Pariser Commune [Reprint]

commune

Heute ist der 152ste Jahrestag [das Publikum entscheide selbst über die Seriösität der verlinkten Quelle!] der Pariser Kommune. „On March 18, 1871, the workers of Paris rose up and declared a revolutionary Commune whose historical experience continues to resonate today. (…) The Commune was eventually defeated at the hands of the Versailles government, setting the stage for the bloody massacre of up to 30,000 Communards and unarmed citizens. But for all the force and vengeance the Versaillais could muster, the Commune did not die — the idea survived its “own working existence” and lived on, subterraneously, in the sacrifices of its martyrs, the aspirations of its survivors and the writings of its leading theoreticians.

Mehr lesen: Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich“:
„Am Morgen des 18. März 1871 wurde Paris geweckt durch den Donnerruf: „Es lebe die Kommune!“ Was ist die Kommune, diese Sphinx, die den Bourgeoisverstand auf so harte Proben setzt?

„Die Proletarier von Paris“, sagte das Zentralkomitee in seinem Manifest vom 18. März, „inmitten der Niederlagen und des Verrats der herrschenden Klassen, haben begriffen, daß die Stunde geschlagen hat, wo sie die Lage retten müssen, dadurch, daß |336| sie die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in ihre eignen Hände nehmen … Sie haben begriffen, daß es ihre höchste Pflicht und ihr absolutes Recht ist, sich zu Herren ihrer eignen Geschicke zu machen und die Regierungsgewalt zu ergreifen.“

Aber die Arbeiterklasse kann nicht die fertige Staatsmaschinerie einfach in Besitz nehmen und diese für ihre eignen Zwecke in Bewegung setzen. (-..)

Das stehende Heer und die Polizei, die Werkzeuge der materiellen Macht der alten Regierung einmal beseitigt, ging die Kommune sofort darauf aus, das geistliche Unterdrückungswerkzeug, die Pfaffenmacht, zu brechen; sie dekretierte die Auflösung und Enteignung aller Kirchen, soweit sie besitzende Körperschaften waren. Die Pfaffen wurden in die Stille des Privatlebens zurückgesandt, um dort, nach dem Bilde ihrer Vorgänger, der Apostel, sich von dem Almosen der Gläubigen zu nähren. Sämtliche Unterrichtsanstalten wurden dem Volk unentgeltlich geöffnet und gleichzeitig von aller Einmischung des Staats und der Kirche gereinigt. Damit war nicht nur die Schulbildung für jedermann zugänglich gemacht, sondern auch die Wissenschaft selbst von den ihr durch das Klassenvorurteil und die Regierungsgewalt auferlegten Fesseln befreit. (…)

Und doch war dies die erste Revolution, in der die Arbeiterklasse offen anerkannt wurde als die einzige Klasse, die noch einer gesellschaftlichen Initiative fähig war; anerkannt selbst durch die große Masse der Pariser Mittelklasse – Kleinhändler, Handwerker, Kaufleute -, die reichen Kapitalisten allein ausgenommen. (…)

Das Paris der Arbeiter, mit seiner Kommune, wird ewig gefeiert werden als der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft.“

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Kommentare

6 Kommentare zu “Pariser Commune [Reprint]”

  1. ... der Trittbrettschreiber am März 18th, 2023 12:46 pm

    “ Das Paris der Arbeiter, mit seiner Kommune, wird ewig gefeiert werden als der ruhmvolle Vorbote einer neuen Gesellschaft.“ “

    Dafür sollte man sie postum in den Pariser Kellern einsperren, sodass aller Hopfen vergebens ist.

    Hat jemand JEVER gesagt?

    https://www.youtube.com/watch?v=x4XyKdM0YgE

  2. Pjotr56 am März 18th, 2023 1:12 pm

    Pariser Kummune
    Sehenswerte Aufführung der Schmetterlinge von 1978
    https://www.youtube.com/watch?v=BcdN3YCzPNU

  3. Godwin am März 18th, 2023 1:59 pm

    lang lang ist’s her
    und was blieb am Ende?
    „Die meisten gefangenen Kommunarden wurden entweder sofort standrechtlich erschossen, von Schnellgerichten abgeurteilt oder nach Versailles oder in die Kolonien, z. B. Île des Pins deportiert.“

    „…als die einzige Klasse, die noch einer gesellschaftlichen Initiative fähig war“

    Damit ist es ja inzwischen endgültig vorbei.

  4. blu_frisbee am März 19th, 2023 6:41 am

    Bah, „kommunisten.de“.
    Wann setzt sich endlich die Erkenntnis durch daß der Ostblock objektiv reaktionär war?
    Marx hat das nicht verdient.
    Man kann Kapitalismus nicht managen.
    Nur abschaffen.

  5. Juri Nello am März 19th, 2023 2:13 pm

    @wurfscheibe Der Osten ist immer noch reaktionär. War so, ist so bleibt so. Wie Ostwestfalen.

    Selbst im Hamburger Hafen schwimmen mehr Pariser als Hamburger.

    Ob die nächsten Revolutionen wohl aus Paris kommen werden, wie die Handtaschen

    ?

  6. nh am März 19th, 2023 4:55 pm

    Ich bewundere die Streitlust, die dort herrscht wenn es um existenzielle Belange geht (dito NL).
    Nur hierzulande bückt sich der „Souverän“, als wenn es ihm es als dünnflüssiges Exkrement wohltut in dieser Haltung degoutant abgeführt und wohlgeheissen zu sein.
    Den harten Bolzen als retardierende Maßnahme hat er nicht kommen sehen ob seiner Leichtgläubigkeit.
    Eher ergibt man sich in defensive Starre, was dem „Föhrer“, gleich welcher politischer Coleur, sehr zupass kommt.
    Eine Minderheit bestimmt. Zu Ungunsten.
    Alle Medien jubeln. `33 is back.

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