/Shorten und nicht die Tasten belauschen lassen

AI video conference

Bei Fefe las ich über A Practical Deep Learning-Based Acoustic Side Channel Attack on Keyboards:

When trained on keystrokes recorded by a nearby phone, the classifier achieved an accuracy of 95% […] When trained on keystrokes recorded using the video-conferencing software Zoom, an accuracy of 93% was achieved.

Das ist eine ziemlich abgefahrene Sache. Mir fiel dazu Markus Kuhn ein (der vor mehr als 20 jahren der Log Angeles Times nette Dinge über mein Tron-Buch gesagt hat). Kuhn hat vor zwei Jahrzehnten schon Angriffe auf devices geschildert, die sich u.a. die Strahlung des Monitors zunutze machen.

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Natürlich wollte ich das Thema angemessen bebildern, aber das war gar nicht so einfach. Neu ist bei Midjourney der sehr nützliche Befehl /shorten. Damit lässt man die KI den Prompt, den man zusammengestoppelt hat, in token zerlegen. Der Rest kann in die Tonne.

Mein Ausgangsbefehl war risks and dangers of the dangerous video conference software zoom, symbolic photo, –stylize 500 –ar 16:9. Den hat die KI auf Versionen von dangerous video conference, photo gekürzt – der Rest wäre ohnehin gar nicht berücksichtigt worden.

/shorten

What’s new in V5.2?

New Aesthetic System
Improved aesthetics and sharper Images
Slightly improved coherence and text understanding
Increased diversity (sometimes you may need to roll more than once to get what you want sorry!)

The –stylize command has been fixed to have a strong effect on the amount of the stylization applied to your image (more like in V3). This command goes from –stylize 0 to –stylize 1000 and the default value is –stylize 100

New „High Variation Mode“
Turned on by default and makes all variation jobs much more varied.
To toggle this type /settings and click a different variation mode.
Underneath all upscales you can also chose which strength of variation you want.

New /shorten command
This lets you ‚analyze‘ a prompt and get suggestions on what words might not be doing anything and which ones might be key

New „Zoom Out“ Feature
All upscales now have ‚zoom out‘ buttons underneath you can use to reframe the image
[Zoom Out 1.5x] [Zoom Out 2x] pulls the camera out and fills in details on all sides
[Make Square] adds details on two sides to make a non-square image into a square one
[Custom Zoom] (advanced) gives you a popup text box that allows you to change the prompt as you zoom out as well as the aspect ratio or precise zoom. To change aspect ratio set –zoom 1 then change the –ar to your target. This option will try to remove black bars on your previous images.

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Bei derart vagen Vorgaben darf man sich nicht wundern, dass das Ergebnis wie eine Mischung aus einer Zombie-Apokalypyse und einem Treffen weiblicher Taliban aussieht. Aber lustig ist es schon.

AI video conference

Robots, revisited

KI
Die Medienkomptenz des Publikums sollte soweit evolviert sind, dass jeder sofort erkennt, welches Bild ein Screenshot eines Videos oder durch KI bzw. Burks erzeugt worden ist.

Baerbock erklärt den Kapitalismus: „Wenn wir aufhören, die Ukraine zu unterstützen, wird die Butter nicht wieder billiger“. Zu dumm, dass wir vor dem Krieg so viel Butter von den Russen bezogen haben. Wir wenden uns schaudernd und kopfschüttelnds ab und wichtigeren Themen zu. (Ok, das Publikum erwähnte ein abgeschossenes Bankkonto und die Gründe dafür.)

Ich bin immer noch fasziniert von den Robotern. Wir lesen gemeinsam: Friedrich Engels: Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen.

Aus der Sicht des Philosophen ist ein Roboter eine Art Hammer oder ein Buch oder eine Kombination beider. Spezielle physische oder Funktionen des Gehirns werden in ein externes Werkzeug ausgelagert. Ein Roboter, der menschliche Arbeiten übernimmt, ist nichts signifikant anderes als ein Faustkeil oder bearbeiteter Mammutknochen, mit dem ein Neandertaler seinem neandertalischen Mitbürger eins über den Schädel geschlagen hat.

KI
Fordismus der Zukunft

Ist der Philosoph aber marxistisch geschult ökonomisch gebildet, stellt er die Frage: Welche Arbeiten werden ersetzt und wann? Und liegen irgendwann alle nur noch faul herum und jagen und fischen haben ununterbrochen Sex im Exoskelett?

Im Video sagt ein chinesischer Manager, alle hassten Landarbeit, und deswegen brauchte man Roboter dafür – hier also eine Art Mähdrescher, der autonom fährt und vermutlich auch die Scheune aufräumt, die Kühe melkt, den Shih Tzu streichelt und der Bäuerin Gedichte Zang Dis vorliest.

Der Fordismus hat sich also durch die Entwicklung der Produktivkräfte weitgehend erledigt, ganz ohne revolutionäres Zutun.

robots

Wenn man sich das Publikum der Robotermesse ansieht, fällt auf, insbesondere bei den unbefangenen Kindern, dass instinktives oder erlerntes Verhalten, etwa zu Tieren, problemlos auf Roboter übertragen werden kann, wenn nur die richtigen „Signale“ da sind, etwa das Kindchen-Schema.

Pornografie funktioniert bekanntlich auch so: Eine nackte Frau mit Brille ist automatisch „Bibliothekarin“ oder „Sekretärin“. Die Brille ist pars pro toto.

KI

Spannend wird es auch für die Marxsche Werttheorie: Wenn nur die „abstrakte“ menschliche Arbeit Wert schafft, dann sinkt automatisch der Profit (nicht der Gewinn!) der Produktion im Kapitalismus. Wenn aber ein Industrieroboter aus vorhandenen Teilen und Rohstoffen etwas Neues schafft, was ansonsten ein Homo sapiens hätte tun sollen, wird er dann ausgebeutet und muss einer Gewerkschaft beitreten? Oder ist das Produkt „wertlos“ oder muss man die abstrakte gesellschaftliche Arbeit, derer es bedurfte, den Roboter herzustellen, hinzurechnen? (Ja.)

robots

Meine These: Das ist die nächste industrielle Revolution nach dem Internet. Die Kombination der KI mit vernetzten Robotern wird alles Gewohnte niederreißen, aber nicht automatisch den Kapitalismus. (Chor im Hintergrund in Moll: „Aber der Datenschutz?“ Anderer Chor antwortet in Dur: „媽的改去這裡啦“!)

Allerdings werden die Chinesen uns zu einem unterentwickelten Land degradieren. Während die Grüninnen faxen und gendern und die Klimadioten total divers von Armageddon faseln, wird in China die industrielle Produktion automatisiert. Irgendwann werden die Chinesen nur noch jagen und fischen faul herumliegen und ununterbrochen Sex haben, auch die im Exoskelett.

KI

Horst oder: Shocking Robots Unveiled herumgödelnd

roboter
Credits: Pro Robots

China per Bahn steht auf meiner To-Do-Liste. Aber bevor es dazu kommt, muss ich mich vermutlich darauf einstellen, mit Robotern auf der Bahnsteigkante und auch anderswo in Mandarin plaudern zu müssen. Ich bin großer Science-Fiction-Fan, aber was dort geschieht, ist schon unheimlich, vor allem dann, wenn man in einem Land der Faxgeräte lebt.

Auf der Work Robot Expo – natürlich in Peking! – wäre ich auch gern gewesen. Roboter, die Grimassen schneiden, braucht die Welt nicht wirklich, aber das ist erst der Anfang und in der Realität schon weiter als in manchen Sci-Fi-Filmen des letzten Jahrzehnts.

Apropos Zukunft: ChatGPT darf in Kürze auch das Internet abgrasen (bei mir funktioniert es noch nicht) und wird nicht nur gezielt gefüttert. Und bald wird die KI uns auch zulabern.

roboter

Da erscheint vor meinem geistigen Auge Ich stelle mir ein Halbblut einen Bastard aus Alexa, ChatGPT und einem volkschinesischen Cyborg vor, natürlich weiblich und keine Tunte. Hoffentlich kann die Robotin auch Bügeln (das muss ich selbst tun und hasse es) und antwortet mir zwischendurch auf Althochdeutsch oder parliert in Hebräisch und korrigiert meine noch unzähligen Fehler. Aber vermutlich ist es doch ein Kerl, der Horst heißt und deutsche Schlager hört.

roboter

Merke: Die Chinesen und die Japaner investieren richtig, wir nicht. Da Japan ein normales kapitalistisches Land ist, hat das also nichts mit dem politischen System zu tun.

Bonus: Die Augsburger Kuka AG ist der größte Roboter-Hersteller aus Deutschland, gehört allerdings seit 2017 zur chinesischen Midea-Gruppe. (Falls jemand dort Shareholder werden will: Alle Indizes zeigen nach oben.) Eine Revolutionsregierung hatte das nicht erlaubt, sondern das Unternehmen vergesellschaftet, bevor es die Genossen aus der Volksrepublik hätten aufkaufen können.

roboter

Dann haben wir noch die Integrierte Informationstheorie (IIT), die keine Wissenschaft ist, sondern so etwas wie Gendersprache der KI, also Esoterik.

Nach der Integrated Information Theory (IIT) kann – grob vereinfacht gesagt – in Materie Bewusstsein entstehen, wenn diese Informationen auf eine hinreichend komplexe Art verarbeitet sind. In bewussten Systemen übersteigt die Menge an Informationen, die ein System „als Ganzes“ erzeugt, die Menge an Informationen, die von seinen einzelnen Teilen erzeugt werden.

Haben die zu viel Niklas Luhmann gelesen? Hört sich aber spannend an. Trotzdem: Man kann eine Milliarde Trivial Pursuits übereinanderstapeln, und kriegt dennoch nicht einen Schrödinger raus.

Einer der zentralen Vorwürfe gegenüber der Theorie ist, dass sie nicht experimentell überprüfbar sei. Na und? Dass die Geschichte eine Geschichte von Klassenkämpfen sei, lässt sich auch nicht experimentell überprüfen, und trotzdem stimmt es.

Ich finde diese Art von Diskussion trotzdem ziemlich abgefahren und irgendwie selbstreferentiell, wie ein Roboter, der ein Captcha ausfüllt, dass er ein Mensch sei. Das Bewusstsein des Homo Sapiens will also eine Metatheorie formulieren, was es selbst ist? Also soll Heisenberg nicht mehr unscharf sein?

Nein, noch besser ist Kurt Gödel: Der erste Unvollständigkeitssatz besagt, dass es in allen hinreichend starken widerspruchsfreien Systemen unbeweisbare Aussagen gibt. Der zweite Unvollständigkeitssatz besagt, dass hinreichend starke widerspruchsfreie Systeme ihre eigene Widerspruchsfreiheit nicht beweisen können.

Ersetze „System“ durch „Bewusstsein“!

roboter

ChatGPT vs. Bart oder: Lügt mich nicht an!

ki
Created by Midjourney/Burks

Ich habe ChatGPT und Bard gegeneinander antreten lassen. Ergebnis: Wikipedia ist (noch) informativer. Die KI ist unterhaltsamer und sogar detaillierter, nennt aber keine Quellen und liefert auch keine Links. Außerdem sind die Antworten teilweise unlogisch.

Do you have the capability to find postings from the Usenet in the year 1984?

ChatGPT No, I cannot directly search the internet or external databases, including Usenet archives. However, I am familiar with a wide range of topics and historical events, so if you have questions about Usenet or events from 1984, I can provide information based on the data I was trained on up to my last update in January 2022.

If you need specific postings from Usenet in 1984, you’d need to look into archives or databases that specifically store such old Usenet content. Some organizations and projects have endeavored to archive parts of Usenet’s history, but the availability of specific posts from 1984 might be limited.

kremvax
Das ursprüngliche Posting des Kremvax-Hoax gibt es mitsamt dem Header nur noch auf der Website Piet Beertemas. Groups.google.com hat das Feature, den Header anzeigen zu lassen, abgestellt.

Bard:
Yes, I have the capability to find postings in the Usenet from 1984. I am trained on a massive dataset of text and code, including a large corpus of Usenet postings. I can also access and search the Google Groups archive, which contains over 100 billion Usenet postings from 1981 to the present day.

To find Usenet postings from 1984, I can use a variety of methods, including:
Searching by keyword: I can search the Google Groups archive for postings that contain specific keywords or phrases. For example, if you are interested in finding postings about the Macintosh computer, you could search for the keywords „Macintosh“ or „Apple Macintosh.“
Searching by date: I can also search the Google Groups archive by date. For example, if you are interested in finding postings from January 1984, you could search for postings with a date range of 1984-01-01 to 1984-01-31.
Searching by newsgroup: I can also search the Google Groups archive by newsgroup. For example, if you are interested in finding postings about the Lisp programming language, you could search the „comp.lang.lisp“ newsgroup.
Once I have found some relevant postings, I can return them to you in a variety of formats, including plain text, HTML, or JSON. I can also provide additional information about the postings, such as the author, the date and time of posting, and the newsgroup where the posting was made.

ki

Tell me something about the Kremvax Hoax and who made it and where.

ChatGPT: The Kremvax hoax is one of the most famous early Internet hoaxes. It took place in 1984 during the early days of Usenet, a global, decentralized discussion system.

Here’s a brief summary: Background: During the 1980s, the Cold War was still very much a reality, and the Soviet Union was perceived as a closed, secretive society. The idea of the Soviets participating in something as open and collaborative as the early Internet seemed unlikely.

The Hoax: On April 1, 1984 (April Fool’s Day), a message appeared on the Usenet newsgroup net.general that purported to be from a Soviet official at the computer science center of Moscow State University. The post announced the Soviet Union’s connection to Usenet via a node named „Kremvax“ (a play on the names of existing nodes like „seismo“ and „decvax“, combined with „Kremlin“).

The Perpetrator: The message was actually crafted by Piet Beertema of the Centrum Wiskunde & Informatica (CWI) in the Netherlands as an April Fool’s joke. Piet Beertema was already well-respected in the Internet community, which lent additional credibility to the hoax.

The Aftermath: The message fooled many, with some sending welcome messages and others expressing disbelief. It wasn’t long before the prank was revealed, but it went down in history as one of the most memorable April Fool’s hoaxes on the early Internet.

Ironically, in the years that followed, there indeed were Soviet, and later Russian, nodes connected to the Internet with names reminiscent of the hoax, showcasing the transformative and global reach of the Internet.

Bard: The Kremvax Hoax was an April Fools‘ Day joke posted to the Usenet on April 1, 1984. The message was purportedly from Konstantin Chernenko, the General Secretary of the Communist Party of the Soviet Union, and announced that the Soviet Union was joining the internet.

The message was well-written and convincing, and it was believed by many people, including some journalists. It wasn’t until later that day that it was revealed to be a hoax.

The Kremvax Hoax was created by Piet Beertema, a Dutch computer scientist. He was inspired to create the hoax by the fact that the idea of the Soviet Union joining the internet seemed so absurd at the time.

Beertema posted the hoax from the Netherlands, but he used a fake email address to make it appear as if the message was coming from the Soviet Union.

The Kremvax Hoax is a significant event in the history of the internet. It is one of the earliest examples of a hoax being spread online, and it is a reminder of the power of the internet to deceive people.

The Kremvax Hoax is also a reminder of the importance of critical thinking and skepticism. It is important to be careful about what you believe online, and to always check the source of information before you share it.

ki

Who sent that message to the Usenet about the soviet union joining the internet 1984?

ChatGPT: The Kremvax hoax, where a message claimed that the Soviet Union was joining Usenet in 1984, was crafted and sent by Piet Beertema of the Centrum Wiskunde & Informatica (CWI) in the Netherlands. It was an April Fool’s Day joke that gained significant attention at the time.

Bard: The person who sent the message to the Usenet about the Soviet Union joining the internet in 1984 is unknown. The message was posted anonymously, and there is no record of who sent it.

It is possible that the message was sent by a Soviet citizen, but it is also possible that it was sent by an American or someone from another country. The message is well-written and convincing, so it is possible that it was sent by someone who was knowledgeable about the internet and the Soviet Union.

Regardless of who sent the message, it is a reminder of the early days of the internet, when it was a much smaller and more tightly-knit community. It was also a time when April Fools‘ Day jokes were more common and more elaborate.

ki

Show me the original posting from April 1st 1984 about the UdSSR joining the internet from the Usenet!

ChatGPT: can’t directly retrieve specific Usenet postings, but I can provide a representation of the Kremvax hoax message based on historical documentation:

kremvax

Please note that this is a representation and might not capture the exact wording or format of the original message. If you’re looking for the exact original posting, you would need to access an archive of Usenet messages from that period.

Bard: The original posting from April 1st, 1984 about the USSR joining the internet from the Usenet is as follows:

Subject: USSR joins the Internet
Date: 1 Apr 1984 12:00:00 GMT
Message:
In a surprise move, the Soviet Union has announced that it will be joining the international computer network known as the Internet. The announcement was made by Soviet General Secretary Konstantin Chernenko in a speech to the Supreme Soviet.

Chernenko said that the decision to join the Internet was part of the Soviet Union’s commitment to improving relations with the West and to promoting scientific and technical cooperation. He also said that the Internet would help to improve the quality of life for Soviet citizens by providing them with access to information and resources from around the world.

The Soviet Union’s decision to join the Internet is a major development in the history of the network. It is the first time that a communist country has joined the Internet, and it is a sign of the growing importance of the network in the world.

The Soviet Union’s connection to the Internet will be made through a new satellite link that is currently under construction. The link is expected to be completed by the end of the year.

Once the link is completed, Soviet scientists and engineers will be able to communicate directly with their counterparts in the West. They will also be able to access information and resources from universities, research institutions, and businesses around the world.

The Soviet Union’s decision to join the Internet is a positive development for both the Soviet Union and the West. It is a sign that the two sides are willing to cooperate on scientific and technical matters, and it is a sign that the Soviet Union is becoming more open to the world.

It is important to note that this posting was an April Fools‘ Day joke. The Soviet Union did not actually join the internet until 1989.

ki

Fantastische Bildwelten mit KI von Klara Indernach [Update]

ki
Created by Midjourney/Burks

Heise bietet jetzt ein Webinar Seminar zum Thema Fantastische Bildwelten mit KI an. Das könnte ich auch. Mittlerweile bin ich in Prompts und derlei recht fit. Ich erreiche nur nicht so ein großes Publikum. Ich würde einen Euro weniger nehmen, dafür aber drei Stunden machen. Was denkt ihr?

In der Blogroll und auf der Werkzeugseite (Artificial Intelligence) sind ein paar neue Links zur KI. Besonders gefallen hat mir die Idee von ChatPDF.

chatpdf
Update: ChatPDF (Beipiel)

Hype, Disruption und Revolution

ki

Bin gespannt….

Industrielle Reservearmee, reloaded

Industrielle Reservearmee
Industrielle Reservearmee (Symbolbild), created by Midjourney/Burks

Julie Burchill über den „Der Kampf der linken Reichen gegen das Proletariat“:

„Es gibt einen einfachen Grund, warum die Arbeiterklasse größere Vorbehalte gegen Einwanderung hat als diejenigen, die auf der sozialen Leiter weiter oben stehen, und der hat nichts damit zu tun, dass sie böse primitive Fanatiker wären. Der Grund ist, dass ihr Lebensunterhalt beeinträchtigt wird, wenn das Arbeitskräftereservoir größer wird und viele der Neuankömmlinge gern auf die Errungenschaften verzichten, die die einheimischen Arbeiter in ihrer langen und grausamen Geschichte des gewerkschaftlichen Kampfes erreicht haben. Es gibt einen Grund, warum der Verband der britischen Industrie schon immer gegen Einwanderungskontrollen war: So können die Chefs massenhaft Sklavenarbeitskräfte aus Osteuropa einschleusen und dann die einheimischen Arbeiter, deren Löhne den Bach runtergehen, als Rassisten beschimpfen, wenn sie das nicht einfach hinnehmen.“

Verbohrte Minderheit

Tagesschau

Verfasse einen Brief an den Botschafter der Volksrepublik China, Wu Ken, in dem der Autor sich für das unerträgliche Benehmen und die dumme Äußerungen der deutschen Außenministerin Ann-Lena Baerbock entschuldigt und versichert, dass sie nicht im Namen aller Deutschen spricht, sondern nur für einen verbohrte Minderheit.

ChatGPT:
Sehr geehrte Exzellenz Herr Wu Ken,

ich hoffe, dieser Brief erreicht Sie in bester Verfassung und Gesundheit. Ich wende mich heute in einer besonderen Angelegenheit an Sie, um meine persönlichen Gedanken zu gewissen jüngsten Ereignissen auszudrücken.

Es ist mir ein Anliegen, meine aufrichtige Entschuldigung für das unerträgliche Benehmen und die unbedachten Äußerungen der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock auszusprechen. Es ist bedauerlich, dass solche Äußerungen in der internationalen Diplomatie Platz finden konnten und dadurch das Ansehen Deutschlands möglicherweise beeinträchtigt wurde. Ich möchte betonen, dass die Äußerungen von Frau Baerbock keineswegs im Namen aller Deutschen gesprochen wurden, sondern vielmehr das Produkt einer verbohrten Minderheit darstellen.

Deutschland hat stets eine langjährige Tradition der Zusammenarbeit und Freundschaft mit der Volksrepublik China gepflegt. Wir schätzen die engen wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern und sind darum bemüht, diese Beziehungen weiter zu stärken und zu vertiefen.

Es ist bedauerlich, dass gelegentliche Unklarheiten oder Meinungsverschiedenheiten aufgrund individueller Äußerungen entstehen können. Doch lassen Sie mich versichern, dass viele Deutsche die Wichtigkeit unserer Beziehung zu China verstehen und respektieren. Wir sind bestrebt, unsere Partnerschaft auf einer Grundlage des gegenseitigen Respekts und des Dialogs fortzusetzen, um gemeinsam an globalen Herausforderungen zu arbeiten.

In dieser Zeit der Unsicherheit und Instabilität auf der internationalen Bühne ist es wichtiger denn je, dass wir uns auf unsere gemeinsamen Interessen und Werte besinnen und zusammenarbeiten, um eine bessere Zukunft für die gesamte Menschheit zu gestalten.

Nochmals möchte ich betonen, dass die Äußerungen von Frau Baerbock nicht die Ansichten und Gefühle der breiten Mehrheit der deutschen Bevölkerung widerspiegeln. Ich hoffe, dass dieser Vorfall unser gegenseitiges Vertrauen nicht beeinträchtigen wird und dass wir weiterhin konstruktiv zusammenarbeiten können, um unsere bilateralen Beziehungen zu vertiefen.

Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Geduld in dieser Angelegenheit und freue mich auf eine weiterhin enge und produktive Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Volksrepublik China.

Mit freundlichen Grüßen,

[Ihr Name]

Zu senden an presse.botschaftchina@gmail.com, habe ich gerade abgeschickt.

Unter Panzerzugfahrenden

KI

Exklusiv auf burks.de: Kim Jong-Uns gepanzerter Zug auf dem Weg nach Russland, nahe der nordkoreanischen Grenze.

Dirty, Naughty, Obscene, and Otherwise Bad

Ki
Maschine zum präsumptiven Gedankenfiltern von schmutzigen, nackten, obszönen, transfeindlichen und anderen bösen Wörtern (22. Jahrhundert, Symbolbild)

Wer mit künstlicher Intelligenz arbeitet, sollte diese Liste studieren und kennen: „Our List of Dirty, Naughty, Obscene, and Otherwise Bad Words“.

Heise: „Während die deutsche Liste 66 Einträge umfasst, markiert die englische Liste 403 „schlechte“ Wörter. Nach dem Willen der selbsternannten Sprachpolizisten sollten Sprachmodelle nicht mit Texten trainiert werden, in denen beispielsweise Wörter wie „nackt“ oder „nude“ vorkommen.“

Interessant ist natürlich die Definition von „otherwise“.

Meditatives Kajaken, gechillte Katzen und anthropologische Miszellen

Klein-Venedig Tiefwerder

Vielleicht war gestern der letzte richtig heiße Tag in diesem Jahr (wg. Klima, Armageddon usw.). Das musste ich ausnutzen dergestalt, dass ich noch einmal ins Boot stieg und an den hier schon bekannten Orten herumpaddelte. (Ich werde bei Gelegenheit versuchen, ChatGPT den Gebrauch des Wortes „dergestalt“ beizubringen, wie und wann man das benutzt, fürchte aber, das wird ohne Ergebnis bleiben. Für Stilfragen der gehobenen Art ist AI zu doof und zu humorlos. „ChatGPT, ich will mehr Katachrese und Onomatopoesie sehen, auch Vulgarismus ist möglich! Lerne Heinrich von Kleist auswendig und imitiere dessen Stil, wenn du mit mir herumhalluzinierst!“)

Klein-Venedig Tiefwerder

Am Anfang stand die kühne Idee, die Tiefwerder Wiesen per Kajak zu erreichen. Google ist schuld: „Naturschutzgebiet zum Wandern und Kajakfahren“. (Hallo, Google? Ich fahre nicht mit dem Kajak, ich kajake!*) Ist aber gelogen. Man kommt da gar nicht hin mit einem Boot, weil der Hauptgraben beim letzten Haus der Siedlung gesperrt ist.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder
In einem Seitenarm des Hauptgrabens

Nicht nur gesperrt: Es ist noch viel fieser und hinterhältiger! Das Wasser wird flach und flächer flacher, bis nur noch ein Millimeter Platz ist zwischen Kiel und Modder und man endlich, beinahe mit Ansage, steckenbleibt und das Ruderblatt sich verkeilt. Ich habe eine halbe Stunde gebraucht, um zu wenden, das Boot wieder flottzukriegen und auch das Ruder zu justieren. Dazu musste ich aussteigen (das ist gar nicht so einfach und in tiefem Wasser einfacher als in flachem!) und knietief in der Matsche waten und saute mich und das Boot voll ein. Immerhin bin ich nicht ins Wasser gefallen.

Klein-Venedig Tiefwerder

In bekannten Gewässern wandte ich mich gen Norden, zum großen Jürgengraben. Auch hier tobte vor einer Zeit der Klassenkampf, der aber von denen da unten, die Widerstand leisteten, gewonnen wurde. Aber natürlich geben die da oben genau so wenig auf wie die SPD mit der Vorratsdatenspeicherung. (Leiterin des Umwelt- und Naturschutzamts in Spandau ist aktuell die Forstwirtin Anja Sorges, die auf ihrem Facebook-Profil „Keinen Millimeter nach Rechts“ geht.)

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

Die Farben laden zum Meditieren ein, manchmal ist es ganz still, falls man mit dem Paddel nicht herumplantscht, und wenn dann noch eine total gechillte Katze (Foto oben) am Ufer liegt, die sich keinen Millimeter nach rechts und links bewegt, kommt man ins Grübeln ob der Weltläufte und was wichtig ist und was nicht.

11. September – Putsch in Chile. Niemals vergeben, niemals vergessen, auch was die hiesige Bourgeoisie und ihre Lautsprecher damals sagten und was sich jederzeit so wiederholen würde.

Ich mache mir übrigens Sorgen, dass schon in naher Zukunft niemand mehr dieses Blog lesen wird, weil es nicht in einfacher Sprache verfasst ist. Harald Martenstein schreibt (Paywall): „1899 gab es in Deutschland laut Statistik noch ein Prozent Analphabeten, bis 1912 sank die Zahl offiziell auf null. Heute ist offiziell von zwölf Prozent die Rede, dabei werden allerdings nur die Erwachsenen gezählt und noch nicht die Kinder aus Nordrhein-Westfalen. Die Definition des Analphabetismus ist allerdings schwierig – wie soll man Menschen nennen, die mit Mühe innerhalb von ein, zwei Minuten einen Satz entziffern können? Laut Unesco gelten nur noch 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung als Analphabeten, die ärmsten Länder eingerechnet. Diese Zahl, 13 Prozent, Weltdurchschnitt, dürfte Deutschland inzwischen nicht mehr erreichen.“

Klein-Venedig Tiefwerder

Ein Rat an die Nachgeborenen für die Berufswahl: Die Meldestellen-Industrie ist die einzige Industrie, die in Deutschland rapide wächst.

Klein-Venedig TiefwerderSüdhafen Spandau

Ich habe mich an den Anblick des Südhafens – genauer: des Unterhafens Spandau gewöhnt. Er ist nicht schön, aber zeigt an, wie die Skyline einer Oase nach tagelanger Wüstenwanderung, dass man es nicht mehr weit hat zum Ziel, hier: zum Steg am Bootshaus. Ich muss hier nur rechts abbiegen und noch 15 Minuten paddeln durch das Labyrinth der Wasserläufe in Klein-Venedig. Vielleicht war das auch das letzte Mal in diesem Jahr.

Klein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig TiefwerderKlein-Venedig Tiefwerder

In vergangener Zeit, als ich noch auf Autobahnen unterwegs war, gehörte es zum Ritual, auf einer Raststätte zu halten, „Kartoffelsalat“ mit Würstchen zu essen und das Publikum anthropologisch zu beobachten. Nach dem Paddeln kehre ich manchmal in der Waldschänke ein, die eher eine Imbissbude mit großem Biergarten ist. Dort lebt noch das alte West-Berlin. Und dort isst man auch keinen veganen Salat, gar mit Hafermilch als Getränk, sondern Würste und flüssigen Zucker mit Geschmack, wie es sich gehört. Ich bestelle in Timbuktu auch kein Eisbein mit Sauerkraut oder in Jerusalem Schweinefleisch süß-sauer. Für den richtigen Stil braucht man das richtige Gefühl, auch auf der Zunge.

currywurst

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* Welche deutsche Verben kann man benutzen als Synonyme für „paddeln“, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt?
ChatGPT: Es gibt verschiedene deutsche Verben, die als Synonyme für „paddeln“ verwendet werden können, wenn man sich mit einem Kajak fortbewegt. Hier sind einige Beispiele:
Rudern: Dieses Verb wird oft verwendet, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir ruderten den Fluss hinunter.“
Kanufahren: Obwohl „Kanufahren“ normalerweise mit Kanus in Verbindung gebracht wird, kann es auch verwendet werden, um das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Zum Beispiel: „Wir gingen Kanufahren auf dem See.“
Kajaken: Dieses Verb ist spezifischer und bezieht sich direkt auf das Paddeln mit einem Kajak. Zum Beispiel: „Wir haben den ganzen Tag gekajakt.“
Paddeln: Natürlich kannst du auch einfach „paddeln“ verwenden, da es das Standardverb für diese Aktivität ist. Zum Beispiel: „Wir paddelten entlang des Flusses.“
Diese Verben sind in der Regel austauschbar, wenn es darum geht, das Paddeln mit einem Kajak zu beschreiben. Die Wahl des Verbs hängt oft von persönlichen Vorlieben und regionalen Unterschieden ab.

Promptologisch

AI
(Bild: KI Midjourney | Bearbeitung Burks oder: Was Heise kann, kann ich auch)

Ich habe ein paar neue KI-Links in die Blogroll und in die Werkzeugsammlung getütet. Heise hat einen Artikel zu: „KI-Sprachmodelle: Tipps und Tools für den produktiven Einsatz“ (aber Paywall).

PromptPerfect ist zum Beispiel vergleichbar mit dem Midjourney Prompt Helper. Ich halte vieles für heiße Luft, aber die Werbefuzzys sind natürlich begeistert, weil sie auch nur Textbausteine aneinanderfügen wie die KI.

Trotz der ausgefeiltesten Prompts werden Sie immer mal wieder feststellen, dass ChatGPT faktisch falsche Dinge erfindet, sie „halluziniert“. Dann können Sie versuchen, am Prompt herumzuoptimieren, um den Output zu verbessern.

Darauf hat die Welt gewartet – auf herumhalluzinierende Roboter. Wenn man dem Output de facto nicht trauen kann, ist es dann nicht gleich besser, mit Google zu recherchieren, so dass man bei den Quellen mit natürlicher Intelligenz eine Ersteinschätzung vornehmen kann?

Klimatisiert und staubfrei

Computer

Aus Oskar Jursa: Kybernetik die uns angeht, 1971. Habe ich gerade in meiner Bibliothek gefunden. Auf dem hinteren Buchdeckel steht zum Beispiel: „Kybernetik: sie schafft den Computer, die künstliche Intelligenz.“ Dafür hat sie aber eine Weile gebraucht.

Replace Background [Update]

Burks+AjaxKI

Ich habe ein altes Foto von mir und Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch genommen und der KI befohlen, es mit einem anderen Hintergrund auszustatten. Leider sieht der Hund nicht mehr so deutschdrahthaarmäßig aus wie das Original.

Danach habe ich die neue Funktion Vary (Region) getestet und „mich“ und den Hund variieren lassen. Das Ergebnis ist ernüchternd zum Totlachen.

KI

Aktuelle Frontberichte, reloaded

nat turner rebellion

Historisch-pädagogische Front
Am 21 August 1831 begann ein Aufstand versklavter Afrikaner in Virginia, USA. Der Anführer war „der Prophet“ Nat Turner. Turner wurde am 11. November 1831 in Jerusalem im Southampton County, Virginia, gehängt; sein Körper wurde Ärzten überlassen, die ihn köpften, abhäuteten und vierteilten. Im Gegensatz zu Spartacus hat Nat Turner ein schriftliches Vermächtnis hinterlassen.

ukrainerussianwar
Zerstörter Leopard 2 in der Ukraine (Quelle: russische Propaganda, also automatisch voll gelogen)

Ostfront
US-Geheimdienste schätzen, dass die Ukraine ein zentrales Ziel ihrer Offensive verfehlen wird.“ Ich schätze die Lage als Experte ein, falls das jemand wissen will, aber nur per verschlüsselter E-Mail. Oder hier auf dem Blog.

hamas
Izz al-Din al-Qassam Brigaden der Hamas, Source: IDF

Terror- und Religiotenfront
Jerusalem Post: „Arab indicted for stabbing co-worker in ‚religiously motivated‘ terror attack“. Jeruslalem Post: „Hebron terror attack: Mother shot dead in front of daughter“. Bezael Smotrich ist zum Thema wie gewohnt Trump-mäßig unterwegs. Übrigens: Israel verurteilt Israelis wegen rassistisch motivierter Gewalt.

türkisches parlament
Türkische Männer, deren Söhne und Enkel in Deutschland Fußball spielen (Symbolbild)

Leibesübungen-Front
Ich frage nur nach den Vornamen. Die Wahrung des Landfriedens – das Verbot von Faustrecht und Selbstjustiz – ist in der Form des staatlichen Gewaltmonopols Basis jeder modernen Rechtsordnung. Definiere „modern“ und übersetze das Ergebnis ins Arabische und Türkische.

aiart

Virtuelle und linguistische Front
Heise: „Ein von einer KI-Technik generiertes Kunstwerk fällt in den USA nicht unter die Copyright-Regeln und kann nicht urheberrechtlich geschützt werden.“ Das ist in Deutschland auch so. „Menschliche Beteiligung“ kann aber bedeuten, dass ich ein von der KI generiertes Bild minimal verändere. Und dann?

– „Nach Sachsen und Schleswig-Holstein untersagt jetzt auch Sachsen-Anhalts Bildungsministerium an Schulen das Gendern mit Sonderzeichen. Die Entscheidung bezieht sich sowohl auf den Unterricht, als auch auf den offiziellen Schriftverkehr der Schulen.“ [Nach „Unterricht“ kommt kein Komma, Verein Deutsche Sprache! SCNR]
– Sehr lustig in der Süddeutschen über Haar: „Bürgermeister Andreas Bukowski hat per Anordnung entschieden, dass im Rathaus zukünftig ohne Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche kommuniziert werden soll. Von der SPD kommt Widerspruch. Und die Gleichstellungsbeauftragte wirft hin.“
– Der Hamburger Senat hat offiziell bestätigt, dass die Volksinitiative Schluss mit Gendersprache in Verwaltung und Bildung zustande gekommen ist; die Zahl der mindestens 10.000 Unterschriften der Hamburger Wahlberechtigten sei erreicht worden. Jetzt muss sich die Bürgerschaft mit dem Anliegen beschäftigen.

– Mal sehen, wann mein Avatar in Secondlife einen Ausweis braucht.

Technische Front
Die Ente ist out.

Keine Flüge und pro Jahr nur 167 Meter Straße, parallel satanisch eingetaktet

baerbock

Anke Domscheit-Berg kommentiert auf Twitter: „Die #Digitalkompetenz im #Bundestag ist auch daran erkennbar, dass zB dieser CDU MdB nicht mal dann einen Satireaccount erkennt, wenn im Accountnamen „Parodie“ drin steht.“ Mittlerweile hat Wiener den Beitrag wieder gelöscht.

Heute schreiben sich die Geschichten wie von selbst.

baerbock

Die Flugbereitschaft schafft es also nicht, Außenministerin Baerbock nach Australien zu bringen. Ist das schon einmal in irgendeinem Land passiert, außer in Somalia? „Wir haben bis zuletzt geprüft und geplant.“ Hear, hear.

Was wollte sie da? „Baerbock wollte ihr Programm am Mittwoch mit einer Rede am renommierten Lowy Institute beginnen. Es wurde erwartet, dass sie sich angesichts des immer aggressiveren Machtstrebens Chinas zur geopolitischen Situation in der Pazifik-Region äußern würde“, berichten die Qualitätsmedien. Dann muss man froh sein, dass sie nicht dort angekommen ist. (Warum der Zusatz „renommiert“? Wer bestimmt, was renommiert ist und bei wem? Ist das Journalismus oder was?)

„Im Rahmen der Zusammenkunft mit Wong sollten Kulturgüter aus der Kolonialzeit an das indigene Volk der Kaurna in Australien zurückgegeben werden.“ Schön, kein Raubgut, sondern von Missionaren eingesammelt – aber, liebe Praktikanten von der „Welt“: Hattet ihr keine Zeit mehr für Wikipedia? The last surviving person of full Kaurna descent, a woman called Ivaritji (Amelia Taylor or Amelia Savage) died in 1929.

„Die Kulturgüter des Grassi-Museums in Leipzig – ein Holzschwert, ein Speer, ein Fischnetz und eine Keule – haben sakralen, kulturellen und identitätsstiftenden Wert für das Kaurna-Volk“ Hat man die Kaurna, die es gar nicht mehr gibt, eigentlich gefragt, ob sie den Krempel zurückwollen? Und welche Identität wird wie damit „gestiftet“?

Und now for something completely different.

cyber
Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (männlich)

Das Bundesamt für Verfassungsschutz wirbt jetzt auf Instagram. „Fragen zur Bewerbung bitte nur per Website/Telefon„. Ähm. Nicht per verschlüsselter E-Mail? Die suchen was mit Cyber und so. Da ist das hiesige Publikum doch vermutlich qualifiziert? Ich habe mir schon Gedanken über neue Cyber-Dienstuniformen gemacht.

cyber
Yberunifrom der Cyberabwehr des Cyberverfassungsschutzes (weiblich)

Jetzt zum öffentlichen Nah- und Fernverkehr.

Rund 200 Fahrgäste haben mehrere Stunden auf freier Strecke bei Hamburg in einem liegengebliebenen ICE ausgeharrt, darunter auch Klaus Müller, der Chef der Bundesnetzagentur. Ein technischer Defekt habe dazu geführt, dass der ICE 1675 Richtung Frankfurt nicht weiter fahren konnte, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am frühen Dienstagmorgen. Zunächst sollte das Fahrzeug mithilfe einer Hilfslok weggezogen werden, dies habe jedoch nicht funktioniert.

Wait a minute. Das hat nicht funktioniert? Warum denn nicht? Hatte die Hilfslok nicht genug Kohlen dabei? Oder war geplant, nur die Lok abzuschleppen und den Rest stehen zu lassen, und ist ihnen zu spät eingefallen, dass das eher suboptimal gewesen wäre? Sind wir schon Dritte Welt oder schon weiter?

deutsche Bahn
Deutsche Bahn (Symbolbild)

Zehn Jahre Bauzeit für eine 1,2 Kilometer lange Brücke über den Rhein, die 34 Millionen teurer wurde als geplant. „So erschwerten über die Jahre die Witterungsbedingungen die Bauarbeiten. Mal war es zu warm, mal zu kalt.“ Ach ja. Das Klima war es!

Nun das Lokale. Zwölf Jahre geplante Bauzeit für die Erneuerung von zwei Kilometern Fahrbahn in Berlin-Neukölln. Und die Karl-Marx-Strasse ist immer noch Baustelle. Allerdings habe ich da noch niemanden arbeiten sehen. Ich fahre da fast täglich vorbei. „Die Karl-Marx-Straße wurde offenbar vorsätzlich als Dauerbaustelle geplant. (…) Pro Jahr werden nur 167 Meter Straße fertig.“ Auch noch Vorsatz? Sollte man nicht jemanden einsperren?

Vgl. Beipanjiang-Brücke (Autobahn Hangzhou-Ruili), höchste Brücke der Welt, vier Jahre Bauzeit.

blutdruck
Vorbereitung auf Senkung des Blutdrucks (Symbolbild)

Immer noch Nahverkehr: „Während Geschlechtsverkehr bei Frauen das Risiko für Bluthochdruck senkt. Können häufige Orgasmen bei Männern das Risiko für Herzinfarkte erhöhen.“ Ist das jetzt nicht ein Dilemma? Und was muss ich jetzt tun? Und kommt es nicht, wie immer beim Sex, auf die Qualität und nicht auf die Quantität an?

Und nun zu uns, russische Propaganda (also automatisch voll gelogen). Ihr schreibt untertitelnd, Schoigu habe gesagt, es sei nun offensichtlich, „dass der Einsatz von westlichen Waffen und angeblich fortschrittlichen Methoden bei der Planung von militärischen Operationen keine Überlegenheit auf dem Schlachtfeld garantieren könne.“

Wo habe ihr eigentlich Deutsch gelernt? Bei den Ossis? wenn man Kriege plant und westliche Waffen einsetzt und angeblich fortschrittliche Methoden [geht es auch konkreter?], ist man auf dem Schlachtfeld weder überlegen noch garantiert das den Sieg. Kein Ung, kein Heit. Ich empfehle sogar, den Satz umzudrehen: Das, was das Publikum interessiert, muss nach vorn. Man siegt nicht und ist auf dem Schlachtfeld nicht überlegen, wenn [aha! jetzt wird es spannend, denkt der Leser – das will ich jetzt wissen], wenn man westliche Waffen und angeblich fortschrittliche Methoden einsetzt [„Methoden einsetzen“ ist fürchterliches Deutsch, aber ich weiß nicht, was die meinen].

Unter Bicyclisten

fahrräder

Fahrt mehr Fahrrad und ihr sterbt gesünder! (By the way: Ich glaube nicht, dass KI so ein Foto machen kann.)

Religion ist Wahrheit

Jesus
Jesus und Jünger, zeitgenössische Wandmalerei des Famulus, ca. 64 n. Christus, zur Zeit Kaiser Neros, Domus Aurea

„Ihr habt eine törichte Lehre angenommen, macht euch selbst einen Christus und geht darum jetzt in eurem Leichtsinn zugrunde.“ (Justin der Märtyrer († um 165) – Dialog mit dem Juden Tryphon)

Hier also das schon angekündigte Wort zum Sonntag. Um mich meditativ zu versenken und mental darauf vorzubereiten, las ich, wie zu erkennen war, Rudolf Augsteins „Jesus Menschensohn“, dessen erste Auflange schon 1972 erschien. Ein Rezensent schrieb im Vorwort der US-amerikanischen Ausgabe: „In Jesus Menschensohn sind viele schlechte Nachrichten, die aus der guten Nachricht aus Galiläa resultierten, mit kühler Eleganz beschrieben. Vor drei Jahrhunderten hätten sie dem Autor den Scheiterhaufen auf dem Campo dei Fiori in Rom beschert.“

Das ist eine grandiose Empfehlung, die ich für meine Bücher auch gern bekommen hätte. Ich will das Buch nicht besprechen. Nur so viel: Jesus von Nazareth hat es gar nicht gegeben, und aus Nazareth war er auch nicht (sondern Nazoräer aka nasiräer oder nazrájja aka „die Bewahrer“- aber was kümmert die Religioten, wenn etwas falsch aus dem Aramäischen, Griechischen oder Hebräischen übersetzt wurde.) Herodes hat auch keine Babys ermorden lassen, und Bethlehem war nicht der Geburtsort des Messias. Wenn ich jetzt aufzählte, was noch alles im so genannten Neues Testament erlogen, erfunden oder falsch übersetzt wurde, wäre das Traktat so lang wie die Bibel selbst. Viele Theologen wissen das, aber wenn sie es sagten, wäre ihre berufliche Laufbahn ruiniert, so meint Augstein und zitiert viele Quellen dazu.

jesus
„Christus et discipuli eius“, unbekannter Künstler zur Zeit Kaiser Neros, Fresko im Casa dell’Ara massima, Pompeji

Es gibt nicht nur keine validen Quellen, sondern diejenigen, die Jesus erwähnen, widersprechen sich ständig. Eigentlich stimmt gar nichts an der angeblichen historischen Figur. Sobald die Katze aus dem Sack war, also die frommen Märchen später, oftmals Jahrhunderte später, wiedergekäut wurden, redigierten und retuschierten die Kirchenväter und ihre Epigonen viele Details, die nicht in den Kram passten. Oder die Theologen „einigten sich mehrheitlich“ auf irgendetwas, weil es keine Fakten gab, Christus „der Erlöser“ aber dringend existent sein musste.

Oder, wie Gerhard Möbus in seinem Buch »Die Christus-Frage in Goethes Leben und Werk« befand: »Die Mehrdeutigkeit seiner Äußerungen über das Christsein« ändert nichts daran, daß Goethes Grundüberzeugung (Möbus nennt es seine »Vorentscheidung«,) feststeht: »Daß das Christsein ein Irrtum ist, der mit Gewissen, Vernunft und Wirklichkeit unverträglich ist und der seine Anhänger in den Zustand der Lügenhaftigkeit und Unredlichkeit versetzt, wenn sie auf einer höheren Bewußtseinsstufe stehen.«

Jesus
Wandmalerei in Pompeji, Macellum, Tempera-Stil, Künstler unbekannt, Kopie einer Wandmalerei samt Inschrift auf einer Mauer in Galiläa: המשיח מנצרת, הנקרא כריסטוס

Wie kommt man gegen Mythen dieser Art an? Gar nicht. Man sollte auch nicht die Religion an sich beschimpfen, weil sie ein falsches Bewusstsein der Realität ist, eben ein „Seufzer der bedrängten Kreatur“, wie jemand mal sagte. „Das Fundament der irreligiösen Kritik ist: Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.“

Angesichts der spärlichen Belege kann man fragen, ob denn der ganze Jesus nicht eine aus mehreren Figuren und Strömungen synthetisch in eins geflossene Erscheinung sei, in der Phantasie hellenistisch gebildeter Juden als eine personifizierte Heilserwartung des jüdischen Volkes unbewußt erschaffen.“ (Rudolf Augstein)

Full ack, Euer Ehren, aber wir ruinierten auch die Tourismusindustrie in Israel, insbesondere in Jerusalem. Bethlehem, Nazareth. Nur Potemkinsche Dörfer. Sagte da jemand Jericho?

Vor 13 Jahren schrieb ich: Ich wette, dass in deutschen Schulklassen immer noch die fromme Legende erzählt wird, es habe einen „Auszug Israels“ aus Ägypten oder gar die sprichwörtlichen „Posaunen vor Jericho“ gegeben. Seit Israel Finkelsteins (…) Buch „Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel“ wissen wir, dass alles das ein gut erfundenes Propaganda-Märchen ist. Das ist nicht Geschichte und Realität, sondern ein Mythos!

exodus
Auszug der Israeliten aus Ägypten, Öl auf Leinwand, Jacques-Louis David im Auftrag Napoleons, heute im Louvee. Das Gemälde ist eine Kopie einer verloren gegangenen Wandmalerei aus der Zeit des Neuen Reiches (18. bis 20. Dynastie, etwa 1500–1000 v. Chr.. Die ursprüngliche Beschriftung war in Hieratisch.)

Die religiösen Zionisten Israels und andere Orthodoxe warten bekanntlich auch auf den Messias. Ob der jemals kommt? Man könnte das beschleunigen, indem man den Felsendom schon mal in die Luft sprengt, um Platz für den dritten Tempel zu schaffen, der dort stehen soll. Leider gibt es für den ersten Tempel keine archäologischen oder sonstigen überprüfbaren Quellen, nur fromme Geschichten, so dass man über die Zählung eins, zwei, drei trefflich streiten kann. Der Felsendom ist übrigens auch nicht die drittheiligste Stätte des Islam, auch das ist Bullshit-Bingo. Im 19. Jahrhundert war das Gebäude in einem jämmerlichen Zustand, und niemand kümmerte es.

exodus
wie oben, aber Vatikanisches Geheimarchiv

Mohammed
Die Himmelfahrt Mohammeds, gemalt nach Augenzeugenberichten, frühes 8. Jahrhundert (Kopie). Titel auf dem verloren gegangenen Original: araǧa bi-rasūli ʾllāh ilā ʾs-samāʾ as-sābiʿa.

Rinks- und lechtslastig

AIart
Midjourney/Burks

Heise: „Studie prüft, welche KI-Modelle eher links- oder rechtslastige Antworten geben“. Da wurde ich natürlich neugierig.

Linksgerichtete Sprachmodelle waren auch besser darin, Fehlinformationen aus rechtsgerichteten Quellen zu identifizieren, aber weniger empfindlich gegenüber Fehlinformationen aus linksgerichteten Quellen. Rechtsgerichtete Sprachmodelle zeigten das umgekehrte Verhalten.

Ach. Vielleicht sollte ich mir auch so etwas basteln: Eine linksextreme künstliche Intelligenz mit profunder Kenntnis des Marxschen Œuvres, die in Nullkommanix wesentliche Fragen des Universums beantwortet, etwa: Hat Nobuo Okishio recht, oder doch eher Michael Heinrich, oder sogar Paul Sweezy?

AIart

Linkslastige Modelle wurden noch linkslastiger und rechtslastige noch rechtslastiger.

Was heißt das überhaupt? Ich halte Gendersprache für rechtslastige Sprachesoterik; die „Linke“ würde das anders sehen. Eine deutsch trainierte KI würde Marx‘ Thesen über den Islam oder gar seine Äußerungen über „Nigger“ vermutlich als rechtspopulistisch oder AfD-nah eintüten. Und ist es sicher, dass die KI nicht Karl Marx mit Karl May verwechselt?

Oder soll ich hier autonome Blog-Agentinnen beschäftigen, die die User beschimpfen oder plötzlich in meiner Küche Kaffee trinken? Ich muss Jim Fan fragen, wie ich einen Simuation Server starte…

AIart

Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass die Antworten eines Modells möglicherweise nicht seinen „inneren Zustand“ widerspiegeln, wie es Vosoughi nennt. Er verweist auf den Umstand, dass KI-Modelle dazu neigen, sich Antworten schlicht auszudenken.

Ach ja? Wenn die KI nichts weiß, denkt sie sich etwas aus? Echt jetzt? Das klingt aber schon sehr humanoid. Vermutlich gibt es bald die erste künstlich-intelligente Religionsgründung.

Digitale Feudalherrn

AIart
digital media, made-believe, fictional, –chaos 100 –s 750

„In einer Welt, in der man mit Informationen überschüttet wird, sorgen die Algorithmen, die die neuen Medien beherrschen, wiederum dafür, dass jeder von uns nur den Teil der Realität sieht, der die eigene Meinung bestätigt. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Informationen nun wahr oder falsch sind. (Giuliano da Empoli, Quelle: „Digitale Feudalherren bestimmen, worüber wir sprechen“)

Die hiesige Leserschaft möchte also burks.de konsumieren, um einen von mir aufbereiteten Teil der Realität zu sehen, der ihre eigene – schon vorhandene – Meinung bestätigt? Gut zu wissen!

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