The Palestinian Arabs Are „Open“ — But Not To Compromise

mount arbel
Aufstieg zum Berg Arbel, Israel, 18.10.2023

„..Yet many Turks and other Muslims still talk about the area as being part of the Muslim world. Turkish President Recep Tayyip Erdoğan still talks about Southeastern Europe as being “part of the Ottoman-Muslim area.”

That brings us to the years 1948-1949, when Israel defeated five Muslim armies. At the Rhodes talks in 1949, the Muslims insisted on the phrase „ceasefire lines“ instead of „borders.“ The word „borders“ implies the recognition of the people living there. Jews would have the right to live in Eretz Yisrael. A Muslim would find that unacceptable because those lands should remain Muslim forever.

To the Arabs, there is nothing magical about the lines drawn in the 1948-49 map. Those borders do not matter. The land is completely Muslim. But from the Western point of view, we are talking about how to divide up land and this is the point of pushing for the negotiations between Israel and the Palestinian Arabs. However, Netanyahu understands that the Arabs are not talking about Israel’s borders and how to renegotiate them. They are talking about Israel’s existence. And people cannot compromise on their existence.“ (Elder of Ziyon, Interview mit Dr. Harold Rhode)




Das Hamas-Massaker

Hamas Massacre – Documentation of Crimes Against Humanity.

Die israelische Regierung hat eine Website eingerichtet, die viele der Gräueltaten der Hamas am 7. Oktober dokumentiert. Nichts für schwache Nerven oder sensible Gemüter.




Von den Schasu und Apiru und andere Räubergeschichten

books

Warum brauche ich so etwas? Ich habe jetzt Israel Finkelsteins „David und Salomo: Archäologen entschlüsseln einen Mythos“ gelesen. Das Buch vertieft die These, die ich hier schon erwähnt habe: „Bis vor einigen Jahren nahmen praktisch alle biblischen Archäologen die Beschreibung der Bibel von den beiden Bruderstaaten Juda und Israel für bare Münze. Sie stellten Juda schon zu Salomos Zeit als einen voll entwickelten Staat dar und bemühten sich nach Kräften, archäologische Beweise für die Bautätigkeit und eine effiziente regionale Verwaltung der frühen judäischen Könige zu finden. Wie jedoch weiter oben gezeigt, handelt es sich bei den vorgeblichen archäologischen Beweisen für die vereinte Monarchie um nichts anderes als Wunschdenken. Das gilt auch für die Bauwerke, die man Salomos Nachfolgern zuschrieb.

Der berühmte König David, der als Jugendlicher den Riesen Goliath erschlug, war in Wahrheit eine Art Räuberhauptmann im judäischen Bergland (südlich von Jerusalem, ca. 1000 v. Chr.). Finkelstein schreibt: …dass viele Episoden der biblischen Geschichten um David und Salomo Fiktion, historisch fragwürdig und stark übertrieben sind. (…) …werden wir beweisen, dass es ein vereinigtes Königreich Israel in der Art und Weise, wie es die Bibel beschreibt niemals gegeben hat. David und Salomo sind zwar aller Wahrscheinlichkeit nach historische Gestalten, aber sie haben keine Ähnlichkeit mit den biblischen Portraits. Wir werden zeigen, wie unwahrscheinlich es ist, dass David jemals Gebiete erobert hat, die mehr als zwei Tagesmärsche vom Kernland Juda entfernt lagen. Wir werden zeigen, dass Salomos Jerusalem nicht sonderlich groß und eindrucksvoll war, vielmehr die schlichte Bergfestung einer lokalen Dynastie bäuerlicher Stammesführer.

Arbeitshypothese: Ich will zeigen, dass der religiös begründete Zionismus, der immer mehr zunimmt und sogar bei der IDF benutzt wird, ein gefährlicher Holzweg ist, der Israel mehr schadet als nützt. Golda Meir hat nicht an höhere Wesen geglaubt. Diejenigen, die Israel aufgebaut und gegen die Araber verteidigt haben, brauchten keine Götter dafür. Auch Finkelstein geht es nicht darum, die biblischen Geschichten zu diskreditieren. Von den großen Legenden des alten Vorderen Orients und der klassischen Antike hat einzig die Bibel bis heute die Kraft bewahrt, die Träume und Hoffnungen menschlicher Gemeinschaften überall auf der Welt zu beflügeln.

Bei Finkelstein sah ich Eric Hobsbawm „Die Banditen. Räuber als Sozialrebellen“ als Quelle und Standardwerk angeben. Ein Kapitel in „David und Salomo“ heißt daher auch: „Banditengeschichten. Der Aufstieg Davids im Bergland von Juda.“ (Die Geschichte Davids wurde übrigens frühestens rund 200 Jahre nach seinem Tod aufgeschrieben.)

Eine weitere wichtige Quelle sind die Amarna-Briefe. Die Küstenregion war zur Zeit des David ägyptisch besetzt und beherrscht. Ägypten war damals eine Großmacht mit dementsprechend ausgeklügelter Verwaltung. In Jerusalem – damals noch ein kleines Dorf und Urusalim genannt – herrschte ein gewisser Abdi-Hepa, dessen Korrespondenz (in Akkadisch!) mit dem Pharao Echnaton teilweise erhalten ist. (Für mich ist das spannend wie ein Krimi: Geschichten, die mehr als 3000 Jahre alt sind, bekommen plötzlich einen historischen Kern…)

Amarna-Briefe
Amarna-Brief EA 288, von Abdi-Hepaṭ, dem König von Jerusalem, Vorderasiatisches Museum in Berlin – und ich kriege nicht wirklich heraus, ob man da jetzt hinein kann oder nicht. Was für eine beschissene Website! Ist das Vorderasiatische Museum identisch mit dem Pergamon-Museum, das vermutlich so lange geschlossen ist wie der BER gebaut wurde?

Abdi-Hepat jammert und beklagt sich nicht nur über die anderen Stadtkönige in der Gegend, die ihn bedrohten (auch Gaza!), sondern vor allem über die Schasu („Plünderer“ in Akkadisch).

Ähnliche babylonische Bezeichnungen šaggāšum, SA.GAZ, ḫabbâtum stehen möglicherweise mit dem amurritischen Apiru in Verbindung, das sich wohl auf Räuber, Wegelagerer sowie Heimatlose bezieht und vielleicht im weiteren Sinn Gesetzlose oder Rechtlose meint.

Jetzt die Pointe bei Finkelstein, über die sich auch Karl Marx gefreut hätte:
In den Amarna-Briefen tauchen wiederholt zwei Gruppen auf, die außerhalb der von den Ägyptern kontrollierten Städte und Dörfer agierten. Von den Schasu, nomadischen Hirten im Bergland und in der Steppe, war bereits die Rede. Die zweite, noch häufiger erwähnte Gruppe ist für unseren Zusammenhang von größerer Bedeutung: die Apiru. Dieser Begriff, manchmal auch als «Habiru» wiedergegeben, wurde früher mit der Bezeichnung «Hebräer» in Verbindung gebracht. Doch aus den ägyptischen Texten geht klar hervor, dass der Name keine bestimmte ethnische Gruppe, sondern eine in Krisen geratene sozioökonomische Klasse bezeichnete. Die Apiru waren entwurzelte Bauern und Hirten, die zu Banditen wurden oder sich als Söldner in den Dienst dessen stellten, der ihnen am meisten bot. Jedenfalls waren sie eine Bedrohung für die Stabilität der Herrschaft lokaler Potentaten und der ägyptischen Macht im Lande. (…) In den Augen der Lokalherren waren sie eine aufrührerische unterprivilegierte Klasse, die eingebunden, getötet oder sonstwie unter Kontrolle gebracht werden musste.

Das Buch Wolfgang Helcks: „Die Beziehungen Ägyptens zu Vorderasien im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr.“ behandelt genau dieses Thema „aus ägyptischer Sicht“. Ich habe nur dieses gefunden. Es gibt auch nicht viele Historiker, die akkadische Quellen lesen und interpretieren können.

David ging von da hinweg und rettete sich in die Höhle Adullam. Als das seine Brüder hörten und das ganze Haus seines Vaters, kamen sie dorthin zu ihm hinab. Und es sammelten sich bei ihm allerlei Männer, die in Not und Schulden und verbitterten Herzens waren, und er wurde ihr Oberster; und es waren bei ihm etwa vierhundert Mann. (Bibel, 1. Samuel 22)

Vorgemerkt für meinen nächsten Israel-Aufenthalt: Die Höhle Abdullam besichtigen.

Die Balladen, die vom Aufstieg des Räuberhauptmanns David und seiner Eroberung Jerusalems erzählen, wurden zweihundert Jahre später schriftlich fixiert, ausgeschmückt, auch mit Ortsnamen, die zu Lebzeiten Davids noch gar nicht existieren, und zu einen Gründungsmythos ausgewalzt. Es gab verstreute Gruppen; Bauern, Schafhirten und zahlreiche Clans. Erst viel später, in der Rückschau, betrachteten die Leute von Juda ihre Bestimmung zu eine Volk als eine seit jeher feststehende Gewissheit.

So wird ein Klassenkampf vor drei Jahrtausenden zu einem Mythos, der bis heute wirkt. Von all den Rebellen und Freibeutern, die die schroffen Landstriche zwischen dem Toten Meer und den Ausläufern des Berglands von Juda durchstreifte, gründete einzig und allen David eine Dynastie, die vierhundert Jahre regierte. Und auch nachdem diese Dynastie ihre politische Macht verloren hatten blieb die Erinnerung an sie über Jahrtausende hinweg lebendig.

Ein Rezensent fasst das in der bürgerlichen Presse gut zusammen:
„Nicht um Wahrheit und Historizität Davids ging es den Redaktoren der alttestamentarischen Geschichtswerke, sondern um die religiöse und politische Normierung des Judentums ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. Finkelstein/Silberman beschreiben eindrucksvoll, wie sehr die Bibel die gesellschaftliche und kulturelle Wirklichkeit jener Epoche spiegelt, in der die beiden jüdischen Kleinstaaten zwischen den Großmächten Assyrien und Ägypten ihr Auskommen suchten und sich nicht selten gegenseitig bekriegten.

Israel, der bedeutendere von beiden, wurde 722 ein Opfer assyrischer Heere. Seitdem strebten die Könige Judas danach, das Erbe des Nordreichs anzutreten und sich als die nationale Dynastie zu präsentieren. Dabei beriefen sie sich auf ihren Ahnherrn David.“

Was für eine großartige Story!

king david
Create an image of the biblical King David, inspired by the styles and motifs found in ancient art and historical artistic representations. Depict him in a grand and symbolic setting, showcasing his royal and heroic essence. He should be adorned in majestic attire, possibly holding a scroll or wearing a crown to symbolize his kingship. Include elements that represent his achievements and character, such as a harp for his musical skills or a scene of battle to reflect his warrior nature. The composition should evoke a sense of majesty and historical significance, reminiscent of ancient period artworks –no books–ar 3:2 –s 750

Postscriptum: Ein Leser fragte nach den Gründen, warum mich das Thema Israel fasziniert. Das ist einfach zu erklären. Wenn man unter ganz speziellen Umständen aufwächst dergestalt, dass man achtzehn Jahre lang fünf Mal wöchentlich die Geschichten der Bibel rauf und runterhört und dann noch als Jugendlicher von Leon Uris Exodus liest, dann bleibt das nicht aus.




Voluntary Immigration, rechts-religiös

„Israeli Finance Minister Betzalel Smotrich told US Secretary of State Antony Blinken that Israel will not transfer any funds to the Palestinian Authority (PA) during Blinken’s visit to Israel on Tuesday.“

„We will not transfer a shekel to the Palestinian Authority that will go to the families of the Nazis in Gaza and we will work to allow the opening of the gates of Gaza for the voluntary immigration of refugees as the international community did for the refugees from Syria and Ukraine,“ Smotrich said in his remarks to Blinken.

Well said, dude. Ich will nicht, dass meine Schekel, die ich in Israel gelassen habe, irgendwelchen arabischen Terroristen übereignet werden.

„Smotrich leugnet die Existenz des palästinensischen Volkes“, schreibt irgendein Dödel auf Wikipedia. Ich auch. Bin ich jetzt „rechts-religiös“?




Ein bisschen meschugge

In den alten Tagen konnte ich, wenn ich wollte, Stücke inszenieren, in denen nackte Haut mit beißender Gesellschaftskritik verbunden wurde, Das geht nicht mehr, Solche Theateraufführungen, die im überaus brillanten Theater des Absurden ausgebrütet wurden, gott spricht Jiddischsind heute eine Sache der Vergangenheit. Allmählich, Schritt für Schritt, ist eine neue Religion entstanden, die für Ideen und Ideale steht, wie man sie früher allenfalls an den Rändern der Gesellschaft gefunden hätte: sexuellen Puritanismus, Gendersensibilität, Klimaaktivismus, Veganismus, Cancel Culture, nichtbinäre Sprache, offene Grenzen, Palästina & Marihuana. (Tuvia Tenenbom)

Unbedingte Empfehlung: „Gott spricht Jiddisch“ von Tuvia Tenenbom. Ich habe erst rund hundert Seiten gelesen, aber bei jede zweiten Seite muss ich schallend lachen. Vielleicht hat nicht jeder meinen komischen Humor, aber Tenenbom ist in diesem ultraorthodoxen jüdischen Milieu aufgewachsen, und ich auch, aber in einer christlichen Variante. Man bleibt dann immer ein Außenseiter und sitzt zwischen allen Stühlen, aber sieht mehr als Leute, die nur auf einem Stuhl sitzen. So to speak.

Ich mag Tenenboms Stil, der auch in allen anderen seiner Bücher unverkennbar ist: Er hat immer den Schalk im Nacken und lässt die Leute sich um Kopf und Kragen reden, aber er diskreditiert sie nicht. Das ist die hohe Kunst des Schreibens.

Ich war übrigens zur selben Zeit in Jerusalem wie Tenenbom. Nur bin ich nicht nach Me’a Sche’arim gegangen, wo er sich gerade aufhielt.

Haredi-Juden sind nicht die einzigen mit dieser Schwäche. Es gibt Hunderttausende von chassidischen Menschen, die dem Rebbe folgen, aber gleichzeitig gibt es Hunderttausende, die dieser Idiotin namens Greta Thunberg folgen. Sie ist ihr Gott. Sie ist ihre größte Expertin. Sie ist ihre größte Wissensquelle, obwohl sie nichts über Wissenschaft weiß, keinen Abschluss in Klimawandel und keinen Abschluss in irgendeinem relevanten Bereich hat. Und doch wird sie verehrt. Eines Tages war sie in London, und es waren Hunderttausende von Menschen da. Man konnte nirgendwo laufen, weil GRETA kam. GRETA. Alle wollten GRETA sehen. Hunderttausende von Menschen wollten etwas von GRETA abbekommen. Es ist dasselbe mit den Chassidim und ihrem Rebbe. Wenigstens weiß der Rebbe etwas. Sind die Chassidim normaler als andere Menschen? Nein. Wir sind alle ein bisschen meschugge.




Siedler und Reisende [Update]


Tel Aviv-Old Jaffa, ‎24. ‎Oktober ‎2023, ‏‎16:20:30

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Unter Globetrotterschließfächerreisenden“ (28.10.2023).

Haifa

Zum Foto oben: Als ich am 22.10. in Haifa ankam, bin ich in Bat Galim ausgestiegen, weil ich mir nicht sicher war, wo der Zug halten würde. Die richtige Station wäre Haifa Center – HaShmona (oben) gewesen. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zum Haifa Hostel.

Haifa
Haifa, German Colony

Manchmal kann ich es kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich wirklich in Israel war, unter diesen ungewöhnlichen Umständen, also bei Ausbruch eines Krieges. Es ist alles so unwirklich. Manchmal ziehe ich mir die Tel Aviv Vibes rein, um die Stimmung am vorletzten Tag der Reise zu reproduzieren. Wie muss es erst dort sein, wenn das normale Leben wieder eingekehrt ist? Wird das jemals sein?

HaifaHaifaHaifa

Mein letztes Frühstück in Haifa. Übrigens las ich gerade auf Israel heute:
Seit dem Beginn des Krieges gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen am 7. Oktober hat eine neue Kampagne gegen die sogenannten “Siedler” in Judäa und Samaria begonnen. Den in diesen Noam Chen Gebieten lebenden Juden wird vorgeworfen, in großem Umfang extreme Gewalt gegen palästinensische Araber ausgeübt zu haben.

Diese internationale Kampagne stützt sich in vielen Fällen auf Berichte der israelischen Organisation B’Tselem und der propalästinensischen Nachrichtenseite +972 Magazine. Die Behauptungen dieser Organisationen wurden dann von ausländischen Medien wie der New York Times und der BBC für bare Münze genommen.

Das wird noch interessant. Ich denke nicht, dass „Israel heute“ repräsentativ für die Mehrheit in Israel ist, aber man merkt schon, dass sich auch die Haltung „linker“ Israelis geändert hat. Der Trend geht zum „freiwilligen“ Bevölkerungstransfer, zumal sich die in Palästina lebenden Araber weder in der Lage sehen, als Bürger Israels friedlich zu leben noch überhaupt irgendein funktionierendes demokratisches Gemeinwesen zu schaffen. Irgendwann ist dann auch mal Schluss.

Haifa
Zugfahrt Haifa – Tel Aviv

Am 24.10. bin ich dann wieder zurück nach Tel Aviv. Wenn man durch das Land fährt, fällt auf, dass ganz Israel eine Baustelle ist. Rund um Tel Aviv schießen die Arbeiterschließfächer aus dem Boden; überall werden Straßen und Brücken konstruiert. In zehn Jahren wird alles wieder ganz anders aussehen. Aber bevor ich in so ein anonymes Hochhaus am Stadtrand zöge, würde ich eher eine der „Siedlungen“ in Galiläa und Samaria wählen. Da ist mehr Action, und vermutlich halten die Leute dort zwangsweise zusammen. Aber ohne Frau und einem Haufen Kinder ist man garantiert ein Outlaw.

Tel Aviv

In Tel Aviv stand ich dann vor verschlossenen Türen des Wom Beach Hotels, was ich ausdrücklich nicht empfehle, und war ziemlich sauer, dass die mir noch nicht einmal vorher Bescheid gesagt hatten.

Tel Aviv

Daher also noch einmal: Ich empfehle vorbehaltlos das O Pod Hotel.

Tel AvivTel Aviv

Im Oktober 2024 möchte ich noch einmal nach Israel. Was aber, wenn immer noch Krieg ist? Südamerika ist zu weit, und man brauchte ein paar Monate. Asien? Vietnam interessiert mich, aber das geht in drei Wochen nur geführt, und so etwas mag ich gar nicht. In Thailand wäre ich permanent versucht, unanständige Dinge zu tun. In Afrika käme Namibia in Frage. Aber da brauchte ich eine Begleiterin, die ein Auto reparieren könnte, weil man da nur so vernünftig reisen kann. Was schlägt das Publikum – rein hypothetisch – vor?

Ben Gurion AirportEl Al

[Update] Schreibe den folgenden Text im Stil Goethes um: „…“
ChatGPT:
Im Monat Oktober des Jahres 2024 hege ich den Wunsch, meine Reise nach Israel erneut anzutreten. Doch was, wenn noch immer der Krieg das Land in seinem Griff hält? Südamerika, so scheint es, liegt zu fern, und die Anreise würde viele Monate in Anspruch nehmen. Betrachte ich das faszinierende Asien, so hegt Vietnam mein Interesse, doch eine derartig kurze Reise von lediglich drei Wochen, geführt und organisiert, ist nicht ganz nach meinem Gusto. In Thailand, so fürchte ich, würde meine moralische Versuchung stetig wachsen, und Verlockungen unanständiger Art könnten mich umgarnen.

Ein Blick nach Afrika lenkt meine Gedanken auf das reizvolle Namibia. Hier jedoch wäre eine Begleiterin vonnöten, die das Geschick besitzt, ein Automobil zu reparieren, denn in diesem Land gestaltet sich das Reisen auf vernünftige Weise oft als eine Herausforderung.

Nun, meine verehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, rein hypothetisch zu fragen: Welche Destination würden Sie mir empfehlen? Welcher Weg soll meine Reise nehmen, wenn nicht nach Israel? Eure Gedanken und Vorschläge sind mir von größtem Interesse, denn in dieser Weite der Welt gibt es so viele Abenteuer zu erleben, und ich bin bereit, mich von der Weisheit des Publikums leiten zu lassen.




Business will not be as usual

Diamond Exchange District Tel Aviv
Diamond Exchange District, Tel Aviv, fotografiert am 22.10.2023, 10:50 Uhr

Eine sehr interessante Analyse von Herb Keinon in der Jerusalem Post: „Israel’s big political earthquake is coming after Hamas war“.

„The country is hurting, worried, and angry. There is a burning hatred toward Hamas, and there is seething anger toward the government — how could this have happened? How could Israel have failed so miserably? One indication of the whirling anger is the reluctance of government ministers and Knesset members to make public appearances.“ (…)

„First of all, Gantz’s party — which is averaging about 39 seats in the major polls, as opposed to Likud’s 18 — is expected to split in two, with Gideon Sa’ar’s New Hope party, which joined Gantz in the last election, widely expected to split off and run as a liberal right-wing party, perhaps with former prime minister Naftali Bennett. Such a party would put a big crimp in Gantz’s numbers.“

„According to the IDI poll, 44% of the population said they would take part in demonstrations if a wave of protests breaks out after the war to hold the political and military echelon responsible. Tellingly, 28% of Likud voters said they would participate in these demonstrations.

Those poll numbers indicate that much of the public will not, after the war, allow the Israeli political scene to return to what it was beforehand.“




Studenten in die Produktion!

studenten
make a press photo of shabby young men and women work in a quarry, holding they look sad, holding pickaxes, covered in sweat, their faces distorted in pain, their clothes are torn, – –ar 16:9 –s 750

Studenten in die Produktion! Die Kufiya ist das Hakenkreuz der Woken von heute.




Der Paradieshügel und das palästinensische Narrativ

Herodium

Next to the pillars is a small house, with an old Arab couple sitting outside, making sure that the sun is moving well from east to west. Lina approaches them and asks what the pillars are; nobody in Saudi Arabia ever told her. The man answers: these pillars are here since about twenty years ago.

Who put them here?

“The Jews.”

In front of us there’s a mountain going up, way up, perhaps the abode of heavenly angels.

What’s on the top of the mountain?

“Jews from very long time ago.”

Up there, I slowly find out, is the Israel Nature and Parks Authority. What are they doing here? Well, this is a site from thousands of years ago, a palace that some archeologists assume is also the burial place of King Herod, a Jew “from a very long time ago.”

Yo. That King Herod. From the Temple Mount.

This place doesn’t square all too well with the Palestinian narrative, but I say nothing. I’m a dumb German.“

(Aus Tuvia Tenenboms „Catch The Jew!: Eye-opening education“ – Tenenbom ist mit einer saudi-arabische Führerin unterwegs nach Hebron im „Westjordanland“.)




Alt, älter, Akkon

Haifa
Auf dem Plakat steht: אנחנו ננצח „Wir werden siegen“. Sponsor: die Bank Hapoalim.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Kiss the Rocks of Akko“ (24.10.2023) und „Unter kreuzfahrenden Reitenden“ (26.10.2023).

„We are determined to complete our mission in Gaza. All those who aspire to see a safer world should refrain from interfering or stopping us.“ (Ronen Bar)

Haifa
Lokalbahnhof in Haifa

Die Hisbollah erklärte heute Morgen in einer der ihr angeschlossenen Zeitungen, dass sie sich gemäß der Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates nicht nördlich des Litani-Flusses zurückziehen werde.
Die vom Iran unterstützte Terrormiliz erklärte, dass sie einen solchen Rückzug nur dann in Erwägung ziehen würde, wenn sich die israelische Armee zunächst bis südlich von Haifa zurückziehen und das gesamte obere Galiläa unverteidigt lassen würde.
Wie die israelische Führung in letzter Zeit angedeutet hat, wird sich das Hisbollah-Problem nicht ohne Krieg lösen lassen. (Israel Heute)

Haifa
Yehoshafat Street (nicht ganz von Google indiziert), auf dem Weg vom Bahnhof in Akkon zur Altstadt – am Ende der Straße ist der Strand.

Es war zu Fuß vom Bahnhof Akkon in die Altstadt ein bisschen weiter als gedacht, und zwischendurch musste ich noch umkehren, weil am Strand militärisches Sperrgebiet war, das Google nicht richtig anzeigte. Über Akkon habe ich schon alles geschrieben, was mir wichtig ist. Vermutlich war die Stadt zur Römerzeit und auch unter den Kreuzrittern prächtiger und belebter und schöner als heute.

The port of Akko became the centre of trade with the coastal cities of the Aegean Sea and the Black Sea, Italy and North Africa. For the first time, a Roman road was built from Akko to Antioch.

Akkon

Man konnte damals also von der südlichen Türkei bis nach Akkon laufen oder reiten – ohne „Grenzkontrollen“. Heute wäre das nicht möglich.

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Blick vom arabischen Café Al Fanar und vom Akko Old City Waterfront Wall

Außer dem Museum der Zitadelle waren auch hier alle „Sehenswürdigkeiten“ geschlossen, unter anderem der Fluchttunnel der Tempelritter von der Altstadt ans Meer. Tunnel sehen immer gleich aus, und es gibt Videos dazu – ich muss den beim nächsten Mal nicht unbedingt sehen.

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Man sollte sich mit der interessanten Frage auseinandersetzen, warum es erst im Kapitalismus Museen gibt, die sich mit der Vergangenheit beschäftigen. Warum hatten die Römer keine Museen, die zum Beispiel etwas über die ägyptischen Pharaonen erzählten? Die zeitliche Distanz zwischen dem antiken Rom und der ersten Dynastie der Pharaonen ist genau so groß wie die zwischen dem Imperator Augustus und heute – zwei Jahrtausende. Die Pharaonen ließen ihre Armeen auch durch Akkon marschieren. Im Museum der Zitadelle ist ein Foot fragment of a grey granite offering-stand of the 29th-dynasty Pharaoh Achoris (393-380 BCE).

Akkon war schon eine Stadt, als in Mitteleuropa die Schnurkeramiker die Himmelscheibe von Nebra verbuddelten.

Die Stadt Akkon ist eine der ältesten ununterbrochen bewohnten Stätten in Israel. Der Name Aak, der auf den Tribut-Listen <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Thutmosis_III."<Thutmosis III. (ca. 16. Jh. v. Chr.) erscheint, wird mit dem Namen Acre in Verbindung gebracht.

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Am 26.10.2023 hatte ich das Museum der Zitadelle eingehend beschrieben. Hier würde sich ein 3-D-Modell wie beim Davidsturm in Jerusalem gut machen, da die Anlage seit zweitausend Jahren immer wieder überbaut und komplett neu gebaut wurde und man eigentlich nie genau weiß in bzw. auf welcher Schicht man gerade ist. Die Ebene der Kreuzritter-Zeit ist manchmal unter den Hallen, die man auf den Fotos sieht.

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Die Kreuzritter wurden Anfang des 13. Jahrhunderts aus Akkon vertrieben. Genau zu der Zeit wurde auch das Nibelungenlied niedergeschrieben. Auf Wikipedia liest man: Im August 1290 kam es zu einem Massaker an den muslimischen Händlern in Akkon. Auch einige jüdische und christliche Einwohner fielen den Unruhen zum Opfer. Verübt wurde dieses Massaker durch betrunkene, demoralisierte, seit Wochen zum Nichtstun verdammte lombardische und toskanische Kreuzfahrer meist bäuerlicher Herkunft…

Akkon

Die Belagerung Akkons durch die Muslime im Jahr 1291 ist eines Hollywood-Schinkens würdig: Einige Verteidiger und Zivilisten konnten sich auf die wenigen Schiffe im Hafen retten, darunter König Heinrich II. und der schwer verletzte Johanniter-Großmeister Jean de Villiers. Bei Einbruch der Nacht befand sich Akkon in der Hand von al-Ashraf Chalil, mit Ausnahme der Eisenburg, dem befestigten Hauptquartier des Templerordens. Dort hatten sich die Templer unter dem Kommando ihres Marschalls Pierre de Sevry mit ein paar überlebenden Bürgern verschanzt. Verhandlungen über die Kapitulation gegen freien Abzug scheiterten am 27. Mai, woraufhin der spätere Templergroßmeister Thibaud Gaudin im Schutz der Nacht mit einem Schiff nach Sidon entkam, wohin er den Ordensschatz der Templer evakuierte. Die Mameluken hatten die Eisenburg inzwischen unterminiert, sodass sie schließlich am 28. Mai einstürzte und die Verteidiger unter sich begrub. Am Ende entkamen sieben Johanniter- und zehn Tempelritter über See, Deutsch- und Lazarus-Orden hatten keine Überlebenden.

Die letzten überlebenden Kreuzritter sind damals durch den Gang geflüchtet, in dem ich auch war. Da laufen dann Filme im Kopf ab, zusammen mit der passenden Musik. Aber vermutlich hätte ich als Zeitgenosse eher zu den Muslimen gehalten, weil die damals „zivilisierter“ waren als die Christen.

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Das Gefängnis, das ich nur von außen betrachten konnte, würde ich mir noch anschauen. Welche Schicksale haben diese Mauern über Jahrhunderte gesehen!

Mit Ablösung der Besatzungsverwaltung Occupied Enemy Territory Administration South (OETA South) und Übergang zur regulären britischen Zivilverwaltung im Jahre 1918 wandelte die Mandatsmacht die gesamte Zitadelle zum Central Prison unter Aufsicht der Palästina-Polizei um. Die Mandatsmacht richtete auch eine Richtstätte für zum Tode Verurteilte ein. Nach der israelischen Eroberung Akkos am 17. Mai 1948 richtete Zahal in der Zitadelle ein Militärgefängnis ein, das nach Ende des Krieges um Israels Unabhängigkeit (Juli 1949) aufgelöst wurde. Anschließend bezog eine psychiatrische Klinik die Zitadelle.

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Cayphas am Weinberg Gottes

Haifa
Bisher habe ich noch keine Fotos doppelt gepostet, reloaded. Die Aussicht vom Nordhang des Karmel war so großartig, dass ich gar nicht mehr aufgehört habe zu knipsen (sagt man „knipsen“ auch beim Smartphone?).

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Haifa, deutsche Kolonie und mehr“ (23.20.2023).

Der heutige Name Haifas entstammt dem arabischen Gebrauch des Wortes al-Ḥayfah / الحيفة , was „die nahe“ bedeutet, und durch volksetymologische Umdeutung des Namens Cayphas entstand, den die Kreuzfahrer als Bezeichnung für Haifa von den Römern übernommen hatten. – Der Karmel oder Carmel (hebräisch כַּרְמֶל, abgeleitet von kerem ‚el, „Weinberg Gottes“; arabisch جبل الكرمل Dschabal al-Karmil) ist ein Gebirgszug in Nordisrael im Bezirk Haifa bei Tirat Carmel.

Haifa BusHaifa Bus

Noch einmal über die Busse in Israel, hier die Lokalbusse von Haifa: Alles nur vom Feinsten. Die Fahrgäste sind in drei Sprachen stets informiert, wo sie sind und was die nächste Haltestelle ist. Oben kann man das in der Mitte das Lesegerät sehen, das die Rav-Kav-Karten ausliest. Auf dem unteren Foto erkennt man, dass links ein Display den jeweiligen Standort anzeigt. Die grün beleuchtete Fläche spring von Haltestelle zu Haltestelle. Auch wer des Lesens nicht mächtig wäre, käme klar.

Haifa Hostel

Ich hatte in Haifa alles anders geplant. Caesarea, der Besuch in einem Kibbuz sowie in einem Fischerdorf fielen aus (wahrscheinlich war das eine Art Kontrastprogramm). Ich saß auf meinem Bett im <a href="Haifa Hostel, freute mich über ein Einzelzimmer, das ich für den Preis nicht erwartet hatte, und informierte mich, was zu tun sei. Wie schon erwähnt, fuhr ich mit dem Lokalbus zur Seilbahn und mit der nach oben. (Video auf Instagram, reloaded).

Haifa

Zwischendurch:
Sinwar wusste wahrscheinlich nicht, dass in der jüdischen Tradition das Volk Israel mit einem Ei verglichen wird. Wenn man ein Ei kocht, wird es im Gegensatz zu allen anderen Lebensmitteln härter, je länger man es kocht. Zum ersten Mal gab es sogar Mütter gefallener IDF-Soldaten, die von der Regierung die Fortsetzung des Krieges bis zum Ende forderten, und selbst linksgerichtete Israelis fordern nun dasselbe. Viele in Israel haben nach dem 7. Oktober ihre politischen Ansichten geändert und glauben nun nicht mehr an „Friedensverhandlungen“. (Israel heute)

Haifa

Ich habe erst jetzt herausgefunden, was auf dem Denkmal zu lesen ist: Quomodo ceciderunt fortes in bello. Es erinnert an die bei der Belagerung Akkos durch Napoleon (1799) gefallenen Franzosen. Warum das in einem Karmeliter-Kloster steht, weiß ich nicht. Der Mönch, mit dem ich redete, konnte mir das auch nicht erklären.

Haifa
Der Mann (von der Säule verdeckt) breitete gerade seinen muslimischen Gebetsteppich aus. Er wähnte sich vermutlich unbeobachtet. Außer mir und der arabischen Familie war dort niemand.

Zwischenruf: Das ehemalige Nachrichtenmagazin lamentiert heute wie gewohnt zugunsten der Araber herum: „… die Vorwürfe wegen unverhältnismäßiger Kriegsführung [werden] lauter.“ Wie misst man denn das „Lauterwerden“? In Dezibel? Und wer erhebt sie? Das könnte man als Journalist benennen, wenn man nicht nur etwas gegen Israel schreiben will. Und was ist eine „verhältnismäßige Kriegsführung“? Dass die IDF genau das macht, was auch die Hamas gemacht hat: Frauen vergewaltigen und bestialisch ermorden, Kinder töten, alte Leute entführen? „So fühlt man Absicht, und man ist verstimmt.“ (Goethe)

Haifa

Beim nächsten Mal in Haifa werde ich sicher die Treppen der hängenden Bahai-Gärten hinaufklettern, obwohl man in Friedenszeiten vermutlich von Touristen nur so umzingelt wird. Der Schrein des Bab wurde erst 1953 fertiggestellt.

Im Zuge des Palästinafeldzugs des Ersten Weltkrieges gegen die Streitkräfte der Mittelmächte Osmanisches Reich, Deutschland und Österreich-Ungarn eroberte britische (Sherwood Forester Yeomanry) und indische Kavallerie (Brigaden Jodhpur Lancers und Mysore Lancers) der Triple Entente Haifa, das sie am 23. September 1918 einnahmen. Deutsches Asien-Korps und osmanische Armee hatten die Stadt verteidigt, während ihnen Österreich-Ungarns Truppen in Palästina vom Karmel aus den Rücken deckten. Auf Veranlassung eines bahaitischen Soldaten im britischen Stab in Kairo, war über Baron Lamington Feldmarschall Edmund Allenby aufgetragen worden, die Sicherheit der Zivilisten Haifas und insbesondere jene des dort ansässigen Religionsführers Abdul-Bahā zu gewährleisten, dessen Glauben in der osmanischen Caesorapapie als Häresie galt, aber viele Anhänger in Britisch-Indien zählte.

Wenn die Schlacht von Haifa 1948 anders geendet hätte, wären die Bahai von den muslimischen Arabern vermutlich daran gehindert worden, die Gärten zu bauen.

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Noch Mal zum Mitschreiben: In Israel haben heute zahllose Religionen ihre „Hauptquartiere“ oder maximalheiligsten Stätten. Selbst ich als Religions- und Sektenexperte kann nicht alle auswendig aufzählen.

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Der Hafen von Haifa

Man könnte jetzt einen lustigen touristischen Wettbewerb beginnen, welche Stadt interessanter sei – Jerusalem oder Haifa? In der Kebara-Höhle am westlichen Steilhang des Karmel, südlich von Haifa, wurde 1983 bei archäologischen Ausgrabungen eine 60.000 Jahre alte Begräbnisstätte eines Neandertalers gefunden. Die ältesten bisher nachgewiesenen Spuren menschlicher Besiedlung des heutigen Stadtgebiets von Jerusalem sind keramische Ausgrabungsfunde der Kupfersteinzeit (um 4500–3150 v. Chr.) in Felstaschen des Südosthügels. Haifa ist also eindeutig älter, wenn man die archäologischen Funde nimmt. Welche Stadt kann schon von sich sagen, dass sie seit 60 Jahrtausenden bewohnt ist?




Hydra oder: Nimm dies, Hamas!

Hamas
Source: IDF

(Da nicht jeder den Telegram-Kanal der Israel Defense Forces konsumiert:)
„The Northern Gaza Strip Brigade is the second largest brigade of the Hamas terrorist organization. Hamas commanders were hiding in the tunnel, located under civilian residences and near the Indonesian Hospital, during the strike. With assistance from the IDF Intelligence Directorate and the ISA, IDF soldiers eliminated the brigade’s commander, Ahmed Al-Ghandoor, the Deputy Brigade Commander, Wael Rajab, and other senior operatives, including: the commander of the brigade’s support battalion, the head of the technical and operational support department, and the observation officer for the northern Gaza Strip. Ahmed Al-Ghandoor served as a member of the inner circle of Hamas‘ military wing. Al-Ghandoor was responsible for directing and managing all terrorist operations of Hamas in the Northern Gaza Strip area.

Parallel to the elimination of the commanders in the Northern Strip Brigade, the Commander of the Beit Lahiya Battalion, the Commander of the Central Jabalya Battalion, and other terrorists were also eliminated from this unit. Due to the damage to the command avenue and its infrastructure, the functioning of the Northern Brigade of the Gaza Strip was significantly damaged.

The Gaza City Brigade is the largest brigade in the Hamas terrorist organization. In Gaza City, there are many military posts, as well as weapons manufacturing and storage facilities embedded in the heart of civilian areas. Gaza City is a prominent example of Hamas’s use of the civilian population as human shields.

The IDF forces, under the intelligence guidance of the General Security Service and the Intelligence Division, eliminated four battalion commanders in the Gaza Brigade, among them: the commander of the Tsabra Battalion, the commander of the Shati Battalion, the commander of the Darj Tapah Battalion and the commander of the Shejaiya Battalion.

The Tsabra Battalion was significantly damaged and in addition to the battalion commander, commanders in the central command avenue were eliminated and infrastructure and the battalion headquarters were put out of use.

In the sector of the Shati Battalion, the IDF forces took control of central strongholds. The battalion is responsible for the central headquarters of Hamas, among them the Hamas headquarters at the Shifa hospital, whose underground infrastructure was thwarted. In addition, the head of the anti-tank in the brigade, the head of the air formation and the head of the naval formation were eliminated.

Attached is a photo of senior officials in the Northern Brigade of the Gaza Strip which was located during the fighting and was taken in a tunnel of the terrorist organization Hamas. Five commanders from those photographed in the photo were eliminated.

Attached is the unique documentation of the deputy commander of the Northern Gaza Brigade Wael Rajab from a tunnel inside the Gaza Strip. Wael Rajab was eliminated by the IDF at the intelligence direction of the ISA.“

Ich sehe das nicht so optimistisch. Die Anführer des Terrors werden ersetzt werden.




Si vis pacem

war

„Laut einem israelischen Beamten wollte die Hamas die verbleibenden weiblichen Geiseln nicht freilassen, um zu verhindern, dass sie öffentlich über das Erlebte sprechen. Stellen Sie sich vor, was das bedeutet«, schrieb Aviva Klompas, ehemaliges Mitglied der israelischen Delegation der Vereinten Nationen, im Anschluss auf Twitter/X.“

Ich habe mich umgesehen. Es ist schwer zu ertragen, was einem in „linken“ Kreisen so entgegenschwappt. Leider kenne ich niemanden, der mir das, was ich lesen muss, ins Gesicht sagt. Vielleicht sollte ich zu den Leuten gehen und sie zur Rede stellen, aber ich vermute, dass ich meine Zeit verschwenden würde.

Die Jungle World listet auf, was das Pack in der „Linken“ zum Thema Israel meint. „Gegen Israel geht immer“. (Ich weiß nicht, warum die Jungle World die Wagenknechte als „nationalistische Strömung“ bezeichnet und was genau sie damit meint. Aber Fakten werden natürlich überschätzt.)

Denn dabei wird deutlich, dass die Partei »Die Linke« weiterhin für alle unwählbar bleibt, die »Gegen jeden Antisemitismus!« nicht nur als hohle Phrase nutzen.

Ich habe aufgehört zu hoffen, dass sich mit den Wagenknechten etwas Neues und Vernünftiges durchsetzt. Wie auch? Das Personal bleibt dasselbe, und damit zum Beispiel auch die unsäglich abgedroschenen und sinnfreien Textbausteine wie „Sozialabbau“.

Das BSW und die daraus entstehende Partei stünden nach dem Versagen der Linken für die Wiederaneignung gesellschaftlich relevanter Oppositionsthemen, Frieden, eine gerechte Sozialpolitik und gegen die Verengung des Meinungshorizonts.

Was ist das für ein Geschwurbel? Ich eigne mir etwas an, verliere es, und eigne es dann wieder an? Was ist der Unterschied zwischen Themen und Oppositionsthemen, und kann man die verlieren und sich wieder aneignen? Mit einem Magneten oder mit einem Lasso? Bei „gesellschaftlich relevant“ sehe ich einen Haufen blutleerer Soziologen über Statistiken brüten und rätseln, ob Trotzki und Luhmann heute noch etwas bedeuten könnten. Bitte verengen Sie mir nicht meinen Meinungshorizont!

Frieden. Ältliche Frauen in Hippie-Klamotten, die sich an den Händen halten, und singen, dass einem die Ohren klingeln. Krieg den Palästen! klingt viel besser. Qui desiderat pacem, bellum praeparat.

Ich wiederhole mich gern: Liebe „Linke“, was wäre für ein sozialistisches Deutschland am besten: a) Waffenindustrie vergesellschaften, b) Waffenindustrie abschaffen und alle Waffen von Israel kaufen oder c) Polen oder Frankreich beitreten?




Ahuzat Bayit und Andromedas Felsen

Tel Aviv
Bisher habe ich noch keine Fotos doppelt gepostet. Diesen Sonnenuntergang am 21. Oktober in Tel Aviv mit Blick auf die Altstadt Jaffas hatte ich mehrfach fotografiert. Die Sonne steht immer ein bisschen anders.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Tel Aviv-Yafo, revisited“ (20.20.2023), „Von Kindergarten bis Bunker“ (21.10.2023), „Kalamata Yaffo, mediterran“ (21.10.2023), „Under the Iron Dome“ (21.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Tel Aviv

Jemand aus dem Publikum meinte, ich sei „israelhörig“. Damit dieser irrige Standpunkt korrigiert werden: Ich nehme durchaus andere Meinungen zu Kenntnis, aber sie überzeugen mich nicht. Etwa M.K. Bhadrakumar (Indian Punchline):
These are times when Israeli diplomacy is desperately in need of a success story as the country’s reputation is in the mud following its barbaric cruelty in Gaza.

Israels Reputation hat also gelitten? Die Juden sind immer schuld, wenn sie abgeschlachtet werden? Das kennen wir doch…(By the way: Bhadrakumars Vater war Kommunist.)

Curiously, the Hebrew-language daily newspaper published in Israel under the Ma’ariv Hashavu’a brand has just come out with a sensational report to the effect that between 2011 and 2023, Netanyahu rejected at least six plans presented by the Israeli intelligence agency Shin Bet — during the respective tenures of Yoram Cohen, Nadav Argaman, and the current head, Ronen Bar — to eliminate the leader of Hamas fighters in Gaza Yahya al-Sinwar (who apparently led the assault on October 7) and other senior members of the Palestinian movement.

So sensationell ist das nicht, sondern schon seit langem bekannt. Außerdem hat das Netanjahu selbst zugegeben. Man wird sehen. Wie ein deutscher Jude mir schrieb: Netanjahu wurde schon öfter abgeschrieben. Die Frage ist immer noch offen, wer ihn ersetzen könnte. Ein Ex-Soldat sagte mir in Tel Aviv: Die anderen seien genauso so „bad“.

Tel Aviv
Goldstar – mein erstes israelisches Bier, getrunken an der Bar des Abraham Hostel in Tel Aviv.

Wer sich von völkischen Meinungen erholen will, kann Elders of Ziyon lesen:
Just as there is no independent Hungarian nation in Transylvania and no Republic of Basque, there may never be a „Palestine“ — or rather, a second Palestine (Jordan being the first). Nothing says there has to be.

Genausowenig wie ein Scharia-Gerichtshof. Der Rest ist auch wahr: Die UNRWA, die Terroristen feiert und die wir finanzieren, sollte sich in Gaza nicht mehr blicken lassen.

Tel Aviv
Dachterasse des Abraham Hostel in Tel Aviv. Wir warteten auf Raketen und wären in den Bunker geflüchtet, aber es blieb an dem Tag ruhig. Unten: der Speisesaal.

Tel Aviv

Am 21. bin ich noch durch die Straßen Tel Avivs gelaufen, weil ich einen Mann ausfindig machen wollte, der mir ein Interview geben sollte. Der war aber erstens umgezogen, und als ich seine neue Wohnung erfragt hatte, nicht da – vermutlich war er eingezogen worden.

Foto unten: Balfour Street Ecke Maze Street. Ihr wisst, wer Balfour war?
Tel AvivTel Aviv

Was ist gar nicht wusste: Tel Aviv hieß früher Ahuzat Bayit (homestead – das findet man nicht im deutschen Wikipedia).

Tel Aviv

An dem Tag bin ich noch einmal zur Altstadt Jaffas, um dort etwas zu essen.

Wenn man sich die „Erklärtafeln“ durchliest, die dort überall herumstehen, lernt man gleich etwas über Geschichte: Die Mauer Jaffas war viel länger und wurde sogar unter den Ottomanen instandgesetzt. Aber die Briten ließen einen großen Teil abreißen, weil sie Platz für Eisenbahn und Straße brauchten. Von wegen Denkmalschutz. Die Ökonomie und der Profit zählen. Erst wenn die nicht mehr gebraucht werden, kann man dann Disneyland und Künstlerbehausungen gestatten. (Ihr wisst über die Jaffa Riots Bescheid? Ich komme immer von Hölzken auf Stöcksken.)

Tel AvivTel AvivTel AvivTel Aviv

Apropos Touristenkitsch Sehenswürdigkeiten in Jaffa aka Andromedas Felsen:
Der griechisch-mythologischen Legende nach fand hier die Opferung der Königstochter Andromeda an ein Seeungeheuer statt, welches von Perseus jedoch rechtzeitig bezwungen wurde, der daraufhin Andromeda zur Frau nahm.

Das ist eine schöne Geschichte, obzwar von Wikipedia holprig nacherzählt (man kann daraus drei verständliche Sätze machen).
Nach Euripides fragt Perseus Andromeda, welchen Dank er zu erwarten hat, wenn er sie befreit, woraufhin Andromeda antwortet: „Nimm mich mit, Fremder, als Dienerin, wenn du willst, oder Gattin oder Sklavin.“

Wieso werde ich das nie gefragt?

Tel Aviv

Noch mal Iron Dome. Ich halte diese „Geräte“, die am Strand herumstehen, für einen Teil davon, kann das aber nicht beweisen. Was sollte das sonst sein? (Das Foto ist in hoher Auflösung.) Lesen hier keine Raketenabwehrtechniker mit?

Tel Aviv

Mir fällt auf, dass ich sogar drei Mal in Tel Aviv war: Bei der Ankunft, nach der Rückkehr aus Tiberias und die letzten beiden Tage.

Tel AvivTel Aviv

Am nächsten Tag fuhr ich nach Haifa.




Gesundheit innerhalb planetarer Grenzen und andere Frontberichte

gesundheit innerhalb planetarer Grenzen

Eine Bitte an das Publikum: Ich habe das Gefühl, dass ich mich ständig zwischen aufquellendem Wahnsinn und allgemeinen Gehirnschrumpfungsprozessen bewege, wenn ich den Irrsinn, über den die Qualitätsmedien meinen berichten zu müssen, auf meine zahlreichen Ausgabegeräte gebeamt bekomme. Wie das Stammpublikum weiß, habe ich aus biografischen Gründen kein Problem mit der Attitude, alle seien bekloppt außer mir, aber ich hege doch Restzweifel. Falls ihr also meint, ich irrte in Gänze und alles sei ganz anders und es handele sich um das Gute, Schöne und Wahre, was ich falsch als breitgetretenen Quark interpretiere, dann sagt mir Bescheid! Bitte!

Gesundheitumweltklimafront

Aya Velasquez, die irgendwie besessen vom Thema „Impfen“ ist (was ich wertfrei meine, da man mir auch vorwerfen könnte, ich sei besessen vom Thema „Israel“), berichtet von einer Tagung des „justen“ Klima- und Impfmilieus: „Wir befinden uns zwischen zwei Pandemien.“ (Übrigens: Zu anderen Themen schwurbelt die Dame herum, dass es nur so raucht…)

Hitzetote. Zoonosen. Desinformationen. Zivilgesellschaftlich. Globale Dringlichkeits-Governance. Ökosozialer Umbau. [Frage an das Publikum: War Karl Marx ein „Transformationswissenschaftler“?]

Wenn ich mir die Hampelfrauen und Hampelmänner ansieht, die Velasquez in From von Screenshots dankenswerterweise der Nachwelt erhalten hat, wird mir ganz schlecht. Ob die Kubikkilometer heiße Luft, die dort produziert wurden, nicht dem Kapitalismus Klima schaden?

Förderer des “Public Health Forums” sind unter anderem die aus dem Graichen-Skandal bekannt gewordene Grünen-nahe Mercator-Stiftung, die „Deutsche Bundesstiftung Umwelt“ (DBU), der BKK Dachverband sowie die Bucerius Law School. Veranstalter des Kongresses waren das Center for Public Health Policy (CPHP), sowie der Verein „Deutsche Allianz Klima und Umwelt e.V.“, der sich ironiefrei und in aller Bescheidenheit mit KLUG e.V. akronymisiert. Medienpartner der Veranstaltung war unter anderem das Berliner Regionalmedium „Tagesspiegel“.

„Medienpartner“ heißt: Wir geben die Kohle und berichten wohlwollend, also jenseits aller journalistischen Pflichten und Gebräuche. Quod erat demonstrandum.

tagesspiegel gendern
Vorher (2021) und nachher (2023)

Mediengendersprachenfront

Apropos „Tagesspiegel“:

Da müssen schon sehr viele Abonnenten abbestellt haben. Bei dem missionarischen Eifer, mit dem die Medien die angeblich „geschlechtergerechte“ Sprache verbreiten, ignoriert man normalerweise den Willen der Rezipienten. Der Zeitung hat die Leser damals nicht gefragt, als man den Quatsch einführte, sondern erst nachher: …hat der Tagesspiegel sich nach ausführlicher Diskussion in der Redaktion Leitlinien für geschlechtergerechte Sprache gegeben. Der Kern dieser Leitlinien: Wir wollen sowohl fair und inklusiv als auch verständlich und undogmatisch schreiben.

Man schlug sich inbrünstig auf die Brust und versicherte sich nach stundenlangem Gelaber (ich glaube kein Wort davon), dass man nicht nur opportunistisch sei und dem gefühlten Zeitgeist hinterherliefe, sondern dass man klüger und moralisch besser sei als das gemeine Volk. Zu spät. Leser gehen woandershin, wenn man sie vergrätzt, und kommen nicht zurück.

Alle fürchten und zittern jetzt: Wird der DJV eingreifen?

Wie kann man „fair“ schreiben? Ich bemühe mich immer, möglichst unfair zu schreiben dergestalt, dass die, die gemeint sind, in die Tischkanten beißen und sich das Gebiss ruinieren. Inklusiv? Mich verstehen auch Behinderte, Liliputaner und afrodeutsche Lesben. Nur das Queerdenker-Milieu nicht – für die bin ich zu intellektuell.

ninth circle of hell
Weltklimakonferenz in Dubai

Aber was rege ich mich auf. Ich hatte gerade erst gefrühstückt, den Fußboden gewischt und schmutzige Wäsche in die Maschine gestopft. Der Tag sollte fröhlich beginnen…

Dirk Maxeiner recycelt Bullshit: Bei einem plötzlichen Wintereinbruch, so wird mir allenthalben mitgeteilt, handelt es sich um ein natürliches Wetterphänomen – und zwar sagen das die gleichen Leute, die bei einer Hitzewelle im Sommer die Vorboten der Klimakatastrophe wittern. Kleiner Tipp: Entweder ist beides Wetter oder beides Klima, ist mir so herum genauso recht wie andersherum, man müsste sich allmählich aber für eine Version entscheiden. Es sei denn, man heißt Stefan Rahmstorf, tritt am Potsdam Institut für Klimafolgenforschung auf und hat die Quadratur des Kreises erfunden: „Mehr Kältewellen wegen der Erderwärmung denkbar“.

Insgeheim warte ich sehnsüchtig auf ein Shitstörmchen auf X von den Blasenbewohnern aus Wokistan: Der Schröder zitiert die „Achse des Guten“, die bekanntlich rechts ist und boykottiert (Kontaktverbot!) werden sollte. Er zweifelt zu sehr an ewigen Wahrheiten wie der Klimaapokalypse. Aber leider zitiert er in jedem zweiten Satz Karl Marx – das ist nur eine geschickte Tarnung, dass man ihn nicht als Rechten beschimpfen kann.

Israel
Raketenangriffe auf Tel Aviv gestern (Version nachmittags)

Gazafront

Mehrere gute Nachrichten. Araber rufen Araber dazu auf, die Waffen niederzulegen.
Ra’am chairman MK Mansour Abbas becomes the first Arab party leader in Israel’s history to publicly call on the armed Palestinian factions to demilitarize and work with the Palestinian Authority in order to establish a Palestinian state through non-violent means.

Und jetzt die schlechte Nachricht: Einen weiteren arabischen Staat in Palästina wird es nicht geben.

Gut: Immer mehr orthodoxe Israelis greifen zu den Waffen, anstatt den ganzen Tag fromme Legenden zu studieren und höhere Wesen zu verehren (was nichts gegen die Hamas hilft).

Und jetzt die schlechte Nachricht: Es sind nur die Männer. Es wäre doch viel schöner, wenn die bad guys Sekunden vor ihrem verdienten Ende noch das Gesicht einer Frau sähen.

Außerdem gebe es in Israel eine merkwürdige Datenarmut, berichtet die Jerusalem Post: During a recent visit by senior officers to various brigade headquarters, a troubling revelation came to light. It became apparent that surveillance camera footage along the border, dating back to the day the war broke out, had mysteriously vanished. Furthermore, critical recordings from the Oct. 7 massacre had been removed from the central database. These developments have raised suspicion and fueled a sense that everyone is primarily looking out for their own interests with an eye on what comes next.

Nimm dies, Baerbock! Israel heute: Bisher haben israelische Truppen in Gaza 800 (!) Tunnel freigelegt, die zu unterirdischen Hamas-Einrichtungen führen. Und das betrifft nur die Gebiete, in denen die IDF derzeit tätig ist. Verstehen Sie die enormen Kosten für den Bau dieser unterirdischen Anlagen. Das gesamte Geld, das die internationale Gemeinschaft über die Palästinensische Autonomiebehörde nach Gaza gepumpt hat, floss in den Bau dieser Tunnel und Bunker.

Festliche Front

Es ist übrigens bald Weihnachten. Und morgen feiert meine Mutter ihrem 98-sten Geburtstag. Wir werden eine kleine Party machen.




Verstörende Gewalt

ninth circle of hell
Die 72 Jungfrauen warten schon auf die Hamas und ihre Sympathisanten

Es fiel mir schwer, das Folgende zu lesen – und ich bin eigentlich nicht zimperlich. Mir fiel unsere unsägliche Außenministerin ein: „Annalena Baerbock fordert größtmögliche Rücksicht auf Zivilbevölkerung“. Nein. Die Zivilbevölkerung unterstützt mehrheitlich die Hamas. „Jagt sie alle bis in den neunten Kreis der Hölle„, kommentierte jemand den Artikel.

>> Die folgenden Aussagen [hinter der Paywall der „Welt“] enthalten Beschreibungen verstörender Gewalt. Wer dies nicht ertragen kann, sollte an dieser Stelle aufhören, zu lesen. << Mehr als 50 Tage hat es gedauert, bis die UN sich entschlossen, wegen sexueller Gewalt durch die Hamas zu ermitteln. Dabei liegen unzählige Beweise vor. (...)

Ein Polizist der zuständigen Einheit 443 trägt die Zeugenaussage einer Überlebenden vom Nova-Festival vor: „Es begann mit einem kurzhaarigen Mädchen. Ich sah sie in einer Situation, in der sie auf den Knien saß, bettelnd. Ein Terrorist steht über ihr und spuckt ihr ins Gesicht. Mir wurde klar, dass er ein Handy hielt, er machte Fotos, und schoss ihr dann in den Kopf. An den Ort, an dem wir uns versteckten, brachten sie alle Frauen. Sogar Köpfe von Frauen. Ich erinnere mich an eine Situation, in der jemand auf ein Mädchen gesprungen ist, und sie vergewaltigte, und sie anschließend von einem zum anderen gereicht wurde. Sie waren alle als Soldaten verkleidet. Ich hörte Schreie auf Arabisch. Das Mädchen, das sie vergewaltigten, war noch am Leben, stand auf ihren Füßen und blutete aus dem Rücken. Ich erinnere mich, wie der Terrorist an ihren Haaren zog, die Frau war nicht gekleidet, er schnitt ihr die Brüste ab, warf ihre Brüste auf den Boden und spielten damit, und sie zogen sie weiter. Ich erinnere mich, dass jemand in sie eingedrungen ist, dann schoss er ihr in den Kopf. Er zog seine Hose nicht hoch. Er schoss ihr mit heruntergelassener Hose in den Kopf.“

Die für ihre kritische Haltung gegenüber der israelischen Regierung bekannte Organisation Physicians for Human Rights zitiert in einem Bericht einen männlichen Überlebenden, der angab, sich in einem Busch versteckt zu haben: „Die Terroristen, Leute aus Gaza, vergewaltigten Mädchen. Und nachdem sie sie vergewaltigt hatten, brachten sie sie um, ermordeten sie mit Messern … Sie lachten. Sie haben immer gelacht. Ich kann nicht vergessen, wie sie in dieser Situation gelacht haben.“

Und Rami Schmuel, einen Organisator des Nova-Musikfestivals: „Wir fanden nackte Frauen, sie waren entkleidet und ihre Beine waren weit gespreizt.“

Ein Sanitäter, der eines der Häuser im Kibbuz Be‘eri betrat, berichtete mehreren Medien: „Ich sah zwei Mädchen dort liegen, eines auf einem Bett, eines auf dem Boden, in ihrem eigenen Schlafzimmer. Und das Mädchen – ein 14- bis 15-jähriger Teenager – liegt auf dem Boden auf dem Bauch, ihre Hose ist heruntergezogen und sie ist halb nackt, ihre Beine sind gespreizt, weit geöffnet, und auf ihrem Rücken befinden sich Spermareste. Jemand hat sie gleich nach der brutalen Vergewaltigung hingerichtet.“

In der Knesset berichtet Ersthelfer Haim Otzmagin, was er in einem Haus in den zerstörten Kibbuzim an der Grenze zum Gaza-Streifen sah: „Wir nähern uns dem Eingang des Zimmers. … Wir beginnen langsam einen Frauenkörper freizulegen. Einen nackten Körper. Eine nackte Frau mit einem spitzen Objekt, das im Intimbereich ihres Körpers steckt. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Ich habe …(seine Stimme bricht, Anm. d. Redaktion) … ich habe davon Bilder auf meinem Handy. Das sind keine Fake-News, ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich habe Schädel gesehen. Ich habe elf tote Terroristen gesehen, übereinandergestapelt. Ihre Körper sahen ganz aus. Aber direkt neben ihnen lagen die Schädel von drei toten Kindern. Ich habe sie aufgesammelt. Ich habe sie fotografiert. Und das ist nur eine von vielen Geschichten.“

ninth circle of hell




Unzusammenhängendes zusammenhängend erklärt

Tiberias Hostel Israel
Mein Arbeitsplatz im Tiberias Hostel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, garniert mit einem parteiischen Blick in das Weltgeschehen und die bürgerliche Presse.

Irgendwelche Klimakonferenzen interessieren mich einen Scheiß. Die Waffenruhe in Gaza ist vorbei. Die IDF tut, was getan werden muss. Viele Israelis meinen, dass man keine Rücksicht nehmen sollte. Daran ist etwas Wahres.

Ceterum censeo: Danach ist die Hisbollah dran. Ich befürchte daher, dass ich 2024 noch nicht auf die Golanhöhen kann.

Mittlerweile berichten immer mehr Medien, dass man genug wusste, um gewarnt zu sein, aber niemand hat das ernst genommen. Ich verstehe das nicht – war es Arroganz? Schlamperei? Oder zu viele Religioten beteiligt? Oder haben Männer Frauen nicht zugehört?

Tiberias Hostel Israel

Übrigens: Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober wandte sich der Bürgermeister von Berlin-Neukölln, Martin Hikel (SPD), an Vereine, Kulturzentren und alle Religionsgemeinschaften im Bezirk und bat sie darum, eine von ihm verfasste „Gemeinsame Erklärung“ zu unterzeichnen: Der Frieden in der Hood soll bewahrt werden, alle Menschen in Neukölln sollen sicher leben dürfen. Von den zehn großen Moscheegemeinden in Neukölln unterschreibt keine.

And now for something completely different. Natürlich interessiert das niemanden, aber da ich zwei Mal in Guyana war, bin ich besorgt, dass dort der nächste Krieg ausbrechen könnte. Die Venezolaner sind bescheuert genug, den anzufangen (natürlich aus innenpolitischen Gründen und weil es dort Öl gibt).

Guyana hat nur 4000 Soldaten, darunter auch Frauen. Die Venezolaner können rund 300.000 Mann aufbieten. Auf einen Soldaten Guyanas kommen also 75 von Venezuela.

Das heißt aber nichts. Man erinnere sich an den Falklandkrieg. Guyana war britische Kolonie. Ein Flugzeugträger braucht eine Woche nach Guyana – bis zu den Falklands wäre es fast doppelt so weit. Wenn die Briten um Hilfe gebeten würden, machten die die venezolanische Armee ziemlich schnell platt. Wer einmal lateinamerikanische Soldaten erlebt hat, weiß, was ich meine. Es träfen unterschiedliche Welten, Traditionen und Mentalitäten aufeinander, so wie Spanier versus Azteken. Außerdem ist der britische Premierminister Hindu und hat indische Wurzeln. Rund ein Drittel der Einwohner Guyanas sind auch Hindus. Man ahnt, wo die Sympathien liegen.

Dagegen spricht, dass Venezuela gute Beziehungen zu Russland hat. Die Russen sind imstande, die Venezolaner aufzuhetzen, nur um einen weiteren Kriegsschauplatz zu eröffnen.

Apropos Lateinamerika. Der neue Präsident Argentiniens ist zum reaktionären Judentum übergetreten, zum Chassidismus. „Die für Frauen vorgeschriebene Kleidung besteht aus langen Röcken für Mädchen, Strumpfhosen und langen T-Shirts auch im Sommer.“ Viel Spaß damit in Argentinien.

Tiberias Israel
Blick von der Dachterrasse des Tiberias Hostel

And now for something completely different. Berliner Zeitung: Corona-Aufarbeitung: „Wir können nicht den Mantel des Schweigens darüberlegen“. Die Juristin Jessica Hamed erklärt, warum es eine juristische Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen geben muss. Die Autorin ist offenbar herausragend kompetent, wenn man sich ihre Biografie ansieht, und wäre sofort meine erste Wahl als Strafverteidigerin, wenn ich eine brauchte, residiert aber leider in Wiesbaden.

Tiberias Israel
Straßenbegleitgrün in Tiberias

And now for something completely different. Man kann das auch so formulieren: Ein Milchmann trifft sich mit einer Chinesisch sprechenden Lesbe zum Essen. Das ist ja schlimm, und alle müssen sich aufregen (Chor im Hintergrund: Kontaktschuldig! Kontaktschuldig!)

Als besorgter Bürger fragt man sich auch, warum es denn ein „Nobelrestaurent“ im noblen Cannes sein musste? Warum nicht eine noble Currywurstbude? Mit den Nobelrestaurants ist es wir mit den Journalistenpreisen: Man lobt sich gegenseitig und versichert sich seiner Großartigkeit und hofft, dass das jemand glaubt.

Da wir gerade bei Lifestyle-Themen sind: Was hindert deutsche Journalisten eigentlich konkret daran, das Wort fuck auszuschreiben? Was sagt der Presserat? Schmutzige Wörter wie Kacke, Pisse, ficken und die jeweiligen Begriffe in allen anderen Sprachen darf man weder sagen noch schreiben? Und warum nicht? Sind doch alles feige Surensöhne, hinterfotzige.

Busbahnhof Tiberias (Foto unten)
Tiberias IsraelTiberias Israel Busbahnhof
Auf der Strecke von Tiberias nach Tel Aviv

„Guns save lives. We see it time after time“, sagte einer der üblichen Verdächtigen. „I will continue with my policy of distributing weapons everywhere, both to emergency response teams and civilians“. Das ist in Deutschland „rechts“. Früher war das revolutionär und links. O tempora, o mores.

Israel

„We will still have around two million people in Gaza, many of whom voted for Hamas and celebrated the massacre of innocent men, women, and children.“ – „The West should welcome Gaza refugees.“ (Danny Danon) #wirschaffendas

Manchmal fasst man sich nur an den Kopf. Das „Flüchtlingshilfswerk“ der UN kooperiert mit der Hamas, und wir finanzieren das. Diese Organisation ist schlicht Antisemitenpack. Die Israelis hören gar nicht hin, und das ist auch gut so.

Burks in Israel
Tel Aviv am 20.20.2023

And now for something completely different. Die Russen gewinnen.

Tel Aviv Israel




Mount Arbel am Wadi Hamam, an den Hörnern von Hittin gepackt, revisited

mount Arbel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Mount Arbel am Wadi Hamam, an den Hörnern von Hittin gepackt“ (18.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Die Skizze der Tafel oben zeigt genau den Weg, den ich im Arbel Nationalpark am 18.10.2023 genommen habe. „Das sehr reizvolle Naturgebiet durchziehen einfache bis schwere Wanderwege, unter anderem auch den Israel National Trail, den legendären und mit 940 Kilometern längsten Wanderweg durch Israel.“ Beim nächsten Mal würde ich den Weg „links“ (östlich) herum wählen. Den National Trail kann man schon per Google fotografisch erlaufen. Ich habe das aber nicht vorher getan, weil ich ursprünglich nur eine Nacht in Tiberias bleiben wollte. Wenn man schon weiß, was einen erwartet, ist es auch nicht besonders spannend.

Nationalstrasse 90 Israel

Wie ich schon schrieb, fuhr ich eine Haltestelle zu weit bis nach Migdal (Foto unten) und musste wieder zurücklaufen bis Magdala (Foto oben), wo die Straße zum arabischen Hamaam abzweigt.

In Israel war ich mir manchmal nicht sicher, ob ich auf einer „Autobahn“ war oder nicht. Die Straße nach Hamaam hat keinen Standstreifen, und ich musste manche Male auf den „Acker“ ausweichen, weil Autofahrer so dicht hupend an mir vorbeifuhren, dass ich zweifelte, ob sie mich nur warnen wollten oder ob Fußgänger dort überhaupt nichts zu suchen haben. Jetzt weiß ich, dass der Israel National Trail ein wenig nördlich der Straße verläuft… Ich bin rund fünf Stunden keinem Menschen begegnet – vom Ausstieg aus dem Lokalbus bis oben auf dem Mount Arbel. Das wird vermutlich nie wieder so sein.

mount Arbel

Während es hier gerade bei minus zwei Grad heftig schneit, versuche ich mir das Wadi Hamam vorzustellen (aka Wadi al-Hammam), also 34 Grad mehr und steil bergauf. Und dann noch Tausende von Kreuzrittern in Kettenhemden und eisernen Helmen, die durch eben dieses Wadi nach der verlorenen Schlacht bei Hattin an 4. Juli 1187 vor den Muslimen flohen…

mount Arbel

Das kleine Dorf Hamaam (Foto oben) existierte bereits zur Römerzeit. Juden lebten hier schon, als es noch gar keine „Palästinenser“ gab. (Vgl. Foto unten rechts). Eine kleine Hinweistafel (Foto unten links) weist auf die bewegte Geschichte auch in der Neuzeit hin, aber wichtige Details fehlen.

Vor 1948 war Hamman ein Beduinendorf. Der Name bedeutet „Tal der Tauben“ (الحمام). Nach dem Unabhängkeitskrieg Israels siedelten dort auch arabische Flüchtlinge aus dem Hula Tal (aka Chulaebene) im Norden, zuerst am Fuß des Arbel. Auf der Tafel steht: „1975 they moved to their current location“.

Das klingt geheimnisvoll. 1975 war für die ganzen Welt ein bewegtes Jahr. Israel war wieder einmal von den arabischen Nachbarstaaten überfallen worden. Im Jom Kippur Krieg hätten israelische Panzer Kairo und Damaskus erobert, nachdem die ägyptsche und syrische Armee schon geschlagen worden waren. Aber die USA invenierten.

Der Arbel Nationalpark in Israel wurde am 24. März 1967 gegründet. Man kann vermuten, dass ein Beduinendorf direkt am Berg ein wenig störte und dass den Leuten ein neues dort samt Moschee gebaut wurde. (Informationen darüber habe ich nicht gefunden.)

mount Arbelmount Arbelmount Arbel

Welche Pflänzchen und Tierchen werden erwähnt? Der Echte Storaxbaum, der Libanon Braunwurz, Marder, Rosularia, Cristataria genezarethana (auch ChatGPT nennt mir keinen deutschen Namen dafür), Geckos, Schliefer, der eurasische Uhu, Mauerläufer, „Splendid Centauri“ kann ich nicht identifizieren, Gazellen, wilde Hyazinthen, Blaukehl-Hüttensänger (eine Drossel-Art), Ziziphus lotus („jujube“), Lanner Falken, der Adlerbussard. Die scheinbare Einöde ist doch ziemlich belebt. Die Schliefer habe ich gesehen und fotografiert. Sie sehen aus wie kleine Biber oder große Wühlmause. Aber sie sind so gut getarnt, dass ich sie auf den Bildern nicht wiederfinde. (Vielleicht hier?) Ameisen werden nicht gesondert erwähnt; die sind sowieso überall.

mount Arbelmount Arbelmount Arbelmount Arbel

Wenn man den Text von Flavius Josephus, der schon fast zwei Jahrtausende alt ist, liest, denkt man sofort an ein großartiges Thema für Sandalenfilme. Aber vermutlich wäre das ein zu exotisches Thema, und alle würden ohnehin denken, der Arbel sei identisch mit Masada.

mount Arbelmount Arbelmount Arbelmount Arbel

Die aufmerksamen Leser erkennen die Hörner von Hittin, aber ich habe zwei Fotos gemacht, die sich nur in winzigen Details unterscheiden.

mount Arbelmount Arbelmount Arbel

Das letzte Foto entstand beim Abstieg auf der anderen Seite in Richtung Arbel (das Dorf) nach Westen. Es ist nicht viel zu sehen, aber ich fand die Landschaft richtig schön, vielleicht auch deshalb, weil die Abendsonne ein sanftes, warmes Licht ergab.

Neben dem Ölberg war die mehr oder minder spontane Ersteigung des Arbel der Höhepunkt der Reise.

mount Arbel




Von Hierosolyma nach Tiberias

Mahane Yehuda Markt

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Ärger im Mahane Yehuda Markt (16.10.2023), Zum Harfensee aka Kinnereth aka Genezareth aka Galiläisches Meer aka See von Tiberias (17.10.2023) und Kinnereth, revisited (18.10.2023). Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.

Mahane Yehuda (hebräisch: מחנה יהודה, „Lager von Juda„) ist ein historisches Viertel in Jerusalem. Es wurde 1887 an der Nordseite der Jaffa Road gegründet und vom Konsortium des schweizerisch-christlichen Bankiers Johannes Frutiger und seinen jüdischen Partnern Joseph Navon und Shalom Konstrum geplant und verwaltet. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts umfasste es 162 Häuser. Ursprünglich von Bewohnern der oberen Mittelschicht bewohnt, wurde es ab Ende der 1920er Jahre zu einem Arbeiterviertel. Heute ist das Viertel Teil von Nachlaot. Der Mahane-Yehuda-Markt („der Shuk“) auf der anderen Straßenseite wurde nach dem Viertel benannt.

Mahane Yehuda Outdoor Marketplace has played a crucial role in Israel’s history. During the 1948 Arab-Israeli War, the market was a vital supply route for the Jewish forces fighting to defend Jerusalem. The market’s strategic location, between the Jewish and Arab neighborhoods, made it a target for Arab snipers. Despite the danger, vendors continued to sell their goods, and the market remained open throughout the war.

Mahane Yehuda Markt

Ein Markt, gefüllt mit Kleinbourgeois aka Händler, widerspricht der Logik es Kapitalismus. Man muss sich nur in deutschen Großstädten umsehen: Ein Markt wäre eine große Anzahl von so genannten „Tante Emma Läden“. Die sterben langfristig alle aus bis auf wenige – zugunsten von Supermärkten. Die Eisenbahnmarkthalle in Berlin-Kreuzberg ist ein perfektes Beispiel.

Touristen, die sich an orientalischen Skuks aka Suqs erfreuen, gehen zuhause zu Rewe, Lidl und Aldi, weil die Kleinhändler sich wirtschaftlich gegen die Konkurrenz der großen Ketten nicht halten können. Arme Leute können sich „neue“ Märkte wie die Kreuzberger Marheinekehalle gar nicht mehr leisten. Als ich das letzte Mal dort war, gab es noch nicht einmal mehr Currywürste.

Der Mahane Yehuda Markt soll angeblich der größte Markt Israels sein. Das wundert mich nicht, da – außer Jerusalem, Hebron, Safed und Tiberias – die meisten Städte nicht sehr alt sind und man dort gleich Supermärkte gebaut hat. Ein „kleinteiliger Markt ist auf lange Sicht ein Anachronismus.

Mahane Yehuha Markt
Strenggläubige Jüdinnen erkennt man sofort an den „unmodischen“ langen Röcken und daran, dass sie nicht aufgebrezelt sind. Sie sehen aber nicht viel anders aus als die Frauen der Mennoniten, Hutterer oder Amish People.

abraham hostelabraham hostel
Abraham Hostel Jerusalem

Sogar wenn ich mich auf mein geplantes Minimalprogramm beschränkt hätte, wäre eine Woche für Jerusalem viel zu wenig gewesen. Yad Vashem war geschlossen. Das Kidrontal mit dem Grab der Bnei Hesir und dem des Zacharias habe ich nicht wirklich erwandert. Die Gihonquelle, der Teich Siloah und der Hiskia-Tunnel stehen noch auf meiner To-Do-Liste. In Me’a Sche’arim bin ich auch nicht gewesen. Um das zu kompensieren, lese ich gerade Gott spricht Jiddisch. Orthodox war ich selbst, das muss ich nicht unbedingt noch mal in einer anderen Version ansehen.

Jerusalem
HaTsanhanim-Street, Jerusalem

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Terroranschlag und ein Krieg von der Hamas gegen Israel ausging, dass alle Welt auf das Land in Palästina blickte. Und dieser Krieg war nicht der erste und geschah zu der Zeit, da Netanjahu Premierminister Israels war. Und jedermann ging, dass er in den Krieg zöge, ein jeglicher in seine Einheit. Da machte sich auf auch Burks aus Deutschland, aus der Stadt Berlin, in das jüdische Land zur Stadt Tibrias, auf dass er sich ansähe, was es dort zu sehen gab.

Tiberias
Die Nationalstraße 77 in Israel, die nach Tiberias führt, ist von Google (noch) nicht indiziert worden. Mit Hitim Junction ist die Abzweigung nach Kfar Hitim gemeint.

Vermutlich sah Tiberias vor zweitausend Jahren wesentlich schöner und besser aus als heute. Auch Ende des 19. Jahrhunderts wäre die Kleinstadt eine Reise wert gewesen. Aber diese Betonburgen heute? Und die vergammelte Promenade? Ich würde noch einmal dort hinreisen, weil der Ort sehr zentral gelegen ist, um die Umgebung des Sees mit dem Jordan, Kapernaum usw. zu erkunden, am besten mit dem Fahrrad, und um zu sehen, wer eigentlich dort Urlaub macht. Vermutlich „normale“ Leute und nicht die Schickeria aus Tel Aviv.

TiberiasTiberiasTiberiasTiberias

Um die Stadt selbst kennenzulernen, braucht man nur einen Tag. Man kann alles erwandern oder mit Lokalbussen herumdüsen. Ich bin mir nicht sicher, ob sich das Leben in Israel schon 2023 normalisiert haben wird.

By the way: Israel hat das Schiff zurück, das vom Jemen aus gekapert worden war. Und: Der „palästinensische“ „Premierminister“ outet sich als das, was er ist. Denen soll man einen Staat zugestehen? Damit tut man der Menschheit keinen Gefallen.

TiberiasTiberias




Kvisch Achad zur nassen Wüste, revisited

dead sea Israel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Kvisch Achad zur nassen Wüste 16.10.2023). Zwei Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.)

dead sea Israel

Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich noch einmal zum Toten Meer will. Das Schwimmen in Salzwasser, womöglich mit einer Zeitung einem Smartphone in der Hand, mag ganz lustig sei, wenn man nicht untergeht, aber bei einem begrenzten Zeitbudget gibt es sicher schönere und interessantere Dinge in Israel zu sehen. Ich weiß auch, dass man total eingesaut wird durch den Schlamm am Ufer, was ich nicht spaßig finde. Vermutlich kann man in Ein Gedi besser baden, aber Touristenorte finde ich meistens nicht so attraktiv.

Die Wüste dort erscheint irgendwie feindselig und drohend, ganz anders als eine reine Sandwüste wie etwa Peru oder Venezuela. (Ja, ich hoffe, ich komme in meinem Leben noch in die Namib. Da müsste aber ein Mädel mitfahren, was notfalls Autos reparieren kann – davon habe ich keine Ahnung.)

Die Stimmung am Toten Meer sagt: Hier gehört der Mensch nicht hin. Und Fische und anderes Getier auch nicht. Man könnte gut Filme über die Hölle drehen, obwohl der Eingang zur Hölle aka Gehenna bekanntlich in Jerusalem ist.

Zwischendurch – Die ersten Geiseln sind freigekommen. „Wir müssen die Gewalt und die Zerstörung von Gaza stoppen. Wir müssen die Ausweitung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland stoppen, die zu Gewalt führt. Israel hat im Gazastreifen die größte Tragödie seit Beginn der Neuzeit begangen“, so der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez.“ Das ist wieder typisch. Kein Wort über die bestialischen Schlächter der Hamas. Nein, die Besiedlung von Samaria und Galiläa sollten nicht gestoppt werden. Einfach mal die Fresse Kresse halten, Sánchez. Und immer schön an Jabotinsky denken!)

dead sea Israel
Das ist nicht die Zufahrt zu Metsoke Dragot, wo ich ursprünglich zwei Tage bleiben wollte. Die Fotos von Google sind aber schon mehr als zehn Jahre alt. Ich denke, das Foto zeigt die Kreuzung vor dem Kalia Kibbuz.

Man kann auch mit Google die Route entlang fahren. An dieser Bushaltestelle bin ich aus- und ein paar Stunden später wieder eingestiegen (hinter dem Kontrollposten links, wo eine Milliarde Fliegen auf mich warteten. Wo kamen die her?). Herden von Dromedaren, die man bei Google bewundern kann, habe ich aber nicht gesehen.

dead sea Israel

Auch die Haupt-Nationalstraße 1 ist von Google indiziert worden. Ab und zu tauchten dort „Siedlungen“ aus wenigen ärmlichen Hütten auf, wie hier. Es könnte bei Al-Hathrura sein oder Sateh al Bahr-Wadi el Qatif. Oder gar Sha’ar HaGai am Wadi Imam Ali?

Wenn ich die Details eines Bildes studieren, fällt mir immer der Deutschunterricht meiner Schulzeit ein. Thema heute: die Bildbeschreibung. Links oben sieht man… nein, so macht man das nicht. (Auch nicht wie Homer.)

Kühe, Tränken (vermutlich ist in dem Tank Wasser), ein Traktor – aber was macht der weiße Stuhl rechts in der Hütte so allein? Sitzt da der Kuhhirte? Und warum muss man ausgerechnet da wohnen, ohne Zufahrt zu der Straße und ohne Wasser? Woher soll Licht kommen? Zünden die Kerzen an oder haben die Bewohner die Solarzellen, die ich als erstes anschaffen würde, irgendwo versteckt? Plumpsklos?

Des Rätsels Lösung: Die Straße führt durch das Westjordanland aka Cisjordanien aka Westbank. Die Araber von dort dürfen vermutlich genauso wenig auf die Straße wie ans Tote Meer.