Deutsch-Rixdorf
Schon wieder ein Betrag zur Debatte „Wer assimiliert hier eigentlich wen?“ Deutsch-Rixdorf ist ein Teil Berlin-Neukölln und liegt südlich des Richardplatzes; das Dorf wurde 1874 mit Böhmisch-Rixdorf vereinigt. Ich wohne da und bin heute als „Tourist“ durch meinen eigenen Kiez gelaufen.
Schöne Frage für ein Fernsehquiz: Was haben der Hirte Herostratos und der Arbeiter Karl Kuschke gemeinsam, bzw. was geschah jeweils Ähnliches 365 v. Chr. in Ephesus und 1849 in Deutsch-Rixdorf? Beide würden berühmt, weil sie etwas in Brand steckten.
Noch eine Frage: Wo findet man einen uralten Friedhof, den böhmischen Gottesacker, einen deutsch-türkischen Puff und einen palästinensischen Kulturverein für Frauen in unmittelbarer Nachbarschaft? In Deutsch-Rixdorf. Schade eigentlich, dass das Vereinslokal der syrischen Motorradfahrer-Gang in meiner Straße geschlossen hat. Ich muss mal die Polen im Hinterhaus fragen, ob die wissen warum. Die Russen wussten es nicht, aber die haben einen Kampfhund und gingen bei dem Vereinslokal ohnehin immer auf die andere Straßenseite, weil die Syrer eine riesige Dogge hatten, die passenderweise Assad hieß, weil sie ihren Ex-Präsidenten so „gut“ leiden mochten. Die Araber in dem schwarzen Geländewagen von gegenüber kannten die Syrer auch nicht; es gibt ja so viele Sorten von Arabern. Die Polen (die, die meine Möbel beim Umzug gratis raufgetragen haben wg. Nachbarschaftshilfe und so) behaupten, das wären sowieso alles Zuhälter. Der ehemalige türkische Lehrer, der den Polen am Wochenende immer die Anzeigen für (Schwarz)arbeit in der BZ vorliest (weil er besser Deutsch kann als sie), sagte mir, er mache das ja auch wg. Nachbarschaftshilfe und so.