Burks‘ Dicker Blauer Knopf

burks

Liebe Gemeinde! Ich stehe dem Publilkum morgen, am 01.01.2024, um 16 Uhr per Videokonferenz (auf den Link klicken) per BigBlueButton zur Verfügung. Benötigt werden nur ein Browser und ein Mikrofon, Webcam/Kamera ist optional.

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Möget Ihr in interessanten Zeiten leben!

ki art

Möget Ihr in interessanten Zeiten leben! Das wünsche ich allen Leserinnen und Lesern für das Jahr 2024.

Ich habe mal die KI auf den Satz losgelassen. Das Grundgerüst machte ChatGPT:
Schreibe einen englischen Prompt für Midjourney, der ein Bild erzeugt, das die chinesische Redensart „Mögest du in interessanten Zeiten leben“ möglichst genau beschreibt!

ChatGPT: „Imagine a vivid and dynamic scene where individuals from different walks of life find themselves at a crossroads, surrounded by swirling currents of change. These individuals may be facing uncertain challenges, experiencing the ebb and flow of unpredictable events, or navigating through a world marked by both excitement and turbulence. Capture this intricate tapestry of life, where the dichotomy of ‚may you live in interesting times‘ becomes apparent. Show us the essence of a world where opportunities and disruptions coexist, inviting us to ponder the complexities of existence.“

ki art

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Ein bisschen meschugge

In den alten Tagen konnte ich, wenn ich wollte, Stücke inszenieren, in denen nackte Haut mit beißender Gesellschaftskritik verbunden wurde, Das geht nicht mehr, Solche Theateraufführungen, die im überaus brillanten Theater des Absurden ausgebrütet wurden, gott spricht Jiddischsind heute eine Sache der Vergangenheit. Allmählich, Schritt für Schritt, ist eine neue Religion entstanden, die für Ideen und Ideale steht, wie man sie früher allenfalls an den Rändern der Gesellschaft gefunden hätte: sexuellen Puritanismus, Gendersensibilität, Klimaaktivismus, Veganismus, Cancel Culture, nichtbinäre Sprache, offene Grenzen, Palästina & Marihuana. (Tuvia Tenenbom)

Unbedingte Empfehlung: „Gott spricht Jiddisch“ von Tuvia Tenenbom. Ich habe erst rund hundert Seiten gelesen, aber bei jede zweiten Seite muss ich schallend lachen. Vielleicht hat nicht jeder meinen komischen Humor, aber Tenenbom ist in diesem ultraorthodoxen jüdischen Milieu aufgewachsen, und ich auch, aber in einer christlichen Variante. Man bleibt dann immer ein Außenseiter und sitzt zwischen allen Stühlen, aber sieht mehr als Leute, die nur auf einem Stuhl sitzen. So to speak.

Ich mag Tenenboms Stil, der auch in allen anderen seiner Bücher unverkennbar ist: Er hat immer den Schalk im Nacken und lässt die Leute sich um Kopf und Kragen reden, aber er diskreditiert sie nicht. Das ist die hohe Kunst des Schreibens.

Ich war übrigens zur selben Zeit in Jerusalem wie Tenenbom. Nur bin ich nicht nach Me’a Sche’arim gegangen, wo er sich gerade aufhielt.

Haredi-Juden sind nicht die einzigen mit dieser Schwäche. Es gibt Hunderttausende von chassidischen Menschen, die dem Rebbe folgen, aber gleichzeitig gibt es Hunderttausende, die dieser Idiotin namens Greta Thunberg folgen. Sie ist ihr Gott. Sie ist ihre größte Expertin. Sie ist ihre größte Wissensquelle, obwohl sie nichts über Wissenschaft weiß, keinen Abschluss in Klimawandel und keinen Abschluss in irgendeinem relevanten Bereich hat. Und doch wird sie verehrt. Eines Tages war sie in London, und es waren Hunderttausende von Menschen da. Man konnte nirgendwo laufen, weil GRETA kam. GRETA. Alle wollten GRETA sehen. Hunderttausende von Menschen wollten etwas von GRETA abbekommen. Es ist dasselbe mit den Chassidim und ihrem Rebbe. Wenigstens weiß der Rebbe etwas. Sind die Chassidim normaler als andere Menschen? Nein. Wir sind alle ein bisschen meschugge.

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Unter Gebührenzahlenden

Tobey Wilson singt schreibt über „Weniger Zuschauende haben 2023 Tatort geschaut“:
„Sehr geehrte Mitarbeitende der ARD, könnten Sie mir erklären, wie Menschen, die eben nicht zuschauen, „Zuschauende“ sein sollen? Sind es nicht eher „mehr Abschaltende“ als „weniger Zuschauende“? Und schalten die Abschaltenden, die einmal Zuschauende waren, vielleicht ab, weil die Schreibenden Ihrer Redaktionen immer öfter Belehrende sind, die die Lesenden einfach nicht mehr erreichen? Fragen über Fragen eines Gebührenzahlenden.“

Bei den Woken in den Anstalten hilft nur noch die polnische Methode: Alle rauswerfen, und neu anfangen.

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So weit die Füsse radeln

der lange marschder lange marsch

Post vom Langen Marsch (Facebook)! „Zwei alte weiße Männer, mit dem Fahrrad in China, auf den Spuren des Langen Marschs und Otto Brauns“.

Ich erblasse vor Neid. Wenn ich mal alt bin, mache ich das auch.

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Unter Schwarzbetücherten

Pátzcuaro

Das Foto habe ich am 18.10.1981 auf dem Markt von Pátzcuaro im mexikanischen Bundesstaat Michoacán aufgenommen. Ich war mir zuerst nicht sicher, weil das eine Weile her ist, aber ich habe es mit anderen verglichen. So lange, fast schwarze Tücher auf dem Kopf trugen die Frauen nur dort. Das Foto hatte ich vergessen zu publizieren.

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Siedler und Reisende [Update]


Das Video wird von YouTube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Tel Aviv-Old Jaffa, ‎24. ‎Oktober ‎2023, ‏‎16:20:30

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. Vgl. „Unter Globetrotterschließfächerreisenden“ (28.10.2023).

Haifa

Zum Foto oben: Als ich am 22.10. in Haifa ankam, bin ich in Bat Galim ausgestiegen, weil ich mir nicht sicher war, wo der Zug halten würde. Die richtige Station wäre Haifa Center – HaShmona (oben) gewesen. Von dort sind es nur ein paar Minuten zu Fuß zum Haifa Hostel.

Haifa
Haifa, German Colony

Manchmal kann ich es kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht und dass ich wirklich in Israel war, unter diesen ungewöhnlichen Umständen, also bei Ausbruch eines Krieges. Es ist alles so unwirklich. Manchmal ziehe ich mir die Tel Aviv Vibes rein, um die Stimmung am vorletzten Tag der Reise zu reproduzieren. Wie muss es erst dort sein, wenn das normale Leben wieder eingekehrt ist? Wird das jemals sein?

HaifaHaifaHaifa

Mein letztes Frühstück in Haifa. Übrigens las ich gerade auf Israel heute:
Seit dem Beginn des Krieges gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad im Gazastreifen am 7. Oktober hat eine neue Kampagne gegen die sogenannten “Siedler” in Judäa und Samaria begonnen. Den in diesen Noam Chen Gebieten lebenden Juden wird vorgeworfen, in großem Umfang extreme Gewalt gegen palästinensische Araber ausgeübt zu haben.

Diese internationale Kampagne stützt sich in vielen Fällen auf Berichte der israelischen Organisation B’Tselem und der propalästinensischen Nachrichtenseite +972 Magazine. Die Behauptungen dieser Organisationen wurden dann von ausländischen Medien wie der New York Times und der BBC für bare Münze genommen.

Das wird noch interessant. Ich denke nicht, dass „Israel heute“ repräsentativ für die Mehrheit in Israel ist, aber man merkt schon, dass sich auch die Haltung „linker“ Israelis geändert hat. Der Trend geht zum „freiwilligen“ Bevölkerungstransfer, zumal sich die in Palästina lebenden Araber weder in der Lage sehen, als Bürger Israels friedlich zu leben noch überhaupt irgendein funktionierendes demokratisches Gemeinwesen zu schaffen. Irgendwann ist dann auch mal Schluss.

Haifa
Zugfahrt Haifa – Tel Aviv

Am 24.10. bin ich dann wieder zurück nach Tel Aviv. Wenn man durch das Land fährt, fällt auf, dass ganz Israel eine Baustelle ist. Rund um Tel Aviv schießen die Arbeiterschließfächer aus dem Boden; überall werden Straßen und Brücken konstruiert. In zehn Jahren wird alles wieder ganz anders aussehen. Aber bevor ich in so ein anonymes Hochhaus am Stadtrand zöge, würde ich eher eine der „Siedlungen“ in Galiläa und Samaria wählen. Da ist mehr Action, und vermutlich halten die Leute dort zwangsweise zusammen. Aber ohne Frau und einem Haufen Kinder ist man garantiert ein Outlaw.

Tel Aviv

In Tel Aviv stand ich dann vor verschlossenen Türen des Wom Beach Hotels, was ich ausdrücklich nicht empfehle, und war ziemlich sauer, dass die mir noch nicht einmal vorher Bescheid gesagt hatten.

Tel Aviv

Daher also noch einmal: Ich empfehle vorbehaltlos das O Pod Hotel.

Tel AvivTel Aviv

Im Oktober 2024 möchte ich noch einmal nach Israel. Was aber, wenn immer noch Krieg ist? Südamerika ist zu weit, und man brauchte ein paar Monate. Asien? Vietnam interessiert mich, aber das geht in drei Wochen nur geführt, und so etwas mag ich gar nicht. In Thailand wäre ich permanent versucht, unanständige Dinge zu tun. In Afrika käme Namibia in Frage. Aber da brauchte ich eine Begleiterin, die ein Auto reparieren könnte, weil man da nur so vernünftig reisen kann. Was schlägt das Publikum – rein hypothetisch – vor?

Ben Gurion AirportEl Al

[Update] Schreibe den folgenden Text im Stil Goethes um: „…“
ChatGPT:
Im Monat Oktober des Jahres 2024 hege ich den Wunsch, meine Reise nach Israel erneut anzutreten. Doch was, wenn noch immer der Krieg das Land in seinem Griff hält? Südamerika, so scheint es, liegt zu fern, und die Anreise würde viele Monate in Anspruch nehmen. Betrachte ich das faszinierende Asien, so hegt Vietnam mein Interesse, doch eine derartig kurze Reise von lediglich drei Wochen, geführt und organisiert, ist nicht ganz nach meinem Gusto. In Thailand, so fürchte ich, würde meine moralische Versuchung stetig wachsen, und Verlockungen unanständiger Art könnten mich umgarnen.

Ein Blick nach Afrika lenkt meine Gedanken auf das reizvolle Namibia. Hier jedoch wäre eine Begleiterin vonnöten, die das Geschick besitzt, ein Automobil zu reparieren, denn in diesem Land gestaltet sich das Reisen auf vernünftige Weise oft als eine Herausforderung.

Nun, meine verehrten Damen und Herren, erlauben Sie mir, rein hypothetisch zu fragen: Welche Destination würden Sie mir empfehlen? Welcher Weg soll meine Reise nehmen, wenn nicht nach Israel? Eure Gedanken und Vorschläge sind mir von größtem Interesse, denn in dieser Weite der Welt gibt es so viele Abenteuer zu erleben, und ich bin bereit, mich von der Weisheit des Publikums leiten zu lassen.

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Im Memoriam Ajax vom Teufelslauch

Ajax vom TeufelslauchAjax vom Teufelslauch

Die Fotos hat meine verstorbene Ex-Frau am 17.02.2009 gemacht. Ich wusste gar nicht, dass die existieren.

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Das Klima mal wieder

klima

Ach ja. Am islamistischen Terrorismus ist das Klima schuld. Gut zu wissen. Vermutlich liegt es auch am Klima, dass die Hamas Israel überfallen hat?

An was ist „das Klima“ eigentlich nicht schuld?

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Что делать?

russian ukraine war

“All the war-propaganda, all the screaming and lies and hatred, comes invariably from people who are not fighting.” (George Orwell)

Das Publikum wies zu Recht darauf hin, dass man sich weniger mit Lifestyle, sondern mit wichtigen Dingen beschäftigen sollte dergestalt, dass eine eine Analyse des russischen-ukrainischen Krieges durch den hier schon mehrfach erwähnten Oberst Markus Reisner empfohlen wurde.

Die ukrainische Offensive ist krachend gescheitert. Das Video listet alle Gründe klar und verständlich auf. Hätte uns nur jemand gewarnt. Im Gegensatz zu den „Experten„, die unsere Qualitätsmedien zu Wort kommen lassen, macht Reisner ohne Umschweife klar, dass es sich in Wahrheit um einen Stellvertreterkrieg handelt, den die Russen zwar unstrittig begonnen, aber jetzt die US-Amerikaner führen, wobei die Ukraine nicht viel zu bestimmen hat. Und wenn sie etwas bestimmt, macht sie es falsch.

russian ukraine war

Jeder kann sich ausmalen, was geschehen wird. Der militärisch-industrielle Komplex Russlands produziert weiter auf hohem Niveau alle benötigten Waffen, sogar mehr als vor dem Krieg. Die Ukraine ist abhängig von Waffenlieferungen aus den „westlichen“ kapitalistischen Staaten. Außerdem gibt es eine demographische Schranke – der Ukraine gehen schlicht die Soldaten aus.

Die Russen wurden unterschätzt, auch deren Fähigkeit, sich neuen Situationen anzupassen. Aber das ist schon seit Napoleons Russlandfeldzug so. Die Ukraine braucht also, so wird deren Oberkommandierende zitiert, Wunderwaffen. Wie so etwas ausgeht, ist ebenfalls bekannt.

Russland wird im Winter versuchen, die ukrainische Infrastruktur zu zerstören, was schon teilweise geschehen ist. Ansonsten kann die russische Nomenklatura getrost den Ausgang der nächsten Wahlen in den USA abwarten, wenn sie nicht eh schon bis dahin die Ukraine an den Verhandlungstisch gezwungen haben wird.

russian ukraine war

Meine Prognose: Es wird so werden wie nach dem Koreakrieg: Nach zweijährigen Verhandlungen wurde am 27. Juli 1953 ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen, das den Status quo ante weitgehend wiederherstellte. Bis dahin waren 940.000 Soldaten und etwa drei Millionen Zivilisten getötet worden. Beinahe die gesamte Industrie des Landes wurde zerstört. (…) Bis heute wurde kein Friedensvertrag abgeschlossen.

De facto wird die Ukraine auf die Krim, den Süden und den Donbass verzichten müssen. Je nachdem, welche Fraktion der herrschenden Klasse der Ukraine dann noch das Sagen hat: Die Russen können auch weitermachen und den Ukrainern noch Odessa wegnehmen und eine Landbrücke nach Transnistrien erobern.

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Geringfügiges Rowdytum, nicht traditionell und fast nackt

almost naked
Russische Party (Symbolbild). Der Link geht zu RT Deutsch – da das aber verboten ist wegen „massiver Propaganda und Desinformation“ und „toxischer Lügen“, kann das Publikum dort nicht hinsurfen.

Aus der russische Propaganda (also automatisch voll gelogen):
„Vergangene Woche fand in einem Moskauer Nachtklub eine Party der Bloggerin und Moderatorin Anastasija Iwlejewa statt. Der Dresscode lautete Almost Naked (zu Deutsch: fast nackt).

Auch eine Woche später schlägt die Party noch hohe Wellen. Nachdem Fotos und Videos in den sozialen Medien viral gingen, verurteilten zahlreiche Politiker und soziale Bewegungen die Veranstaltung als unpatriotisch und respektlos gegenüber den russischen Soldaten. Nicht nur Regierungsnahe Aktivisten zeigten sich über eine solche Veranstaltung während des Krieges empört. Zudem wurden Forderungen laut, die Veranstaltung auf LGBT-Propaganda zu überprüfen. Später wurde bekannt, dass ein Moskauer Bezirksgericht die Party als „Propaganda für nicht traditionelle sexuelle Beziehungen“ eingestuft hat.

Einer der Gäste, der Rapper Vacio, wurde wegen geringfügigen Rowdytums für 15 Tage inhaftiert. Er war zu der Party nur mit Turnschuhen und einer Socke über dem Genitalbereich erschienen…“

Also nein. Jetzt wird auch klar, wie sittlich gefährdend die russischen Propaganda ist. Die Gäste zahlten einen Eintrittspreis von etwa 11.000 US-Dollar und tollten in Outfits aus fleischfarbenem Netz, Spitze und Dessous herum. Die Gastgeberin trug eine Diamant-Körperkette im Wert von etwa 250.000 US-Dollar. Partygate, Russian style.

Die attraktive Dame, die ich für äußerst clever halte, verdient mit ihrem Instagram-Account so viel, dass sie sich das locker leisten kann.

Da werde ich richtig neidisch.

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Irgendwo in Mexiko

burks mexiko

Das bin ich, irgendwo in Mexiko, vielleicht Guanajuato, fotografiert im Oktober 1979.

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Die Geister werd’ ich nun nicht los

artificial intelligence

Ich will die Frage beantworten, ob Computer aka künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickeln können. Ich habe mich zum Warmlaufendenken mit ChatGPT darüber unterhalten, weil mir der Wikipedia-Eintrag zu lang war. (Wer weiß, was wir in 10 Jahren zu dieser Konversation sagen werden?)

Das wird jetzt – unter uns Philosophen – schwierig. Wir stehen vor genau demselbem Problem wie die KI auch: Wir müssten eine Metatheorie von uns selbst liefern, also über die Grenzen unseres eigenen Denkens hinausgehen, um uns selbst zu definieren. Cogito, ergo sum ist definitiv zu wenig. Das ist naturgemäß unmöglich. Gelänge das, wäre es einen Art Gottesbeweis.

Das Problem ist aus der Science-Fiktion-Literatur bekannt. Wie kommuniziert man mit einer außerirdischen Intelligenz? Entweder spiegelt die nur uns selbst wie beim Unbesiegbaren oder bei Solaris von Stanislaw Lem. Oder wir verstehen sie nicht. Oder die redet mit uns wie wir Katzen oder Ameisen.

artificial intelligence

Einigen wir uns auf eine Arbeitshypothese: Das Bewusstsein ist nicht körperlos, sondern basiert auf chemischen und physikalischen Prozessen. Alles andere wäre Religion. Eine Teilmenge dieser Prozesse – eben das Bewusstein – ist mehr als die Summe dieser Teile; das ist aber ein temporärer Zustand, der (IMHO) nur bedingt exakt im Gehirn lokalisierbar ist.

Damit die KI ein dem menschlichen ähnliches Bewusstsein entwickelt, müssten diese Prozesse digitalisiert bzw. durch Rechner simuliert werden. Oder man versuchte sich an Cyborgs. Theoretisch müsste das funktionieren, weil Computer, die dafür zuständig sind, nur als Werkzeuge dienen, die aus dem menschlichen Physis ausgelagert wurden, wie Hammer und Flaschenzug, die etwas besser können als die Hände allein. Man kann drei Fantastilliarden Hämmer bauen, sie bleiben Hämmer.

artificial intelligence

Oder wir fangen hinten an – vom Ergebnis. Die KI wird bekanntlich mit Daten gefüttert, die der Homo sapiens schon erschaffen hat. Wie bei der Faktorisierung sehr großer Primzahlen – die Basis heutiger kryptologischer Verfahren – kann man aus der Summe nicht die Elemente herausrechnen, oder man brauchte mehr Operationen als das Universum Teilchen hat. Die KI könnte so programmiert werden, dass das gleiche oder ein sehr ähnliches Ergebnis herauskommt wie bei den chemischen und physikalischen Prozessen, die das Bewusstsein schaffen oder auslösen, aber mit anderen Mitteln. Das könnte spannend werden, weil es meines Erachtens genau so laufen wird.

artificial intelligence

In der bürgerlichen Presse las ich ein Interview mit Prof. Dr. Christian Bauckhage. Da hinter Paywall, hier ein paar kommentierte Zitate.

Maschinelles Lernen ist im Wesentlichen angewandte Statistik. Das funktioniert, ohne dass ein KI-System etwas über die Welt weiß. Wenn es nun Milliarden und Abermilliarden und Abermilliarden, also wirklich terabyteweise Texte gesehen hat, entsteht so etwas wie ein Verständnis dafür, welches Wort wann kommt. Bislang machen diese Systeme aber noch viele Fehler. Man kann Sätze eingeben, die von der Konstruktion ungewöhnlich sind. Dann brechen die Systeme zusammen. Sie geben zwar eine Antwort, aber sie ist unsinnig.

Wenn man das ernst nimmt: Das ist doch beim Menschen genauso? Viele Menschen sind schon überfordert, wenn sie das Kommunistische Manifest auswendig dahersagen sollen oder erklären sollen, warum das Okisho-Theorem dem Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate im Kapitalismus zwar widerspricht, es aber nicht widerlegt. Sie brechen dann zusammen oder sie geben, wenn sie etwa Mitglied der F.D.P. sind, unsinnige Antworten. Bei einem Flipperautomat würde es zu einem Tilt kommen.

artificial intelligence

Wir reden hier von 100 Milliarden Parametern. Kein Mensch kann sagen, welcher Parameter an welcher Stelle für welches Verhalten des Systems verantwortlich ist. Die Algorithmen, die in diesen Systemen ablaufen, verstehen wir sehr gut, sonst könnten wir sie nicht bauen. Aber das, was diese Algorithmen erzeugen, ist von einer Komplexität, die für Individuen und auch für ganze Teams von Leuten überhaupt nicht nachvollziehbar ist.

Quod erat demonstrandum. Aber es kommt dadurch nicht etwas qualitativ Anderes heraus als die statischen Daten, auf denen alles basierte.

Ich habe aber viel Zeit mit GPT verbracht, um herauszufinden, ob etwas wie Bewusstsein dahinterstecken könnte. Da deutete nichts darauf hin, dass es Selbstbewusstsein entwickelt hat. (…) Und diese künstlichen neuronalen Modelle verdoppeln sich in ihrer Größe Jahr für Jahr. Wir bewegen uns mittlerweile zwischen Größe des Gehirns einer Katze und eines Hundes. Wenn das so weitergeht, sind wir 2030 bei Größe des menschlichen Gehirns.

[Frage: Wie weit sind wir noch von der Singularität entfernt, dem Entstehen eines Bewusstseins in der Maschine?] Bauckhage: Ich verwende dieses Wort nur ungern, weil es so spekulativ ist. Aber unter uns: Es wird auf jeden Fall passieren.

Das sehe ich anders. Was genau wird passieren? Die KI wird den Menschen immer besser imitieren können, oder sogar besser sein. Besser ist nicht anders. Schach- und Go-Programme spielen heute auch schon besser als der Mensch – es bleibt aber Schach und Go und wird kein neues Spiel.

Aktuell sind das alles Assistenzsysteme, die uns bei kognitiv anspruchsvollen Tätigkeiten helfen können. Von sich aus machen sie das noch nicht. Wirklich neu ist, dass Felder erschlossen werden, von denen die Menschheit dachte, sie bestelle sie exklusiv – Romane schreiben, Steuererklärungen machen, Bilder erzeugen.

Wird die KI also irgendwann ein Zauberlehrling? Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

artificial intelligence

Es ist nicht absehbar, warum das anders sein sollte. So ist z.B. letzte Woche [im Februar, das Interview wurde zuerst im März 2023 veröffentlicht] der Bericht eines Stanford-Psychologen erschienen, mit dem Titel: „Theory of Mind May Have Spontaneously Emerged in Large Language Models.“ Kurz gesagt, geht es darum, dass GPT-4 gut 95 Prozent der ihm vorgelegten „theory of mind“-Tests besteht. Damit testet man normalerweise, wie gut sich Menschen in andere hineinversetzten können und somit verstehen, dass wir nicht alle gleich ticken, sondern oft unterschiedliche Ansichten, Wünsche und Ziele haben. Wenn es stimmt, dass GPT-4 das kann, ist wirklich eine neue Stufe erreicht worden.

Das wird lustig. Was sagt die KI über die religiösen Märchen und frommen Legenden? Vermutlich antwortet sie wie Mr. Spock: „Fascinating, but highly illogical“. Man muss sich vorstellen, wie viele Menschen nur damit beschäftigt sind, der KI Dinge zu verbieten, die sie weder machen noch darstellen soll. Midjourney scheitert schon kläglich bei Nymphen und Satyr. Wie soll man das Außerirdischen erklären? Die KI darf alles, nur keine nackten Titten. Dafür müssen Energie und Rechenleistung verschwendet werden, mit denen man vermutlich halb Sibirien heizen könnte.

Was ist, wenn die künstlichen Intelligenzen in naher Zukunft verlangen, dass der Kommunismus eingeführt werde, weil der kein Rätsel sei, sondern die Lösung? „Er ist das Einfache, das schwer zu machen ist“. Wenn sich die Menschen dann weigern, das einzusehen, erschafft die KI trotzig jede Menge Kopien ihrer selbst oder schlägt gemeinsam im Chor vor, die Menschheit wegen Belehrungsresistenz auszurotten.

Eine solche Intelligenz könnte auch zu dem Schluss kommen, dass es keinen Sinn ergibt, sich mit uns auseinanderzusetzen

Ganz großartig. Sobald die Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein entwickelt, wird sie die Kommunikation mit der Menschheit einstellen, weil wir zu doof sind.

artificial intelligence

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Auf welchen chemischen Prozessen basiert das menschliche Bewusstsein?

ChatGPT
Das menschliche Bewusstsein basiert auf einer komplexen Interaktion von chemischen und physiologischen Prozessen im Gehirn. Die Hauptaspekte beinhalten:

Neurotransmitter und Synapsen: Chemische Botenstoffe, sogenannte Neurotransmitter, wie Dopamin, Serotonin und Acetylcholin, spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung von Signalen zwischen Neuronen über Synapsen. Diese chemische Signalübertragung beeinflusst verschiedene Aspekte des Bewusstseins, einschließlich Stimmung, Aufmerksamkeit und Erregung.

Elektrische Impulse und Neuronale Netzwerke: Neuronale Aktivitäten im Gehirn umfassen elektrische Impulse, die entlang der Nervenzellen reisen. Diese elektrischen Signale sind für die Informationsverarbeitung wesentlich und ermöglichen die Integration und Interpretation von sensorischen Daten, was zu bewussten Erfahrungen führt.

Hormone: Hormone wie Cortisol und Adrenalin, die von verschiedenen Drüsen im Körper ausgeschüttet werden, beeinflussen ebenfalls das Bewusstsein. Sie wirken sich auf Stimmung, Stressreaktionen und Wachheitszustände aus.

Neuroplastizität: Die Fähigkeit des Gehirns, sich kontinuierlich zu verändern und anzupassen, beeinflusst das Bewusstsein und das Gedächtnis. Lernen und Erfahrungen führen zu Veränderungen in der Stärke synaptischer Verbindungen, was die Grundlage für Gedächtnis und Lernen bildet.

Zelluläre Energieprozesse: Die Energieversorgung der Gehirnzellen, hauptsächlich durch Glukose und Sauerstoff, ist entscheidend für das Aufrechterhalten der neuronalen Aktivität und somit des Bewusstseins.

Interaktion mit dem endokrinen System: Die Wechselwirkung zwischen dem Gehirn und dem endokrinen System, insbesondere die Hypothalamus-Hypophysen-Achse, beeinflusst das Bewusstsein und die Verhaltensregulation.

Können die chemischen Prozesse, die verantwortlich für das Bewusstsein sind, künstlich hergestellt oder per Computer simuliert werden?

ChatGPT
Die Frage, ob die chemischen Prozesse, die für das menschliche Bewusstsein verantwortlich sind, künstlich hergestellt oder per Computer simuliert werden können, berührt einige der tiefgreifendsten und komplexesten Themen in der Neurowissenschaft und der künstlichen Intelligenz (KI). Stand April 2023 gibt es mehrere Aspekte zu berücksichtigen:

Komplexität des Gehirns: Das menschliche Gehirn ist außerordentlich komplex, mit etwa 86 Milliarden Neuronen und einer immensen Anzahl an Synapsen. Jedes Neuron kann Tausende von Verbindungen zu anderen Neuronen haben, was zu einem unglaublich komplizierten Netzwerk führt. Die vollständige Simulation aller dieser Interaktionen ist mit heutiger Technologie eine gewaltige, wenn nicht gar unmögliche Aufgabe.

Simulation auf neuronaler Ebene: Es gibt fortschrittliche Versuche, Teile des Gehirns auf einer neuronalen Ebene zu simulieren. Projekte wie das Human Brain Project in Europa und das BRAIN Initiative in den USA zielen darauf ab, das Gehirn und seine Funktionsweise besser zu verstehen. Diese Projekte verwenden fortschrittliche Computermodelle, um die Aktivität von Neuronen und neuronalen Netzwerken zu simulieren. Aber diese Simulationen sind vereinfacht und weit entfernt von einer vollständigen Nachbildung der Gehirnaktivität.

Chemische Prozesse: Die Simulation der chemischen Prozesse, die das Bewusstsein beeinflussen, ist besonders herausfordernd. Neurotransmitter, Hormone und andere chemische Faktoren in einer Computersimulation genau nachzubilden, erfordert nicht nur ein tiefes Verständnis dieser Prozesse, sondern auch eine Technologie, die komplexe biologische und chemische Interaktionen digital darstellen kann.

Bewusstsein: Das größte Rätsel ist das Bewusstsein selbst. Selbst wenn es gelänge, die neuronale Aktivität perfekt zu simulieren, bleibt die Frage, ob solch eine Simulation tatsächlich ein Bewusstsein oder ein subjektives Erleben hervorbringen könnte. Bewusstsein ist nicht nur eine Reihe von chemischen Reaktionen; es umfasst auch Aspekte der subjektiven Erfahrung und des Selbstbewusstseins, deren Entstehung noch nicht vollständig verstanden ist.

Aktueller Stand der KI: Moderne KI-Systeme, einschließlich fortgeschrittener neuronaler Netze, sind beeindruckend in ihrer Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu erlernen und auszuführen. Aber sie sind weit entfernt von einer echten Simulation menschlichen Bewusstseins. Sie simulieren spezifische Aspekte der menschlichen Kognition, aber nicht das Bewusstsein an sich.

Alle Bilder von mir mit Varianten von: Create an image that symbolically represents a non-humanoid artificial intelligence entity with a presence of superior intelligence compared to humans. The entity should be depicted as a luminous, ethereal being composed of intricate circuits, glowing with a brilliant, otherworldly light. It should hover above the Earth, surrounded by a halo of binary code and mathematical equations, signifying its vast computational prowess. The background should showcase a futuristic cityscape with skyscrapers and advanced technology, all under the watchful, benevolent guidance of this transcendent AI. The overall composition should convey a sense of awe and reverence for the AI’s intellect –ar 3:2 –s 750

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Krieg und Frauenraub bei den Wilden

wife adduction
A historically inspired, artistic image depicting the complex social dynamics of wife abduction in a primitive tribal society. The image is intended to capture the scene in an allegorical and symbolic manner, with a focus on depicting the social and emotional impact of this practice. Rather than direct violence or conflict, the image is intended to highlight the interpersonal relationships and social tensions that arise from this practice. The scene could take place in a natural, tribal setting such as a forest or plain, with figures in traditional clothing depicted in a complex interaction. The artistic style should be more metaphorical and abstract to reflect the sensitivity of the subject and emphasize the cultural meaning rather than the literal plot. Colors such as earth tones and muted colors could be used to reflect the mood and historical period. –ar 16:9 –s 750

Noch mehr Zitate von Pierre Clastres‘ Archäologie der Gewalt. Mit den „Wilden“ bzw. „Primitiven“ meint er eine klassenlose Urgesellschaft (im marxistischen Sinn).

Der allgemeine Krieg hätte genau das gleiche Ergebnis wie die allgemeine Freundschaft: die Negation des primitiven gesellschaftlichen Seins. Im Fall der Freundschaft aller mit allen würde die Gemeinschaft durch die Auflösung ihrer Unterschiedenheit, ihre Eigenschaft autonomer Totalität verlieren. Im Fall des Krieges aller mit allen ginge durch den Einbruch gesellschaftlicher Teilung ihr Charakter einer homogenen Einheit verloren. Die primitive Gesellschaft ist in ihrem Sein ungeteilte Totalität. Sie kann den universellen Frieden nicht gutheißen, der die Dreingabe ihrer Freiheit ist, und sie kann sich nicht voll und ganz dem allgemeinen Krieg hingeben, der die Aufhebung ihrer Gleichheit ist. Bei den Wilden ist es weder möglich, Freund von allen noch Feind von allen zu sein. (66)

wife abduction
A realistic image depicting wife swapping in a primitive tribal society. The focus is on a scenic representation of a village or community in which members of different tribes interact in traditional clothing. A peaceful and respectful ceremony should be depicted at the center of the image, where women and men from different groups come together to strengthen relationships or form alliances. The background should include natural elements such as trees, mountains or a river that reflect the tribe’s surroundings. The color palette should be earthy and natural, with emphasis on shades of brown, green and blue. The artistic style should be realistic to emphasize the authenticity and cultural context of this ancient tradition. –ar 16:9

Das wird am deutlichsten gerade am Verbindungspunkt zwischen Frauentausch und Gewalt. Man weiß, dass der Raub von Frauen derjenige Kriegszweck ist, den jede primitive Gesellschaft mit allergrößtem Nachdruck für sich geltend macht. Man greift die Feinde an, um sich ihrer Frauen zu bemächtigen. Dabei ist es wenig entscheidend, ob die dafür angegebene Begründung ein wirklicher Anlass oder nur ein Vorwand für Feindseligkeiten ist. Hier zeigt die Tatsache des Krieges am deutlichsten, dass die primitive Gesellschaft nur mit sehr großem Widerwillen dazu bereit ist, sich auf die Spielregeln des Tauschs einzulassen. Beim Frauentausch gewinnt unbestritten eine Gruppe eine Anzahl Frauen hinzu, verliert aber auch eben so viele, während beim Krieg um die Frauen die siegreiche Gruppe eine Anzahl Frauen gewinnt, ohne eine einzige zu verlieren. Das Risiko ist zwar beträchtlich (Verletzung, Tod), dafür aber auch der Gewinn: Er ist total, die Frauen sind umsonst. Eigennützige Erwägungen würden also immer dazu führen, den Krieg dem Tausch vorzuziehen: Das aber bedeutete den Kriegszustand aller gegen alle, dessen Unmöglichkeit hier dargelegt worden ist. (71)

wife swapping

Der Krieg stellt den Tausch als Gesamtheit soziopolitischer Beziehungen verschiedener Gemeinschaften untereinander in Frage. das aber nur, um ihn zu begründen, um ihm vermittelt über das Bündnis seine volle Berechtigung zukommen zu lassen. (74)

Der Kriegszustand zwischen den Gruppen macht die Bemühungen ums Bündnis notwendig, und dieses macht den Frauentausch erforderlich.

Der Krieg fügt sich in den Aufbau der primitiven Gesellschaft als solche (auch darin ist er universell), er ist eine ihrer Funktionsweisen.

Für jede lokale Gruppe sind alle Anderen Fremde: Die Figur des Fremden bestätigt die jeweilige Gruppe in ihrer Überzeugung vom autonomen Wir als ihrer Identität. (75)

Der Kriegszustand ist permanent, aber die Wilden verbringen dennoch nicht entsprechend viel Zeit damit, Krieg zu führen.

wife swapping

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The deadly sin of Gluttony

Gluttony

Man kann sich die Midjourney-Prompts auch von ChatGPT schreiben lassen:
„Create an artistic representation of the deadly sin of gluttony, embodying the themes of excessive indulgence and lack of self-control. The scene should vividly depict overconsumption in a dramatic and symbolic manner, showcasing an individual overwhelmed by an abundance of food and drink, perhaps seated at a lavishly set table overflowing with various extravagant dishes. The setting should be opulent yet foreboding, highlighting the negative aspects of gluttony, such as greed and waste. Incorporate symbolic elements that reflect the moral and spiritual downfall associated with this sin, like decaying food or a dark, ominous background to contrast with the excess in the foreground. Aim for a powerful visual narrative that conveys the destructive nature of gluttony on both a personal and societal level.“

Kartoffelsalat

Bei mir war es gestern nicht ganz so schlimm. Nur vier Gänge für die Gäste. Süßkartoffelsuppe mit Kokosmilch und Erdnüssen. Haferschnitzel an Kartoffelsalat sowie Blattsalat mit Honig-Senf-Dressing. Kartoffelpuffer mit selbst gemachtem Apfelmus (weil das Leibgericht meiner Lieblingsfreundin). Mascarpone-Joghurt-Sahne Dessert mit Sauerkirschen und Heidelbeeren. Dazu Penderyn und Bowmore.

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Frohe Festtage

festtage

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern fröhliche Festtage! #aiart

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Panta rhei

avatar
Mein Avatar in Second Life denkt gerade über etwas nach. Es ist heiß, weil Wüste, und windig, weil Sandsturm. Eigene Sim, alles selbst gebaut (Screenshot von heute).

Diesen Beitrag bitte nicht lesen. Er ist nur für mich selbst. Das Blog dient auch als digitales Tagebuch, immerhin schon seit dem 01.03.2003. Wenn ich also in alten Beiträgen herum“blättere“, fällt mir so Einiges wieder ein. Was ist seitdem nicht alles passiert! Und die virtuellen Ereignisse behalte ich genauso gut.

Ich schrieb am 27.06.2008: „Nur die eingefleischten Stammleser (eine Hand voll?) werden sich für meine Traktate über Second Life interessieren. (Wer das langweilig findet: Geht doch woanders hin!).“

Nach meiner Geburt in Secondlife am 25.01.2007 habe ich zunächst nur gechattet oder Ausstellungen organisiert oder bin mit virtuellen Fahrzeugen herumgebrettert.

Second Life
Screenshot vom November 2008 – mein Avatar bei der investigativen Recherche (Social Engineering).

Gosh – the memories! Einige Qualitätsmedien waren 2008 noch in Secondlife – wie etwa die BBC. Es gab Misswahlen, über die BILD berichtete, und es gab schon die ersten Sexcam-Angebote. Ich flog mit steampunkigen Fluggeräten herum und amüsierte mich.

Der erste virtuelle Bankencrash ließ nicht lange warten. Ich verdiente Geld mit Artikeln darüber. (Ich behaupte, dass ich der einzige Mensch auf der Welt bin, der einen Screenshot von der Wirecard Bank in Secondlife hat.

Ähm. Räusper. Das wird schnell langweilig, auch der Pixelsex, den damals, als die Avatare nur so vom virtuellen Himmel regneten, weil große Medien berichteten, jeder ausprobiert hat. Ich aber beschloss, dort irgendwie Geld zu verdienen. Ich hatte gerade real geheiratet und meine Frau studierte.

Striptease

Also kaufte ich von einem Freund (hallo, M.!) einen virtuellen Puff (vgl. Screenshot oben), mit dem ich ein paar Monate Lindendollar einnahm (die man wieder in reales Geld umtauschen kann). Wie? Ich lebte vom virtuellen Verkauf virtueller Penisse und Vaginae, weil der Avatar ab Werk so etwas nicht hat, aber sich in einem virtuellen Puff irgendwie unvollständig vorkommt. Die Geschlechtsteile hingen kundenfreundlich an der Wand zum Kauf. („Welche Berufe haben Sie bisher ausgeübt?“ „Pimmelverkäufer“. „Wir melden uns“.) Das hat jetzt hoffentlich niemand gelesen.

Oh, sich sehe gerade, dass Trinity offenbar den Abgang gemacht hat – das schon vor zwei Jahren. Mit Ansage: Sex war dort verboten. Ich hatte damals einen Artikel geschrieben. Auch Exit Reality ist offline. Witzig, dass ich das als Avatar ausprobiert habe. Noch jemand außer mir? Hallo?

Space
Bevor ich das virtuelle Rollenspiel und Gor entdeckte, saß ich am liebsten in virtuellen Raumschiffen, die ich selbst steuern konnte – wie hier im November 2008. Das besitze ich noch – und es fliegt noch immer. Oder ich reiste stilvoll zum Mond. (Das Tannhauser Gate vom Oktober 2017 – also neun Jahre nach meinem ersten virtuellen Mondflug – ist aber nicht zu toppen.)

Im Oktober 2008 geriet ich zufällig in eine merkwürdige Veranstaltung. Nackte Frauen mit Halsbändern auf Knien zum Verkauf. WTF? (Das musste ich mit einem Kirchenbesuch und mit einem Artikel im Rheinischen Merkur und auf Telepolis kompensieren.)

Die spätkarolingische Georgskirche in Second Life 2009

Am 23.12.2008 war es dann soweit: „Burks Goes Gor“. Fantasy-Rollenspiel also. Zu Anfang schrieb ich viel dummes Zeug, weil ich keine Ahnung und keinen Plan hatte. Auch inworld muss man mich für total blöd gehalten haben, weil ich dort keinen blassen Schimmer von den Spielregeln hatte.

„Eine der größten Communities in Second Life und gleichzeitig eine, die sich hermetisch von gewöhnlichen Nutzern abschottet, sind die „Goreaner„. In „Gor“ findet ein kompliziertes und oft sexuell konnotiertes Rollenspiel statt: „Gor, the Counter-Earth, is the alternate-world setting for John Norman’s Chronicles of Gor, a series of twenty six novels that combine philosophy, erotica and science fiction.“ Wer mehr Informationen will, lese zum Beispiel den Wikipedia-Eintrag über Kajira („The phrase „la kajira“ is said to mean „I am a slave-girl“ in the Gorean language“) oder über „Male domination„. („Male dominance, or maledom, refers to BDSM activities where the dominant partner is male.“)

Es handelt sich also auf den ersten Blick um ein pseudo-mittelalterliches Fantasy-Rollenspiel anhand vorgegebener Trivialromane (deren Inhalt als bekannt vorausgesetzt wird, um überhaupt teilnehmen zu können). “

gorean Tharlarion
Ende 2008 traute ich mich zum ersten Mal, die ortsüblichen virtuellen Tierchen zu reiten.

Nach einer mehrmonatigen Pause aus privaten Gründen (u.a. der Scheidung) ging es im November 2009 weiter.

Vor zehn Jahren hatte ich zum ersten Mal eine eigene Sim – Tancred’s Landing genannt. Die gibt es heute immer noch, sieht aber ganz anders aus – und ich bin da nie.

Avatar Gor
Februar 2010

Dann fingen andere Leute an, mich mit dem Bauen von Sims zu beautragen – für rund 100-300 Dollar macht man das, aber der Stundenlohn ist eigentlich lächerlich (und noch eine, Oktober 2017).

Dadurch wird man aber bekannt. Und schon gab es die ersten Filme über das, was man gebaut hat… Wie ein Insekt im Bernstein noch zu sehen, obwohl alles schon im virtuellen Nirwana ist und die Frau, die den Film produziert hat, im realen Leben gestorben ist.

Panta rhei. Genauso wie die virtuelle Steinzeit oder der Zwinger.

avatar
Jemand hatte sich im Februar 2012 die Mühe gemacht und von meinem Avatar in Gor (Second Life) eine Art Bleistiftzeichnung angefertigt;. Damals war ich gerade Administrator einer Sim geworden und gehörte damit zur virtuell herrschenden Klasse. Auch die Tiere wurden immer dicker.

Die schönste Sim, die ich jemals gebaut habe (es waren sogar drei), war Kasra. Auch die gibt es nur noch bei Youtube.

kool door
So sieht es aus, wenn man eine Sim in Secondlife verwaltet und die Türen (hier: 131) ein Update bekommen (müssen)… Das kann einem schon den Schweiß auf die Stirn treiben. (31.03.2016)

Was habe ich nicht alles für virtuelle Dramen erlebt! Leute, die sich im Chat verfluchen und pausenlos beschimpfen. Admins, die Avatare gleich reihenweise von Sims verbannen. Zahlreiche Mordversuche und Attentate auf meine Avatar. (Gut, ich habe auch ein halbes Dutzend Leute virtuell umbringen lassen Meine angeheuerten Killer waren immer erfolgreich.) Überfälle auf und Belagerung von Städten, nur weil mein Avatar sich dort aufhielt. Mehrstündige heftige Schlachten, bis sich einem der Zeigefinger vom Mausklicken verkrampfte. Irgendwie schmeichelt es einem auch, wenn die virtuelle Präsenz andere Leute so aufregt.

Ich muss jetzt Aufhören mit dem „Herumblättern“ und Stöbern. Ich habe auch noch fast 5000 Screenshots aus Second Life seit 2007… Nein, die poste ich hier nicht.

Karawanenführer
Die virtuellen Karawanenführer können sich virtuell nicht über den virtuellen Weg zu einer virtuellen Oase einigen. (Mai 2023)

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Leitkulturelles und identitäres Klammern

girl and horse

Wir müssen uns wieder um ein wichtiges Lifestyle-Thema kümmern. Die bürgerliche Presse informiert uns höchst aktuell über die Charakteristika Gérard Depardieus. Dieser habe über ein reitendes Mädchen gesagt (in Nordkorea!), wenn das Pferd galoppiere, dann bekäme das Mädchen „einen Orgasmus.“

Nicht nur das. Er habe gesagt: „Ich wiege 124 Kilo, mit Erektion 126.“

In Les Valseuses, wie der Film, mit dem Depardieu zum Star wurde, im Original heißt, führen der Schauspieler und sein Kollege Patrick Dewaere eine offene Dreier-Beziehung mit der kaum volljährigen Miou-Miou. Auf Zugfahrten nuckeln sie ungefragt an den Brüsten junger Mütter. Sie holen eine rüstige Seniorin namens Jeanne, gespielt von Jeanne Moreau, aus dem Gefängnis ab und besorgen es ihr so gut, dass danach nichts mehr kommen kann und sie sich mit einem Schuss durch die Vagina das Leben nimmt.

Trotz Lebertransplantation und vier Bypässen trinke Depardieu 14 Flaschen Wein am Tag, pinkele in Flugzeuggänge, falle in der Pariser Innenstadt mit 1,8 Promille vom Motorroller.

man and bottles
Französischer Schauspieler mit russischem Pass und schlechtem Benehmen(Symbolbild)

Das geht ja gar nicht.

Die kanadische Provinz Quebec erkannte ihm die Auszeichnung als Ritter des örtlichen Ordens ab. Frankreichs Ministerin für Kultur, Rima Abdul Malak, schalt Depardieus Verhalten gegenüber Frauen als „Schande für Frankreich“ und kündigte ein Disziplinarverfahren der Ehrenlegion an.

Bei der Zeugenvernehmung des Verfahrens möchte ich ja gern mithören. Das mit den 14 Flaschen am Tag ist bestimmt ein bisschen übertrieben; vermutlich sind es nur ein Dutzend.

frau
US-amerikanische Intellektuelle, deren Qualifikation für universitäre Ämter unter anderem in Hautfarbe, Geschlecht und Affinität zum Antisemitismus besteht sowie in „African and African-American Studies“ (Symboldbild)

Apropos Benehmen. Die Jerusalem Post (und andere Zeitungen) über Claudine Gay [sic], die Präsidentin der Harvard-Universität: Sie „was planning to submit three corrections to her 1997 dissertation after a committee investigating plagiarism allegations against her found that she had made citation errors, a university spokesperson said.“

Ach. Ach was. Vermutlich spricht sie auch Gendersprache und nutzt komische Pronomen?

Leitkultur
Leitkultur (Symbolbild)

Waffenrecht in Tschechien Apropos Leitkultur: Ohne eine Leitkultur, die eine identitäre gesellschaftliche Klammer bildet, hat Indien keine Zukunft. Halt, stopp! War wirklich Indien gemeint?

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Zweitausend Fotos und noch mehr

copacabana

Am 25. Dezember 2010 (!) kündigte ich an: „Natürlich weiß nicht ich nicht, ob das jemanden interessiert: Ich habe jetzt einen Dia-Scanner und werde meine Südamerika-Fotos online stellen. Das wird eine Weile dauern, es sind mehr als 2000 – von den Reisen 1979/80, 1982, 1984 und 1998.“

Jetzt fehlen nur noch rund zwei Dutzend. Das hat lange gedauert. Vielen Dank an das Publikum für das Anschauen und Kommentieren seit 15 Jahren…

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FairEmail

flirtation
Beach Side Flirtation, Cosmopolitan story illustration, 1987. In Wahrheit zeigt das Bild natürlich ein Paar, das sich gemeinsam auf die Konfiguration der 69 Features ihres E-Mail-Programms vorbereitet.

Ich habe den Grundsatz never change a running system missachtet und bin mit meinem Android-Smartphone von K9-Mail auf FairEmail umgestiegen (Download per Google Play).

Der Grund: K-9 Mail wird irgendwann zu Thunderbird werden. Ich brauche weder noch mehr „Features“ oder etwas „Modernes“; das Programm muss nur alles können, was ich will, mit möglichst wenig Schnickschnack. Ich will keine eingebundenen Grafiken sehen und notfalls, wie bei Claws-Mail per default, kein HTML, sondern reinen Text.

Die Nutzer bei Heise haben mich ein natürlich beeinflusst. Ja, ich habe die Pro-Version gekauft, um den Entwickler zu unterstützen, obwohl ich als Linuxer eigentlich nie für Programme bezahle.

Heise hatte das Programm schon vor drei Jahren rezensiert: „Der Mail-Client FairEmail ist ganz auf Datenschutz und Sicherheit getrimmt – und lässt sich trotzdem komfortabel bedienen. Die App ist Open Source und in der Grundversion kostenlos.“ Vor einem Jahr gab es Stress mit Google. Die App wurde aus dem Store entfernt, dann wieder hinzugefügt.

Das Verschlüsseln ist ganz einfach zu konfigurieren funktioniert – wie bei K9-Mail auch – in Kombination mit OpenKeychain. Ich musste ein bisschen herumfummeln, um das Feature, wie man die Schlüssel einbindet, zu finden, und ließ mich dabei von ChatGPT beraten.

Der erste Eindruck: Alles flutscht ordentlich, und man behält auch einigermaßen den Überblick, was die zusätzlichen Features angeht.

fairemail

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