Palacio de Torre Tagle

Palacio de Torre Tagle

Palacio de Torre Tagle, Lima, Peru, fotografiert entweder im Februar oder im August 1984. Der Besitzer José Bernardo de Tagle Bracho y Pérez de la Riva, Schatzmeister der spanischen Flotte, hat ihn Anfang des 18. Jahrhunderts bauen lassen. Heute ist er gestrichen und beherbergt das Außenministerium.




Zapotekisch oder nicht, das ist die Frage

monta alban zapotec

Am 13.07.2012 schrieb ich: „Monte Albán, die ehemalige Hauptstadt und das religiöse Zentrum der Zapoteken im heutigen Mexiko in der Nähe von Oaxaca. Das Foto habe ich 1979 ungefähr hier gemacht. Die drei kleinen Steinchen im Vordergrund sind von mir, nicht von den Zapoteken… Damals war Monte Albán noch nicht Weltkulturerbe, und es war kein Tourist weit und breit zu sehen.“

Das stimmt, Touristen waren dort nicht. Aber dafür kamen, als mein Begleiter und ich im Oktober 1979 durch die Ruinen der ehemaligen zapotekischen Hauptstadt stöberten, zwei schmierige verdächtige Gestalten aus dem Gebüsch, die sich offenbar versteckt hatten.

Angst hatten wir nicht vor ihnen, wir waren beide groß und stark und hätten es vermutlich zur Not auch mit vier Mexikanern aufgenommen, die mindestens einen Kopf kleiner als wir waren. Die Herren gestikulierten aufgeregt und winkten uns näherzukommen, als trauten sie sich nicht aus dem Gestrüpp. Sie fragen uns, ob wir zapotekische Artefakte kaufen wollen und zeigen uns ein paar Figuren, die sehr alt und recht demoliert aussahen.

Ich kann mich nicht erinnern, was ich damals gedacht habe. Aber es gab nur zwei Alternativen: Entweder waren das echte Grabräuber und die Artefakte auch, oder die Figuren waren so geschickt nachgemacht, dass man sie als ziemlich gute Kunst nehmen konnte. Wir verhandelten recht lange, der Preis war für lächerlich gering, für die beiden Kerle jedoch ein Monatsverdienst.

Ich habe das obige „Artefakt“ gekauft. Es ist ein bisschen kleiner als meine Hand. Die Blütezeit Monte Albáns lag ungefähr in der Zeit zwischen der römischen Reichskrise und den Soldatenkaisern bis zu Karl dem Großen und dem Frankenreich. Vermutlich war der Kauf strengstens verboten, wenn die Figur echt ist. Ähnliche Dinge erzielen hohe Preise. Auch der Stil sieht eindeutig zapotekisch aus.

Entweder besitze ich also mexikanische „Volkskunst“ oder ein recht exotisches und wertvolles Stück. Vermutlich werde ich das nie erfahren.




Aufstieg im Nebel

inca trail

Aufstieg am Morgen im Nebel, ca. 4.000 Höhenmeter, auf dem so genannten „Inca trail“ oder auch camino de los Incas nach Machu Picchu, Peru. Das Foto zeigt meinen damaligen Reisebegleiter (Januar 1979).

Mehr Fotos zum Thema: El Camino de los Incas (04.01.2012).




Noche triste in Sumbay, reloaded

sumbay

Über den peruanischen Ort Sumbay heisst es irgendwo im Internet: „The village of Sumbay, at an altitude of 4,127 m, is located 88 km from Arequipa, behind the Misti volcano, on the road to Cailloma. It is known mainly for its caves decorated with magnificent cave paintings dating from the Paleolithic period. 6,000 or 8,000 years old, they represent human figures, camelids and pumas.“

Leider habe ich von den Wandmalereien und anderen Relikten aus der Altsteinzeit nichts mitbekommen, ich wusste damals auch gar nicht, dass es sie gab.

Ich schrieb hier am 18.07.2013: …die besch…eidenste Nacht (…), die ich auf meinen vielen Riesen je durchlebt habe. Sumbay ist eine winzige Bahnstation auf der Strecke zwischen Arequipa im Südwesten Perus und Juliaca, das fast am Titicacasee im Osten liegt. In Sumbay ist rein gar nichts, außer ein paar Werkstätten und Häusern für Bahnarbeiter, ein gottverlassenes Nest, das man noch nicht einmal per Google Earth findet, außer man weiß, wo man suchen muss.

Wir kamen (1984) mit einem klapprigen Bus aus Chivay nördlich von Arequipa – am östlichen Ende des Valle de Colca – in den Anden und hatten lange mit dem Busfahrer diskutiert, wo man uns absetzen sollte, damit wir den Zug nach Juliaca abpassten. Es reichte ja nicht, die Bahnstrecke zu finden, sondern der Zug sollte dort auch halten. Man muss wissen, dass die Straße, wenn man sie so nennen will, manchmal über 5000 Meter hoch liegt (vgl. Foto). Der Bus keuchte und spotzte vor sich hin. Dementsprechend kann es dort schweinekalt werden, und man sollte dort überhaupt nur reisen, wenn man die Höhe gewohnt ist und genügend Zeit hatte, um sich zu akklimatisieren. (Das ist eine ernst gemeinte Warnung! Mit der Soroche ist nicht zu spaßen, und es gibt dort auch keinen Rettungshubschauber des ADAC.)

Wenn man auf der Karte ein wenig nach links (nach Westen) schwenkt, erkennt man eine Straße und eine scharfe Kurve: Das war die Stelle, an der man uns aus dem Bus komplimentiert hat, nicht ohne uns zu erklären, dass der „Weg“ nach Sumbay nicht lang und auch leicht zu finden sei. (Vgl. obiges Foto – wir mussten dort hinunter) Meine damalige Begleiterin und ich trugen übrigens beide Rücksäcke, die um die 15 bzw. 20 Kilo wogen.

Dummerweise war es grad schweinekalt, aber nicht so kalt, dass es geschneit hätte. Dafür fing es an zu schütten dergestalt, dass wir nicht nur bis auf die Knochen nass wurden, sondern auch rechts und links von uns schlammige Sturzbäche ins Tal strömten, sodass wir knöcheltief durch Wasser, Geröll und Schlamm stapfen mussten. Wer die Regenzeit in den Anden kennt, der weiß, dass das richtig gefährlich werden kann. Der Weg war ohnehin nicht mehr zu sehen, es ging nur steil hinab ins Tal. Vermutlich sahen wir aus wie Höhlenforscher, die in ein Schlammloch gefallen waren, als wir endlich unten ankamen.

Wir hatten gehofft, Sumbay sei eine Ortschaft, womöglich mit einer Art Restaurant. Pustekuchen. Da war rein gar nichts, und die Bahnarbeiter sagten uns, der Zug käme mitten in der Nacht – wir hatten also noch sieben oder acht Stunden Zeit. Und das in unserem Zustand.

Ich habe fast jedes Gebäude in Sumbay betreten. In der Gasse auf dem Foto war ein Haus (links, die blaue Tür) mit einem trockenen Raum, und eine alte Frau versprach uns, eine Suppe zu kochen, die aber nur lauwarm war, so dass sie uns nicht wärmte. Noch nicht mal Kaffee hatten sie. Immerhin durften wir dort bibbernd im Trockenen sitzen.

Traurig war auch, dass ich Durchfall bekam und in der Dunkelheit im Regen alle 15 Minuten einen Platz suchen musste, um das zu verrichten, was bei Durchfall angesagt ist. Eine Toilette oder fließendes Wasser gab es im ganzen Ort nicht. Das war nicht wirklich lustig.

Ich glaube, ich habe mich nie im Leben so auf die Ankunft eines Zuges gefreut wie in Sumbay. Der kam nach Mitternacht und war für peruanische Verhältnisse luxuriös. Man konnte sich sogar waschen und hinlegen. Der Schaffner, der uns freundlich hineinbat, grinste sich eins. Vermutlich dachte er: Wer so bescheuert ist, nach Sumbay zu reisen, der sollte auch nicht jammern.




Qusqu

cusco panoramic view

Cusco, Peru, mit Blick auf den Plaza de Armas, aufgenommen im Juli 1984 von Sacsayhuaman (ungefähr von hier aus).




Edificio desconocido [Update]

edificio la paz

Fotografiert 1984 in der Neustadt von La Paz, Bolivien. Da ich mehrfach in der größten Stadt des Andenstaates (so schreiben Journalisten, um Wortwiederholungen zu vermeiden, ein Wort zu wiederholen) war, weiß ich auch nicht mehr, in welchem Monat. Noch schlimmer: Ich habe keine Ahnung, wo das sein könnte, bin mir sogar nicht absolut sicher, ob es nicht seitenverkehrt ist (ich habe den Verkehr angeschaut und beschlossen, dass es so vermutlich richtig ist). Ich bin mit Google Earth eine Weile hin und hergesurft, habe mir zahlreiche Fotos von Hochhäusern angesehen und auch die Liste höchster Gebäude – ohne Ergebnis. Der Plaza del Estudiante ist es nicht, das Denkmal oder der Springbrunnen sieht anders aus. Die Kirche könnte ein Hinweis sein, aber die habe ich auch nicht gefunden.

[Update] Die geschätzte Leserschaft in Gestalt des Users Tobi ist unwahrscheinlich schnell, allwissend und überhaupt. Ich stand damals also auf der Avenida 16 de Julio am Puente de Agua – Paseo del Prado und blickte nach Süden zum Gebäude der Banco BISA. Dann haben sie das kirchenähnliche alte Gebäude abgerissen.

Die reaktionäre Putsch-Präsidentin Jeanine Áñez wurde festgenommen. Richtig so! Einsperren, das Pack!

Übrigens und nicht vergessen: Es geht unter anderem um Lithium.




Durstiges Vögelchen, reloaded

bird drinking

Fotografiert in meiner Pension in Vistahermosa, in der Nähe der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens (Januar 1982).




Indianerismus in Ecuador

ecuador
Verkäuferin von Andenken in Ecuador, fotografiert im Dezember 1979

Ich versuchte soeben, die politische Situation in Ecuador zu verstehen. America21 ist normalerweise informativ und meine erste Anlaufstelle. Eva Haule ist eine Reakteurin, sowie Jonathan Pfeifenberger. Man weiß also, was man bekommt – auf jeden Fall nicht den Einheitsbrei der bürgerlichen Medien, die über Lateinamerika oft befangen und nicht objektiv berichten. (Oh, ich schreibe wieder erschröckliches Linksextremes…)

Hintergrund: Guillermo Lasso tritt bei der Stichwahl am 11. April gegen Andrés Arauz an. Lasso ist ein ultrareaktionärer Banker, Arauz, ebenfalls Banker, stammt aus der Elite des Landes und kommt aus dem Umfeld des ehemaligen „linken“ Präsendenten Rafael Correa. Correa ist wegen Korruption verurteilt worden.

Sein Nachfolger Lenin Moreno war nicht viel besser und wurde – auch wegen Korruption – aus der eigenen Partei geworfen. Die hiesigen Medien hatten ihn und auch seinen Vorgänger vor einigen Jahren noch bejubelt, als Anführer einer Bürgerrevolution. Das war wohl nichts. (Irgendwie scheint die hiesige „Linke“ das alles nicht richtig mitbekommen zu haben.)

Der dritte – jetzt ausgeschiedene – Kandidat ist Yaku Pérez Guartambel: Pérez stützt sich auf die indianischen left wing indigenen Bewegungen, vor allem der Landarbeiter.

Der aktuelle Artikel zur Präsidentschaftswahl schwurbelt aber daher, dass ich entweder eine grottenschlechte Übersetzung eines Artikels von Nodal vermute oder aber linke Sektiererei (mein Detektor schlug auch aus).
Es wird also zu einer Konfrontation von klar unterschiedlichen Projekten, zu einer deutlicheren politisch-ideologischen Auseinandersetzung kommen, als wenn Yaku Pérez ins Spiel gekommen wäre. Er ist eine ambivalente Person, Vertreter der reaktionärsten Strömung in der indigenen Bewegung und hat politische Gepflogenheiten, die eigentlich konservativ sind, aber deren soziale Wählerbasis Ausdruck des Indigenismus und popularer bäuerlicher Sektoren ist, die sich vom Correismus distanzieren.

Pérez ist also „reaktionär“? Und was ist eine „reaktionäre Strömung“ in der „indigenen“ Bewegung? Less than 10% of Ecuador’s population identifies as indigenous, schreibt americaquarterly.org: We’re from the ecological left that defends the rights of people and nature and understands indigenous communities,” said Pérez, a water conservation activist.

So könnte ein orthodoxer Linker geschrieben haben, der den Indigenismo als eine Art Multikulti- und „Diversity“-Bewegung der Landbevölkerung Lateinamerikas ansieht, eine identitäre Folklore, die den Klassenkampf verschleiert und von ihm ablenkt. Das Problem ist unlösbar: Es hilft auch nichts, wenn man – wie Jutta Ditfurth – einfach „links-grün sagt (oder meinetwegen „ökolinks“). Indigenismo war immer antikolonial, also unterstützenswert und musste zuerst den rassistischen Konsens der „weißen“ Oberschicht in Lateinamerika durchbrechen. Andererseits ist Indigenismo auch nicht per se links und kann schnell in eine reaktionäre oder nur ökologische Richtung driften. Genau das Schicksal scheint auch Pachakutik in Ecuador zu blühen.

Sozialismus.de schreibt: Pérez hat sich als Anführer des indigenen Widerstands gegen Energie- und Infrastruktur-Projekte auf indianischem Gebiet, insbesondere wasserverschmutzende und -vergeudende Bergbauprojekte, einen Namen gemacht. Beim gleichzeitigen Referendum »Ja zum Wasser« in Ecuadors drittgrößter Stadt Cuenca sprachen sich über 80% für das Verbot der Ausbeutung von Metall­erzen durch den Mega-Tagebau in den Was­ser­einzugsgebieten von fünf Flüssen in der Region aus. Pérez gelang es, seine Kandidatur mit der Protestwelle vom Oktober 2019 zu verbinden. Damals gingen, angeführt von Gewerkschaften und den Vertretern der CONAIE, dem Bündnis der indigenen Nationalitäten, Tausende auf die Straße.

Das „öko“ ist also ganz klassisch der Anlass und der Aufhänger, was die Leute ganz praktisch bewegt, es stellt aber nicht die System- und Machtfrage. Die klassische „Linke“ in Ecuador muss sich fragen lassen, wieso sie das nicht gesehen und aufgegriffen hat. Und: Warum werden linke Präsidenten immer und schnell genauso korrupt wie die Rechten?




Durch die Pampa

llanos

In den südlichen Llanos (Ebenen) von Venezuela, einige Stunden mit dem Jeep südlich von Elorza nördlich des Rio Capanoparo (ein Nebenfluss des Orinoco). Wir waren auf dem Weg zum Guahibo-Territorium. Auf der Fahrt ist auch mein liebstes Selfie entstanden. In der Regenzeit ist die Strecke nicht passierbar.

Ich liebe es, mit einem Jeep durch die Pampa zu brettern fahren (1998).

llanos




Nicht vergnatzt, nur kalt

tungurahua

Nein, ich war nicht vergnatzt, es war auf dem Vulkan Tungurahua nur saukalt – immerhin waren wir dort, wo das Foto Ende 1979 aufgenommen wurde, 3.800 Meter hoch. Am nächsten Tag bin ich die fehlenden 1.200 Höhenmeter bis zum Krater allein aufgestiegen. (Wenn ich meine Schuhe auf dem Foto heute ansehe, wird mir fast schlecht – mit Halbschuhen auf einen Fünftausender…)

Mein damaliger Reisebegleiter ist vor einigen Jahren verstorben, obwohl er jünger als ich war. Das erinnert einen daran, was bleiben wird, online und offline, und was nicht.




Teufelsnase oder: Auf und ab im Zick Zack [Update]

eisenbahn ecuador

Das Foto habe ich 1979 an der Bahnstrecke zwischen Guayaquil (eigentlich Durán) und Quito gemacht.

Das Foto muss erklärt werden. Ich saß im Waggon eines Zuges und fotografierte nach unten – von dort kamen wir. Der Höhenunterschied auf der Bahnstrecke war so extrem, dass der gesamte Zug eine Weile im Zickzack vor und zurück fahren musste, bis wir „oben“ ankamen und es normal weiterging. Für Serpentinen oder gar für normale Kurven hatte es beim Bau nicht gereicht. Ich weiß auch nicht genau, wo das war – vermutlich im Tal des Río Chanchán an der „Teufelsnase„.

Update: Es war genau hier, die Station heisst Sibambe am Rio Alausi.




Viajeros

viajeros

Das Foto habe ich 1979 irgendwo an der Bahnstrecke zwischen Guayaquil (eigentlich Durán) und Quito gemacht. Mit „Ponce“ (der Schriftzug auf der Mauer) könnte Camilo Ponce Enríquez gemeint sein.




Lima, un barrio

un barrio de Lima

Fotografiert Dezember 1979 in Lima, Peru. Man sagte damals, es sei für Touristen gefährlich, in den Vororten (barrios) oder gar den „Slums“ der peruanischen Hauptstadt herumzulaufen. Ich war aber zu neugierig, wie es abseits der Stadtzentrums aussah. Einen Stadtplan gab es nicht. Ich schnappte mir irgendeinen Lokalbus und fuhr stundenlang einfach bis zur Endhaltestelle (Foto) und dann stundenlang wieder zurück. Der Busfahrer guckte mich zwar komisch an, aber ich war zahlender Fahrgast. Ich weiß bis heute nicht, in welchem barrio ich damals war.




Ecuador und die Pandemie

Catedral metropolitana de Quito

Die Kathedrale von Quito, Ecuador, erbaut ab 1545. Die Kathedrale ist die älteste katholische Kirche des Landes. Sie liegt am Plaza Grande – einer der schönsten Plätze, die den ich in Lateinamerika gesehen habe. Fotografiert im November 1979.

Ich empfehle einen sehr interessanten Text zu Ecuador und der gegenwärtigen politischen Situation auf Michael Roberts blog (auch hier in der Blogroll): „Ecuador: reversing the pandemic slump?“.

„Ecuador is near the top of deaths per million globally. Indeed, Congress is impeaching health minister Juan Zavallos for mismanaging the COVID-19 vaccination. (…) Moreno’s solution to the slump was to take yet another IMF loan ($6.5bn), in return for the deregulation of the central bank and a hike in gasoline and diesel to world market prices. He also took a bilateral loan of $3.5bn from the Trump administration in return for privatising a major oil refinery and parts of the country’s electrical grid and to exclude China from its telecommunications development. (…)“.

Alles falsch gemacht, möchte man sagen. Aber: „And Arauz plans to obtain loans from China to replace IMF funding. (…) So there is no incentive for the business sector to invest, particularly if oil prices stay low. And over the longer term, the global fossil fuel industry faces serious decline.“

Das kann nicht gut gehen… Vermutlich geht Ecuador bald den Weg Venezuelas.




Porto de Ceasa, revisited

porto de Ceasa

Die Ankunft der Fähre von Porto do Careiro Castanho am Solimoes (Amazonas, Brasilien) in Porto de Ceasa. (Den Bus, mit dem ich von Porto Velho nach Manaus gereist bin, hatte ich am 05.11.2020 hier schon gezeigt.) Das Foto ist vom 26.02.1980.




Copacabana und Waschen

copacabana

Waschtag in Copacabana am Titicacasee, Bolivien, fotografiert Anfang April 1984. Aus meinem Reisetagebuch:

… Bis Yunguyo ist dann die Straße das Letzte. Obwohl der camion [der grün-gelbe rechts] total voll ist, werden wir durchgeschüttelt. Nett ist noch der Opa mit drei dicken Schafen, der von Llave [auf der Ladefläche des LKW] mitfährt und der den mitreisenden Indio-Frauen ganz richtig erklärt, warum die Alemanes nicht so früh mit dem Kinderkriegen anfangen. Von Yunguyo aus fährt ein Bus nach Copacabana (…)

Wir kriegen [an der Grenze zwischen Peru und Bolivien] nur [ein Visum für] 30 Tage, wohl, weil sie nicht über den nächsten Putsch hinaus etwas erlauben wollen. Wir könnten aber ohne Probleme verlängern…

Die Einreise nach Bolivien ist dieses Mal [ich war am 24.01.1980 schon einmal an diesem Grenzübergang] überhaupt nicht aufregend, obwohl ich gern zu Fuß über die Grenze gegangen wäre – ein großer Steinbogen bildet dieselbe.

In Copacabana hat sich vieles verändern: es gibt Strom, jedes zweite Haus ist ein alojamiento. der Markt ist ziemlich leer und es gibt fast nichts. Ich erinnere mich wieder an Api, ein dunkellila Maisgetränk. Wir finden ein superbilliges Hotel, direkt an die Kathedrale angebaut. [Es könnte das heutige Hostal Cali gewesen sein, direkt an der Mauer der Kathedrale.]

Die wichtigste Beschäftigung ist Waschen, was B. gerade macht. Ich sitze in der Sonne an einem runden Steintisch. Zu Essen gibt es nur trucha und asado de cordero, was wie Huhn schmeckt, aber irgendein Rippenstück ist.

Abends in der Kneipe sprechen wir noch ein wenig mit einem Franzosen, der unbedingt nach Polynesien auswandern will. (…) Die zwei Deutschen, die sich am Nebentisch laut mit einem bolivianischen Zollmacker unterhalten, sind rechtsradikal und zum Kotzen. Zum Glück bestreitet B. die Unterhaltung mit ihnen. Der Bolivianer hält mich zunächst für einen Landsmann (wohl für einen, der eine Gringa aufgegabelt hat), was mir natürlich schmeichelt…




Ferrocarriles Ecuatorianos, revisited

eisenbahn ecuador

Das Foto habe ich 1981 1979 irgendwo an der Bahnstrecke zwischen Guayaquil (eigentlich Durán) und Quito gemacht. Leider weiß ich nicht mehr, wo genau das war.

Komisch, dass ich dieses Foto bisher noch nicht veröffentlicht hatte. Das Bild gehört zu meinen Favoriten, weil ich es immer exotisch und aufregend finde, wenn ein Zug, hier sogar eine Dampflok mit Güter- und Personenwagen, mitten durch einen Ort fährt, ohne dass die Schienen irgendwie gesichert sind.




Médanos de Coro, revisited

Médanos de Coro

Dünenlandschaft im Parque Nacional Los Médanos de Coro. Wikipedia: „Der Nationalpark umfasst 91.280 Hektar Wüste, Küste und Salzwiese. Die großen Dünen (‚Médanos‘) erstrecken sich über eine Länge von 5 bis 30 Kilometer und können bis zu 40 Meter hoch werden. Durch starke Winde ändern sie ständig ihre Form. Wegen der sehr seltenen Niederschläge besteht die Flora aus stacheligen Sträuchern. Die Fauna ist ebenso spärlich und besteht hauptsächlich aus Echsen, Hasen, Ameisenbären, Füchsen, Tauben und Falken.“

Ich hatte mir einen Lokalbus genommen und bin ganz allein durch die glühend heisse Einöde gestapft. Ein Moment der Erleuchtung. (Das schrieb ich schon hier am 13.08.2016.) Fotografiert im Januar 1998.




Huacachina, arruinada

huacachina

Mit Entsetzen habe ich gerade festgestellt, dass die Peruaner die Oase Huacachina bei Ica völlig ruiniert haben. Von der verträumten und von Palmen umsäumten grünen Insel inmitten der zum Teil 100 Meter hohen Sanddünen ist kaum etwas übrig. Ballermann auf peruanisch – überall Hotels und hässliche hohe Häuser.

huacachina

Ich war 1984 dort, damals sah es noch ganz anders aus, ganz unten bin ich zu sehen.

IcaIca




Das Geheimnis der Maya-Scherbe

uxmaluxmal

Ich muss gestehen, dass ich ein Dieb bin, obwohl der Eigentümer sich nicht beschweren wird, da er schon rund 1000 Jahre tot ist. In Uxmal (Yucatan, Mexiko) habe ich am 17.10.1979 ein Artefakt mitgenommen, das vermutlich Teil eines Kruges oder Gefäßes gewesen sein wird, fernab von den Ruinen. Ich streifte durch das Areal, was schwierig war, da außerhalb der wenigen gerodeten Plätze wegen des dicken Dschungels kaum ein Durchkommen ist. Ich fand eine kleine Lichtung mit vielen steinernden Trümmer, aber auch verstreute Tonscherben. Eine davon steckte ich ein.

In Uxmal waren wir fast allein. Auf keinem der ein Dutzend Fotos ist ein anderer Tourist (außer meinem Reisebegleiter) zu sehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Archäologen diese Scherbe zurückgelassen haben. Andererseits ist es auch schwer vorstellbar, dass diese Scherben nicht im Laufe der Jahrhunderte völlig überwuchert wurden, zumal Uxmal seit einem Jahrtausend nicht mehr besiedelt ist. Es wird ein Geheimnis bleiben.