Big Lies

trump biden

In den USA geht es darum, wer dem Ausschuss vorsitzt, der die gemeinsamen Geschäfte der Bourgeoisie organisiert. Es gab eine Debatte zwischen Biden und Trump. Für Biden war es offenbar die falsche Tageszeit. Vielleicht hatte er auch nur die falschen Pillen genommen.

Irgendwie verstehe ich aber nicht, was in den Köpfen deutscher Journalisten vorgeht. Jetzt schreiben sie sich die Finger wund, dass Biden zurücktreten sollte. Das geht die doch einen feuchten Scheiß Kehricht an! Und meint irgendjemand ernsthaft, irgend jemand in den USA würde sich darum scheren, was deutsche Journalisten meinen? Warum können die nicht einfach die Kresse halten?

Vielleicht sollte man sich auch die Regeln der Propaganda zu Gemüte führen! Ich erwarte doch nicht von einem Politiker, dass er die Wahrheit – was auch immer das sei – sagt? Ich bin doch nicht naiv. Nein, ich erwarte von Politikern, dass sie lügen. Das ist ihr Job, aber sie sollten sich nicht dabei erwischen lassen. Das wäre unprofessionell. Politiker verkaufen die Interessen bestimmter Fraktionen des Kapitals, und die Medien mit ihrem eigenen Klassenhorizont und -standpunkt wiederkäuen das mehr oder minder brav.

Wenn man eine große Lüge erzählt und sie oft genug wiederholt, dann werden die Leute sie am Ende glauben. Man kann die Lüge so lange behaupten, wie es dem Staat gelingt, die Menschen von den politischen, wirtschaftlichen und militärischen Konsequenzen der Lüge abzuschirmen. Deshalb ist es von lebenswichtiger Bedeutung für den Staat, seine gesamte Macht für die Unterdrückung abweichender Meinungen einzusetzen. Die Wahrheit ist der Todfeind der Lüge, und daher ist die Wahrheit der größte Feind des Staates. (Paul Joseph Goebbels)

Also sollte sich keiner darüber aufregen, dass Trump nicht so redet und „argumentiert“, als wolle er „Leitartikler“ eines ehemaligen deutschen Nachrichtenmagazins werden. Im Wahlkampf geht es nicht um Thesen und Rationales. Niemand erinnert sich eine Stunde später daran, was jemand gesagt hat. Es bleiben nur Gefühle übrig oder kurze Thesen mit nicht mehr als ein paar Wörtern. Ich habe mich, wenn ich einen Vortrag gehalten habe, immer an den Rat eines unbekannten Sektenpredigers gehalten:

Du musst nur drei Dinge tun: Sage den Leuten erstens, was du ihnen sagen wirst. Zweitens: Sage es ihnen. Drittens: Sage ihnen, was du ihnen soeben gesagt hast.

Ich halte Trump nicht nur für eine Rampensau, sondern für einen sehr professionellen und medienkompetenten Redner – so ähnlich wie Obama, aber für ein komplett anderes Publikum.

Man muss es langsam und zum Mitschreiben sagen: Wenn Trump Präsident wird, ist der Krieg in der Ukraine alsbald vorbei. Das ist gut. Wenn Trump Präsident wird, ist es besser für Israel. Das ist auch gut. Aber deutsche Journalisten sind mehrheitlich Panzerfans, solange sie nicht selbst an die Front müssen. Und wenn es um Kritik an Israel geht, sind sie ohnehin sofort dabei.

Das wird lustig nach den Wahlen in den USA…

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Kommentare

4 Kommentare zu “Big Lies”

  1. nOby am Juli 1st, 2024 2:28 pm

    Hier noch ein paar Gedanken zu diesem Theaterstück vom ehemaligen (?) Journalisten Reitschuster, der zu dem gleichen Fazit kommt wie Burks, aber der das etwas kreativer textet.

  2. ... der Trittbrettschreiber am Juli 1st, 2024 3:53 pm

    „Aber deutsche Journalisten sind mehrheitlich Panzerfans, solange sie nicht selbst an die Front müssen.“

    Ein guter aber zu enger Hinweis. Deutsche an sich sind Panzerfans und die Front ist die Teppichkante vorm Großbildfernseher – das sind Genmutationen, Relikte preußischer Evolutuionsgesschichte(n). Ein Volk, das sich hinter den Lenkrädern von SUVs wohler fühlt als in öffentlichen Sardinenbüchsen auf Schienen wird von seinem Inneren Feldherrn genauso ferngesteuert wie von seinem Inneren Mannschaftskapitän auf dem Sofa während der EM.
    Alles nicht so schlimm.
    Panzer, Raketen, Düsenjäger, Bajonette und anderes Kriegszeugs werden an Faszination nie verlieren, versprechen sie doch einen viel schnelleren Tod als den durch eine lange schleichende Überdosis Hopfenlosigkeit in deutschen Medien…hx.

  3. Godwin am Juli 1st, 2024 9:05 pm

    Am deutschen Journalismuswesen soll die Welt genesen.

    In einem Beitrag (tagesschau?) wurde erwähnt, dass die Demokraten keine andere Person haben.
    Das ist ja woanders auch so. Aber an sich ist das doch schon DAS Armutszeugnis schlechthin, dass Hans Wurst Kandidaten das einzige sind, was man als Wähler noch präsentiert bekommt…

    Siehe Frankreich. Da läuft es einmal mehr darauf hinaus, dass Wähler im zweiten Gang nicht mehr FÜR ihre Partei wählen müsse , sondern nur noch GEGEN LePen…

    Höcke hätte es auch billiger haben können
    https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landespolitik/verfahren-betrug-kuch-cdu-eingestellt-100.html#Das

  4. blu_frisbee am Juli 2nd, 2024 3:24 pm

    Vivek Ramaswamy ist Republikaner Rampensau.
    Dem Bullshitter ist Wahrheit Mittel, nicht Zweck.

    Das gilt selbst dann wenn das blinde Huhn mal nen Korn findet.

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