Vom Gat Schmanim zum Ölberg

Jerusalem
Modell Jerusalems im 19. Jahrhundert, in der Mitte das Kidrontal mit dem Garten Gethsemani (Gat Schmanim) (hinten) und dem Ölberg (rechts). Das Modell steht im Davidsturm-Museum am Jaffa Tor.

Die zweite Garnitur der Fotos meiner Reise nach Israel, reloaded. (Vgl. Reise nach Jerusalem 3 vom 11.10.2023). Ich habe an dem Tag so viele Fotos gemacht, so dass ich zwei Teile daraus machen werde. Einige Fotos sind in sehr hoher Auflösung.

Jerusalem
Blick vom Garten der Basilica Agoniae Domini (Kirche aller Nationen) nach Westen zur Stadtmauer Jerusalems.

Am zweiten Tag meines Aufenthalts in Jerusalem bin ich auf den Ölberg gestiegen, wie schon geschildert. Man kann durch das arabische Viertel laufen, die Al Alam entlang, und dann zum Löwentor hinaus. Das ist aber gar nicht so einfach, und ich habe mich auch wieder verirrt, als ich beim Jaffa-Tor (Video) die Altstadt betrat. Die Gassen sind so eng und klein, dass Google Earth einem nicht viel helfen kann. Ich kann Nachahmern nur empfehlen, sich eine gute Karte der Altstadt ganz old school auf Papier zu besorgen.

JerusalemKirche aller Nationen
Das Innere und der Garten der Kirche aller Nationen

Vom Löwentor geht man in Richtung Al-Mansourieh-Strasse. Normalerweise scheint es dort von Bussen, Touristen und Autos nur so zu wimmeln; ich war allein.

Jerusalem
Griechisch-orthodoxe Kirche St. Stephen im Kidrontal

Man kommt an der griechisch-orthodoxen Kirche St. Stephen vorbei (zu der ich keine Website gefunden habe). Direkt dahinter ist der aus der Bibel berühmte Garten Gethsemane (diese Schreibweise habe ich noch gelernt).

Jerusalem
Der Garten Gethsemani

Wie auch bei den anderen heiligen Stätten ist bei diesem Garten alles frei erfunden. Sogar die Ölbaume sind nicht, wie ich in einem Reiseführer las, zwei Jahrtausende alt, sondern wurden im 12. Jahrhundert von den Kreuzrittern gepflanzt, die hier den ersten Themenpark errichteten. „Die Schwierigkeit, dass Jesus nach neutestamentlicher Darstellung in dieser Nacht dreimal zwischen den schlafenden Jüngern und seinem Gebetsort wechselte und also jedes Mal den Ölberg hätte ersteigen müssen, wurde nicht wahrgenommen.“ Vielleicht ist er ja heimlich auf einem Fabelwesen geflogen wie Mohammed?

evangelium Johannes

Ich bin dann den kleinen Weg hoch zur Kirche Dominus Flevit, der zur Aussichtsplattform führt. Dafür habe ich eine knappe Stunde gebraucht.

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Das nächste Mal würde ich nur bei Sonnenaufgang oder – untergang das Panorama genießen. Die Aussicht, ständig von Touristenmassen umzingelt zu sein, lässt mich schaudern. Das tue ich mir nicht an, zumal die vermutlich fast alle auch noch Verehrer höherer Wesen sind, daher beratungsresistent. Reisen in Kriegszeiten hat auch Vorteile.

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Die Beschriftung des Grabes ist nicht richtig, der Mann hieß Mujīr al-Dīn al-ʿUlaymī und hat im 15. Jahrhundert eine Geschichte Jerusalems geschrieben.

Auf dem Rückweg kann man den Ölberg samt der Kirchen sehr gut von der Stadtmauer aus ansehen. Die Kirche mit den goldenen Kuppeln ist russisch-orthodox und Maria Magdalena gewidmet. Es war schon später Nachmittag und ich musste wieder ins arabische Viertel zurück, was mich ein wenig beunruhigte, da die Araber Randale angekündigt hatten…

Jerusalem Mount of Olives

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