Kautschukbaum

kautschukbaum

Der Stamm eines Kautschukbaums, fotografiert am 24.06.1984 im Pando-Dschungel, Bolivien, einen Tagesmarsch nördlich von Chivé am Rio Madre de Dios.
Nach etwa fünf bis sechs Jahren ist die Nutzpflanze alt genug für die Gewinnung des Milchsafts, beim Kautschukbaum auch als Naturkautschuk oder Latex bezeichnet. Die Milchröhren laufen entgegen dem Uhrzeigersinn in einem Winkel von 3,5° zur vertikalen Richtung. Daher erfolgt der Zapfschnitt spiralig mit einem speziellen Messer von links oben nach rechts unten in einem Winkel von 30° zur horizontalen Richtung. Beim Schnitt darf das unter den Milchröhren gelegene Kambium auf keinen Fall zerstört werden, da sonst keine Regeneration der Rinde und damit der Milchröhren möglich ist. Der Milchsaft tritt aus und wird in kleinen Eimern (siehe Foto) aufgefangen. Der Schnitt erfolgt nur über die Hälfte des Baumumfanges, damit ein Lebendstreifen die Wasser- und Nährstoffversorgung sichert.

Die Schnitte an den Kautschukbäumen reichen teilweise bis zum Kautschukbhoom im 19. Jahrhundert zurück. Der Kautschuksammler, der uns die Bäume zeigte, deren Saft er erntete und verarbeitete, hat uns welche gezeigt. Kautschuksammler sind hochspezialisierte Facharbeiter, die sehr viel wissen müssen, worüber es keine Bücher gibt, oft auf eigene Rechnung und selbständig mitten im Urwald unterwegs…

Das Foto ergänzt mein Posting „Der Kautschuksammler, revisited“ (04.04.2011). Vgl. auch „Amaru Mayu – Am Fluss der heiligen Schlange“ (09.08.2021), „Goma“ (19.11.2019, „Faustinos Ort oder: Aguirre lässt grüßen“ (09.07.2019), „Tag der Arbeit“ (01.05.2019), „Goma in Riberalta“ (04.04.2018), „Esst mehr Fleisch“ (31.01.2011).

image_pdfimage_print

Kommentare

Schreibe einen Kommentar