Weites Land, revisited [Update] [Update 2]

rupununi

Die Rupununi-Savanne im Westen Guyanas in der Nähe der Manari-Ranch, fotografiert Ende Februar 1980. Ich war auch schon einmal 1980 da. Aber beim ersten Mal war meine Kamera kaputt, weil sie in Brasilien in den Rio Branco gefallen war. Ich habe daher von meinem ersten Aufenthalt in Guyana keine Fotos.

Auf Facebook gibt es eine grandiose Panorama-Aufnahme der Ranch von oben – mit dem Foto konnte ich anhand der Bergkette klären, dass ich meine Bilder aus der Perspektive nicht seitenverkehrt eingescannt hatte.

[Update 2] Im Hintergrund die Kanuku Mountains.

[Update] Ich habe gerade gemerkt, dass ich das Foto schon einmal hier veröffentlicht hatte.

Ballspielen im Nonnenviereck

UxmalUxmal

Die Ruinen der Maya-Stadt Uxmal, fotografiert in Yucatan, Mexiko, am 17.10.1979. Das obere Foto zeigt das so genannte Nonnenviereck, das untere ein Detail des Ballspielplatzes (der Ring ist offenbar nachträglich ergänzt worden).

Meine eingescannten Dias aus dieser Zeit sind zum Teil in einem erbärmlichen Zustand, ich musste lernen, wie man mit Gimp einen Blaustich entfernt usw.. Das Foto unten zeigt das vor Jahren eingescannte Original, bevor ich es bearbeitet habe. Die Fotos habe ich vor 15612 Tagen gemacht (oder vor 42 Jahren, acht Monaten und 28 Tagen).

Uxmal

Als die Revolution noch Revolution war

Managua

Straßenszene in Managua, Nicaragua 1981, kurz nach der sandinistischen Revolution.

Die Guerillabewegung FSLN stürzte am 19. Juli 1979 die seit 43 Jahren bestehende Diktatur der Somoza-Dynastie unter Präsident Anastasio Somoza Debayle.

Aus meinem Reisetagebuch, 12.12.1980, über Managua:
Zuerst eine allgemeine Enttäuschung. Es hat sich das geändert, was sich in den Augen der Leute hat ändern müssen (warum auch mehr!) und nicht das, was wir ändern würden.

Architektur: Bei der Ankunft überrascht schon, dass ausser dem Intercontinental und der Bank of America keine Orientierungspunkte da sind, fast alle Häuser sind einstöckig. [Das scheint heute auch nicht viel anders zu sein.] Das Leben spielt sich in den barrios ab, die fast nur aus Holzhütten bestehen. Sie machen einen geschlossenen, „nachbarschaftlichen“ Eindruck. Es ist schwierig, sich sich bei der eigentlich wünschenswerten Dezentralisierung zurechtzufinden.

Die Taxis fahren feste Routen, wir bezahlen 25 vom Busbahnhof Atlantico bis zur Hospedaje Santos Iich bin mir nicht sicher, aber das könnte es gewesen sein.] In der Stadt liegen einige Lagunen, die aber nichts Besonderes sind. Keine Straßen zum Lago zu sehen.

Das Zentrum: Fast alles zerstört. Die Kathedrale mit einem riesigen geschmacklosen Sandino-Plakat davor. Am Nationalpalast außenm verlegte Telefonloeitungen, im Park daneben ein Bassin mit Alligator und Tortugas. Zum Lago hin ein schrecklicher Museumtempel [?] im Baustil des World Trade Center, ebenso die Bank of America. Daneben das neue Casa de gobierno, hell, aber auf den Wind, der überall durchpfeift, hat man beim Bauen nicht geachtet.

Überall stehen Ruinen herum, in denen [Leute] unter primitivsten Bedingungen hausen. Sie bauen wohl viel, angeblich jede Woche ein paar neue Gebäude und Straßen (Avenida Bolivar soll 14 Mio. gekostet haben, drei davon kamen aus Venezuela.) Auf dem Mittelstreifen wird der Rasen gesprengt, natürlich vorwiegend in der Mittagssonne, und Unkraut gejätet. Die Post steht noch. Alles voller Militärs, fotografieren riskant.

Ajijic, revisited again and again

lago chapala

Fotografiert im Oktober 1981 in Ajijic am Lago Chapala, Mexiko („das größte natürliche Binnengewässer Mexikos„). Über Ajijic hatte ich hier schon mehrfach geschrieben. Jetzt habe ich mir auch den Tagebucheintrag angeschaut:

12.10. Gestern Morgen nach Chapala, eine Riesenschlange am Busbahnhof [von Guadalajara]. Von Chapala weiter nach Ajijic am Lago Chapala. Das Hotel ist Nr. 18 [?] (Señor Emilio). Unser Zimmer ist zwar basic, aber mit einem großen Balkon inklusive einem Schatten spendenden Baum. [Die Kirche auf dem Foto dürfte die Parroquia San Andres Apostol sein. In Ajijic kann man mit Google herumfahren. Wenn ich das Foto nicht zufällig seitenverkehrt eingescannt hatte, müsste die Pension östlich der Kirche gewesen sein. Dann ist das kleinere Uhrtürmchen links vom Hauptturm zu sehen.] Für vier Nächte nur 300 Pesos. [Heute kommt man unter 20 Dollar pro Nacht nicht unter.]

Ajijic ist etwas sauberer als die übrigen Dörfer, aber indianisches [ich hatte das ohne Anführungszeichen geschrieben] können wir nicht entdecken. Dafür gibt es eine Kolonie von [US-]Amerikanern, die kunstgewerbliche Produkte verkaufen. Sogar ein „Schlitten“ aus Alaska ist da, die Leute sonst scheintot.

Lustiges Geplänkel mit Kindern vor der Kirche mit vielen Fotos. Sie spielen ein Spiel, bei dem der in der Mitte die Cucaracha ist.

Heute Morgen: Die Fischer ziehen jeweils zu dritt [oder zu viert] ein Schleppnetz an Land. Sie fangen „charales“, kleine, silbrige durchsichtige Fische [Chirostoma], die wie Sprotten aussehen und die es in Öl oder in der Suppe zum comida gibt. S. bekommt Ausschlag und fühlt sich auch sonst ziemlich übel. Mich stechen die Moskitos nicht oder die Stiche wirken anders.

Sonntag Abend ist auf dem Zocalo etwas los: Die Mädchen links herum, die Jungen rechts herum; nach den beiden Messen um 19 und 20 Uhr werden Informationen ausgetauscht und sich vergewissert, dass noch alles in Ordnung ist. Nachmittags großes Fußballmatch mit begeisterten Zuschauern und Schrummtata-Kapelle.

Masaya Volcano

masaya volcano

Blick in den Krater des Vulkans Masaya, Nicaragua. Das Foto habe ich im Dezember 1982 gemacht. Es ergänzt mein Posting vom 29.12.2012: „Masaya und Léon – von Löwen und Katzen“. Von den dunklen Geheimnissen des Vulkans wusste ich damals noch nichts. (Ich finde gar keinen Tagebucheintrag zum Vulkan…)

Run through the jungle, revisited

dschungel

Dschungel, wenn es ein richtiger ist – das ist etwas, vor dem ich Respekt habe. Da gehört der Homo sapiens eigentlich nicht hin, weil er, wenn er eindringt, viel kaputt macht, ohne zu begreifen was. Das hier ist eines meiner Lieblingsbilder – das Dia-Original ist leider schon vor langer Zeit verloren gegangen. Ich musste die Farben nachbearbeiten. Eine große Version in DIN A2 (?) hängt noch bei mir im Flur. Meine Besucher werden es kaum erinnern, aber für mich steckt eine Geschichte dahinter.

Ich weiß nicht mehr genau, wo ich das Foto 1979 aufgenommen habe. Ich kann mich aber sehr wohl daran erinnern, dass es in irgendeiner Ruinenstadt in Mexiko war, ich mich in die „Büsche“ geschlagen und plötzlich keinen blassen Schimmer mehr hatte, wo ich war und wohin ich gehen sollte. Es war das erste Mal auf meinen Reisen, dass ich richtig Angst hatte, was nur selten vorgekommen ist. Irgendwie – aber mehr zufällig – fand ich dann doch wieder zurück.

War es in Tula? Nein, da war kein Dschungel. Monte Albán? Dito. Uxmal? Wäre möglich. Chichén-Itzá? Auch kein Dschungel, in dem man hätte sich verlaufen können, jedenfalls nicht in unmittelbarer Nähe. Teotihuacán? Auf keinen Fall, alles zu weitläufig. Palenque? Nein, weil das auf der ersten Reise 1979 passierte. Also doch und wahrscheinlich Uxmal. (Auf dem Foto sehe ich auch irgendwie verstört aus.)

dschungel

Prinzapolka, revisited

prinzapolka

Ein Nachtrag zu meinem Posting vom 16.01.2011:
Eine von der Brandung unterspülte Baumwurzel an einem einsamen Strand an der Atlantiküste Nicaraguas in der Nähe von Prinzapolka. (Das Haus direkt am Stand scheint es nicht mehr zu geben.)

Miskito Coast, Nicaragua, 03.12.1981. Tropische Nächte auf einem kleinen Schiff, lauer Wind und kitschige Sonnenuntergänge. Die Küste ist noch in Sicht, am zweiten Tag verschwindet sie am Horizont. Nach Süden, nach Bluefields, dem ehemaligen Schmugglernest, das schon oft durch Hurrikane verwüstet wurde. Wie so oft bereitet uns der capitán des Schiffes eine Überraschung. Wir legen in Prinzapolka an, einem Küstendorf, besiedelt von Miskito, die alle zu den protestantischen Herrnhuter Brüdern gehören. Uns bleiben nur wenige Stunden. In einem komfortablen Haus am Strand wohnt ein junges Ehepaar, beide überzeugte Anhänger der Sandinistischen Bewegung und offenbar deshalb sozial isoliert. Sie freuen sich riesig über die Fremden und zeigen uns voller Stolz ihre Bibliothek, die fast ausschliesslich aus Reader’s Digest-Bänden besteht.

Was mag aus den beiden netten Sandinistas geworden sein? Haben die Contras sie umgebracht? Sind sie ins Landesinnere geflohen? Haben die Miskito sie vertrieben? Ich werde es nie erfahren…

Colombia!

Serranía de la MacarenaSerranía de la MacarenaSerranía de la Macarena

Die Kolumbianer haben es wahrhaftig geschafft, einen linken Präsidenten zu wählen, auch noch einen Mann, der früher Guerillero war.

[Ich wusste gar nicht, dass man im Spanischen auch Schachtelsätze wie im Deutschen konstruieren kann:] Gustavo Francisco Petro Urrego dirigirá los destinos del país durante el cuatrienio 2022-2026, con un triunfo afianzado en el Pacto Histórico, coalición en la que confluyen partidos y movimientos políticos como Colombia Humana, Polo Democrático, Unión Patriótica, Mais, Aico, Poder Ciudadano, Partido Comunista y Soy porque somos, de su fórmula vicepresidencial Francia Márquez, entre otros, pero también con la propuesta de un gran “acuerdo nacional”, en el que, según ha dicho, puedan confluir personas que incluso han sido sus contradictores, con el fin de poder construir un consenso dentro de la diversidad, más allá de las diferencias de pensamiento, y así darle un nuevo rumbo al país, lejos del sectarismo y el odio. [Wieso muss ich die Links selbst zusammensuchen?]

Ich will nur hoffen, dass die USA weder eine Spezialoperation startet noch die Wirtschaft Kolumbiens unterminiert, um die Linkskoalition zu stürzen.

Apropos Guerilla: Ich war 1982 im damaligen Gebiet der FARC (ahnungslos, wie ich war – ich merkte erst etwas von der Lage, als ich schon mittendrin war). Die Fotos stammen von einer dreitägigen „Wanderung“ in der Serranía de la Macarena im Osten Kolumbiens. Über diese großartige Landschaft habe ich hier schon mehrfach gebloggt. Das ist dort wirklich Dschungel: Wenn nicht ein Einheimischer, der aus Gründen, die ich nur ahnen kann, denselben Weg hatte, uns geführt hätte, wären wir rettungslos verloren gewesen. Ich hatte eine Machete dabei, und auf dem Rückweg, als der „Führer“ nicht mehr bei uns war, wollte ich einen Abstecher in ein wunderschönes Tal machen – es gab aber keinen Pfad. Ich bin nur rund 50 Meter weit mit der Machete gekommen – das Gebüsch wegzuschlagen war tierisch anstrengend, zumal bei der brüllenden Hitze. Ich musste aufgeben und pausieren. Die Flora und Fauna entschädigten für die Mühen.

Bekämpfung neuer Spezialherausforderungen

cemeterio granada
Friedhof in Granada, Nicaragua, fotografiert 1980

Die Russen feiern wie gewohnt mit großen unkritischem Geschwurbel den Diktator Nicaraguas. Ortega hat sich die Russen ins Land geholt, damit sie seine bröckelnde Macht sichern: „Der Erlass zur vorübergehenden Präsenz ausländischer Militärangehöriger in Nicaragua, einschließlich der russischen, sei keine Sensation, sagte die Vertreterin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Russland arbeitet zusammen mit Nicaragua auf dem Gebiet der Verteidigung und der Bekämpfung neuer Herausforderungen“ bla bla.

Zu Nicaragua habe ich schon alles Nötige gesagt. Ich schrieb: Nicaragua, Honduras, Salvador und Guatemala brauchen erneut eine Revolution, um die Regimes von korrupten Politikern und Verbrechern davonzujagen. In diese Länder kann man nicht mehr reisen.

Am Solimões, revisited II

amazonas
Irgendwo am Solimões (Amazonas), Brasilien, vermutlich bei Tabatinga.

[Forsetzung von Am Solimões, revisited I

…Kleiner Zoo unterhalb der Kathedrale: schrecklich kleine und verdreckte Käfige, trotz großer Schilder überall füttern die Leute mit dumm-trotziger Miene die Tiere mit Bonbons. (…)

Komische Amerikaner [erzählen] am Frühstückstisch: Es gebe einen Stamm, dessen hübsche Mädchen „primera“ des Dorfes werden, d.h. wenn eine Frau schwanger ist, darf ihr Mann zu diesem Mädchen gehen, aber nur dann. – Bei einem anderen Stamm würden die Babys von Frauen, die im Kindbett sterben, lebendig mit der Mutter verbrannt. (…)

Im Hafen sehr putzige kleine Boote, eigentlich nur überdachte Ruderboote. Alles ist fürchterlich verdreckt. Als einem Bratrost-Spieß-Verkäufer beim Wedeln alles in den Müll fällt, legt er den Rost seelenruhig wieder drauf, ohne auch nur den Anschein eines Säuberns.

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Mädchen in Tabatinga (Amazonas), Brasilien (von vorn, mit Geschwistern

Das Schiff nach Belem ist ein reckiger, riesiger moderner Kahn. Interessanter wäre es gewesen, auf einem kleineren Schiff zu reisen. An den meisten Schiffen steht sowohl angeschlagen, wohin sie fahren als auch wann und wie viele Passagiere sie mitnehmen,..(…)

Am Hafen gibt es auch viele kleinere Restaurants, die für 100 [Cruzeiros] ein Essen verkaufen, was gar nicht schlecht ist. Wir haben Probleme mit dem pfefferähnlichen Gewürz, das bei mir Dünnpfiff verursacht, die Tränen in die Augen treibt und noch am nächsten Tag die Schleimhäute reizt.

Die Fischer nehmen Eisblöcke aus ungereinigtem Flusswasser mit, legen den gefangenen Fisch darin ein, das Eis schmilzt, und die Fische werden in dem Zustand verkauft. Ich weiß nicht, warum hier keine Epidemien ausbrechen. (…)

In den Supermärkten gibt es alles, z.B. Knorr- und Maggi-Suppen, spottbilligen Mate-Tee und Stockfisch. (…)

amazonas
Irgendwo am Solimões (Amazonas), Brasilien, vermutlich bei Tabatinga.

Am Solimões, revisited I

manaus
Unser Kochgeschirr samt Benzinofen im „Hotel“zimmer in Manaus (Brasilien).

10.12.1981 Wir erreichen Manaus in der Nacht. Wir machen uns früh auf zum Hotel Fortaleza, das mittlerweile 700 kostet [[ich war 1980 schon einmal in Manaus – vielleicht das in der Rua Saldanha Marinho N°321; in meinem älteren Reisetagebuch steht aber die Rua dos Barés – dort habe ich kein Hotel Fortaleza gefunden]. (…)

Am nächsten Tag hat das Studentenhotel, wo fast alle anderen (die gestern schon weiter nach Santarem/Belem gefharen sind) übernachten, keine Plätze für Frauen, dafür aber „Mensaessen“ für 200.

Salesianer-Museum [Museu do Índio] typisch für paternalistische Art der „Indianerbehandlung“ in Brasilien: Statistiken, wie viele zur „salesianischen Familie“ gehören und wie viele noch im „primitiven Stadium“ verharren. (…) auf den Fotos sind alle sittsam gekleidet, besonders schlimm die Jubelbilder über die „Integration“ – stramm stehende Schulkinder vor Militärmaschinen. Ein kleines Modell: „Wie richte ich eine Mission ein“.

Mich beeindrucken nur die Krüge und die Waffen. Sie tranken fermentierten Alkohol und Kokosmilch. [Fortsetzung morgen]

Frau vor Mangroven und Palmen

caye caulker

Das Foto habe ich 1980 auf Caye Caulker gemacht. Das ist jetzt das letzte Foto meiner Reisen 1979 und 1981 nach Belize, es sei denn, ich fände noch eines in einem abgelegenen Ordner eines abgelegenen Backups. Es sind IMHO 45, ich muss das noch einmal kontrollieren. Vielleicht gebe ich irgendwann ein E-Book über die Reisen heraus. Aber wer will schon etwas über Zentral- und Südamerika vor 40 Jahren wissen?

Ungenießbare Wahrheit

teich
Hier gibt es nichts zu fotografieren ausser Wald, daher ein Teich mit Spinnennetz als Symbol für alles.

– Ich darf das Publikum auf einen Artikel in The Hill aufmerksam machen (für die, die noch rational denken können): „The unpalatable truth in Ukraine“.
„And that leaves only one other conceivable outcome: a fragmented and partly dismembered Ukraine, neither fully part of the West nor entirely within the Russian sphere of influence. A Ukraine fragmented in that the whole of the Donbas and perhaps other territories will be left beyond Kyiv’s control; partly dismembered in that Crimea will remain part of Russia (at least in Russian eyes); and not fully part of the West in that it will not be free to join NATO or even to have a meaningful partnership with the EU. Simply put, this outcome is not only not impossible, it’s not even improbable.“

Well said, dude.

– Das schweizer (ja, das schreibt man klein!) Blog „Infosperber“ ist jetzt in der Blogroll, unter Vorbehalt. Gleich ein interessanter Artikel, der die politische Situation in Lateinamerika zusammenfasst: „Süd- und Mittelamerika: Was in vielen unserer Medien unterging“. Den werde ich mir noch mal in Ruhe zu Gemüte führen.

– By the way: Die Front in der Ukraine Ist jetzt rund 1000 Kilometer lang. Falls sich jemand wundert, warum alles so langsam geht: Das ist unter anderem der Grund.

Fangt mehr Fisch!

caye caulker

Das Foto habe ich 1980 auf Caye Caulker gemacht. „Die Insel ist ca. 8 Kilometer lang und 2 Kilometer breit und liegt etwa 35 Kilometer nordöstlich von Belize City im Karibischen Meer.“ Caye Caulker war damals noch ein fast touristenfreies spottbilliges Fischernest mit einem riesigen Korallenriff ein paar Kilometer vor dem Strand, an dem man wunderbar schnorcheln konnte.

Weites Land und behütete Menschen

burks

Umgebung von Cuauhtémoc, ein Ort im Norden Mexikos, der nach dem letzten Herrscher der Azteken benannt ist. Ich wohnte 1981 bei den dortigen strenggläubigen Mennoniten, die mich als angeblichen „Lutheraner“ als Gast akzeptieren. Die Bauern liehen mir einen Pickup, mit dem ich die Gegend erkundete [andere Perspektive, die komplette Story (2013)]; mit Pferd und Wagen, wie die meisten der Mennoniten sich fortbewegen, hätte ich nicht wirklich umgehen können.

Gechillt

caye caulker

Caye Caulker, Belize, fotografiert im November 1981. Ich wünsche schöne Feiertage!

Vermischtes

Punta Gorda

Revisited: Fotografiert in Punta Gorda, der südlichsten „Stadt“ in Belize. Das sind dieselbe Frau und dieselbe Hängematte im Hintergrund.

Eilmeldung: Ein Mitglied des Ausschusses, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet, ist zurückgetreten.

Was sonst noch geschah:
– Überall sind Nazis auf dem Vormarsch, nur nicht in Mariupol.

– „Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld entschieden!“ – Diese Aussage des EU-Außenbeauftragten Sepp Borrell (vorbestraft) klingt ein bisschen wie die Kriegsrhetorik aus seinem Geburtsjahr (um 1840). Würde vorschlagen, ihn von EU-Chefdiplomat in EU-Chefmilitärhonk umzubenennen. (Martin Sonneborn)

– Neues aus Gaga-Land. Schwarzwälder Bote: „Platzwärterin schaut nach Nutzenden“.

– Russisch ist jetzt offizielle Sprache der FIFA. (Als wenn das jemanden interessieren würde!)

Punta Gorda, revisited

Punta Gorda

Fotografiert in Punta Gorda, der südlichsten „Stadt“ in Belize. Der Ort wird vor allem von Garifuna bewohnt -(„with a mixture of Mopan and Kekchi Maya, Garifuna, Creoles, Lebanese, East Indian and Chinese peoples“) damals rund 3000 Einwohner, heute knapp 6000. Dorthin würde ich sofort wieder reisen. Dass meine damalige Freundin anscheinend missgestimmt guckt, ist vermutlich den Licht- und Mückenverhältnissen geschuldet.

Aus meinem Reisetagebuch, 15.11.1981:
…wir fragen uns durch nach Man Mans Five Stars Cooking Shop in der West Street, bezahlen sechs [Belize] Dollar für eine Hütte [vgl. Foto] mit Hängematte, Frühstück und dinner. Die Leute nennen sich Caribs, im Radio Garifuna, die Tocher spricht mit ihrer Freundin Creolisch. (…)

Wir verbringen den Abend in einem Schuppen, wo gerade die carib queen gekürt wird. Die drei Kandidatinnen tanzen langsam nach vorn auf die Bühne. Der Entertainer ruft aber seltsame Stimmzahlen aus, „6000 votes“ für eine [kann nicht stimmen, weil rund 300 Leute in dem „Lokal“ waren, darunter mit uns nur ein halbes Dutzend Weiße]. Die Band besteht aus 2 Trommeln und einem Mundharmonikaspieler, dessen Melodien (darunter Spanish Eyes) etwas verloren über dem Dum-dum schweben.

Ein paar englische Soldaten sind anwesend. Einer verwickelt uns in ein Gespräch. Wer erfahren, dass er vorher in Berlin-Spandau stationiert war und dorthin zurückkehren wird. Ein besoffener Ami erzählt uns von seinen weißen und schwarzen Kindern. Der Carib-Mann ist sehr besorgt um uns und warnte uns vor „schlechter Gesellschaft“.

Das Dorf [Punta Gorda] ist anders als Dangriga, sehr auseinandergezogen. Das Zentrum liegt an einem kleinen Markt, wo Eier und Obst und Fleisch verkauft werden, das meiste wahrscheinlich aus den umliegenden Dörfern. Wir sehen auch ein paar Maya-Frauen mit „Schador“. (…) Am Strand liegt eine zappelnde Schildkröte, die schon seit gestern da liegen soll…

Fallo técnico

granma

Technische Probleme. Kann man nichts machen. Oder wieder der US-Imperialismus? Oder gar Putin?

Vermischtes oder: In case you missed it

mariupol
Mariupol, noch Ukraine

– Venezuela darf nicht mehr bei der UN mitstimmen, weil die Regierung die „Beiträge“ nicht bezahlt hat.

– Finfisher ist pleite.

– Die Deutsche Welle darf nicht mehr aus Russland und aus Afghanistan senden.

– Die Online-Präsenz der Bild-Zeitung ist in Russland gesperrt.

– Der Terror gegen Israel hat wieder Opfer gefordert.

– Nurses protest against COVID policy at a hospital in Shanghai. Die Schulen bleiben geschlossen. Vielleicht werden die Chinesen ihre Strategie ändern.

– Die Ukrainer wollen das Rote Kreuz boykottieren.

– Die Lakaien der herrschenden Klasse in Peru wollen den linken Präsidenten loswerden.

– Rund 30 Prozent der US-Amerikaner misstrauen der Wissenschaft.

Südafrika steht zu Russland.

– Es gibt da noch diese Stellvertreterkriege im Jemen und in Berg Karabach.

– Ich rate von Reisen nach Mali ab.

– Die Regierung in Belize geht gegen die Selbstverwaltung der Maya vor.

– Eine Splittergruppe der FARC ist wieder in Kolumbien aktiv.

– Die mexikanischen Zapatistas brauchen deutsche Übersetzer.

– Ich habe die Blogroll upgedated.

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