Frontbericht allüberall oder: Hit and run

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Sahra Wagenknecht 2018 (Facebook)

Wer die arabischen Mörderbanden nicht als Todfeinde der sozialistischen Idee brandmarkt, hat jedes Recht verwirkt, sich auf Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu berufen. (Andrej Hermlin)

Die Genossin Wagenknecht macht sich beim Thema Israel sofort – quod erat demonstrandum – total lächerlich. Sie möchte keine Bodenoffensive (was die Israelis natürlich gleich auf ihre To-Do-Liste gesetzt haben, weil es ja die Wagenknecht so will). Es gebe nur eine Lösung, nämlich die Zwei-Staaten-Lösung. Ach ja? Nur will das in Israel niemand mehr. Die Idee „Land für Frieden“ ist kläglich gescheitert – an den Arabern.

Frage: Warum muss es noch einen arabischen Staat in Palästina geben? Gibt es irgendwo einen funktionierenden arabischen Staat auf der Welt? Dieses neue Gebilde wäre nur eine Art Swasiland, ausgelutscht von den korrupten Warlords und künstlich am Leben gehalten von der EU. Und dieser Staat soll auch eine eigene Armee haben, womöglich von meinen Steuergeldern mit finanziert?

Die so genannten Palästinenser wollen auch halb Jerusalem zurück. Mit weniger würden sie sich nicht zufriedengeben. Wer aber denkt, dass Israel auch nur einen Quadratmeter Jerusalems abgeben [wem eigentlich?] aufgeben würde, der sollte zum Psychiater gehen. In welcher Traumwelt leben diese „Zwei-Staaten“-Befürworter eigentlich?

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Israelische Panzer im Gaza-Streifen (gestern)

Die deutsche Linke ist und bleibt völkisch. Da war Rosa Luxemburg schon viel weiter.
Auch die feine Trennlinie zwischen Antizionismus, Israelkritik und Antisemitismus, auf der die Kritiker hierzulande vehement bestehen, ist weggewischt. Ebenso wie die edle Gesinnung, den Palästinensern eine staatliche Heimat zu verschaffen, sich von offener Terrorunterstützung nicht einmal mehr oberflächlich unterscheidet. Es sind Pro-Hamas-Demos, die stattfinden, nicht Pro-Palästina-Demos. (…)
„Für die neue rassistische Heilslehre CRT (Critical Race Theory) und die wesensverwandte Klimaideologie ist es in erster Linie der „weiße Mann“, der als Quelle von Kolonialverbrechen, Rassismus und Kapitalismus und CO2 die Schuld der Welt trägt, während eine genderqueere schwarze Frau mit Dyskalkulie gleich durch mehrere Gruppenzugehörigkeiten „empowert“ werden muss und stets Opfer von Unterdrückung ist. Ein weißer Amerikaner, der im orangefarbenen Overall, gefesselt und mit verbundenen Augen, vor seinem IS-Henker kniet, der ihm gleich den Kopf abschlagen wird, ist nach der Theorie des Intersektionalismus immer noch Täter und sein islamistischer Henker das Opfer.“ (Roger Letsch)

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Israelische Panzer im Gaza-Streifen (gestern)

Die Israelis machen das jetzt ganz richtig: Hit and run, nachts und sogar zu Wasser.
If the IDF applies the tactic properly, it will start making multiple targeted short incursions at the same time with a high enough frequency that Hamas will become more and more confused about what will happen next, about when an incursion might be larger, from where it will come – and then strike at that moment when Hamas’ guard has suddenly gone down.

This will enable the IDF to get an initial foothold in Gaza with larger troops before Hamas can fully adjust and mount a counter-offensive.

Das kann aber noch Monate dauern…

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Kommentare

15 Kommentare zu “Frontbericht allüberall oder: Hit and run”

  1. nh am Oktober 28th, 2023 6:11 pm

    Viel Spass in Neukölln mit den Ankommenden.

  2. Godwin am Oktober 28th, 2023 9:50 pm

    so langsam wird es wirr

    @Andrej Hermlin
    ein Pianisten-Knilch – na hau mir ab…
    „Wer ständig Beiträge von Achgut und anderen Hetzern zitiert, hat jedes Recht verwirkt, sich auf Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu berufen.“
    (wobei man sich beim linken Nachwuchs generell fragen muss, ob die sich noch an den Altvorderen orientieren)

    @2-Staaten-Lösung:
    hier macht sich aber leider das Burks ein wenig lächerlich
    Biden hat die nämlich ebenfalls eingefordert – und damit für einiges Entsetzen bei den Israelis gesorgt.
    Sowohl im ZDF als auch bei Israel Heute (dem Hetzkanal) wurde darauf aufmerksam gemacht, dass somit der militärische Sieg (so zeitlich fern er auch liegen mag) zu einer politischen Niederlage führen könnte.

    „Mit einer militärischen Bedrohung werden wir fertig, und der Westen steht hinter uns, aber mit einer diplomatischen Bedrohung wird Israel nicht so schnell fertig, erst recht nicht, wenn der Westen Israel in die Ecke drängt und einen Palästinenserstaat nach dem Krieg von uns verlangt.“

    Biden braucht die Stimmen der muslimischen Wähler.

    Gibt es irgendwo einen funktionierenden arabischen Staat auf der Welt?
    einige sogar:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Arabische_Welt

    ja was hätte wohl Rosa Luxemburg zum aktuellen Stand der Dinge geschrieben?
    (im Gegensatz zu Wagi, die halt nur das sagt, was potentielle Wähler hören wollen)
    Vermutlich hätte sie sich ebenfalls gewundert, wer im Moment für wen Partei ergreift.
    Wechselnde Bündnisse etc. beschrieb schon Marx in seinem Klassenkämpfen in Frankreich.
    Wer hat hier welche Interessen (innenpolitische wie Biden oder die Araber, Geopolitische wie die USA, Russland, China)?

    Roger Letsch zeigt zunächst auch nur, dass er viel Hass auf alles und jeden, aber keine wirkliche Ahnung hat.
    „der Realist lernt Schießen“ – sagt schon alles
    typisch für einen Teil der neuen rechten – geht es um traditionelle Familienbilder, um Nationalstolz, die Rolle des Mannes – da sind die Araber gute Brüder im Geiste.
    Gleichzeitig gilt aber „der Islam“ bzw. „der Islamismus“ als derzeit größte kulturelle Bedrohung des bio-deutschen Geistes.
    Die Frau soll zwar an den Herd – aber ohne Kopftuch.
    Je nach aktueller (welt-)politischer Wetterlage wechselt man halt die Fraktionsbündnisse und spielt gegeneinander aus:
    – heute mit Israel gegen den Islamischen Terror in Neu-Köln
    – morgen mit den Arabern gegen das Finanzju… also den falschen Kapitalismus
    – und übermorgen mit allen gegen die bio-deutschen Sozialschmarotzer, die nicht Knechten wollen…
    kennt man doch (vgl. Marx: Klassenkämpfe in Frankreich)

    Oberst Reißner macht ja gern auch darauf Aufmerksam, dass Kriege nicht nur auf dem Schlachtfeld geschlagen werden.
    An der Propagandafront haben die Palästinenser seit Jahrzehnten die Führung inne.
    Man darf auch nicht ganz vergessen, dass die Palästinenser eine starke Diaspora haben…
    Sobald Starlink im Gaza nutzbar ist, kommen wieder die Bilder, die Stimmung erzeugen. Fakten sind da eher zweitrangig.

    Mich wundert, dass nicht ein anderer AG-Artikel erwähnt wurde.
    Wobei – eigentlich wundert es auch wieder nicht.
    Etwas erregtes Woke-Bashing ohne Sinn und Verstand ist halt auch „besser“ als Sachlichkeit.
    Es wundert, dass Guglielmo Verdirames Ausführungen aber so wenig Resonanz in Israel selber erfahren.

    Über die rechtliche Frage hat Verdirame schon vor Jahren geschrieben
    https://www.bbc.com/news/world-middle-east-20415886

    es gibt aber auch andere Ansichten
    https://arabcenterdc.org/resource/israel-gaza-and-the-laws-of-war/#:~:text=Rules%20of%20Conducting%20Wars&text=An%20army%20is%20required%20to,civilians%20take%20refuge%20in%20them.

    oder
    https://www.cfr.org/article/what-international-law-has-say-about-israel-hamas-war

  3. Godwin am Oktober 28th, 2023 10:05 pm

    auch interessant

    https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/199894/israels-sicherheit-als-deutsche-staatsraeson/

    „In den folgenden Jahrzehnten führten beide Staaten diese Kooperation fort, in der Regel jedoch unter weitgehendem Ausschluss der Öffentlichkeit und nur rudimentär formalisiert. Häufig erfolgte die rüstungspolitische Kooperation über die jeweiligen Auslandsgeheimdienste. Dabei entwickelte sich eine Praxis, die bis heute anhält. Die Lieferungen deutscher Rüstungsgüter an Israel werden zu einem hohen Anteil, zum Teil sogar vollständig von der Bundesrepublik bezahlt.“

  4. multiplikato am Oktober 29th, 2023 10:14 am

    Du beschreibst Israel in etwa so, wie man in der DDR die Sovjetunion beschrieben hat.

  5. Pjotr56 am Oktober 29th, 2023 11:28 am

    „Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat sich die Hamas offiziell zur Gründung eines Staates Palästina allein in den von Israel besetzten Gebieten bereit erklärt. Als „Formel des nationalen Konsens“ betrachten die palästinensischen Islamisten fortan die Gründung eines Palästinenserstaates im Gazastreifen und im Westjordanland, wie es in ihrer neuen, am Montagabend veröffentlichten Charta (PDF) heißt. In dem Papier entfällt die in der Gründungs-Charta von 1988 ausdrücklich formulierte Forderung nach einer Vernichtung Israels.“
    https://taz.de/Neues-Grundsatz-Dokument/!5405601/

  6. Pjotr56 am Oktober 29th, 2023 11:43 am

    Was geschah am 7. Oktober wirklich?
    Es gibt nun Beweise dafür, dass bis zur Hälfte der getöteten Israelis Kämpfer waren, dass die israelischen Streitkräfte für einige ihrer eigenen zivilen Todesopfer verantwortlich waren und dass Tel Aviv falsche Geschichten über „Hamas-Gräueltaten“ verbreitete, um seinen verheerenden Luftangriff auf palästinensische Zivilisten in Gaza zu rechtfertigen.
    Übersetzung mit deepl
    https://new.thecradle.co/articles/what-really-happened-on-7th-october

  7. Albert Rech am Oktober 29th, 2023 11:58 am

    Natürlich ist mit den ultrarechten jüdischen Siedlern die Netanjahu an die Macht gebracht haben keine zwei Staatenlösung möglich.

    Deswegen muß Palestina unter UNO Verwaltung gestellt und die IDF entwaffnet werden, schon allein um zu verhindern das die israelischen Atomwaffen von korrupten israelischen Politikern auf dem Schwarzmarkt verkauft werden.

    Ganz Palestina könnte zu einer UN Schutzzone werden in der UN-Truppen z.B. aus Pakistan und der Türkei (zwei Länder mit viel Erfahrung mit UN-Militäreinsätzen) für Sicherheit sorgen.

    Unter UN Verwaltung könnte es dann zu einem fairen Bevölkerungsaustausch kommen. Palestinänsische Flüchtlinge die nach 1948 z.B. nach Europa geflüchtet sind können in ihre Heimat zurückkehren, während jüdische Siedler die nach 1948 aus dem Jemen, dem Irak, Syrien, Ägypten, Libanon und Iran nach Palestina eingewandert sind zurück in diese Länder abgeschoben werden.

  8. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 29th, 2023 12:36 pm

    @Albert Rech

    Genial. Das Abschieben und Umschichten von Menschen könnte ein neues Gesellschaftsspiel der herschenden Hirnis werden. Wichtig ist nur, dass alle Beteiligten mit reichlich Flüssigkeit versorgt werden, sonst würde es wie eh und JEVERheerende Ausmaße annehmen.
    Danach singen wir dann gemeinsam das Lied der mäandernden Humanität:

    https://youtu.be/04854XqcfCY

  9. Godwin am Oktober 30th, 2023 8:59 am

    wie dümmlich und faktenleer das Gewäsch der ganzen Basher ist, zeigt der Tagesspiegel (via Fefe)

    „Die [rote] Flora hatte es gewagt, ein Banner mit dem Schriftzug „Free the world from Hamas“ an ihre Fassade zu hängen.“

    „FFF warf ihm daraufhin vor, er verharmlose Terrorismus, verstoße sowohl gegen den Konsens der Gewaltfreiheit als auch das Selbstverständnis der Bewegung, sich deutlich gegen jeden Antisemitismus auszusprechen.“

  10. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 30th, 2023 10:29 am

    @Godwin

    Die armen Bayern. Die müssen jetzt so richtig auf der Hut sein mit ihrem „Packmas“ und „Hamas“.
    Gut, dass ein kühles Hopfengetränk nur zischt – fällt aber auch unter Artikel 5 GG.

  11. blu_frisbee am Oktober 30th, 2023 10:33 am

    Durch die Besatzung sind die Palestinenser zum Volk geworden. Leider nur negativ bestimmt.
    2 Völker wollen im selben Gebiet ihre ausschließende Staatsgewalt errichten (Israel hats schon geschafft).
    Die Palestinenser sind das Volk das stört.
    https://www.jungewelt.de/artikel/461328.israel-palstina-ein-volk-das-strt.html

    Auf beiden Seiten gibts Verrückte die jeden Versuch einer Annäherung kaputt machen. Sie berufen sich auf Auserwähltheit durch jenes Wesen das wir verehren.

    Widersprüche kriegen keine Lösung sondern eine Verlaufsform.
    PS: Ich wüßt gerne was a) Jude b) Antisemit ist.
    (Die Defi der IHRA enthält unbestimmte Begriffe).
    -> Essentially Contested Concept

  12. admin am Oktober 30th, 2023 11:42 am

    Welche Besetzung? Und von was?

  13. blu_frisbee am Oktober 30th, 2023 3:39 pm

    Manche meinen Partei ergreifen zu müssen.
    Mit dem richtigen Modell der Wirklichkeit im Kopf
    sieht man die Wirklichkeit nicht wie sie ist,
    die Ideologie läßt sehen was das Modell sagt.
    https://taz.de/Nahost-Diskurs-seit-7-Oktober/!5967886/

    Israel sieht dem Rest der Welt scheiße aus.
    Hat der „Wertewesten“ bessere Brille?

  14. ... der Trittbrettschreiber am Oktober 31st, 2023 2:38 am

    @blu_frisbee

    Es ist nicht schwer, zu mutmaßen, dass der deutsche „Antisemitismus“ bzw. die negative Einstellung gegen offenkundige Mitglieder der jüdischen Religion aufgrund unverarbeiteter und deshalb ungesühnter Vergangenheit ein reaktiver ist. Allein schon der objektivierende Gebrauch einer an die distanzierte und über allen Emotionen stehende Wissenschaft angelehnten Ternminologie zeigt, wie tief das Trauma der Nachgeborenen ist, für etwas verantwortlich sein zu müssen, das sie selbst nicht einmal primär miterlebt, geschweige denn verbrecherisch gestaltet haben.
    Unempathische Zeitgenossen könnten von Faulheit, wenigstens mangelnder Bereitschaft sprechen, sich den Dingen nicht nur gesellschaftlich sondern auch privat zu stellen – im genealogischen Umfeld.
    Kaum etwas hat die Boomer-Generation mehr geprägt, als die Nachkriegsangst der Kriegsgeneration und das langsame Gewahrwerden deren Schuld.
    Selbst Täter tun sich im Nachhinein oft schwer, sich der Schuld zu stellen – die Entscheidung für das Gefängnis des Verdrängens fällt oft zunächst leichter, weil die Folgen unklar sind, im Gegensatz zur echten Sühne, die ja als handelndes Wiedergutmachen, als Deal mit dem eigenen Schicksal verstanden werden kann. Unbeteiligten, jenen also, die aufgrund ihrer Noch-Nicht-Existenz am Tatgeschehen nicht teilhaben konnten, wurde eine Last auferlegt, die sie nicht fassen, deuten und deshalb nicht selbstbestimmt tragen konnten. Das rechtfertigt nicht, dass eine diffuse, als ungerecht empfundene, nicht aus eigenem Handeln heraus entstandene Scham neue Ressentiments schafft – hier gegen die Boomer-Pendants der Nachgeborenen auf der Opferseite.
    Doch es scheint so zu sein – und es scheint scheinbar unbemerkt, ja von einigen „noch“ klammheimlich gewollt.
    Die verbalen Helferlein der Schmerzen lindern sollenden pseudoobjektiven Draufsicht stehen nun gerade der aktuellen Verdrängungskultur beifuß, wenn von der Shoa, dem Holocaust und dem Antisemitismus (nicht Antizionismus, der ja noch evtl. diskutierbar wäre) die Rede ist – was soll das? Wer kann mit diesen hyperakademischen Begriffen ehrlich emotional irgendetwas anfangen?
    Es wird wohl noch lange dauern aber die Gegenwart hat längst neue aktualisierende heftige und die Aufmerksamkeit aller fordernde Neuschulden erzeugende „Szenarien“ geschaffen, die neue Haltungen, Taten und deren Rechtfertigungen einfordern werden.

    Drauf (wie gewohnt) geschwurbelt – oder musiziert?

    https://www.youtube.com/watch?v=ZXU9vqVdudM

  15. Kellerkind am Oktober 31st, 2023 6:50 am

    Du meinst demokratischen Staat, oder? Also _funktionieren_ tun die Golfstaaten schon ganz gut. Bereisen Sie die Emirate, sehr zu empfehlen :)

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