Copacabana

copacabana

Blick auf den Titicaca-See und Copacabana in Bolivien (1984). Vorn ist meine damalige Lebensabschnittsgefährtin zu sehen. Das Foto habe ich ungefähr hier gemacht; wir sind zu Fuß den kleinen Pass hoch, um zu dem winzigen Dorf im Osten zu kommen (was auf Google Maps gut zu erkennen ist).

Eine Reportage auf Zeit online ist dazu interessant: „Viele Vogelarten rund um den Titicaca-See sind verschwunden. Auch Fische gibt es kaum noch. Jahrelang wurde Klärschlamm aus den Städten und Dörfern in Bolivien und Peru in den See eingeleitet. Hinzu kommt das Abwasser aus zum Teil illegal betriebenen Minen.“ Damals war es noch eine Idylle.

Bequem im Stehen reisen

Reyes

Auf dem Weg nach Macha in den Anden Boliviens (1984). Auf dem Pickup waren Landarbeiter und Bergleute. (Fotos von Macha gibt es hier und hier.)

Rurrenabaque – Stilleben mit Katze und Schwein

Rurrenabaque

Das Foto habe ich 1984 in Rurrenabaque am Rio Beni in Bolivien gemacht. Damals gab es noch keine Touristen dort. Wir waren mit dem Boot von Caranavi in den Yungas gekommen. Von Rurrenabaque fuhren wir mit einem Pickup nach Reyes (damals ein kleines Dorf, vgl. Foto unten), wo es eine Graspiste für Flugzeuge der Militärs gab. Dort blieben wir eine Woche stecken, bis endlich eine Propellermaschine der bolivianischen „Luftwaffe“ auftauchte, mit der wir weiterreisen konnten.

Reyes

Peru’s other lost city

BBC: Peru’s other lost city – Larger than Machu Picchu and far less known, Choquequirao still makes you feel as though you’re practically the first to arrive.“

Ich war ja schon zwei Mal in Machu Picchu. Wenn ich nochmal nach Peru fahre, weiß ich jetzt, was auf der To-Do-Liste steht.

Mehr Lächeln!

sonrisa

Zentralmarkt von Arequipa, Peru (1984)

Esst mehr Fleisch!

Fleisch

Das Foto habe ich im Januar 1980 auf dem Markt in Copacabana in Bolivien gemacht. Auch wenn es nicht so aussieht: Das Fleisch dort ist sicher von besserer Qualität als das, was in deutschen Supermärkten als verpacktes Fleisch verkauft wird, jedenfalls am ersten Tag des Verkaufs.

Missions and Charities

dangriga

Ein typisches Haus in Dangriga, formerly know as Stann Creek, in Belize, Mittelamerika. Dangriga ist ein bedeutender Ort der Garifuna. Das Foto habe ich 1981 gemacht.

Bogotá, ganz entzückend

colombia market

Eine Ärztin, die in der Rettungsstelle des Krankenhauses beschäftigt ist, in dem ich als „Bodyguard“ arbeite, und die aus Kolumbien stammt, war neulich in Bogotá und hat mir etwas mitgebracht. Ist das nicht ganz entzückend? (Ja, sie auch.)

Vulkanismus

Tungurahua

Der Vulkan Cotopaxi in Ecuador ist ausgebrochen. Leider fällt mir nicht mehr ein, welchen der Vulkane ich fotografiert habe, als ich 1979 den Tungurahua (5,023 m) bestiegen habe. Frage an die Ecuador-Spezialisten: Ist der Berg im Hintergrund der Chimborazo (was ich annehme) oder der Cotopaxi? ich meine mich erinnern zu können, dass ich nach Westen fotografiert habe.

Ein Kessel Buntes

panama

Foto: Panama 1982

Man kann dem so genannten „Sozialismus“ der DDR vieles vorwerfen, aber wer zweifelt, dass das heutige Beitrittsgebiet genauso oder noch viel mehr typisch deutsch gewesen sei, alle Versuche, die breite Masse des Volks von Befehlsempfängern, Untertanen, Hobby-Blockwarten und grauslichen Spießern zu aufrecht gehenden und mündigen Citoyen zu machen, demgemäßg zwangsläufig scheitern mussten, dem muss man nur die Zeichenkette „Ein Kessel Buntes“ zum feuilletonistischen Fraße vorwerden und abwarten, ob dieser Zweifler dann das Würgen begönne, was gemeinhin ein eindeutiger Hinweis darauf ist, die Sinne noch einigermaßen beisammen zu haben. Das erklärt auch den Titel dieses Postings. Mir fiel keiner ein, und „miscellaneous“ wollte ich nicht schon wieder schreiben.

Ungefähr ein Mal im Jahr ändert ein journalistischer Artikel meine Meinung zu diesem und jenen – oder meinen Blickwinkel auf ein Thema. Heute geschehen mit Deniz Yücels Kommentar in der „Welt“: „Es geht nicht um Kurden, sondern um den Islam“. Lesenswert.

Der tschechische Präsident Milosh Zeman sagt ganz richtig: Die Flüchtlingswellen nach Europa seien das Ergebnis der westlicher Militärinterventionen im Irak, Libyen und Syrien, die dazu beigetragen hätten, dass sich Terrororganisation im Nahen Osten ausbreiten haben ausbreiten können (Grammatik und Satzbau auf burks.de sind korrekter als bei RT Deutsch; es ist aber – zugegeben! – im Deutschen nicht ganz einfach, den Konjunktiv der indirekten Rede zu unterscheiden vom Konjunktiv irrealis, geschweige denn, dessen Formen zu kennen und korrekt zu verwenden).

By the way: Meine Verschwörungstheorien zum Fall netzpolitik.org bestätigen sich schon wieder. Alle wussten vorher Bescheid, also auch der Justizminister. „Das Justizministerium will von dem Verfahren eindringlich abgeraten haben.“ Pofalla-Syndrom, ich sag’s ja.

Unsere bekannteste Expertin für die Brechung des Zinsknechtschaft das raffende Kapital, welches sie angreift, weil sie das eigentliche Kapital nicht attackieren möchte, verkasematuckelt die deutsche Sprache: „Die Bundesregierung führt ihre Aktivitäten zur Beschaffung von Kampfdrohnen trotz deutlich ablehnender Meinung in der Bevölkerung fort.“

Aktivitäten fortführen“ – das stärkste Verb, seit Schiller die „Glocke“ schrieb. (Ja, verdammt noch mal, die „Glocke“ gdehört immer noch zum Bildungskanon, allein wegen der dortigen Tuwörter und wie man sie verwenden sollte.)

Es wäre so einfach: Äten und Ungs und Keits verbieten. Was bliebe übrig? Die Bundesregierung beschafft weiterhin Kampfdrohnen, (wer tat was und tut es immer noch?) obwohl die Bevölkerung das mehrheitlich ablehnt. Da wäre ein verständlicher deutscher Satz ohne Geschwurbel. Damit kriegte man aber eine Pressemeldung nicht voll.

Das Neue Deutschland schreibt über den aktuellen Stand des Klassenkampfs in Griechenland. Man sollte dort zur Zeit nicht mit der Bahn fahren, sondern stattdessen immer ein Ersatzfahrrad mitführen – oder ein Ersatz-Schiff, falls die Griechen mal dort streikten, wo es wirklich weh täte.

Und nun zum Feuilleton: National Geographic zeigt wieder mal „most popular“ Reisefotos. Da kann ich aber mithalten (vgl. oben). Alternative dortselbst: Katzenfotos oder Gürteltiere, die zurückschießen.

„Kassieren und blamieren“ – Der Freitag berichtet, dass das Bundesarchiv „historisches Filmmaterial laufend und in großem Stil“ vernichte.

Ich muss heute arbeiten. Der Guardian kommentiert das.

What Is Happening in Venezuela?

The Nation, die älteste Zeitung der USA, beschreibt die Situation in Venezuela. Offenbar hat die US-Regierung eine ganz andere Meinung. Quod erat demonstrandum. Erinnert irgendwie an die „westliche“ Propaganda zum Krieg in der Ukraine.

Muros

cuzco

Cusco, Peru. Das Foto habe ich 1984 gemacht. Zum ersten Mal war ich 1980 dort. Man sieht noch gut die Grundmauern der Inka und darüber die spanische Architektur.

Am Rio Mira

tumaco

Am Pazifik, im Südostenwesten Kolumbiens, November 1979.

Die gefährlichsten Tage meines Lebens habe ich verbracht, ohne davon zu wissen, dass ich beinahe hätte umkommen können. Wir machten Station in Pasto im Süden Kolumbiens. Was war die interessanteste Route nach Ecuador? Warum nicht an den Pazifik, nach Tumaco, und dort per Fischerboot – oder sonstwie – die Küste entlang nach Süden?

Wir nahmen einen klapprigen Nachtbus. Kurz nach Sonnenaufgang erreichten wir die Küste: eine höllische Hitze schlägt uns entgegen. Tumaco liegt auf mehreren kleinen Inseln, die meisten Häuser sind auf hölzernen Stelzen gebaut.

Aus meinem Reisetagebuch: „Ein dreckiges Nest, jede Menge Hafenbars der untersten Kategorie. Nur Schwarze. Aber aus jedem Radio schallt gute Musik [Bahia Pacifico, 3 Mb] Ich muss zur Toilette, es gibt keine. Es spricht sich schnell herum, dass zwei Gringos nach Ecuador wollen. Wir fallen auf wie Zebras in einem Pferdestall. Nach einer halben Stunde kommt das erste Angebot – angeblich ein Fischer. Ein paar Jungen laufen in unserem Auftrag herum und holen andere Offerten ein. Das senkt den Preis um zwei Drittel.

Man bringt uns zur DAS, der „Drogen-“ oder auch Geheimpolizei Departamentos Admistrativo de Seguridad. Finstere Kerle, und vermutlich arbeiteten sie mit den Paramilitärs zusammen. Wir quatschen mit den Burschen eine Weile, weil der chefe nicht da ist, tumacovielleicht schläft er noch – es ist erst sechs Uhr. Einer der Geheimpolizisten versucht, meinen Rucksack in die Luft zu stemmen, scheitert aber kläglich. Die anderen wollen sich nicht lumpen lassen, aber die 25 Kilo sind einfach zu viel für sie. Wir müssen alle lachen. Das entspannt die Situation. Endlich kriegen wir einen Ausreisestempel.“

Was ich damals nicht wusste: Tumaco und die südliche Pazifikküste werden regelmäßig von schweren Seebeben heimgesucht, die hohe Flutwellen – Tsunamis verursachen. Nur kurze Zeit nach unserem Aufenthalt brach ein derartiges Beben über die Stadt herein, mit einer fast drei Meter hohen Flutwelle – es gab über 200 Tote. Erst heute, im Zeitalter des Internet, habe ich herausgefunden, wo ungefähr wir in den nächsten zehn Stunden waren – in den Mangroven-Sümpfen südlich Tumacos, die die ganze Halbinsel bedecken, und die für jemanden, der sich nicht sehr gut auskennt, ein Irrgarten sind, in dem man ohne Führer verloren wäre.

Der „Fischer“ wartet schon im „Hafen“: ein Einbaum, sechs Benzinfässer und ein einarmiger „Gehilfe“. Den Arm, so erzählt er später, hat der muchacho beim Fischen mit Dynamit verloren. Und der Fischer will gar nicht fischen, sondern Benzin aus Ecuador nach Kolumbien schmuggeln. Eine illustre Gesellschaft. Wir haben gar keinen Proviant, nur eine Flasche Anisschnaps – Pisco, spanisch einfach: aguardiente. Der „Fischer“ und der Einarmige bekommen auch ihren Anteil, und gegen Mittag sind wir alle sehr fröhlich.

Wir fahren stundenlang durch kleine Flussarme. Oft springen wir ins Wasser, um das Boot über seichte Stellen zu schieben. Wir passieren mehrere Male ärmliche Hütten mitten im Sumpf, die ausschliesslich von Schwarzen bewohnt werden – wovon die leben, bleibt ein Rätsel. Auch sie sollen „Fischer“ sein. Sie begrüssen uns mit einem großen Hallo, als seien wir irgendwelche freundlichen Tropenforscher, die auf bisher unbekannte „Eingeborene“ gestoßen sind.

Endlich erreichen wir die Mündung des Rio Mira in den Pazifik. Dann geht es stracks nach Süden, aber nicht über das offene Meer. Am späten Nachmittag sehen wir einen Einbaum mit schnellem Aussenborder auf uns Kurs nehmen. Darin sitzen bewaffnete Männer, und wir beginnen uns unbehaglich zu fühlen. Ausserdem schiessen die ein paar Mal in die Luft, was wohl nicht als Gruß gemeint ist. Unser „Fischer“ stellt sofort den Motor ab, und wir treiben, bis der Einbaum längsseits scheuert. Zum Glück sind es weder Piraten noch Paramilitärs aus Kolumbien, sondern die „Grenztruppen“ Ecuadors. Unser „Fischer“ darf nicht weiterfahren, sondern muss zurück, und uns nehmen sie mit nach einem ausgiebigen Palaver über Sinn und Zweck unseres Daseins mit nach San Lorenzo, Ecuador, ein damals noch hinterwäldlerisches Nest. Das war ohnehin unser Ziel. Wie praktisch. Ein Hoch auf die ecuadorianischen „Grenztruppen“!

tumaco

Das Posting erschien schon hier vor elf Jahren. Die Links habe ich aktualisiert und ein paar Details geändert.

Schwankende Gestalten

bridge

Hier gehe ich über eine Brücke im Tal des Rio Magdalena in Kolumbien (1979). (Der Fluss kommt auch in meinem Roman „Die Konquistadoren“ vor.)

Und an wen erinnert uns das jetzt?

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten,
Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.
Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?
Fühl ich mein Herz noch jenem Wahn geneigt?
Ihr drängt euch zu! nun gut, so mögt ihr walten,
Wie ihr aus Dunst und Nebel um mich steigt;
Mein Busen fühlt sich jugendlich erschüttert
Vom Zauberhauch, der euren Zug umwittert.

Muss man kennen.

Caracas

caracascaracascaracascaracas

Impressionen aus Caracas, Venezuela (1998) Unten an den Schachtischen habe ich auch oft gesessen.

Illimani

Illimani

Der Illimani (6.439 Meter), das Wahrzeichen von La Paz, Bolivien. Das Foto habe ich 1984 von meinem Hotelzimmer aus gemacht.

Grosses Blech

blech

Irgendwo in Mexiko (1981). Ich weiß leider nicht mehr genau, wo… [Es war in Oaxaca.]

Intersección

Ica

Straßenkreuzung in Ica, Peru (1984). Vgl. auch „Durch die Wüste“ (15.05.2011).

Nicaragua: Pictures from a Revolution

nicaragua

Neu in meiner Bibliothek: Susan Meiselas: Nicaragua: June 1978-July 1979 Man sieht die Fotos natürlich mit ganz anderen Augen, wenn man selbst da gewesen ist. (Leider bin ich erst 1982 durch Nicaragua gereist.) Dem Buch ist eine CD beigelegt: „Pictures from a Revolution“.

Über ein Wirtschaftssystem

Botschafter von Ecuador

Foto: Embajada del Ecuador en Alemania

Es gibt normalerweise keinen Anlass, hier Pressemeldungen zu publizieren, schon gar nicht die von Regierungen. Heute mache ich eine Ausnahme und habe einen guten Grund.

Pressemitteilung der Botschaft von Ecuador in Berlin vom 19.11.2014 über eine Rede des Botschafters in Tübingen:

Botschafter Jurado dekonstruiert Huntingtons „Clash of Civilizations“ als „intellektuellen Trick“ um die eigentliche weltweite Konfliktursache Nr. 1 der sozialen Ungerechtigkeit zwischen Nord und Süd zu kaschieren“, ein Wirtschaftssystem, „das die Unterdrückung und die Ausbeutung des Menschen sowie ganzer Nationen und Regionen fortsetzt.“

Der Herr sieht nicht nur so aus wie Karl Marx, sondern teilt offenbar auch dessen Meinung – sehr sympathisch!

Man müsste sich nur vorstellen, wie ein Botschafter Deutschlands im Ausland bei demselben Thema auftreten und was er sagen würde. Dem würde noch nicht einmal der Begriff „Wirtschaftssystem“ über die Lippen kommen, da unsere Prediger der „Volkswirtschaftslehre“, deren Aufghabe es ist, affirmative Propaganda für das Kapital zu machen und die die Testbausteine zuliefern, es sogar ablehnen, von einem „System“ zu reden, wenn sie Ökonomie meinen, da „der Markt“ für sie eine anthropologische Konstante seit dem Neolithikum ist und ansonsten Wirtschaft wie das Wetter funktioniere: Man beobachtet, und machmal treffen die Vorhersagen zu und manchmal nicht. (Ich rede nicht von Meteorologen – dieser Vergleich würde sie beleidigen -, sondern von normalen Leuten, die in den Himmel starren, um entscheiden zu können, ob sie einen Schirm mitnehmen müssen.)

Oder könnte man sich vorstellen, dass auch nur einer der offiziellen Representanten unseres Landes überhaupt von „Unterdrückung und die Ausbeutung des Menschen sowie ganzer Nationen“ reden würde? Außer natürlich, wenn es um Terrorgruppen geht, die offenbar dann besonders erfolgreich zu sein scheinen, wenn imperialistische Staaten vorher unter fadenscheinigen Gründen ein Land überfallen haben (Afghanistan, Libyien, Irak, Syrien).

Ich meine nicht, dass Ecuador ein „sozialistischer“ Staat sei, genausowenig wie Venezuela. Der politische Druck von unten ist aber so stark, dass dort die Vertreter der herrschenden Klasse gewungen sind, um sich selbst zu legitimieren, sich ein „linkes“ weltanschauliches Kostüm überzuwerfen. (Jaja, das klingt wie Bakunin, aber ich lasse mich ungern von Phraseologie täuschen.)

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