Keine Gnade für die Schwachen

Jerusalem
Die Altstadt Jerusalems mit Blick auf den Ölberg, ein fast identisches Foto hatte ich hier schon veröffentlicht. Der Turm links ist die Erlöserkirche.

Kurz zwischendurch. Ich halte bekanntlich die Zwei-Staaten-Lösung in Palästina für nicht machbar und für unrealistisch. Ich bin aber für Argumente offen. Hier ein Zitat (hinter der Paywall der bürgerlichen Presse) von Ehud Barak:

Barak: Etwa die Hälfte der Israelis, vielleicht auch etwas mehr, glaubt an die Ein-Staaten-Lösung. Ich gehöre nicht dazu, weil es Gerechtigkeit für die Palästinenser geben muss. Es wäre auch für Israels Sicherheit, unsere Identität, unsere Zukunft das Beste. In der Region zwischen Mittelmeer und dem Fluss Jordan leben rund 15 Millionen Menschen. Ein solches Gebiet kann man als israelische Regierung nicht permanent kontrollieren und dabei immer noch demokratisch sein. Die Bevölkerung setzt sich je zur Hälfte aus Juden und Nichtjuden zusammen, wobei die muslimische Bevölkerung rasant zulegt. Wenn nun Gaza, Israel und das Westjordanland zu einem Staat zusammengelegt würden und die nichtjüdische Bevölkerung in der Knesset wählen könnte, hätten wir über Nacht einen Staat mit muslimischer Mehrheit. Drei Millionen Palästinenser in der Westbank und mehr als zwei Millionen in Gaza hätten dann das Wahlrecht, obwohl sie teils seit 56 Jahren nicht gewählt haben, viele von ihnen noch nie. Das wäre keine Demokratie. Unser Ziel sollte ein starkes und sicheres Israel sein, Seite an Seite mit einem entmilitarisierten palästinensischen Staat. Und deshalb müssen wir weiterhin an die Zweistaatenlösung glauben.

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Kommentare

10 Kommentare zu “Keine Gnade für die Schwachen”

  1. Godwin am November 17th, 2023 6:16 pm

    wenigstens mal ein vernünftiges Zitat

    „Ein solches Gebiet kann man als israelische Regierung nicht permanent kontrollieren und dabei immer noch demokratisch sein.“
    eben eben

    da zu einem Staat auch immer eine (physische) Staatsgewalt gehört, die sowohl nach innen (Polizei) als auch nach außen (Militär) wirken kann, ist eine Formulierung vom „entmilitarisierten palästinensischen Staat“ leider ein Oxymoron…
    (so schön die Vorstellung einer radikal pazifistischen Gesellschaft auch sei)

  2. nh am November 17th, 2023 6:34 pm

    „wobei die muslimische Bevölkerung rasant zulegt.“
    Grosskalifat NRW, danach Bürlün usw usw.

  3. Jens am November 18th, 2023 6:55 am

    @nh,
    dann ist es eben so. Wenn die einen mehr Kinder bekommen, als die anderen, dann gilt immer noch „1 Person — 1 Stimme“ bei einer Wahl.
    Demokratie kann schmerzhaft sein — jawohl.

    Gruß
    Jens

  4. multiplikato am November 18th, 2023 10:14 am

    welche Lösung dann?
    Demokratie ist ein Geschwurbel der Wessis.
    Eine Lösung ohne Krieg. Den Iran halt einbinden.

  5. Albert Rech am November 18th, 2023 11:54 am

    Und was wäre das Problem mit einer muslimischen Mehrheit in Israel?
    Israeli ist wer die israelische Staatsbürgerschaft hat, eine jüdische Identität sollte dafür keine Voraussetzung sein.
    Was unterscheidet eigentlich die Forderung von Zionisten „Israels jüdische Identität“ zu erhalten von dem Ethnonationalismus den Rechte wie Martin Sellner und Götz Kubitschek vertreten?
    Was Israel braucht ist eine Vereinigung mit Palestina und offene Grenzen für alle Vertrieben von 1945 – 1948, egal ob Araber oder Jude.
    Was das neue Israel dann auch benötigt ist ein modernes Zuwanderungs und Asylrecht wie in Europa wo durch Geflüchtete aus Afrika und Asien die ekelhafte weisse Mehrheitsgesellschaft langsam aber sicher überwunden wird.

  6. Sascha P. am November 18th, 2023 3:46 pm

    @Albert
    Mal wieder den tierischen Ernst unterwegs?

    Ich glaub ich muss doch mal Jever versuchen –
    vielleicht hilft das…

  7. nh am November 18th, 2023 4:37 pm

    @Jens
    Kenne ihr Alter nicht aber an Ihrer Stelle würde ich ans Auswandern denken.
    Ihr infantiler Glaube daran, dass sich auch nur einer dieser Fanatiker für die Aufnahme in unser Sozialsystem bei Ihnen bedanken würde, spricht nicht für ein gefestigtes Weltbild.
    Demokratie ist schon jetzt eine leere Hülle, aber die Einführung der Scharia wird Ihnen eine Höllenfreude bereiten. Viel Spass und eine Frage sei gestattet:
    Beherbergen Sie irgendwelche Bedürftige Passdeutsche geb am 1.1. und minderjährig ?
    Nicht ? Na aber hurtig, Sie kleiner Weltverbesserer.

  8. nh am November 18th, 2023 4:45 pm

    @Albert Rech
    „Was das neue Israel dann auch benötigt ist ein modernes Zuwanderungs und Asylrecht wie in Europa wo durch Geflüchtete aus Afrika und Asien die ekelhafte weisse Mehrheitsgesellschaft langsam aber sicher überwunden wird.“
    Das geht über Ägypten fast Co2-neutral.
    Herr Klimaminister sollte sofort einschreiten, die Schweröl-Stinker-Schlepper-Pötte auf dem Mittelmeer
    auf eine Subsahara-Israel-Rallye mit Teslas umzustellen.
    Geld zum Verschleudern ist immer vorhanden, weil ist ja herrenlos.
    Maseltov.

  9. Detlef am November 20th, 2023 10:03 am

    Braucht man ein „gefestigtes Weltbild“?
    Das sich durch Fakten nicht erschüttern lässt?

  10. nh am November 20th, 2023 5:17 pm

    Ein gefestigtes Weltbild zeichnet sich dadurch aus, sich von sektiererischen Ideologien befreit nicht aus der Fassung bringen zu lassen.
    Forschung und Lehre et Beweiskraft bilden die Basis.
    Dahingeworfene Utopien, jedweder geistigen Substanz entbehrend, dürfen gern als Mummenschanz dem dummgläubigen Volke dargebracht werden, solang nicht eine Institution die unbotmässige Rede- und Meinungsfreiheit mit dem Verlust der eigenen Existenz bedroht.

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