Kvisch Achad zur nassen Wüste, revisited

dead sea Israel

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Kvisch Achad zur nassen Wüste 16.10.2023). Zwei Fotos sind in sehr hoher Auflösung, damit man Details erkennen kann.)

dead sea Israel

Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich noch einmal zum Toten Meer will. Das Schwimmen in Salzwasser, womöglich mit einer Zeitung einem Smartphone in der Hand, mag ganz lustig sei, wenn man nicht untergeht, aber bei einem begrenzten Zeitbudget gibt es sicher schönere und interessantere Dinge in Israel zu sehen. Ich weiß auch, dass man total eingesaut wird durch den Schlamm am Ufer, was ich nicht spaßig finde. Vermutlich kann man in Ein Gedi besser baden, aber Touristenorte finde ich meistens nicht so attraktiv.

Die Wüste dort erscheint irgendwie feindselig und drohend, ganz anders als eine reine Sandwüste wie etwa Peru oder Venezuela. (Ja, ich hoffe, ich komme in meinem Leben noch in die Namib. Da müsste aber ein Mädel mitfahren, was notfalls Autos reparieren kann – davon habe ich keine Ahnung.)

Die Stimmung am Toten Meer sagt: Hier gehört der Mensch nicht hin. Und Fische und anderes Getier auch nicht. Man könnte gut Filme über die Hölle drehen, obwohl der Eingang zur Hölle aka Gehenna bekanntlich in Jerusalem ist.

Zwischendurch – Die ersten Geiseln sind freigekommen. „Wir müssen die Gewalt und die Zerstörung von Gaza stoppen. Wir müssen die Ausweitung der jüdischen Siedlungen im Westjordanland stoppen, die zu Gewalt führt. Israel hat im Gazastreifen die größte Tragödie seit Beginn der Neuzeit begangen“, so der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez.“ Das ist wieder typisch. Kein Wort über die bestialischen Schlächter der Hamas. Nein, die Besiedlung von Samaria und Galiläa sollten nicht gestoppt werden. Einfach mal die Fresse Kresse halten, Sánchez. Und immer schön an Jabotinsky denken!)

dead sea Israel
Das ist nicht die Zufahrt zu Metsoke Dragot, wo ich ursprünglich zwei Tage bleiben wollte. Die Fotos von Google sind aber schon mehr als zehn Jahre alt. Ich denke, das Foto zeigt die Kreuzung vor dem Kalia Kibbuz.

Man kann auch mit Google die Route entlang fahren. An dieser Bushaltestelle bin ich aus- und ein paar Stunden später wieder eingestiegen (hinter dem Kontrollposten links, wo eine Milliarde Fliegen auf mich warteten. Wo kamen die her?). Herden von Dromedaren, die man bei Google bewundern kann, habe ich aber nicht gesehen.

dead sea Israel

Auch die Haupt-Nationalstraße 1 ist von Google indiziert worden. Ab und zu tauchten dort „Siedlungen“ aus wenigen ärmlichen Hütten auf, wie hier. Es könnte bei Al-Hathrura sein oder Sateh al Bahr-Wadi el Qatif. Oder gar Sha’ar HaGai am Wadi Imam Ali?

Wenn ich die Details eines Bildes studieren, fällt mir immer der Deutschunterricht meiner Schulzeit ein. Thema heute: die Bildbeschreibung. Links oben sieht man… nein, so macht man das nicht. (Auch nicht wie Homer.)

Kühe, Tränken (vermutlich ist in dem Tank Wasser), ein Traktor – aber was macht der weiße Stuhl rechts in der Hütte so allein? Sitzt da der Kuhhirte? Und warum muss man ausgerechnet da wohnen, ohne Zufahrt zu der Straße und ohne Wasser? Woher soll Licht kommen? Zünden die Kerzen an oder haben die Bewohner die Solarzellen, die ich als erstes anschaffen würde, irgendwo versteckt? Plumpsklos?

Des Rätsels Lösung: Die Straße führt durch das Westjordanland aka Cisjordanien aka Westbank. Die Araber von dort dürfen vermutlich genauso wenig auf die Straße wie ans Tote Meer.

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Kommentare

3 Kommentare zu “Kvisch Achad zur nassen Wüste, revisited”

  1. blu_frisbee am November 24th, 2023 8:38 pm

    Wenn Italics unterstelle ich Zitat. Von wem?

    Immer wieder verletzte Gefühle. Faschismus ist nicht einfach Gefühl (das zwar auch), sondern Weltsicht mit Stellung Individuum, Staat und ihr Verhältnis (mit imagiiertem Volk).
    Beim Stino mag Gefühl Argument sein, Schach spielen damit nur Laien.
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Flammarion.jpg
    „Vergangenheitsbewältigung“ ist Nationallüge. Wer vom Kapitalismus nicht reden will soll vom Faschismus schweigen.
    Beim Schwur von Buchenwald hattens welche noch gewußt. Inzwischen werden die verfolgt.

    Wer angefangen und wers doller getrieben11 ist Kindergartenargument . Mit linearer Logik kommt man nur zu religiösen Schuldzuweisungen.
    Bei ner Rückkopplung gehts darum wie man wieder rauskommt.

    Noch in diesem Jahrzehnt wird die Natur wegen Klimakatastrofe mit ner Gewalt zuschlagen gegen die Militär im Nahen Osten ne Prügelei auf der Titanic ist.
    Die Affen kämpfen für die eigene Horde dieweil der Urwald brennt.
    Von der Aufklärung hab ich mehr erwartet.
    https://www.youtube.com/watch?v=jLkFbvT03mQ

  2. Albert Rech am November 25th, 2023 6:31 am

    Leider zeigt der Geiselaustausch mal wieder wie wenig Wert die Israelis nichtjüdischen Menschen zugestehen.
    Für jeden gefangenen Israeli werden drei palestinänische Geiseln freigelassen, als ob ein Palästinenser nur ein drittel soviel Wert ist.

  3. David am November 25th, 2023 10:25 am

    @Albert Rech:
    So kann man das natürlich sehen, jedoch ist das aus meiner Sicht ziemlich böswillig.
    Die Wirklichkeit sieht anders aus. Wer einmal (oder öfter) in Israel war oder sich nur ein bißchen damit beschäftigt hat, weiß, daß: Israel schon immer versucht hat, möglichst viele eigene Leute zu retten. Beispiele muß ich nun wirklich nicht nennen. Doch diese Haltung macht sie überaus erpreßbar und angreifbar; der Gegner hat natürlich schnell gelernt, auf dieser Klaviatur zu spielen.
    Die richtige Interpretation geht also anders herum: Lieber ganz viele der schlimmsten Feinde freizugeben als auf die Möglichkeit zu verzichten, „eigenes“ Leben zu retten.
    Extremes Beispiel ist Gilad Schalit. Der wurde 2006 durch Hamas-Terroristen entführt und erst 2011 wieder freigelassen – gegen die Freilassung von 1027 palästinensischen Häftlingen.

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