Barbier des Vertrauens

Rixdorf

Heute habe ich mir eine Nassrasur beim türkischen Barbier meine Vertrauens gegönnt. Der Viereinhalb-Tage-Bart musste ab. Sechs Euro mit allen Schikanen (inklusive des Entfernens der Härchen in den Ohren, die bei älteren Herren wie mir unmotiviert wachsen). Ich fühlte mich danach, als wäre ich frisch geduscht und von einer Haremsdame mit exotischen Ölen gesalbt worden. Was schmieren die einem da auf’s Kinn und auf die Wangen? Bei Aldi habe das das noch nie gerochen. Jedenfalls war es extrem angenehm.

Gruban-Souchay

Gruban-Souchay

Es kommt selten vor, dass man bei einer Sucheingabe zuerst einen vietnamesischen Treffer erhält. Das geschah mir aber bei Gruban-Souchay, ein Name, der mir an einer Hauswand im hintersten Neukölln aufgefallen war, direkt gegenüber einer meiner Stammkneipen (wo die Frauen leider alle rund 35 Jahre jünger sind als ich.)

Es geht offensichtlich um ein Buch, das die letzten Kriegstage von Berlin behandelt: „Schelle managed Gruban-Souchay, one of the most famous wine shops and restaurants in Berlin, situated on the ground floor below the Borgmanns.“

Die Frage, was es mit der Schrift an der Wand auf sich hat, haben sich auch schon andere Neuköllner gestellt: „Gruban und Souchay war wohl eine Weinhandlung und Weinrestaurant in Charlottenburg, aus Japan die Info: Kurfürstendamm 20.“ Auf einem Blog „Berlin und Berliner Geschichten“ erfährt man: „Im gleichen Jahr erwarb Max Gruban, Seniorchef der Berliner Weingroßhandlung Gruban und Souchay, für ein Heidengeld die Brüningsche Besitzung, um mit dem seinerzeit sehr beliebten und vielbesuchten Schloß Marquardt des Weinhauses Kempinski konkurrieren zu können.“

Einer der Nachfahren der Grubans ist laut einem Posting der Urenkelin des Seniorchefs in einem Forum auch ein Max Gruban, der sozusagen im Fach geblieben ist (oder jemand hat den Namen übernommen – es gibt noch eine Firma gleichen Namens am Rhein.)

Die Recherche hat Spaß gemacht…

West und Ost

Al-RixdorfOstkreuz

Das linke Bild wurde am Richardplatz in Berlin-Neukölln gemacht, das rechte irgendwo in der Nähe des S-Bahnhofs Ostkreuz (so sieht es ja auch aus).

Der Rücken meiner Nachbarin

Rixdorf

Der Knoten in meiner Story, an der ich schon seit Wochen sitze, hat sich gelöst. Die Sätze flutschen wieder. Liegt es am Frühling? Daran, dass ich mit Laptop auf dem Balkon sitze? Oder am Rücken meiner hübschen jungen Nachbarin gegenüber, die sich sonnt?

Rixdorfer Bein-Rabatt

Rixdorf

Intergration auf neuköllnisch

Tagesspiegel: „Buschkowsky kündigt Azubi“. – „Zur Kündigung hatte geführt, dass Damla C. verreist war, ohne sich eine Genehmigung geholt zu haben. Für ihr überstürztes Verschwinden gibt es aus Sicht der Klägerin einen guten Grund: Ihr Vater war in der Türkei gestorben, und die Beerdigung muss nach islamischem Glauben binnen 48 Stunden stattfinden. Da der Tod am Wochenende eintrat, nahm Damla C. am Sonntag einen Flieger und eilte nach Adana. Am Montag ließ sie sich zunächst über eine Bekannte beim Bezirksamt entschuldigen und meldete sich im Lauf des Tages persönlich ab. Einen bezahlbaren Rückflug habe sie wegen der Hauptsaison – es war September – erst eine Woche später gefunden.

‚Die Auszubildende wurde aufgrund dieses Vorfalls als nicht geeignet angesehen‘, erklärt der Anwalt des Bezirksamts, Frank Lansnicker. (…) Jedesmal, wenn das Bezirksamt vor Gericht verliert, zieht es in die nächste Instanz.“

Ausverkauf in Rixdorf

tristesse

Branik in der B-Lage

branik

Heute morgen um halb eins in der B-Lage.

Sophisticated Rixdorf an Ingwer

Richardplatz

Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt liegt nur 100 Meter von meiner Wohnung entfernt. Ich kann ihn also nicht entkommen und nutzte das Event für eine völkerkundliche Expedition. Der Markt besteht im wesenlichen darin, die Leute mit Glühwein abzufüllen (in gegenseitigem Einvernehmen), dazu mit Bratwürsten, Feuerfleisch (was auch immer ist ist, kommt hier nicht vom Ossi, sondern vom Thailänder), Zuckerwatte und Berliner Kümmel.

Es ist irgendwie gemütlich – wie es der kleinbürgerliche Deutsche mag. „In den fuffziger Jahren gab es in Schöneberg auf der Kolonnenstraße noch einen Kuhstall. Da konnteste deene Milch noch selbst abholen. Det war kurz nach dem Kriech.“ Dieses Gespräch waberte in Fetzen an mir vorbei, und ich halte es für repräsentativ und authentisch. Ich habe mir übrigens handgemachte Marmelade gekauft. Kürbis mit Ingwer: Das klingt englisch und irgendwie sophisticated.

Richardplatz

Der Himmel über Rixdorf

Richardplatz

Genau hier habe ich das Foto des Richardplatzes in südöstlicher Richtung gemacht. Ich wohne nur rund 100 Meter entfernt. In der Mitte die Dorfschmiede.

Wahlziel in Neukölln nicht erreicht

Neukoelln

Meine taktische Wahlempfehlung hat leider nichts gefruchtet, das Direktmandat in Neukölln ging jetzt leider an die CDU. Aber die Wähler der Piraten sind doch sehr klug, keine Erststimme…har har. Und die Piraten haben auf Anhieb doppelt so viele Stimmen wie die Nazis.

By the way: Die Grünen in Kreuzberg stehen kurz vor der absoluten Mehrheit. Ströbele hat noch mal zugelegt. Und die Piraten haben so viele Stimmen wie die FDP.

In Rixdorf war Geböller

Silvester

Gestern war ich mit guten Freunden abends beim Inder, danach auf einer Dachterrasse hoch über Neukölln, um der Ballerei zuzusehen, und dann zum Versacken in der B-Lage. Dorthin gelangten wir nur geduckt und im Laufschritt wie bei einem Tieffliegerangriff. In der B-Lage war es gewohnt voll und im Rahmen der ästhetischen Möglichkeiten gemütlich. („Hier ist es ja wie bei einer Abi-Feier“, sagte jemand aus unserer Gruppe nicht ganz zu Unrecht.) Sogar die Musik konnte man aushalten. Ich wünsche allen wohlwollenden Leserinnen und geneigten Lesern ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2009!

SilvesterSilvester

Weihnachtsmarkt auf dem Richardplatz

WeihnachtsmarktWeihnachtsmarktWeihnachtsmarkt

Wanzlikpfad

Rixdorf

Berlin-Rixdorf (Neukölln), der Wanzlikpfad nachts um halb eins….

Böhmisch-Rixdorf

Rixdorf

Berlin-Rixdorf (Neukölln), Kirchgasse Ecke Wanzlikpfad.

Popráci – das 175. Rixdorfer Strohballenrollen

neukoelln.tv

Neukoelln.tv hat einen Film über das Rixdorfer Strohballenrollen fertiggestellt. [Vgl. Burks‘ Blog, 14.09.2008]

Nachts um halb eins

Rixdorf"

Die Schudomastraße in Berlin-Neukölln nachts um halb eins, freihändig fotografiert (in Richtung Böhmischer Platz).

Garten der Prosa – 2. Versuch

Quartiersmanagement Richardplatz Süd: „Wie könnte die Grünfläche langfristig gepflegt werden? Wie kann die Wiese für Anwohner und Quartier wieder an Attraktivität gewinnen? Diese Fragen sollen nun auf der 2. Quartiersversammlung zum Thema „Interkultureller Garten“ weiter diskutiert werden. Am Mittwoch, den 8.Oktober 2008, ab 18 Uhr, haben Sie im Mehrzweckraum der Adolf-Reichwein-Schule (Sonnenallee 188) Gelegenheit, eigene Ideen einzubringen und deren Umsetzung zu besprechen.“ [Vgl. burks.de und Rixdorfer Stadtschreiber: „Willkommen in der Wirklichkeit“]

Kehrwoche | Rixdorfer Subbotnik

Müll

Heute haben einige Bürgerinnen und Bürger, darunter auch ich in Begleitung von Tölchen aka Ajax vom Teufelslauch, die Streuobstwiese am Richarplatz von Müll gereinigt. Der Besitzer des größten Teil des Areals, eine Wohnungsbaugesellschaft, kümmert sich nicht darum. Zum Subbotnik war vom Quartiersmanagements Richardplatz Süd aufgerufen worden. Ein gutes halbes Dutzend Erwachsene und rund zehn Kinder waren dem Aufruf gefolgt. Ceterum censeo: Auf die Streuobstwiese gehört keinGarten der Poesie„, sondern ein prosaischer Garten für alle, inklusive Tölchen. Von den direkten Anwohnern ließ sich kaum jemand blicken. Aber die zahlen über die Betriebskostenabrechnung ohnehin für die „Pflege“ des Platzes. Kein Wunder, dass sie nicht freiwillig auch noch dafür arbeiten wollen. Die Kinder hatten zunächst Angst vor Tölchen, das ich frei laufen ließ. Aber das legte sich. Kinder sollten lernen, dass Hunde im Normalfall weder bellen noch beißen. Leider kann man nicht immer erkennen, ob die Hunde bekloppt und schlecht erzogen sind. Aber oft sieht man es sofort an den Besitzern.

Neukölln verkauft sich gut

Der Tagesspiegel: „Neukölln liegt im Trend. Nicht nur als der angesagte Ortsteil mit Abenteuerfeeling für urbane Glücksritter. Das Kreuzberg der 2000er Jahre zieht auch Schriftsteller, Komiker und Filmregisseure an, die das Leben im Kiez zum Thema ihrer Bühnenprogramme, Bücher und Kinofilme machen.“ Wieso muss ich eigentlich immer Avantgarde und trendy sein? Das war keine Absicht. Ich schwöre es. Wir sind nur nach Neukölln gezogen, weil es billiger und ruhiger und die neue Wohung schöner war.

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