Jauche trinken

Don Alphonso über den Hass im Netz oder: Taugt die Blutrache auch als Geschäftsmodell? Dazu auch derselbe: „Vorwärtsverteidigung“: „Nichts gegen eine faire Debatte, gern auch hart, aber diese ihre Jauche werden sie selbst trinken. Wie es der Zufall will, bereite ich gerade ein Nahkampf-Twitterseminar vor.“

Ich finde, der Don nimmt Twitter zu ernst. Das Usenet war schlimmer.

Internet für Deutsche Neuland

Infografik: Internet für viele Deutsche tatsächlich Neuland | Statista
(via Statista)

Unter Schlammhirnen

Frank Rieger: „Es gibt da draußen einfach jede Menge Leute mit bösem Willen, psychischen Problemen oder einer aufgestauten Menge Groll und Wut, die sie die Grundregeln des zivilisierten Miteinanders mißachten lassen. Das war schon immer so. Nur würde in der physischen Welt auch niemand auf die Idee kommen, eine zivilisierte Debatte über Geschlechtergerechtigkeit oder Flüchtlingsrechte in einem Stadion zu führen, in dem jeder der möchte ein Megafon in die Hand bekommt. Diskurse im Sinne eines produktiven, inhaltlich vorranbringenden Austausches von Meinungen und Ideen, der im besten Fall zu einer Weiterentwicklung und Synthese neuer, guter Gedanken führt, bedurften schon immer einer gewissen Segregation von den Schlammhirnen, denen nichts an intellektueller Weiterentwicklung liegt.“

Die Usenet-Laws, die vor allem Trolls angehen, gelten auch für Web-Foren und Blogs usw. Sie müssten nur noch mit aktuellen Beispielen aufgefrischt werden. „Hat man ein Ereignis genügend oft beobachtet, so kann man mit hinreichender Sicherheit ein Gesetz formulieren.“ Ich mache schon länger DFÜ als einige hier auf der Welt sind. Wer dazu das passende Gesetz findet, hat gewonnen. Wer nicht weiß, was DFÜ bedeutet, hat verloren.

Ermittlungsdefizite aufgrund des Einsatzes verschlüsselter Kommunikation

Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion der Partei „Die Linke“ (via Heise):
Durch die technischen Möglichkeiten der Sicherung (z. B. mittels PIN oder Passwort) wird die Auswertung der Beweismittel zunehmend verhindert oder erschwert. (…) In 97 Prozent der betrachteten 292 Fälle wurden lnstant-Messaging-Dienste mit zumeist integrierter Verschlüsselung verwendet, in über 70 Prozent der Fälle konnte die Nutzung von Kryptierung belegt werden. Bei allen der betrachteten Verfahren im Be reich der schweren Kriminalität (§ 100a Absatz 2 StPO) bestanden Ermittlungsdefizite, weil die Überwachung oder Auswertung verschlüsselter Kommunikation nicht möglich war.

Moment?! lnstant-Messaging-Dienste? Benutzen die Verdächtigen jetzt alle Gajim?

Cookies for ever

Aus der Tor-Mailingliste:
The Tor Browser is already having a hard time fighting against the numerous browser fingerprinting scheme that exists today. Telling people they will be anonymous using their normal Internet Explorer is misleading if not dishonest. Using evercookies will be enough to track them across restarts and networks.

Man spricht sich dort definitiv gegen das Projekt „anonabox : a Tor hardware router“ aus, weil es den Leuten Sicherheit nur vorgaukeln würde.

Bücher, die Strom brauchen

kindle

Nun, gut, da ich meistens politisch völlig inkorrekt per Amazon meine Bücher kaufe, habe ich mich vorerst auf das Kindle festgelegt.

Ich war doch sehr überrascht, dass mir Dieter Nolls Abenteuer des Werner Holt angeboten wurden, ein in der DDR in den frühen 60-er Jahren erschienenes Buch. Als ich für mein Buch „Im Griff der rechten Szene“ recherchierte, erzählen mir viele junge DDR-Nazis, dass dieses Buch ihre Lieblingslektüre gewesen sei. Offenbar ist das ein Longseller.

Wikipedia: „Die Abenteuer des Werner Holt ist ein zweibändiger, in den Jahren 1960 und 1963 erschienener Entwicklungsroman des DDR-Schriftstellers Dieter Noll. Die Popularität des ersten Bandes ‚Roman einer Jugend‘ zog eine Fortsetzung mit dem Titel „Roman einer Heimkehr“ nach sich. Basierend auf dem ersten Teil entstand 1965 der 165-minütige Schwarzweiß-Film Die Abenteuer des Werner Holt mit Klaus-Peter Thiele in der Hauptrolle. In der Polytechnischen Oberschule in der DDR gehörte der erste Band dieses Buches zum Lehrplan.“

Vielleicht sollt eich auch ein Buch über Flakhelfer schreiben. Wir ziehen ja jetzt wieder in die Ukraine in den Krieg, ungefähr an derselben Stelle, wo die Wehrmacht schon mal war. Ich hoffe, sie kommen bis nach Stalingrad – mit demgleichen Ergebnis wie damals.

Nun zu uns, Apple-User!

Fefe: “ So wenig Resthirn ist übrig bei typischen Apple-Usern, dass für sie jetzt Google Schuld ist. Denn wenn Apple Schuld wäre, dann müsste man ja eventuell sein Konsumverhalten ändern und deren Produkte nicht mehr kaufen. Und das geht ja nicht.“

Facepalm

„Diese Firma betreibt und bezahlt eine Abteilung mit Testern, aber lässt sie aus Sicherheitsgründen nicht an das zu testende Produkt ran.“ (Fefe)

Um welche Firma könnte sich sich wohl handeln? SCNR

Fragt doch mal in eurem „sozialen Umfeld“ nach, wer etwas mit dem Wort Facepalm anfangen kann und wie das Emoticon dazu aussieht.

Sittenpolizei, 2.0

„Sie erklären mit der Erstellung eines Beitrags, dass er keine Inhalte enthält, die gegen geltendes Recht oder die guten Sitten verstoßen.“ (Ständige Publikumskonferenz)

Kann mir mal jemand erklären, was die „guten Sitten“ im Internet sind? Ich dachte, die Sittenpolizei sei abgeschafft? Nicht in islamischen deutschen Foren und Blogs!

Es trifft hier nie die Falschen

Ruhrbarone (via Klaus Jarchow): „Bei ihrem Treffen, das an der Katharinentreppe stattfinden soll, wollen die Hooligans sich kennenlernen, und überlegen wie sie gegen Salafisten vorgehen können.“

Stalking

Don Alphonso über Stalking im Netz – lesenswert. Ich kenne das ja auch als Betroffener zu Genüge: „Es gibt typischerweise eine Entwicklung, die von der freien Meinungsäusserung über schlechte Witze bis zum Versuch reicht, andere aus dem Netz und der bürgerlichen Existenz zu vertreiben, und für all diese Stufen der Eskalation finden sich auch antreibende Claqeure.“ Auch beim CCC.

Internet bei 300 km/h im Tunnel

Nettes User-Posting bei Heise über Internet in Japan im Vergleich zu Deutschland. Fazit: „Die haben hier doch alle ein Rad ab!“ (Vgl. aber auch die Gegenmeinung und den Vergleich zwischen Deutschland und den Niederlanden.)

There must be some other reason

John Gilmore (u.a. Mitglied der EFF) fragt auf cryptome.org, warum man Apple glauben schenken sollte, wenn es um den Schutz der Daten geht.

Predicting the future

future

Fragmentarisch, tendenziös, mangelhaft und einseitig

Telepolis zitiert die Kritik des Programmbeirats:

Der Programmbeirat kam aufgrund seiner Beobachtungen zu dem Schluss, dass die Berichterstattung im Ersten über die Krise in der Ukraine teilweise den Eindruck der Voreingenommenheit erweckt hat und tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen gerichtet war. […] Jedoch sind in der Recherche – die vor Ort meist nur unzureichend geleistet werden könne – wichtige und wesentliche Aspekte nicht oder nur unzureichend beleuchtet worden, obwohl sie für ein Urteil über die Situation essentiell gewesen wären.

Wenn man sich die Mitglieder dieses Rates ansieht, erwartet man nicht viel. Um so interessanter die Kritik:

Differenzierende Berichte über die Verhandlungen der EU über das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine hätten gefehlt. Die „politischen und strategischen Absichten der NATO“ bei der Osterweiterung seien kaum thematisiert worden.

Leider wir der Programmbeirat kaum herausfinden, warum das so ist. Dazu müsste man ja die Begriffe „Kapitalismus“, „tendenzieller Fall der Profitrate“ oder „Imperialismus“ gebrauchen – un das geht ja in deutschen Medien gar nicht.

You have been tasked, key employee!

tasked

Spiegel online (Video mit gewohnt nerviger Zwangswerbung vorab): „German firm Stellar brings internet access to remote locations via satellite. Documents provided by Edward Snowden show, that the companys systems were hacked by the british GCHQ. Stellar-representatives and engineers are shocked.“

Hübsch finde ich die Stelle, an der der Name eines der Angestellten in den Geheimdienst-Dokumenten auftaucht und der Betroffene sichtbar schlucken muss. Das Passwort kann man aber schon beinahe raten…

Ich frage mich, warum sich die Leute aufregen. Wir haben doch schon seit langem das Telekommunikationsgesetz (TKG) §112, das die automatisierte Abfrage für unsere Geheimdienste regelt, die die Daten dann unter Freunden in die USA verschieben.

Das Ende ist nah!

Winfuture: „Fast gar keine Rolle spielt die klassische E-Mail für den persönlichen Austausch unter Jugendlichen. Nur 7 Prozent halten E-Mails für ein wichtiges Kommunikationsmittel.“

Nationale Kryptografie oder: Deutsche Schlüssel

Deutsche Schlüssel nur für Deutsche (via Fefe).
Bruhahahahaha.

Der einsame Jäger

„Ich habe damals gemerkt, dass alle anderen verrückt sind.“ (Gottfried John)

Ich habe einmal kurz mit ihm gesprochen, aks ich in den 80-er Jahren Taxi fuhr in Berlin. Er stieg an der Gedächniskirche aus, und ich fragte ihn: „Sind Sie nicht Jaider – der einsame Jäger?“ Er grinste und antwortete: „Das ist aber schon lange her.“

Ein großartiger Schauspieler ist tot. Schade.

/ignore

Ein Kommentar von Kristina Beer bei Heise, der mir aus der Seele spricht:

Ich empfehle, wenn man eine bestimmte Sichtweise überhaupt nicht ertragen kann, eine einfache Handlung, die man auch in Chats anwenden kann:
/ignore

image_pdfimage_print

← Next entriesOlder entries