9./10. November und die sensiblen Inhalte

reichsprogromnacht

Ich frage mich, wie man das Grauen lehren könnte, wenn man die passenden Bilder dazu nicht zeigt? Erwartet jemand, bei den Themen „Reichspogromnacht“ oder der Shoah Katzenbilder zu sehen? Früher, bevor Wokistan erfunden wurde, gab es „sensible Bilder“ nicht. Man sah etwas oder guckte nicht hin.

Um dem Wegsehen ein Ende zu bereiten, konfrontierten US-Befehlshaber die Einheimischen mit denselben Schreckensbildern, vor denen auch jene bei der Befreiung standen. Bürger aus Dachau, aus Flossenbürg, aus den Orten der Außenlager wurden in die ehemaligen KZs geschickt: der unfassbare Anblick der Opfer sollte dem Volk der Täter nicht erspart bleiben.

Heute stünde da jemand mit einem großen Schild: „Vorsicht! Sensible Inhalte!“ Wenn es nach mir ginge, würde so etwas nach der Revolution glatt verboten, und wer vor „sensiblen Inhalten“ warnte, käme sofort in einen Steinbruch, wo er mit einer Spitzhacke Felsbrocken sensibel auseinanderhacken könnte.