Arbeiten ohne Internet [Update]
A man walks through Google offices in New York City –no balloons –s 750
CNBC (via Fefe): „Google restricting internet access to some employees to reduce cyberattack risk“.
Ich verstehe das nicht. Im Ernst. Warum schult man nicht einfach die Mitarbeiter und gibt denen klare Regeln vor? „Cyberattacken“ sind doch kein Naturereignis oder Schicksal. In der (britischen) Firma, in der ich arbeite und in der auch Microsoft-Produkte genutzt werden, könnte das, soweit ich das beurteilen kann, nicht passieren. Die sind so permanent paranoid, was Sicherheit angeht, dass ich immer wieder angenehm überrascht bin.
[Update] Heise hat auch etwas dazu.
Kommentare
4 Kommentare zu “Arbeiten ohne Internet [Update]”
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Das ist die grassierende Krankheit, jedes Fitzelchen eines Unternehmens in die Cloud zu verschieben.
Warum eigentlich ?
Ich stell mir einen Server in Trittbretts gut gekühlten Keller, Whitelist, fast fertig.
Da meckern dann aber Microsoft und Amazon wegen Wettbewerbsverzerrung und Consultants rennen Dir die Bude ein.
Die Amis haben ein für uns alle global geltendes
Wirtschaftsrecht etabliert, um Konkurrenz plattzumachen.
Und es lässt sich damit hervorragend Wirtschafts- und Industriespionage betreiben.
Wer so blöde ist, seine Daten aus der Hand zu geben UND NOCH DAFÜR ABZULÖHNEN hat den Schuss nicht gehört.
gibt es irgendwelche Zeichenfolgen die nicht gepostet werden können?
oder eine max. Länge der Beiträge?
irgendwie verschwindet immer mal wieder ein Kommentar von mir – speziell wenn Links dinf sind…
Nicht dass ich wüsste….
„Im Ernst. Warum schult man nicht einfach die Mitarbeiter und gibt denen klare Regeln vor?“
Das ist ein deutlich längeres Thema, denn Problem ist m.E. vielschichtiger.
Schon das mit den Regeln funktioniert nicht, da die Welt auf die diese anzuwenden sind, nicht ansatzweise statisch ist. Die Zyklen in denen Softwareversionen und Patches (ggfs. mit funktionalen Änderungen) ausgerollt werden ist unglaublich angestiegen.
Und das Problem ist meist eine Verkettung von Fehlern bzw. Schwächen, der Endnutzer ist da nur das erste Glied der Kette. Der Nutzer schließt die Tür nicht richtig, dann lässt sich die Türkette plötzlich doch mit einem cleveren Werkzeug von außen öffen und die Alarmanlage wurde vom vorvorletzten Patch auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt, so dass diese am Wochenende inaktiv ist – da dann die meisten Leute dann ohnehin zuhause sind und es beim Hersteller zuviele Anrufe wegen Fehlalarmen gab. :-)
Dazu macht es die Menge, hast du genügend Nutzer wird irgendwann irgendwer einen Fehler machen. Wenn man das mit früher vergleicht, hast du das Problem, dass sozusagen deine Produktion für Tage stillstehen kann (aber nicht muss), wenn jemand in der Kantine nicht aufpasst und sein Tablett fallen läßt.
Wenn Fehler nicht passieren dürfen (!), weil ihre Auswirkungen zu groß sind, dann kann das nur technisch sichergestellt werden (oder im Ausnahmefall mit extremst hohem menschlichem Aufwand – Mehrfachabsicherung usw.).
Technisch sicherstellen geht aber oft auch nicht mehr (!) wirklich, weil dir jeden Tag der Boden unter den Füßen weggezogen und eine neue Variante des Teppichbodens ausgerollt wird. (Winzigweich, Browser als Arbeitswerkzeuge, Cloud, uswusf.)
„Das ist die grassierende Krankheit, jedes Fitzelchen eines Unternehmens in die Cloud zu verschieben.“
Das verschärft das Problem zwar nochmal, ist aber nicht die Hauptursache.
Eine Komponente ist, dass Computer erst Unterhaltungselektronik und dann Arbeitswerkzeug geworden sind. Muss also alles einfach sein und so ähnlich wie am Handy (früher „am eigenen PC“) funktionieren. Spart eine Menge Ausbildungsaufwand und hält zudem die Löhne schön unten.
Eine weitere ist die Marktmacht von wenigen großen Unternehmen und das von diesen Unternehmen mitetablierte Wirtschaftsrecht (siehe Kommentar nh). Teile dieser Unternehmen verstehen sich dann auch noch als „Disruptoren“, die alle paar Quartale Teile der Welt neu erfinden wollen (um Analysten und Kunden zu beeindrucken oder zu verarschen – kann man unterschiedlich sehen). Ist aber fast nie zu Ende durchdacht und irgendwo angeflanscht, damit es schnell funktioniert und ausgerollt werden kann.
Da hat man am Ende nur noch die Wahl zwischen „Scheiße in verschiedenen Geschmacksrichtungen“ (Pispers).
Da kann man endlos weitermachen. Um das zu ändern, müsste man schon die Paradigmen anpassen, nach denen heute Software erstellt und vertrieben (und genutzt) wird. Das ist aber ungefähr so erfolgversprechend wie heutzutage den Kapitalismus selbst „einhegen“ zu wollen.
P.S.: Bei Autos ist mein analoger Lieblingsvorschlag immer, dass die Betriebserlaubnis bei jedem Softwareupdate erlischt und vom Hersteller (!) neu zu beantragen ist. Dabei sind aber alle korrigierten Fehler offenzulegen. Sind diese kritisch, müssen alle Halter die Fahrzeuge erstmal stillegen und der Hersteller zahlt für den Nutzungausfall Schadensersatz. Das würde ÖPNV und dem Rad mal so richtig Rückenwind geben :-)