Napoleon

Napoleon

Nicht zu empfehlen: Napoleon von Ridley Scott. „Das Historiendrama stellt das Leben von Napoleon Bonaparte dar, wobei ein besonderer Fokus auf die Beziehung zu Joséphine de Beauharnais gelegt wird.“ Und genau das ist das Problem. Wenn ich etwas über Napoleon wissen will, dann ist eine destruktive Beziehung ein Psycho-Ehedrama das letzte, wonach ist suche.

Ich schließe mich dem Rezensenten der FAZ an: „[Den Film] Napoleon als Ärgernis zu bezeichnen, wäre ein zu großes Kompliment für diese aufgeblasene zweieinhalbstündige Nichtigkeit von einem Film. Ridley Scott hat in den letzten fünfzig Jahren viele Schlachten auf der Leinwand geschlagen – und die meisten, wenn auch oft nur knapp, gewonnen. Diese ist seine bisher traurigste Niederlage.“

Oder auch ein „Hollywood-Fantasy-Märchen von reinstem Wasser“. Und warum nahm man Joaquin Phoenix? Es gibt unzählige Gemälde von Napoleon, und die meisten, die eines davon kennen, wissen, dass der Kaiser der Franzosen keine Hasenscharte hatte. (Das darf man heute nicht mehr sagen.) Warum nicht gleich einen Neger?

Schade um das Geld, das ich ausgegeben hatte. Immerhin konnte ich ihn auf Französisch (OmU) sehen, sonst hätte ich mein Geld zurückverlangt. Aus Ärger habe ich dann Dune II erstanden, womit man nichts falsch machen kann. Ab Minute 35 wird es unrealistisch…




Nachtwache

Nachtwächter

Ich habe gerade drei Tage mit jeweils 12-stündiger Nachtschicht hinter mir, trinke jetzt noch einen Penderyn und gehe dann ins Bett.

Übrigens: Trigger Warnung ist ein schlechter Film, obwohl Jessica Alba wie immer ein Augenschmaus ist, aber deshalb total ungeeignet für eine solche Rolle. Atlas mit Jennifer Lopez fängt interessant an und wird dann zu einem langweiligen Computerspiel ohne Seele oder Originalität. Noch nicht einmal eine Rezension lohnt sich.




Tools

chatgpt
Beschreibe ChatGPT 4.0 in Englisch so, dass man die Beschreibung visualisieren kann! ChatGPT: Certainly! Here is a description of ChatGPT 4.0 visualized in English: Imagine a sleek, futuristic digital interface with a clean and modern design. In the center of the screen, there is a floating holographic orb glowing with a soft blue light, symbolizing the AI’s knowledge core. This orb is surrounded by swirling data streams and binary code, giving the impression of constant data processing and analysis. Above the orb, there is a dynamic header that reads „ChatGPT 4.0“ in bold, futuristic font, with subtle animations of light flickering through the letters. The background is a gradient of dark blues and purples, dotted with small, twinkling stars, suggesting the vastness of the AI’s knowledge and capabilities. To the left of the orb, there are small, semi-transparent icons representing different features and capabilities of ChatGPT 4.0. On the right side, there’s a series of smoothly animated charts and graphs, illustrating the AI’s ability to analyze and visualize data. These elements are interactive, responding to user input with fluid motions and updates. –s 750

Das nennt man wohl „von Hölzken auf Stöcksen“. Aber von vorn. Die Frage war, nach einigem Nachdenken formuliert: „Wenn ich in einem öffentlichen Netz mit einem Windows-Rechner online gehe und mich über eine Website anmelden muss, um mich zu verbinden, erscheint diese Website nicht mit Google Chrome, sondern nur, wenn ich Edge benutze. Woran kann das liegen? Und warum kann ich mich in diesem öffentlichen Netz nicht anmelden, wenn ich VPN bzw. Wireguard aktiviert habe?“

Wenn ich nicht zuhause bin, nutze ich manchmal ein kleines, nicht mehr jungen Arbeitspferd mit Windows, wie schon im letzten Jahr in Israel. Da ist nichts Sensibles drauf, und wenn, dann in Veracrypt-Containern, und das Mailprogramm für Kaltduscher zeigt kein HTML an. Ich kenne kein Szenario, das mich bzw. meine Daten kompromittieren könnte.

Ich bin ein großer Fan von ChatGPT und „künstlicher Intelligenz“. Ein Werkzeug ist ein Werkzeug, dass bestimmte physische oder psychische Fähigkeiten auslagert. Unter uns Philosophen: Ein Hammer unterscheidet sich nicht von ChatGPT. Er macht nur etwas anderes, aber besser als ein Daumen.

Statt mir eine ausgefeilte Boolesche Algebra für Google bzw. DuckDuckGo auszudenken, fragte ich daher ChatGPT (bezahlte Version 4.0), was zu tun sei, weil das schneller geht (hier nur der 2. Teil meiner Frage, den ersten konnte ich eh selbst beantworten).

chatgpt
Sicherheitseinstellungen: Chrome könnte striktere Sicherheitseinstellungen haben, die das Laden der Anmeldewebsite verhindern. Überprüfe die Einstellungen unter „Datenschutz und Sicherheit“ in Chrome.
Browser-Agent: Einige Websites sind für bestimmte Browser optimiert oder erkennen diese bevorzugt. Versuche, den User-Agent in Chrome zu ändern, um den von Edge zu emulieren.
In Chrome: Drücke F12, um die Entwicklertools zu öffnen > Gehe zum Tab „Network“ > Klicke auf die drei Punkte oben rechts > Wähle „More tools“ > Wähle „Network conditions“ > Deaktiviere „Select automatically“ unter „User agent“ und wähle Microsoft Edge aus der Liste.

Warum VPN bzw. Wireguard in öffentlichen Netzwerken nicht funktioniert:
Netzwerkbeschränkungen: Viele öffentliche Netzwerke blockieren VPN-Verbindungen, um Bandbreite zu sparen oder Sicherheitsprotokolle zu erzwingen. Diese Netzwerke können die Ports blockieren, die von VPNs verwendet werden, oder die VPN-Protokolle selbst erkennen und blockieren.
DNS-Filterung: Einige Netzwerke verwenden DNS-Filterung, um den Zugriff auf VPN-Server zu verhindern.
Anmeldeprozess: Oftmals muss man sich erst über die Captive-Portal-Seite (die Anmeldewebsite) authentifizieren, bevor man andere Dienste wie VPN verwenden kann. Wenn du versuchst, VPN zu verwenden, bevor du dich authentifizierst, könnte der Netzwerkzugriff blockiert werden.

Ich schalte also alles aus, und wenn ich in einem öffentlichen Netz online bin, alles wieder ein. Sehr logisch. Hätte ich selbst drauf kommen können.

Odyssee in space
Frühe Werkzeuge, Szene aus Stanley Kubricks A Space Odyssey (1968)– kurz danach kommt der wohl berühmteste Schnitt der Filmgeschichte.

Apropos Werkzeuge: Dazu gibt es einen alten, aber erhellenden Text, zu der Zeit, als man noch polyglott war und ganz ohne Gendersprache auskam:
Die Arbeit fängt an mit der Verfertigung von Werkzeugen. Und was sind die ältesten Werkzeuge, die wir vorfinden? Die ältesten, nach den vorgefundenen Erbstücken vorgeschichtlicher Menschen und nach der Lebensweise der frühesten geschichtlichen Völker wie der rohesten jetzigen Wilden zu urteilen? Werkzeuge der Jagd und des Fischfangs, erstere zugleich Waffen. Jagd und Fischfang aber setzen den Übergang von der bloßen Pflanzennahrung zum Mitgenuss des Fleisches voraus, und hier haben wir wieder einen wesentlichen Schritt zur Menschwerdung. Die Fleischkost enthielt in fast fertigem Zustand die wesentlichsten Stoffe, deren der Körper zu seinem Stoffwechsel bedarf; sie kürzte mit der Verdauung die Zeitdauer der übrigen vegetativen, dem Pflanzenleben entsprechenden Vorgänge im Körper ab und gewann damit mehr Zeit, mehr Stoff und mehr Lust für die Betätigung des eigentlich tierischen (animalischen) Lebens. Und je mehr der werdende Mensch sich von der Pflanze entfernte, desto mehr erhob er sich auch über das Tier. (Nehmt dies, Vegetarier!)

Das führt jetzt wirklich zu weit…

tools
In a vast, arid landscape, under the blazing sun, a prehistoric human stands on a rocky outcrop. The scene is stark and primal, with sparse vegetation and a desolate horizon stretching endlessly. The sky above is a deep, clear blue, accentuating the harshness of the environment.

The early human, clad in rudimentary animal skins, is hunched over a large, weathered animal skull lying on the ground. His hair is wild and unkempt, his face marked with a mixture of curiosity and fierce determination. In his hand, he holds a large, heavy bone, the remnants of a long-dead beast, now repurposed as a primitive tool.

With a sudden, powerful swing, he brings the bone down onto the skull. The impact reverberates through the air, a sharp, cracking sound that echoes across the barren landscape. Dust and small fragments scatter with each blow, the force of his strikes gradually splintering the bone and creating deep fissures in the skull.

Around him, a small group of other early humans watches intently, their expressions a mixture of awe and bewilderment. They are perched on nearby rocks, crouched low to the ground, their eyes wide with a mixture of fear and fascination. The scene is both violent and transformative, symbolizing a critical moment of evolution and the dawn of human ingenuity.

The sunlight casts long shadows, emphasizing the raw physicality of the act. As the bone strikes the skull repeatedly, it becomes a rhythmic, almost ritualistic act, signifying the early human’s newfound understanding of tools and their potential. This moment, brutal and primal, marks a leap in cognitive development and the beginnings of human mastery over the natural world.

This description captures the intensity and significance of the scene, drawing on the imagery and themes from Stanley Kubrick’s „A Space Odyssey (1968).“




Alles Lüge

„Mein Hauptmotiv war, nicht hinzunehmen, dass in unserem Land eine Mauer des Schweigens errichtet wird. Ich habe es in meinem langen politischen Leben noch nicht erlebt, dass öffentliche Meinung so einseitig gesteuert wird, wie das im Fall des Ukrainekrieges geschieht. Hier wird eine Erzählung verbreitet, die einfach nicht stimmt.“ (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnter_VerheugenGünter Verheugen, Ex-Generalsekretär der F.D.P.)
Vgl. Günter Verheugen und Petra Erler: „Der lange Weg zum Krieg: Russland, die Ukraine und der Westen – Eskalation statt Entspannung, Mai 2024. Vielleicht sollte man das Buch kaufen, bevor es wegen „Hassrede“ und „Putinismus“ verboten wird.




The Witcher

kirschmarmelade

Nein, ich hatte zu tun, so viel, neben der Lohnschinderei, dass ich noch nicht einmal zum Bloggen kam.

Habe gerade die entzückende Carol Benigno entdeckt und höre alles von ihr, obwohl das Instrument nicht gerade populär ist.

Kirschmarmelade

Zwei Kilo Kirschen mussten zwischendurch auch verarbeitet werden. Ich habe das mal durchgerechnet. Die Ausbeute ist fast genauso teuer, als hätte ich direkt im Supermarkt gekauft. Aber meine selbst gemachte Marmelade schmeckt natürlich erheblich besser. Ich lasse das Publikum ausnahmsweise einen Blick auf meinen natürlich streng geheimen Vorrat werfen…

Kirschmarmelade




Muslimische Toleranz, old school

Nablus

„Überhaupt ist Nablus ein von Juden und Christen gefürchteter Ort. Vor der Occupation von Ibrahim Pascha hatte wohl kaum ein Europäer, wenigstens nicht in europäischer Tracht, gewagt, diese Stadt zu betreten. Die wenigen griechischen Christen, welche hier waren, lebten unter hartem Druck, mussten zum Unterschied von den Muhammedanern einen dunkelbraunen Turban tragen, und, ihren Mantel über den Kopf schlagend, sich durch die Gassen schleichen, wobei sie sich wohl hüten mussten, dem Kleide eines Moslem zu nahe zu kommen, oder an der rechten Seite eines Solchen vorüber zu gehen; und, wenn sie auch diess Alles gehörig beobachteten, so waren sie dennoch gezwungen, Beschimpfungen und Schmähungen ihrer Religion geduldig anzuhören, Diess Alles hörte mit Einem Male auf, als Ibrahim Pascha Besitz von Syrien genommen hatte. Die Christen athmeten wieder freier, auch Franken (Europäer) reisten unangefochten in ihrer Tracht durch diese Stadt. Als aber die Macht der Egypter gebrochen war, und nach deren Vertreibung die türkische Regierung ihre alte Schwäche wieder zeigte: da begann der Fanatismus von Neuem sich auf alle Weise kund zu geben; man fing wieder an, die Christen zu schmähen, und namentlich die Franken zu insultiren.“ (Heinrich Petermann: Reisen im Orient 1852-1855, Leipzig 1865)

Palästina war von 1831 bis 1849 ägyptisch besetzt. Zit. n. Gudrun Krämer: Geschichte Palästinas: Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel, 2023.




Unter Döp-Memen

Döp-Meme
Ich fürchte, die KI hat „Döp-Meme“ nicht wirklich verstanden, sondern erstellt Bilder nach dem schönen Motto „man tut, was man kann“.

„Da kommt es für ein Medium mit Hitlertagebuchhintergrund wie den „Stern“, der eine ganze Ausgabe in Zusammenarbeit mit der Organisation der Antisemitin Greta gemacht hat, natürlich wie eine kalte Dusche, wenn das besagte Döp-Meme nun vor dem Hamburger Medienhafenschlamm auf Sylt aufgeführt wird, von Leuten, die Abitur haben und vom Vermögen her weit über dem stehen, was Journalisten heute noch erreichen können.“ (Don Alphonso, Couponschneider, hinter der Bezahlschranke der bürgerlichen Presse)




Vorschau: Straffes und Pralles

Paul-Löbe-Haus

Nein, das Thema „Sanitärcontainerfotograf und Flatterbandhalter“ (wie hier süffisant beschreibend angemerkt wurde) ist erledigt. Aber – nach sieben 12-Stunden-Schichten in neun Tagen – das Bloggen war nicht immer kontinuierlich gewährleistet dergestalt, dass ich auch gestern ermattete ins Bett fiel mit der Folge, dass die Huawei Health App herumnölte, 10 Stunden und 14 Minuten Schlaf seien zu lang und Sport könne das verbessern. Ja, und ihr mich auch, Chinesen!

Jetzt habe ich bis Ende des Monats Urlaub und, wie es sich für Freizeit und Brüste [Sexismus Ende] gehört, einen straffen und prallen Terminkalender. Die Bücherliste wird immer länger, aber das kriege ich hin. Sobald ich den Parzinger endlich gelesen haben werde (Futur II für die Nachgeborenen), wird auch der nächste Teil der beim Publikum seit neun Jahren äußerst populären Reihe über den Feudalismus und das, was danach käme [sic] , erscheinen, und vermutlich schon in der nächsten Woche, weil ich in einem kleinen Städtchen im Rohrpott chillend herumfläzen (kleine Wortschatzübung für die Nachgeborenen) werde.

Bücher

Heute morgen lud mich ein Freund zum so genannten Karneval der Kulturen ein, was ich dankend ablehnen musste. Vor zwanzig (!) Jahren habe ich das Nötige dazu geschrieben. „In Wahrheit dokumentiert das Kreuzberger Ereignis ein Scheitern: Kultur wird zur Folklore umgemodelt, gut gemeintes Völkisches zu Kommerz und die Deutschen verweisen die Einwanderer an den unpolitischen Katzentisch in der Gesellschaft.“ Vermutlich werden auch „Palästinenser“ dort auftauchen, mehrheitlich aus deutschen Frauen, Frauen mit Penishintergrund und arabischen Männern bestehend. Wegen der Frage „Wo sind die Wasserwerfer, wenn man sie mal braucht?“ wurde ich bei Fratzenbuch wochenlang gesperrt.

bad

In der zweiten Woche plane ich, mein kleines zweites Bad auszubauen. Dazu muss die Elektrik komplett neu verlegt werden. Zudem will ich, da die Fensterchen nur aus Einfachglas bestehen, innen zwei neue Fenster selbst herstellen, was kein großes Problem ist. Ich möchte kein Glas, sondern irgendeinen Kunststoff nehmen, weil man von außen nicht hineinschauen soll. Das Material scheint aber ziemlich teuer zu sein. Nehme ich also für die weniger als zwei Quadratmeter Polycarbonat, Polystyrol (bisher meine erste Wahl), Acrylglas (superteuer!) oder noch etwas anderes?

Ja, etwas Politisches poste ich auch irgendwann wieder.

Ich habe mich übrigens gerade entschieden, parallel zu Hebräisch auch Jiddisch zu lernen (15 Minuten am Tag ist nicht zuviel.). Das hat gleich mehrere Vorteile. Das Vokabular ist für deutsche Muttersprachler supereinfach, und das hebräische Alphabet kann ich schon und wird so nur noch mehr eingebläut. Es ist amüsant, dass Duolingo einen lehrt, wie man die Lautwerte „deutscher“ Wörter in Hebräisch schreibt. Für alle anderen ist das extrem schwer, für uns kinderleicht. Die meisten Wörter verstehe ich auf Anhieb, aber manchmal erlebt man Überraschungen. Zur Begrüßung sagt man wie die Araber שולם-עליכם (sholem-aleichem, „Friede sei mit dir“), aber zum Abschied heißt es זייַ געזונט („sei gesunt“). Außerdem benutzt man immer die doppelte Verneinung, was sich auch lustig anhört. Man sagt also „Ich bin nicht keine Katze.“




Unter Geführt-werden-Wollenden

Führung zeigen

Wenn ich etwas total blöd finde, dann ein so genannter „Leitartikel“. Wer leitet hier wen? Und nun alle deutschen Journalisten im Chor und in Psalm-Moll: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“

Führung zeigen. Wie geht das eigentlich? So wie die Sache mit den Winkelementen? Zeigt her Führung und Füßchen?

Wir haben auch noch die fast immer missverstandene und falsch interpretierte Szene, als Siegfried im Nibelungenlied (3. Âventiure) am Hofe König Gunthers eintrifft (und über die bei Wikipedia der größtmögliche Quatsch steht). Ich besitze diverse Ausgaben und habe die älteste und am schlechtesten lesbare rausgesucht, „für Schulen“ (har har), dass das altgermanistischr interessierte Publikum sich nicht langweil (auch online verfügbar. Wir können das schnell noch durchnehmen, bevor wir wieder Paddelbilder kriegen.

Führung zeigen

Ein Kerl kommt als zum Vertreter der herrschenden Feudalklasse, hier: König, und teil dem mit, er sei der Stärkste und Beste, und er müsste genau so eine hübsche Krone tragen. „Den kunec hâte wunder“ heisst: He was not amused.

Unter Feudaladligen ist das im 12. Jahrhundert eine Kampfansage, und jetzt müsste das Hauen und Stechen sofort losgehen. Die Recken ringsum ziehen auch ihre Schwerter, aber der König tut nichts. Ein scmhlicht gestrickter Redakteur des ehemaligen Nachrichtenmagazin, der Leitartikel schreibt, würde jetzt formulieren: Der König zeigt keine Führung.

Aber es ganz anders. Hier werden zwei Modelle gegenübergestellt, wie Gesellschaft sich innerhalb der herrschenden Klasse darstellt. Die ältere, archaischere „Methode“, durch Sigfrid verkörpert, besteht darauf, das derjenige Macht und Loyalität bekommt, der sich körperlich durchsetzt. Das war bis zur Jahrtausendwende auch so, bis sich die alten Familien der Feudalklasse fast alle gegenseitig ausgerottet hatten. Das Nibelungenlied propagiert – aber archaisch kostümiert – eine modernere Version feudaler Herrschaft. Der König hat seine Ministerialen, durch die er regiert, und muss selbst nicht mehr draufhauen. Für’s Grobe gibt es noch die adligen Vasallen, die für den Herrscher die Schmutzarbeit übernehmen.

Mehr würde nun wirklich zu weit führen. Es ist gleich elf Uhr, ich muss morgen wieder lohnschindern, und mein Avatar muss heute noch einen virtuellen Mord in Auftrag geben.

Nimm dies, Leitartikler: „Führung zeigen“ bedeutet: Andere die Arbeit machen zu lassen. Wer Führung will, will geführt werden. Und das ist nun wirklich typisch deutsch.




Tanz in den Maien, wollüstig und angepasst

zimmerduolingoJa, über was wollte ich schreiben? Dass der Sommer vielleicht da ist? (Das muss am Klimawandel liegen!) Oder über die Talkshow, die ich selbstredend nicht gesehen habe, bei der sich Quallitätsjournalisten wieder unsäglich blamierten?

Oder sollte ich fragen, ob die Grünen eigentlich immer noch fordern, das Wahlalter auf 16 zu senken? Ach nein, es liegt an den Lehrplänen. Die müssen „angepasst“ werden. Oder sollte man falsche Meinungen einfach verbieten?

Und dann haben wir noch zahlreiche Spionageaffären, hinter denen wie gewohnt die üblichen Verdächtigen stehen.

Ich habe jetzt – o Wunder! – vier Tage am Stück frei und kann nach der normalen Hausfrauenarbeit nach Küchenfensterputzen, Fußbodenpflege, Blumen umtopfen und einpflanzen, Knopf annähen, dem Einkauf, dem Kartoffelsalat zubereiten und dem Käsekuchen backen, Spanisch wiederholen, Hebräisch lernen, auch mal etwas völlig Sinnloses tun: Mich auf den Balkon setzen und in einem der teuersten Bücher schmökern, das ich jemals gekauft habe. Es gibt, soweit ich weiß, nur dieses eine, das den Stand der wisschenschaftlichen Forschung über die Trajanssäule referiert.

balkon

Schon die ersten Dutzend Seiten des Textes haben mich gefesselt. Eigentlich brauchte man kein einziges Buch über die römische Geschichte – in diesem ist alles, was man wissen muss. Das Werk ist jeden Cent wert. Aber ich werde noch Monate brauchen, um es zu lesen. Leider ist es auch zu schwer und zu groß, als dass ich es in den Urlaub mitnehmen könnte.

trajanssäule

Die Lektüre hat mich auch davon abgehalten, den bescheidenen Dienstplan für Mai mehr als eine Millisekunde anzusehen. Da kriege ich schlechte Laune. Ich könnte mich beschweren, aber ich überlege noch. Ich muss beim Bundespresseamt arbeiten, und der Job dort wird sehr gut bezahlt, viel mehr als die Arbeit im Naturkundemuseum. Zum Glück habe ich die letzten beiden Maiwochen Urlaub.

dienstplan

Ist „in den Maien tanzen“ korrektes Deutsch?
ChatGPT: „Im Mai tanzen“ wäre die korrekte Formulierung auf Deutsch. „In den Maien tanzen“ klingt eher ungewöhnlich und wird im Allgemeinen nicht verwendet.

Klar, dass die KI mich hier wieder belügt. Mein Wortschatz ist vermutlich auch größer als der der künstlichen Intelligenz. Wahrscheinlich steht das Wort „Wollust“ auf dem Index.

Käsekuchenbalkon




Die große Stille

The Enigma of Cosmic Silence

Bei Heise wird schon die Apokalypse beschworen: „KI als „großer Filter“? – Warnung vor existenzieller Gefahr für die Menschheit“. Das muss man sich mal näher ansehen.

Dass die Entwicklung von KI-Technik in die Entwicklung einer „Künstlichen Superintelligenz“ mündet, die biologische Zivilisationen zerstört, könnte eine Art Naturgesetz sein und erklären, warum wir bislang keine Außerirdischen entdeckt haben. Das jedenfalls meint der britische Astronom Michael Garrett, der das Jodrell Bank Centre for Astrophysics an der Universität Manchester leitet.

[Wenn man nach ihm sucht, findet man mehr Berichte – von Leonard David (04.04.2024) oder Mashable India: „Garrett’s study posits that the unchecked development of ASI could spell doom for civilisations, potentially leading to their extinction within a mere 200 years.“]

Die Überlegungen zur Artificial Superintelligence, die sich bildet und dann die Menschheit ausrottet, sind nicht von der Hand zu weise. Mich erinnert das aber an den „Unbesiegbaren“ von Stanislaw Lem (1964!). Dort besteht die Super-Intelligenz aus recht unintelligenten metallischen Fliegen, die sich nur bei Gefahr zusammenrotten und dabei im Kollektiv immer „klüger“ werden und alles, was nicht so ist wie sie, effektiv lahmlegen. Das heisst aber nicht, dass die „Fliegen“ auch Raumschiffe bauen und andere Planeten überfallen. Sie handeln nicht „logisch“ im Sinne des Homo sapiens.

Garrett nennt es eines der größten Rätsel der Astronomie, dass wir seit mehr als 60 Jahren keine Spur einer anderen technologischen Zivilisation entdeckt haben. Dabei sollten die nicht zu verhindern sein, wenn sich mögliche Außerirdische ähnlich entwickeln wie wir.

Wenn man sich die Evolution ansieht (und das mache ich jeden Tag auf der Arbeit), dann erscheint der Mensch als Produkt recht vieler Zufälle. Ich bin kein Biologie und kann das nicht richtig einschätzen. Ich habe also die Künstliche Intelligenz gebeten, das Thema kurz zusammenzufassen:

Einige Wissenschaftler argumentieren, dass das Massensterben der Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren den Weg für die evolutionäre Entwicklung der Säugetiere und letztendlich des Homo sapiens geebnet haben könnte. Durch das Verschwinden der Dinosaurier wurden ökologische Nischen frei, die von anderen Arten besetzt werden konnten. Dies könnte den Säugetieren, einschließlich unserer Vorfahren, die Möglichkeit gegeben haben, sich zu diversifizieren und sich in einer Welt zu entwickeln, die von größeren Raubtieren wie den Dinosauriern nicht mehr dominiert wurde.

Andere Forscher argumentieren jedoch, dass die Evolution ein komplexer Prozess ist und dass viele Faktoren die Entwicklung des Lebens beeinflussen. Es ist möglich, dass der Homo sapiens auch ohne das Massenaussterben der Dinosaurier aufgetaucht wäre, aber möglicherweise in einer anderen Form oder zu einem anderen Zeitpunkt.

The Enigma of Cosmic Silence

Erstere These macht uns einzigartig und zu einem Sonderfall im Universum. Die zweite Meinung impliziert aber auch, dass es eine Art teleologischen Prozess gebe, an deren vorläufigem Ende zwangsläufig der Mensch steht – und bei ähnlichen Voraussetzungen (Kohlenstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel) müsste das auch auf anderen Planeten so sein.

Die Forderungen Garrets halte ich für Blödsinn. Wenn die Menschheit multiplanetar würde, wiederholte sie dort nur den Unfug, den sie schon auf der Erde angerichtet hat. Und Gesetze, die KI zu regulieren, werden sowieso umgangen, zuallererst von den Militärs.

Gleichzeitig gibt es auch verschiedene andere Erklärungsversuche dafür, dass wir bislang noch keine außerirdische Zivilisation entdeckt haben. So könnte die Menschheit einfach besonders früh dran sein oder andere Zivilisationen verhalten sich absichtlich ganz ruhig, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und sich dadurch in Gefahr zu bringen.

Das ist natürlich ein großartiger Stoff für Science-Fiction-Romane und Filme. Die „Anderen“ haben Angst vor uns und „verhalten sich ruhig“? Ein älterer Artikel favorisiert die erste Meinung: Die Menschheit ist womöglich ganz allein in der Milchstraße und bis wir Kontakt zu einer außerirdischen Zivilisation aufnehmen können, werden noch Hunderte Millionen Jahre vergehen. Das ist das Ergebnis einer Modellrechnung von vier britischen Wissenschaftlern, die nun zur Veröffentlichung im renommierten Astrophysical Journal angenommen wurde.

Das Thema ist also nicht neu, kann aber gut jedes Jahr in anderer Version wiederholt werden. Nichts Genaues weiß man nicht…

The Enigma of Cosmic Silence
Schreibe einen englischen Prompt, der ein Bild erzeugt, das metaphorisch beschreibt, warum es eines der größten Rätsel der Astronomie ist, dass wir seit mehr als 60 Jahren keine Spur einer anderen technologischen Zivilisation entdeckt haben, erwähne auch die sogenannte „große Stille“.

ChatGPT: Amidst the boundless expanse of the cosmos, an eerie silence pervades the cosmic tapestry, punctuated only by the faint whispers of distant stars. For over six decades, humanity has cast its gaze across the astral plains, probing the depths of space in search of a cosmic kinship. Yet, despite our relentless pursuit, the void echoes with a resounding absence, leaving astronomers perplexed in the shadow of the „Great Silence.“

In the image, envision a vast celestial canvas, where vibrant galaxies swirl like cosmic brushstrokes against the infinite backdrop of the universe. Amongst the stellar symphony, Earth stands as a solitary beacon of intelligent life, its radio signals reaching out like tendrils into the void. However, they dissipate into the abyss, met only by the deafening silence of the cosmos.

In the foreground, depict an observatory, its domes open wide to the heavens, a testament to humanity’s insatiable curiosity. Astronomers peer through telescopes, their eyes alight with wonder and anticipation, yet their expressions tinged with a hint of apprehension. Around them, intricate instruments hum with activity, tirelessly scanning the celestial expanse for any sign of extraterrestrial intelligence.

As the astronomers gaze into the starry abyss, their reflections shimmer against the polished surfaces of their equipment, mirroring the uncertainty that grips their minds. For despite their technological prowess and relentless dedication, the cosmic enigma persists, leaving them to ponder the tantalizing question: Why does the universe remain veiled in silence, concealing the existence of other technological civilizations?

In the distance, shrouded amidst the nebulous clouds of the Milky Way, lies a faint glimmer of hope —a distant star system harboring the potential for life. Yet, as humanity’s instruments strain to capture even the faintest whisper of communication, they are met only by the haunting echo of the „Great Silence,“ a reminder of the profound mystery that continues to elude us in the vast expanse of the cosmos.




Yellowstone

yellowstone

Über die Netflix-Serie Yellowstone sind schon Fatastillarden von Rezensionen geschrieben worden. Ich schaue sie mit großem Vergnügen an, vor allem wegen der urgewaltig aufspielenden Kelly Reilly, die „MILF“ ganz neu definiert. Ihre Dialoge mit Kerlen hauen einem vom Stuhl, jedes Wort ein Treffer im Gemächt sozusagen. Auch alle anderen Darsteller sind hervorragend. Mittlerweile ist wie bei „Games of Thrones“, „Avatar“ oder „Krieg der Sterne“ ein Franchise-Universum entstanden.

[Ganz unter uns: Hätte ich die Wahl, ich würde aber eher Wendy Moniz zu einem Date einladen. Die Moniz spielt die Gouverneurin Lynelle Perry und ist in der Serie die Geliebte Kevin Costners. (Ist die etwa Single?) Fast noch hübscher ist Avery, verkörpert durch Tanaya Beatty, aber die könnte meine Enkelin sein – also kein Date.]

Was fehlt, ist eine Rezension aus marxistischer Sicht, die der Ökonomie auf den Grund geht: Was läuft da ab – natürlich Kapitalismus-affin, und welche Botschaft will man uns unterjubeln?

Ganz klar: Ranch und Familie sind die Guten. Die Bösen werden durch diverse Finanzkapitalisten verkörpert, die die Natur ruinieren und Golfplätze, Casinos, Flughäfen und Städte bauen wollen. Also ähnlich romantisch-reaktionärer „Antikapitalismus“ wie „Der mit dem Wolf tanzt“, die Pfadfinder und die Wandervogelbewegung.

yellowstone

Der Zwang, den Profit zu maximieren und damit auch auf „die Natur“ keine Rücksicht zu nehmen, ist bekanntlich kein Charaktermerkmal oder Ausfluss bösen Wollens, sondern systemimmanent und produziert als Protagonisten Charaktermasken.

Die Charaktermaske Der Held (John Dutton) ist ein Großkapitalist der Rinderzucht. Treten also unterschiedliche Fraktionen des Kapitals gegeneinander an wie in der Weimarer Republik?

Ich halte den Indianerkrempel in „Yellowstone“ für bloße Dekoration und überflüssig und nur für einen Tribut an Wokistan. Die Plot könnte auch unter Negern in Afrika spielen. Natürlich macht es die Handlung interessanter, wenn sie in der Nähe eines Reservats spielt und die Ureinwohner zwischen den Fronten lavieren müssen, als säßen alle in Hochhäusern und in Anwaltsbüros. Nicht zufällig ist eine der indianischen Heldinnen woke (Monica Dutton) bis auf die Knochen, lehrt an der Uni eine Art Antikolonialismus und möchte, dass ihr Sohn keine bösen Wörter sagt. Spielte der Film in Deutschland, würde sie noch Lastenfahrrad fahren und das Klima retten wollen. Ein Klischee nach dem anderen und vor Kitsch triefend.

Merke: Wenn Indianerinnen in einem Hollywood-Film eine wichtige Rolle spielen, sind sie immer bildhübsch und mit „Weißen“ zusammen oder haben Affären mit ihnen – wie auch schon bei Jessica Matten in Frontier. (Kann die ihre Website nicht mehr bezahlen?)

yellowstone

Meine These: „Yellowstone“ will uns einen ökologischen und „nachhaltigen“ Kapitalismus verkaufen, kostümiert das aber mit Trump-Wählern oder Leuten, wie sich städtische Mittelschichten Trump-Wähler vom Land vorstellen: Männer prügeln sich eher, als dass sie sich verklagen, man ist loyal gegenüber dem lokalen „Herrscher“, man hat Familie oder adoptiert Waisenkinder.

Hey Leute: Warum begehren die Cowboys aka Landarbeiter nicht auf und machen aus der Ranch eine Genossenschaft? Hat es da schon jemals in einem Film gegeben? Nicht in Hollywood. Dort stellt man nicht die Klassenfrage. Wo kämen wir denn da hin!




Die Gedanken sind frei, perspektivisch

Troubador

Diu bant mac nieman vinden,
diu mîne gedanke binden.
man vâhet wîp unde man,
gedanke niemen gevâhen kan.
(Freidank, 1229, nach 800 Jahren wieder mal aktuell in Deutschland)

Man muss immer wieder daran erinnern, dass die „künstliche Intelligenz“ nicht wirklich intelligent ist, sondern keinen blassen Schimmer hat, was sie erzeugt, wenn es um Bilder geht. Ich befahl ChatGPT: Schreibe einen Englischen Prompt, der einen Sänger des 12. Jahrhunderts im Stil des frühen Mittelalters beschreibt. Ich vermutete, dass die KI mit „Feudalismus“ weniger würde anfangen können als mit „Mittelalter“, obwohl die Begriffe keine Synonyme sind.

ChatGPT: Title: Bard’s Tale: A 12th Century Troubadour
In the midst of medieval kingdoms and echoing halls, there resides a troubadour whose melodies weave tales of valor and love. Born of a time when minstrels roamed the land, this singer of antiquity carries the spirit of the 12th century within his very soul.
Imagine a figure draped in robes of rich velvet, adorned with intricate patterns that tell the stories of distant lands and noble deeds. His voice, resonant yet ethereal, carries through the air like a whisper from ages past. With every strum of his lute or pluck of his harp, he conjures melodies that transport listeners to a world of chivalry and romance.

Troubador

In the court of kings or amongst the common folk, he is revered as a keeper of tradition, a custodian of oral history. His verses speak of courtly love, of knights in shining armor, and of maidens fair as the morning dew. Through his songs, he preserves the lore of bygone eras, ensuring that the tales of old are never forgotten.
Yet, beneath the surface of his poetic facade lies a heart burdened by the weight of time. For in an age of turmoil and uncertainty, the troubadour’s songs serve not only as entertainment but also as a beacon of hope amidst the darkness. Through his artistry, he seeks to inspire courage and resilience in a world plagued by strife and upheaval.
So, let us raise our goblets and toast to this troubadour of yore, whose melodies echo through the annals of time, resonating with the timeless essence of the early Middle Ages.

Das ist alles sehr schön, aber ähnelt überhaupt nicht den Bildern, die man aus der Zeit kennt. Das wird anders und „besser“, wenn man zum Beispiel ein Gemälde Walther von der Vogelweides aus dem Codex Manesse hochlädt. Die KI hat offenbar Probleme, den Stil des 12. Jahrhunderts identifizieren und nachzuahmen.

Bei Wikipedia findet man unter „Perspektive„: „Die frühchristliche und mittelalterliche Malerei bediente sich fast ausschließlich der Bedeutungsperspektive, das heißt, die Größe der dargestellten Personen und Gegenstände wurde durch deren Bedeutung im Bild bestimmt, nicht durch ihre räumliche Anordnung. Räumliche Wirkung erzielte man fast ausschließlich durch die Kulissenwirkung, die eine Vordergrundebene vor einem Hintergrund unterschied.“

Das heißt: Man kannte die Perspektive, aber benutzte sie nicht. Was im antiken Rom schon praktiziert wurde, geriet in Vergessenheit und ist erst in der Renaissance „wiederentdeckt“ worden.

Man müsste die KI auffordern, Bilder ohne Perspektive zu erzeugen. Das würde lustig.

Troubador




Es und anderes

universität

Guten Morgen, Werktätige! Es ist 5:30 Uhr. Das Proletariat ist schon seit 3:50 Uhr wach.

Mir fiel gestern kein Aprilscherz ein, weil ich beim Studieren der Qualitätsmedien nicht mehr herausfand, ob etwas wahr war oder erfunden worden ist. Manche Dinge sind so absurd, dass ich das immer noch nicht mit Sicherheit weiß.

Die russische Propaganda (also automatisch voll gelogen) wies mich auf die Verehrer höherer Wesen in Wien hin: „Die Katholische Kirche in Österreich hat ein Abbild des Turiner Grabtuchs verkehrt herum als Teil eines Kunstwerks aufgehängt, also mit dem Kopf des gekreuzigten Jesus nach unten. (…) Das auf den Kopf gestellte Kreuz gilt üblicherweise als Symbol für die Ablehnung oder Verspottung des Christentums und wird etwa von Okkultisten und Satanisten verwendet.“

Sorry. War das ein Aprilscherz? Will mich die Erzdiözese Wien verdiözesen? Und rauchen die in den Anstalten jetzt zu viel Cannabis? Dann müsste man das mit der Freigabe noch einmal überdenken.

universität

Der bürgerlichen Presse Den Qualitätsmedien entnehme ich: „„Harry Potter“-Autorin J.K. Rowling postete eine Reihe von kritischen Posts auf X (vormals Twitter) und fügte hinzu: „Sollte das, was ich hier geschrieben habe, im Sinne des neuen Gesetzes als Vergehen gelten, freue ich mich darauf, festgenommen zu werden (…).“ Rowling behauptet, das biologische Geschlecht könne nicht geändert werden und bezeichnet Transfrauen stets als Männer.“

Auch hier bin ich ratlos. Soll ich jetzt einen Kathoey als Frau oder als Mann bezeichnen? Und sind Transen jetzt Pseudohermaphroditen oder noch etwas anderes? Ich blicke nicht mehr durch. Am besten, man nennt diese Wesen Es.

ivrit
Was man lernt, wenn man Hebräisch lernt…




Unter Qedeshas

prostitution
Rotfiguriger Kylix (ca. 475 v. Chr.) von Apollodoros: Eine Frau massiert die Schamlippen einer anderen (Quelle)

Kdosha is the Hebrew word for „feminine holiness“, while Kdesha is the word for a „female prostitute.“ These two words are very close and they share the same root. Rabbis don’t like this but God, whose mother tongue is Hebrew, seems to. (Aus Tuvia Tenenboms „Catch The Jew!: Eye-opening education“)




Doch besser Rosa

Oasis of Klima

Da komme ich nach einer Neun-Stunden-Schicht nach Hause, schaue schnell auf das RAF-Fahndungsplakat im Flur (man kann heutzutage nie wissen), gehe kopfschüttelnd weiter, mache schnell einen Käsekuchen, danach die Suppe aus gelben Erbsen, Kasseler und Würstchen heiß, die ich gestern schon vorgekocht hatte, welchselbige ich alsbald verzehre, währenddessen der Kuchen im Ofen ist, mache den Abwasch, lerne 20 Minuten Hebräisch, werfe den Computer an, logge mich in Second Life ein und bemerke erstaunt, dass meine Sim voll ist und zahlreiche Avatare sich gegenseitig hauen, schießen und stechen, ohne dass ich das höchstderoselbst wie gewohnt organisiert hätte, – zu Übungszwecken, wie man mir mitteilte und weil das virtuelle Environment so super konstruiert sei -, ein Lob, welches das Gamedesignerherz natürlich höher schlagen lässt, beobachte auch, wie ein Avatar ziellos durch meine selbst gebauten labyrinthischen Höhlen rennt und sich verläuft, was die Idee des Ganzen war, beschließe aber, da mir ein Blick auf diverse Zeitmesser sagt, dass es – verflixt noch mal! – schon halb elf ist, mich ins Bett zu begeben eingedenk der Tatsache, dass drei Wecker um 6:30 Uhr mich aus dem Schlaf reißen werden, aber nicht ohne mir vorher einen Teil der dritten Staffel mit der höchst attraktiven und süß, aber selten lächelnden Sarah Spale aka Rosa Wilder auf Berndeutsch (was es nicht alles gibt!) reinzuziehen.




Der Weg in den Unruhestand

der weg in den Unruhestand

Wurde mir soeben als Belegexemplar geliefert: Der Weg in den Unruhestand von Margaret Heckel. Ab Seite 79 gibt es ein wenig über mich zu lesen – die Autorin hatte mich interviewt.

Margaret Heckel liefert viele konkrete Beispiele und 44 Jobideen für alle, die neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt, etwa durch den Fachkräftemangel, nutzen wollen. Sie verrät, wie ein Jobwechsel auch im höheren Alter noch gut funktioniert und wie (Früh-)Rente und Arbeit optimal miteinander kombiniert werden können. Zudem bietet sie einen nützlichen Serviceteil rund um Umschulung, Selbstständigkeit sowie Rente und klärt dabei auch steuerliche und sozialrechtliche Fragen.

Da hier vermutlich keine Rentner mitlesen, sondern vorwiegend junge berufstätige Frauen, ist das Thema nicht so interessant. SCNR




Unter Dichtenden und Sammelnden

gleimhaus halberstadt

Das Gleimhaus in Halberstadt ist „eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803)“. Ich bin da nur aus Neugier hineingeraten, weil das direkt neben dem Dom ist.

Gleim, ein Genie der Freundschaft, war mit vielen der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit befreundet und versammelte sie in Bildnissen an seinen Wänden. So trug er die größte Porträtgalerie großer Geister des 18. Jahrhunderts zusammen, seinen sogenannten „Freundschaftstempel“. Lessing, Klopstock, Herder, Jean Paul, Anna Louisa Karsch, Elisa von der Recke und viele andere blicken den Besucher an.

gleimhaus halberstadt

Wir haben hier also soziale Medien des 18. Jahrhunderts in Deutschland. Man nennt das Anakreontik. Diese literarische Stilrichtung „kreist um die Themen Liebe, Freundschaft, Natur, Wein und Geselligkeit.“

Es ist also alles schon einmal dagewesen, aber mit anderen technischen Mitteln, nur dass die Portraits natürlich besser aussehen als die meisten Selfies bei Instagram und dass weniger Katzen und nacktes Frauenfleisch vorkommen.

gleimhaus halberstadt

Ich muss gestehen, dass ich die meisten Namen nur schon einmal gehört hatte (außer Lessing und Mendelssohn natürlich), aber mir nichts darunter vorstellen konnte. Von den Frauen kannte ich keine. Anna Louisa Karsch, „die erste finanziell unabhängige Berufsschriftstellerin in Deutschland“? Die war offenbar erfolgreicher als ich, aber erst mit einem Schläger, dann mit einem Trinker verheiratet. Vielleicht hätte ich Gedichte statt Sachbücher schreiben sollen?

gleimhaus halberstadt

Gleim kannte angeblich rund 500 Leute, fast alle Intellektuellen und Künster im damaligen Deutschland, und hat mit allen korrespondiert. Die Zeiten sind aber vorbei, in denen man so etwas in Buchform veröffentlicht, wie etwa den Briefwechsel von Marx und Engels. „Einen weiteren Höhepunkt an Popularität erlangte Gleim während des Siebenjährigen Krieges als Verfasser von Preußischen Kriegsliedern, die auf der Fiktion basierten, es berichte ein Grenadier vom Kriegsgeschehen.“ Embedded Journalism, 18., Jahrhundert. Gleim würde heute sofort einen Job bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten bekommen und würde über die Ukraine dichten.

gleimhaus halberstadt

Moses Mendelssohn „war ein deutsch-jüdischer Philosoph der Aufklärung. Er gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter der Haskala, der jüdischen Aufklärung.“ Das Portrait von ihm im „Freundschaftstempel“ Gleims wurde nach der Machtergreifung der Nazis entfernt. Mendelssohn machte sich vermutlich heute in Israel auch nicht sehr viele Freunde. Dort schreitet die Religiotisierung ebenso voran.

Ich aber sage Euch: Es werden Zeiten kommen, da werde wir da geistige Klima der Aufklärung in Deutschland wieder herbeiwünschen. Oder die Zeiten sind schon da.

gleimhaus halberstadt

Wenn man sich die Biografien der Frauen ansieht, überkommt einen das kalte Grausen. Kaum eine war glücklich verheirat. Die „Aufklärung“ erreichte offenbar nur eine sehr kleine intellektuelle Elite, and jenseits dessen waren nur finsterster Aberglaube und Religion.

gleimhaus halberstadt
Johann Gottfried Seume – einer der wenigen mit nicht-höfischer Frisur. Ihm wird „Wo man singt, da lass’ dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ zugeschrieben.

Der blasse Jüngling auf dem Boden liegt,
Welch grosser Anblick wird er allen seyn,
Die um ihn stehn! Dann wird der Patriot,
Der Menschenfreund, der Weise sagen: Ha!
Bey allen Göttern, er ist groß! Er ist
Beneidenswürdig, er ist Held, er hat
Dem allgemeinen Besten sich geweiht,
Ist für sein Volk gestorben! Wenige
Der Sterblichen sind so dahin gestellt
Auf unsrer Erde, Götter! daß ihr Tod
Das Leben vieler Tausenden seyn kann!

Natürlich ist so etwas heute grauenhafter Kitsch. Im heutigen Russland dürfte man das nicht sagen, wenn einem der patriotische Quatsch zu Ohren käme.

gleimhaus halberstadt

Ich fand die Atmosphäre interessant. Aber wen wird das in einem halben Jahrhundert noch interessieren? Unsere muslimischen Neudeutschen? Denen muss man den Begriff „Ausklärung“ vermutlich erst buchstabieren. Und Juden würden die auch wieder abhängen.




Gigantische Aufgaben im Strom der weltweiten nationalen Befreiungsbewegung

Geschichte der Araber

„In den letzten zwei Dezennien schlugen die arabischen Völker ein neues Blatt in den Annalen ihrer Geschichte auf. Sie nahmen im Strom der weltweiten nationalen Befreiungsbewegung ihr Schicksal in die eigenen Hände und zerbrachen die Ketten der Kolonialsklaverei, deren Götzendämmerung unwiderruflich durch die Schüsse der „Aurora“, die vom Sieg der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution kündeten, angebrochen war. Als sich der Weltsozialismus zur ausschlaggebenden Kraft unserer Zeit zu entwickeln begann, triumphierte auch im arabischen Raum durch den aufopfernden Kampf der unterdrückten Volksmassen das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung. Anstelle der geschlagenen Kolonialimperien entstanden auf einem Territorium von 12,5 Millionen Quadratkilometern souveräne Staaten, die längst ihr internationales Mitspracherecht voll zur Geltung bringen und zu aktiven Gestaltern der Weltpolitik wurden. Immer sichtbarer beeinflussen heute die befreiten arabischen Völker mit ihrem unüberhörbaren Anspruch auf Lösung der vom Kolonialismus hinterlassenen gewaltigen Probleme auf dem Wege des sozialen Fortschritts, mit ihrem Kampf gegen die imperialistischen Aggressionen und für die Erhaltung des Weltfriedens gemeinsam mit dem Weltsystem des Sozialismus, der internationalen Arbeiterklasse und den anderen Abteilungen der nationalen Befreiungsbewegung das Kräfteverhältnis unserer Epoche und leisten damit allen fortschrittlichen Kräften der Welt einen unersetzlichen Dienst. (…)

Die von W.I. Lenin vorausgesagte Wendung der nationalen Befreiungsbewegung gegen den Kapitalismus hat sich auch im Bereich des arabischen Emanzipationskampfes voll durchgesetzt. Die Staaten mit sozialistischer Orientierung sind heute die wichtigste Errungenschaft der arabischen Befreiungsbewegung, der Ausdruck einer neuen Qualität im antiimperialistischen Kampf der Volksmassen und ein bedeutender Schritt in der Entwicklung und Erweiterung des weltumspannenden revolutionären Prozesses. Damit leisten die arabischen Völker, die schon in der Vergangenheit die Schatzkammer des menschlichen Denkens bereichert haben, heute erneut ihren Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt, dem sie neue Erfahrungen hinzufügen.

Gigantisch sind die Aufgaben, die vor den befreiten arabischen Ländern stehen, lang und gefahrvoll ist der Weg, der zu durchmessen ist. Doch die Versuche des Imperialismus, durch den konzentrierten Einsatz eines umfassenden Instrumentariums alter und neuer Expansionsmethoden einschließlich des militärischen Potentials der zionistischen Reaktion die von den Kräften der revolutionären Demokratie in den fortgeschrittenen arabischen Staaten ausgeübte Macht, die bereits zu beträchtlichen Erfolgen auf allen Gebieten des gesellschaftliche Lebens führte, zu beseitigen und den arabischen Raum in ein Bollwerk gegen den sozialen Fortschritt zu verwandeln, sind letztlich zum Scheitern verurteilt.“ (Lothar Rathmann, 1971)

Aus: Geschichte Der Araber: Von den Anfangen bis zur Gegenwart. Verfasst von einem Autorkollektiv des Lehr- und Forschungsbereiches Arabische Staaten der Sektion Afrika- und Nahostwissenschaft der Karl-Marx-Universität Leipzig unter Leitung von Lothar Rathmann, Leipzig 1971.

Ich hatte die beiden Bände in den 70-er Jahren für ein paar Mark gekauft. Auf dem weltanschaulichen Stand, der darin vertreten wird, ist die so genannte „Linke“ offenbar heute noch und die lateinamerikanische Linke sowieso.




Autoritäre Unterentwickelte

books

Neu in meiner Bibliothek – beides angeblich Standardwerke:
Ahmet T. Kuru: Islam, Authoritarianism, and Underdevelopment: A Global and Historical Comparison, [mehr über den Autor], 2019.
Why do Muslim-majority countries exhibit high levels of authoritarianism and low levels of socio-economic development in comparison to world averages? (…) However, in the eleventh century, an alliance between orthodox Islamic scholars (the ulema) and military states began to emerge. This alliance gradually hindered intellectual and economic creativity by marginalizing intellectual and bourgeois classes in the Muslim world. This important study links its historical explanation to contemporary politics by showing that, to this day, ulema-state alliance still prevents creativity and competition in Muslim countries.

Kurz: Muslime kriegen nichts auf die Reihe, weil sie Staat und Religion nicht trennen. Interessanter Ansatz. Das passt in die Feudalismus-Reihe, die demnächst fortgesetzt wird.

Gudrun Krämer: Geschichte Palästinas: Von der osmanischen Eroberung bis zur Gründung des Staates Israel, 2023 (!) [mehr über die Autorin – sie arbeitet mit Antisemiten zusammen: „Am 4. Juni 2019 unterzeichnete sie einen Aufruf für die BDS-Kampagne“].
„Die Geschichte des Heiligen Landes ist zwischen Juden und Muslimen ebenso umstritten wie der Besitz des Landes selbst. Gudrun Krämer schiebt in ihrer brillanten Darstellung den Schleier der religiösen Geschichtsbilder beiseite und erzählt ebenso fundiert wie allgemeinverständlich die Geschichte Palästinas vom Beginn der osmanischen Herrschaft im 16.Jahrhundert bis zur Gründung des Staates Israel im Jahre 1948. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, immer wieder die Brisanz von scheinbar «harmlosen» Aussagen zur Entwicklung von Politik und Gesellschaft deutlich zu machen.“

Das hört sich doch gut an: „den Schleier der religiösen Geschichtsbilder beiseite“ schieben. Das werde ich mir genauer ansehen.