Unter Ausschließenden und Abbrechenden

Wie hier schon vom Publikum erwähnt, berichtet eine der Anstalten: „Der Wagenknecht-Vertraute Diether Dehm soll aus der Linkspartei geworfen werden.“

Herr Dr. Dehm-Desoi hat vielfach vorsätzlich, öffentlich und mit Außenwirkung gegen die Satzung sowie die Grundsätze und Ordnung der Partei verstoßen. Damit hat er der Partei schweren Schaden mit Blick auf ihre Glaubwürdigkeit und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit zugefügt. (Antrag auf Dehm-Ausschluss)

Ich empfehle wie immer, zunächst das Kleingedruckte zu lesen. Warum wollen die ihn loswerden?

Bei einer Rede hatte Dehm die den Holocaust relativierende Aussage getroffen: „Die größte Verbrecherorganisation nach der SS war die Nato. Und das ist die Nato auch heute noch.“
In einer von ihm geteilten Bild-Montage werden Politikerinnen mit einem Hund verglichen. Angesichts der Metoo-Vorwürfe in seiner Partei ist das umso problematischer.
In einem Tweet nannte er die Parteiführung zudem „karrierebeseelten Apparat von BND-gestutzten Egomanen“.

Das darf er alles sagen und schreiben. Wie das Berliner Landgericht vor Jahren schon dem DJV Berlin mahnend vorhielt, der mich wieder einmal ausschließen wollte, weil ich mich angeblich „verbandsschädigend“ verhalten hätte: „Kritik ist erlaubt“.

Bonus: Die Ausschließenden müssen den „Schaden“, den Dehm angeblich dem „Ansehen in der Öffentlichkeit“ zugefügt hätte, konkret beweisen. Viel Spaß dabei. Geschieht das nicht substantiiert, wovon man ausgehen kann, treten die Richter, wenn die parteiinternen Gremien den Fall durchgehechelt haben und Dehm sich juristisch gegen einen Ausschluss wehrt, alles in die Tonne. (Am letzten Satz kann man noch feilen, aber das könnten die geschulten Leser selbst machen.)

November 13, 2022 | abgelegt unter Politics, Vereinsmeierei

Kommentare

8 Kommentare zu “Unter Ausschließenden und Abbrechenden”

André Hüssy am November 13th, 2022 4:27 pm

Es geht natürlich nicht nur darum, dass Dehm das oben Zitierte gesagt hatte. Es sind Dutzende von Äusserungen, welche nicht nur die Linkspartei stört.
Ein Beispiel: „Auch mit der Hamas muss man sich solidarisieren können.“ Dies anlässlich einer Veranstaltung mit der rechtsoffenen Band ‚Die Bandbreite‘.

Ich gönne der Linkspartei diesen schrillen Stachel im Fleisch jedoch von Herzen.
multiplikato am November 13th, 2022 4:58 pm

ja und nun? viel Geschrei, sich auf der guten Seite glaubend, empörend sein, Verachtung schnaubend. Jeder kleine Kritiker in der DDR war mutiger. Wessis sind und bleiben Wohlstandskinder wohlwissend, dass die Heizung am Abend die vorhandene Wohnung mollig warm macht.
... der Trittbrettschreiber am November 13th, 2022 5:04 pm

„…Holocaust relativierende Aussage…“

verstehe ich nicht – das muss höhere Matrix sein.

Wenn ich jemanden als Verbrecher bezeichne und die SS als Vergleich benutze, relativiere ich den Holocaust?

Was relativiere* ich denn, wenn ich [bitte hier irgendetwas reinschreiben] mit [bitte hier irgendetwas reinschreiben] vergleiche – die gähnende Leere in den Köpfen der alles verwässernden Nachkriegsschuldfetischisten?

* was offensichtlich ist, kann nicht relativiert werden – auch ein Schattenwurf kann nicht sein ihn werfendes Objekt leugnen, wobei die wechselnden Sonneneinstrahlungswinkel lediglich Unterschiede bezgl. der Betrachtungsmöglichkeiten schaffen – es ändert aber nicht das Faktische…

JEVER wird nicht Radeberger, nur weil es mal etwas weniger zischt…hcks.

Über Fassbrause könnte man ja noch diskutieren.
Godwin am November 13th, 2022 5:57 pm

Reaktion von Dehm
https://twitter.com/Diether_Dehm/status/1591771823708209153
Merke: „Bisher waren in SPD u Linke 7 Ausschlussanträge ergebnislos geblieben!“

vielleicht mag Burks hier ja mitmachen
https://nitter.ca/i/status/1591470339212599298
nh am November 14th, 2022 4:16 pm

Allein wegen seinem unseligen „Hit“ mit den Bots?
gehört der Kerl in die Geschlossene.
Die Mädels waren hypnotisiert von dem eiernden Singsang derweil ich nebenan Kotzen war ob solch
musikalischer Höchstleistung, die zudem noch geklaut war. AAAAber : Neue Männer braucht das Land, auch wenn es psychische Pflegefälle sind.
Hauptsache warm und weich im BT.
Albert Rech am November 14th, 2022 7:13 pm

Mit der NATO hat er doch Recht, allein wenn man an die Faschistischen Offiziere denkt die nach dem 2. Weltkrieg in der NATO Kariere gemacht haben.
Und nun aktuell der NATO Krieg gegen Russland, bei dem erbarmungslos ukrainische und andere Söldner verheizt werden nur damit sich die NATO Krake noch weiter um das letzte antifaschistische Land Europas – Russland – schlingen kann.
... der Trittbrettschreiber am November 15th, 2022 5:36 am

@Albert Rech

Die antifaschistische Nato hatte sich selbst ja mal als zahnlosen Tiger bezeichnet(oder ein wohlwollender Kritiker) Nun wird, wie Sie sagen, daraus eine Krake. Ich könnte eine antifaschistische Python entdecken, die das arme friedliche demokratisch antifaschistisch gelenkte Russland umschlingt und ihm die Luft zum Ballern abschnüren will – leider hat sie sich beim hippen egozentrischen Self-Retching einen Knoten in den antifaschistischen Body gewürgt und speit nun irgendwelche Reste von Gefahr- bzw. Leergut auf die dankbare, ebenfalls antifaschistische Ukraine.

Was würde Picasso wohl dazu malen?

https://www.youtube.com/watch?v=l_VSixma864
Mutant77 am November 20th, 2022 1:02 pm

Wieder ein Kapitel aus: „Man redet heute nicht mehr über Inhalte“