Zombieland

frankfurt Main

Das britische Revolverblatt The Sun hat eine schöne Reportage über das Bahnhofsviertel in Frankfurt/Main mit aussagekräftigen Fotos. „Geman cops raided Frankfurt’s ‚Zombieland‘ drugs slum in a frantic bid to clean up the hellhole area before England’s Euros visit.“

Auch die hiesigen bürgerlichen Qualitätsmedien berichten hinter der Paywall:
Unvergessliche Eindrücke kann man in dem Quartier sicherlich sammeln. Es hat zahlreiche Hotels, Restaurants, Cafés, Kneipen, außerdem 1626 offiziell registrierte Prostituierte, was für den einen oder anderen Fußball-Fan auch ein Grund zum Kommen sein könnte. Aber es gibt eben auch jede Menge Müll, Dealergeschäfte, herumliegende Spritzen und Crack-Raucher auf offener Straße, außerdem Menschen, die im Straßengraben ihre Notdurft verrichten oder auf ekelerregend schmutzigen Matratzen wie im Koma vor sich hindösen. Sogar die Straßenreinigung braucht Sicherheitspersonal. (…)

„Der Skandal ist, dass erst ein Artikel in der ,Sun‘ erscheinen muss, damit die Herrschaften hier aufschrecken wie die Hühner, wenn ein Fuchs kommt“, erregte sich ein Bürger beim jüngsten „Dialogforum Bahnhofsviertel“.

Tja, Das liegt vielleicht am Zustand des deutschen Journalismus. Die Frankfurter Medien spreche vom „Frankfurt Bashing“. Alles sei gar nicht so schlimm. Kann alles so „divers“ bleiben, wie es ist. Wer’s glaubt…

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Kommentare

9 Kommentare zu “Zombieland”

  1. Jorg am April 18th, 2024 6:57 pm

    Ich bin inzwischen häufig im Bahnhofsviertel und ich möchte hier etwas anmerken: Über die Kriminalität, Drogensucht, Prostitution, etc im Bahnhofsviertel muss man nicht streiten.
    Das streitet auch keiner in Frankfurt ab den ich kenne.
    Aber das Bahnhofsviertel ist auch gleichzeitig, wie die FR zu recht sagt einer der schönsten Teile von Frankfurt. Das Bahnhofsviertel war jahrzehntelang praktisch nur ein Drecksviertel, indem es fast nichts gab, dass du Frankfurter aber irgendwie trotzdem mochten. Inzwischen ist einer am meisten modernisierensten Teile Frankfurts mit neuen Geschäften und Restaurants die sich vor fast gar keinen verstecken müssen. Weder im Bezug auf den Preis noch in Qualität.

    Wenn du mal vorhast Frankfurt zu sehen könnte ich dich rumführen. Oder ich empfehle Bernd Zehner.

  2. Godwin am April 18th, 2024 7:23 pm
  3. admin am April 18th, 2024 7:51 pm

    Das werde ich machen, danke.

  4. Keinkölner am April 18th, 2024 7:55 pm

    Das ist der „Wertewesten“, und die Bürger finden das scheinbar gut, siehe Wahlergebnisse.

  5. jorg am April 18th, 2024 8:32 pm

    Anmerkung: Es ging mir ums Bahnhofsviertel. Und ich konzentriere mich vorallem aufs Essen. Sehr viel Fleisch… Köstlich.

  6. nOby am April 19th, 2024 3:19 pm

    Jorg am April 18th, 2024 6:57 pm

    Wenn du mal vorhast Frankfurt zu sehen könnte ich dich rumführen. Oder ich empfehle Bernd Zehner.

    Ich kenne Frankfurt noch aus den Ende 70iger Jahren. Bin dort ein halbes Jahrzehnt 1 Mal im Jahr ein Radrennen gefahren. Damals gab es noch Amateure, also keine Altersbegrenzungen. Kenne daher auch den Taunus.

    Ich war 2017 nach langer Zeit wieder im Taunus, in Oberursel, am Feldberg und Frankfurt. Ich habe dabei Frankfurt sehr selektiv besucht und war dabei nicht in den exklusiven Restaurants des Bahnhofsviertel.

    Von dem was ich in Erinnerung hatte ist nach über 30 Jahren nix übrig geblieben. Gar nix! Den Hainer Weg habe ich rund 20 Mal mit dem Rennrad befahren. Vom Hainer Weg ist nix übrig geblieben ausser der Straßenname. Nahezu der gesamte Häuserbestand wurde durch neue Hochhäuser ersetzt. War das früher mal eine Nebenstraße, so fuhren dort 2017 bei unserer Begehung ca. 30 Autos in der Minute an uns vorbei. Selbst die sich dem Hainer Weg anschließende Neubausiedlung (damals Neubauten) wurde teils für Hochhäuser abgeräumt. Mal einem echten Frankfurt begegnen? Die habe ich erst wieder auf dem Friedhof am Ende des Hainer Weg gesehen. Alte Männer und Frauen. Schon auf der anderen Seite des Friedhof, ja, ich glaube das muß die türkische Grenze gewesen sein. Die Emodeutschen wohnen heute vermutlich alle irgendwo im Frankfurter Stadtgürtel, genauso die ehemaligen Bewohner vom Hainer Weg. Das war mal eine klassische Arbeitergegend. Die sind alle weg.

    In Offenbach war ich auch. Ich dachte das ist Ankara. Kein Emodeutscher – bis auf die in Polizeiuniform – weit und breit auf den Straßen.

    In meinem Leben werde ich nie wieder Frankfurt besuchen, außer ich werde eingeladen und mir entstehen keine Kosten. Wer sich wie Burks gerne in Museen und Restaurants herumtreibt und stundenweise sogar in einem Museum lebt und sich nebenbei von jedem Besucher, der das will, selbst bestaunen läßt, der mag sich aber auch in Frankfurt wohl fühlen. In diesem Sinne …

    Zu Berlin:

    Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird es in Berlin am Tag dunkel werden. Die Berliner – also, alle, die es merken – schauen nach oben und sehen einen großen Hintern. Zum Ausweichen wird es zu spät sein.

    Berlin gehört von Deutschland abgetrennt.

  7. Jorg am April 19th, 2024 11:45 pm

    Was ein Emodeutscher sein soll weiß ich nicht, kann es also nicht beurteilen. Das sich Städte innerhalb von 30 Jahren radikal verändern können…
    Ja dass hätte Ihnen jeder sagen können. Wenn sie dort nicht hinwollen, ihr gutes Recht.
    In dem Sinne,
    alles Gute, nOby.

  8. Dirk am April 20th, 2024 3:28 pm

    Haben Sie jemals das Frankfurter Bahnhofsviertel betreten oder beschränkt sich Recherche bei Ihnen darauf Meldungen aus Qualitätsmedien wie der Sun zu posten?

  9. ... der Trittbrettschreiber am April 21st, 2024 4:53 pm

    In Frankfurt fühle ich mich immer wieder jung. Und wieder ängstlich. Nirgends in diesem Land wird man von der Visitenkarte einer Stadt so erschüttert, wenn man des Abends mit der Bahn ankommt. Aber es regt Phantasien an: Wer greift mich an, rammt man mir von hinten oder der Seite eine gebrauchte Nadel in die Haut? Wie komme ich mit meinem noch rudimentär vorhandenen Gewissen klar, beim Anblick dieser Augen, deren darunter die Hastemalneuroschleife leiernder Mund von Restschminke leuchtet? Verrät der verstohlene Griff zur Gesäßtasche die Position des meist ebenfalls leeren Portemonnaes?
    Nur weiter, nur weg.
    „Show me the way to the next Whiskybar“, rufe ich in die Menge, die mir wütend Spalier zu stehen scheint. „Wie schön“, denke ich, „dass unser Gesundheitsminister sich salzarm ernährt“ – und dann, irgendwann dann bembel ich an irgendeiner Theke herum und sehne mich wie eh und JEVERloren in einen dunklen feuchten Keller…hx.

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