Riots

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Vermutlich erwartet das Publikum etwas über die Klassenkämpfe in Frankreich. Ich zögere, weil ich ich mich dort nicht auskenne. Ich empfehle Notizen zu den Aufständen in Frankreich von Achim Szepanski.

Nicht viel hat sich verändert, seitdem Jean Baudrillard in einem Artikel zu den Unruhen in den Banlieues im Jahr 2005 davon sprach, dass ein System, das langsam implodiert, keine Chance hat, seine Einwanderer und seine Surplusbevölkerung zu integrieren, die sowohl Produkte als auch grausame Analytiker des Verfalls des Systems sind. Die Risse, die sich in den Pariser Vorstädten auftun, sind nur ein Symptom für die Spaltung eines Systems, das sich mit sich selbst im Krieg befindet. (…)

Die Mischung aus hohem Immigrantenanteil, ökonomischer Verarmung, sozialer Perspektivlosigkeit und brutaler Architektur macht die französischen Trabantenstädte zu einem Symptom der „Dritten Welt“ in den Metropolen. Dabei ist die Segregation weniger ein ethnisches, sondern ein soziales Problem. Es leben eben nicht die „die Araber“ oder „die Schwarzen“ in bestimmten Räumen der Banlieues zusammen, sondern es leben Gruppen mit niedrigem Einkommen oder Schwierigkeiten, woanders eine Wohnung zu bekommen, nahe beieinander.

Lesenswert ist auch Rina Bassist in der Jerusalem Post:
These two periods of violence – in 2005 and today – similarly triggered, both reflect years of frustration and hopelessness among the second and third generations of immigrants from sub-Saharan and North Africa. More than 10% of the French population are recent immigrants and their children and grandchildren still find it difficult to integrate into French society.

Das kriegen wir hier auch, aber zehn Jahre später als in Frankreich.

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Kommentare

16 Kommentare zu “Riots”

  1. NBG am Juli 3rd, 2023 11:09 am

    „…their children and grandchildren still find it difficult to integrate into French society“

    Und das obwohl diese sogar die Landessprache beherrschen!

  2. LANDRATTE am Juli 3rd, 2023 11:29 am

    Danke für die Links, und danke für die Zurückhaltung im Bewusstsein der ungenügenden eigenen Kenntnis. Etwas, an das ich mich, äh, auch immer wieder erinnern muss…

    „Es leben eben nicht die „die Araber“ oder „die Schwarzen“ in bestimmten Räumen der Banlieues zusammen, sondern es leben Gruppen mit niedrigem Einkommen oder Schwierigkeiten, woanders eine Wohnung zu bekommen, nahe beieinander.“

    Es wird sich öfter medial gewundert darüber, daß bei solchen riots die Akteure ihre „eigenen“ Stadtviertel in Schutt und Asche legen.
    Dabei ist das doch ein vielsagender kollektiver Kommentar.

  3. Keinkölner am Juli 3rd, 2023 12:07 pm

    Natürlich, die Gesellschaft ist es schuld!

  4. Godwin am Juli 3rd, 2023 4:18 pm

    der dezente Unterschied wird sein:

    Baudrillard (u.a.) sagen, die franz. Gesellschaft ist nicht in der Lage, seine „Surplusbevölkerung“ zu integrieren
    Burks (und der deutsche Michel im allgemeinen) sagt:
    die (zugewanderte) „Surplusbevölkerung“ ist nicht in der Lage, sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren

    ansonsten wird es hierzulande gelingen, jeden fliegenden Stein als „neue Stufe der Gewalt“ zu diffamieren und damit jeden „Aufstand“ im Keim zu ersticken

    man sieht ja auch an den Tommys

  5. Juri Nello am Juli 3rd, 2023 5:35 pm

    Könnte schlimmer sein. Das schwedische, bzw. amerikanische Modell mit offenen Schießereien & so..

    So ein paar Supermarktplünderungen ständen Deutschland auch nicht übel, bei den Monopolisten.

  6. nh am Juli 3rd, 2023 5:38 pm

    Dass es in den Banlieues sozial und real brennt ist kein Geheimnis seit etlicher Zeit.
    Dass sowas zu uns rüberschwappt nur folgerichtig dank eifriger Bemühungen des Linksgrünroten Flügels.
    Ein Friedensrichter war vonnöten, um in NRW Strassenschlachten zu befrieden.
    Unsere Gesetzgebung interessiert nicht, die Scharia regelt. War kurz am überlegen wg. Baukranverleih, aber unsere Fachkräfte okkupieren einfach, was für ein in deren Augen halal Ich gönne es mittlerweile jedem Befürworter Gerichtsverfahren nötig ist.
    Bin nur gespannt, wie lange sich das Lügengebilde der Immigrationsbefürworter aufrecht erhalten lässt. Die Einschläge kommen näher und mich sieht jedes grössere Gemeinwesen nur noch von hinten.
    Ein Bekannter wohnhaft im Umkreis einer Grossstadt meinte, zum Einkaufen in der City bräuchte man mittlerweile ein Visum, und der Mann ist weitgereist und einer Ausländerfeindlichkeit eigentlich abhold.
    Erschreckend auch die Gleichgültigkeit und fortwährende Abwiegelei der MSM und des ÖRR.
    Und wer sich mokiert wird sofort in die rechte Ecke gedrückt, ohne jeglichen belastbaren Hintergrundes.
    Ich gönne mittlerweile jedem Befürworter dieses Wahnsinns, einmal „Erlebender“ zu werden.

  7. blu_frisbee am Juli 3rd, 2023 8:33 pm

    Solang Vollbeschäftigung war Ruhe.
    Das Kapital braucht so viele Leute nicht.
    Didier Eribon und Édouard Louis beschreiben, warum Proletarier die früher Kommunisten wählten jetzt Marine Le Pen. Sie versprechen sich Vorteile von starkem Regieren. Klar, mit Gewalt geht viel.

    Marx analysiert den tendentiellen Fall der Profitrate des Kapitals, im ersten Band die Übervölkerung des Proletariats.
    Unverdrossen glauben Leute Kapitalismus hält ewig. Dystopien gäbs nur im Kino.

    Sie denken nur die eigene Horde, nicht daß der ganze Urwald abbrennt. Nazis glauben die Fremden sinn schult.

  8. Juri Nello am Juli 3rd, 2023 11:31 pm

    Heißt die wirklich Bina Rassist?

  9. admin am Juli 4th, 2023 6:50 am

    Bassist

  10. nh am Juli 4th, 2023 4:26 pm

    @blu_frisbee
    Wenn ich schon den allgewaltigen Marx lese.
    Die Luftpumpenmentalität der Geisteswissenschaftler : Irgendwen „Grösseres“ zitieren und sich selbst rundrum kopieren um dadurch eine Art Bestätigung seines Gedankennebels und fette Staatsleistungen abzocken. Hat mal jemand die NGOs und Institute durchgezählt, die hier Steuergelder für nixtun und schwurbeln abgreifen ? Nö.
    Der Traum vom ewigen Wachstum ist Müll. Korrekt.
    Aber warum in aller Welt sich in der Depression noch dermassen viele integrationsunwillige Analphabeten einzuladen, DAS möchte ich mal nach Marxscher und derlei Volldurchblickenden erklärt haben.
    Na ???
    Komme mir keiner mit Humanismus.

  11. nh am Juli 4th, 2023 4:59 pm

    Eil :
    Burks als Vollnazi entlarvt.
    „Das kriegen wir hier auch, aber zehn Jahre später als in Frankreich.“, rezitiert im Sinne einer Alice Weidel, AfD.
    Und zehn Jahre dauert das nicht, ist schon Realitaet (Partygänger in Stuttgart, Sylvesterscherze in Bürlün, Clanschlachten in NRW und Bürlün, dazu die täglichen unter den Teppich gekehrten Schnetzeleien / Vergewaltigungen durch Fachkräfte im Sinne von Chirurgen und Gynäkologen).
    Die grüne Plattmachersekte freuts (KGE), ausser es geht um ihre eigene Brut.
    Privatschule, Helikoptereltern und Ausweichquartier im Tessin o.ä. für die „Elite“.
    Das madenfressende Fussvolk derer wird irgendwann mal wach, aber dann ist alles zu spaet.

  12. Wolf-Dieter Busch am Juli 5th, 2023 2:34 pm

    Selbst kenn ich mich da nicht aus, habe aber gelesen, dass die Jugendlichen Marodeure seit Generationen eingebürgert sind und Französisch ihre Muttersprache ist. Maghrebiner.

    Es ist kein Klassenkampf, denn sie sind nicht Klasse im Marxʼschen Sinn. Sie sind nicht als arbeitender Part in den Produktionsverhältnissen integriert als Komplementärteil zum Kapital. (Pauschal ist das romantisierende „Klassenkampf“ abzulehnen.)

    Sondern sie sind stets Randgruppen geblieben. Ihnen standen die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung wie (armen) weißen Mitbürgern. Es ist nicht „Schuld“ der Mehrheitsgesellschaft, dass sie am Rand leben (allerdings keineswegs schlecht, wie der Flucht-Mercedes von Nahel beweist).

  13. ... der Trittbrettschreiber am Juli 5th, 2023 3:41 pm

    @nh

    es geht ja immer ums Essen. Wer nicht isst, kann nicht am großen Differenzierungsprozess zur Expansion der Komplexität kreativ teilhaben.
    Wer nicht trinkt, kann noch soviel essen, er wird nicht einmal den alles in Frage stellenden Widerhall der sich in den Weiten der hyperbolischen Räume dieses Universums verlierenden Zisch- und Plopplaute vernehmen – von der eigenen Entfremdung ganz zu schweigen, denn vom Nichts kann man sich nicht entfremden.

    https://www.youtube.com/watch?v=AUARjexCTlQ

    …bin im Keller zur Tagesevaluation.

  14. nh am Juli 5th, 2023 5:48 pm

    @Trittbrettschreiber
    Vor dem Essen kommt die Moral.
    Diese muss diversifiziert, gewichtet und täglich neu ausgehandelt werden, wenn es nach einer Möchtegernnonne grüner Coleur gehen sollte.
    Ich bin mal so frei, Faktenchecker zu simulieren :
    Kanaken haben bis auf Ausnahmen null Bock auf Arbeit, aber aufs Vögeln.
    In derer Augen Ungläubige deutsche Nutten sind ein ideales Opfer.
    Gern auch mehrfach, weil es läuft dann wie „geschmiert“.
    Die betroffenen Eltern dürfen sich gern ob der Gram selbst aufhängen, ist wieder eine Bude frei.
    100qm vom Staat bezahlt und Kindergeld (Phantasiekinder) per Western Union in die Heimat transferiert.
    J. Fischer u.a. findens geil, das Geld muss raus aus Deutschland. „D verrecke Du Stück Scheisse“ O-Ton-Slogan der allseits bekotzten CFR.
    Wie solch ein Stück dt. Scheisse überhaupt in solche Positionen kam, bleibt dem amerikanischen Besatzer selbst ein Rätsel.
    DOCH DANN KAM BAERBOCK !!!

  15. ... der Trittbrettschreiber am Juli 5th, 2023 9:47 pm

    Nicht umsonst ist die blaue Pille in Deutschland sehr beliebt, gibt sie den vom Boreout geplagten Ehemännern doch das Gefühl, wenigstens in der Slim Fit Bundfaltenstretchhose etwas Leben zu verspüren und, sofern Gisela, Manuela oder Jasmin nicht bereits ihr Selbstbewusstsein schmeichelnden Ersatz beim Überstunden freien Migrationsopfer aus dem Strand-Ghetto gefunden haben. Opfer meets Opfer – und das auch noch horizontal jubelnd und jauchzend.
    Der Siggi datet ja eh lieber Drachen im Stadion, wo er, statt lustvoll zu stöhnen lieber grölt, bis er heiser in seinen SUV steigt, um nach einem Ablaich-Abstecher im migrantösen Zwangspuff wieder zur eigenen Ische unter die IKEA-Frotteebettwäsche steigt und sich für einen kurzen, stutzigen Moment wundert, warum die so zufrieden lächelnd schlummert, ohne sich zu ihm umzudrehen.
    Nahil hat wenigstens Familiensinn, dass der hier in Deutschland nicht nur pekuniär gefördert wird, ist nicht seine Schuld – ein Dummkopf, der das ablehnt. Es ist ein deutsches Problem. Es ist ein Identitätsproblem, ein Selbstläufer Running Gag und Golem, der auch nach der Einheit im Nacken eines jeden Gutmenschen hockt und ihn derart lähmt, dass er nicht einmal mehr in der Lage ist, zu äußern, wie er leben will, sei es patriotisch, religiös, fremdbestimmt, demokratisch(?), was immer er darunter versteht.
    Der „Kanake“, der nicht erst seit Feridun Zaimoğlu stolz auf diese verächtlich gemeinte Bezeichnung sein kann und wohl auch ist, ist der gesündeste in diesem verlogenen Spiel und so interpretiere ich, lieber nh, Deine rohen „Fakten“ als aufrichtige Kritik am deutschen Umgang mit allem Fremden seit der „Gastarbeiter“-Zeit und fühle mit.
    Leider bin ich aufgrund eines Flüssigkeitsabusus derzeit nicht in der Lage, meinen rechten Arm zu heben – ich proste Dir also mit in eh und JEVERrenkter linker Hand den Humpen haltend zu:

    Nur deutsche Eier haben auch hartgekocht einen weichen Dotter….hx.

  16. nh am Juli 6th, 2023 4:53 pm

    @Trittbrettschreiber
    Wer hier aus allen möglichen Gründen an die Residienz gebunden ist und suizidal veranlagt ist, wird sich über die ideologische Kliemer- und Einwanderungsgesetzgebung den Strick nehmen.
    Eine vortreffliche Sozialanalyse Ihrerseits, Chapeau.
    Den rechten Arm heben und den vermaledeiten „Gruss“ entrichten derzeit nur VS, Linksfaschisten
    und derlei U-Boote, um den politischen Feind zu diskreditieren.
    Nudging, Framing und manchmal wirklich plumpe Meinungsmache durch einen ÖRR, der sich vom Medium zu einer geldsaugenden Kloake verwandelt hat.
    Wem das mültikültürelle Diktat einer ob der letzten Umfragewerte zusehends fanatisch agierenden Koalition gefällt, möge in frenetischen Jubel ausbrechen und noch radikaler agieren.
    Die dümmsten Kälber…
    Das muss man hinnehmen in einer zusehends degenerierten Gesellschaft, die zwar nicht mehr rechnen und artikulieren kann, aber schon mit 16 oder ab Geburt an die Wahlurne soll.
    Dem Wahn sind keine Grenzen gesetzt und bestimmten destruktiven Kreisen geht einer ab.

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