Mercado

huancayo

Marktszene in… jetzt wird es schwierig. Ich vermute, dass ich das Foto im November 1979 in Huancayo in Peru gemacht habe. Weitere Möglichkeiten: Pátzcuaro in Mexiko (1981) oder sogar San Cristóbal de las Casas, Chiapas, Mexiko, (1981, aber unwahrscheinlich).

Valle de Colca, revisited

colca

Das Publikum sei auf das heutige und sehr ausführliche Update zu meinem Posting „Kolonial“ vom 05.05.2024 hingewiesen.

Das Foto oben hatte ich schon 2011 veröffentlicht, aber damals nicht erwähnt, dass es die Brücke „El Inca“ (Puente Inca) in Chivay zeigt.

Kolonial [Update]

kolonial

Irgendwo in Peru, 1984. Ursprünglich dachte ich, das sei in Cusco, aber so nah an die Berge reicht die Kolonialarchitektur dort eigentlich nicht. Vermutlich ist das Gebäude ohnehin schon abgerissen worden.

[Update] Das alleswissende Publikum in Gestalt des Lesers Bex hat tatsächlich etwas sehr Exotisches herausgefunden. Genau dieses Foto gibt es online – meines war nur seitenverkehrt (habe ich korrigiert).

Noch schöner: Es ist in Chivay im Colca-Tal, fotografiert am 9. Dezember 1984. Wir waren von Cabanaconde mit dem Bus gekommen und in einer lustigen Herberge untergebracht.

Es kommt sogar noch besser: Per Google kann man das Haus auch ansehen. Es ist auf der Plaza de Armas Ecke Arequipa.

Ich habe dann in meinem Reisetagebuch nachgeschaut:
[Wir fahren] durch das Colcatal mit atemberaubenden Ausblicken in die Schlucht und auf die Berge und kommen nach ein paar Stunden in Chivay an. Dort ist alles total anders: Strom und Licht, Straßenanschluss, Restaurants, ein extrem sauberes alojamiento, ein Markt mit Essen, eine Plaza mit Spielautomaten, Läden, mehrere oficinas und ein großes Polizeirevier mit Knast.

Auf der anderen Seite des Flusses heißt der Ort seltsamerweise Sacsayhuaman [dafür habe ich keinen Beleg gefunden]. Wir entdecken auch einen kleinen runden Platz in den Hügeln; aber ob er alt ist, weiß ich nicht. Zumindest heißt die Brücke „El Inca“. Die Terrassen im Colcatal sind bestimmt auch schon älter. (Das „amerikanische Dorf“ im Colcatal versetzt mich in Staunen.) [Ich weiß nicht mehr, was ich damit meinte.]

Im Grunde genommen ist in Chivay genau so wenig los wie in Cabanaconde, ja als Gringo kriegt man noch weniger mit, weil man sich in Kneipen aufhält, wo die Einheimischen nur essen. Sitzen, reden und trinken scheint bis auf die alleinstehenden Männer nicht üblich. Außer den Marktfrauen und einigen ärmeren Leuten trägt hier keiner traditionelle Kleidung. Der Unterschied und die Symbolik, die die Kleidung – ob sie praktisch ist oder nicht – ausdrückt, scheint für die Leute extrem wichtig zu sein, vielleicht noch wichtiger als für uns. Nur der Hut hält sich am längsten. Vielleicht ist der soziale Aufstieg durch Sprache und Kleidung so am besten zu signalisieren. [Ich meinte: Damals waren die traditionelle Kleidung und Quechua ein Zeichen für „Bäuerliches“ und arme Leute; wer nach „oben“ strebte, kleidete sich „westlich“ und sprach Spanisch. Heute ist das offenbar nicht mehr so.] Die Frau des Bullen [Polizisten] trägt hochhackige Schuhe, Hosen und raucht.

Wir spazieren noch das Flusstal aufwärts und baden in den heißen Quellen. Der höchste Genuss! Es gibt drei Becken! Das Wasser ist so heiss wie in der Badewanne, und nach ein wenig Schwimmen geht einem schnell die Puste aus. Das Wasser kommt heiss als kleiner Bach den Beg hinunter und wird oben ohne Zusatz direkt in die Becken geleitet.

Wir reden lange darüber, warum in den Andendörfern, jedenfalls in denen, die wir gesehen haben, alles so kaputt ist. Das Problem kenne ich ja, weil auf den anderen beiden Reisen [1979/80 und 1981/82] ähnliche Fragen auftauchten. Man sagte uns, es gebe nur noch Privateigentum an Land [also kein Kollektiveigentum mehr]. Das heisst, das keine reale Basis für eine Gemeinsamkeit oder Solidarität da ist außer der gemeinsamen Armut. Einige schließen sich daher halb-chiliastischen Bewegungen an wie der IU [Izquierda Unida]. Der Opa izquierdista in Cabanaconda sagte: Wir wählen die IU, weil die für die Armen sind, und wir sind arm. Aber warum ist es dann in Bolivien anders? Vielleicht weil die Peru die „linken“ Militärs das Experiment mit den Kooperativen eingerichtet haben und damit die traditionelle Dorfgemeinde zerstört haben? Vielleicht auch ein Problem der Ungleichzeitigkeit?

Dann beginnt unser Tag der Strapazen oder die „noche triste“. Erst warten wir vergeblich auf den Bus, und wir vermuten schon, dass wegen des Streiks erst gar keiner von Arequipa losgefahren ist. Endlich kommt er, und wir bekommen erst nach langem Rangieren einen Sitzplatz. Der Bus fährt mindestens zwei Stunden ständig Serpentinen bergauf, und Chivay ist immer zu sehen. [Gemeint ist die von oben schon extrem abenteuerlich aussehende 109 nach Süden am Huarancante (5,426m) vorbei.] Auf 4800 Metern liegt rechts und links Schnee. Einmal sehen wir einen in die Schlucht gefallenen LKW. Es ist mir ein Rätsel, warum die Busfahrer entweder hart am Abgrund entlangschlittern oder auf freier Strecke links fahren, wo doch die Straße rechts genau so schlecht ist.

Endlose Altiplano-Landschaft mit spärlichem Grasbewuchs und riesigen Llama- oder Alpacaherden. Ich frage mich, ob die Leute auf den Höfen nur von Wasser und Vieh leben, weil weit und breit kein Pflänzchen, das man essen könnte, zu sehen ist… [Ende Tagebucheintrag]

Von Chivay ging es dann weiter über eine 5000 Meter hohe Straße in Richtung der Bahnstrecke nach Julilaca, wo wir in Sumbay eine noche triste verbrachten, in anderen Worten: eine total beschissene Nacht.

Fotógrafo, revisited

fotograf

Fotografiert irgendwo in Peru. Die Rundbögen im Hintergrund wären ein erster Hinweis, wo es sein könnte, aber ich habe sie auf den anderen Fotos nicht wiedergefunden. Vielleicht war es in Lima, Ende Juli 1984.

Unter Wartenden

ollantaytambo

Fotografiert im Juli 1984 in Ollantaytambo, Peru.

Inca Trail, final

inca trail

Hier das letzte Foto vom so genannten „Inca Trail“ (Camino de los Incas); ich kann die Stelle aber nicht mehr lokalisieren. Vermutlich ist es vom ersten Mal, also Januar 1980, und in der Nähe von Sayaqmarka.

Ich war in Peru vom 18.12.1979 bis zum 24.01.1980 und vom 29.02.1984 bis zum 04.04.1984. Ich habe hier noch einen Ordner vom zwei Dutzend Fotos, die ich noch nicht einmal einem Land zuordnen kann. Vielleicht taucht noch eines aus Peru auf. Die werde ich zuletzt online stellen.

passportpassport

Urcos und ein paar Rätsel [Update]

urcos

Auch die Bilder meiner beiden Reisen nach Peru sind bald alle online. Bei einigen weiß ich absolut nicht weiter, wo und wann ich sie gemacht habe oder was darauf zu sehen. Das letzte, bei dem das klar ist: Oben ist die Kleinstadt Urcos samt Lagune zu sehen, fotografiert am 07.07.1984. Wir waren auf dem Weg von Puerto Maldonado nach Cusco auf der Interoceanica Sur – per LKW. Deswegen musste ich auch nicht durch irgendwelche verdreckten Scheiben fotografieren.

Wie man auf der Karte schön sieht, schlängelt sich die halsbrecherische Straße von den Andenpässen in unzähligen Serpentinen nach unten. „Unten“ heißt: Urcos liegt auf 3.127 Metern. Wir kamen aber vom Ausangate (6.384m), und Abra Pirhuayani, der Pass, um ihn nördlich zu umfahren, liegt 4.725 Meter hoch – also ein Unterschied von rund 1.270 Metern. Ich wundere mich heute noch, dass unser LKW das geschafft hat, zumal wir neben den Passagieren auch noch Baumstämme geladen hatten (das war illegal). Und die Straße war einspurig und mitnichten asphaltiert.

Ich habe also ungefähr von Cjunucunca aus fotografiert, oder wir waren sogar noch höher. (Ein ähnliches Foto vom 04.12.2022 ist vermutlich näher an Cusco.)

lima

Ein Foto aus Lima, im selben Jahr fotografiert. Ich finde die Perspektive nicht wieder, es war in den Innenstadt. Vermutlich wurde das kleinere Haus im kolonialen Stil schon abgerissen.

limalima

Die beiden Fotos oben habe ich 1979 gemacht. Ich war allein unterwegs in Lima, und der Ort war ein Museum. Ich weiß aber nicht welches, und Google wirft zu der steinernen Figur auch nichts aus. Ich dachte, dass es auch Bogotá in Kolumbien sein könnte, aber dort war ich nie allein unterwegs, nur sehr kurze Strecken. Es muss Lima sein.

machu picchu

Auch dieses Bild, aufgenommen im Januar 1980, ist ein bisschen rätselhaft. Mein damaliger Reisebegleiter ist zu sehen, und ich war mir ziemlich sicher, dass es in Machu Picchu war. Ich habe online zahllose Fotos von Steintoren dort gecheckt, aber keines sieht so aus wie das. Sie werden ja wohl kaum die Ruinen seitdem umgebaut haben. Vielleicht ist es Sacsayhuaman? Aber auch dort gibt es so ein Tor nicht.

[Update] Dank des reiseaffinen und kosmopolitischen Publikums kann ich korrigieren:

1. Das zweite Foto ist aus Havanna, Kuba, und zeigt das Hotel Ambos Mundos (mit eigener Website), Calle Obispo, fotografiert im August 1984.

2. Laut meinem Reisetagebuch war ich am 23.12.1979 im Anthropologie-Museum und im Museum für Nationalgeschichte. Ersteres dürfte das hier schon vorgeschlagene Museo Arqueológico Rafael Larco Herrera gewesen sein (Museo Larco). Die weiße Mauer mit den roten Ziegeln, vor dem die drei Kinder stehen, passt auch stilistisch dazu. Man kann sogar mit Google dort spazieren gehen. Die Steinfigur bleibt aber ein Rätsel.

3. Das unterste Foto war seitenverkehrt, wie das sachkundige Publikum anmerkte (ist jetzt korrigiert) und zeigt nicht Machu Picchu, sondern Sacsayhuaman bei Cusco.

Arquitectura colonial nisqa

cusco

Kaymi Qusqumanta qhipa kaq foto. Llakikuypaqmi, manam allintachu yuyarini maypi chay kasqanmanta. Sumaq sunqu ñawiriqkuna, munaspaqa, Google Earth nisqawan chaypi puriyta atinku, wasikunatataq mask’ayta atinku. 1984 watapi julio killapi foto horqosqa.

Ferrocarril Central Andina, revisited

Ferrocarril Central Andina

Ich schrieb am 30.10.2022: Ferrocarril Central Andina von Lima in Peru nach Huancayo, fotografiert am 26.12.1979 (unten sieht man noch die Spiegelung in den Scheiben des Waggons). Diese spektakuläre Bahnlinie war bis 2005 die höchste normalspurige Eisenbahnstrecke der Welt mit einem Scheitelpunkt bei 4781 m ü. NN bei La Galera. (Wikipedia). (Video).

Das Foto ist in der Nähe des Puente Matacana entstanden, wo sich der Zug hoch ins Gebirge schraubt. Der Ausblick war bei jeder Kurve spektakulär.

Die Strecke von Lima nach Huancayo ist 332 Kilometer lang, der Zug braucht bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 km/h zwischen 10 und 14 Stunden. Wir sind an der Desamparados Station in Lima eingestiegen (laut Reisetagebuch um 7.40 Uhr), aber nicht bis Huancayo gefahren, sondern in Pachaycayo ausgestiegen (um 15.15 Uhr) und haben dort einige Tage auf der Landkooperative SAIS Túpac Amaru verbracht.

Altiplano

peru anden

Irgendwo in den Anden Perus (1984), vermutlich auf rund 4000 Höhenmetern. Ich dachte erst, die Szenerie wäre die bei Sumbay, aber die Konturen des Tales sind nicht identisch. Auch den kleinen See ganz rechts habe ich nicht gefunden. Es muss aber irgendwo dort gewesen sein.

Wir sind damals zu Fuß von der ins Tal abgestiegen zur Bahnstation, also von der Ruta nacional PE-34, ungefähr in Höhe des Fundo Chapioco U.C.S.M. – einer der schrecklichsten Tage auf Reisen, den ich jemals erlebt habe. Man muss sich so ein abschüssiges und felsiges Gelände, auf dem noch nicht einmal Büsche wachsen, bei stundenlangem Sturzregen vorstellen. Romantische Reisegefühle kommen da nicht auf, zumal wenn man noch einen 22 Kilo schweren Rucksack trägt.

Una chica y un sombrerito

chica

Irgendwo in Peru, 1984 fotografiert. Leider war das Original schon sehr ramponiert, viel zu dunkel und das Gesicht kaum zu erkennen. Ich musste mit Gimp herumtricksen. Aber ich kann die Fotos von damals nicht wegwerfen, genau so wenig wie ich Bücher wegwürfe.

Abra de Runkurakay

Runkurakay

Runkurakay (3.760 m, südöstlich des Passes Abra de Runkurakay (3970 m), Camino de los Incas, Peru. Ich bin zwei Mal über den Inkatrail marschiert, im Januar 1979 und im Juli 1984 – bei der letzteren Version zu Fuß von Ollantaytambo aus (also einen Tag länger).

– Runkuraqai und Puyupatamarca (12.07.2023)
– Camino de los Incas, revisitado (12.11.2022)
– Inca Trail, revisited (11.12.2021)
– Valle de Pakaymayu (18.10.2021)
– Aufstieg im Nebel (02.02.2021)
– Camino des los Incas (16.10.2020)
– Salcantay – der wilde Berg (21.07.2020)
– Ayapata (11.07.2020)
– Speicher meines Gottes (09.09.2020)
– Bergwelt (16.01.2020)
– Warmi Wañusqa oder: Die Frau, die starb (08.01.2020)
– Wakaywillque (13.03.2019)
– Ewige Jugend (
12.07.2018)
– Über allen Gipfeln ist Ruh…. (14.09.2016)
– Machu Picchu, revisited (28.04.2014)
– Machu Picchu (03.12.2012)
– El camino de los Incas (04.01.2012)
– Machu Picchu (29.08.2011)

Manta, manta

manta

Manta bedeutet im Spanischen „Decke“. Ich weiß nicht mehr, wann genau und wo ich das 1984 in Peru fotografiert habe. Vielleicht in Cusco. Ich habe zwei von den wunderschönen Decken immer noch. Die echten Mantas darf man nicht in der Waschmaschine waschen, weil sie aus purer Baumwolle sind. Man muss nur aufpassen, dass keine Motten auftauchen. Heute ist vermutlich fast alles modern und halb aus Kunststofffasern.

B-Lage

ica

Ica, Peru, fotografiert Anfang März 1984. Am 8. März habe ich damals angefangen, mein Reisetagebuch zu schreiben. Wir waren schon 10 Tage unterwegs. Vgl. „Durch die Wüste“ (15.05.2011) und „Cruze“ (03.12.2014)

Runkuraqai und Puyupatamarca

inca trail

Inca-Trail (Spanisch: Camino de los Incas), wenn ich mich recht erinnere zwischen Runkuraqai und Puyupatamarca, ungefähr auf einer Höhe von 4.000m, fotografiert Ende Januar 1980. Man sieht ein paar Zelte, die sich eng zusammendrängen, weil kaum Platz war. Damals waren nur wenige Leute unterwegs; auf der ganzen Strecke bis nach Machu Picchu rund ein Dutzend.

Ich bin zwei Mal über den Inkatrail marschiert, im Januar 1979 und im Juli 1984 – bei der letzteren Version zu Fuß von Ollantaytambo aus (also einen Tag länger).

– Camino de los Incas, revisitado (12.11.2022)
– Inca Trail, revisited (11.12.2021)
– Valle de Pakaymayu (18.10.2021)
– Aufstieg im Nebel (02.02.2021)
– Camino des los Incas (16.10.2020)
– Salcantay – der wilde Berg (21.07.2020)
– Ayapata (11.07.2020)
– Speicher meines Gottes (09.09.2020)
– Bergwelt (16.01.2020)
– Warmi Wañusqa oder: Die Frau, die starb (08.01.2020)
– Wakaywillque (13.03.2019)
– Ewige Jugend (
12.07.2018)
– Über allen Gipfeln ist Ruh…. (14.09.2016)
– Machu Picchu, revisited (28.04.2014)
– Machu Picchu (03.12.2012)
– El camino de los Incas (04.01.2012)
– Machu Picchu (29.08.2011)

Unbekannte enge Gasse

cusco

Cusco, Peru, fotografiert 1984. Ich finde die Gasse nicht mehr. Auch die Bildersuche nach narrow alley Cucso führt zu keinem Ergebnis. Hinten sieht man eine weitere Gasse mit aufsteigender Treppe. Das Foto ist natürlich viel zu dunkel, aber auch das Original-Dia, mit einer kleinen Pocketkamera fotografiert, war nicht viel besser.

Guckst du? [Update]

Cusco (Perú)

Fotografiert in Cusco, Peru, irgendwann im Juli 1984. Ich kriege leider nicht mehr heraus, wo genau das war.

Update: Es ist das Haus des deutschen Konsulats, Calle San Augustin 307.

An den Wassern des Rimac

Cerro San Cristóbal (Perú)

Lima, Perú, fotografiert 1984: Der Blick geht auf den Cerro San Cristóbal . (aktuelles Foto, aber vermutlich zu einer anderen Jahreszeit) Oben auf dem Berg kann man APRA lesen. Der Fluss ist der Río Rímac. Ich stand vermutlich auf der Jirón Amazonas.

In Peru gab es ein Art Putsch: In a surprise address to the nation, President Pedro Castillo on Wednesday declared the temporary closure of Congress and decreed a nationwide curfew but ended up booted from office instead. The announcement was met with broad resignations from Castillo’s revolving-door Cabinet and across his shaky administration. Congress defiantly pledged to oppose the attempted overthrow of constitutional order. The Joint Chiefs of Peru’s armed forces and the national police refused to back the beleaguered head of state. Congress promptly voted to remove Castillo from power in a 101-to-6 vote, with 11 abstentions, for moral incapacity.

Schon klar, dass die herrschende Klasse in Peru einen Präsidenten, der sich Marxist nennt, nicht lange ertragen würde. Heutzutage putscht nicht das Militär, sondern man findet eine mehr „zivile“ Lösung, wie zuvor in Bolivien. Schon bei der Bürgermeisterwahl in Lima hatte sich angedeutet, dass Rechtspopulisten eine Chance hatten, die Macht zu ergreifen.

Rechtspopulisten, weil man gleichzeitig die Interessen der Bourgeoisie durchsetzen, andererseits aber das Volk ruhigstellen muss – wie in der Hauptstadt Lima: Besonders wohlhabende Schichten der Stadt scheinen durch die Fortschrittsrhetorik Aliagas angesprochen worden zu sein. Aliaga begann während des Privatisierungsprozesses unter dem Diktator Alberto Fujimoris (1990 – 2000) ein Eisenbahnimperium in Cusco aufzubauen. Nun versprach er die Hauptstadt in eine „weltweite Kraft“ zu transformieren, umfassende Infrastrukturprojekte anzustoßen, darunter den Bau einer Seilbahn sowie den Ausbau von comedores populares (Volksküchen) mit ganzen zehn Prozent des Haushalts.

Interessant ist vor allem – aber nicht neu in Lateinamerika -, dass das Proletariat zu den Evangelikalen tendiert, wie auch in Chile, deren Ideologie eine Art Calvinismus mit ein paar Jahrhunderten Verspätung predigt. Angeblich sichern Fleiß und Arbeitseifer den sozialen Aufstieg. Die Unterschichten wissen natürlich, dass das gelogen ist, aber die Arbeiterklasse in Lateinamerika hofft, sich den sozialen Status durch entsprechende Verhaltensnormen, die die Evangelikalen verkörpern, erhalten zu können (was auch eine Illusion ist).

In Nordafrika nimmt übrigens der Islamismus diese Rolle ein. Die protestantische Religion schafft soziale Netze, die das System aus Regierung und Katholizismus nicht hinbekommen, und predigt gleichzeitig eine sehr konservative Sicht des Alltagslebens. Das erfüllt einen Zweck für die angesprochenen sozialen Klassen, sonst hätte diese Ideologie keinen Erfolg. Wer hingeben auf Schwule und Lesben setzt oder irgendwelche Lifestyle-Fragen, hat schon verloren, wie die hiesige Linke.

Eine Gegend, revisited

Interoceanica Sur

Irgendwo in den Ausläufern der Anden in Peru (1984, vgl. Eine Gegend, 21.06.2021 ). Leider kann ich nicht mehr genau bestimmen, wo das war – entweder im Bus von Cusco nach Lima oder, was wahrscheinlicher ist, von der Ladefläche eines LKWs aus fotografiert auf dem Weg von Puerto Maldonado auf der Interoceanica Sur, zwischen Urcos und Cusco. Es könnte in der Nähe des Parque Arqueológico Tipón gewesen sein.

Regenbogenfahne

cusco
Cusco, Peru. Die Regenbogenfahne war die Fahne der Inka – deswegen hängt die da.

Martin Dornis schreibt auf Fratzenbuch: „Die sogenannte „Regenbogenfahne“ ist schon längst nicht mehr die von Schwulen und Lesben im Kampf gegen ihre Ausgrenzung, sondern sie steht heute für die heute allgegenwärtige Ideologie der „Vielfalt“. Diese propagiert einen kulturellen Relativismus im Namen von „Toleranz‘ und „Respekt, derzufolge jede Kritik an anderen Religionen und Kulturen als Anmassung und Zumutung gilt, jedenfalls wenn sie von westlicher Seite vorgetragen wird. In diesem Sinne ist sie die Fahne der Kapitulation der Aufklärung vor dem Islam. Daher ist es bezeichnend, dass gerade dieses Symbol aktuell dazu dient, bekenntnishaft seine korrekte Gesinnung vorzuzeigen. Um nichts anderes nämlich handelt es sich bei all diesen one love binden, von denen gerade im Kontext der WM im Katar die Rede ist.“

Die einzig fortschrittliche Regenbogenfahne ist die des Bauernkriegs.

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