Vista panorámica andina

Vista panorámica andina

Fotografiert irgendwo in den peruanischen Anden (1984). Ich weiß leider nicht mehr wo. Es gibt ein ähnliches Foto aus dem Valle de Colca; oder es war in der Nähe von Machu Picchu.




Camino de los Incas

inca trail

Inca-Trail (Spanisch: Camino de los Incas), wenn ich mich recht erinnere zwischen Runkuraqai und Puyupatamarca, ungefähr auf einer Höhe von 4.000m, fotografiert Ende Januar 1980.




Plaza San Martín

Plaza San Martín, Lima

Plaza San Martín, Lima – der schönste Platz der peruanischen Hauptstadt, ungefähr von hier aus fotografiert, Anfang August 1984.




1500 Jahre alt(e) Hosenträger)

san agustin

Ich und ein Grabwächter der San Agustín – Kultur in den kolumbianischen Anden. Die Statue ist rund 1500 Jahre alt. Unten ein Grab, das von den Statuen bewacht wird. (Fotografiert 12.11.1979, vgl. 25.02.2019, 12.12.2012 und 23.07.2016)

The statues present both anthropomorphic and zoomorphic features (from crocodiles, bats and jaguars), having short legs. There were found approximately 300 statues. They were painted in bright colors, mainly yellow, red, black and white, but today only a few of them are still colored.

The statues vary in height, the tallest being 23 feet (7.0 m) tall. They are suspected to be funeral statuary. In other regions of the archaeological site where large burial mounds are located, you will see more intimidating figures such as snakes, frogs, and birds strategically place to stand guard for increased protecting during the afterlife. Statues of deities or carving on the ground, of both solar gods, males, and lunar gods, females. These figures and statues provide researchers with a little insight to what this civilization thoughts and perception of life and death are.

Aus meinem Reisetagebuch:
Wir laufen drei Kilometer zum archäologischen Park: Eintritt frei, ohne irgendwelche Kontrollen. 35 Statuen mitten im Urwald. Sehr interessant die Geräusche seltener Kolibris! Figuren sind teilweise naturalistisch, teilweise abstrakt mit geometrischen Mustern. Wieder ein „Denker“. Kulturperiode Horqueta u. Primavera 800 v. Chr. – 1500 n. Chr.. (…) Die Paez-Indios leisteten den Spaniern Widerstand, vermutlich Nachkommen derjenigen, die die Statuen herstellten. Grabstätten und Hünengräber. meistens bewachen zwei Wächer den „überdachten“ Gang zu einer Figur. Keine „weiblichen“ Statuen, wie ein Guide uns sagt, sondern Dämonen, da es um einen Totenkult gehe. Die Gesichter sehen oft auch so aus. Der „Bischof“ ist vier Meter hoch. Fuente de Cavapatas: drei Fußwaschbecken und originelle Wasserführung. Der Park ist sehr schön angelegt…

san agustin




Caye Caulker, revisited

caye Caulkercaye caulker

Beide Bilder zeigen dieselbe Szenerie. Das obere Foto habe ich im Oktober 1979 gemacht, das untere mit meiner damaligen Freundin im November 1981. Im Hintergrund Caye Caulker vor Belize. In dem blauen Haus habe ich beide Male gewohnt. Warum meine Ex so eine schlechte Laune hatte oder ob sie nur in die Sonne blinzelte, weiß ich nicht mehr. Ich war auch unsicher, ob das Foto nicht seitenverkehrt war, aber dann wäre es das obere auch – das blaue Plumpsklo ist beide Male zu erkennen. Den Ausschlag für meine Entscheidung, dass es so richtig ist, gab die Gürtelschnalle.

Caye Caulker ist heute nicht wiederzuerkennen: Damals gab es nur Holzhäuser, keinen Flughafen, keine Autos, keine „richtigen“ Restaurants, nur Privatküchen, und alles war total easy und chillig, eben typisch karibisch, inklusive Schnorcheln am Belize Barrier Reef. Heute ist die Insel vollgeknallt mit Touristen-Herbergen jeder Preisklasse. Ich habe eine Weile gesucht, aber die Perspektive nicht wiedergefunden, nur auf alten Fotos.

2017 schrieb ich: Eine Fährverbindung nach Belize City gab es auch nicht; man musste sich in den wenigen Hafenkneipen von Belize City durchfragen, wer ein Boot mit Außenborder zu vermieten hatte.

Aus meinem Reisetagebuch 21.10.1079: [Belize City] …Mom’s Restaurant [eigentlich: Mom’s Triangle] rechts hinter der Ziehbrücke. Alle Häuser auf Pfählen, schmutzig, aber mit Atmosphäre. Schwarze in allen Schattierungen, Indios und Chinesen. Fragen uns durch nach einem Boot nach „Kekoko“. [Der mennonitische Bauer aus Tres Leguas im Norden von Belize, bei dem wir gewohnt hatte, empfahl uns „Kekoko“. Da wir keinen Reiseführer (und natürlich auch kein Internet) für Belize hatten, konnten wir das nur lautmalerisch notieren – gemeint ist Caye Caulker.] Der erste Bootsbesitzer will 30 Dollar. Das ist uns zu teuer. Wir fahren mit einem Fischerboot, das Baumaterialien für San Pedro [Ambergis Caye] geladen hat. Kommen in der Dunkelheit an. Essen noch sehr gut Fisch.

caye caulker
Die „Hauptstraße von Cay Caulker 1979. Unfassbar, wie das heute aussieht!

22.10. Lustwandeln am Strand, aber es gibt keine Möglichkeit, Hängematten aufzuspannen. [Heute weiß ich, dass das auch eine blöde Idee gewesen wäre – unter Palmen mit Kokosnüssen!] Ein Karl sagt uns, das sei auch verboten. Die erste Pension (von zweien auf der ganzen Insel!) will 12 Dollar für zwei Personen. Wir kaufen Rum und sitzen auf der Veranda im ersten Stock. 23.10. Gutes Frühstück mit Marmelade, Eiern, Speck und Brot. Wir stehen schon um sechs Uhr auf, weil es um 17.30 Uhr wieder dunkel wird. Wir wechseln das Hotel: sechs Dollar für beide! Treffen den Australier vom Busterminal in Oaxaca.

Sandfliegen sind überall, auch im Bett. Waschen unsere Klamotten mit einem Waschbrett. Baden in der Karibik – herrlich warm, Fischschwärme überall, aber bis ziemlich weit draußen nur 1,5 Meter tief. Caye Caulker ist 200 Meter breit und 800 Meter lang. Sonnenuntergang wie üblich ein Postkartenmotiv. Der „Hafen“ besteht aus einem Holzsteg. In der Nacht sitze ich noch dort und bewundere den Sternenhimmel.

24.10. Fünf Uhr Wecken, aber ohne Mücken. Das Klo ist kaputt. Freiluftklo auf dem Kai [das blaue Häuschen] ist angesagt, mit Sandfliegen. Wandere um die Insel, das ist aber kaum möglich [wegen der Mangroven, vgl. Foto unten]. Das Piraten-Englisch der Fischer ist kaum zu verstehen.

caye caulker

Aus meinem Reisetagebuch, 05.11.1981: Caye Caulker! [dort angekommen] Der Bus von Chetumal an der [mexikanischen Grenze] ist jetzt auch moderner geworden, kostet fünf Pesos, und da ich zehn Pesos im Busbahnhof auf dem Boden finde, kommen wir gerade so hin. Der mexikanische Zoll kontrolliert nicht, ob wir ein Visum für Belize haben. Im neuen Zollgebäude von Belize ist ein Heidenspektakel, nur ein Mann und der gesamte kleine Grenz- bzw. Berufsverkehr. Ein Mexikaner handelt sich einen Rüffel ein, da er sich über die Theke neigt und „señor!“ brüllt. Die Abwicklung der Formalitäten geht zwar langsam, aber korrekt in Oxford-Englisch vor sich. Der Zollhäuptling wie im Kolonialzeitalter mit Schirmmütze, Zigarette, piccobello Uniform und muskulösem Oberkörper trifft erst später ein. Wir bekommen ohne Schwierigkeiten eine Aufenthaltserlaubnis für die Zeit, die wir angeben.

Wir trampen bis Corozal, tauschen Geld bei Barclays, und essen ein Toast-mit-cheese-and-ham-Frühstück im Hotel auf der rechten Seite kurz vor der Brücke beim Ortsausgang. [Keine Ahnung, ich finde das nicht mehr.] Wir nehmen den Lokalbus nach Belize City.

Der erste Eindruck: Alles ist ohne Firlefanz eingerichtet, kein Jesus, Maria etc. an den Wänden, saubere Toiletten, der Tisch wird geputzt, der Bus ist genau so alt wie in Mexiko, aber viel gepflegter, nichts ist kaputt. Nach längerem Fragen erwischen wir ein Charter-Boot, nicht ohne mehrere Verkaufsangebote für Gras usw. über uns ergehen lassen zu müssen. Bei Dunkelheit kommen wir in Caye Caulker an.

Am nächsten Tag Wäsche waschen, Umschau in der Tierwelt [vgl. Fotos unten], die bekannte Mischung aus Sandfliegen, schönem Wetter und gutem Essen. Im besten „Restaurant“, kurz vor „Edith“ rechts in der zweiten Häuserreihe gibt es Lobster mit Kartoffelsalat für fünf Belize Dollar. Sehr viele Leute sprechen Spanisch oder bekennen in wehmütigem Ton, dass Spanisch ihre Muttersprache sei. Aber dann hängt auch sofort wieder ein Jesus an der Wand, auch wenn sie ausnahmsweise der Assemblies of God angehören.

Heute regnet es, und wir kommen gerade rechtzeitig vom Riff zurück. Leider etwas zu starker Wellengang und zu wenig Sonne. Die Unterwasserwelt ist ein bisschen unheimlich, was noch verstärkt wird dadurch, dass man die Entfernungen falsch einschätzt. Die größte Tiefe beträgt höchstens zwei Meter. Die Fische scheinen keine natürlichen Feinde zu haben, jedenfalls schwimmen sie nicht weg. Ein kleiner schwarzer Fisch frisst mir fast eine abgebrochene Koralle (oder was auch immer das war) aus der Hand. Einige große Fische haben eine Metallic-Randstreifen. Sehr viele blaue mit gelbem Schwanz und ganz dicke Rotbunte und einige blau und gelb Gestreifte.

Sonntag Abend ist bei Martinez große Disco-Time, und die Leute kommen sogar per Boot von den anderen Inseln. Die andere Bar gefällt uns nicht – dort verkehrt wohl die lokale Unterwelt.

Frühstück bei „Rivas“ ganz lecker mit Apfelsine und Haferschleim, aber mit einer Kompanie Ameisen auf dem Tisch. Kommentar: „Die wollen auch nur Honig frühstücken.“ Der Käpt’n heißt Alfonso. Man fragt ihn ganz harmlos, was er sonst noch so „arbeite“. Antwort: „I gave up this fuckin‘ shit.“ Überhaupt ist „fuckin'“ jedes zweite Wort bei den Unterhaltungen. Ein anderer Einheimischer erzählt, dass sein Schiff von Placencia nach Honduras fahre, aber vielleicht ist es dasselbe, was auch nach Belize City und zurück geht.

Bis jetzt ist mir der Unterschied zwischen Creolen und Cariben vom Aussehen her nicht klar. Wenn kein Wind geht, sind die Sandfliegen unerträglich, und selbst das Abbrennen von Moskito-Spiralen hilft nicht, Alfonso rät, die Stiche mit reinem Alkohol einzureiben, dass der Juckreiz weggehe…

caye caulkercaye caulker




Caballos descansando

vistahermosa

Straßenszene in Vistahermosa, in der Nähe der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens (Januar 1982).




Großes Gringo-Treffen

gringos

Fotografiert im November 1979 in der Altstadt von Quito, Ecuador (der 2. von links bin ich). Damals gab es nur wenige Rucksacktouristen in Ecuador, und man lief sich in der Hauptstadt immer wieder über den Weg. „Der Slangbegriff Gringo (feminin Gringa) bezeichnet von Mitteleuropäern abstammende Personen, die sich in Nord- oder Mittelamerika aufhalten.“ Wisst ihr Bescheid.




Sarstoon Temash National Park

Sarstoon Temash National Parkborder belize guatemala

Die Geschichte zu den beiden Fotos habe ich hier vor zwei Jahren schon erwähnt:
Wir waren in der Nacht von einem Schmuggler illegal über die Grenze zwischen Belize und Guatemala gebracht worden, Guatemala erlaubte hier keine Grenzübertritte. Wir wollten aber hinüber, weil die Option gewesen wäre, durch halb Belize wieder nach Norden reisen zu müssen, was eh schon mühselig gewesen war. Der Kerl hatte uns mit seinem Kanu bei Sonnenaufgang einfach am Strand abgesetzt – nach dem Motto: Jetzt seht mal zu, wie ihr weiterkommt. Sein Geld hatte er ja im voraus bekommen. Meine Begleiterin blieb am Strand und passte auf die Rucksäcke auf. Ich musste jemanden finden, der mir sagen konnte, wo wir einen legalen Einreisestempel für unsere Pässe bekommen würden.

Das war einer meiner zwei illegalen Grenzübertritte in meinem Leben. Die Fotos habe ich kurz nach Sonnenaufgang irgendwo in der Nähe des Temash River (haha, nur ein Plattdüütscher Wikipedia-Eintrag, auch keiner in Englisch – vermutlich von den in Belize ansässigen Mennoniten angelegt) nicht weit von Guatemala gemacht. Vermutlich sieht man oben den heutigen Sarstoon Temash National Park, ein undurchdringliches Mangroven-Gewirr, in das sich nur wenige Siedler trauen, fast ausschließlich Garifuna.

Aus meinem Reisetagebuch, 16.11.1981:
Der große Deal begann gestern: Mau Mau [so wurde der Schmuggler, unteres Bild mit Hut, genannt] will 20 Dollar mehr, 10 für ihn, 10 für den Immigration Officer. Nach langem Verhandeln geht er auf 10 Dollar runter. Die meisten Leute haben irgendwelche „Handelsbeziehungen“ mit Guatemala. In einem Shop im Dorf [Punta Gorda] bekommen wir 20 Quetzal. Mau Mau erzählt, dass Italiener beklaut worden seien, aber in Puerto Barrios nur 15 US Dollar für 20 Quetzal bekommen hätten.

Wir brechen nach Mitternacht um drei Uhr im Einbaum auf und werden ziemlich nass. Um fünf Uhr morgens sind wir in Livingston, was vom Wasser aus wie ein armseliges Nest aussieht…




On the road again

interoceanica dur

Das Foto habe ich am 06.07.1984 gemacht, von der Ladefläche eines LKW aus – auf einer der damals gefährlichsten Straßen (Teil der Interoceanica Sur) der Welt. Was man auf dem Foto sieht, ist die „Straße“ für LKWs. (Vgl. auch On the road)




Eje Central

Popocatépetl

Avenida Juaréz Ecke Eje Central, auch bekannt als Avenida Lázaro Cárdenas, links der Torre Latinoamericana, Mexiko-Stadt, am 05.10.1979 nach Süden fotografiert. Ich hatte natürlich keine Ahnung mehr, wo das war, aber als ich nach einer sechsspurigen Straße suchte, wurde ich mit Google Street View schnell fündig.




Popocatépetl

Popocatépetl

Von der Pyramide von Cholula (Mexiko) bzw. der Kirche Santa Maria de los Remedios aus fotografiert. Ich habe erst jetzt herausgefunden, warum ich das Foto am 11.10.1979 gemacht habe: Im Hintergrund links ist der Vulkan Popocatépetl zu erkennen. In Nahuatl aka Aztekisch heißt er schlicht „rauchender Berg“. Am Horizont ist die Stadt Puebla zu sehen.




La Previsora

Torre previsora

Torre Previsora, Caracas, fotografiert im März 1998. Die genaue Perspektive habe ich nicht mehr gefunden, auch nicht bei anderen Fotos. Vielleicht stand ich auf der Avenida Las Acacias. In Caracas gibt es kein Google Street View. Vermutlich war ich auch durch die propere Dame im Vordergrund abgelenkt.




Mantaru mayu oder: Über diese Brücke musst du gehen

rio Mantaro

Eine Brücke über den Rio Mantaro (Quechua: Mantaru mayu) bei Pachacayo, Peru (hola, keine vernünftigen Informationen im Internet?), fotografiert im Dezember 1979. (Ich vermute, dass sie die abgerissen und eine neue fast an derselben Stelle gebaut haben.) Auf dem Foto geht mein damaliger Reisebegleiter (†) hinüber.

Wir waren einige Tage in in der Landwirtschaftskooperative SAIS Túpac Amaru, die ich jetzt auch per Google Maps genau lokalisiert habe. Dort wurde ich übrigens vom Maoismus geheilt mit der Realität einer „linken“ Militärdiktatur konfrontiert und fing an, selbst zu denken. Man muss es einfach so sagen.




Durstiges Vögelchen

vistahermosa

Fotografiert in Vistahermosa, in der Nähe der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens (1982). Die Frau ist meine damalige Freundin und Reisebegleiterin.

Ich schrieb hier schon vor vier Jahren: Wir waren 1982 im von der Guerilla FARC mehr oder weniger kontrollierten Gebiet südwestlich von Villavicencio. Ich war jung und naiv, heute wäre ich vorsichtiger. Es ist mir aber nichts passiert.




Hula Hoop

manaus hula hoop

Wer kennt noch Hula Hoop? Ich kann mich vage erinnern, dass ich als Kind die Erfindung bestaunt habe. Das Foto habe ich im Februar 1982 in Manaus (Brasilien) gemacht.




O wie schön ist Panama [Update]

panamapanama

Ich brauche Geografie-Nachhilfe. Das obere Foto habe ich schon 2013 veröffentlicht, aber niemand hat sich beschwert. Als ich es jetzt digital einsortieren wollte, fiel mir eine seitenverkehrte Version auf, die ich aber für korrekter halte. Leider steht in meinem Reisetagebuch nichts über das Foto, wo genau es aufgenommen wurde, und für Panama Stadt gibt es kein Google Street View.

Die Stadt scheint sich rasant verändert zu haben, insbesondere die Area Bancaria, die mein Foto (Januar 1982) offenbar zeigt. Ich erkenne nur den doppelten Turm ganz hinten auf neueren Fotos wieder.

Welches der beiden Fotos ist richtig herum und warum? Das obere zeigt auf der Straße Linksverkehr, aber in Panama ist Rechtsverkehr, was für das untere spräche. Aber es könnte natürlich auch einen Einbahnstraße sein…

[Update] Die kundige Leserschaft hat entschieden: Das obere Foto ist richtig herum. Vermutlich stand ich im Parque Recreativo Omar Torrijos.




Ambulantes mit Leipziger Allerlei

leipziger allerlei

Leipziger Allerlei, angeboten von „fliegenden Händlern“, die man in Lateinamerika ambulantes nennt, irgendwo auf der Bahnstrecke zwischen Aiquile und Cochabamba in Bolivien (1984).




Speicher meines Gottes

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Ccollanan Pachacamac ricuy auccacunac yahuarniy hichascancuta.

Die meisten Touristen antworten auf der Frage, was der interessanteste Ort in Peru sei, Cusco oder – natürlich! – die Ruinenstadt Machu Picchu. Ich sage: Ollantaytambo, das in Quechua „Speicher meines Gottes“ bedeutet.

Ollantaytambo, nordwestlich von Cusco gelegen, ist das einzige verbliebene Beispiel für Stadtplanung aus der Inka-Zeit. Die Gebäude und Inka-Terrassen sowie die engen Gassen der Stadt sind noch so, wie sie erbaut wurden. Die geraden und engen Straßen bilden 15 quadratische Blocks (canchas), die je einen Eingang zum zentralen Innenhof besitzen, der von Häusern umgeben ist. Einige Häuser bestehen aus perfekt gearbeiteten Inka-Mauern aus dunkelrosa Stein.

Auf der dem Berg zugewandten Seite von Ollantaytambo ist ein imposanter Inka-Komplex, der auf Grund seiner außerordentlich starken Mauern fortaleza (dt. Bollwerk oder Festung, vgl. 2. Foto) genannt wird. Dieser Komplex lag strategisch günstig, um das Heilige Tal der Inka zu dominieren. Manco Cápac II. zog sich 1537 nach der gescheiterten Belagerung von Cusco zurück, um seine verbliebenen Krieger im Kampf gegen die spanischen Konquistadoren und deren Hilfstruppen zu sammeln. [Der jüngste Sohn Manco Capac II. war Tupac Amaru, der letzte Herrscher der Inka in Peru, der für einige Guerilla-Bewegungen Namenspatron war, u.a. die Tupamaros in Uruguay.]

Der Inka Pachacútec Yupanqui ließ Ollantaytambo im 15. Jahrhundert erbauen – angeblich auch Machu Picchu. [Die Namen hören sich einfach total spannend an – wie auch die Sprache Quechua.]

ollantaytambo

Aus meinem Reisetagebuch, Juli 1984:
Die Schlucht wird enger, und die ersten Befestigungen tauchen auf, die das Tal gegen Eindringlinge von Cusco aus verteidigen. Den Eingang von Ollantaytambo bilden Terrassen, die quer die ganze Breite des Tales ausfüllen, „successful defeated by Manco Capac’s warriors“ [das ist vermutlich ein Zitat aus dem South America Handbook]. Ollantaytambo ist die positive Überraschung unserer ganzen Reise. Die Leute leben noch in den zu Zeiten der Inkas gebauten Häusern. Die Gassen sind schnurgerade, die Ecken der Straßen aus wuchtigen Quadern, und oft fließt ein kleiner Bach durch einen schmalen Kanal in Richtung des Rio Urubamba, auch auf den Plätzen. Nur scheint das die Leute offenbar nicht viel zu interessieren, weil sie sich nicht darum scheren, wenn das Wasser nicht läuft.

ollantaytamboollantaytambo
Die beiden obigen Fotos waren kaum noch zu restaurieren und viel zu dunkel; das Licht auf fast 4.000 Metern Höhe ist schrecklich für einfache Kameras. Meine damalige Freundin klettert oben auf den Felsen oberhalb des Sonnentempels (templo del sol) herum.

Das Dorf ist vollständig umgeben von Ruinen, die wir ausnahmslos erklettern, angefangen von rechteckigen Gebäuden, die sich übereinander bis hoch auf den Berg ziehen, aber ziemlich verfallen sind. [Heute weiß ich: Es waren PinkullyunaLagerhäuser für Getreide] Der ganze Bergkamm ist im Halbkreis ist terrassiert. Rechts, wo der Hang fast senkrecht abfällt, führt ein halsbrecherischer Pfad hinab. In den Terrassen ganz oben erkennt man viele Nischen für Idölchen. Ganz oben über den Ruinen liegen riesige rosige Steintrümmer, die seltsam bearbeitet sind, wahrscheinlich die Mauern des obersten Turms. Dieselbe Form finden wir später im Haupttempel von Machu Picchu. Richtung selva [nach Norden] wird das Gelände von einer an den steilen Hang gebauten hohen Lehmziegelmauer abgeschlossen, die sich über das ganze Terrain zieht. Ich verbringe mehrere Stunden allein in den Ruinen und bekomme direkt Lust, Architektur zu studieren, so rätselhaft schön ist alles ringsum.

Aber das ist noch nicht alles – ein entzückendes kleines Hostal – der dueño ist so ein Typ wie unserer in Cochabamba, und ein Grino-like Restaurant, wo alles amerikanisch ist, sogar Time und Newsweek liegen aus. Hier verbringen wir jeden Abend im Gespräch mit anderen Gringos und lernen zwei New Yorker unseren Alters kennen. Eine interessante Kombination – das gegenseitige Akzeptieren als „Weltstädter“. Man ist aufeinander sehr neugierig. In uns erwacht die Lust, mehr von New York kennenzulernen. Im Café Alcazar [das gibt es wahrhaftig noch!] haben sie Pudding, Spaghetti und andere Leckereien. Frühstück ist besser auf der Plaza, wo wir bei einer dicken und geschäftstüchtigen jungen Frau in einem kleinen Kiosk manches Sandwich mit Honig und Ei verzehren. Sogar das Mittagessen ist ausreichend, der Essraum mit Gemälden von Inkas verziert.

Wir lernen noch zwei Schotten kennen, die im für uns unerschwinglichen Hotel El Albergue residieren: Ein rüstiger 73-jähriger Opa, der sich von uns später mit „gute Fahrt“ auf Deutsch verabschiedet, und sein 37-jähriger Sohn, dem man die Kondition aus zehn Metern Entfernung ansieht. Der Opa hatte auf dem Inca-Trail einen Unfall und konnte sich nicht mehr bewegen, und der Sohn musste den ganzen Weg nach Machu Picchu rennen, um den schon georderten Helikopter zu stoppen, als es dem Vater wieder besser ging.

Am Sonntag gehen wir in einem Seitental spazieren, was sich zu einer richtigen 10-Kilometer-Wanderung auswächst. Das erste Dorf ist schon wieder richtig „andin“, puro quechua, alle in Tracht und bei der gemeinsamen Feldarbeit. Die Häuser innen komplett schwarz verräuchert und weder tienda noch sonst irgendetwas. Die Ruinen, die es dort geben soll, finden wir nicht, und die, die wir sehen, sind zu weit weg. Der Weg ist manchmal kaum zu erkennen, aber die Sicht auf die Berge und Schluchten grandios.

Der Bach wird in mehrere „Stränge“ geleitet, von denen einige wohl die Bäder der Inkas – auch das Bad der Inka-Prinzessin – gespeist haben werden. Letzteres ist elegant und schön, hinterlässt aber ein wehmütiges Gefühl, wenn man mitansehen muss, was die heutigen Peruaner und sogar ihre Archäologen daraus machen. Das ganze Tal war ursprünglich terrassiert, und das Wasser floss von einem Becken in das nächste, so dass alles mehr oder weniger unter Wasser stand, mit Gängen dazwischen. Ein großer Felsblock diente als Bassin für sternförmig angelegte Rinnen, die wiederum in diverse Becken führen. Natürlich läuft heute nirgendwo Wasser, obwohl man das leicht ändern könnte.

Am Berghang sind viele ausgemeißelte Sitzflächen, Nischen für Götter-Statuen, und man kann über sehr steile Stufen noch weiter hinaufklettern, wo neue Rätsel aus Stein warten – zum Beispiel eine Art Knauf, der wie ein Sattelknopf auf einer steinernen Bank herausragt. Vielleicht wurde das nur aus ästhetischen Gründen angelegt? Es muss wunderbar ausgesehen haben, wenn auch nur für die damalige herrschende Klasse. Wir bleiben von jueves bis lunes da und ruhen uns vor dem „Sturm“ auf den Inca-Trail aus.

Am Dienstag morgen brechen wir nach einem ausgiebigen Frühstück am Kiosk zu Fuß nach Kilometer 88 auf [hier hält der Zug von Cusco über Ollantaytambo bis nach Urubamba – der Ausgangspunkt für den Inca-Trail. Damals musste man mit einer kleinen handbetriebenen „Seilbahn“ über den Fluss schweben – eine schwankende Angelegenheit und nur für Schwindelfreie].

Llachtapata
Die Ruinen von Llachtapata – der Anfang des eigentlichen Inca-Trails. Ich sitze da auf der Mauer, bin aber kaum zu erkennen, da alles im Schatten des Berges unterbelichtet ist.

Wir kreuzen den Fluss bei Chillca, wo wir auch noch die letzte Chicha kaufen können. Dann führt der Weg den unzugänglichen Teil des Flusstales auf und ab, von Tal zu Tal, ab und zu kleine Hütten, und es ist manchmal nicht zu sehen, ob der Pfad wirklich noch weitergeht. Gegen Nachmittag wird es richtig anstrengend, vor allem mit den schweren Rucksäcken. Bei einem wahnsinnigen Abstieg muss B. alle paar Meter pausieren, weil ihr die Beine zittern. Endlich, auf einer Anhöhe – es ziehen schon dunkle Wolken auf – auf der gegenüberliegenden Seite langgezogenen Ruinen, weiter unten ein niedlicher kleiner Turm, umgeben von Mauern – Llachtapata!

Den Turm suchen wir uns sofort von fern als Schlafquartier aus. Aber zunächst müssen wir noch runter zum Fluss und mit letzter Kraft wieder hinauf. Als wir gerade das Zelt aufgestellt haben, fängt es an zu regnen, was uns aber nicht schreckt. Wir genießen die erste heiße Suppe und die erste Schokolade, und wenig später hört auch der Regen auf. Unsere Kerze beleuchtet die Wände der Ruinen, und unsere eigenen Schatten flackern riesengroß darüber. Die Ruinen sehen wir uns gar nicht richtig an, wir sind von „unserem“ Türmchen mit einen behauenen Felsen innen – wie ein Tisch mit rundum eingelassenen steinernen Sitzflächen – begeistert. Trotzdem verbarrikadieren wir die beiden Eingänge mit trockenem Holz. Es passiert aber nichts, wir sind die einzigen Menschen weit und breit…

ollantaytamboollantaytamboNiño
Am Bahnhof von Ollantaytambo




Huichol

huichol tepic mexico avenida insurgentes

Dieses Foto liegt schon über Jahre in meinem Archiv unbearbeiteter Bilder, und ich rätselte schon öfter herum, wo ich das gemacht haben könnte. Rechts ist ein Indio in Tracht zu sehen. Meine damalige Freundin, mit der ich reiste, war Ethnologin und wusste sofort, um welches Volk es sich handelt. Ich habe jetzt noch mal mein Reisetagebuch von damals durchforstet. Am 6.10.1981 fand ich den Eintrag, dass wir in Tepic waren, auf der Avenida Insurgentes, vermutlich auf dem Weg vom oder zum Busbahnhof (per Google Streetview finde ich das Motiv aber nicht wieder), und einen Huichol gesehen haben – die Tracht könnte stimmen. Das Foto wäre damit ziemlich exotisch.

Ich bin mir nicht ganz sicher. Die nächste Station war übrigens Guadalajara südlich von Tepic. Dort könnten Huichol auch zu finden sein, wenn auch selten. Falls die Schwarmintelligenz des Publikums Einwände hätte, werde ich das überprüfen.




El Quemadero oder: Beethoven im Alameda Central

alameda central mexico

Das Beethoven-Denkmal im Park Alameda Central, Mexiko-Stadt. Fotografiert im Oktober 1979. Der Alameda Central ist der älteste Park in der Hauptstadt Mexikos und wurde schon 1592 angelegt. Früher wurden hier „Hexen“ und „Ketzer“ öffentlich verbrannt. Die deutschen Minderheit in Mexiko spendete 1921 das Beethoven-Denkmal.

Aus der Reihe „nützliches Wissen“: Als der mexikanische General Antonio López de Santa Anna 1846 triumphal in Mexiko-Stadt einzog, befahl er, die Brunnen des Parks mit Alkohol zu füllen. Seine Biografie ist typisch für die Politik in Mexiko – bis heute.