On the road again

Tel Aviv
Familiärer Einheitslook ab Schabbat in Tel Aviv

Was haben wir heute in der Ferne? Harald Martenstein schreibt hinter der Paywall der „Welt“ bürgerlichen Presse:
Was steckt hinter der auf Demos zu beobachtenden Antijuden-Allianz zwischen dem Islamismus und Teilen der extremen, meist woken Linken? Die Islamisten verabscheuen doch aus tiefster Seele alles, was mit Queer oder Feminismus zu tun hat. In Gaza wären ihre deutschen Helferlein ihres Lebens nicht sicher, in Israel dürften sie Party machen. (…) Juden werden als weiß gelistet und Israel als, politisch gesehen, westliches Land.

Dazu kommt aber die gemeinsame Ablehnung des modernen Universalismus, der davon ausgeht, dass alle Menschen gleiche Rechte besitzen und für alle Kulturen die gleichen moralischen Regeln gelten. Seine woken und islamistischen Gegner sind geistig wieder in der Vormoderne angekommen. Sie denken in Stämmen, die durch Hautfarbe, Gender, sexuelle Orientierung oder ethnisch definiert sind. Jeder darf sich nehmen, was er kriegen kann. Menschenrechte gibt’s nur für die eigene Gruppe. Es ist eine Kultur der Plünderer.

Tel Aviv

Wg. Bund deutscher Wagenknechte (BSW). Ich glaube nicht, dass diese Partei langfristig Erfolg haben wird. Führerinnenparteien wie auch die ÖkoLinX bestehen immer aus einem harten Kern der Gefolgsleute, wie schon bei den Germanen, und saugen dann wie ein Staubsauger den politischen Abschaum auf, der nirgendwo eine Heimat findet und von Partei zu Partei zieht. Woher soll das Personal bei Wagenknecht kommen? Die werden alles vermasseln, was zu vermasseln ist.

Tel AvivTel Aviv

Tel Aviv: unzählige Parks und Grünflächen, hervorragende farblich abgehobene Fahrradwege, die von unzähligen Scootern und E-Bikes nur so wimmeln, erstaunlich viele Hunde, vor allem Kampfhunde, mit unfähigen Haltern. Höfliche Autofahrer, die immer (!) halten, wenn ein Fußgänger sich dem Zebrastreifen nähern. Extrem freundliche und hilfsbereite Menschen (das schrieb ich schon). Ich muss mal wieder hier hinfahren, wenn Scheißwetter ist. Heute in Haifa durchgehend 31 Grad, um 21 Uhr noch 28 Grad. Da ist es schwer, schlechte Laune zu kriegen.

Tel Aviv

Heute zum ersten Mal die U-Bahn hier benutzt. Man bekommt den Eindruck, dass die Israelis immer die beste Lösung für alles finden. Das mag auch daran liegen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel bei uns älter sind, aber das allein erklärt es nicht. Man kommt nur rein, wenn man eine gültige Rav-Kav-Karte hat. Es gibt keinen (in Worten: keinen) Müll, keine Graffiti, niemand lungert herum, überall Security. Es gilt das Prinzip doppelter Türen. Niemand kann auf die Gleise fallen, weil die mit durchsichtigen Plastikwänden abgesperrt sind, deren Türen sich erst dann automatisch öffnen, wenn ein Zug kommt. Jeder Bahnhof hat freies Internet. Wenn man aber gar kein Hebräisch kann, ist es schwierig, den Namen der Station zu entziffern, weil man zwischen den Stationen meistens ohne Netz ist. Ich bin auch eine Station zu weitgefahren, mitten ins Diamantenhändlerviertel, wo es fast aussieht wie in Manhattan.

Tel Aviv
Ich habe das Gesicht des rechten Mädels verpixelt, weil ich sie nicht gefragt habe.

Noch einmal: Ich habe noch nie so viele Frauen mit sehr langen und sehr schönen Haaren gesehen. Das kann nur an dem hier nicht existierenden Protestantismus liegen. Es ist aber ein Irrglaube, dass man hier mit Englisch so einfach durchkäme. Die Soldaten sprechen es fast alle, aber meine private Statistik mag nicht repräsentativ sein. Aber die meisten Leute auf der Straße sagen, sie sprächen nur ein bisschen Englisch.

Burks

On the road again – mit Gruß an alle Backpacker!