Siedler und Reisende [Update]


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Tel Aviv-Old Jaffa, ‎24. ‎Oktober ‎2023, ‏‎16:20:30

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Unter Globetrotterschließfächerreisenden“ (28.10.2023).

Haifa

Zum Foto oben: Als ich am 22.10. in Haifa ankam, bin ich in Bat Galim ausgestiegen, weil ich mir nicht sicher war, wo der Zug halten würde. Die richtige Station wäre Haifa Center – HaShmona (oben) gewesen. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zum Haifa Hostel.

Haifa
Haifa, German Colony

Manchmal kann ich es kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich wirklich in Israel war, unter diesen ungewöhnlichen Umständen, also bei Ausbruch eines Krieges. Es ist alles so unwirklich. Manchmal ziehe ich mir die Tel Aviv Vibes rein, um die Stimmung am vorletzten Tag der Reise zu reproduzieren. Wie muss es erst dort sein, wenn das normale Leben wieder eingekehrt ist? Wird das jemals sein?

HaifaHaifaHaifa

Mein letztes Frühstück in Haifa. Übrigens las ich gerade auf Israel heute:
Seit dem Beginn des Krieges gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen am 7. Oktober hat eine neue Kampagne gegen die sogenannten “Siedler” in Judäa und Samaria begonnen. Den in diesen Noam Chen Gebieten lebenden Juden wird vorgeworfen, in großem Umfang extreme Gewalt gegen palästinensische Araber ausgeübt zu haben.

Diese internationale Kampagne stützt sich in vielen Fällen auf Berichte der israelischen Organisation B’Tselem und der propalästinensischen Nachrichtenseite +972 Magazine. Die Behauptungen dieser Organisationen wurden dann von ausländischen Medien wie der New York Times und der BBC für bare Münze genommen.

Das wird noch interessant. Ich denke nicht, dass „Israel heute“ repräsentativ für die Mehrheit in Israel ist, aber man merkt schon, dass sich auch die Haltung „linker“ Israelis geändert hat. Der Trend geht zum „freiwilligen“ Bevölkerungstransfer, zumal sich die in Palästina lebenden Araber weder in der Lage sehen, als Bürger Israels friedlich zu leben noch überhaupt irgendein funktionierendes demokratisches Gemeinwesen zu schaffen. Irgendwann ist dann auch mal Schluss.

Haifa
Zugfahrt Haifa – Tel Aviv

Am 24.10. bin ich dann wieder zurück nach Tel Aviv. Wenn man durch das Land fährt, fällt auf, dass ganz Israel eine Baustelle ist. Rund um Tel Aviv schießen die Arbeiterschließfächer aus dem Boden; überall werden Straßen und Brücken konstruiert. In zehn Jahren wird alles wieder ganz anders aussehen. Aber bevor ich in so ein anonymes Hochhaus am Stadtrand zöge, würde ich eher eine der „Siedlungen“ in Galiläa und Samaria wählen. Da ist mehr Action, und vermutlich halten die Leute dort zwangsweise zusammen. Aber ohne Frau und einem Haufen Kinder ist man garantiert ein Outlaw.

Tel Aviv

In Tel Aviv stand ich dann vor verschlossenen Türen des Wom Beach Hotels, was ich ausdrücklich nicht empfehle, und war ziemlich sauer, dass die mir noch nicht einmal vorher Bescheid gesagt hatten.

Tel Aviv

Daher also noch einmal: Ich empfehle vorbehaltlos das O Pod Hotel.

Tel AvivTel Aviv

Im Oktober 2024 möchte ich noch einmal nach Israel. Was aber, wenn immer noch Krieg ist? Südamerika ist zu weit, und man brauchte ein paar Monate. Asien? Vietnam interessiert mich, aber das geht in drei Wochen nur geführt, und so etwas mag ich gar nicht. In Thailand wäre ich permanent versucht, unanständige Dinge zu tun. In Afrika käme Namibia in Frage. Aber da brauchte ich eine Begleiterin, die ein Auto reparieren könnte, weil man da nur so vernünftig reisen kann. Was schlägt das Publikum – rein hypothetisch – vor?

Ben Gurion AirportEl Al

[Update] Schreibe den folgenden Text im Stil Goethes um: „…“
ChatGPT:
Im Monat Oktober des Jahres 2024 hege ich den Wunsch, meine Reise nach Israel erneut anzutreten. Doch was, wenn noch immer der Krieg das Land in seinem Griff hält? Südamerika, so scheint es, liegt zu fern, und die Anreise würde viele Monate in Anspruch nehmen. Betrachte ich das faszinierende Asien, so hegt Vietnam mein Interesse, doch eine derartig kurze Reise von lediglich drei Wochen, geführt und organisiert, ist nicht ganz nach meinem Gusto. In Thailand, so fürchte ich, würde meine moralische Versuchung stetig wachsen, und Verlockungen unanständiger Art könnten mich umgarnen.

Ein Blick nach Afrika lenkt meine Gedanken auf das reizvolle Namibia. Hier jedoch wäre eine Begleiterin vonnöten, die das Geschick besitzt, ein Automobil zu reparieren, denn in diesem Land gestaltet sich das Reisen auf vernünftige Weise oft als eine Herausforderung.

Nun, meine verehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, rein hypothetisch zu fragen: Welche Destination würden Sie mir empfehlen? Welcher Weg soll meine Reise nehmen, wenn nicht nach Israel? Eure Gedanken und Vorschläge sind mir von größtem Interesse, denn in dieser Weite der Welt gibt es so viele Abenteuer zu erleben, und ich bin bereit, mich von der Weisheit des Publikums leiten zu lassen.

image_pdfimage_print

Kommentare

11 Kommentare zu “Siedler und Reisende [Update]”

  1. Godwin am Dezember 28th, 2023 1:20 pm

    „…weder in der Lage sehen, als Bürger Israels friedlich zu leben noch überhaupt irgendein funktionierendes demokratisches Gemeinwesen zu schaffen…“

    ich weiß nicht.
    mein Bauch rumort da immer.

    Die Israelis waren von Beginn an sehr darauf bedacht, die Ereignisse als Fortsetzung des Holocaust zu propagieren.
    (wird der damit nicht auch relativiert, seiner bisher manifestierten Singularität beraubt?? ich frage für einen Freund…)

    mir klingt das alles all zu sehr nach alten Zeiten:

    „Mit Ausnahme von wenigen
    Erscheinungen, [ist dieses Volk][…] nicht fähig
    sich selbst zu beherrschen und Ordnung zu halten. Es ist fähig zu diskutieren, fähig
    zu debattieren, fähig zu zersetzen, fähig gegen jede Obrigkeit Widerstand zu leisten
    und zu revoltieren. Ordnung zu halten, ist diese menschliche Minderware heute genau so wenig fähig, wie sie es vor 700 oder 800 Jahren war…“
    oder:
    „Wir hatten das moralische Recht, wir hatten die Pflicht gegenüber unserem Volk, dieses Volk, das uns umbringen wollte, umzubringen.“
    (H.H. anno 1943)

    Sorry – aber Rassismus wird nicht dadurch besser, dass man ihn für irgendwas adaptiert…

  2. Tanne am Dezember 28th, 2023 1:36 pm

    Meine Großeltern waren öfter in Namibia, haben dort die Nationalparks befahren, Etosha usw.. Flug hin, vor Ort ein Wohnmobil gemietet und das Land befahren, waren immer sehr begeistert von ihren Abenteuerfahrten in Afrika. Thailand kann man aber auch bereisen, ohne Baraufenthalte. Haben wir auch hinbekommen und sind durch das Land mit Bus, Toyota Multivan und Jeep gefahren.

  3. ... der Trittbrettschreiber am Dezember 28th, 2023 5:10 pm

    Ich habe zeitlebens Menschen ermutigt, auf Reisen zu gehen und die Welt mit ihren touristischen Augen zu bestaunen, wie die Insassen eines Doppeldekerbusses aus Japan. Der nach getaner Arbeit zufrieden in Richtung seines Kellers schlendernde Muttersprachler aus Nordrhein-Wesfalen ist ja bereits an den Anblick stereotypisch grinsender, etwas exotisch dreinschauender Menschen mit schwarzen Haaren gewoehnt, die wie im Chor auf ein imaginaeres Zeichen des unsichtbaren Dirigenten m/w/d/hx Kameras in die Hoehe reissen und alles fotografieren, was sich spaeter fuer eigens eingeladene Nachbarn und andere ungeliebte LebenskonkurrentInnen an die Wohnzimmerwand projizieren laesst. „Sieh nur, ein Europaeer – auch noch zu Fuss“…Click…Blitz.
    „Und da, ein Loewe in der Savanne“…Click…Blitz.
    „Siehst du das Meer?“…Click…Blitz.
    „Welch ein Anblick, warum haben wir in Gelsenkirchen keinen so wunderschoenen Fjord?…Click…Blitz.
    Was all diese Kosmopoliten niemals schaetzen koennen (weil sie ja das Glueck zum Glueck woanders suchen), ist das symbadische Permanent-Zischen einer wie eh und JEVERvorgenen Kellersession, wo die Pizzalieferung noch unter 10 anstatt norwegische 35 Euro kostet….hx.

  4. Godwin am Dezember 28th, 2023 5:18 pm

    Reise-Vorschläge

    kommt natürlich darauf an, was der werte Herr erleben, sehen, konsumieren… möchte

    3 Wochen sind wohl für Vietnam und einige andere Länder der Region ganz ok (nach übereinstimmenden Berichten) – sind wohl auch größtenteils auf Individual-Touris/Backpacker eingestellt

    ansonsten
    Marrokko (mit Mietwagen oder brauchbaren Sprachkenntnissen franz./arab.)

    Iran, Jordanien (könnte mit Israelischem Stempel im Pass schwierig werden)
    Georgien (NOCH halbwegs Geheimtipp),
    einen Teil von Indien…

  5. Juri Nello am Dezember 28th, 2023 6:03 pm
  6. Albert Rech am Dezember 28th, 2023 9:59 pm

    Die überstürzte Offensive Isreals in den Gazastreifen ist gescheitert.
    Statt die HAMAS innerhalb von 3 Tagen zu zerschlagen ist es den Kämpfern der Palästinenser gelungen die israelischen Soldaten immer weiter in Häuserkämpfe zu locken und den Konflikt in die Länge zu ziehen.
    Israel kann diesen Krieg genausowenig gewinnen wie die sogenannten Ukraine ihren Krieg gegen Russland gewinnen kann, da die ganze Islamische Welt die Palestinänser unterstützt. Gleichzeitig wächst die Gefahr das der Konflikt zu einen dritten Weltkrieg zwischen dem Westen und dem Iran eskaliert.
    Deswegen ist es wichtig das es zu einem sofortigen Waffenstillstand und einem Geiselaustausch zwischen Israel und den Palestinänsern kommt, der dann durch einen langfristigen Friedensplan nach der Formel „Land gegen Frieden“ ersetzt wird.
    Das schlimmste was der Westen tun könnte wäre es Israel weiter mit Waffen und Geld zu unterstützten – die Gefahr das korrupte Politiker wie Nethanjahu die Waffen auf dem Schwarzmarkt verhökern oder sich mit den Hilfsgeldern Yachten und Villen im Ausland kaufen ist zu groß.
    Die Korruption in der Ukraine zeigt das diese Gefahr real ist.

  7. tom am Dezember 28th, 2023 10:33 pm

    Warum nicht den ersten Kibbuz in Neu-Israelbesuchen?
    Eventuell dort Nethan Yahoo treffen, falls der sich so lange hält.

  8. blu_frisbee am Dezember 29th, 2023 1:01 am
  9. karlo am Dezember 29th, 2023 3:58 pm

    Der Buckower Nationalpark (Schrebergärtenkolonien, Kleingarten Edelweiss) entlang des mächtigen Flusses Teltowkanal ist eine Reise wert. Von Rixdorf einfach nach Süden, am Krankenhaus links.
    An sonnigen Tagen hat auch der Biergarten geöffnet und bietet zB Obstkuchenstücke feil.
    Wenn man behutsam vorgeht, kann man sogar manchmal Einheimische beobachten.
    Vögel und anderes Kleingetier werden anschaulich auf Tafeln erklärt.

  10. multiplikato am Dezember 30th, 2023 6:26 pm

    Petersburg- Moskau. weiter nach Nowosibirsk dann in die Mongolei nach Ulanbator. Weiter nach Wladiwostock. Flug nach San Francisco.

  11. admin am Dezember 30th, 2023 6:30 pm

    Guter Plan…Da wäre noch Japan eine Zwischenstation https://www.flightconnections.com/de/fl%C3%BCge-von-vvo-nach-sfo

Schreibe einen Kommentar