Unter Globetrotterschließfächerreisenden

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Selfie an einer Bushaltestelle in Tel Aviv

Das war auch für mich ganz neu. Am vorletzten Tag in Israel fuhr ich von Haifa nach Tel Aviv und suchte mir den richtigen Bus zum Strand. Dort hatte ich das Wom Beach Hotel gebucht. Das war aber, wie mir der Pförtner mitteilte, wegen des Kriegs geschlossen. Die hatten mir noch nicht einmal Bescheid gegeben – daher kann ich nur dringend abraten, bei denen etwas zu buchen. Ich erhielt den Tipp, „weiter oben“ im Haus sei noch so eine „Art“ Hotel.

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Das O Pod Hotel ist im vierten Stock, man sieht rechts die hohen Fenster, hinter denen ich gesessen und gebloggt habe.

Ich empfehle vorbehaltlos das O Pod Hotel. Ich wusste gar nicht, dass mich ein Schließfach für mich selbst erwartete. Ich war nur an der Rezeption erstaut, dass alles supermodern und sauber aussah und erwartete einen Drei-Sterne-Hotel-Preis, den ich auch bezahlt hätte. Die Sache kostete aber weniger als 50 Euro, und das war noch nicht einmal die billigste Variante.

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Wenn man nicht die sargähnlichen Schließfächer genommen hat, ist es sogar geräumig. Man kann sitzen und sich mühelos umdrehen und hat noch viel Staufläche.

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Zum Vergleich: Links die „große“ Version der Einzel“zimmer“, rechts die kleine.

Man braucht als Backpacker gar nicht mehr. Die Alternative wäre, was die Kosten angeht, ein Vier- oder sogar Acht-Bett-Zimmer in einem Hostel, in dem man das Schnarchen und andere Geräusche der Zimmernachbarn ertragen muss und dass diese das Klo einsauen. Dann doch lieber Schließfach: Dort gibt es einen riesigen „Workspace“ nebenan mit genug Steckdosen und helle und luftige Plätze zum Ausruhen. Wenn das Hotel jedoch proppevoll gewesen wäre, hätten nicht alle am Fenster Platz gehabt.

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Nachteil: Es gibt keine Bar oder Küche, dafür aber genug Getränkeautomaten und unten im Haus das Café Aroma; in dem ich ein ganz wunderbares Frühstück mit dunklem (!) Brot serviert bekam (dort: schukran statt toda – aber Araber, die in Tel Aviv ein Café betreiben, sprechen natürlich auch Hebräisch).

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Da mein Rückflug am Nachmittag sein sollte, der Flug am Vortag jedoch wegen der zahlreichen Raketenalarme gecancelt worden war, ging ich kein Risiko ein, sondern stand sehr zeitig auf und fuhr zum Flughafen, um die frühe Maschine zu bekommen, was mir auch nach einigem Hin und Her gelang. (Ich kann El Al nur loben: Einer der Chefs kümmerte sich persönlich um mich, als ich ein paar Mal von einem Schalter zum anderen geschickt worden war – ein vorbildlicher Service!)

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Die Kaufmann Street morgens um kurz nach sieben Uhr. Die Bushaltestelle zum Tel Aviv HaSchalom-Bahnhof ist in Sichtweite des Hotels.