Moderne Küche im alten Kreuzberg

Max und MoritzMax und Moritz

Gestern Abend traf sich der ehemalige Vorstand der German Privacy Foundation e.V. im schönsten Restaurant Berlins, dem Kreuzberger Max und Moritz. Wir hatten den Entschluss gefasst, uns gemeinsam der Todsünde der Völlerei zu befleißigen und Trinksprüche auf vergangene Zeiten auszusprechen, kombiniert mit der Aufnahme dazu passender Getränke.

Max und Moritz

Am 15.04.1902 eröffnete Felix Fournier am 70. Geburtstag von Wilhelm Busch das Wirtshaus. Wilhelm Busch gab sein Einverständnis für den Lokalnamen, war aber nie selber vor Ort. Seine einzige Bedingung war, daß der Begründer Felix Fournier jeden Donnerstag Erbsensuppe an die arme Bevölkerung ausgeben sollte. Paul Lincke, Kurt Tucholski und andere Künstler waren Stammgäste im Max und Moritz um Rippenspeer nach Art des Fleischers Cassel oder Eisbein zu essen. Zille fand einige Motive am nahe gelegenen Mariannenplatz und verkaufte seine Bilder im Max und Moritz.
Bis in die 30er Jahre galt die Oranienstraße als der »Boulevard des Ostens«, eine der besten Einkaufsstraßen Berlins. Das Max und Moritz entwickelte sich zum Vergnügungslokal mit 400 Plätzen und mehr als 44 Mitarbeitern, mit Likörtresen, Stehbierhalle und 2 großen Speisesälen. Der Tanzboden im Hauptrestaurant und das Theater im Obergeschoss, der sogenannten Bel Etage, sorgten für die gute Stimmung im Wirtshaus.

Max und Moritz

In den 80er Jahren war das Max und Moritz ein beliebter Treffpunkt der linken Szene, im Wirtshaus fand zum Beispiel die Gründung der »Alternativen Liste« statt.

Max und Moritz

Im 1. Stock (Foto oben) haben wir an einem langen Tisch in den 70-er Jahren Maoismus gepaukt und die Weltrevolution geplant. Dazu wurden extra die Türen verschlossen. Alles war supergeheim. Gosh, the memories…