Wann ist Nacht im Internet?

e-books

Boersenblatt.net (via Heise): „Jugendgefährdende E-Books fallen unter die Telemedien und dürfen nur zwischen 22 und 6 Uhr angeboten werden.“

Ich dachte erst, das stammte aus der Titanic oder dem Postillion. Dazu Kommentare aus dem Heise-Forum: „Wann ist Nacht im Internet? Oder sind die Shops ausschließlich in Deutschland aufrufbar per Geo-Block?“ Oder: „Wenn ich mir so ein Buch auf Papier bestelle, kommt der Postbote dann auch nach 22:00?“

Die meinen das ernst. Der klostertaugliche deutsche „Jugendschutz“ ist ohnehin Comedy pur, vergleichbar mit einem Ausflug nach Absurdistan oder einer Visite in einem Heim für gefallene Töchter aka „Besserungsanstalt“.

Mein Rat: Auch burks.de sollten Sie nur nach 22.00 Uhr aurufen, wo auch immer Sie sich auf der Welt gerade aufhalten.

Boshaft und fundamentalistisch

boshaft

Wer journalistische Standards auch für Blogger einfordert, gilt als boshaft und fundamentalistisch.

Merkels E-Mail und andere angebliche Hacks

Alvar Freude: „Oh, eine Mail von Angela Merkel noch.nicht.mal.mutti@irgendwo.pl. Das hat die Merkel doch bestimmt selbst geschrieben. Oder?“ (Mehr lesen]

Bericht aus der Realität

Heise-Forum: „Nach Trojaner-Angriff: Bundestag soll neues Computer-Netzwerk benötigen“. Jemand, der sich auskennt, kommentiert ein bisschen.

Stell dir vor, es ist Krieg und 100000 Personen spielen das

kriegsspiel

Deutschland ist in Gefahr

Stellungnahme der Eifel-Net Gmbh zur „Störerhaftung“ (via Fefe) : Die Sicherheit und „der Bestand der Bundesrepublik Deutschland“ seien in Gefahr, wenn das Gesetz geändert würde.

In der Eifel waren doch früher Vulkane. Kommen da noch immer irgendwelche Dämpfe aus dem Boden, vor allem in Euskirchen?

SuperTuxKart

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SuperTuxKart is a Free 3D kart racing game“. Sehr niedlich. für ein bisschen Adrenalin zwischendurch. Läuft bei mir sogar auf meinem Linux-Netbook.

Du warst immer für mich da

Fahrrad

Ich weiß nicht, welches der Winora-Fahrräder ich besitze, da die Website des Unternehmens mich zwingen will, weniger auf die Sicherheit meines Browsers zu achten, wenn ich navigieren möchte – was ich verweigere („Webdesigner“-Pappnasen am Werk!). Ich muss es aber loben: Ich sitze schon fast zehn Jahre darauf und fahre zur Zeit fast immer rund eine Stunde täglich zur Arbeit und zurück oder sonstwohin (Leibesübungen!).

Was ich an Frauen Menschen schätze – aber selten bekommen -, gilt auch für Fahrräder: Loyalität, Zuverlässigkeit, nur wenig Beziehungsgespräche, sportlich und tough sollten sie sein, aber dennoch geschmeidig.

Ich lebe polygam: Wenn es sich ergibt, werde ich auch meine beiden anderen Fahrräder wieder mal erwähnen.

Hill Climb Racing, revisited

hill climb racinghill climb racing

Hill Climb Racing“ für Android hatte ich hier schon lobend erwähnt.

Ich wollte schon immer mal mit einem dröhnenden LKW durch ein Atomkraftwerk brettern und strahlende Fässer durcheinanderkegeln… Das Spiel hat einen hohen Langzeit-Spaßfaktor.

Schöpferischwirtschaft oder der tägliche Wahnsinn

Was haben wir denn da so heute?

chip

Und nun zu etwas ganz anderem. „…reist Angela Merkel an die Unglücksstelle der abgestürzten Germanwings-Maschine. Verfolgen Sie den Besuch in Seyne-les-Alpes im Livestream.“ Warum sollte ich das verfolgen? Was habe ich davon? Dient Merkel der Wahrheitsfindung? Was ist eigentlich eine „Unglücksstelle“ – im Gegensatz zu einer „Glücksstelle“?

Und nun zu etwas ganz anderem. Ein Lobbyist der Musikindustrie wird Beauftragter für Digitale Ökonomie. Wieso denke ich jetzt an die abgedroschene Metapher, in der ein Bock und ein Gärtner vorkommen? Die „Kreativwirtschaft“, die dabei irgendwie mitspielt, interessiert mich. Synonyme: erfinderisch, künstlerisch, originell, phantasiebegabt, produktiv, schöpferisch. Ist Synonym von: einfallsreich, gedankenreich, geistreich, genial, gestalterisch, ideenreich, künstlerisch, musikalisch, original, originell, phantasiebegabt, phantasiereich, phantasievoll, produktiv, schöpferisch, spritzig, sprühend, witzig.“ Schöpferischwirtschaft? Und die anderen Wirtschaften schaffen nicht, sondern liegen auf der faulen Haut?

Denk ich an Wolf Schneider in der Nacht: „Was kann für Journalisten wichtiger sein, als die Experten unerbittlich auf klares Deutsch zurechtzustutzen? Daß manche Blähung sich dabei in Nichts auflöste, manche scheinbar wichtige Erklärung aufhörte, eine Nachricht zu sein, wäre ein möglicher Grenzfall, den wir herzlich begrüßen sollten. (…) Journalisten sind eingeschüchtert vom Imponiergehabe der Erperten, sie wagen es nicht mehr, aus „Öffentlichen Münzfernsprechern“ Telefonzellen oder aus „justiziellen Verfahrensabläufen“ Prozesse zu machen; sie haben kapituliert.“

„Eine Verzahnung und Vermittlung der bestehenden Initiativen und Strategien der Kultur- und Kreativwirtschaft einerseits mit der Digitalen Agenda und der innovativen Digitalisierung der Wirtschaft…“ Blablablabla. Ung. Ung. Ung. Ung. Hat diesen Satz ein Pressesprecher der „Linken“ verbrochen? Hört sich fast so an. So gedankenreich, geistreich, genial, gestalterisch, ideenreich, künstlerisch formulieren offenbar die SPD und die Schöpferischwirtschaft.

Jetzt muss ich erst einmal etwas kaputtmachen. (Nicht so auf die Details schauen!)

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Und nun zu etwas ganz anderem. Die New York Times denkt laut darüber nach, was passierte, wenn Facebook die Websites von Medien hostete, zum Ausgleich für den erzeugten Traffic aber dann die Nutzer auspionieren darf. Das Thema macht mich müde. Seit mehr als einem Jahr versuche in den DJV Berlin davon zu überzeugen, dass es einer Gewerkschaft nicht gut ansteht, bei Facebook offiziell präsent zu sein [Vorsicht! Facebook-Link!], anstatt vielleicht nur eine „Fanseite“ zu gestalten, die dann die Besucher zur eigenen Website umleitet. Sie kapieren es nicht. Sie wollen es nicht kapieren. Man fängt bei jeder Diskussion wieder bei Null an. Ich habe es so satt.

Und nun zu etwas ganz anderem. „Wir fordern von der Politik den Missbrauch der Leiharbeit abzustellen!“ WTF? Aber sklavenhandel Leiharbeit an sich ist super? „Missbrauch abstellen?“ Versteh ich nicht. Kann man auch Missbrauch anstellen?

Und nun zu etwas ganz anderem. Telepolis rechnet mit Matthias Bröckers‘ und Paul Schreyers Buch „Wir sind die Guten“ ab. „Ihr seid nicht besser“ Lesenswert! Man atmet auf, weil Thomas Dudek Fakten präsentiert, die viele – mich eingeschlossen – vermutlich noch nicht kennen. Das macht es dem Leser auch nicht einfacher, einen Hauch von Wahrheit herauszufinden.

Und nun zu etwas ganz anderem. „Die Anstalt entfällt – das Böse bleibt!“ schreibt der Schockwellenreiter und beruft sich auf die Nachdenkseiten: „Der Respekt vor den Toten verbietet für das ZDF die Satire der ‚Anstalt‘. Der Zynismus, dass die Börsenkurse von Lufthansa und Airbus durch den Flugzeugabsturz ‚unter Druck‘ gerieten, wird aber als wichtige Nachricht gehandelt.“

Fratzenbuch

Und nun zu etwas ganz anderem. Der kackbraune Pöbel und die dazu passende pesudo-intellektuelle Krawalleria aus Eimern Juristen und Ärschen Volkswirtschaftlern trifft sich offenbar gern und oft auch bei Bettina Röhl (Vorsicht! Facebook-Link!) und Roland Tichy („Wirtschaftsjournalist“), wenn man dort die Kommentare liest. Mir wird ganz schlecht, wenn ich das ansehe.

Ich muss jetzt etwas in Trümmer legen zum Ausgleich.

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Und nun zu etwas ganz anderem. Der Standard (via >b’s weblog): „Seit Jahresbeginn hält eine rätselhafte Serie von Todesfällen die Ukraine in Atem. Es handelt sich durchwegs um Politiker der früher regierenden Partei der Regionen des geflüchteten Ex-Präsidenten Wiktor Janukowitsch. Am Wochenende verunglückte nun sein Sohn Wiktor junior unter bisher ungeklärten Umständen tödlich.“ Das ist sicher nur ein Zufall…

Danke auch für den Hinweis auf >b’s weblog (immer gelesen): Das BILD-Blog (selten gelesen) fasst zusammen, was sich die Boulevard-Medien über Griechenland zusammengehetzt haben.

Mir reicht es für heute…

Seid gefälligst zufriedener!

FAZ.net: „Wie Twitter und Facebook die Wirklichkeit verzerren“.
„Alle Kriterien, die Facebook anwendet, sind letztlich Werkzeuge, um den Feed zu manipulieren, in den meisten Fällen mit der Intention, unsere Zufriedenheit zu erhöhen.“ (Philip Napoli, Professor für Journalismus und Medienstudien an der Rutgers University in New Brunswick)

Burks.de hat auch genau das Ziel: Die wohlwollenden Leserinnen und geneigten Leser zufriedener zu machen. SCNR (Nein, nicht „die Zufriedenheit erhöhen“.)

Weithin gebräuchlich

flash

Zufällig nutze ich Firefox für Linux.

Wie schrieb Spiegel online am 02.02.2015? „Gravierende Sicherheitslücke: Experten raten erneut zum Abschalten des Flash-Players“. Aber sie selbst wollen die Nutzer dazu verführen, den Mist wieder anzuschalten. So ist das bei fast allen Sicherheitsrisiken: Die Mainstream-Medien scheren sich den Teufel darum. Der Nutzer soll dumm gehalten werden. Das ist das Geschäüftsmodell. Sonst funktioniert ja ihr eigenes nicht mehr.

Both stubborn & pissed – ein Sittengemälde

questionable relationship goals

Shitstorms sind irrelevant. Die deutsche „Netzgemeinde“ ist auch irrelevant, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Wenn man das laut sagt oder die Platzhirsche (im Bonsai-Format) ärgert, wird man „sozial“ geächtet, (weder zitiert noch verlinkt); der „Gemeinschaftsentzug“ als gefühlte Strafe funktioniert eben nicht nur bei den Zeugen Jehovas, sondern auch bei Vereinen wie dem DJV oder bei deutschen Bloggern. Die „Strafe“ wirkt aber nur dann, wenn das „Opfer“ auch mitmacht.

Ich kannte Tilo Jung bisher gar nicht. Ein Journalist, der sich „naiv“ nennt, ist kein Journalist, sondern nur ein ahnungsloser Trottel. Als Attitude, um sich zu vermarkten, geht das nur, wenn man dann auch den Eulenspiegel machte – aus der Perspektive der kleinen Leute die da oben lächerlich aussehen lässt. Über „Krautreporter“ hatte ich schon Don Alphonso zustimmend zitiert und werde natürlich – wie er – recht behalten.

Über Tilo Jung sind ein paar Frauen verbal hergefallen. Darüber ist gewohnt schmallippig geschrieben fantasiert worden:
Jung hat nicht irgendeinen dummen Witz gemacht, abends, in der Kneipe, angetrunken, rausgerutscht. Er hat Bilder gepostet, die sexistisch und chauvinistisch sind.

Alles falsch. Stimmt einfach nicht. Aber dazu hätte frau recherchieren müssen, anstatt den Bauch denken zu lassen. Das Bild (vgl. oben) wurde von einer Frau veröffentlicht und „verantwortet“, von Stephanie Anderson – „Professional Mindian / lover of trash and BuzzFeed Oz Staff Writer“. Jung hat das Bild nur retweetet, also zitiert. Das Original ist ein Tweet unter dem Titel „18 couples who’ve accomplished their questionable relationship goals“. Der Inhalt der Fotos passt zum Thema. Daraus stammt auch das Foto unten (die Hand ist weiblich!).

questionable relationship goals

So what? könnte man fragen? „Die Aufregung in den sozialen Medien der vergangenen zwei Tage“? Außer irrelevantem Gekreisch nichts gewesen. Doch: „Im Netz“ (im Usenet?) wurde jemand (wie?) „bestraft. Es gab – o Schreck, o Graus, ich fürcht‘ mich so! – eine „Teamsitzung“ bei dem vorbildlichen SchreiberInnen-Kollektiv den Krautreportern. Es kursiert sogar, was immer ein Kompliment ist, eine satirische Version des Nicht-Ereignisses.

Sexismus ist wie Dieter Nuhr blöd. Aber was ist „Sexismus“, um das sperrige „frauenfeindlich“ zu umschiffen? Ist es sexistisch, wenn eine Frau in der „Heute Show“ sagt, das Wort „Frau“ werde jetzt durch „Mensch mit Menstruationshintergrund“ ersetzt?

Sexismus ist wie Erotik: Alles spielt sich im Kopf ab. Ich könnte den Fußtritt, der vorgeblich im obigen Bild gezeigt wird (nein, wird er nicht – man denkt sich das hinzu), so interpretieren: Die vierteilige Bilderserie ist eine Allegorie auf das Verhalten von Männern, wenn Ehen auseinandergehen – und wie sich Frauen dabei fühlen. Stimmt nicht? Man beweise mir das Gegenteil!

Ich weiß nicht, warum sich Don Alphonso trotzdem so aufregt. Weil Juliane Leopold die Netz-Domina gibt? „Nedd amoi ignorier’n“, soll Karl Valentin gesagt haben.

Das Gekreische „im Netz“ ist einfach nur ekelhaft. Zum Glück hat auch ein Shitstörmchen immer nur die Lebenserwartung einer Drosophila. Wie bei allen Insekten ist es eine Eierfrage, wie man damit umgeht. Aber dazu ist Jung zu jung und naiv.

40 maps that explain the internet

Vox.com: „40 maps that explain the internet“. Sehr informativ, vor allem für die, die denken, „Internet“ und „World Wide Web“ seien Synonyme.

Inspiriert durch Ihren Browserverlauf

browserverlauf

Hahaha. Falsch geraten. Ich nutze einen Browser zum Surfen (Firefox mit paranoiden, das heißt vernünftigen Sicherheitseinstellungen), und einen anderen (SRWare Iron oder Chromium) zum Einkaufen oder dort, wo ich gezwungen bin, einige Dinge zuzulassen (Cookies, Javascript).

Außerdem habe ich die gesammelten blauen Bände hier. Warum sollte ich die noch einmal kaufen?

Ananke oder: DoS-Attacke der Glühbirne [Update]

Eine kaputte Glühbirne in einem Smart home fährt eine DoS-Attacke (via Fefe). Die ursprüngliche Story, von der die Süddeutsche abgeschrieben hat, gibt es bei Fusion. („The challenge of being a futurist pioneer is being Patient Zero for the future’s headaches.“ Lesenswert und zum Kringeln – wie auch die ältere Version in Wired.)

Das Thema hat Stanislaw Lem schon 1971 hinlänglich abgehandelt – in der Geschichte Ananke.

[Update] Dazu passt: „Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit von Geräten, vorherzusehen, zu welchem Zeitpunkt sie den größtmöglichen Ärger verursachen können.“ (Peter Glaser)

Netbook, tres chic

Netbook

Ich habe es ja aufgegeben, das UEFI-BIOS meines Laptops überlisten zu wollen, um Linux neben Windows zu installieren. Außerdem ist das Laptop für manche Zwecke zu groß; auf dem Tablet (Android) hingegen kann ich nicht wirklich längere Texte schreiben.

Also habe ich mir jetzt ein Acer Aspire Netbook zugelegt, das erfreulicherweise ohne Windows ausgeliefert wird. Dafür ist dann Linpus Linux drauf (Kommandozeile!).

Nach einigem Hin und Her habe ich dann doch von einem USB-Stick Ubuntu installieren können. (Geht immer mit usb-creator-gtk, und man muss die ISO schon heruntergeladen haben.)

Zensurweltmeister, reloaded and revisited

censorship

CNN Money (via Fefe): „The 3 places where Facebook censors you the most. – In certain countries, Facebook is faced with a draconian dilemma: censor your posts or the company gets banned.“

Deutsch bleibt eben Deutsch, da helfen keine Pillen.

Cyber-[bitte selbst ausfüllen]

Wie macht man einen Cyber-Bankraub? Die Antwort wissen die Experten in den Medien schon seit der so genannten „Online-Durchsuchung“:
Die Angreifer verschicken E-Mails mit gefährlichem Dateianhang an Adressen, hinter denen sie Bankmitarbeiter vermuteten. Sobald die den Anhang öffnen, zum Beispiel ein infiziertes Word-Dokument, installiert sich das Schadprogramm von selbst und öffnet den Angreifern eine Hintertür ins Banknetzwerk.

Einmal mit Experten arbeiten. Unverschlüsselte Mails. Attachments (für Linux?) Word. WTF?!

Aber man muss sich das Geheule und Zähneklappern anhören, wenn man in einem Fortbildungsseminar den Teilnehmern sagt: „E-Mails verschlüsseln. Keine Word-Attachments usw.“.

Die sogenannten Profis

„Die sogenannten Profis sind auf einem nicht mehr expandierenden Markt unterwegs, und haben selbst auch keine Möglichkeit, das zu ändern, weil die Jugend längst woanders ist.“ (Don Alphonso über deutsche Blogger)

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