Bedienen Sie das Narrativ

Kontrolle

Neulandrebellen: „In China, so wird in Deutschland kolportiert, gibt es ein System der umfänglichen Kontrolle. Die Chinesen werden staatlich überwacht und ihr Wohlverhalten wird belohnt, Fehlverhalten bestraft. Ob es dieses System tatsächlich gibt, ist fraglich. Die Autorin und Kolumnistin Zhang Dong, die dereinst auch für die Deutsche Welle über China berichtete, sagt, es gibt so ein System nicht. Es gab in einigen chinesischen Städten Versuche, aber über Versuche ging es nie hinaus, schrieb sie einmal auf X als der Nachrichtendienst noch Twitter hieß.

Zhang Dong hat sich mit der Deutschen Welle überworfen, denn das, was sie über China zu berichten hatte, passte nicht zu dem, was die Deutsche Welle über China berichten wollte. Wie das eben so ist mit den deutschen Medien. Man muss das Narrativ bedienen, sonst gibt’s Ärger.“

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Kommentare

10 Kommentare zu “Bedienen Sie das Narrativ”

  1. Thorsten am Juni 1st, 2024 11:27 pm

    Zu dem Narrativ in unseren deutschen Medien passt auch nicht, was die Frau eines Kollegen so aus China erzählt. Die ist Nationalchinesin und hat da noch Verwandtschaft, die sie regelmäßig besucht.
    Auch seine Meinung kann in China man wohl frei äußern… allerdings ist es eher nicht so gerne gesehen, wenn man das in laufende Kameras westlicher Medien tut… Aber davon sind wir bei uns ja mittlerweile auch nicht mehr weit weg.

  2. Cpt. Arrowhead am Juni 2nd, 2024 1:33 am

    neulich mal mein SCHUFA score abgefragt, was da alles drin steht, wusste ich selbst nichts von aber trotzdem nur 9,9% obwohl, Vollzeit Festeinstellung Unbefristet in Autoteil Zulieferer branche… naja

  3. Godwin am Juni 2nd, 2024 9:00 am

    die „westlichen“ Medien täten gut daran, darüber zu diskutieren, wie sehr „westliche“ Regierungen und „westliche“ Unternehmen ihre Bevölkerungen beobachten, analysieren und dann bewerten, belohnen und bestrafen…

    aber wenn schon ein ungebildeter Bergprediger damals wusste, dass man den Splitter im Auge des anderen besser thematisieren könne als das große Brett vorm eigenen Kopf…
    aber der wurde ja auch schnell angenagelt

    alle Chinesen, die ich mal so getroffen habe, erzählten weitestgehend das Gleiche:
    man kann ich China so frei leben, wie woanders auch.
    lediglich öffentliche Kritik ab der Partei ist „verboten“
    und all zu große Kapitalakkumulation in privaten Händen wird nicht gern gesehen

  4. Godwin am Juni 2nd, 2024 9:21 am

    Das Problem mit dem Narrativ usw. ist m.E. noch schlimmer als man so annimmt:
    Ich kenne das noch von „linken Aktivist*innen“ – da gab es ja bei vielen auch keine Vorstellung mehr jenseits von Wolkenkuckucksheim.
    Da wurde mal liebsten schon die Sicht auf den Tellerrand verstellt, geschweige denn, dass ein darüber hinaus geben durfte.
    So ähnlich religiös ist das aber inzwischen gefühlt überall – Demokratie wird mit CDU-Herrschaft gleichgestellt, Freiheit mit Anpassung usw.

    Inhaltsleere Mantras werden solange wiedergekäut, bis man selber dran glaubt, um dann „dazu zu gehören“. Und so erwartet man auch von allen anderen, dass sie wiederkäuen, die Schnauze halten und „dazu gehören“ sollen.

  5. ... der Trittbrettschreiber am Juni 2nd, 2024 9:24 am

    Narrativ ist ein schönes Wort, ein treffendes Wort.
    Was wäre die Welt ohne das närrische, ohne die für intelligent und vertrauensvoll gehaltenen Narren – ein Ort ohne glücklich machende Zischs und Plopps…hx.

    https://www.youtube.com/watch?v=Q220Ot6VUNU

  6. bentux am Juni 2nd, 2024 11:13 am

    @Trittbrettschreiber Wenn Ich versuche das Video zu öffnen dann bekomme Ich „Video unavailable“. Wann hast Du das Video das letzte mal aufgerufen?
    Wäre das ein Ersatz? https://youtu.be/wQLQCVSuXME?si=HKAgfkBOzO4wvXRs

    <8*) Keiner wollte eine Mauer bauen. Daran kann Ich mich nicht erinnern. Diese offiziellen Dokumente sind in privaten Besitz. Eine Zensur findet nicht statt.

  7. Godwin am Juni 2nd, 2024 1:11 pm

    ein weiteres Narrativ, gegen das Burks seit Jahrzehnten donquichottet:

    https://www.n-tv.de/politik/Rechtsextreme-haben-das-Internet-veraendert-article24978638.html

  8. ... der Trittbrettschreiber am Juni 2nd, 2024 4:11 pm

    @bentux

    der mit Theo Lingen ist auch ganz premodern.
    Der von mir gesetzte Link funzt per mouseclick links und auch per copy and paste in einem neuen Tab.
    Ansonsten erstmal irgendetwas dazu trinken und wie eh und JEVERsuchen… hx… und versuchen… hx…und dann irgenwann einfach einen Film schauen, der wieder auf den Boden führt:

    https://youtu.be/3ODfpW3jLV4

  9. bentux am Juni 2nd, 2024 8:47 pm

    @Trittbrettschreiber
    Danke für die Info.
    Der Link funzt in der BRD oder deutschsprachigen Bereich. Der Eulenspiegel wird bei mir auch nicht in der Videoliste von ‚Ludwig Hirsch‘ angezeigt. Andere Titel von dem Künstler wohl.

    <8*) Doch Zensur.

  10. ... der Trittbrettschreiber am Juni 3rd, 2024 7:30 am

    @bentux

    Ja, das kenne ich. Seltsamste Verweigerungen aus „rechtlichen Gründen“ außerhalb Europas. Dafür bekommt man in vielen Auslanden andere Infos, die einen sehr skeptisch machen, was die freie Presse und Meinungsäußerung in Deutschland betrifft.
    Sich in der IKEA-Version des Widerstands (faust hoch und ho chi minhIn rufen, Lichterketten und Plakate hochhalten) dagegen wehren ist eine Homage an Sissiphos im Hawaiihemd.
    Das „Volk“ weiß mehr als alle Intellektualität – und es hat Zeit, bei allen schmerzlichen Verlusten aber der Tag wird kommen, an dem es nicht nur in den Kellern zischen wird sondern auch auf den wie eh und JEVERnachlässigten Dachböden…hx.

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