Das Herabgewürdigtwerden oder: Der Barbara-Streisand-Ricarda-Lang-Effect

^{Vorsicht! Der Link führt auf eine gefährliche russische Propaganda-Website! Jugendliche und Heranwachsende dürfen die nur unter Aufsicht weltanschaulich gefestigter Erwachsenen rezipieren! Ein anschließendes wertewestliches Aufklärungsgespräch wird vom hiesigen Jugendschutzbeauftragten dringend empfohlen.}

Ich hatte hier schon über den Versuch des woken Milieus berichtet, den Blogger Hadmut Danisch fertigzumachen. Die Russen trollen gut, aber der Bericht von Rt.de ist nicht ganz korrekt.

Danisch zitiert Ulf Poschardt von der „Welt“: „Körperliche Herabwürdigung muss ein Tabu bleiben“. Warum eigentlich, und was genau bedeutet „Herabwürdigung„? Gibt es auch eine Hinaufwürdigung? Bei solchen holpernden Wortungetümen kommt mir immer die Strafvorschrift der DDR in den Sinn: „Öffentliche Herabwürdigung“.

Wir haben schon den strafrechtlichen Tatbestand der Beleidigung. Mehr braucht es nicht. Poschardt schreibt: „…die lässige, gut gelaunte Weigerung, sich standardisierten Schönheitsidealen zu unterwerfen, wie eine Provokation für insbesondere jene, im Zweifel männlichen, Reaktionäre, die politische Differenz zu den streitbaren Grünen auf eine denunziatorische und in Teilen menschenverachtende Abwertung ausweiten.“

Wait a minute. Ich nehme mir das Recht heraus, fette Frauen und Männer für hässlich und unattraktiv zu halten. Das ist aber eine Geschmacksfrage, über die man sich bekanntlich trefflich streiten kann. Ich finde den Geschmack der Lang, ihre Kleidung betreffend, viel entsetzlicher als ihren Körper, dessen Konturen man nur erahnen kann. Was exakt, Poschardt, ist das „standardisierte Schönheitsideal„? Gilt die P0rn-kategorie „skinny“ oder eher „anorexic“? Wie dick darf ein Frauenhintern sein, damit man ihn noch standardisiert als hübsch empfindet? Und ist ein Waschbrettbauch Pflicht? Muss man die Rippen noch sehen können, und was gilt für MILFs?

Danisch schreibt: „Aber zu Ricarda Lang? Wonach wollte man die intellektuell beurteilen? Keine Publikation. Nicht mal eine plagiierte oder eine vom Ghostwriter. Kein Abschluss. Nicht mal einer, der keiner Überprüfung standhält. Kein Lebenslauf. Nicht mal einer, der zusammenfällt und täglich aktualisiert werden muss.“ Also nach dem Motto: Nichts gelernt. Ich aber beschloss nun, Politikerin zu werden.

„Fat-Shaming ist indiskutabel. Zur Freiheit des Menschen gehört die Freiheit, so zu sein, wie man sich in und mit seinem Körper wohlfühlt„, meint Poschardt. Wenn schon Denglisch, dann: I disgree. Das ist doch Bullshit. Diese „Freiheit“, die Poschardt meint, ist die des isolierten Warenproduzenten im Kapitalismus (nach Habermas), der frei von jeglichem Zwang und jeder persönlicher Pflicht seine einzige Ware Arbeitskraft anbietet. Warum, so frage ich als Chinese, darf die Gesellschaft dem Einzelnen nicht ein Schönheitsideal aufzwingen oder zumindest empfehlen, da wir doch von derselben protestantisch eingefärbten Klientel, die darüber jammert, mit missionarischer Inbrunst ein Klima-Ideal bzw. die dazu passenden Heizungen aufgezwungen bekommen oder gar Veggiedays, an denen ich gerne und erst recht Currywurst esse? Das ist doch pure Heuchelei. Oder, mit Mr. Spock gesprochen: Fascinating, but highly illogical.

Fat-Shaming ist völlig ok. Warum machen die Mexikaner, Chilenen und die US-Amerikaner, die weltweit durchschnittlich am fettesten sind, nicht mehr Sport, vielleicht auch nur temporär wie unser ehemaliger Außenminister? Es heißt „fit for fun“ und nicht „fat for fun“, oder? Aber das propagieren nur die Mittelklassen, die denken, ein Steinsetzer könnte auch Home Office machen.

In Wahrheit ist es natürlich noch komplizierter. Die „übergewichtigen“ Mexikaner sind ja nicht fett, weil sie Mexikaner sind, sondern weil sie sich „falsch“ ernähren ~~im Sinne des US-Imperialismus.~~. Falsch heißt, und nur deshalb wird das kritisiert: Ihr Körper hält Arbeit nicht mehr so aus, steht also der Profitmaximierung im Weg, weil Krankheiten die Kosten des variablen Kapitals in die Höhe treibt. Der weltanschaulich braun gebrannte Turnvater Jahn weiß, wovon ich rede. Es wäre nur konsequent, wenn Ricarda Lang forderte, dessen Denkmäler abzureißen und die nach ihm benannten Parks einzuebnen.

Juli 13, 2023 | abgelegt unter Lifestyle, Media, Politics

Kommentare

14 Kommentare zu “Das Herabgewürdigtwerden oder: Der Barbara-Streisand-Ricarda-Lang-Effect”

Keinkölner am Juli 13th, 2023 8:47 am

Chapeau! Wie immer Klartext, welcher sicher von vielen Realitätsverweigerern als böse und „Rechts“ eingestuft werden wird.
Für mich ist der Text eine gute Morgenlektüre, Danke!
Mike Neuköln am Juli 13th, 2023 10:48 am

Unser Schönheitsideal beruht auf Rassismus
https://www.spiegel.de/stil/melodie-michelberger-ueber-fettfeindlichkeit-unser-schoenheitsideal-beruht-auf-rassismus-a-50017ced-6798-4027-b525-6ffac337f834
(leider paywall)
Ob das Erscheinen des Artikels heute mit dem Danisch/Lang Fall zu tun hat oder nur Zufall ist?
... der Trittbrettschreiber am Juli 13th, 2023 11:34 am

„Kein Abschluss“

Da spricht der Klassenhybrid, der bestimmte Menschen (Abschluss) über andere stellt. Ich verweise assoziativ auf die deutsche Geschichte kennen wir, ohne den Untergang des „dritten Reichs“ in diesem Zusammenhang relativieren zu wollen.
Ich vermute den Autor dieses linkischen, zudem falschen Hinweises als Inhaber eines sowohl intellektuell als auch bezgl. der Wahrheitstreue ausgehungerten Phänotypus, der einfach nur unter neidischen Flatulenzen unerkannt leidet.

Ich selbst habe aus hydrotechnischen Erwägungen heraus das viele (Keller-)Türen öffnende JEVER-Zertifikat nicht angenommen, weil ich mich eher der Praxis verbunden gefühlt habe.

Für eine Einschreibung zu einem Jura-Studium brauchts immer noch ein passabeles Abitur – warum wird dieser verleumdende Mensch medial so beachtet?
Juri Nello am Juli 13th, 2023 11:37 am

Natürlich gibt es eine Hinaufwürdigung. Diese nennt sich schlicht Würdigung und findet in der Presse meist beim Auftritt der Staatsobersten oder der englischen Royals statt.

„Sehen Sie hier Ray Charles, äh, Pardon: King Charles in seinem grandiosen, pinkfarbenen Anzug von (hier könnte Dein Markenname stehen). Der letzte Schrei aus dem Engelland. Die hellgrüne Krawatte und die passenden gelben Sneakers von (hier könnte Dein Markenname stehen) runden das schicke Gesamtbild ab.
Jens am Juli 13th, 2023 12:33 pm

„Ich nehme mir das Recht heraus, fette Frauen und Männer für hässlich und unattraktiv zu halten“

Ich zum Beispiel nehme mir das Recht heraus mich selbst ebenfalls für unattraktiv zu halten, weil ich keinen Sport betreibe und gerne Bier trinke … melde mich am Telefon ab und zu mit „hier ist der Dicke mit dem Bart“.

Was vielen Menschen abgeht, ist die Fähigkeit zu reflektieren und über sich selber lachen zu können.

Gruß
der Dicke
Jens am Juli 13th, 2023 12:35 pm

…. vergessen — hier ein paar sehr gut passende Textzeilen zu dem Thema von Frank Zappa:

What’s the ugliest
Part of your body?
What’s the ugliest
Part of your body?
Some say your nose
Some say your toes
(I think it’s your mind)
But I think it’s YOUR MIND
(Your mind)
I think it’s your mind, woo woo
... der Trittbrettschreiber am Juli 13th, 2023 2:09 pm

@Jens

Mit Verlaub: Was ist an einem Bart unattraktiv – bietet er doch vielen lebensfrohen Mitgeschöpfen nachhaltigen Wohnraum?

https://www.youtube.com/watch?v=B-MIIQuyjvU
nh am Juli 13th, 2023 4:56 pm

Das Ganze wird zur Groteske.
Es wurden noch nie so viele Vollidioten und Nulleister in den Bundestag gehievt wie seit
der Zündung der A. Merkelbombe.
Haben die Stasinisten einen Geheimvertrag mit den Allierten ?
Zersetzung allerorten. Ohne Parteibuch kein Richterposten,
Aufsichtsrat im ÖRR, andersdenkende Landräte müssen einen
„DEMOKRATIETEST“ bestehen ??? Was geht hier ab ?
Der Scheiss geht ja schon auf kommunaler Ebene ab.
„Ich hab keine Ahnung, aber mein Papa ist Bürgermeister“.
Das lässt sich auf Bundesebene extrapolieren, siehe
Viessman/Blackrockvertreter Graichen.
Und dann beschwert sich jemand, der erwiesenerweise
Vollfett ist und von McDonalds die Goldcard besitzt ?
Aber wirklich NULL Ahnung und Expertise einbringen kann
mangels Bildung und Lebenserfahrung ?
Ausser Fressen nix gewesen.
Was Merkel der Wein, ist der zierlichen Elfe der Doppelwhopper.
Und diese Charakterwüsten wollen über mein Leben bestimmen.
Oder tun es.
Das ist das traurige daran, dass immer noch jede Menge Unbedarfte
an die Sonnenblumenideologie und das Bienenrettungsprogramm glauben,
wird es ihnen doch schon in den Kindeskopf hereingetrieben.
Pädagogen heutzutage sind durch die Bank Straftäter.
Nur werden sie durch die Nomenklatura geschützt und fummeln
straffrei an Deiner Tochter rum, in „Erkundungsräumen“.
D. Cohn-B. findets geil.
Meine Tochter wird 35, die weiss, wo sie hintreten muss,
um solchen Pedos die Nüsse zu knacken.
Und hat als Heranwachsende damals noch nicht allzuviel Kültür erlebt.
Das war vor 2015, als Soros die Herde in Bewegung setzte.
Werdet damit glücklich und lasst Euch von den grün-links Faschisten erleuchten, ihr armen Säue (https://nebadonia.wordpress.com/).
nh am Juli 13th, 2023 5:12 pm

Um auf Ihre marxistische Wertung des Falles einzugehen :
Beim Steineklopfen im Gulag in Verbindung mit „Kohlsuppe“, in der ein Blatt des Gemüses schwimmt,
schmelzen Gesinnung und Fett wie in der Sonne.
Die Gerinnung der Gesinnung tritt auch vermehrt bei sog. Kliemers ein, wenn Mama und Papa wegen der Wärme (ErderHITZUNG) zum Urlaubsbomber in die Südsee rufen. Dann sind wir PRIVAT.
Wenn ich jemandem Schaden zufüge, war das PRIVAT.
Ballaballarhetorik vollgestörter jungdebiler Windelträger, die noch mit sieben an Mamas Brust nuckeln weil ihr dabei einer abgeht.
Das ist dann nicht mein Land.
Aber raus kann ich auch nicht.
Wie war das mit der Mauer ?
Godwin am Juli 13th, 2023 8:15 pm

„Weigerung, sich standardisierten Schönheitsidealen zu unterwerfen“

Das ist ja das zu brechende Genick dieses ArgumentationsMusters

Wir kennen das ja vom „Geschlecht“
Angeblich gibt es nichts eindeutig m oder w
Und egal soll es auch noch sein

Dann werden aber GLEICHZEITIG ständig Di geht aller Art als „eindeutig m oder w konnotiert“ bezeichnet, um dann „dagegen“ sein zu können

Sorry – aber wer unbedingt Person des öffentlichen Lebens sein will, muss auch Hohn und Spott aushalten.
... der Trittbrettschreiber am Juli 15th, 2023 9:28 am

Den einen noch…

Mensch Burks, Deine Bilder sind die beste Diät ‚at all‘.

Einmal täglich anschauen und die Pfunde ergreifen angewidert die Flucht aus dieser Lotterwelt – in die liebevoll schmatzenden Mandibeln des JoJo-Effekts.

https://tinyurl.com/yc3akweu
Mimi am Juli 15th, 2023 7:19 pm

Wer ist diese hübsche Frau auf dem Bild ganz oben?
hn am Juli 16th, 2023 4:14 pm

@Mimi
Das Topmodel der Werbekampagne der Zeltbauer e.V.
Peer van Daalen am Dezember 3rd, 2023 11:09 am

Die hübsche Frau auf dem Bild ganz oben nennt man im Volksmund auch schon mal „Wuchtbrumme“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Wuchtbrumme

Ja, – sie hat das gewisse Etwas … und die Pizza nehme ich auch …

Gruß aus der Wallonie