Unter Ameisenhäuflern

anthill

Wenn ich mich in die Twitter-Hölle begebe, wenn auch nur kurz, komme ich mir vor, als sähe ich von oben auf einen Haufen emsig agierender Wesen, deren Tun und Lassen aber nur für sie wichtig ist, aber für sonst niemanden. Man möchte laut rufen, was John F. Kennedy Gary Larson zum Thema sagte.

Ich „folge“ dort komischen Leuten, die wiederum ein sechsstelliges Publikum haben (- also mehr als deutsche Tageszeitungen -), denen ich oft zustimme, deren politische Meinung aber so weit weg von mir ist, dass die Erdkrümmung sie verbirgt. Apropos: Was jemand politisch denkt, ist mir schnurzegal – wenn die Person etwas Richtiges sagt, stimme ich zu.

Richard Meuser, wer auch immer das ist, tweetete: „Daß auch Stunden nach der Festnahme des mutmaßlichen Messermörders von #Illerkirchberg nichts zu seiner Identität gesagt wird, sagt leider mehr als genug über seine Identität aus.“ Ja, Recht hat er. Der Täter stammt übrigens aus Eritra und ist natürlich psychisch gestört.

(Seinen Youtube-Kanal kann ich nicht länger als 30 Sekunden aushalten. Ich glaube nicht, dass dieses Kerlchen eine Weltanschauung hat, aber vermutlich wäre eine Diskussion interessanter als mit den woken Pappnasen oder „diversen“ queerdenkenden Linken.)

Sagt eigentlich die „Linke“ irgendetwas? Auch das wissen vor schon vorher: „Erleichterte Einbürgerung schnell und konsequent umsetzen“.

Das Glottisschlag-Milieu (Gendersternchen löscht schon mein Browser, ich vermute aber, dass die so etwas benutzen) reagiert wie der Pawlowsche Hund – man weiß auch schon vorher, was sie sagen – nur klingt das recht hilflos: Rechts – „Wir zeigen, wer ihnen beim Aufstieg half.“ Klar, die wissen, wie die Welt funktioniert und geruhen, das uns mitzuteilen.

Oder Aya Velázquez: (folge ich wegen des Namens, wegen des Aussehens und weil sie verständlich schreiben kann): „Bedeutungslose Landesregierung verbreitet auf Twitter Fake News („Geimpft ist sicher!) und verabschiedet sich dann von Twitter wegen Fake News. Kannste dir nicht ausdenken.“

Oder Hasso Mansfeld, in meine Timeline gespült: „Ich bin in einer deutschen Großstadt aufgewachsen und war zwischen 15 und 25 fast jede Nacht unterwegs. Ende 70er und Anfang 80er Jahre ist in meinem Umfeld kein Mensch mit einem Messer rum gelaufen. Nicht ein einziger ist damals mit irgendwelchen Waffen in der Gegend rumgerannt.“ Ja, isso.

Oder der Grantler, den der Twitter-Mob anschwärzt, weil er „Kevin KühnBart“ sagte. Zum Glück ist Musk jetzt Eigentümer, und die Denunzianten sollten weitgehend ins Leere laufen (was die Deutschen nicht verstehen können.)

Nein, dann doch lieber Katzen und spärlich bekleidete Damen auf Instagram.

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