, DNA tests on 105 bodies revealed that 35 of them were female. Two excavations elsewhere produced similar results.




Diversity in a nutshell

diversity

Hat da jemand „skurrile Minderheiten“ gesagt?




Tsinghua’s Involuted King oder: Kein Jagen und Fischen

Tsinghua’s Involuted King

Interessanter Artikel im New Yorker über die Jugend Chinas: …endless cycle of self-flagellation: …many students (…) feel like „trash“: anxious, stressed, overworked, trapped in a status race.

Das kommt davon, wenn der einzige Lebenszweck die Anpassung an den Mainstream ist. In search of alternatives, some have begun to embrace Marxism, organizing “Das Kapital” reading groups and revisiting leftist revolutionary songs from the Soviet Union. Vielleicht sollte ich zukünftig Online-Kapitalkurse in Mandarin geben?




Havelglück

Heute habe ich meine Saison auf dem Wasser, insbesondere auf der Havel, eröffnet. Das Stammpublikum muss über die Örtlichkeiten nicht belehrt werden, da sie schon bekannt sind.

Das vierte Foto von oben zeigt den Grimnitzsee, den ich wieder für mich allein hatte. Der lauernde Reiher links ist echt, der andere ziemlich in der Mitte ist künstlich – ich weiß nicht, was in den Köpfen von diesen Leuten vorgegangen ist. Wenn man schon echte Reiher hat, warum muss man noch lebensgroße Skulpturen eben dieser Vögel dazustellen? Um diese abzuschrecken oder um diese anzulocken?

Es wehte die ganze Zeit eine angenehme aerosolfeindliche Brise bei rund 25 Grad, und es wimmelte von Seglern, die mehr oder weniger ihren Kurs hielten. Die im Video bedankten sich per Gruß von weitem, dass ich die Paddeln ruhen ließ, als sie sich näherten und, wie mir schien, Probleme mit dem Ausweichen und mit dem Bremsen sowieso hatten.

Tiefwerderpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havelpaddeln auf der Havel