Granatwerfende Durchmarschierer

grenadiermarsch

Ich habe gestern etwas gekocht, was den merkwürdigen Namen Grenadiermarsch trägt. Man könnte dazu auch sagen: Alle noch essbaren Fleisch- und Wurstreste, zusammengematscht mit Nudeln und Kartoffeln. Ich habe von den toten Tieren Thüringer Knackwurst genommen. So ein Gericht wird in der Rubrik Hausmannskost aufgelistet. Ich sage: Irgendetwas zwischen Arme-Leute-Essen und „gutbürgerlicher“ Küche.

Die Österreicher schreiben: Der Grenadiermarsch ist dem Gröstl sehr ähnlich. Er ist auch in Ungarn (mit Paprika) und Tschechien verbreitet. Der Name leitet sich nach Hand Dieter Pohl und Christoph Wagner aus der Soldatensprache des 19. Jahrhunderts ab (Grenadier), ist aber erst ab den 1920er-Jahren nachweisbar. In älteren Kochbüchern wird die Speise als „Durchmarsch“ bezeichnet.