Unter Harzern


Wassersportheim Stössensee
Wassersportheim Stössensee
Wassersportheim Stössensee

Heute habe ich das Leck in meinem Kajak ausgebessert. Als ich genau hinsah, fand noch ein zweites. Dazu benutzte ich mit großem Vergnügen total unnachhaltiges unökologisches ultragiftiges Epoxidharz, in dessen Nähe man ohne Gummihandschuhe nicht kommen sollte, ähnlich wie bei manchen meiner ehemaligen Kunden in der Notaufnahme.

Ich chillte danach ein paar Stunden vor dem Bootshaus, bis das Gemisch einigermaßen hart war und ich das Boot wieder in der Halle verstauen konnte.

Gelobt und geleakt am Tegeler See

Tegeler See
Panaramafoto (sehr groß!) nördlich der Insel Scharfenberg, südlicher Tegeler See

Ich hatte im Mai 2022 ein Gelöbnis abgelegt: …im August wieder unter der Spandauer Wasserstadtbrücke hindurchzupaddeln, und vorher unter der Spandauer Seebrücke. Ich hatte das Jahr nicht erwähnt (har har). Aber ein Jahr nach der Hüft-Operation wäre realistisch gewesen. Insofern habe ich den Plan vorfristig erfüllt, weil ich genau das heute getan haben.

spandauer Seebrücke
Spandauer Seebrücke

Heute wäre ich beinahe untergegangen. Kurz nach dem Spandauer Hafen traten meine Füße ins Leere – die Pedalen für die Seilzüge, die das Ruder lenken, reagierten nicht. Das Ruder war abgefallen. Das ist mir schon mal passiert. Man kann ja immer noch Paddeln, nur mühsam, und das Ruderblatt ist nicht weg, sondern kann ins Boot gezogen werden, was ich tat.

reiher
In der Nähe des Spandauer Hafens: Ein Vögelchen auf der Jagd

An der Spandauer Schleuse musste ich ohnehin aussteigen und steckte wieder alles so, wie es sich gehört. Als ich das Boot mit dem Trolley zog, vermutete ich, ich sei seit der letzten Woche plötzlich gealtert oder einfach nur sehr schlecht in Form (was nicht sein kann, weil ich von sechs Liegestützen vor einem Jahr und nach der Operation bei 20 angelangt bin und noch Luft nach oben ist). Ich habe gestöhnt und geächzt, dass es eine Art war.

Valentinswerder
Südufer von Valentinswerder; man beachte den riesigen umgestürzten Baum

Als ich nach der Hälfte der Tour die Havel in Richtung Eiswerder paddelte, rief mir jemand, der mit einem Schlauchpaddelboot unterwegs war und mich forsch überholte, es wäre bequemer, wenn man in der Mitte des Kajaks säße. Ich verstand weder sein Motiv noch den konkreten Anlass, ich rief zurück, meine Beine seien lang, und er könnte mein Enkel sein, was er lachend akzeptierte.

Valentinswerder
Auch hier ist ein Vögelchen versteckt. (Vergleichsfoto vom Amazonas)

Ich war heute sechs Stunden unterwegs, was bei weitem nicht mein Rekord ist (der steht auf neun Stunden), und die Hüfte und auch sonst nichts muckte. Ich kann mich also demnächst noch steigern. Ich habe auch an meiner Maximalpigmentierung erfolgreich gearbeitet.

Tegeler See
Südlicher Tegeler SeeTegelortwasserstadtbrückeumgestürzter Baum
haben die Grünen schon Helmpflicht für Paddeler gefordert?

An der Schleuse musste ich an meine Grenzen. Ich schob das auf das Ermüden und vielleicht auf mangelnde Kondition. Das Boot kam mir vor, als wöge es 50 Kilo.

Fazit: Es gab ein Leck, und der Stauraum hinter dem Sitz, der abgeschottet ist, was fast voll Wasser. Das merkte ich erst, als ich das Kajak aus dem Wasser zum Bootshaus ziehen wollte und ein kleines Rinnsal aus dem hinterem Teil nicht aufhören wollte zu fließen. Vermutlich hat mir ein Stein auch das Ruder weggehauen und gleichzeitig das Loch verursacht. Gemerkt habe ich das nicht. Das Boot war vor meinen Füßen auch trocken.

Leck im Boot

Jetzt brauche ich die Hilfe des fachkundigen Publikums. Axel, der Inhaber des Wassersportheims Stößensee, sah sich das an und sagte etwas von Glasfasermatten und Polyester. Ich habe die KI gefragt: „Wie und womit repariert man am besten ein kleines Leck in einem Kajak aus Polyester?“ Hat das Publikum der Antwort etwas hinzuzufügen, was die konkreten Materialien angeht?

ChatGPT: „Um ein kleines Leck in einem Kajak aus Polyester zu reparieren, gibt es verschiedene Methoden. Eine häufig verwendete Methode ist die Verwendung von Epoxidharz und Glasfasergewebe. Hier ist eine Anleitung, wie du vorgehen kannst:

Materialien, die du benötigst:
Epoxidharz (mit Härter)
Glasfasergewebe (Glasfasermatte oder -band)
Handschuhe
Pinsel oder Spachtel
Abdeckband
Schleifpapier (verschiedene Körnungen)
Aceton oder ein ähnlicher Reiniger
Wachspapier oder Plastikfolie
Ein Stück Karton oder Plastik zum Mischen des Epoxidharzes
Schritte zur Reparatur:

Reinigung: Reinige die beschädigte Stelle gründlich mit Aceton oder einem ähnlichen Reiniger, um Schmutz, Fett und Wachs zu entfernen. Stelle sicher, dass die Oberfläche vollständig trocken ist, bevor du mit der Reparatur beginnst.

Vorbereitung: Schleife die beschädigte Stelle leicht an, um die Haftung des Epoxidharzes zu verbessern. Verwende dazu Schleifpapier mit einer mittleren Körnung (z. B. 120er Körnung). Entferne den Schleifstaub gründlich.

Abdeckung: Um das umliegende Gebiet vor dem Harz zu schützen, klebe um die beschädigte Stelle herum Abdeckband auf das Kajak. Lege auch Wachspapier oder Plastikfolie unter die beschädigte Stelle, um ein Festkleben zu vermeiden.

Harzmischung: Mische das Epoxidharz gemäß den Anweisungen des Herstellers. Verwende dazu einen sauberen Karton oder Kunststoffbehälter. Trage während des gesamten Prozesses Handschuhe, um deine Haut zu schützen.

Reparatur: Trage eine Schicht Epoxidharz auf die beschädigte Stelle des Kajaks auf. Lege dann vorsichtig eine Lage Glasfasergewebe auf das Harz. Drücke das Gewebe mit einem Pinsel oder Spachtel vorsichtig an, um sicherzustellen, dass es vollständig mit dem Harz getränkt ist.

Schicht für Schicht: Trage weitere Schichten Epoxidharz und Glasfasergewebe auf, bis die beschädigte Stelle vollständig abgedeckt ist. Achte darauf, dass du zwischen den Schichten ausreichend Zeit zum Aushärten des Harzes einplanst (folge den Anweisungen des Herstellers).

Glätten: Sobald das Harz vollständig ausgehärtet ist, kannst du die reparierte Stelle mit Schleifpapier glätten. Beginne mit einer groben Körnung und arbeite dich zu einer feineren Körnung vor, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

Das ist eine grundlegende Anleitung zur Reparatur eines kleinen Lecks in einem Kajak aus Polyester. Beachte jedoch, dass die genauen Schritte und Materialien je nach Kajakmodell und der Schwere der Beschädigung variieren können. Es könnte auch sinnvoll sein, zusätzliche Informationen oder Anleitungen von Herstellern oder erfahrenen Kajakreparatur-Spezialisten einzuholen.“

Paddeln durch das Paradies: Eine idyllische Tour um die Zitadelle Spandau

Ich habe ChatPGT den Befehl gegeben: „Schreibe eine Reportage über eine Paddeltour rund um die Zitadelle Spandau bei sehr gutem Wetter“. Alle Fotos sind ebenso künstlich intelligent.

ai art
Citadel Spandau Berlin by kayak, cloudless sunny weather, ultrarealistic, one male person in the kayak sitting, from behind, small streams and channels, walls of red bricks, environment green trees and bushes

Unter einem strahlend blauen Himmel und bei perfektem Wetter begab ich mich auf eine Paddeltour rund um die Zitadelle Spandau, eine historische Festung inmitten der pulsierenden Stadt Berlin. Mit meinem Kajak im Gepäck und voller Vorfreude auf ein Abenteuer voller Naturschönheiten und historischer Entdeckungen, machte ich mich auf den Weg.

Das geht ja mal gar nicht. Man sollte der KI beibringen, dass Adjektive unter dem Generalverdacht des Kitsches stehen und in gutem Deutsch nur spärlich eingesetzt werden sollen. „Strahlend blau“ und „Himmel“ passt zusammen wie dicker Arsch auf hässlichem Eimer. Kombiniert mit perfektem Wetter ist das ein weißer Albino-Schimmel. Pulsiert Berlin wirklich? Was kann eine Stadt sonst tun? Faul herumliegen? Außerdem, KI, hatte ich den/das/divers Kajak nicht im Gepäck – das wiegt 13 Kilo.

Schon beim Startpunkt an der Havel konnte ich die Vorfreude der anderen Paddler spüren. Alle waren in bester Stimmung und bereit, die malerische Umgebung zu erkunden. Die Havel, umgeben von üppigem Grün und blühenden Ufern, lud uns ein, ihre ruhigen Gewässer zu erkunden.

Falsch. Ich spüre grundsätzlich nie die Vorfreude anderer. Das will ich gar nicht. Ich bin Misantroph, wenn es drauf ankommt. Das hätte ich noch dazusagen müssen. Immerhin: Die KI vermeidet das Passiv und lässt den Fluss ganz anthropomorph handeln – mich einladen. Dieser Einladung hätte es aber nicht bedurft. (Kennt die KI den deutschen Genitiv?)

ai art

Mit jedem Paddelschlag fühlte ich mich mehr und mehr von der Natur umgeben. Entlang des Flusses zogen friedlich grasende Kühe meine Aufmerksamkeit auf sich und Vögel zwitscherten in den Bäumen. Das sanfte Plätschern des Wassers begleitete uns auf unserer Reise.

Vögel klingen gut, aber nicht ganz unerwartet, Kühe sind da jedoch nicht. Das hätte ich per Parameter ausschließen müssen. Das nächste Mal phantasiere ich noch einen Säbelzahntiger dazu, damit die Sache Fahrt aufnimmt.

Schon wieder Adjektive, die einem das Blut gerinnen lassen: Vorher wurden wir auf „ruhige Gewässer“ eingestimmt, nicht etwas auf reißende Wildbäche, und jetzt – Überraschung! – plätschert das Wasser sanft. Im Hintergrund röhrt vermutlich ein Hirsch, und Heidi jodelt die mongolische Nationalhymne.

Als ich mich der Zitadelle Spandau näherte, wurde mir die historische Bedeutung dieses beeindruckenden Bauwerks bewusst. Die Festung, die im 16. Jahrhundert errichtet wurde, diente einst als Verteidigungsanlage und hat im Laufe der Jahrhunderte viele historische Ereignisse miterlebt. Heute beherbergt sie ein Museum und zieht Besucher aus aller Welt an.

Als ich mich diesem Abschnitt schreibend näherte… nein, so macht man das nicht. Als ich mich in dem Raum befand, wies das Auto vier Räder auf? Besser: Die Zinnen der Festung, die sich die herrschende Klasse bauen ließ, leuchteten blutrot. Vor dem geistigen Auge des Paddlers poltert der Kopf Tschechs vom Schaffot direkt in die Havel, während man traurig murmelt: „Man hätte in dieser ganzen Art und Weise an einen südlichen Banditen (eher an einen Wahnsinnigen!) denken können.“

Ich beschloss, mein Kajak an einer ruhigen Stelle anzulegen und die Zitadelle zu Fuß zu erkunden. Die majestätischen Mauern und Türme strahlten eine beeindruckende Ruhe aus. Die gepflegten Grünflächen rund um die Festung luden zum Entspannen ein, und ich genoss den Ausblick auf die umliegende Landschaft.

In Badehose? Nein. Gepflegt sind die Flächen und das Flächenbegleitgrün nicht, sondern schön urwaldmäßig. Die umliegende Landschaft kann man nicht sehen, und das ist auch gut so, weil Autoverkehr langweilig ist und viele Häuser, weil Industrie, hässlich. Nur Lamborghini ist backstage originell.

ai art

Nachdem ich die Zitadelle ausgiebig erkundet hatte, setzte ich meine Paddeltour fort. Ich folgte dem Verlauf der Havel, während sich die Landschaft allmählich veränderte. Sanfte Hügel tauchten am Horizont auf und verliehen der Umgebung eine malerische Atmosphäre.

Schon klar, dass ich dem Verlauf der Havel folgte und nicht etwa auf Schienen weiterwanderte, das Kanu im Gepäck! Überrasche mich, KI, sonst wird das nix!

Immer wieder passierte ich kleine Inseln, auf denen sich Vögel und andere Tiere tummelten. Die Stille der Natur wurde nur durch das gelegentliche Geräusch vorbeifahrender Boote unterbrochen. Die unberührte Schönheit der Umgebung ließ mich den Stress des Alltags vergessen.

Rharbarber, rhabarber. Ein bisschen neugierig bin ich aber auf die anderen Tiere, die sich tummelten. Mücken? Läuse? Wasserratten?

Während meiner Paddeltour hatte ich die Gelegenheit, mit anderen Wassersportlern ins Gespräch zu kommen. Viele von ihnen waren leidenschaftliche Naturliebhaber und hatten bereits zahlreiche Abenteuer auf dem Wasser erlebt. Ihre Geschichten inspirierten mich und verstärkten mein Verlangen nach weiteren Erkundungen.

„Das Verlangen verstärken“ passiert mir nur bei attraktiven Frauen. Mir kommen da zwei Schönheiten am Bootshaus in den Sinn, von denen eine zu jung und die andere zu verheiratet war. Hätten sie mir zugelächelt, wäre mein Verlangen sicher verstärkt worden. Vermutlich hat die KI mein Alter ergoogelt und irrig angenommen, ich würde statt Sex auf nicht-orgiastische Erkundungen ausweichen. Falsch!

Die Tour führte mich schließlich zurück zum Ausgangspunkt. Mein Kajak gleitete sanft in das ruhige Wasser der Havel, während die Sonne langsam am Horizont unterging. Es war ein perfekter Abschluss für einen Tag voller

Hier fehlt der Schluss, KI! Oder soll ich das selbst ergänzen, damit mein Gehirn nicht dahinsiecht? Ein Tag voller Plattitüden?

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Kronprinz, König und ein geheimer Hinterausgang

klein-Venedigklein-Venedigspandauer schleuseZitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle SpandauZitadelle SpandauTiefwerder

Während die Zeitläufte so vor sich hin zeitläuften und auch allerlei hergaben, was zu berichten wäre, entschloss ich mich hindessen, der Leibesertüchtigung zu frönen und die Schlagzahl zu erhöhen dergestalt, dass ich heute vier Stunden Paddeln war, was die neue Hüfte ohne zu Zucken und zu Mucken hinnahm, ja mir sogar das Gefühl gab, ich käme schneller in das und aus dem Boot als vor zwei Jahren, als ich bei der Spandauer Schleuse, das Kajak (m,w,d?) an einem Tau hinter mir herzerrend mitsamt des Trolleys, der Schleusenwärter laut aus seinem Häuschen rief, die Stimme vor Mitleid triefend oder auch vor Hohn, ob ich Hilfe benötige?, was ich zähneknirschend und dennoch lauthals ablehnte, obwohl ich damals schon hinkte, wenn ich mich anstrengte.

Heute meisterte ich die Schleuse mit Bravour und auf die Schnelle, paddelte aber nur um die Zitadelle Spandau herum, was ich hier schon im Oktober 2018 zum ersten Mal fotografisch dokumentierte. Ich entdeckte sogar ein geheimes Türchen, was ich noch nicht kannte und was vermutlich außer mir noch niemand gesehen hatte.

Das vorletzte Foto entstand in Höhe des Ravelins Schweinekopf, warum auch immer der/das/divers seit 1650 so heißt.

Jetzt habe ich zwei Wochen Frühschichten, das heißt: Meine drei Weckgeräte lärmen unerbittlich ab 4.20 Uhr. Ich muss also ins Bett…

Unter Siebenern

tiefwerder wiesenhavelhavelhavelhavelhavelhavelWassersportheim Stössensee

Was mir auffiel, als ich spät, aber nicht zu spät die Paddelsaison eröffnete und was das zweite Foto beweist: Auf den Booten der wohlhabenden Berliner Mittelklasse sitzt immer eine attraktive Frau und sonnt sich, der Mann steuert (nicht etwa umgekehrt). Der arme paddelnde Proletarier kann nur die eigenen Zehen bewundern.

Oder sich amüsieren, wenn Azubis Anfänger im Rudern zu fünft durch die engen Kanäle von Klein-Venedig müssen und mit ihren Paddeln an jeder Seite überall hängen- und steckenbleiben dergestalt, dass sie, ihrer eigenen Unfähigkeit eingedenk, mir dann höflich den Vortritt lassen anbieten, an ihnen vorbeizuziehen.

Frage an das bootsaffine Publikum: Da ist ein Ruderboot mit sieben Leuten. Ist das nicht verboten? Ich dachte, es gäbe Achter mit Steuermann, aber Siebener? Ist einer verloren gegangen oder wurde aus Kostengründen eingespart?

Kurz nach Mittag wurde es dann voll und voller und ich paddelte zurück ins Bootshaus, wo seit Neuestem Leckereien aufgetischt werden.

Am 14.08.2022 war ich das letzte Mal aus dem Wasser und das erste Mal seit der Hüft-Op. Das sollte wieder öfter geschehen, aber ich arbeite jetzt in Vollzeit und habe nur die Wochenenden frei. Dank der Klimaerwärmung ist es leider bekanntlich kälter.

Tel-O-Fun

tel-o-fun

Ha! Guckst du hier!

Unter Budokas

judo

Unterarmstütz

planks

Mein Ziel sind fünf Minuten bis Oktober. Ist das in meinem Alter zu schaffen?

Unter Wiegenden und Bombenden

abendessen

Ich schrob schrieb vor zehn (!) Jahren: „Da meine Personenwaage heute morgen 86 Kilo anzeigte, werden die hungrigen Leserinnen und die gefräßigen Leser mir die gestrige Sünde mit dem Kasseler mit Senf und Rotkohl verzeihen.

Ich habe überlegt, was ich eigentlich anders mache als vor einem Vierteljahr: Kleinere Portionen, weniger Nudeln, nichts mehr essen nach 18 Uhr oder was ich dafür halte, Schokolade und anderes Süßes sind tabu, Bier trinke ich ohnehin kaum. Wenig Fleisch und Fett, aber das war zu meinen Hundert-Kilo-Zeiten auch schon so.“

Zwischenzeitlich war ich sogar bei meinem Idealgewicht von 84 Kilo (Größe 1,84 cm), das war 2016, als ich zwei Mal in der Woche Krav Maga machte. Jetzt sind es 90. Meine schnuckelige Physiotherapeutin sagte neulich beruhigend, Muskeln, die ich zur Zeit aufbaue, wögen auch etwas. Jedenfalls ist meine Silhouette im Spiegel schlanker als damals. Vielleicht ist auch nur alles anders verteilt. (Ist Titan in der Hüfte schwerer als Knochen?)

Ich müsste heute eigentlich etwas über Georg Elser bloggen, will aber das Publikum, welchselbiges schon informiert sein wird, nicht annoyieren (nur um euren Wortschatz zu erweitern).

Six Pack

six pack

Noch 3563 Tage Training bis zum Waschbrettbauch.

H2O-Sport

wassersport havelwassersport havelwassersport havelwassersport havel

Ich grüße alle Freunde des H2O-Sports! Ich kam allein ins Boot und nach zwei Stunden auch ohne Hilfe wieder raus. Es geht voran – im Sinne des Wortes. Die Krücken hatte ich gar nicht mitgenommen.

Straight

burksburksburks

Meine schnuckelige Physiotherapeutin behauptet, ich stünde jetzt schon einigermaßen gerade.

Einwurf auf Fratzenbuch: „Allein das Wort „schnuckelig“ dürften manche Zeitgenossen als übergriffig und sexistisch bezeichnen.“
Antwort: Deswegen benutze ich es ja.

Diaphragma pelvis und andere Schwellkörperschichten

beckenbodentraining

Zusätzliche Hausaufgabe von meiner schnuckeligen Physiotherapeutin: Jeden Tag Beckenboden-Training. Ich bin völlig platt.

Ich dachte, das machten nur Frauen? Aber nein, es gibt allerlei positive Nebenwirkungen auch bei Männern. Meine Physiotherapeutin meinte mit dem ihr eigenen Grübchen-Charme augenzwinkernd, das Training sei nicht nur zweckmäßig für meine Hüfte und das Drumherum, sondern auch wirksam gegen Inkontinenz im Alter.

Mit dem Beckenboden ist es so, was wenn man zum ersten Mal Querflöte spielen soll und man aufgefordert wird, mit dem Zwerchfell zu atmen und gar nicht weiß, wo das ist, geschweige denn, wie man es bewusst bewegen könnte. Die mir aufgetragene Übung besteht aus sechs Schritten, die jeweils nur ein paar Sekunden lang sind. Man legt sich platt auf den Rücken und zieht die Beine möglichst weit an. Die Unterlage sollte nicht durchhängen, sondern einigermaßen stabil sein.

– Dann fasst man mit den beiden Zeigefingern auf den vorstehenden Beckenknochen (den jeder hat) und mit den Daumen auf die untere Rippe.

– Jetzt das Becken nach vorn drehen, als wolle man etwa ausschütten (im Stehen ist das einfacher). Ob man sich dreht, merkt man an den Fingern, die die Knochen fühlen.

– Dann zieht man das Gemächt nach innen, als müsste man pinkeln, es aber zurückhalten (Eselbrücke).

– Dann zieht man den Bauchnabel noch nach innen.

– Nun hebt man – mit angespannten Muskeln untenrum! – die Schulterblätter an, so dass der Oberkörper vom Boden leicht abhebt.

– Jetzt noch abwechselnd mit den Händen jeweils die Hacken berühren, dabei mit der Spannung nicht nachlassen.

Ich schaffe nur das nur zehn Sekunden, dann muss ich wieder nachlassen. Ein paar Mal, wenn man ungeübt ist, und man ist erschöpft. Ich bin mal gespannt, wie oft ich das in einer Woche kann.

Gym, Status Update

Gym

Fest gestellet in der Erden
Steht das Rad, aus Stahl gebrannt.
Heute muss der Muskel werden,
Frisch, Gesellen, seid zur Hand.
Von der Stirne heiß
Rinnen muss der Schweiß,
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt Gymnastik munter fort.
So lasst uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muss man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.

Ich gehe immer noch an Krücken, mache aber Fortschritte. Ich kann schon ein paar Schritte ohne, aber sehr mühsam. Täglich ca. 50 Minuten Gymnastik. Das Rad brauche ich eigentlich zum Aufwärmen, dass Sehnen und Muskeln nicht meckern, wenn ich sie strecke und dehne.

Die gute Nachricht: Meine Physiotherapeutin hat keine Bedenken gegen Paddeln. Wenn ich am Bootshaus mit Krücken auftauchen, lachen die sich vermutlich kaputt. Und das Problem ist weniger das Paddeln, sondern wie ich in das Boot hinein- und – noch schwieriger! – wie ich wieder hinauskomme.

Gym

Zwei Wörter mit L, die untrennbar zusammengehören

leibesübungen

Leibesübungen und Valentina Lisitsa gehören für mich zur Zeit untrennbar zusammeen. Chopins Etüde No. 10 in C-Dur ist für eines der besten Klavierstücke überhaupt, vor allem, wenn die Lisitsa es wie gewohnt rasend schnell spielt. Die Etüden Chopins waren für mich, als ich in meiner Jugend Klavierunterricht hatte, immer eine Folter. Ich konnte nichts mit ihnen anfangen. Hätte ich sie damals vorab anhören können – in der Lisitsaschen (schreibt man das so?) Version -, hätte ich mehr verstanden und wäre motivierter gewesen.

By the way: Valentina Lisitsa ist eine sehr sympathische Ukrainerin mit einer passablen politischen Einstellung.

Gerade höre ich beim Bloggen Jean-Paul Amouroux Boogie for Piano and Harpsichord, auch gern hundert Male hintereinander.

Krumme Löffel, Trampeln und andere schöne Dinge

qualitätsmedien

Die Medienblasenbewohner sollten vielleicht dessen eingedenk sein, dass ein großer Teil der Bevölkerung sie gar nicht zu Kenntnis nimmt oder dass deren Kenntnis über die Weltläufte sich aus der „Tagesschau“ speist und dem, was die Peer Group so an einen heranträgt. Die Rekonvaleszenten in der Reha-Klinik, mehrheitlich mit Rollator oder Krücken unterwegs, schienen mir weniger an Spezialfragen des Feudalismus, an Gamedesign in Second Life oder an Kryptografie interessiert, sondern an Johnny Depp und Amber Heard, die man hätte ins Colosseum sperren sollen. Wait a minute! Indisch essen für 59.000 Euro? Wie geht das?

für 59.000 Euro? Wie geht das? der Yellow Press im Allgemeinen und Besonderen, was die Auswahl auf der Theke der Rezeption zeigt.

patiententransport

Was haben wir noch? Die Opferzahlen der Ukraine im Kampf um den Donbass sind immens. Erneut sprach Kiew davon, dass täglich bis zu 100 Soldaten sterben. Die Verluste sind so hoch, dass mancher Experte bezweifelt, dass die Ukraine in einigen Wochen noch zu einer nennenswerten Gegenoffensive fähig ist. (Tagesspiegel)

Russia may be getting more revenue from its fossil fuels now than before its invasion of Ukraine, as global price increases offset the impact of western efforts to restrict its sales, US energy security envoy Amos Hochstein has said. „I can’t deny that,“ Mr Hochstein told the Senate Subcommittee on Europe and Regional Security Cooperation in response to a question about whether Moscow was making more money now off its crude oil and gas sales than before the war. (The Independent)

Seid ihr jetzt hinreichend informiert? Ich vergaß den Figaro: Au Donbass, ces soldats ukrainiens démunis qui abandonnent le front…

arbeitszimmerarbeitszimmerarbeitszimmer

Ich bin also wieder zu Hause und genieße den gewohnten Anblick. Just saying.

apfelstrudel

Das ist kein Kantinenfraß, sondern Apfelstrudel (der Kuchen in der Waldsiedlung war aber extrem gut!) Nur der Löffel gab mir irgendwie Rätsel auf.

Heute schon geradelt und dennoch nicht vom Fleck gekommen! (Danke, G.!)

ergometer

Band auf Kissen

theraband

Ich würde viel mehr schreiben, da über Pfingsten hier nichts stattfindet (man müsste höhere Löhne zahlen!). Leider kann ich noch nicht sehr lange auf meinem Allerwertesten sitzen, ohne dass es irgend schmerzt (beim Aufstehen) bzw. ich das Gefühl habe, mein rechtes Hüftgelenk sei eingerostet. Ich sitze auf einem so genannten orthopädischen Kissen, da das rechte Bein nicht mehr als 90 Grad angewinkelt sein darf, und mache ansonsten diverse Übungen mit einem so genannten Theraband, das ich vorher noch gar nicht kannte. Vielleicht sollte ich davon Videos erstellen…

In der Muckibude

muckibude

Endlich täglich Muckibude, leider viel zu kurz. Aber mehr solle ich mir nicht antun, sagt meine Lieblingsphysiotherapeutin (die mit dem schönen Charakter), die Operation sei noch nicht so lange her.

„Haben Sie einen Computer?“ fragte mich ein Sporttherapeut. Ich soll mir ein Ergometer anschaffen, gebraucht oder bei der Großbourgeoisie. Hat das Publikum Erfahrungen und Tipps. welchen man nehmen sollte? (Kein Schnickschnack nötig: Sitzhöhe muss verstellbar sein und die Kraft, die man braucht.)

„YMMD“ hätte ich am liebsten geantwortet. Aber das hätte er vermutlich nicht verstanden.

Fast Planwirtschaft sowie Greifzangen

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Ich konnte nicht widerstehen – ein Fall für das Softwaremuseum. Dabei ist die Maschine, auf der das oben läuft, extrem effektiv: Man loggt sich hier per Transponder, der Teil des Schlüsselbundes ist, ein und wählt per Touchpad aus, was man essen will, eine Woche im voraus. An dem jeweiligen Tag loggt man sich wieder ein, und die Küche kriegt einen digitalen „Bon“ und weiß, was sie liefern soll. Man wird platziert, und das Mahl wird an den Platz gebracht. Ich sehe keinen Unterschied zur kommunistischen Planwirtschaft: Nichts muss weggeworfen werden, und das Küchenpersonal kann ökonomisch rational handeln. Und ich gehe jetzt Jagen und Fischen. Oder irre ich mich?

Das profitorientierte Gesundheitssystem ist marode, selbstredend auch die Reha-Einrichtungen. Das äußere Luxus täuscht. Wenn man sich die medizinische Seite ansieht, weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll. Am Wochenenden und an Feiertagen wird nicht gearbeitet – es müssten höhere Löhne gezahlt werden. Das geht gar nicht. Und wenn ein Physiotherapeut krank wird, fällt seine Stunde eben aus. Wäre ich Fußballprofi, bekäme ich vermutlich täglich mindestens fünf Stunden irgendwas zu tun.

Ich werde zwei Tage zusätzlich verlieren – Himmelfahrt und Pfingstmontag. Zum Glück waren die Physiotherapeutinnen im Martin-Luther-Krankenhaus sehr professionell und haben mir Übungen empfohlen, die ich selbst machen kann. Hier „rehabilitiere“ ich schon fünf Tage und bin bisher nur zwei Mal je 15 Minuten Standfahrrad gefahren, habe zwei Mal in der „Hockergruppe „jeweils 20 Minuten die Beine geschlenkert, und durfte betreut spazierengehen, was ich auch allein geschafft hätte. Ich warte immer noch auf eine individuelle Physiotherapie. Die erste ist laut „Dienstplan“ am Freitag…

Gestern ist mir beim unbegleiteten Gehen mein neues Gelenk rausgeflogen (Luxation). Ich bewegte mein rechtes Bein falsch, es knackte hörbar, und mein rechter Fuß drehte sich nach außen, was nicht sein soll. Es tat höllisch weh, wie bei einem starken Krampf. Ich hatte großes Glück, weil die nächste Bank nur 20 Meter weit entfernt war. Als ich mich schmerzverkrümmt darauf fallen ließ, gabe es wieder einen hörbaren Knack, und das Gelenk war wieder drin. Learning by doing. Gelobt sei, was hart macht.

greifzangen

Falls jemand eine Greifzange braucht, weil zu weit Bücken temporär verboten ist: Das ein einschlägige Angebot der Großbourgeoisie (Foto links) ging hier schon am zweiten Tag kaputt, weil a) aus Plastik mit einem zerbrechlichen Scharnier und b) weil ich mich draufgesetzt hatte – allerdings auf weichem Untergrund. Heute bekam ich vom hiesigen Reha-Geräte-Experten eine neue. „Immer aus Metall“ war sein Rat, und der ist vermutlich richtig. Es geht in homoöpathischen Dosen voran.

Einstürzende Altbäume, reloaded

ncm e-bike

Überraschung! Nachdem ich heute mit Mühe mein NCM-Moscow-E-Bike unter dem umgestürzten Baum hervorgezerrt hatte (und auch noch das Fahrrad meine Opas), stelle ich überrascht fest, dass der Hinterreifen, der gestern völlig demoliert aussah, sich wie durch ein Wunder wieder auf die Felge geschmiegt hatte. Respekt vor den Konstrukteuren – das Ding scheint ja ziemlich zäh zu sein. Noch nicht mal Luft hatte der Reifen verloren. (Das sind nicht die Originale, sondern so genannte unplattbare von Schwalbe).

Um für die Zukunft gerüstet zu sein, lustkaufte ich bei der Großbourgeoisie (dahin gehen auch die Links) eine Astsäge und, für hartnäckige Fälle, eine Survival-Axt. Man kann nie wissen, ob einem der Himmel nicht ein Baum beinahe auf den Kopf fällt.

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