Warum der Westen das ukrainische Scheitern nicht versteht
Empfehlenswerter Gastbeitrag von Robert Englisch auf Telepolis: „Falsche historische Lehren: Warum der Westen das ukrainische Scheitern nicht versteht“. Mit das Beste, was ich zum Thema jemals gelesen habe.
Mit dem Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive 2023 trotz milliardenschwerer Aufrüstung und monatelanger Ausbildung haben die Nachbetrachtungen begonnen. (…)
Hinter all diesen Ausreden verbirgt sich jedoch ein umfassenderes analytisches Versagen, das bisher nicht eingestanden wird: Fehlerhafte und oft oberflächliche historische Analogien verleiteten die Militärplaner dazu, Russlands Widerstandsfähigkeit zu unterschätzen.
Selbst heute, da die schrecklichen Kosten der Selbstüberschätzung allen klar sind und sich die Ukraine an einem entscheidenden Scheideweg befindet, besteht dieselbe fehlerhafte Einschätzung des russischen Gegners fort.
Kommentare
6 Kommentare zu “Warum der Westen das ukrainische Scheitern nicht versteht”
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m.E. inzwischen ein allgegenwärtiges Problem
(siehe mein Hinweis zu VW und den Gewerkschaften)
Es scheint ganz so als könne kaum noch jemand etwas nüchtern, sachlich, halbwegs distanziert analysieren.
Schlimmer noch – es scheint auch niemand mehr zu wollen.
Resultat ist eine gigantische Gaukelei, die mit noch mehr neuer Gaukelei gehalten werden muss.
Beispiele gäbe es wohl noch und noch
aber bleiben wir bei der Ukraine
Wie viel (Steuer-)Geld kostet uns das bisher?
Welche Entwicklungen verzögern sich aufgrund des fehlenden Geldes hier?
Warum mischen wir überhaupt mit?
Und was nun, da außer Spesen nix gewesen?
Die Schilda Response GmbH würde uns wenigstens einen Schuldigen präsentieren.
Aber so – wer erklärt es „dem Wähler“?
Wer riskiert damit das Ende seiner Karriere?
Und noch schlimmer – wer riskiert damit die Glaubwürdigkeit des politischen Handelns und damit des Status Quo an sich?
Das inzwischen missmutige Wählervolk ahnt etwas, wendet sich halt der AfD zu.
Aber wirklich was wissen tut da auch keiner.
Und solange nur die Schwurbler die Deutungshoheit in der Gruppe haben, ist das überschaubar gefährlich…
Dumm trotzdem für alle Gestorbenen auf beiden Seiten. Wer erklärt es den Kindern?
Wir Menschen sind eben nicht mehr ein paar Tausend, als jeder einzelne die volle Verantwortung fuer seine Entscheidungen zu seiner Ueberlebensstrategie hatte. Heute sind wir wir ein Massenphaenomen, Menschen sind in ihren Handlungsmustern eher Kopien von sich durchsetzenden Blaupausen und zumeist durch Manipulation auf ihre Standardbeduerfnisse reduziert. Witzig dabei ist, dass jeder denkt, er muesse mitdenken, mitdiskutieren und er brauche nur seine pret-a-porter Discountermeinung in die Tastatur klopfen und siehe da – er hat die Welt gestaltet. Macht und Staerke funktionieren aber anders. Sie sind sind ein genetisches Programm, so wie eine Geburt z.B. Man kann nur handreichend helfend assistieren, hier eine Drehung initiieren, dort ein wenig ziehen. Den Rest macht die Natur, mal lauter, mal leiser. Meistens kommt es anders als man denkt aber das ist kein Grund, weiter zu spekulieren, zu planen und es hin und wieder ordentlich zischen zu lassen. Was gestalten die Geschichten liebenden Menschen denn sonst – die Realitaet…hx?
Es ist doch ganz einfach: man hat der Ukraine die für eine komplette Rückeroberung des besetzten Staatsgebietes notwendigen Mengen an Kriegsgerät nicht zukommen lassen.
Wie schon neulich Breedlove sagte: kein US-General würde eine Bodenoffensive ohne Luftüberlegenheit und leistungsfähige Artillerie anfangen. Beides hat die Ukraine nicht.
Wie soll sie als dann gegenüber den Russen gewinnen, die sich massiv eingegraben und große Teile des Landes vermint haben? Eben – gar nicht.
Das Beste, was es zum Thema gibt: ja, Zustimmung. Bin aber noch nicht ganz durch beim Artikel.
Schlüsselsatz:
Erinnert mich an Kollegen Steghan selig, der seinerzeit sagte, für welche Waffe er sich entscheiden würde: „Kalaschnikov. Schießt auch unter Wasser.“
(Damals war ich noch im Lager der Linken. Einige wenige Linke schätze ich unverändert heute noch.)