Angedachtung

manual
Deutsch des Grauens (Symbolbid)

„Die angedachten Beschränkungen sehen eine Limitierung privater Zusammenkünfte vor.“
Lieber „Tagesspiegel„: Soll das Deutsch sein? Versucht es mal ganz ohne -ung. (Hinweis: die Verben „beschränken“ und „begrenzen“ sind möglich!) Ihr seid ja nicht Katja Kipping (deutsche Rekordhalterin in der Disziplin „Nominalstil“)!

„Andenken“ gibt es übrigens nur bei Leuten, die es bis zum Denken nicht schaffen, was auch bei Journalisten vorkommt. „Angedacht“ klingt wie „ein bisschen schwanger sein“.

Ich schrob schrieb 2013: …mit „andenken“ (oft gelesen in der taz; gemeint ist vermutlich: die Leute, die so gerade angefangen haben zu denken, sich aber dann entschließen, es zu unterlassen, weil sie eingesehen haben, dass ihnen die Fähigkeit zu denken fehlt) und „hinterfragen“ (Wolf Schneider: „aus dem Anus der Deutschen Sprache gekrochen“). Wer andenkt und vermeldet und abmahnt, muss auch “durchführen”.

Vermelde gehorsamst: Nach einer Phase des Andenkens Abmahnung durchgeführt!




Im Sprachdschungel oder: 45 gewinnt gegen 43

blub
Im Sprachdschungel (Symboldbild)

Ich schrob auf Fratzenbuch:
Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Das ist ein schöner Kleistscher, aber verkasematuckelter Satz. Neun Wörter sind noch verständlich – according to science – , darüber hinaus wird es kompliziert. Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen versteht keine gesprochenen Sätze mit mehr als 14 Wörtern. Ein Hilfsverb statt eines starken Verbes? Vade retro! Und dann am Schluss gut versteckt? Geht gar nicht. Da muss ich jetzt handwerklich noch etwas nachbessern.

Pseudointellektuelle Sesselfurzer sind mir ein Gräuel. [Sechs Wörter] Wer tut was? haben wir schon. Das marginalisiert ist hässlich und machte – kombiniert mit pseudointellektuell – den Beginn des Satzes zu lang. Was zusammengehört, darf nicht durch mehr als drei Sekunden Lesedauer getrennt werden. Für diese ekelhaften Wortungetüme spricht, dass a) das hiesige Publikum meine Schreibe gewohnt ist und b) vielleicht der ironische Unterton interessant wirkt, etwa wie eine Katachrese, also ein Stilmittel, mit dem Dröges aufgehübscht wird.

Vorschlag: Die Sesselfurzer werden näher erklärt, aber im Nachsatz. Diese marginalisierten Existenzen an deutschen Universitäten pappen Sternchen in unschuldige Wörter [elf Wörter, es könnte ein Komma oder Semikolon folgen] und fühlen sich dabei wahnsinnig „links“. [Der zweite Teil hat sechs Wörter, das und trennt zwei Einheiten und verbindet sie gleichzeitig. Das kann man verstehen.] Sie können aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden. Den Warenfetisch halten sie für eine sexuelle Praxis.

Version eins – ein Satz mit 43 Wörtern:
Diese marginalisierten pseudointellellektuellen Sesselfurzer an deutschen Universitäten, die sich „links“ fühlen, weil sie Sternchen in unschuldige Wörter pressen, aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden können und den Warenfetisch für eine sexuelle Vorliebe halten, sind mir ein Gräuel.

Version zwei – vier Sätze mit insgesamt 45 Wörtern:
Pseudointellektuelle Sesselfurzer sind mir ein Gräuel. Diese marginalisierten Existenzen an deutschen Universitäten pappen Sternchen in unschuldige Wörter und fühlen sich dabei wahnsinnig „links“. Sie können aber den tendenziellen Fall der Profitrate nicht von der asiatischen Produktionsweise unterscheiden. Den Warenfetisch halten sie für eine sexuelle Praxis.




Kubikmeterweie Assoziationsketten

lesestoff

– Ich wollte das wohlwollende Stammpublikum nur warnen, dass wieder bald zahlreiche Rezensionen zu erwarten sind. Ich lese sehr schnell und kubikmeterweise.

– Ich muss verschämt zugeben, dass bei demonstrierenden Veganern, asozialen Hedonisten und anderen Verirrten in meinem Gehirn die Begriffe „Arbeit“, „Steinbruch“ und „mit Stacheldraht umzäuntes Areal“ unwillkürlich eine Assoziationskette bilden. Ich sollte mein stalinistisches Unterbewusstsein jetzt mit etwas anderem überschreiben.

– Oberstufe Gymnasium, Gesellschaftslehre, Thema der nächsten Klassenarbeit: „91770 Deutsche waren 2019 Mitglied in einem Schachverein. Vergleiche diese Zahl mit der Zahl derjenigen, die auf bekloppte Demonstrationen gehen, und sage etwas über die gesellschaftliche Relevanz beider Gruppen!“

– „In einer Demokratie sollte der Staat Grundrechte niemals präventiv einschränken, wenn es sich vermeiden lässt. Meinungen, und seien sie noch so abstrus, müssen wir aushalten. (…) In einer Demokratie sollte der Staat Grundrechte niemals präventiv einschränken, wenn es sich vermeiden lässt. Meinungen, und seien sie noch so abstrus, müssen wir aushalten.“ (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, hinter der Paywall der „Welt“)

– Vorhersage: Wenn Katja Kipping als Parteivorsitzende der „Linken“ aufhört, wird die Zahl der Wörter, die auf -ung enden, in der Öffentlichkeit signifikant abnehmen.

– Übrigens: Wieviel Humor ist zumutbar?




Lichtenbergismen

Natürlich kann ich dem Meister auch nicht annähernd das Wasser reichen, aber versuchen, ihn zu imitieren.

„In einer Beziehung sein“ oder „eine Beziehung haben“ ist stilistisch vergleichbar mit „den Geschlechtsverkehr durchführen“. #deutschdesgrauens

Nehmt dies, Bilderstürmer! „Wenn die Gegenwart über die Vergangenheit zu Gericht zu sitzen versucht, wird sie die Zukunft verlieren.“ (Winston S. Churchill)

Ich bin nicht tolerant. Schwarz und Rot gefallen mir auch viel besser als „bunt“.

„Genitiv ins Wasser, weil es Dativ ist.“

„Mit Corona-Leugnern sollte man genauso umgehen wie mit Verehrern höherer Wesen, Esoterikern, Astrologen und Globuli-Fressern.“ (Meine Antwort: Einzelfallentscheidung.)

„Es wäre besser gewesen, Arminius hätte die Schlacht im Teutoburger Wald verloren. Dann hätten wir jetzt schon 2000 Jahre Fußbodenheizungen und Wasserleitungen und überhaupt mehr Zivilisation.“




Kalbitz und die Folgen für die journalistische Vereinsmeierei in Berlin

Berliner Zeitung: „Wie das Kalbitz-Interview des RBB den DJV Berlin JVBB entzweite. Erst elf Tage nach Ausstrahlung des umstrittenen RBB-Sommerinterviews mit Andreas Kalbitz äußert sich der Journalistenverband zu dem Vorgang. Dessen Vorsitzender steht nicht hinter dem Schreiben. (…)

Auf Anfrage sagt Walter, er halte es für falsch, von Einschätzungen des Verfassungsschutzes abhängig zu machen, wen man interviewen dürfe. (…)

Dass im Streit um das Kalbitz-Interview alte Rivalitäten zwischen den einst konkurrierenden Verbänden aufgebrochen sein könnten, mag Walther nicht erkennen“.

Zu Erkennen mögen? Ist das Deutsch oder ein mir bisher unbekannter Jargon? Ich mag gar nicht darüber nachdenken.




Bayerische Aussichten

kreuzberg
Berlin-Mitte, gesehen von Kreuzberg aus. Wolkenformen: bayerisch. Ein Zeichen?

„Scholz sieht gute Chancen auf einen SPD-Kanzler.“ Weitere Meldungen: „Satan lässt Klimaanlage in der Hölle einbauen.“ – „Polen verschenkt Schlesien an Österreich.“ – „Mohrenstraße wird in Kim-Il-Sung-Straße umbenannt.“

Was haben wir denn heute noch?

– Vorschlag: Vielleicht sollten Frauen und Männer einfach verschiedene Sprachen sprechen anstatt diesen Sternchenquatsch in Wörtern zu benutzen?

Zu diesem allseits beliebten Thema hat die Welt (Paywall):
Politiker, Vereine, Institutionen, staatliche und private Organisationen maßen sich das Recht an, ihren Mitgliedern und, in diesem Fall muss man sogar das altertümliche Wort verwenden, „Untertanen‟ einen bestimmten Sprachgebrauch zu diktieren.

Denn um ein Diktat handelt es sich. Wer ausschert, ist ein Paria. Es wird ein sektenartiger Verhaltenskodex aufgestellt, der jeden Andersdenkenden zum Anderen stempelt. Das hat es in 1000 Jahren deutscher Sprachentwicklung nicht gegeben.

– Martin Beglinger in der NZZ: „Der Fundamentalismus breitet sich aus: Die real existierende Misere des Islam. Der Soziologe Ruud Koopmans seziert so schonungslos wie präzise die Lage der muslimischen Welt. Dabei hält er sich an die Empirie – und verzichtet auf ideologische Diskussionen.“

Ich behaupte nicht, dass es sich um eine marxistische Religionskritik handele, die den Überbau korrekt aus der Basis ableitet. Ich finde Denkanstöße anregend. und der Artikel ist besser als das, was man gewöhnlich in deutschen Medien geboten bekommt.

Auch interessant: „Als sich Barak und Arafat gegenseitig an Höflichkeit überboten. Vor 20 Jahren trafen sich der damalige israelische Premier Barak und Palästinenserführer Arafat zu Friedensgesprächen in den USA. Was genau verhandelt wurde, ist bis heute nicht klar. Ein Ergebnis brachte der geheime Austausch in Camp David jedoch nicht.“

Urich Sahm kommentiert: „Warum die Linke in Israel implodiert ist und warum es keinen Palästinenserstaat in den Grenzen von 1949 geben wird: das endgültige Scheitern des Oslo-Friedensprozesses und der Zweistaatenlösung vor 20 Jahren (wovon der deutsche Bundestag bis heute nichts mitbekommen hat). Jeder Rückzug, jede Schwäche der Israelis wird von ihren Feinden nicht als Entgegenkommen, sondern als Signal zum Losschlagen gewertet.“

– Wenn Söder Bundeskanzler ist, wird es wieder ein deutsches Raumfahrtprogramm geben. Der erste Astronaut wird dann vermutlich Friedrich Merz sein.

-Zum Schuss schon wieder die verflixte deutsche Sprache:
Ich saß eben unter der Rotzeder, in die sich die Zwergelstern wegen des Baumentasters verkrochen hatten, im Park.
Mir gegenüber ein Gebäude mit klassischem Altbaucharme, vor dem der Kreischorverband, zu Ehren der FIugentenzucht, unter Beinhaltung der Brotherstellung, sang und Bratheringe verkaufte.
Als dann aber ein Urinsekt seine Versenkantenne ausfuhr und die Musik aufdrehte, bin ich weg. (Norbert Löffler)




Doppelt gemoppelter Irrealis?

„Ich glaube nicht, dass es einen Sinn ergibt, mit einem Verschwörungstheoretiker ein Gespräch zu führen.“ (Markus Söder)

Nie im Leben hätte ich mir vorstellen können, dass ich jemals einem CSU-Politiker beipflichten würde.

Frage an die hier mitlesenden Oberstudienräte: Muss es nicht statt des RelativNebensatzes besser heißen „jemals einem CSU-Politiker beizupflichten“? „Beizupflichten“ ist aber nicht der Irrealis, der hier gemeint ist?! Oder wäre der Irrealis im Nebensatz doppelt gemoppelt?




Und jetzt alle: Wir beobachten!

Eilmeldung: Der Verfassungsschutz wird jetzt als Beobachtungsfall eingestuft.




Ohne Wumms, aber mit Wasser und Enten und noch mehr

skyline spandau
Skyline von Zitadelle und Altstadt Spandau, südlich der Insel Eiswerder – wie vor zwei Jahren.

Wie bringe ich die Weltläufte und meinen gestrigen Tag in Einklang? Da fällt mir ein, dass ich auf meinem Blog machen kann, was ich will, wenn es technisch umsetzbar ist. Also poste ich dreist Fotos und Texte, die gar nicht zusammenpassen.

Die SPD senkt die Mehrwertsteuer auf ihren Umfragewert.

Auch die „Linke“ ist mit ihrer Regierungsversessenheit weiter auf dem Weg nach unten.

By the way, Junge-Welt-Autoren Ekkehard Lieberam und Volker Külow, welch unsägliche Arroganz treibt euch, derartig grässliche Satzungetüme den Lesern zumuten zu wollen? Danke für das grandiose Beispiel, wie man erste Sätze nicht formulieren sollte:
Wir leben offenbar in einer Zeitenwende hin zu einem krachend einstürzenden Kapitalismus. Im Zeichen von Corona, der verordneten Stillegung großer Teile der Wirtschaft, eines laut GfK-Konsumklima-Index historisch beispiel­losen Einbruchs des Konsumklimas von geschätzt minus 23,1 Punkten im Mai 2020 sowie einer angesichts des weltweit angehäuften Börsenwertes von 82,5 Billionen Dollar (2017) entstehenden gigantischen Spekulationsblase gewinnt die sich schon seit 2019 ankündigende 26. zyklische Überproduktionskrise in der Wirtschaftsgeschichte des Kapitalismus bzw. die zweite Weltwirtschaftskrise im 21. Jahrhundert an Tempo und Größe.

Guckt ihr hier: Höchstens 15 oder 20 Wörter! So lautet eine Faustregel, die in Redaktionen und Stilfibeln gilt. Sätze mit mehr als 30 Wörtern versteht kaum jemand (es sei denn, sie stammten von Heinrich v. Kleist oder von mir).

Die Speicherkapazität unseres Kurzzeitgedächtnisses, die Fähigkeit also, zwei Wörter als zusammengehörig zu erkennen, wie es die zwei Teile eines Verbums sind – sie endet bei 6 bis 7 Wörtern. Besser: Das Kurzzeitgedächnis kann maximal sechs oder sieben Wörter als zusammengehörig erkennen. Zwei Teile eines Verbums sollten nicht mit zu vielen Wörter getrennt werden.

Also nicht: Ich, auf der Havel vor mich hinpaddelnd, eingedenk der Krise des Kapitalismus, die schon Trillionen Mal für alles verantwortlich gemacht wurde, aber die dessen ungeachtet und aller düsteren Prophezeiungen zum Trotz weiter krachend vor sich hinkriselt, kam am Tegeler See an, sah, und paddelte wieder zurück.

maienwerder
Zwischen den Inseln Maienwerder (rechts) und Valentinswerder

Ich bin gegen das lächerliche „Antidiskriminierungsgesetz“ in Berlin. Aber keine Sorge: Der erste Polizist, der dagegen klagt, wird vom BGH Recht bekommen. Beweislastumkehr? Sowas geht nur in den Köpfen der Grünen, aber nicht in einem Rechtsstaat (trotz der Klassenjustiz).

spandauer schleuse
Spandauer Schleuse

FiveThirtyeight: „How (un)popular is Donald Trump?“ Die Messe ist noch nicht gesungen. Es kommt nicht auf die allgemeinen Werte an, sondern nur auf die Swing States. Auf die wird Trump sich konzentrieren. Ich werde meine Prophezeiung, dass Trump gewinnen wird, Ende Oktober noch einmal überprüfen müssen. Bis dahin fließt noch viel Wasser den Mississippi hinunter.

„The essential American Soul is hard, isolate, stoic, and a killer. It has not yet melted.“ (D. H. Lawrence, 1885-1930 – die deutsche Wikipedia-Version schwurbelt und faselt dermaßen („kreativ-imaginative Transformation“), dass ich die Lektüre niemandem zumuten möchte.)




TL;DR, schon klar

humboldthainhumboldthainhumboldthainhumboldthain

Heute musste ich zur Polizei, nicht etwas, weil sich heute vor 40 Jahren die Bewegung 2. Juni aufgelöst hatte, sondern um des neuen Fahrrads wegen und um es zu chippen kennzeichnen zu lassen. Nach dieser Aktion bin ich noch flugs den Humboldthain hinaufgeradelt – ja, geradelt mit rund 20 km/h trotz der anspruchsvollen Steigung bis hin zum ehemaligen Hochbunker bzw. Flakturm auf der Spitze. So ein kleiner elektrischer Motor unter dem Allerwertesten ist schon praktisch!

fahrradkennzeichnung

Ach ja, Trump. Es ist ermüdend. Alle haben schon etwas geschrieben, nur ich nicht. Ich halte diejenigen, die Trump permanent kritisieren, für total naiv. Sie täuschen sich (Vorsicht! Orthodoxe marxistische Termini!) über den Charakter (Vorsicht! Zwei Genitive hintereinander!) der Klassenherrschaft des Kapitals im Kapitalismus.

Zum Erinnern: Der US-amerikanische Präsident sitzt einem Gremium vor, das auch als „Regierung“ bekannt ist und das schon Marx schlicht und treffend beschrieben hat: „Die moderne Staatsgewalt ist nur ein Ausschuß, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisklasse verwaltet.“

Und was erwartet man von so einem Vorsitzenden dieses erlauchten Gremiums? Dass er „gut“ aussieht, vegan isst, Gendersternchen benutzt, sich gesund ernährt, die Musik hört, die bei der wohlhabenden Mittelschicht beliebt ist?

Nein. Ich erwarte genau das, was Trump liefert.

schloss berlin

Das „neue“ berliner Stadtschloss würde Trump gefallen, so kitschig ist es (ich wollte den Begriff „eklektizistisch“ vermeiden). Wenn es nach mir ginge, hätte man den grässlichen Dom abreißen und den Palast der Republik renovieren und umgestalten können. Es passt wie Arsch auf Eimer, dass jetzt noch ein Kreuz das Ensemble krönt.

By the way (ich wiederhole mich gern): Trump verhält sich mit der lächerlichen Forderung, die „Antifa“ in den USA zu verbieten, konsequent. Ich hätte an seiner Stelle genau das auch gesagt. Warum? Ganz einfach: Lest mal Bellingcat: „The Boogaloo movement is not what you think“. Man sollte schon genau hinsehen, wer die Riots in den USA unterstützt – leider macht das niemand. „I’m looking for fellow Minneapolis residents to join me in forming a private, Constitutionally-authorized militia to protect people from the MPD, which has killed too many people within the last two years.“

Die Faschisten demonstrieren also auch und sehen ebenfalls in der Polizei den Gegner. Die New York Times spricht davon, dass die Proteste von der Ultrarechten unterwandert und infiltriert seien. Auch Synagogen wurden schon antisemitisch beschmiert.

Natürlich kennt Trump seine Pappenheimer. Er darf und muss die Massen und vor allem seine Wähler belügen. Er muss die rechten Demonstranten aus der medialen Schusslinie nehmen und gleichzeitig verurteilen, was sie tun. Die einfachste Methode: Man gibt denen die Schuld, die am unbeliebtesten sind, auch wenn es die gar nicht so gibt. „Linksradikal“ ist in den USA noch mehr ein Schimpfwort als hier (obwohl hierzulande Politiker auch allzugern alles radikal Linke verbieten würden). Damit sind seine eigenen Leute aus dem Schneider.

monumentenplatz

Wem das noch nicht reicht, der konsumiert IFLScience: „The Psychology Of Riots – And Why It’s Never Just Mindless Violence“. Natürlich ist jeder „Riot“ auch ein Klassenkampf, selbst wenn die Ziele und Motive im Dunkeln liegen. According to Science: „The Psychology of Rioting: The Language of the Unheard“. Sagte auch Martin Luther King.

humboldthain

And now for something completely different. Sinnfreie Worthülsen, die ich nicht mehr lesen will: „sozio-ökologisch“. #neusprech #sprechblasenfacharbeiterinnen #gefasel #linke #deutschdesgrauens

Ich radelte so vor mich hin, wählte einen mir bisher unbekannten Radweg ab der Monumentenbrücke nach Süden bis zum Südkreuz, um die Gedenktafeln für Rosa Luxemburg in Friedenau zu fotografieren.

cranachstrasse 58wielandstrasse 23

Die Tafel in der Cranachstrase ist von Blumen überwuchert und kaum zu sehen. „Die Bezirksverordnetenversammlung ließ in den siebziger Jahren die Tafel aufstellen. Da sich der damalige Hausbesitzer gegen eine Anbringung an der Fassade gewehrt hatte, wurde ein Gestell in einer Blumenanlage – für die man sogar einen Parkplatz opferte – aufgerichtet.“

Immerhin, einen Parkplatz für das Gedenken an Rosa Luxemburg. Der Hausbesitzer hatte vermutlich einen gesunden Klasseninstinkt. So ein Verhalten ist primitive Magie: Man erträgt das nicht, was offenbar Macht hat oder haben könnte.

kurbelradiokurbelradio

And now for something completely different. Lustkauf im Internet: Kurbelradio, das wahlweise per Akku, Solarenergie, mit Batterien oder mit Handkurbel betrieben werden kann. Licht und Leselampe sind auch dabei. RTFM! Wenn der Strom ausfällt: Ich bin jetzt empfangstechnisch autark!

burks

Das letzte Foto (nach exakt 40 Kilometern per Rad) ist eine frohe Botschaft an meinen Kollegen und Freund Albrecht, der mir dieses T-Shirt geschenkt hat und damit auf ein vereinsinternes Hauen und Stechen anspielte: Eine Gruppe von Intriganten aus dem DJV Berlin hatte vor Jahren versucht, mich in E-Mails an alle möglichen Leute zu verleumden und dabei geflissentlich die Berufsbezeichnung „Journalist“ weggelassen, sondern das gefühlt mindere „Internet-Aktivist“ gewählt (die wussten damals vermutlich nicht, was ein „Blogger“ ist). Die Herren sind zum Teil noch in Amt und „Würden“ – ich vergesse so was aber nicht, ihr Loser. #djv #vereinsmeierei




Einpreisende Börsen und bürgerliche Freiheiten

handelsblatt

Das Handelsblatt, Teil der medialen Orchestrierung des Willens der herrschenden Klasse (gefühlt), räsonniert über Hongkong, Trump und die Ökonomie: Hongkong ist bekanntlich Teil der Volksrepublik China. Punkt.

By the way: Ich finde es immer recht lächerlich, wenn die Medien zwei Themen, die nichts miteinander zu tun haben, in eine Überschrift pappen, als wäre im Internet kein Platz, um das gesondert zu behandeln. Hier verschleiert es das Wichtige (it’s the economy) mit dem Unwichtigen (Gesundheit und son Kram).

Zur WHO lese ich:
Ein Problem sehen Kritiker in der Finanzierung. 2014 berichtete Frontal21, dass vom Jahresbudget der WHO von etwa 4 Mrd. US-Dollar allein etwa 3 Mrd. US-Dollar freiwillige Beiträge sind, darunter auch größere Spenden von Unternehmen, insbesondere aus der Pharmabranche. Laut dem Bericht kritisiert Transparency International die viel zu geringen Pflichtbeiträge der Staaten an die WHO. Dadurch sei ab 2001 die WHO in die Arme der Industrie getrieben worden. Ähnliche Kritik kommt laut dem Bericht von Medico international, welche meint, dass die WHO unterfinanziert sei, um auf eine Krise wie Ebola angemessen reagieren zu können. Die WHO sei mehr und mehr auf Gelder aus der Wirtschaft angewiesen, wodurch die Neutralität der WHO gefährdet sei. Medico international fordert, die privaten Interessen in der WHO zurückzudrängen, die WHO anständig zu finanzieren und zu demokratisieren…

Japan und Australien unterstützen Trumps Kritik an der WHO. Davon lese ich aktuell nichts mehr in den Medien. Die Argumente des US-amerikanischen Präsidenten kann man nicht so einfach reflexartig, wie es üblich ist, abtun.

Jetzt aber das Interessante: Warum behandelten die USA Hongkong „besonders“? Hongkong gilt in Neusprech als „liberale Marktwirtschaft“, in der Realität bedeutet das: schrankenloser Kapitalismus ohne soziales Brimborium wie hierzulande.
Unterschlagen wird bei derartigen Berichterstattungen, dass der Anteil an Millionären und Milliardären in Hongkong so hoch wie nirgendwo sonst, das Einkommen aber eklatant ungleich verteilt ist. Nirgendwo in China ist die Armutsquote so hoch wie in Hongkong. Rund 20 Prozent der Hongkonger Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Im gesamten China lag die Armutsquote 2016 nur bei 3,14 Prozent.

Jeder vernünftige Mensch sähe unter dem Strich nur Vorteile für die Bevölkerung Hongkongs, wenn die VR China auch dort das Heft komplett in die Hand nähme – Staatskapitalismus ist besser als das, was sie gerade dort haben. (Mit dieser Meinung katapultiere ich mich automatisch aus dem medialen deutschen Mainstream, der auch bei China immer im Schießscharten-Modus „argumentiert“.)

„…die USA und zahlreiche andere westliche Staaten befürchten, dass damit die in Hongkong geltenden bürgerlichen Freiheiten eingeschränkt werden solle.“ Schon klar, Handelsblatt. Den Armen nützen die „bürgerlichen Freiheiten nur theoretisch etwas, aber das Kapital gibt sich (noch) demokratisch, weil es den Börsen und dem Profit dient. Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Noch schöneres Neusprech: „…Die Finanzmärkte hatten die Verschärfung des Hongkong-Konflikts offenbar bereits eingepreist.“ Sogar die Sprache schleimt sich ein.

Trump handelt also konsequent im Sinne des Kapitals. Wenn er einen Krieg der Zölle gegen China führt, dann muss das auch Hongkong betreffen, das aber von Firmen der VR China bisher benutzt wurde, um die Wirkung der „Strafzölle“ zu umgehen. „Die Märkte“ sehen das gelassen. Alles Peanuts und viel Lärm um nichts.




Unter Textbausteinfacharbeitern

Entlassungen heißen jetzt „Arbeitsplatzabbau“. Der normale deutsche Journalist und Textbausteinfacharbeiter formuliert immer aus der Sicht der herrschenden Klasse. #neusprech




Querbeet

hilarious
23 hilarious test answers that are too brilliant to be wrong.

Ich wette, die meisten Leser assoziieren bei dem Titel, falls sie nur flüchtig hinsahen, etwas mit dem neusprachigen queer. Man hätte auch das deutsche „quer“ nehmen können, weil es sich ohnehin in das schreckliche und abgedroschene Wort „Querdenker“ hineingemogelt hat mit dem Hintersinn, das bezeichne etwas, was sich dem gefühlten Mainstream verweigert. Das ist auch im Englischen der ursprüngliche Sinn des queer, das später neu bewertet wurde, ähnlich wie Kanake (in Kreuzberg gab es früher eine Kneipe „Zum Kanaken“, die von türkischen Einwanderern gegründet worden war).

Ich gebrauche das Wort queer genausowenig wie Gendersprache, weil es auf dem US-amerikanischen Konzept der diversity fußt, das ich für letztlich reaktionären unpolitischen Scheiß halte, obwohl die Theorie hinter queer natürlich richtig ist: Sexuelle Identität wird gemacht und kulturell geformt und ist keineswegs eine anthropologische Konstante. „Entspanntes Miteinander von Menschen mit unterschiedlichem politischen, ethnischen, soziodemografischen und weltanschaulichem Hintergrund“ (Wikipedia) sagt ja schon alles – die Klassenfrage wird wegeskamotiert – typisch kleinbürgerlich eben.

gendersternchen
Jede Wette, dass der Tagesspiegel die Leser nicht gefragt hat, ob sie Gendersternchen wollen. Sie werden einfach aufoktroyiert. Dahinter steht die Attitude: Wir wissen, was für die Leser gut ist, besser als die selbst.

Dann haben wir noch verbale und körperliche Gewalt im Fussball. Der Tagesspiegel verschweigt hier das Wesentliche, und ich unterschiebe ihm Feigheit eine unjournalistische, weil moraltheologische Absicht. Man muss gar nicht ein Boulevard-Blatt zitieren: „Zwei Drittel aller verhandelten Spielabbrüche werden von nicht-deutschen Spielern (überwiegend türkischen und kurdischen) verursacht.“

Wir haben mittlerweile wissenschaftliche Untersuchungen, die genau das bestätigen. Sogar die Taz kann nicht umhin, das Problem zu benennen: „Was ungern laut gesagt wird, findet durch Untersuchungen und Studien eine traurige Bestätigung. Wenn es im Kreis der rund 6,5 Millionen Aktiven, die unter der Obhut des Deutschen Fußball-Bundes kicken, handfesten Streit gibt, zählen Spieler mit Migrationshintergrund überproportional oft zu den Tätern.“

Argumente von Thaya Vester, von der eine dieser Studien stammt: „Spieler mit Migrationshintergrund sind überproportional oft die Täter. Sie stellen zwar nur etwa ein Drittel aller Kicker, sind aber an jedem zweiten besonders schweren Fall beteiligt. (…) Die Gewalt ist ein typisches Spätherbst-Phänomen. (…) Bei der Auswertung von Sportgerichtsurteilen fällt zumindest auf, dass Spieler mit Migrationshintergrund überproportional häufig als Täter auftauchen. Das Gleiche gilt aber auch für die Opferseite.“

Was sagt uns das jetzt? Mir sagt es vor allem, dass Journalisten und Politiker sich feige dem Thema verweigern. Es muss doch Gründe geben. Man sollte Anthropologen fragen.

Kriminelle Clans spielen offenbar keinen Fußball. Man muss sich einige Sätze des Interviews mit dem Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel auf der Zunge zergehen lassen – man fasst es einfach nicht:

Und auch gesellschaftspolitisch war der Kampf erkennbar nicht von allen gewollt. Aus unserer Sicht war das ein teilweise falsch verstandenes Integrationsbemühen. Aber das sind Personenkreise, die sich nicht integrieren lassen und auch nicht lassen wollen. Es gibt bestimmte Communities in Berlin, wo Sie nicht einmal über Deutschkenntnisse verfügen müssen. Sie bewegen sich tatsächlich nur innerhalb ihrer Kreise. Und die leben abgeschottet und entziehen sich dem Zugriff deutscher Alltäglichkeiten. Es gibt schulferne und schulfremde Personen, die unserem Bildungssystem kritisch gegenüberstehen. Und das hat man viele Jahre unter dem vermeintlichen Blickwinkel der Toleranz geduldet.

Aber wir können uns nicht der Illusion hingeben, dass wir nur aus dem Pool der Besten schöpfen können. Denn bei der Besoldung zählen wir in Berlin zu den deutschen Schlusslichtern. In der freien Wirtschaft kann man deutlich mehr, manchmal sogar ein Vielfaches verdienen. Und auch Brandenburg zahlt besser. Das Arbeitsklima ist bei uns im Personal untereinander zwar uneingeschränkt gut. Anders aber, wenn man auf die Ausstattung schaut: Derzeit gibt es beispielsweise nicht einmal genügend Aktendeckel. Kugelschreiber bekommen Sie von der Materialverwaltung auch nicht mehr, nur noch Minen.

Noch Fragen? Wer verantwortet das? Namen?

bogota
Nein, keine arabischen Clan-Mitglieder und auch keine Einwanderer, die auf Gewalt sinnen, sondern junge Männer in Bogota, Kolumbien, fotografiert 1982

And now for something completley different: Der Guardian schreibt über linksradikale und marxistische deutsche Kängurus [sic!]: „The German left is still nervous about using populist rhetoric,” said Jürgen Lang, a political scientist and journalist who specialises in the history of Die Linke. “There’s a fear that once you go down the road of talking about ‘the people’, you are in an arena where the far right will beat you at that game.“

Das Problem ist damit sehr gut beschrieben. Wie oben. Auf mich trifft das aber nicht zu. Ich traue mir zu, jeden far right unter den Tisch zu argumentieren. Und die völkischen Linken auch. By the way: Kurdistan hat nur in Karl-May-Büchern etwas zu suchen.

Schendi
Mein Avatar in Schendi

And now for something completley different: Die Todesrate des Corona-Vorus ist in Italien höher, weil die Italiener durchschnittlich älter sind. Gut zu wissen.




Der Nominativ ist dem Akkusativ sein Tod

gendersternchen

Wen oder was soll es nicht geben? Keinen Pakt mit Faschisten! Das wäre korrektes Deutsch. Alles andere ist reaktionäre Sprachesoterik (ich sagte es vermutlich schon) und lächerlich. #nichtmitmir!

Besteht die „Linke“ eigentlich nur noch aus Studenten und Verwaltungsangestellten, die genauso grün oder sozialdemokratisch wählen könnten? Dann gute Nacht!




Einfach ist nicht dumm oder: We must be smart!

trump

Der Economist analysiert die Sprache Trumps:
It is easy to make fun of the way Donald Trump uses the English language. His tweets tend to follow the same structure: two brief statements, then a single emotive word or phrase and an exclamation mark. (On June 12th, after the Orlando shootings: “We must be smart!”) He invents playground nicknames for his opponents (Little Marco, Lyin’ Ted, Crooked Hillary). His vocabulary is earthy: “big-league”, to describe how he would do things, or “schlonged”, for someone beaten badly. During the primary campaign, his swearing was so criticised that he promised to stop (and actually did).

How did this man become the presidential nominee of the party of Abraham Lincoln? He must be doing something right: after all, language is virtually all a politician has to wield influence with (handshakes and hugs aside).

Natürlich macht er es richtig. First, he keeps it simple.. Also genau das Gegenteil der Sprache linker Parteifunktionäre, die Unwörter wie „nachhaltig“, „Migrationshintergrund“ und ähnliches Gefasel benutzen.

„Never use a long word when a short one will do,“ Orwell wrote in Politics and the English Language.

Warum ignorieren das diejenigen, die sich als Lobby der kleinen Leute verstehen sollten? Aus Arroganz, ist meine These. Unsubstantiierter Arroganz, wie es im Juristen-Jargon heisst. Simplicity is not stupidity; making language easy to apprehend is intrinsic to making it appealing.

Another Trump tactic is repetition. This, too, may be incorrectly seen as childish. (…). But in more sophisticated guise, repetition is a venerable rhetorical tool.

Irgendwo in Wolf Schneiders Deutsch für Profis: Wege zu gutem Stil las ich, ein Sektenprediger habe Rednern geraten, man müsse nur drei Dinge tun: 1) Sage den Leuten, was du ihnen sagen wirst. 2. Sage es ihnen. 3. Sage ihnen, was du ihnen soeben gesagt hast.

Yet the most effective way Mr Trump beguiles his audience is perhaps the simplest: he does not give speeches. Instead, he talks. (…) This unscripted quality is powerful. Even a valid argument is weakened if it sounds canned.

Merke: Alles, was deutsche Medien an Trumps Reden auszusetzen haben. ist in Wahrheit der Schlüssel zu seinem Erfolg. Even an invalid one sounds stronger if it appears spontaneous, especially to voters disgusted with the professional politicians.

Kapiert das endlich! Seid clever! Aber das seid ihr nicht. Ihr linken gendersprechenden Politiker*_/innen seid verkappte Kleinbürger, die stolz darauf sind, moralisch höher zu stehen als die kleinen Leute, weil ihr „richtig“ schreibt und redet. Nur will euch keiner zuhören. Wenn die „Linke“ bei fünf Prozent angelangt ist, sprechen wir uns wieder.




Computational Thinking

NSA

Schöne Meldung auf Spiegel online: „Drei von zehn Schülern können nur ‚Links anklicken und ihr Handy streicheln'“. Quelle: „Computer- und informationsbezogene Kompetenzenvon Schülerinnen und Schülern im zweiten internationalen Vergleich und Kompetenzen im Bereich Computational Thinking“.

(Die Quelle ist nicht kompetent, gutes Deutsch zu schreiben. Just saying.)




Nur für Weiße oder: Powersharing, Empowerment und Quemas controladas

Einreise USA

Ich habe immer noch keine Zeit (sechs 12-Stunden-Schichten in sieben Tagen), aber will dem Publikum dennoch die Weltläufte, die mich interessierten, nicht vorenthalten. Wie leben in eisigen, aber spannenden Zeiten.

Wer plant, in die USA zu reisen, sollte prüfen, was die so genannten Freunde in den so genannten sozialen Medien so von sich geben. Vielleicht solltet Ihr auch die Links zu burks.de vorher löschen.
U.S. officials deported Ajjawi, a 17-year-old Palestinian resident of Tyre, Lebanon, Friday night shortly after he arrived at Boston Logan International Airport. Before canceling Ajjawi’s visa, immigration officers subjected him to hours of questioning — at one point leaving to search his phone and computer — according to a written statement by Ajjawi. (…) The same officer then asked him to unlock his phone and laptop, and left to search them for roughly five hours, Ajjawi alleges. After the search, the officer questioned him about his friends’ social media activity.

And now for something completely different. Ich halte den „Diversity“-Quatsch für reaktionäre Esoterik des vom sozialen Abstieg bedrohten neuen Mittelschichten. Das sagte ich aber schon. Unter Generalverdacht stehen ohnehin Worthülsen in Denglisch oder Ähnlichem, die fast immer davon ablenken wollen, dass man nicht in der Lage ist, irgendetwas präzise auszudrücken.

Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration NRW (sic! Fehlen da nicht noch die, die man nur mit Buchstabensalat kennzeichnen kann? Und wo bleiben die Behinderten disabled persons?) entblödet sich nicht, puren rassisstischen Unfug zu verbreiten und zu protegieren. Ich bin heilfroh, dass ich keine akademische Karriere eingeschlagen habe, sonst müsste ich mich mit solchen Idioten herumschlagen.

empowerment

Damit ich keinen Beifall von der falschen Seite bekomme: Ich habe nichts gegen gendersensible Pädagogik, die die „klassischen“ Geschlechterrollen in Frage stellt. Wenn ich aber Deutsch (?) des Grauens lese, etwa „die reflexive Koedukation als Best Practise?“ oder „Reflexive Koedukation zur Sensibilisierung beim Sexting“, dann weiß ich, was ich kriege.

And now for something completely different. Kurz einmal kalt duschen. Richard Schröder (von dem ich nicht allzuviel halte) sagt etwas Richtiges über „ungerechte Seenotrettung“ in der NZZ:
Das Problem der Seenotrettung war und ist, dass die Boote die europäischen Anrainerstaaten ansteuern und dann verlangen, dass alle Menschen aufgenommen werden. Das Seerecht verlangt aber, den nächstgelegenen sicheren Hafen anzulaufen. Wenn ich mich an der Grenze der libyschen Hoheitsgewässer befinde, liegt der nicht in Italien oder Malta, sondern in Afrika. Und wenn Libyen wegen des Bürgerkriegs unsicher ist, könnte man Tunesien ansteuern. Rettungsboote, die nach Europa fahren, liefern de facto die Dienstleistungen, für die Migranten Schlepper teuer bezahlen: eine sichere Fahrt übers Mittelmeer und illegale Einwanderung.

pando
Vgl. Der Kautschuksammler, revisited, 04.04.2011 – unser Gastgeber hatte das Land, was er für den Anbau brauchte, natürlich vorher abgebrannt.

Und noch eine kalte Dusche: Wer fackelt die Regenwälder am schlimmsten ab? Nein, sondern der linke Bolivianische Prasident Morales. Kann man nachsehen in seinem Decreto Supremo 3973.

Ich habe das durchgelesen, weil ich nur einer Quelle – N-TV – nicht über den Weg traue.
En los departamentos de Santa Cruz y Beni, se autoriza el desmonte para actividades agropecuarias en tierras privadas y comunitarias, que se enmarque en el Manejo Integral y Sustentable de Bosques y Tierra, conforme a los instrumentos de gestión específicos aprobados por la Autoridad de Fiscalización y Control Social de Bosques y Tierra – ABT, y sus Planes de Uso de Suelo vigentes. En ambos departamentos se permite las quemas controladas de acuerdo a reglamentación vigente, en las áreas clasificadas por el PLUS que así lo permitan.

Quemas controladas heißt „kontrollierte Brandrodungen“. Man müsste natürlich prüfen, wie das „kontrolliert“ (im Urwald!) aussehen soll.

And now for something completely different. Ich möchte gern wissen, wie der grüne Kreuzberger Stadtrat Florian Schmidt ein Gendersternchen ausspricht. Hat er nicht? Dann steht der Tagesspiegel bald auch auf meiner Muss-Ich-Nicht-Lesen-Liste.

Was er aber über Authentizität faselt, ist typisch reaktionärer Scheiß Unfug. Wer ausgerechnet am Hermannplatz von „Fremdkörpern“ redet, kann auch gleich in die AfD eintreten.
Die österreichische Immobilienentwickler Signa wollte das Karstadt-Warenhaus am Hermannplatz im alten Glanz erstrahlen lassen. Doch daraus wird wohl nichts, denn der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg, Florian Schmidt (Grüne), sperrt sich gegen eine Rekonstruktion des historischen Gebäudes.

Ich hätte den Neubau gut gefunden.




Gutes Verrichten!

verrichtungsbox
Verrichtungsbox (Symbolbild)

Wörter, die aus dem Anus der deutschen Sprache ausgeschieden wurden: Verrichtungsbox, Migrationshintergrund, Durchführung, hinterfragen, Netzwerkdurchsetzungsgesetz.




Leere Lehrer et al

schild
Straßenschild in Reutlingen. Credits: Peter Glaser

Gestern beim Zahnarzt habe ich alle Berliner Tageszeitungen durchgeblättert, ob ich irgendetwas fände, was mich brennend interessierte. Leider war das Ergebnis negativ.

Was also sonst noch geschah:
Heise beschreibt die digital Leere in den Köpfen der Lehrer. Daran wird sich in den nächsten Jahrzehnten auch nichts ändern. Außerdem gehört der Wunasch nach Zensur zur – nicht nur protestantisch geprägten – deutschen Leitkultur. Typisch deutsch eben.

– Der Stern berichtet darüber, wie die britische Polizei einen Missbrauchsskandal vertuschte. Die Behörden wussten davon und deckten die Täter. Der Grund klingt absurd. Die Behörden wollten Rassenspannungen vermeiden, denn die Täter waren pakistanischen Ursprungs, die Opfer allesamt weiß. Weil sie aus Unterschichtsfamilien stammten, hatten sie keine Lobby und das Schicksal der „White Trash“-Mädchen kümmerte niemand – weder die Stadtverwaltung, noch die Polizei. (Die Geschichte ist nicht neu, sondern von einem Buch abgeschrieben.)

morning

– Karl Kobs schreibt auf Fratzenbuch: 6 Redakteure brauchte Der Spiegel, um herauszufinden, was der Volksdeutsche ohnehin weiß: dass der Jude die Politik gekauft hat. Die Bild tut etwas Gutes und startete zu Recht einen Shitstorm. Das ehemalige Nachrichtenmagazin rechtfertigt sich heute.

– Die Taz nimmt Beatrix son Storch in Sippenhaft. Der Artikel ist zwar informativ, aber erklärt gar nichts. Ihrer historischen Verantwortung nicht stellen will sich die derzeit wohl bekannteste Vertreterin der einstigen Adelsfamilie Oldenburg, Beatrix von Storch. Das ist nicht nur Deutsch des Grauens vom Feinsten – für diesen Satzbau sollte man den Autor Nikolaus von Oldenburg zehn Tage bei Wasser und Brot schmoren lassen -, sondern auch Quatsch.

Chinesische Volkszeitung aka Renmin Ribao: Am 11. Juli 2019 ist die erste durchgehende Hochgeschwindigkeitszugverbindung G319 von Chongqing nach Hongkong in Betrieb genommen worden. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt 1.520 Kilometer. Der neue Hochgeschwindigkeitszug legt die Strecke in 7 Stunden und 37 Minuten zurück. Wenn man deren Wirtschaftsnachrichten liest, wird einem ganz schwindelig.




Nach- und vorhalten

Immer wenn ich den Textbaustein „nachhaltig“ lese, weiß ich, dass jetzt Unfug folgt.