Bauern im Klassenkampf
Bauern! Ich habe in meiner Bibliothek nachgeschaut, ob ich Begleitliteratur für Euch habe. Ich wurde fündig! Etwas zerlesen, aber immer noch gültig! (Damals studierten linksradikale Studenten freiwillig auch am Wochenende.)
Vorwärts und nicht vergessen: „Die Geschichte aller bisherigen Bauern ist die Geschichte von Bauernkämpfen“!
Januar 6, 2024 | abgelegt unter Feuilleton, Politics
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16 Kommentare zu “Bauern im Klassenkampf”
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Ob sich die Zeiten wirklich vergleichen lassen?
Meine Großeltern machten mich schon sehr zeitig darauf aufmerksam, dass Bauer und Bauer nicht das Gleiche meint.
Wenn die einen von „Bauern“ redeten, meinten sie die Landarbeiter, Tagelöhner usw. evtl. noch die vorindustriell arbeitenden Kleinbauern.
Während die anderen „den“ Bauern als den Landbesitzer, Gutsherren usw. wahrnahmen.
Wenn da also aktuell der Agrar-Kapitalist meint, aufmüpfig zu werden, dann muss man hinschauen wer das ist.
https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/landwirtschaft/agrarpolitik/26321.html
https://www.naturefund.de/landwirtschaft_20/agrarpolitik/netzwerke#:~:text=Die%20Studie%20deckt%20wesentliche%20Bereiche,%2C%20Politik%2C%20Beh%C3%B6rden%2C%20Stiftungen.
Diese Volksblender, die sich alles mögliche haben subventionieren lassen, die Raps anbauen und Photovoltaik installieren und dann trotzdem behaupten, ohne sie gäbe es keine Lebensmittel mehr, obwohl ein Großteil billiger aus dem Ausland importiert wird
https://www.vzth.de/wissen/lebensmittel/marktstichprobe-zur-herkunft-von-obst-und-gemuese-in-der-saison-82517
Schon Marx hat sich an diesem störrischen Hort des Konservativen schwer getan
https://marx-forum.de/marx-lexikon/lexikon_b/bauern.html
Wenn jetzt jedenfalls darüber sinniert wird, ob die Proteste „von Rechts“ unterwandert würden, dann muss man entgegenhalten, dass hier nicht unterwandert wird, sondern gewissermaßen Hand in Hand zusammengeht, was ohnehin schon Hand in Hand zusammengehört…
Interessant ist aber dennoch, dass sie sehr schnell sehr stark und flächendeckend mobilisieren können und tatsächlich etwas Bewegen können
Da sollten sich Gewerkschaften, Klimaaktivisten und andere „Verbesserer der Lage“ ein großes Beispiel nehmen
Ein Großteil der heimlichen und offenen Sympathien resultiert m.E. weniger aus dem „wer“ da rebelliert (da ist der deutsche Michel völlig ignorant), sondern das aktuell überhaupt jemand etwas in dieser Größenordnung macht. Da wird dann auf einmal auch nicht mehr über die „doofen Eisenbahner“ gemeckert, weil die Züge ausfallen, sondern das geht als Teil des Gesamt-Protestes mit durch…
Ignorant ist man auch gegenüber der AfD, die sich einmal mehr als Stimme des Protestes aufspielen kann, obwohl gerade die eine Streichung SÄMTLICHER Subventionen fordern…
Typisch Deutsch ist hier aber auch:
„Wenn ihr um 6 die Straßen sperrt, finde ich das super. Aber dann sind dich doch bitte wieder frei, wenn ich um 8 auf Arbeit muss.“
Danke für die Literaturauswahl. Das mit der Grafik besitze ich ebenfalls, aber nie gelesen. Heute alles sehr sehr schwer zu kaufen.
Endlich mal ein Thema in Deinem Blog das ich so von einem Marxisten-Leninisten erwarte. Deine wenigen Zeilen lassen vermuten das für mich die letzte Woche spannender war als für Dich. Unter anderem habe ich keine tagesschau und kein ZDF heute verpaßt. Die Berichte dieses Haltungsjournalismus zum Thema „Bauern“ wären mir den Jahresbeitrag sogar drei- oder vierfach Wert gewesen.
Ein WELT Leser fragt „Sind die Bauern Konterrevolutionäre?“. Das wäre doch mal eine sinnvolle Frage an Deinen KI Gott?
FOCUS glaubt zu wissen das die „Bauern“, also der Jungbauer und der Altbauer eigentlich „Rechte“ sind. Konservatismus sei bei Bauern Tradition.
Köstlich wie der Bauernverband sich gerade von seinen „Bauern“ zu trennen versucht und mit nix was zu tun haben will.
WELT fordert Haft für die Beteiligten am Fähranleger und informiert seine Leserschaft außergewöhnlich Detailreich über die zu erwartenden Strafen.
Die SZ stellt klar das die Privatperson Habeck genötigt wurde und nicht der Minister.
Die FAZ fragt, ob diese „Bauern“ nicht tatsächlich durch „Rechtsextreme“ gelenkt sind, die das freie Demorecht auf diese Weise missbrauchen.
Toll was Habeck laut den Moderatoren von phönix „tagesschau“ und „ZDF heute“ alles versucht hat, um mit den „Bauern“ ins Gespräch zu kommen und die das ablehnten. Auf den Videos ist davon nichts zu sehen.
Auch toll wie Habeck zitiert wird. Als er zu Hause war gab es von ihm eine Presseerklärung. Der letzte Satz lautet
Der Satz wird vom ÖRR immer weggelassen und auch das das Demorecht heimlich geändert worden ist. Es kann jetzt mit einem einzigen Federstrich ausgesetzt werden. Dieser Satz aus dem Munde eines Politikers klingt für mich gefährlicher als jeder Bauernprotest.
Mir reicht das um jeden Tag meine schelmische Freude immer weiter wachsen zu lassen. Die Situation wird ernster. Die sich selbst zu demokratischen Kräfte Ernannten und deren Helfer werden immer dünnhäutiger, sie sehen die demokratische Entmachtung unaufhaltsam auf sich zukommen, die Masken fallen, die Fratzen werden in aller Deutlichkeit sichtbar.
Passend dazu die DDR Blockflöte Haseloff von der SED-CDU, der zu einem „Motzkopf“ (FOCUS schreibt das) sagt „Ja, geh du mal arbeiten.“
Dazu paßt das Sachsens MP Kretschmer im Hoch der AfD eine Medienrevolution sieht. Er will erkannt haben das sich die Ostler nicht mehr via ÖRR und Leipziger Nachrichten informieren, sondern andere Quellen nutzen. Diese von Kretschmer „Neuen Medien“ genannten will er deshalb stärker regulieren. Er beruft sich auf den Nationalsozialismus ohne das weiter zu erläutern und auch kein deutscher Journalist fragt nach. Ich denke er denkt dabei auch an das „burksblog“.
Und irgend eine mir völlig unbekannte Ost-SPD’lerin will die AfD verbieten. Also eine 3% Partei will eine 37% Partei verbieten.
Eberhard T.
„Aber dann sind dich doch bitte wieder frei, wenn ich um 8 auf Arbeit muss.“
… oder der JEVER-Truck hupt….hx
https://www.youtube.com/watch?v=Os3O6wcFnnU
Wenn Innenringbewohner über Bauern senieren.
mit Literatur umsichwerfen, sich für allesverstehend halten, ist das ein Innenringproblem.
Einfach mal im Schweinestall auf die Schnauze fallen oder bei 30°C im Mähdrescher sitzen. Mal Runkelrüben schleppen oder am Abend bei einem Korn sitzen.
Moderne Bauern sind oft industriell, kennen aber Mist und schlechtes Wetter und sind auch gewillt Innenringbewohner in die Kacke zu setzen.
Mal nebenbei Burks, lese mal was zu LPG und Kolchosen. Das ist lehrreicher als Mittelalter. oderr nimm des Geyers schwarzen Haufen.
„auch kein deutscher Journalist fragt nach“
…was ist das, nachfragen? ich kenne nur das abarbeiten von listenfrgen, freundliches nicken und die bleibende informative langeweile, die nur durch ein langgezogenes zischen auf geloest werden kann.
..hx
FYI: https://www.agrarheute.com/management/betriebsfuehrung/rekordgewinne-fuer-landwirte-extrem-schwierigen-zeiten-612819#:~:text=Mit%20ca.%20157.000%20Euro%20Unternehmensgewinn,also%20das%20beste%20Ergebnis%20vorzuweisen
& nen schönen Abend.
Die meisten Bauern sind Vermögensmillionäre, und nicht an einer sozial-ökologischen Wende interessiert.
Ohne die Enteignung dieser Großgrundbesitzer und Vergesellschaftung der Landwirtschaftlichen Betriebe wird sich eine ökologische Landwirtschaft die ohne Hybridsaatgut, exessiven Einsatz von Maschinen, Pestizide und Dünger auskommt nicht aufbauen lassen.
Hierbei sollte der Klimawandel und die Zuwanderung als Chance gesehen werden die Landwirtschaft neu auszurichten.
Dank steigender Temperaturen & Regenfälle könnte bald auch Baumwolle, Tabak und Zuckerrohr in Deutschland angebaut werden, und viele der Zuwanderer aus Westafrika stammen aus Bevölkerungsgruppen die schon vor 500 Jahren für ihre Eignung bei der Bewirtschaftung dieser Pflanzen als Fachkräfte begehrt gewesen sind.
Zusätzlich könnte man ein freiwilliges ökologisch-soziales Jahr anbieten bei dem junge Deutsche ein Praktikum in der Landwirtschaft leisten und dafür mit einer reduzierten Wartezeit bei der Studienplatzvergabe belohnt werden.
Wer als junger Mensch z.B. Kartoffelkäfer von Hand aufgesammelt und mit kochenden Wasser getötet hat und die Kartoffeln dann im Semptember ohne Einsatz von Maschinen aus der feucht-kalten Erde erntet hat einen ganz anderen Zugang zur Landwirtschaft und der Verschwendung von Nahrungsmitteln wie sie die industrielle Landwirtschaft forciert.
Irgendwelche Quellen für diese These?
noch ein Gedanke zum Thema „Unterwanderung“
wie oben schon geschrieben, halte ich das Gros der Agrarkapitalisten für – na sagen wir mal rechtsoffen konservativ…
Man muss sich aber mal an die „guten alten Zeiten“ der bürgerbewegten und alternativen 70er und 80er erinnern.
Brockdorf, Wackersdorf, Startbahn West, Hausbesetzungen etc. waren allesamt auch im Kern kaum „linken“ Ursprungs. Das war auch allzuoft das Bürgertum, das hier protestierte. Damals waren es halt linke Gruppen, die das unterstützten und versuchten daraus polit. Kapital zu schlagen.
Heut machen es halt die Que(e)rdenker und „rechten“.
Der Zeitgeist ist halt a bissl a anderer…
https://www.n-tv.de/politik/Partei-wird-am-Montag-gegruendet-Sahra-Wagenknecht-haette-kaum-einen-besseren-Zeitpunkt-finden-koennen-article24643602.html
Nazis glauben das „Volk“ hätte den Staat gemacht (statt umgekehrt), die Regierung sei für sie da statt dem Kapital das Land als profitablen Standort zu bewerben (Profit = Gemeinwohl).
Wenn der Idealist entdeckt daß die Realität sein Weltbild blamiert hält der nicht das Weltbild für falsch.
Berichtet werden nicht Weltbilder.
https://diekolumnisten.de/2024/01/06/bauer-sucht-stau/
Landbesitzer statt Landarbeiter demonstrieren.
Kapitalien wollen Großbetriebe. Wenn Sicco Mansholt die Systemlogik aussprach wars nicht plöde Bollidigg (Die Niederlande haben ähnliche Probs). Bauern sind Scheinselbstständige.
Nazis unterwandern Proteste.
https://www.youtube.com/watch?v=OoamQa7uBBE «18:29
Beispiele für die (feuchten) Träume einiger:
https://www.facebook.com/refo2.0/
https://vm.tiktok.com/ZGejdwRDh
https://vm.tiktok.com/ZGejdAwcw
Godwin: Dein erster Kommentar war ja sehr informativ. Ich teile ihn daher. Der letzte geht jedoch voll daneben. Denn die von Dir aufgeführten Orte waren Widerstandsziele, deren Bekämpfung von Bürgerinitiativen bundesweit und vor Ort, von alternativen Gruppen (Graswurzelrevolution) und hauptsächlich in Bezug auf die Gegengewalt von Autonomem organisiert wurden. (Die lokalen Landwirte halfen z. B. in Wackersdorf, die leeren Getränkedosen mit Sand zu füllen.)
Mehr dazu in „Feuer und Flamme“ – komplett online:
https://www.nadir.org/nadir/archiv/Diverses/pdfs/geronimo_flamme.pdf
Such Dir die entsprechenden Kapitel heraus.
@ altautonomer
zunächst vielen Dank für die Blumen
und die Kritik
ich habe zunächst überlegt, ob du meinen Beitrag evtl. missverstanden hast – aber evtl. auch nicht
m.E. – und das war schlussendlich ein Reifungsprozess, den ich während des Studiums durchgemacht habe – spielen linke Grüppchen eine wichtige Rolle im damaligen Geschehen.
Aber eben nicht unbedingt die, die sich die „alten Kämpfer“ gern selber zuschreiben.
All die großen genannten Proteste damals inkl. Instandbesetzungen in Berlin – das hatte zunächst einen sehr bürgerlichen Kern, weil die Proteste zunächst von den jeweiligen Anwohnern ausgingen.
Die Berufsdemonstranten, Krawalltouristen und Polithooligans kamen erst hinzu – die waren ja stets auf der Suche nach solchen „Betätigungsfeldern“.
Klar wurden die teilweise auch freundlich aufgenommen und der gemeinsamen Sache Willen auch von den Einheimischen mit unterstützt
Wackersdorf – Oberpfalz – eine der konservativsten Gegenden der BRD – das wäre doch NIE möglich gewesen, wenn sich die Ureinwohner dort nicht direkt betroffen gefühlt hätten.
https://www.youtube.com/watch?v=mXHR_vMUIks
https://www.ardmediathek.de/video/alpha-thema/atom-streit-in-wackersdorf-die-geschichte-einer-eskalation/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2I3MTY0MjNjLTY3NTEtNDQ5My1hNTc0LTRkZTg2MjZmYjBkNQ
„Reifungsprozess, den ich während des Studiums durchgemacht habe“
HINWEIS ZUR REIFE:
Limburger passt ausgezeichnet zu JEVERgorenem… hx.