Mit sehr viel Ekel

Richard Schuberth sieht fassungslos, wie die Linke immer verrückter wird. Wenn Queerfeministinnen mit Vergewaltigern von der Hamas kuscheln, wünscht er sich Waffenlieferungen gegen Narren.

Schuberth: Ich habe nichts gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, aber wer beliefert mich mit Waffen, um mich gegen all die simplifizierenden Narren und Ideologen in und außerhalb des linken Spektrums zu wehren?

WELT: Nächstes Streitthema in der Linken: Israels Krieg nach dem Massaker. Wie haben Sie die Reaktionen auf den 7. Oktober wahrgenommen?

Schuberth: Mit sehr viel Ekel. Wer seine Pappenheimer kannte, ahnte Böses. Ich befürchtete, dass der erste Impuls bei weiten Teilen der Linken am 7. Oktober nicht Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit über die Bestialitäten der Hamas sein würde, sondern Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit über die militärischen Reaktionen des israelischen Staates. Und genau so kam es. Die genozidale Attacke auf jüdische – und übrigens viele nichtjüdische und arabische – Menschen durch eine klerikalfaschistische Bande Irrer, die ihre eigene Bevölkerung terrorisiert, opfert und per Stockholm-Syndrom pathisch an sich bindet, wurde automatisch mit einer palästinensischen Opfererzählung verknüpft.